Wohin steuern Sie das Vereinsschiff? Interview mit Dr ... - Vfl-wob.de

Wohin steuern Sie das Vereinsschiff ?
Fortsetzung von Seite 2 Alleinverkauf für Wolfsburg und den Kreis Gifhor n
der Sparten teilgenommen .
Und Ich werde In nächste r
Zeit weitere Sparten besuchen,
um nicht nur ihre Spartenleiter
und Trainer kennen -
zulernen, sondern auch di e
Sportler in Aktion .
„dabei” : Es wurde kolportiert,
daß sie etwas enttäuscht
aus der ersten Sitzung
mit dem Vereinsrat
gekommen sind . Woran ha t
das gelegen ?
Dr. Wolf : Von Enttäuschun g
kann man nicht sprechen .
Aber die Vielfältigkeit der
Dinge, die angesproche n
wurden, wurden nicht z u
Ende geführt, und ich glaube,
eine größere Zusammenarbei t
des Vereinsrates mit de m
Vorstand ist unbedingt not -
wendig. Der Kontakt mu ß
enger werden .
„dabei” : Noch ist der
VfL Wolfsburg der größt e
Sportverein Niedersachsens.
Ein anderer Verein
dieser Stadt ist uns mit -
gliedermäßig nahe auf den
Fersen. Würde es Sie stören,
wenn wir eines Tage s
überholt würden ?
Dr . Wolf : Auf keinen Fall . Ei n
Verein steht und fällt, wie ic h
schon betonte, mit seine m
Vorstand, mit seinen Spartenleitungen,
mit seinen Trainern
und mit seinen Sport -
lern, die versuchen, aus Ihre n
Möglichkeiten, aus ihren Veranlagungen
das beste z u
machen. Viel wichtiger als
die Quantität ist eindeutig di e
sportliche Leistung, also di e
Qualität . Wir sehen unser e
Genugtuung nicht in hohe n
Mitgliederzahlen, sondern I n
der Tatsache, daß es unsere n
Männern und Frauen imme r
wieder gelingt, aus der Breitenarbeit
Spitzensportler heranzuziehen
. Spitzensportler ,
die die Stadt Wolfsburg un d
unseren Sport im allgemeine n
würdig vertreten . Andererseit s
ist eine aktive Mitgliederwerbung
aus Nachwuchs- un d
Beitragsgründen aber auc h
wichtig .
„dabei” : Der VfL Wolfsburg
hatte für lange Zeit
— und vielleicht hat er ihn
auch heute noch—den Ruf ,
ein reicher Verein zu sein .
Wir Insider wissen, daß da s
nicht so ist. Wie, glauben
Sie, wird man in der kommenden
Zeit den finanziellen
Anforderungen, die immer
größer werden, nach -
kommen können ?
Dr. Wolf: Es ist richtig, da ß
wir kein reicher Verein sind ,
aber wir haben auch kla r
übersehbare Konten und ein e
grundsolide Finanzstruktur .
Dennoch läßt sich über di e
künftige Finanzierung zu r
Zeit noch nichts sagen, den n
es wird stark darauf ankommen,
wie die nächsten Sitzungen
mit den uns befreundeten
Institutionen, beispielsweise
Stadt und Werk,
ausgehen. Es muß uns ein-
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fach gelingen, etwas höher e
Zuwendungen für unsere n
Sportbetrieb und unsere Stadionanlagen
zu erhalten, u m
den Sportbetrieb intensivieren
zu können und auf der
Höhe zu bleiben. Wenn ma n
allenthalben einsieht, daß wi r
mit der Unterhaltung eigene r
Anlagen weit größere Aufwendungen
haben als andere
Vereine, die in gemieteten
Anlagen Sport treiben, dann
wird es auch uns wieder möglich
sein, unbedingt notwendige
Investitionen durchzuführen
.
„dabei” : Worauf führen
Sie diesen Optimismu s
zurück, größere Zuschüss e
zu bekommen ?
Dr. Wolf : Nun, die vorhin genannten
Institutionen werde n
einsehen müssen, daß ei n
Verein unserer Größe mit diesen
großen Sparten und den
unheimlichen Anforderungen
nur bestehen kann, wenn er ,
weil er Ja sehr viel für di e
Gesellschaft dieser Stadt tut ,
von eben dieser Gesellschaft
auch finanziell gefördert werden
muß . In Gesprächen mi t
den sportfreudigen und ein -
Aus dem
VfL-
Talentschuppen
Uwe Tuschling —
gefürchtet als
Schmetterer
am Netz
Geboren wurde er am 19 . August
1957 in Helmstedt, e r
wohnt In Fallersleben und is t
Schüler der Staatlichen Handelsschule
in Wolfsburg . Berufsziel
: Polizist. Neben seiner
Volleyball-Rolle spielt er al s
sichtsvollen Repräsentante n
der Stadt sind uns übrigens
schon erste Zusagen gegebe n
worden .
" dabei" : Heißt das, daß
Sie nur dann einer Tlbergabe
des gesamten VfL-Geländes
an einen anderen
Träger, beispielsweise di e
Stadt, zustimmen würden ,
wenn es aus finanzielle n
Überlegungen nicht mehr
anders möglich wäre?
Dr. Wolf : Nur dann! — Aber
es ist zwischenzeitlich entschieden,
daß es kurzfristi g
auf keinen Fall dazu kommen
wird . Allerdings werde n
wir die beiden an den Bauho f
grenzenden Plätze abgebe n
müssen.
