Aktuelle Seite Seite 2 In dankbarer Erinnerung… Seite 4 Damals war´s – vor 100 Jahren Seite 8 Ein schönes Fest Seite 12 <strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns…</strong> Gerhard Rost – unvergessen! Seite 14 Probensplitterchen Seite 16 Splitter Seite 18 Projekt „Japan 2010“ Seite 20 Herzlichen Glückwunsch Seite 26 Termine Seite 27 Kontakte Seite 28 Einladung zu einer Mitgliederversammlung gem. § 7 Abs. 3 und 4 der Satzung der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong> e.V. 1884 Donnerstag, 12. November 2009, 20.00 Uhr, Nachbarschaftshaus, Urbanstraße 21, 10961 Berlin Vorläufige Tagesordnung: 1. Begrüßung 2. Beschlussfassung über die Tagesordnung 3. Beratung und Beschlussfassung einer neuen Beitragsordnung 4. Beratung einer Anpassung des Haushaltsplans 2009 5. Anträge 6. Verschiedenes (nach Anmeldung) Jörg Kramer Präsident Gerd Bülow Gerhard Baltuttis Schatzmeister Schriftführer Berlin, 01.10.2009 Hinweis: Die Probe findet ausnahmsweise <strong>von</strong> 18.30 bis 20.00 Uhr statt. Berücksichtigen Sie bitte beim Kauf oder bei der Inanspruchnahme <strong>von</strong> Dienstleistungen unsere Inserenten!
BERLINER LIEDERTAFEL E.V. 1884 Mitglied im Chorverband Berlin und im Deutschen Chorverband Chorproben jeden Donnerstag ab 19.30 Uhr, im Nachbarschaftshaus Kreuzberg, Urbanstraße 21, 10961 Berlin Telefon: 030/ 69049727; Homepage: www.berliner-liedertafel.de; eMail: info@berliner-liedertafel.de Bankverbindung: Weberbank, Konto-Nr. 40270009 BLZ 10120100 ______________________________________________________________________________________________ Liebe Mitglieder und Freunde der BL, liebe Leserinnen und Leser, noch immer sind wir in tiefer Trauer verhaftet und können im- mer noch nicht richtig begreifen, dass unser Ehrenpräsident nicht mehr unter uns ist. Mit Gerhard Rost hat uns am 2. Au- gust ein äußerst liebenswerter, gütiger, zutiefst frommer, geistreicher und kreativer Mensch, ein leidenschaftlicher Sänger und Musikkenner für immer verlassen. Wo Gerhard Rost auftrat, begegnete man einem Herrn, der mit aufrechter Körperhaltung und geradem Gang würdig einher schritt. Eine gepflegte Erscheinung, immer sorgfältig gekleidet mit freundlicher, ja vielfach herzlicher Miene und einem gele- gentlich schalkhaft wirkendem Glitzern in den klaren Augen. Er wirkte vor nicht allzu langer Zeit nicht nur äußerlich wesentlich jünger, als es sein Ausweis offenbarte. Er war ein pflichtbe- wusster Mensch, der sich seinen Hobbies mit voller Hingabe widmete, als wären sie sein Beruf: Zuverlässig, pünktlich, engagiert. Niemand weiß es besser als wir, seine lieben Freundinnen und Freunde: Gerhard Rost gehörte mehr als 6 Jahrzehnte der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong> an. Das alleine war nicht das Spektakuläre. Er war fast bis zum Schluss aktiver Sänger. Werden in diesem Alter häufig die Stimmen etwas brüchig und unsicher, können wir alle es bezeugen, dass das bei Gerhard nicht der Fall war. Er sang sicher und klar und war mit seinem angenehm warmen, unaufdringlichen Timbre noch vor wenigen Jahren der gerne gehörte Bariton-Solist. So möchten wir ihn gerne in Erinnerung behalten. So wie hier auf diesem Bild. Sein Leben spielte sich fast ausschließlich in Lankwitz und im unmittelbaren Umfeld dieses Kiezes ab. Die Geburt, weite Teile seiner Schulzeit, nach dem Kriegsende seine pädagogische Ausbildung, 1949 seine Anstellung als Lehrer in Steglitz, 1957 die Hochzeit mit Dorchen sowie die Geburt der drei Kinder: 1958 Wolf-Martin, 1960 Bernhard und 1965 Katharina, der Beginn einer beispielhaften Karriere mit Aufstieg zum Rektor einer Lankwitzer Grundschule später zum Schulrat und Leitenden Schulrat, alles in Steglitz, wo er im Juli 1992 auch pensioniert wurde. Bereits im Jahre 1946 entschloss sich der gerade 17-jährige, der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong> beizutreten. Er engagierte sich <strong>von</strong> Anfang an, wurde Stimmführer, legte die Chorleiterprüfung ab, studierte in gutem Einvernehmen mit verschiedenen vorbildlichen Chorleitern die künstlerische Bandbreite sowie die klangliche Besonderheit des Männerchors und lernte den Stellenwert sowie die in dieser ______________________________________________________________________________________________ „DerMerker“ ist das Mitteilungsblatt