Mitteilungsblatt - Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ...
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VERBAND<br />
FÜR LANDWIRTSCHAFTLICHE<br />
FACHBILDUNG<br />
im Landkreis Schwandorf<br />
<strong>Mitteilungsblatt</strong><br />
Verband <strong>für</strong> landwirtschaftliche Fachbildung im Landkreis Schwandorf<br />
Regensburger Strasse 51, 92507 Nabburg, Tel. 09433/896-0<br />
Schriftleitung: VlF-Geschäftsführer Franz Schneider<br />
Mai 2009<br />
Inhalt: 6. Personalveränderungen am AELF 12. Erlebnisbauer / Erlebnisbäuerin<br />
1. Versuchsbesichtigungen 7. EDV-Schulungsraum Top-Modern 13. Aktuelles aus dem Bereich Pflanzenschutz<br />
2. Termin Frauen-Lehrfahrt 8. Berufswettkampf Bezirksentscheid 14. Umsetzung Europ.Wasserrahmenrichtlinie<br />
3. Termine AGM 9. Meisterbriefverleihung 15. Neuerungen der LKV-Futteruntersuchung<br />
4. 3. Semester endete am 19.03.2009 10. <strong>Landwirtschaft</strong>sschule u. Meisterprüfung 16. Genossenschaften noch aktuell?<br />
5. Neuer <strong>Amt</strong>sname zum 01.04.2009 11. Halbzeit Landw.Schule Abt. Hausw.<br />
Termine Versuchsbesichtigungen<br />
� 12.06.2009 um 9.00 Uhr – Söllitz, Betrieb Prem - Winterraps <strong>und</strong> Getreide<br />
� 01.07.2009 um 19.00 Uhr – Wöllershof (NEW), Versuchsfeld in der Nähe Ernsthof - Getreide<br />
� 30.07.2009 um 19.00 Uhr – Eckendorf, Betrieb Graf - Versuchsbesichtigung Kartoffeln<br />
Termin VLF-Frauenlehrfahrt<br />
� Die diesjährige Sommerlehrfahrt der VLF-Frauen ist <strong>für</strong> den<br />
Dienstag, 07. Juli 2009 nach Oberfranken in die Porzellanstadt Selb<br />
<strong>und</strong> in das Kartoffeldorf Pilgramsreuth geplant.<br />
Termine Arbeitsgemeinschaft Meister (AGM<br />
� Die Arbeitsgemeinschaft der Meisterinnen <strong>und</strong> Meister im VLF-Opf. führt heuer wieder zwei Sternfahrten durch.<br />
1.7.2009 um 9.30 Uhr: Besichtigung der Wärmezentrale (500 KW Hackschnitzel, 1 MW Gas) <strong>und</strong> des Logistikzentrums von<br />
Witt-Weiden, in dem die Ware weitgehend vollautomatisch verpackt <strong>und</strong> versandfertig gemacht wird. Nach dem Mittagessen in<br />
der Kantine von Witt-Weiden: Besichtigung des Betriebes Birkner in Parkstein, der über jahrelange Erfahrungen mit einem<br />
Melkroboter verfügt. Sehenswert ist der dortige Rosengarten <strong>und</strong> der japanische Garten, den Frau Birkner angelegt hat; sie hat<br />
sich auch als Erlebnisbäuerin qualifiziert. Anmeldung bis spätestens 19.06.2009 unter Tel.-Nr. 09433/896-101 oder -896-0.<br />
� 3.8.2009 um 10 Uhr Meisterinnentreffen im Hotel Waldschlößl in Höllhöhe bei Neukirchen b. hl. Blut. Frau Sigrid Kandler<br />
spricht zum Thema: „Männer <strong>und</strong> Frauen, verschieden wie Tag <strong>und</strong> Nacht“. Der kurzweilige aber auch tiefgründige <strong>und</strong> trotzdem<br />
amüsante Vortrag hilft, Verständnis, 'Toleranz <strong>und</strong> Anerkennung <strong>für</strong> die Fähigkeiten, Eigenarten <strong>und</strong> Vorlieben des anderen Geschlechts<br />
zu erwerben. Nach dem Mittagessen wird uns Frau Marianne Maurer, Trägerin des goldenen Meisterbriefes der AGM,<br />
durch ihr Haus führen <strong>und</strong> lädt dann alle Teilnehmer zu Kaffee <strong>und</strong> Kuchen ein.<br />
Anmeldung ab sofort unter Tel.-Nr. 09433/896-101 oder 896-0.<br />
3. Semester beendete am 19.03.2009 die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Nabburg<br />
Für 15 Studierende endete am 19. März 2009 mit einer Schulschlussfeier an der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Nabburg der Schulbesuch.<br />
14 Studierende kamen aus dem<br />
Landkreis Schwandorf <strong>und</strong><br />
eine Studierende aus dem<br />
Landkreis Cham. Beste wurde<br />
Teresa Schießl aus Fuhrn (Note<br />
1,00 – bester Notendurchschnitt<br />
zumindest der letzten<br />
37 Jahre an der hiesigen<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>sschule), gefolgt<br />
von Stefan Dirnberger<br />
aus Enzenried (2,00), Martin<br />
Hofstetter aus Dürrmaul (2,00)<br />
<strong>und</strong> Markus Schwarz aus Fensterbach<br />
(2,00). Wir gratulieren<br />
allen Absolventen zum erfolgreichen<br />
Abschluss der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule.<br />
Franz Schneider, LLD
<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> wurde zum<br />
01.04.2009 umbenannt<br />
Da die Zuständigkeit <strong>für</strong> die <strong>Ernährung</strong>sbildung den Ämtern<br />
<strong>für</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> übertragen wurde, heißt unser<br />