EUROPA
MOBELR
" dabei" : Wir steuern ,
wenn wir einigermaßen
Glück haben, auf die 2 .
Bundesliga zu . Glauben Si e
Gönner und Mäzene zu finden,
die uns bei der Finanzierung
helfen ?
Dr. Wolf : Ich glaube schon .
Natürlich kommt es auch
noch darauf an, daß uns de r
Verband keine allzu hohe n
Auflagen in Richtung Spielergehälter
usw. erteilt .
„ d a b e i” : Sind Sie ei n
„Fußballpräsident” ?
Dr. Wolf : Ich bin der 1 . Vorsitzende
des Gesamtverein s
VfL. Ich werde auch die Veranstaltungen
der Jüngste n
aller Sparten besuchen, u m
damit zu demonstrieren, da ß
ich der „Präsident des Vereines”
bin und nicht eine r
besonderen Sparte.
„d ab ei” : Sie haben in
Ihrer Antrittsrede bei de r
Hauptversammlung von de r
Möglichkeit eines neuen
Vereinsheimes gesprochen .
Wie stehen Sie dazu ?
Dr. Wolf : Es ist richtig, da ß
ein neues Vereinsheim da s
Ideale wäre und es uns er -
Wolfsburgs großes Möbelgeschäf t
leichtern würde, die Jugen d
an diesen Verein zu binden .
Wir werden uns in den nächsten
Wochen überlegen müssen,
was wir tun können, u m
den Neubau eines Vereinsheimes
durch Bausteinaktionen
und anderes sicherzustellen.
Aber von heute auf morgen
wird es kein neues Vereinsheim
geben .
„dabei” : Sie haben betont,
daß Sie die Jugendarbeit
aktivieren wollen .
Wie haben Sie sich das gedacht
?
Dr. Wolf: Ich will versuchen,
an einem Tag der Woche da s
bestehende Vereinsheim fü r
die Jugend, und zwar Jeweil s
nach Sparten aufgegliedert,
zur Verfügung zu haben. A n
diesen Abenden soll die Jugend
sich selbst führen . Viel-
Torwart bei den B-Schüler n
des FC Königslutter („Wei l
mir das liegt!") .
„Die Olympiade war für mich
der Anlaß, mich für Volleybal l
zu interessieren,” sagte Uw e
Tuschling, „das hat mir mächtig
imponiert” . Er las dann i n
der Tageszeitung, daß de r
VfL eine Volleyballsparte gegründet
hatte, und seitde m
kommt er mit dem Moped zu m
Training .
„Er ist sehr trainingsfleißig” ,
sagt sein Trainer von ihm ,
„und obgleich etwas untersetzt,
macht er den Vortei l
größerer Gegner durch groß e
Sprungkraft, enormen Einsat z
und Ballgefühl wett .”
Seine Schmetterschläge kommen
wie aus der Kanone .
Kein Wunder . Denn Uwe s
Hobby sind alte Waffen .
leicht unter Beisein des Trainers
oder Spartenleiters. Wi r
wollen versuchen, Ihnen Filme
zu zeigen als Vorbilder .
Auch könnte ich mlr vorstellen,
daß z. B. Frau Falck, Her r
Glahn oder Herr Beyer au s
ihren reichen Erfahrungen vo n
ihren Besuchen in anderen
Ländern berichten und Lichtbilder
vorführen .
zwei Wege mim ~ick
Ihre TOTO- und LOTTO-Annahmestell e
Reise- und Verkehrsbüro
RUDOLF ZENKE R
Porschestraße, Kulturzentru m
" dabei" : Herr Dr. Wolf,
Sie sind Mediziner. Haben
Sie nicht die Furcht, da ß
der Leistungssport zu körperlichen
Schäden führt ?
Dr. Wolf: Alles im Leben is t
eine Frage von Vernunft ode r
Unvernunft. Allerdings bin ich
der Meinung, daß im Sport
die medizinischen Untersuchungen
weit mehr als noch
zur Zeit zur Regel werden
sollten, dann kann es mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
ausgeschlosse n
werden, daß Sportler durch
ihren Sport bleibende gesundheitliche
Schäden erl r
den . Allerdings muß auf de .
Gebiet der Sportmedizin noc h
manches erforscht und gesichert
werden .
dabei" : Ist das Leistungszentrum
ein Teil des
VfL Wolfsburg, oder ist d '
VfL Wolfsburg nur Verwa n
ter, der mit dem Leistungss
zentrum nicht das geringste
zu tun hat ?
Dr. Wolf : Wir haben mit dem
Bau des Leistungszentrum s
als Verein finanziell nichts z u
tun gehabt. Aber es wird vo n
uns unterhalten und wird sich
im Laufe der Zeit organisch i n
das VfL-Leben einfügen un d
einschalten lassen. Es gehört
also praktisch schon jetzt vol l
und ganz zum VfL.
„da b ei” :Der VfLWolfsburg
hat viele Neider und
Kritiker. Worauf führen
Sie das zurück ?
Dr . Wolf : Wer Erfolg hat, ha t
auch die Mißgunst anderer z.4
ertragen .
—hjm
Unser Sportwitz Nr. 0
„Vati, was wird denn aus
einem Fußballspieler, wen n
er nicht mehr gut sehen
kann?” — „Ja, Kurtchen ,
dann wird er Schiedsrichter!
”
(Der Glaube daran, das könnt e
wahr sein, wäre eine Gemeinheit !
— Die Redaktion )