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FFH-Studie - Stadtentwicklung - Hansestadt LÜBECK

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Dipl.-Biol. Karsten Lutz – <strong>FFH</strong> – Verträglichkeitsprüfung B-Plan „Gewerbepark am Flughafen<br />

Kap. 3 Beschreibung des betroffenen Bereichs der Schutzgebiete<br />

Bebauungsplans hin. Die kürzesten Entfernungen von den drei Laichgewässern liegen zwischen<br />

1.300 bis 1.500 m vom Plangebiet entfernt.<br />

Vereinzelte Vorkommen wandernder Individuen können nicht grundsätzlich ausgeschlossen<br />

werden. Nachweise von diesen Amphibien innerhalb des Untersuchungsraumes liegen<br />

allerdings nicht vor (LEGUAN GMBH 2010). Das Gebiet des B-Planes kann daher nur<br />

sehr untergeordnete Bedeutung haben. Laichgewässer sind von dem Vorhaben jedenfalls<br />

nicht betroffen (LEGUAN GMBH 2010). Das B-Plan-Gebiet liegt nicht zwischen bedeutenden<br />

Laichgewässern oder Landhabitaten des Kammmolchs. Das Gebiet des geplanten<br />

Gewerbegebietes bietet für den Kammmolch aufgrund seiner Struktur keine Lebensräume.<br />

Große Moosjungfer - Leucorrhinia pectoralis (1042)<br />

Moosjungfern (Leucorrhinia) sind überwiegend schwarze, bis 5 cm lange Großlibellen mit<br />

einem schwarzen Feld an der Basis des Hinterflügels und weißem Gesicht. Die ausgefärbten<br />

Männchen sind anhand des charakteristischen Fleckenmusters ihres Hinterleibes unverwechselbar.<br />

Die Bestimmung der unausgefärbten Individuen ist dagegen problematischer.<br />

Die Große Moosjungfer besiedelt in Norddeutschland eutrophe bis mesotrophe Gewässer<br />

am Rand von Hochmooren und in Niedermoorgebieten. Leucorrhinia pectoralis ist auf das<br />

Zusammentreffen verschiedener Vegetationsstrukturen angewiesen: Sie benötigt durch<br />

submerse Vegetation reich strukturierte Gewässer mit lockeren Seggenriedern und Röhrichten.<br />

Da die Große Moosjungfer wärmebedürftig ist, sind umgebende Wälder oder Gebüsche<br />

als Windschutz entscheidend. Senkrechte Strukturen (z.B. Großseggen, Röhrichte,<br />

Totholz) werden als Sitzwarten und zur Paarung genutzt. Die Wasserfläche selbst muss<br />

allerdings sonnenexponiert sein, da die Entwicklung der Larven eine bestimmte Wärmemenge<br />

voraussetzt.<br />

In Nordwestdeutschland sind diese Bedingungen in der Regel nur in kleineren Gewässern<br />

erfüllt. Torfstiche mit Schwimmblattpflanzen (z.B. Froschbiss) oder mit untergetauchter<br />

Vegetation (z.B. Wasserschlauch-Arten) und mit Randgebüschen (z.B. Weiden, Birken)<br />

stellen heute ihren wichtigsten Lebensraum dar.<br />

Da die Siedlungsgewässer zumeist klein sind und oft nur einem Männchen als Revier dienen<br />

können, müssen die geschlüpften Tiere in der Regel abwandern. Dabei werden Entfernungen<br />

von mehreren Kilometern zurückgelegt. Dieses bedeutet zum einen, dass geeignete,<br />

neu geschaffene Kleingewässer rasch besiedelt werden können. Aufgrund ihrer geringen<br />

Ausmaße bringen die meisten Fortpflanzungsgewässer keine besonders hohen Individuenzahlen<br />

hervor.<br />

Im Rahmen der faunistischen Untersuchungen durch LEGUAN GmbH wurde die Große<br />

Moosjungfer 2006 an drei Standorten festgestellt:<br />

• 1 Exemplar im Grönauer Moor<br />

• 1 Exemplar in einem Gewässer an der Straße zwischen Blankensee und Groß Grönau<br />

Dipl.-Biol. Karsten Lutz, Bebelallee 55d , 22297 Hamburg, Tel.: 040 / 540 76 11 30

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