<strong>Amt</strong> mit Wirkung vom 01.04.2009 „<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>,<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> Schwandorf“. Die Abkürzung<br />
lautet „AELF“.<br />
Da die richtige <strong>Ernährung</strong> eine Voraussetzung <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heit<br />
ist, hat die <strong>Ernährung</strong>sbildung, die so früh wie möglich<br />
einsetzen muss, eine hohe Bedeutung.<br />
Das neue <strong>Ernährung</strong>skonzept, das derzeitig im Aufbau ist,<br />
wendet sich daher an junge Eltern, an Kindertagesstätten <strong>und</strong><br />
Schulen.<br />
Im Rahmen der <strong>Ernährung</strong>sbildung soll ein ganzheitlicher<br />
Ansatz verfolgt werden, der es ermöglicht, die Zusammenhänge<br />
zwischen Erzeugung von Nahrung, Entwicklung ländlicher<br />
Raum, Klima- <strong>und</strong> Umweltschutz aufzuzeigen.<br />
Am AELF Schwandorf wird eine Anlaufstelle eingerichtet, die<br />
entsprechende Anfragen bearbeitet, koordiniert <strong>und</strong> weiterleitet.<br />
Eine <strong>Ernährung</strong>sberatung, wie sie bis 2003 stattgef<strong>und</strong>en hat,<br />
wird von den AELF nicht angeboten.<br />
Neue Internetadresse: www.aelf-sd.bayern.de<br />
Neue E-Mail-Adresse: poststelle@aelf-sd.bayern.de<br />
Personalveränderungen am AELF<br />
Zum 01.02.09 wurde Herr Josef Völkl als Leiter der Abteilung<br />
L 1 Förderung an das AELF Weiden versetzt. Herr Völkl<br />
war seit 1991 in NAB – zuerst in der L 1, dann als Sachgebietsleiter<br />
in der 3.1 Ländliche Strukturentwicklung.<br />
Zum neuen Leiter des Sachgebiets 3.1 wurde Herr Wolfgang<br />
Ehbauer bestellt. Im Sachgebiet 3.1 war Herr Ehbauer bereits<br />
1993 – 2001 am <strong>Amt</strong> Kronach / Kulmbach tätig. Seit Frühjahr<br />
2008 war Herr Ehbauer im Sachgebiet Milchviehhaltung eingesetzt.<br />
Einstellung Frau Andrea Vossen ab 27.10.2008 bis zum<br />
12.10.2009 während der Elternzeit von Herrn Piehler. Frau<br />
Vossen wird zur Unterstützung bei der Fachberatung <strong>für</strong> Rinderzucht<br />
eingesetzt. 2007 war Frau Vossen als Praktikantin in<br />
SAD.<br />
Zum 01.01.09 wurde Herr Roland Schleicher als Fachberater<br />
<strong>für</strong> Landtechnik nach NAB versetzt (vorher <strong>Amt</strong> in Passau-<br />
Rotthalmünster). Von Februar bis Mai Fortbildung in verschiedenen<br />
Ausbildungseinrichtungen (<strong>Landwirtschaft</strong>liche Lehranstalt<br />
in Bayreuth, Landesanstalt <strong>für</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> Institut<br />
Tier <strong>und</strong> Technik in Grub/Freising, Institut Agrarökonomie in<br />
München; Technologie <strong>und</strong> Förderzentrum in Straubing).<br />
Zum 01.03.09 ist der technische Angestellte Herr Josef Bauer<br />
in Rente gegangen. Herr Bauer wurde zum 01.10.1970 beim<br />
damaligen <strong>Landwirtschaft</strong>samt Oberviechtach eingestellt <strong>und</strong><br />
war nach der Auflösung des <strong>Landwirtschaft</strong>samts OVI seit<br />
01.09.1972 in NAB. Herr Bauer war zuerst als Berater <strong>für</strong><br />
Pflanzenbau <strong>und</strong> Pflanzenschutz eingesetzt <strong>und</strong> dann seit 1993<br />
in der L 1 als Fördersachbearbeiter.<br />
Verband <strong>für</strong> landwirtschaftliche Fachbildung im Landkreis Schwandorf<br />
Regensburger Strasse 51, 92507 Nabburg, Tel. 09433/896-0<br />
Schriftleitung: VlF-Geschäftsführer Franz Schneider<br />
vlnr: Konrad Wagner (Personalratsvorsitzender). Josef Bauer,<br />
Zenzi Bauer, Franz Schneider (Behördenleiter)<br />
In die Freistellungsphase der Altersteilzeit ist zum 16.03.09<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>samtsrat Gerhard Mendel getreten. Nach Auflösung<br />
der Tierzuchtämter Regensburg <strong>und</strong> Weiden wurde<br />
Herr Mendel zum 01.07.1993 an das Tierzuchtamt Schwandorf<br />
– später ALF Schwandorf – versetzt. Herr Mendel war als<br />
Fachberater <strong>für</strong> Schafzucht, –haltung <strong>und</strong> nutztierartige Wildtierhaltung<br />
überregional tätig.<br />
Franz Schneider, LLD<br />
EDV-Schulungsraum Top-Modern<br />
Das Landratsamt Schwandorf als Sachaufwandträger hat unserer<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>sschule in den letzten beiden Jahren Geldmittel<br />
<strong>für</strong> die Modernisierung unserer EDV-Schulanlage zur<br />
Verfügung gestellt. Wir verfügen nunmehr über eine hochmoderne<br />
