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Bericht über die Folgen des Klimawandels im Kanton Basel-Stadt

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Handlungsbedarf und<br />

Massnahmeansätze<br />

prävention<br />

Den besten Schutz gegen<strong>über</strong> invasiven Tieren und Pflanzen<br />

bietet <strong>die</strong> sachgerechte Pflege der wertvollen, empfindlichen<br />

Lebensräume. Sie verhindert, dass konkurrenzstarke Neobiota<br />

und Schädlinge <strong>die</strong> Überhand gewinnen.<br />

› Die Verbreitung invasiver Neobiota ist möglichst zu verhindern<br />

und befallene Flächen sind zu verkleinern.<br />

› Invasive Neophyten breiten sich häufig von offenen Flächen<br />

oder Pionierstandorten in <strong>die</strong> weitere Umgebung aus. Auf<br />

Baustellen kann es vorkommen, dass grössere Flächen von<br />

offenem Boden längere Zeit ungenutzt sind oder seitlich Bodensubstrat<br />

zwischengelagert wird. Auf <strong>die</strong>sen Flächen ist<br />

darauf zu achten, dass sich keine invasiven Neophyten ausbreiten.<br />

› Neuanpflanzungen von invasiven Neophyten sind auf dem<br />

gesamten <strong>Kanton</strong>sgebiet unbedingt zu vermeiden.<br />

› Um den Problemarten weniger Angriffsflächen zu bieten,<br />

sind Grünflächen vorausschauend zu pflegen. Standortverbesserungen<br />

haben einen positiven Einfluss auf den Zustand<br />

der einhe<strong>im</strong>ischen Pflanzen, welche folglich weniger anfällig<br />

sind.<br />

› Die Öffentlichkeit und das Unterhaltspersonal müssen gut<br />

informiert bzw. gezielt geschult werden.<br />

Eindämmen<br />

› Empfindliche und besonders wertvolle Standorte sind von<br />

invasiven Neobiota möglichst zu befreien (Priorisierung der<br />

Regulation).<br />

Grünanlagen<br />

Häufigere und verstärkte sommerliche Trockenheit beeinträchtigt<br />

<strong>die</strong> Strassenbäume. Diese leiden schon heute oft unter Trockenstress;<br />

ihre Lebenserwartung ist verkürzt. Dies dürfte sich merklich<br />

akzentuieren, was auch auf <strong>die</strong> Wahl der Baumarten Auswirkungen<br />

haben wird. Auch werden <strong>die</strong> Rasen vermehrt leiden. Der<br />

Bedarf nach Bewässerung dürfte <strong>des</strong>halb markant ansteigen.<br />

› Der Bestand von invasiven Neophyten, welcher sich innerhalb<br />

der <strong>Stadt</strong> nicht stark ausbreitet, flussabwärts <strong>des</strong> Rheins<br />

jedoch problematisch ist, ist zu reduzieren.<br />

› Für <strong>die</strong> direkte Regulation von problematischen Arten und<br />

Neozoen werden chemische oder biologische Pflanzenschutzmittel<br />

eingesetzt.<br />

› Eine weitere Möglichkeit ist der biologische Pflanzenschutz.<br />

Dabei werden Nützlinge ausgebracht oder gefördert, welche<br />

<strong>die</strong> Problemarten und Neozoen dez<strong>im</strong>ieren. Zur Regulation<br />

der Kastanienminiermotte kann zum Beispiel <strong>die</strong> Blaumeise<br />

gefördert werden, welche <strong>die</strong> Larven <strong>die</strong>ser Motte frisst.<br />

flankierende Massnahmen<br />

› Die Situation und Ausbreitung der Neobiota ist dauernd zu<br />

beobachten und festzuhalten (Monitoring, Erfolgskontrolle).<br />

Dabei ist auch der Informationsaustausch (kantonal, Nachbarkantone,<br />

Bund, Nachbarländer) <strong>über</strong> <strong>die</strong> Verbreitung von<br />

invasiven Arten wichtig.<br />

› Für <strong>die</strong> Regulation von Problemorganismen wird der Aufwand<br />

steigen. Das Vorgehen gegen einzelne problematische<br />

Arten kann durchaus aufwändiger werden. Auch mit vermehrtem<br />

Auftreten von Quarantäneschädlingen muss gerechnet<br />

werden. Das konstante Überwachen der Problemarten<br />

ist, wie bei den Neobiota, sehr wichtig.<br />

› Bei Importen soll das unbeabsichtigte Einschleppen von Neobioten<br />

mit Pflanzen oder Verpackungsmaterial unbedingt<br />

vermieden werden. Dies soll durch vermehrte Kontrollen und<br />

Aufklärung der Importeure und <strong>des</strong> Grosshandels durch <strong>die</strong><br />

Bun<strong>des</strong>behörden erreicht werden. Allenfalls sind gesetzliche<br />

Anpassungen notwendig.<br />

38<br />

Der jährliche Trinkwasserverbrauch für <strong>die</strong> Bewässerung von Grünanlagen<br />

durch <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong>gärtnerei entspricht mit rund 130 000 m3 in etwa der täglichen max<strong>im</strong>alen Trinkwasserfördermenge der Industriellen<br />

Werke <strong>Basel</strong>. Im Hitzesommer 2003 erreichte <strong>die</strong> tägliche<br />

Trinkwassernachfrage für kurze Zeit <strong>die</strong>ses Trinkwasserfördermax<strong>im</strong>um<br />

(vgl. Kapitel Trinkwasser). Trinkwasser sollte daher<br />

während Trockenperioden eher sparsam verwendet werden.<br />

Wasser für <strong>die</strong> Bewässerung der Parkanlagen und Grünflächen

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