FFH-Studie - Stadtentwicklung - Hansestadt LÜBECK
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Dipl.-Biol. Karsten Lutz – <strong>FFH</strong> – Verträglichkeitsprüfung B-Plan „Gewerbepark am Flughafen<br />
Kap. 3 Beschreibung des betroffenen Bereichs der Schutzgebiete<br />
ellen Ausbreitungstendenz gehört die Art immer noch zu den seltenen und gefährdeten<br />
Bewohnern der Gewässerlandschaften. Das Vorkommen des Fischotters im Lübecker<br />
Raum war Gegenstand einer 2007 abgeschlossenen Diplomarbeit (REIMER 2007). Der<br />
Fischotter kommt im Lübecker Raum mittlerweile stetig vor. Er wurde nicht nur an der<br />
Wakenitz und an der Untertrave sondern auch an kleinern Bächen wie der Grönau festgestellt.<br />
2005 wurde bei Seekrug am Südostufer des Blankensees ein Fischotter am Straßenrand<br />
tot aufgefunden. 2006 wurden im Bruchwald am Westrand des Sees Spuren eines lebenden<br />
Tieres gefunden. Das strukturreiche Nordufer besitzt als Fischotterlebensraum eine<br />
hohe Bedeutung (REIMER 2007).<br />
Der Fischotter ist nicht als Erhaltungsziel des Schutzgebiets eingestuft (MLUR 2006), wird<br />
aber im Managementplan des LANU 2007b erwähnt.<br />
Das Gebiet des geplanten Gewerbegebietes bietet für den Fischotter aufgrund seiner Struktur<br />
keine Lebensräume (LEGUAN 2010).<br />
Teichfledermaus - Myotis dasycneme (1318)<br />
Die Art fliegt meist in breiten Bögen oft nur in 10 bis 60 cm Höhe über die Wasseroberfläche.<br />
Die Nahrung setzt sich aus Zuckmücken, Köcherfliegen, Schmetterlingen und Käfern<br />
zusammen, Beutetiere werden von der Teichfledermaus auch von der Wasseroberfläche<br />
aufgenommen. Der wichtigste Nahrungsbiotop sind Stillgewässer und größere Flüsse mit<br />
offenen Wasserflächen. Seltener wurden Jagdflüge über Uferwiesen und an Waldrändern<br />
beobachtet (BOYE ET AL. 2004).<br />
Sie besiedelt vor allem wasserreiche Waldgegenden. Die Sommerquartiere und Wochenstuben<br />
befinden sich bevorzugt in Gebäuden, selten auch in Baumhöhlen oder in Nistgeräten.<br />
Die Wochenstuben werden von den Weibchen mitunter jährlich gewechselt.<br />
Die Winterquartiere befinden sich in Felshöhlen und Stollen, Bunkern und Naturhöhlen.<br />
Zwischen Sommer- und Winterquartier werden z.T. weite Wanderungen mit Distanzen<br />
meist über 100 bis 330 km unternommen. Die Art nutzt dabei in erster Linie Gewässerläufe<br />
als Leitlinien.<br />
Die Teichfledermaus wurde im Zeitraum 1996-1997 im Bereich des Blankensees beobachtet<br />
(LEGUAN GMBH 1998). Im Zuge der Kartierungen für die Planung der B 207n wurde die<br />
Art nicht festgestellt, ein Vorkommen im <strong>FFH</strong> Gebiet ist jedoch nicht ausgeschlossen.<br />
2006 wurden erneut der 2 Teichfledermäuse kartiert (LEGUAN GMBH 2007).<br />
1995 wurde eine Teichfledermaus im Lübecker Winterquartier Brauereikeller (Arminstraße<br />
29) tot aufgefunden (AGF 2002). In den beiden bekannten Winterquartieren unmittelbar<br />
am Blankensee (Luftschutzbunker und Hochbunker) wurden bislang keine Teichfledermäuse<br />
festgestellt (ebd.). Weitere Angaben über Vorkommen von Teichfledermäusen im<br />
Umfeld des Blankensees liegen nicht vor.<br />
Über die Zusammenschau der letzten 10 Jahre erweist sich die Teichfledermaus als ein steter<br />
Bestandteil der Fauna des Schutzgebiets. In früheren Fledermauserfassungen im Rah-<br />
Dipl.-Biol. Karsten Lutz, Bebelallee 55d , 22297 Hamburg, Tel.: 040 / 540 76 11 33