EDV Anlage mit Flachbildschirmen <strong>und</strong> neuen Stühlen<br />
<strong>und</strong> sind somit gut gerüstet <strong>für</strong> die intensiven Berechnungen im<br />
Rahmen der Schul-<strong>und</strong> Meisterfortbildung. Wir wollen uns auf<br />
diesem Wege beim Landratsamt Schwandorf <strong>und</strong> dem Kreistag<br />
<strong>für</strong> diese Investition sehr herzlich bedanken.<br />
Berufswettkampf der deutschen Landjugend<br />
Bezirksentscheid Oberpfalz<br />
Am 24. März fand am <strong>Amt</strong> in Nabburg der Bezirksentscheid<br />
der deutschen Landjugend statt. Dieser gliederte sich in eine<br />
schriftliche <strong>und</strong> eine praktische Prüfung <strong>und</strong> weiterhin in einen<br />
Vortrag mit Präsentation.<br />
Zur Teilnahme in der „Gruppe L1“ hatten sich 20 Junglandwirte<br />
aus allen Landkreisen der Oberpfalz im Februar als Sieger<br />
des jeweiligen Kreisentscheids qualifiziert. Weitere 4 Teams (8<br />
Personen) aus den <strong>Landwirtschaft</strong>sschulen Cham, Nabburg <strong>und</strong>
Weiden beteiligten sich als „Gruppe L2“ an diesem Wettbewerb.<br />
Als Sieger der Gruppe L1 qualifizierte sich Stefan Ippisch,<br />
Gütenland, Gemeinde Neunburg v. Wald (Lkr. SAD) <strong>und</strong> als<br />
Sieger der Gruppe L2 das Team der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule<br />
Nabburg Johann Hochmuth, Diepenried, Stadt Nittenau (Lkr.<br />
SAD) <strong>und</strong> Peter Zanner, Hebenhof, Gemeinde Gleiritsch (Lkr.<br />
SAD) <strong>für</strong> die Teilnahme am Landesentscheid, der vom 21. -<br />
22. April in Freising stattfand.<br />
Dabei belegte Stephan Ippisch einen guten Platz im Mittelfeld<br />
<strong>und</strong> das Team Hochmuth-Zanner einen respektablen 4. Platz.<br />
Wir gratulieren sehr herzlich.<br />
Die Sieger des Bezirksentscheids: vlnr. Sebastian Grillmeier<br />
(Lkr. TIR), Thomas Hösl (Lkr. NEW), stv. BBV-<br />
Bezirkspräsident Gregor Zölch, Stephan Ippisch (Lkr. SAD),<br />
Johann Hochmuth, Peter Zanner (Lkr. SAD), LLD Franz<br />
Schneider, BBV-Bezirksbäuerin Stilla Klein.<br />
Einen ausführlichen Fotobericht finden Sie auf der Internetseite<br />
unseres <strong>Amt</strong>es: www.aelf-sd.bayern.de.<br />
Franz Schneider, LLD<br />
Meisterbriefverleihung<br />
Am 20.02.2009 fand in der Max-Reger-Halle in Weiden die<br />
Meisterbriefverleihung statt.<br />
Den <strong>Landwirtschaft</strong>smeisterbrief haben erhalten: Anton<br />
Albang, Untersteinbach; Markus Kloner, Höflarn; Florian<br />
Lang, Lindenlohe; Johannes Meier, Laubenhof; Matthias<br />
Meier, Penting. Ferner Martin Scharf, Kümmersbruck (Lkr.<br />
Amberg-Sulzbach), Stefan Pirkl, Wilfertshofen (Lkr. Neumarkt),<br />
Christoph Dechant, Winkl (Lkr. Regensburg), die unsere<br />
Schule in Nabburg besucht haben.<br />
Den Hauswirtschaftsmeisterinnenbrief haben erhalten:<br />
Bettina Piehler, Wolfsbach; Christine Salomon, Schwaighof<br />
Verband <strong>für</strong> landwirtschaftliche Fachbildung im Landkreis Schwandorf<br />
Regensburger Strasse 51, 92507 Nabburg, Tel. 09433/896-0<br />
Schriftleitung: VlF-Geschäftsführer Franz Schneider<br />
Martina Schrott aus Diepoltshof hat die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule<br />
Abteilung Hauswirtschaft in Rosenheim – Fachgebiet<br />
landwirtschaftl.-hauswirtschaftl. Unternehmensführung besucht<br />
<strong>und</strong> die Meisterinnenprüfung mit Erfolg abgelegt.<br />
Ihr wurde der Meisterbrief in Rosenheim ausgehändigt.<br />
Frau Christina Scheuerer aus Kemnath b. Fuhrn wurde <strong>für</strong><br />
30jährige Mitgliedschaft im Prüfungsausschuss in der Hauswirtschaft<br />
ebenfalls mit einer Urk<strong>und</strong>e geehrt.<br />
Wir gratulieren allen recht herzlich.<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>sschule <strong>und</strong> Meisterprüfung<br />
Ab dem Schuljahr 2009/10 besteht <strong>für</strong> Studierende an der<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>sschule die Möglichkeit, die Meisterprüfung<br />
weitgehend an der Schule abzulegen. Ermöglicht wurde dies<br />
durch die Verkürzung der Praxiszeit vor der Zulassung zur<br />
Meisterprüfung von bisher 36 Monaten auf 24 Monate. d. h.<br />
nach dem bisher schon vorgeschriebenen Praxissemester nach<br />
der Abschlussprüfung kann somit die offizielle Zulassung zur<br />
Meisterprüfung schon im August des 2. Semesters erfolgen.<br />
Damit wurde die Möglichkeit eröffnet, mehr Inhalte der Meisterprüfung<br />
in die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule zu integrieren.<br />
