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Bericht über die Folgen des Klimawandels im Kanton Basel-Stadt

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Die Ergebnisse decken sich weitgehend mit einer nicht veröffent-<br />

lichten Stu<strong>die</strong> der Swiss Re, welche sie für den Interkantonalen<br />

Rückversicherungsverband (IRV) der <strong>Kanton</strong>alen Gebäudeversicherungen<br />

erstellt hat.<br />

In der Risikopolitik der GVBS sind Schadenereignisse mit einer<br />

Wiederkehrperiode von min<strong>des</strong>tens 100 Jahren einkalkuliert. Bei<br />

einzelnen Gefährdungen stellt sie sogar auf 500-Jahr Ereignisse<br />

ab. Die Gebäudeversicherung kann finanziell also auch seltene<br />

Schadenereignisse bewältigen, <strong>die</strong> mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 1% (Wiederkehrperiode 100 Jahre), bzw. 0,2% (Wiederkehrperiode<br />

500 Jahre) eintreten.<br />

Nachfolgend sind <strong>die</strong> Gefährdungspotenziale und entsprechenden<br />

Massnahmen je Gewässer aufgezeigt.<br />

Rhein<br />

Das Rheinbett fasst ein 100- bis 200-Jahr Ereignis mit einer<br />

Durchflussmenge von 4500 bis 4700 m3 /s (D<strong>im</strong>ensionierungsereignis).<br />

Auch ein 300-Jahr Ereignis mit rund 5000 m3 /s ist mit<br />

Präventionsmassnahmen (Mobiler Hochwasserschutz) zu bewältigen<br />

und mit relativ geringen Schadenkosten verbunden. Überflutungen<br />

von mehr als einem halben Meter bei Durchflussmengen<br />

von 6000 bis 6500 m3 /s (500- bis 1000-Jahr Ereignis) gelten<br />

als Extremereignis und verursachen hohe Schadenkosten.<br />

Eine Zunahme der Durchflussmenge von 10% hat keine grossen<br />

Auswirkungen auf das Überschwemmungspotenzial <strong>des</strong> Rheins.<br />

Auch wenn der Rhein künftig bei einem 300-Jahr Ereignis 10%<br />

mehr Durchflussmenge (5500 m3 /s) mit sich führt, bleibt das<br />

Überschwemmungspotenzial <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong>sgebiet in etwa gleich.<br />

Mit entsprechenden Präventionsmassnahmen (Mobiler Hochwasserschutz)<br />

können sie entsprechend bewältigt werden. Über<br />

<strong>die</strong> Zunahme der Frequenz solcher 300-Jahr Ereignisse können<br />

keine Aussagen gemacht werden. Extremereignisse mit Durchflussmengen<br />

von 6000 bis 6500 m3 /s werden auch in Anbetracht<br />

der Kl<strong>im</strong>aänderung als äusserst selten erachtet. Eine<br />

Zunahme <strong>des</strong> Abflusses mit mehr als 6500 m3 /s wird nicht<br />

erwartet.<br />

Die Abflussmessungen der Lan<strong>des</strong>hydrologie belegen den Trend<br />

der letzten Jahre zu höheren Spitzenabflüssen <strong>im</strong> Rhein. Auch<br />

wenn Hochwasserereignisse <strong>im</strong> Rhein häufiger auftreten, verändert<br />

sich dadurch das Schadenpotenzial für <strong>die</strong> Gebäudeversicherung<br />

nur unwesentlich.<br />

Handlungsbedarf und<br />

Massnahmeansätze<br />

› Auch wenn gewisse Extremereignisse (300-Jahr Ereignisse)<br />

häufiger auftreten, verändert sich dadurch das<br />

Schadenpotenzial für <strong>die</strong> Gebäudeversicherung nur unwesentlich<br />

oder <strong>über</strong>haupt nicht.<br />

› Es sind keine baulichen Gewässerschutzmassnahmen<br />

erforderlich.<br />

› Das Anbringen eines mobilen Hochwasserschutzes ab<br />

einer Durchflussmenge von 4500 m3 /s ist durch <strong>die</strong> kantonale<br />

Krisenorganisation (KKO) <strong>im</strong> Sicherheitskonzept<br />

bereits ausreichend verankert.<br />

› Die Öltanks in den gefährdeten Gebieten sind bereits abgespriesst.<br />

Wiese<br />

Die Wiese fasst ein 100-Jahr Ereignis mit einer Durchflussmenge<br />

von 220 bis 250 m3 /s. Bei höheren Durchflussmengen ab 290 m3 /s<br />

(300-Jahr Ereignis) werden das Gebiet der BaZ-Druckerei sowie<br />

zum Teil <strong>die</strong> Langen Erlen <strong>über</strong>flutet. Be<strong>im</strong> derzeitigen Kenntnisstand<br />

<strong>des</strong> baulichen Zustan<strong>des</strong> <strong>des</strong> Wiesedamms kann von <strong>des</strong>sen<br />

Hochwassersicherheit ausgegangen werden. Sollte sich zeigen,<br />

dass infolge der Kl<strong>im</strong>aänderung <strong>die</strong> Hochwasserereignisse<br />

der Wiese <strong>über</strong> einen deutlich längeren Zeitraum andauern, müssten<br />

<strong>die</strong> Einflüsse auf <strong>die</strong> Dammstabilität geprüft werden. Bei lang<br />

anhaltenden Hochwasserereignissen kann <strong>die</strong> Stabilität der Dämme<br />

gefährdet werden.<br />

Eine Zunahme der Durchflussmenge von 10% hat keine Auswirkungen<br />

auf das Überschwemmungspotenzial der Wiese. Sowohl<br />

bei einem 300- als auch bei einem 500- bis 1000-Jahr Ereignis<br />

werden nur das Gebiet um <strong>die</strong> BaZ-Druckerei sowie Teilgebiete<br />

der Langen Erlen <strong>über</strong>flutet. Eine Zunahme <strong>des</strong> Abflusses mit<br />

mehr als 450 m3 /s (Extremereignis) wird nicht erwartet.<br />

Auch wenn Hochwasserereignisse häufiger auftreten, verändert<br />

sich dadurch das Schadenpotenzial für <strong>die</strong> Gebäudeversicherung<br />

nur unwesentlich.

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