Bericht über die Folgen des Klimawandels im Kanton Basel-Stadt
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Tagesmittelwerte der Wassertemperatur in den Jahre 2003 (Hitzesommer), 2008 und 2009. Bei Forellen und Äschen treten Stress<br />
symptome ab 18°C ein. Temperaturen ab 24°C können bereits tödlich sein. Die Mortalität von Bachforellen ist dann erreicht, wenn <strong>die</strong><br />
durchschnittliche tägliche Wassertemperatur während mehrerer Tage <strong>über</strong> 15°C steigt.<br />
Gewässer, Messstelle Max. Tagesmittel Anzahl Tage Tagesmittel Anzahl Tage Tagesmittel<br />
≥ 15°c ≥ 25°c<br />
rhein, Palmrainbrücke 2003: 26°C 2003: 145 d 2003: 15 d<br />
2008: 22,6°C 2008: 146 d 2008: 0 d<br />
2009: 24,2°C 2009: 155 d 2009: 0 d<br />
Birs, Münchenstein 2003: 23,1°C 2003: 123 d 2003: 0 d<br />
2008: 19,7°C 2008: 83 d 2008: 0 d<br />
2009: 21,2°C 2009: 124 d 2009: 0 d<br />
Wiese, Freiburgerstrasse 2003: keine Angabe 2003: keine Angabe 2003: keine Angabe<br />
2008: 22,0°C 2008: 102 d 2008: 0 d<br />
2009: 22,6°C 2009: 137 d 2009: 0 d<br />
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dar<strong>über</strong>. Im Hitzesommer 2003 lag <strong>die</strong> Temperatur <strong>des</strong> Rheins<br />
während mehreren Tagen <strong>über</strong> 25°C (Tabelle oben), <strong>die</strong>jenige <strong>des</strong><br />
eingeleiteten Kühlwassers bei max<strong>im</strong>al 32,4°C. Gemäss den Best<strong>im</strong>mungen<br />
der Gewässerschutzverordnung hätten <strong>die</strong> flusswassergestützten<br />
Kühlanlagen also stillgelegt werden müssen.<br />
Da <strong>die</strong>s weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen nach sich<br />
gezogen hätte, erteilten <strong>die</strong> Behörden eine temporäre Ausnahmebewilligung.<br />
Aber auch <strong>die</strong> Stromerzeugung (Kernkraft) ist von der Gewässertemperatur<br />
abhängig. Die Leistung der Kernkraftwerke musste<br />
während <strong>des</strong> Hitzesommers 2003 aufgrund der gedrosselten<br />
Kühlleistung für zwei Monate um 25% gesenkt werden. Der Temperaturanstieg<br />
der Fliessgewässer ist <strong>des</strong>halb nicht nur ein kantonales<br />
Problem, sondern als schweizweite und sogar internationale<br />
Herausforderung zu verstehen. Die Internationale Kommission<br />
zum Schutze <strong>des</strong> Rheins (IKSR) hat sich der Problematik der<br />
Wärmebelastung <strong>des</strong> Rheins ebenfalls angenommen. Bereits <strong>im</strong><br />
Jahre 1988 bekräftigten <strong>die</strong> zuständigen Minister der Rheinanliegerstaaten<br />
in einer gemeinsamen Erklärung, den Rhein vor Erwärmung<br />
zu schützen. Die Eindrücke <strong>des</strong> Sommers 2003 veranlassten<br />
<strong>die</strong> IKSR, ihre Anstrengungen zur Verminderung <strong>des</strong><br />
Wärmeeintrags zu verstärken und auf der Basis von nationalen<br />
Situationsberichten einen Informationsaustausch zur Wärmelastproblematik<br />
durchzuführen. Die zunehmenden Wassertemperaturen<br />
<strong>des</strong> Rheins rücken demzufolge auf <strong>die</strong> Traktandenliste<br />
sämtlicher Rheinanliegerstaaten.