Die Meisterprüfung gliedert sich in folgende Bereiche:<br />
1. Produktions- <strong>und</strong> Verfahrenstechnik<br />
1.1. Wie bisher schon schreiben die Studierenden am Ende<br />
des 3. Semesters der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule eine <strong>für</strong><br />
Bayern zentral gestellte Klausur in den Fächern Tierische<br />
<strong>und</strong> Pflanzliche Erzeugung. Die hier erzielten Noten werden<br />
<strong>für</strong> die Meisterprüfung anerkannt.<br />
1.2. In einer Praktischen Meisterarbeit - Arbeitsprojekt, das in<br />
maximal 12 Monaten erstellt werden muss, befasst sich<br />
der Meisteranwärter mit einer praktischen Fragestellung<br />
im tierischen oder pflanzlichen Bereich in seinem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb. Er versucht diese in Form eines<br />
Versuches zu klären. Die Ergebnisse werden im schriftlichen<br />
Teil des Arbeitsprojekts beschrieben <strong>und</strong> ausgewertet<br />
wird. Von der Überlegung, dieses Arbeitsprojekt<br />
schwerpunktmäßig im Sommersemester der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule<br />
zu bearbeiten, wurde abgerückt, um die<br />
damit verb<strong>und</strong>ene äußerst starke zeitliche Belastung der<br />
Anwärter zu reduzieren. Im Regelfall (Ausnahmen sind<br />
allerdings möglich) beginnt das Arbeitsprojekt im Spätsommer<br />
– nach dem 2. Semester – <strong>und</strong> wird etwa ein halbes<br />
Jahr nach Ende der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule abgegeben.<br />
2. Betriebs- <strong>und</strong> Unternehmensführung<br />
2.1. Die schriftliche Hausarbeit wird innerhalb von 6 Monaten<br />
erstellt <strong>und</strong> befasst sich intensiv mit dem eigenen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb. Sie enthält die Beschreibung des<br />
Betriebes, <strong>und</strong> die Ergebnisse der an der Schule selbst<br />
erstellten Buchführung. Es werden die einzelnen Produktionsverfahren<br />
(z. B. Silomaisanbau, Milchviehhaltung<br />
usw.) dargestellt <strong>und</strong> der individuelle Deckungsbeitrag<br />
ermittelt. Dieser wird in ein Betriebskalkulationsprogramm<br />
übernommen, mit dessen Hilfe dann Möglichkeiten<br />
ermittelt werden, wie das Betriebsergebnis optimiert <strong>und</strong><br />
verbessert werden kann. Schließlich wird in einer Zielplanung<br />
ein möglicher Entwicklungsschritt des Betriebes<br />
kalkuliert <strong>und</strong> ökonomisch bewertet. Während bisher die<br />
Optimierung <strong>und</strong> die Zielplanung erst nach Ende der
<strong>Landwirtschaft</strong>sschule selbständig erstellt werden musste,<br />
wird künftig die komplette Hausarbeit in der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule<br />
angefertigt. Da<strong>für</strong> entfällt die bisherige<br />
staatliche Abschlussprüfung im Fach Betriebslehre.<br />
Gerade diese anspruchsvolle schriftliche Hausarbeit<br />
bietet die einmalige Möglichkeit, sich intensiv mit dem<br />
eigenen Betrieb zu befassen, ihn zu durchleuchten <strong>und</strong><br />
sich Gedanken über die künftige Entwicklung zu machen.<br />
Die Lehrkräfte unserer Schule unterstützen dabei<br />
die Studierenden intensiv <strong>und</strong> individuell.<br />
2.2. In der Betriebsbeurteilung eines fremden Betriebes, die<br />
im Anschluss an das 3. Semester erfolgt, beweisen die<br />
Meisteranwärter, dass sie die arbeitswirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
produktionstechnischen Gegebenheiten aber auch die<br />
Einkommenssituation eines Betriebes beurteilen <strong>und</strong> bewerten<br />
können.<br />
3. Berufsausbildung <strong>und</strong> Mitarbeiterführung<br />
Da jeder Meister Lehrlinge ausbilden kann, muss er nachweisen,<br />
dass er dazu fähig <strong>und</strong> in der Lage ist.<br />
3.1. In einer schriftlichen Klausur werden die theoretischen<br />
Kenntnisse in der Berufs- <strong>und</strong> Arbeitspädagogik geprüft,<br />
über die ein Ausbilder verfügen muss.<br />
3.2. In einer praktischen Arbeitsunterweisung mit Prüfungsgespräch<br />
weist der Meisteranwärter nach, dass er einen<br />
Lehrling richtig anleiten kann.<br />
Neu ist nun, dass die schriftliche Klausur nicht mehr nach<br />
dem 3. Semester, sondern schon im 1. Semester der<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>sschule abgelegt wird <strong>und</strong> die Prüfung in<br />
der Arbeitsunterweisung, die bisher kurz nach Ende der<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>sschule abgelegt wurde, nunmehr im<br />
