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Lehrfahrt nach Südtirol

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Der landwirtschaftliche Betrieb umfasst<br />

16 ha, 30 GVE (18 Kühe mit Nachzucht,<br />

keine Mast). Alle vier in <strong>Südtirol</strong> gehaltenen<br />

Rassen werden hier gezüchtet:<br />

Braunvieh (stark mit Brown-Swiss eingekreuzt),<br />

Schwarzbunte, Fleckvieh und<br />

Grauvieh (autochtone südtiroler Rasse<br />

die vom Aussterben bedroht ist). Hier absolvieren<br />

die Schüler den Melk- und<br />

Klauenpflegekurs. Im Durchschnitt aller Rassen<br />

liegt die Milchleistung bei 7200 kg. Besonders überrascht<br />

waren wir von der hohen Grundfutterleistung<br />

(5000 kg), die u.a. auch durch die sehr gute<br />

Heuqualität (Belüftungstrocknung) erreicht wird. Es<br />

werden bis zu 5 Schnitte geerntet. Ein Teil des<br />

Grünlandes wird beregnet, da im Raum Brixen nur<br />

600 mm Niederschlag fällt.<br />

Beim Mittagessen in Salern beeindruckte und die hervorragenden Disziplin der etwa 80<br />

Schüler.<br />

Milchquote in <strong>Südtirol</strong><br />

<strong>Südtirol</strong> verfügt innerhalb Italiens über eine eigene Milchquote, und nimmt insofern eine<br />

Sonderstellung ein. Diese Quote ist mit 404.000 t etwa dreimal so groß wie die Quote im<br />

Landkreis Schwandorf. Je Einwohner werden in <strong>Südtirol</strong> etwa 800 kg Milch produziert. (Bayern<br />

etwa 600 kg): d.h. der Selbstversorgungsgrad mit Milch ist dort noch deutlich höher als<br />

bei uns; da Italien allerdings nur einen Selbstversorgungsgrad von 60 %-70 % aufweist ist<br />

dies kein Problem.<br />

Das Besondere: Diese <strong>Südtirol</strong>er Quote wurde bisher nie erfüllt: 1997 wurden 307.000 t angeliefert.<br />

2004 waren es schon 389.000 t. D.h. die Betriebe konnten bisher jederzeit überliefern,<br />

ohne eine Superabgabe zahlen zu müssen, diese wird übrigens, sollte sie anfallen – als Sonderregelung-<br />

den Bergbauern zurückgegeben. Im Durchschnitt liefert jeder der ca. 6300<br />

Milchviehhalter 62.00 kg Milch.<br />

Die Quote muß allerdings zu mindestens 70 % erfüllt werden, da sonst der Einzug der nicht<br />

belieferten Quote droht.<br />

Betriebe, die aufstocken wollen, bekommen auf Antrag bis zu 35.000 kg Quote/Jahr kostenlos<br />

zugeteilt, allerdings nur solange als 2,5 GV/ha bzw. 14.000 kg Quote/ha nicht überschritten<br />

werden. (Ausnahme: Bei Maisflächen verdoppelt sich die Milchmenge/ha). Außerdem muß<br />

der Betrieb <strong>nach</strong>weisen, dass er die beantragte Menge auch beliefern kann.<br />

Viele Milchviehbetriebe sind wegen der Flächenknappheit auf den Zukauf von Grundfutter<br />

angewiesen, das u.a. aus der Po-Ebene angeliefert wird, zu Preisen von 50 €/t Frischmais; für<br />

Heu muß zwischen 140-160 €/t bezahlt werden.<br />

Durch die hohe Flächenproduktivität bzw. den Futterzukauf müssen natürlich auch mehr<br />

Nährstoffe über Mist/Gülle ausgebracht werden. Anscheinend ist Nitrat kein Thema, wohl<br />

auch deshalb, weil das Trinkwasser aus den Bergquellen gewonnen wird.

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