März 2013 - Krankenhaus Barmherzige Brüder
März 2013 - Krankenhaus Barmherzige Brüder
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6 intern 03/13<br />
Wider den Keimen<br />
Privatdozent Dr. Andreas Ambrosch<br />
ist seit Juli 2012 Leitender Arzt des<br />
Instituts für Labormedizin, Mikrobiologie<br />
und <strong>Krankenhaus</strong>hygiene für<br />
die Krankenhäuser der <strong>Barmherzige</strong>n<br />
<strong>Brüder</strong> in Regensburg, Schwandorf,<br />
Straubing und München. In einem<br />
Gespräch gibt er der intern-Redaktion<br />
einen Einblick in sein Aufgabengebiet<br />
und seine Ziele.<br />
„Ich bin ein starker Verfechter von Nachhaltigkeit.“<br />
Unter dieses Motto stellt Privatdozent<br />
Dr. Andreas Ambrosch seine<br />
Arbeit für den ostbayerischen <strong>Krankenhaus</strong>verbund<br />
der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong>.<br />
Seit Juli 2012 ist er als Leitender Arzt<br />
für die Einrichtungen in Regensburg,<br />
Schwandorf, Straubing und zuletzt auch<br />
München zuständig. Dr. Ambrosch hat<br />
während seiner bisherigen beruflichen<br />
Laufbahn schon viele Krankenhäuser in<br />
Sachen Labormedizin, Mikrobiologie<br />
und <strong>Krankenhaus</strong>hygiene betreut und<br />
weiß, wovon er spricht: „Mir liegt besonders<br />
am Herzen, Strukturen aufzubauen,<br />
die sich langfristig tragen und für<br />
alle Beteiligten eine Win-Win-Situation<br />
bedeuten.“<br />
Standortübergreifende<br />
Zusammenarbeit<br />
Dazu gehört für ihn auch der Blick über<br />
den Tellerrand beziehungsweise über ein<br />
einzelnes Haus. Deshalb steht er auch zu<br />
100 Prozent hinter dem standortübergreifenden<br />
Konzept, das die <strong>Barmherzige</strong>n<br />
<strong>Brüder</strong> geplant haben. „Durch intensive<br />
Zusammenarbeit gelingt es uns,<br />
Synergieeffekte zu nutzen. Wir können<br />
Fachpersonal bündeln und gleichzeitig<br />
eine hohe gleichbleibende Qualität garantieren“,<br />
so der Experte.<br />
Vorbildlich im Bereich<br />
<strong>Krankenhaus</strong>hygiene<br />
Beeindruckt hat den gebürtigen Allgäuer,<br />
dass im Regensburger <strong>Krankenhaus</strong><br />
das Thema Hygiene sehr ernst genommen<br />
wird: „Bei der Handhygiene zum<br />
Beispiel sind wir bereits jetzt vorbildlich.<br />
Unsere Mitarbeiter zeigen großes<br />
Interesse und bringen die Bereitschaft<br />
mit, alles zu tun, damit unseren Patien-<br />
ten auf dem Gebiet der Hygiene nichts<br />
zustößt. Dieses Engagement ist nicht<br />
selbstverständlich.“ Doch umso wichtiger,<br />
denn in Krankenhäusern steige das<br />
Risiko für Infektionen allgemein. Der<br />
Grund hierfür liegt nach Aussage des<br />
Fachmanns vor allem im medizinischen<br />
Fortschritt. Dieser führe dazu, dass die<br />
Ärzte zum Beispiel mit Hilfe der so<br />
genannten Schlüssellochchirurgie oder<br />
Kathethereingriffen die Behandlung<br />
für den Patienten effektiver und schonender<br />
gestalten können. Gleichzeitig<br />
steige aber damit auch die Anzahl dieser<br />
invasiven Eingriffe. „Das heißt für uns,<br />
dass wir immer noch genauer hinsehen<br />
und alle unsere Abläufe auch immer<br />
unter hygienischen Gesichtspunkten<br />
analysiert werden“, so Dr. Ambrosch.<br />
Um den bisher schon erreichten hohen<br />
Standard zu halten und weiter auszubauen,<br />
hat sein Team zusammen mit den<br />
Fachabteilungen jetzt auch eine so genannte<br />
Hygienestruktur, ein umfassendes<br />
Gesamtkonzept auf Basis der aktuellen<br />
Leitlinien des Robert-Koch-Instituts,<br />
auf den Weg gebracht. „Da geht es von<br />
der Verwendung steriler OP-Instrumente<br />
bis hin zur Salmonellen-Vermeidung in<br />
der Küche“, erklärt Dr. Ambrosch den<br />
Umfang und die Tragweite des Konzepts.<br />
Aufbau eines Antibiotikamanagements<br />
zur Resistenzvermeidung<br />
Ein weiterer Schwerpunkt sind Projekte<br />
zur Resistenzverminderung, woran<br />
der sinnvolle Einsatz von Antibiotika<br />
eng gekoppelt ist. Denn resistente Erreger<br />
erschweren die Behandlung für<br />
alle Beteiligten: Die Patienten müssen<br />
länger als eigentlich notwendig im<br />
<strong>Krankenhaus</strong> bleiben, das Risiko für<br />
Folgeschäden ist erhöht, aber auch die<br />
hauseigenen Kosten steigen. „Um es<br />
auf den Punkt zu bringen: Weniger resistente<br />
Erreger heißt weniger Probleme.<br />
Deshalb lohnt sich die Investition in ein<br />
durchdachtes und gut funktionierendes<br />
Antibiotikamanagement mit dem Ziel<br />
der Resistenzvermeidung – zum Wohle<br />
des Patienten und des Hauses selbst“, erläutert<br />
Dr. Ambrosch. Oft einfache Maßnahmen<br />
und Regeln, deren Einhaltung<br />
aber kontinuierlich nachgeprüft werden<br />
müssen, seien neben einer engen standortübergreifenden<br />
Zusammenarbeit die<br />
Schlüssel zum Erfolg: „Denn die Erreger<br />
machen ja nicht an der <strong>Krankenhaus</strong>türe<br />
Halt. Einheitliche Standards<br />
am besten für eine ganze Region wären<br />
optimal.“ Deshalb werden die <strong>Barmherzige</strong>n<br />
auch künftig eng in Kontakt<br />
mit den umliegenden Krankenhäusern,<br />
wie beispielsweise dem Uniklinikum<br />
Regensburg, stehen.<br />
Eigenes mikrobiologisches Labor<br />
für 2014 geplant<br />
Ein weiteres Ziel ist, bis 2014 ein<br />
eigenes mikrobiologisches Labor am<br />
Standort Regensburg einzurichten.<br />
Bisher wird dieser Teil über das Uniklinikum<br />
Regensburg abgewickelt. „Ein<br />
eigenes Labor bringt uns aber Vorteile<br />
in Form von Synergieeffekten mit unseren<br />
Verbundkrankenhäusern“, führt Dr.<br />
Ambrosch aus. Dazu wird die Fläche des<br />
bisherigen Labors erweitert, um der mikrobiologischen<br />
Diagnostik ihren Platz<br />
einzuräumen.<br />
Für die <strong>Barmherzige</strong>n nach Bayern<br />
Viel zu tun für den Fachmann, für den<br />
die <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> gleichwohl<br />
ein Wunscharbeitgeber sind: „Die Verantwortlichen<br />
hier agieren im Bereich<br />
der Labormedizin, der Mikrobiologie<br />
und der <strong>Krankenhaus</strong>hygiene sehr vorausschauend.“<br />
Sie planten bereits vor<br />
seiner Ankunft in weiten Teilen, was