Sommersemester erfolgt.<br />
Wichtig zu wissen:<br />
Die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule steht wie bisher allen<br />
Landwirten mit abgeschlossener Berufsausbildung im<br />
Beruf Landwirt offen <strong>und</strong> schließt mit dem Titel<br />
„Staatlich geprüfter Wirtschafter“ ab.<br />
Niemand muss, aber wer sich in der Lage sieht, kann<br />
sich zur Meisterprüfung anmelden. Wer die Meisterprüfung<br />
erst später anstrebt, dem werden die an der<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>sschule erzielten <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Meisterprüfung<br />
anrechenbaren Noten 5 Jahre lang anerkannt.<br />
Wer die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule erfolgreich beendet<br />
hat, erwirbt gleichzeitig die fachgeb<strong>und</strong>ene Hochschulreife.<br />
Mit diesem neuen Schulsystem verkürzt sich die Fortbildung<br />
zum <strong>Landwirtschaft</strong>smeister deutlich.<br />
Wer die Meisterprüfung anstrebt, erhält am Ende des<br />
Kalenderjahres, in dem er die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule<br />
beendet hat, den Meisterbrief ausgehändigt.<br />
Franz Schneider, LLD<br />
Halbzeit bei der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule,<br />
Abteilung Hauswirtschaft, Nabburg<br />
Wie doch die Zeit vergeht! Die jetzige Teilzeitschule Hauswirtschaft<br />
begann am 29. Mai 2008. Die Schülerinnen sind<br />
nach wie vor mit Feuereifer bei der Sache! Das Lernen wieder<br />
Verband <strong>für</strong> landwirtschaftliche Fachbildung im Landkreis Schwandorf<br />
Regensburger Strasse 51, 92507 Nabburg, Tel. 09433/896-0<br />
Schriftleitung: VlF-Geschäftsführer Franz Schneider<br />
lernen war am Anfang sicher nicht leicht. Doch die Mühe lohnt<br />
sich. Die neu gewonnenen Erkenntnisse werden bereits im<br />
eigenen Haushalt umgesetzt. Die Lerninhalte sind sehr breit<br />
gefächert. Der Lehrplan umfasst praktischen Unterricht wie<br />
Küchenpraxis, Haus- <strong>und</strong> Textilpraxis sowie Hausgartenbau.<br />
Der erforderliche theoretische Unterbau wird in den Fächern<br />
<strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Familie <strong>und</strong> Erziehung, Gr<strong>und</strong>lagen<br />
der Betriebsorganisation, Wirtschaftslehre des Haushalts<br />
vermittelt. Das Fach Berufs- <strong>und</strong> Arbeitspädagogik enthält die<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die Ausbildereignungsprüfung, die während<br />
der Schulzeit abgelegt wird. Den Einblick in ein landwirtschaftliches<br />
Unternehmen erleichtern die Unterrichtsfächer<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Betriebslehre, Markt <strong>und</strong> landwirtschaftliche<br />
Produktion, sowie Sozial- <strong>und</strong> Steuerwesen.<br />
Dieser Studiengang bereitet in erster Linie künftige Bäuerinnen<br />
auf die Tätigkeit im landwirtschaftlichen Haushalt <strong>und</strong> Betrieb<br />
vor. Aber auch Frauen, die sich <strong>für</strong> Einkommensmöglichkeiten<br />
in vor- <strong>und</strong> nachgelagerten Bereichen der <strong>Landwirtschaft</strong>, wie<br />
z. B. Direktvermarktung, Hauswirtschaftlichen Fachservice fit<br />
machen wollen, sind in unserer Schule richtig.<br />
Die nächste Teilzeitschule Hauswirtschaft startet voraussichtlich<br />
im Mai 2010. Wer sich <strong>für</strong> diese Schulform interessiert,<br />
erhält dazu Auskünfte am <strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>, <strong>Landwirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> Schwandorf, Außenstelle Nabburg, unter der<br />
Tel.Nr. 09433/896-342, Frau Maria Treiber-Banse.<br />
Maria Treiber-Banse, HDin<br />
Erlebnisbauer / Erlebnisbäuerin<br />
Haben Sie Lust, Ihren Bauernhof <strong>für</strong> unterschiedliche Zielgruppen<br />
zu öffnen? Sie zeigen Ihren Besuchern die bäuerliche<br />
Lebens- <strong>und</strong> Arbeitswelt. Mit allen Sinnen sollen die Besucher<br />
den Bauernhof entdecken, praktische Fähigkeiten <strong>und</strong> emotionale<br />
Kompetenzen entwickeln. Ob jung – ob alt, <strong>für</strong> jeden gibt<br />
es ein maßgeschneidertes Angebot. Es reicht vom Tagesangebot<br />
über jahresbegleitende Angebote bis hin zu Mehrtagesangeboten.<br />
- Jeder Bauernhof ist eine Schatzkammer!<br />
Mit dem Aufbau eines Erlebnisbauernhofes erschließen sich<br />
Bauern <strong>und</strong> Bäuerinnen neue Einkommensquellen, wobei die<br />
Hofgröße <strong>und</strong> die Bewirtschaftungsform kaum eine Rolle spielen.
