FFH-Studie - Stadtentwicklung - Hansestadt LÜBECK
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Dipl.-Biol. Karsten Lutz – <strong>FFH</strong> – Verträglichkeitsprüfung B-Plan „Gewerbepark am Flughafen<br />
Kap. 3 Beschreibung des betroffenen Bereichs der Schutzgebiete<br />
setzung wurde vorindustriell Torf in Handtorfstichen abgebaut. Die Bodenoberfläche ist<br />
deshalb durch einen kleinräumigen Wechsel von nassen bzw. z.T. Wasser führenden Torfstichen<br />
und höheren Dämmen geprägt.<br />
Der Standard-Datenbogen weist 14 ha des <strong>FFH</strong> – Gebietes diesem Lebensraumtyp zu. Der<br />
Erhaltungszustand wurde für 5 ha mit A (hervorragender Erhaltungszustand) und für 9 ha<br />
mit B (guter Erhaltungszustand) bewertet (Datenstand 2004). 2006 wurden insgesamt<br />
5,3 ha als Moorwälder kartiert, die sich auf drei Flächen im Erhaltungszustand B oder C<br />
verteilen (LANU 2007).<br />
Die Erlen- und Birkenbruchwälder, die als prioritäre Moorwälder eingestuft wurden, befinden<br />
sich im Südwesten des <strong>FFH</strong>-Gebietes, südlich der Ortschaft Blankensee, zwischen der<br />
Autobahn A 20 und dem Blankensee. Sie nehmen den Grund einer langgezogenen Niederung<br />
ein, die von einem kleinen Zufluss des Blankensees durchflossen wird. Nach aktueller<br />
Kartierung werden drei Teilbereiche unterschieden, von denen sich die westlichste im Erhaltungszustand<br />
B und die beiden übrigen im Erhaltungszustand C befinden (LANU 2007).<br />
Teilfläche 1: Am westlichen Ende der Niederung setzt sich die Baumschicht des Bruchwalds<br />
aus Moorbirken (Betula pubescens), Schwarz-Erlen (Alnus glutinosa) und Kiefern<br />
(Pinus sylvestris) zusammen. Das Pfeifengras (Molinia caerulea) ist insgesamt dominant.<br />
In der Grundschicht kommen stellenweise Torfmoospolster vor (Sphagnum fallax, S.<br />
palustre, S. cuspidatum und S. fimbriatum). Diese Arten haben eine weite ökologische<br />
Amplitude und besiedeln grundwasserbeeinflusste Niedermoore. Sie werden in Schleswig-<br />
Holstein als nicht gefährdet eingestuft (SCHULZ & DENGLER 2006). Als weitere charakteristische<br />
Arten sind Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris), Sumpf-Veilchen (Viola palustris)<br />
und Igel-Segge (Carex echinata) zu nennen. Auf höher gelegenen Torfbänken treten Glocken-Heide<br />
(Erica tetralix) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) auf. Einige Torfstiche<br />
scheinen unter dem Einfluss von nährstoffreicherem Wasser zu stehen. Hier wachsen<br />
Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Zungen-Hahnenfuß<br />
(Ranunculus lingua), Flutender Schwaden (Glyceria fluitans) und Wasserlinsen-Decken.<br />
Der Erhaltungszustand wurde mit B bewertet (LANU 2007).<br />
Teilfläche 2: Insbesondere in den tiefsten, bachnächsten Bereichen kommen in erster Linie<br />
Schwarzerlen, während Moorbirken tendenziell am Talrand dominieren. Als weitere<br />
Baumarten sind Stiel-Eichen (Quercus robur), Kiefern (Pinus sylvestris), Fichten (Picea<br />
abies) und Zitterpappeln (Populus tremula) auf dem Talgrund verbreitet. In der Strauchschicht<br />
treten Brombeeren (Rubus fruticosus agg.), Zitterpappeln, Späte Traubenkirschen<br />
(Prunus serotina) und Vogelbeersträucher (Sorbus aucuparia) auf. Die Bodenschicht wird<br />
vom Wechsel von höher gelegenen trockenen Bereichen und größeren Wasser führenden<br />
ehemaligen Torfstichen geprägt. Auf den höher gelegenen Stellen herrscht ein fast geschlossener<br />
Pfeifengrasbestand (Molinia caerulea) vor, der zum Talrand hin von einer lockeren<br />
Krautschicht aus Wald- Geißblatt (Lonicera periclymenum), Karthäuser-Wurmfarn<br />
(Dryopteris carthusiana), Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Zweiblättriger Schattenblume<br />
(Maianthemum bifolium), Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) und Echter Sternmiere<br />
(Stellaria holostea) abgelöst wird.<br />
Dipl.-Biol. Karsten Lutz, Bebelallee 55d , 22297 Hamburg, Tel.: 040 / 540 76 11 23