der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong> und erscheint zweimonatlich. Herausgeber: Der Vorstand der BL, Redaktion: Jörg Kramer, praesident@berliner-liedertafel.de Druck: Tandt Werbetechnik GmbH, tandt@snafu.de, Tel.: 2140136 Redaktionsschluss der für die Ausgabe 06/2009: 20.11.2009 Sparte eigene musikalische Ausdruckspalette kennen und schätzen. Dieses immer wieder zu untersetzen und an der künstlerisch vertretbaren chorischen Arbeit mitzuwirken, waren die wichtigsten Aufgaben, denen er sich stellte, als er im Jahre 1966 Präsident der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong> wurde. Dieses Amt übte er bis März 2003, also 37 Jahre lang, aus. Während seiner Präsidentschaft ersetzte er nicht nur über viele Jahre hinweg den Vorsitzenden und den Merker-Redakteur. Er gründete innerhalb des Chores auch eine besondere Sängerformation, ein achtköpfiges Männer-Vokal-Ensemble, dem er den Namen des Gründers, Chorleiters und ersten Vorsitzenden der BL gab: Das Adolf-Zander-Oktett. In Gerhard Rosts Präsidentenzeit fielen wohl die bedeutsamsten Jahre der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong> nach dem Krieg: Herausragende Jubiläen sowie die akribisch vorbereiteten und durchgeführten Chor- und Konzertreisen in alle Welt. Die nachhaltigsten Erinnerungen sind mit den Reisen in die USA und nach Kanada im Jahre 1967 sowie nach Japan im März 1980 verbunden. Mit dem Blick über die Ländergrenzen erweiterte man den eigenen Horizont, hörte und erfuhr Neues und verständigte sich mit anderen in der Weltsprache der Musik. Dabei repräsentierte Gerhard Rost die <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong> in herausragender Weise. Seine Grußworte im Zuge <strong>von</strong> Gastauftritten und Festkommersen waren immer treffend und individuell dem jeweiligen Anlass angepasst. Gerhard Rost hat vielerlei Ehrungen für sein Tun und Wirken erfahren: Das Goldene Ehrenabzeichen der BL, der Ehrenring der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong>, die Ehrenmitgliedschaft der BL, aber auch anderer renommierter Vereine in Mannheim, Stuttgart, Wien, Tokio; 1993 dann das Bundesverdienstkreuz, 1996 die Ehrenmedaille des Deutschen Sängerbundes und im Jahre 2003 im festlichen Rahmen eines Chorkonzertes in der <strong>Berliner</strong> Philharmonie die Verleihung des Titels „Ehrenpräsident der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong>“. So gerührt er damals war, so stolz machte ihn auch diese Auszeichnung. Neben der <strong>Liedertafel</strong> nahm sich Gerhard Rost, seiner aufrichtigen Frömmigkeit entsprechend, mehr als 50 Jahre der Evangelischen Dorfkirchengemeinde Lankwitz an, in der er äußerst engagiert und auf vielfältigste Weise mitarbeitete. Dies alles war ihm nur möglich, weil er harmonisch in seine Familie eingebettet war und ihm dort sein Lebensmittelpunkt bereitet und behütet wurde. Wie schon bei der Trauerfeier am 6. August auf dem Lutherfriedhof sowie an dem Gedenkabend am 23. August in der Urbanstraße sei mir ein persönliches Bekenntnis gestattet: Es ist eine Binsenweisheit, dass jeder Mensch besondere positive Eigenschaften, Vorzüge, Talente, Tugenden, aber auch die eine oder andere „Macke“ hat. Die „Macken“ Gerhards bestanden samt und sonders aus liebenswerten Eigen- und Besonderheiten, auf die ich nie hätte verzichten mögen. Seine Art des Umgangs mit anderen Menschen, seine Kompromissbereitschaft, seine Liebenswürdigkeit und Langmut, seine Nachdenklichkeit, seine Beharrlichkeit, seine Bereitschaft zur Anteilnahme, seine Bescheidenheit, die soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz sinnvoll vereinigten, machten ihn für mich zu einem der bedeutendsten und wichtigsten Menschen außerhalb meiner Familie. Ich bin dankbar, dass ich ihm begegnen, dass ich <strong>von</strong> ihm lernen durfte. Wir alle, die gesamte <strong>Liedertafel</strong>familie werden Gerhard Rost, der sich in vielfältiger Weise um die <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong> verdient gemacht hat, ein ehrendes Andenken bewahren. Dabei vertrauen wir voller Dankbarkeit darauf, dass er in der Obhut unseres Herrgotts gut aufgehoben ist, uns <strong>von</strong> höherer Warte aus mit Sympathie beobachtet, solidarisch begleitet, und uns auch künftig väterlich zur Seite steht. Ihr/Euer Jörg Kramer