Um <strong>für</strong> diese Aufgabe gut vorbereitet zu sein, bietet die bayerische<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>sverwaltung eine umfassende überregionale<br />
Qualifizierung an. In 15 Seminartagen über ein Jahr verteilt<br />
erwerben die Teilnehmer Wissen <strong>und</strong> Können zur Existenzgründung,<br />
Angebotsgestaltung, Erlebnispädagogik, Vermarktung<br />
<strong>und</strong> Vernetzung erlebnisorientierter Angebote. Die Teilnehmer<br />
werden bei der praktischen Umsetzung im eigenen<br />
Betrieb intensiv betreut.<br />
Am Ende der Qualifizierung erhalten die Teilnehmer/innen das<br />
Zertifikat „Erlebnisbauer“ bzw. „Erlebnisbäuerin“.<br />
Der Betriebszweig erlebnisorientierte Angebote kann auch eine<br />
schon bestehende Erwerbskombination (Urlaub auf dem<br />
Bauernhof, Direktvermarktung, Bauernhofgastronomie) ergänzen.<br />
Bei Interesse erk<strong>und</strong>igen Sie sich bitte am <strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>,<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> Schwandorf, Außenstelle Nabburg<br />
(09433/896-321 oder -335, oder -0) über Seminarort, Termine<br />
<strong>und</strong> Dauer der Qualifizierung.<br />
Oder sie schauen ins Internet unter: www.stmlf.bayern.de<br />
(Hauswirtschaft) (Erwerbskombinationen) (Erlebnisbauernhof)<br />
Annemarie Frank, LARin<br />
Aktuelles aus dem Bereich Pflanzenschutz<br />
1. Dokumentationspflicht <strong>für</strong> eingesetzte Pflanzenschutzmittel:<br />
Mit dem neuen Pflanzenschutzgesetz besteht seit März<br />
2008 Aufzeichnungspflicht <strong>für</strong> Pflanzenschutzmittel. Ein<br />
Musterformblatt liegt im <strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>, <strong>Landwirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> in der Dienststelle in Nabburg auf. Das<br />
Formblatt kann auch unter<br />
http://www.lfl.bayern.de/ips/pflanzenschutzrecht/<br />
herunter geladen werden.<br />
Es sind auch andere Formen der Aufzeichnungen (Schlagkartei,<br />
Taschenkalender) möglich.<br />
Folgende Punkte sind vorgeschrieben:<br />
- Datum der Anwendung<br />
- Anwendungsfläche (z. B. FNN)<br />
- Aufwandmenge je ha<br />
- Anwendungsgebiet (Indikation)<br />
- hier sind genaue Angaben, z. B. welche Unkräuter<br />
oder Krankheiten behandelt werden, notwendig<br />
- Eingesetztes Pflanzenschutzmittel<br />
- Anwender (Name des Landwirts)<br />
Die Aufzeichnungen sind nach dem Anwendungsjahr noch<br />
mindestens 2 weitere Kalenderjahre aufzubewahren.<br />
Verband <strong>für</strong> landwirtschaftliche Fachbildung im Landkreis Schwandorf<br />
Regensburger Strasse 51, 92507 Nabburg, Tel. 09433/896-0<br />
Schriftleitung: VlF-Geschäftsführer Franz Schneider<br />
2. Sammelaktion leere Pflanzenschutzmittelbehälter:<br />
Saubere Kanister <strong>und</strong> sonstige Behälter können über „Pamira“<br />
entsorgt werden. Eine Sammelstelle <strong>für</strong> den Landkreis<br />
Schwandorf ist z. B. die Baywa in Nabburg (August 2009).<br />
Behälter mit Produktresten sind jedoch Sonderabfall. Auch<br />
nicht mehr zugelassene PSM gehören zum Sondermüll.<br />
Karl Seegerer, LAR<br />
Umsetzung der Europäischen Wasserrahmen-<br />
richtlinie im Landkreis Schwandorf<br />
Nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sollen<br />
die Gewässer bis 2015 in einem guten Zustand sein. Da<strong>für</strong><br />
mussten bis 2009 alle europäischen Flussgebiete beurteilt <strong>und</strong><br />
abgestimmte Bewirtschaftungspläne <strong>und</strong> Maßnahmenprogramme<br />
erstellt werden. Diese Pläne beschreiben den Zustand<br />
des einzelnen Gewässers <strong>und</strong> beinhalten als wesentlichen Bestandteil<br />
Vorschläge <strong>für</strong> Bewirtschaftungsmaßnahmen der<br />
Gr<strong>und</strong>stücke, die zur Erreichung <strong>und</strong> Einhaltung des guten<br />
ökologischen Zustandes der Gewässer notwendig sind. Geeignete<br />
Maßnahmen wie Winterbegrünung, Mulchsaat, Gewässerrandstreifen<br />
<strong>und</strong> Umwandlung von Acker- in Grünland sind im<br />
Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes förderfähig.<br />
Im Landkreis Schwandorf wurden <strong>für</strong> 11 Flussgebiete Bewirtschaftungspläne<br />
erarbeitet. Diese enthalten eine Sammlung von<br />
praktischen Maßnahmen der Landbewirtschaftung, die zum<br />
Schutz des Wassers vor Nährstoff-, Boden- <strong>und</strong> Pflanzenschutzmitteleintrag<br />
angewandt werden können.<br />
