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Download PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere

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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

18<br />

LG HESSEN<br />

Fips<br />

RdT: Wie kamen Sie zum Tierschutz?<br />

Birte Wrage: Ich kannte den "Elisabethenhof",<br />

da ich selbst eine Katze<br />

und mehrere Kleintiere von diesem<br />

Tierheim habe. Ich hatte schon immer<br />

gerne viel mit <strong>Tiere</strong>n zu tun, beson<strong>der</strong>s<br />

mit Hunden, deshalb bin ich dann vor<br />

knapp vier Jahren auf die Idee gekommen,<br />

im Tierschutz aktiv zu helfen.<br />

RdT: Was ist für Sie interessant an<br />

<strong>der</strong> Tierschutzarbeit?<br />

Birte Wrage: Einerseits sind es die Informationen,<br />

die ich durch den Tierschutz<br />

bekomme, wie z.B. über Massentierhaltung,<br />

Legebatterien, Auslandstierschutz<br />

u.ä. Und dann die Erfahrungen,<br />

die ich im Umgang mit den<br />

<strong>Tiere</strong>n und mit Tierbesitzern mache. Ich<br />

denke, dass ich durch die Arbeit viel<br />

über <strong>Tiere</strong> und Menschen gelernt habe<br />

und noch lernen werde - was sicherlich<br />

eine gute Sache ist.<br />

RdT: Wie sieht Ihre Arbeit im "Elisabethenhof"<br />

konkret aus?<br />

Birte Wrage: Ich bin samstags von<br />

14.00 bis 19.00 Uhr im Tierheim. Zuerst<br />

werden die Hunde in die Außenzwinger<br />

gelassen, dann werden im<br />

Laufe des Nachmittages alle Hunde<br />

entwe<strong>der</strong> in den Auslauf gebracht, in<br />

dem sie sich frei bewegen können,<br />

o<strong>der</strong> sie werden spazieren geführt.<br />

Zwischendurch erledigen wir (außer<br />

mir helfen samstags noch drei Jugendliche<br />

im Tierheim) an<strong>der</strong>e Arbeiten. Wir<br />

richten z.B., wenn neue <strong>Tiere</strong> kommen,<br />

Birte Wrage ist 16 Jahre alt. Die Schülerin aus Reichelsheim hilft jedes<br />

Wochenende engagiert im Tierheim "Elisabethenhof". Sie macht Zwinger<br />

sauber, führt Hunde spazieren, kümmert sich um Katzen - kurz, sie<br />

lernt den praktischen Tierschutz an <strong>der</strong> Basis kennen. Was ihr <strong>der</strong> Tierschutz<br />

bedeutet, erklärt die Tierfreundin im folgenden Interview.<br />

neue Käfige/Zwinger ein o<strong>der</strong> betreuen<br />

anfangs die <strong>Tiere</strong> selbst; wir sortieren<br />

Futter, machen Zwinger sauber,<br />

kümmern uns um einzelne (Problem-)<br />

Hunde, zählen Geld aus Spendenbüchsen<br />

o<strong>der</strong> beantworten die ersten<br />

Fragen von Besuchern, die sich für bestimmte<br />

<strong>Tiere</strong> interessieren.<br />

RdT: Wie stehen Ihre Eltern zu Ihrem<br />

sozialen Engagement?<br />

Birte Wrage: Ich denke, sie finden es<br />

gut, dass ich mich dauerhaft für <strong>Tiere</strong><br />

einsetze, obwohl wir langsam - was eigene<br />

<strong>Tiere</strong> angeht - an <strong>der</strong> "Schmerzgrenze"<br />

angelangt sind (meiner Meinung<br />

nach fehlt zwar noch ein Hund...).<br />

Wir haben eine Katze, einen Zwergwid<strong>der</strong>,<br />

einen Stallhasen und zwei<br />

Meerschweinchen, außerdem Fische<br />

und den Pflegehund Molly.<br />

RdT: Gibt es Bereiche, in denen sich<br />

Ihre Einstellung Dank des Tierschutzes<br />

geän<strong>der</strong>t hat?<br />

Birte Wrage: Mein Einstellung hat<br />

sich eigentlich nur gefestigt - zum Beispiel<br />

gehe ich nicht in Fast Food-Restaurants<br />

etc.<br />

RdT: Haben Sie das Gefühl, dass Ihr<br />

Engagement Sie bei Ihren Altersgenossen<br />

zum Außenseiter macht?<br />

INTERVIEW<br />

MIT BIRTE WRAGE<br />

"DIE MENSCHEN NEHMEN<br />

SICH, WAS SIE WOLLEN ...”<br />

Birte Wrage: Nein, viele finden es positiv,<br />

dass ich mich für eine Sache einsetze,<br />

u.a. auch weil die meisten selbst<br />

nichts Soziales tun.<br />

RdT: Können Sie sich vorstellen, später<br />

beruflich mit <strong>Tiere</strong>n umzugehen?<br />

Birte Wrage: Ja, ich würde später<br />

sehr gerne mit <strong>Tiere</strong>n, beson<strong>der</strong>s mit<br />

Hunden, arbeiten. Zwar nicht als Tierärztin,<br />

aber z.B. nebenberuflich im Bereich<br />

Hundeausbildung.<br />

RdT: Was sollte Ihrer Meinung nach<br />

im Umgang mit <strong>Tiere</strong>n geän<strong>der</strong>t/verbessert<br />

werden?<br />

Birte Wrage: Die Leute sollten sich,<br />

bevor sie sich ein Tier anschaffen, bessser<br />

informieren. Zum allgemeinen Verhältnis<br />

zwischen Mensch und Tier denke<br />

ich, dass wir die <strong>Tiere</strong> viel mehr<br />

achten und nicht nur an unser Wohlergehen<br />

und unseren Profit denken sollten.<br />

Alles soll so schnell wie möglich<br />

und so billig wie möglich sein - diese<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen sind nicht im Sinne <strong>der</strong><br />

<strong>Tiere</strong> und im Endeffekt auch nicht in unserem<br />

Sinne. Wir richten uns selbst nur<br />

zu Grunde, indem wir unsere Umwelt<br />

"aussaugen" und uns alles nehmen,<br />

was wir wollen - selbst wenn wir dabei<br />

an<strong>der</strong>es Leben zerstören.

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