Die betroffenen Flussgebiete im Landkreis Schwandorf <strong>und</strong> die<br />
zur Verbesserung vorgeschlagenen Bewirtschaftungspläne <strong>und</strong><br />
Umsetzungsprogramme sind im Internet unter<br />
www.wrrl.bayern.de veröffentlicht.<br />
Im Rahmen der öffentlichen Anhörung kann bis zum<br />
30.06.2009 zu den Entwürfen der Bewirtschaftungspläne <strong>und</strong><br />
Maßnahmenprogramme im Internet Stellung genommen werden<br />
Josef Graf, LOR<br />
Neuerungen bei der LKV-Futteruntersuchung<br />
Ab sofort werden aufgr<strong>und</strong> weiterer Entwicklungen bei der<br />
Futteruntersuchung folgende Verbesserungen vorgenommen:<br />
1. Neue Energieschätzung:<br />
Zusätzlich zu den bisherigen Werten werden bei der Futteruntersuchung<br />
angegeben:<br />
Neu <strong>für</strong> Maissilage sind ELOS <strong>und</strong> NDF<br />
ELOS = enzymlösliche organische Substanz, die der verdaulichen<br />
organischen Masse beim Tier entspricht.<br />
NDF = Neutrale Detergentienfaser = Lignin + Cellulose +<br />
Hemicellulose<br />
Neue Werte <strong>für</strong> Grassilage sind GB <strong>und</strong> ADF<br />
GB = Gasbildungsvermögen: Futter in Pansensaft angesetzt,<br />
bildet eine bestimmte Menge Gas<br />
ADF = Lignin + Cellulose (ca. + 30 g/kg T höher als der<br />
Rohfasergehalt)<br />
Einige dieser Werte fließen in die Berechnung des Energiegehaltes<br />
des Futtermittels ein. Demzufolge ergeben sich<br />
vor allem bei älteren Grasbeständen genauere Ergebnisse.
2. Korrektur des Trockenmassegehaltes bei Silagen:<br />
Da bei der Trocknung von Silagen neben Wasser auch die<br />
Gärsäuren (Milchsäure, Essigsäure, Buttersäure) verdampfen,<br />
diese aber Energie enthalten, werden Korrekturen vorgenommen.<br />
Der Trockenmassegehalt eines Futtermittels<br />
wird um diese flüchtigen Säuren erhöht. Die Korrektur ist<br />
bei Mais- <strong>und</strong> Grassilage unterschiedlich.<br />
Für Grassilage gilt folgende Korrekturformel:<br />
TM korrigiert, Grassilage = 2,08 + 0,975 TM unkorrigiert<br />
Der Effekt:<br />
Je nässer die Silagen, umso höher ist die Korrektur.<br />
Im mittleren TM-Bereich beträgt die Korrektur + 1 % mehr<br />
Trockenmasse.<br />
Die gemessenen Nährstoffgehalte (Rohprotein, Rohfaser<br />
etc.) werden dann auf die korrigierte Trockenmasse bezogen<br />
<strong>und</strong> damit vermindert.<br />
Was ändert sich <strong>für</strong> den Landwirt?<br />
Grassilagen vom 1. Schnitt werden vor allem bei älterem<br />
Futter etwas niedriger als bisher bewertet<br />
Kaum Änderungen bei Ergebnissen aus Folgeschnitten<br />
Bei Maissilagen sind etwas höhere Energiegehalte zu erwarten<br />
Erhöhung des Trockenmassegehaltes um ca. 1 %<br />
- Die Kosten <strong>für</strong> Futteruntersuchungen bleiben gleich! -<br />
Konrad Wagner, LOR<br />
Genossenschaften noch aktuell?<br />
Der Agrarsektor ist in den Focus der internationalen Politik<br />
<strong>und</strong> der weltweit agierenden Kapitalstrategen getreten, stellte<br />
Dr. Klaus Hein vom Genossenschaftsverband anlässlich der<br />
Mitgliederversammlung des VLF Schwandorf fest. Dabei beschrieb<br />
er einige Trends, die die Zukunft bestimmen werden:<br />
1. Von der Politik zum Markt<br />
Die EU-Agrarpolitik zieht sich aus der Verantwortung <strong>für</strong><br />
die Märkte zurück. Zahlungen können langfristig nur <strong>für</strong><br />
gesellschaftlich gewünschte Leistungen zugunsten der ländlichen<br />
Räume oder der Umwelt erwartet werden. In etwa<br />
die gleiche Meinung vertrat auch Prof. Heißenhuber beim<br />
Sparkassenforum letzten Jahres (vgl. VLF-<strong>Mitteilungsblatt</strong><br />
Weihnachten 2008). Die landwirtschaftlichen Ressourcen<br />
müssen künftig intensiver genutzt werden, um die Weltbevölkerung<br />
ernähren <strong>und</strong> den zunehmenden Fleischhunger<br />
stillen zu können.<br />
2. Vom niedrigen zum höheren Technikstand <strong>und</strong> vom<br />
niedrigen zum höheren Kapitaleinsatz<br />
Trotz eines strukturellen Anpassungsprozesses bestehen<br />
große Potentiale zur Produktivitätssteigerung, die z. B.<br />
durch die integrierte rechnergestützte Produktion wie precisions-(livestock)farming<br />
erzielt werden können. Dies bedeutet,<br />
dass der Kapitaleinsatz der <strong>Landwirtschaft</strong> steigen<br />
wird. Weltweit gesehen wird die Gentechnik ein starkes<br />
Thema der Landbewirtschaftung <strong>und</strong> der <strong>Ernährung</strong>sindustrie<br />
sein.<br />
3. Von den Nahrungsmitteln zu den Rohstoffen<br />
Der steigende Energiebedarf <strong>und</strong> die absehbare Endlichkeit<br />
der fossilen Energie wird die Agrarproduktion stärker als<br />
bisher beeinflussen.<br />
4. Vom Binnenmarkt zur Weltwirtschaft<br />
Durch die internationale Intensivierung des Wettbewerbs<br />
werden künftig verstärkt Wertschöpfungsketten in gegenseitigem<br />
Wettbewerb stehen. Die neuseeländische Genossenschaft<br />
Fonterra hat diese Richtung konsequent einge-<br />
Verband <strong>für</strong> landwirtschaftliche Fachbildung im Landkreis Schwandorf<br />
Regensburger Strasse 51, 92507 Nabburg, Tel. 09433/896-0<br />
Schriftleitung: VlF-Geschäftsführer Franz Schneider<br />
schlagen <strong>und</strong> investiert auch stark in die Privatberatung der<br />
Mitglieder<br />
Bei der Bildung von Wertschöpfungsketten muss ein tragfähiger<br />
Kompromiss zwischen der unternehmerischen Freiheit<br />
<strong>und</strong> der Bindung an ein Unternehmen gef<strong>und</strong>en werden.<br />
Genossenschaften im Aufwind<br />
Hier bietet die eingetragene Genossenschaft einen aktuellen<br />
<strong>und</strong> interessanten Weg. Deren Hauptzweck ist die Förderung<br />
der Mitglieder, die als Kapitalgeber, Geschäftspartner <strong>und</strong><br />
Entscheidungsträger fungieren. Durch die auf 3 Personen abgesenkte<br />
Mindestgröße <strong>und</strong> die höchst flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
wird diese Rechtsform gerade im ländlichen Raum<br />
mehr an Bedeutung gewinnen, etwa bei Einspeise-<br />
Biogasanlagen oder regionalen Versorgern. Wichtig bei den<br />
Genossenschaften, die auf Langfristigkeit ausgelegt sind <strong>und</strong><br />
als relativ insolvenzsicher gelten, ist es aber, dem Unternehmen<br />
Kapital zur Sicherung der langfristigen Stabilität zur Verfügung<br />
zu stellen, was allerdings die kurzfristige Flexibilität der<br />
Mitglieder einengt. Wer nicht bereit ist, sich zu binden, hat<br />
kein Interesse an langfristigen Märkten <strong>und</strong> an Wertschöpfungsketten.<br />
Wird den Genossenschaften durch Kündigung das notwendige<br />
Kapital entzogen, müssen neue Wege der Kapitalsicherung <strong>und</strong><br />
-beschaffung gesucht werden. Dies ruft dann schnell private<br />
renditeorientierte Investoren auf den Plan.<br />
Fazit:<br />
Es müssen künftig Wertschöpfungsketten gebildet werden, die<br />
strategische Planung muss verstärkt werden <strong>und</strong> die <strong>Landwirtschaft</strong><br />
muss sich innerhalb dieser Ketten stärker differenzieren.<br />
Diskussion<br />
In der lang anhaltenden Diskussion vertrat Dr. Hein die Auffassung,<br />
dass die Bilanzverantwortung in einer Hand verbleiben<br />
muss <strong>und</strong> erteilte Überlegungen nach einem über den regionalen<br />
Bereich hinausgehendem Kontor, das die Marktmacht<br />
bündeln soll, eine klare Absage. Als Beispiel nannte er das<br />
Deutsche Milchkontor, das den deutschen Milchexport koordinieren<br />
sollte <strong>und</strong> scheiterte. Besser sei es dann, gleich zu fusionieren.<br />
Zum Ende der Milchquotenregelung meinte er, dass er im Jahre<br />
2015 <strong>und</strong> später mit relativ wenig Veränderungen rechne, diese<br />
würden in der Zeit bis dahin zu erwarten sein.<br />
Die Finanzkrise sei keine Frage der Größe, sondern des Managements<br />
gewesen. Aufgr<strong>und</strong> ihrer eher konservativen Politik<br />
sind die Genossenschaftsbanken von den ganzen Turbulenzen<br />
am wenigsten betroffen.<br />
Zur Feststellung, dass die Finanzkrise auch zu einer Politikkrise<br />
geführt habe, meinte Dr. Hein, dass jeder Markt klare - auch<br />
von der Politik vorgegebene - Spielregeln benötige, dass es<br />
aber auch nicht richtig sein kann, der Politik den Markt zu<br />
überlassen.<br />
Zur Frage, ob wir den Weltmarkt überhaupt brauchen, meinte<br />
Dr. Hein, dass die internationale Arbeitsteilung nicht mehr<br />
zurückdrehbar sei. Für die bayerische Milchwirtschaft bedeutet<br />
dies, in die Veredelung der Milch zu investieren <strong>und</strong> Wertschöpfungsketten<br />
zu bilden. Mit der Spezialisierung auf z. B.<br />
Käse ist Bayern schon frühzeitig diesen Weg gegangen; darin<br />
liegt auch der Gr<strong>und</strong>, warum die bayerischen Milchpreise über<br />
denen Norddeutschland liegen. Allerdings sind diese gerade<br />
dabei aufzuholen.<br />
Franz Schneider, LLD