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Bilder: Polizeidirektion Heilbronn
Blick in die voll besetzte Kirche.
EXTRA
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Lege mich wie ein Siegel an Dein Herz
Gedenken an die im Dienst getöteten Polizistinnen und Polizisten
MIT EINER ÖKUMENISCHEN GEDENKFEIER HAT DIE POLIZEI AM 22. NOVEMBER 2009
IM DEUTSCHORDENSMÜNSTER ST. PETER UND PAUL IN HEILBRONN NUN BEREITS ZUM
VIERZEHNTEN MAL DER POLIZISTEN GEDACHT, DIE IM DIENST UMS LEBEN KAMEN.
Neben allem Schmerz und Trauer über den Verlust eines
geliebten Menschen steht die Liebe – Freude und Dankbarkeit
in Erinnerung an die gemeinsame Zeit. Das war
der zentrale Gedanke der bewegenden Feier. Innenminister
Heribert Rech brachte dies in seiner Ansprache
und Kirchenrätin Eva-Maria Agster in ihrer Predigt in
dem voll besetzten Gotteshaus zum Ausdruck. Monsignore
Pfarrer Wolfgang Westenfeld betonte in seiner
Begrüßung, dass der Tod kein Schlussstrich sei. Das
Sehnen in uns – Momente, in denen Raum und Zeit
aufgehoben scheinen – diese Transzendenz wurde auch
musikalisch vom Polizeimusikkorps Baden-Württemberg
unter der Leitung von Toni Scholl aufgegriffen,
etwa mit „Zueignung“ von Richard Strauss.
„Alles hat seine Zeit – das Glück, der Schmerz, die
Trauer.“ Mit diesen Worten in Anlehnung an den Text
Prediger Salomo 3,1–11 begann Innenminister Heribert
Rech seine Ansprache. 215 Mal sei der Tod unerwartet
und viel zu früh gekommen. „Wir gedenken heute der
215 Polizeibeamtinnen und -beamten, die seit 1945 in
Baden-Württemberg im Dienst ums Leben gekommen
sind.“ Darin eingeschlossen seien die Kolleginnen und
Kollegen, die durch Krankheit oder auf andere Weise ihr
Leben verloren haben, oder die keinen anderen Ausweg
mehr sahen, als ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen.
Rech erinnerte auch daran, dass nur wenige hundert
Meter entfernt vor über zwei Jahren die Polizistin Michéle
Kiesewetter ermordet und ihr Streifenkollege schwer
verletzt wurde. Diese Tat zeige beispielhaft die Zunahme
der Gewalt in der Gesellschaft, die sich auch immer mehr
gegen Polizeibeamte richte, gegen Menschen, die helfen
wollen. Trauriger und bestürzender Höhepunkt der Gewalt
sei in diesem Jahr die Amoktat von Winnenden
und Wendlingen gewesen. Für viele Menschen sei das
Leben anders seit diesem Tag. Die Frage nach dem
„Warum“ aber bleibe.
Fürbitten von Landespolizeidekan Werner Knubben, Roland Eisele,
Kirchenrätin Eva-Maria Agster, Yvonne Münnich und Gerfried Blümel.
Kirchenrätin Eva-Maria Agster hatte das Hohelied 8, 6
in den Mittelpunkt ihrer Predigt gestellt: „Lege mich wie
ein Siegel an Dein Herz, wie ein Siegel auf Deinen Arm.
Denn Liebe ist stark wie der Tod.“ Mit diesen eindringlichen
Worten schlug sie gedanklich eine Brücke zu denen,
die zurückbleiben: „Trauernde haben Sehnsucht
nach dem Verlorenen und vielleicht mehr als andere eine
Ahnung von der Welt Gottes.“ Wie aber trauert eine
Organisation, die Polizei? Sie könne sich im Geist der
Liebe und Fürsorge dafür einsetzten, dass Polizistinnen
und Polizisten so viel Schutzausstattung für ihre
gefahrvolle Arbeit bekommen, wie nur irgend denkbar
und sinnvoll sei.
Landespolizeidekan Werner Knubben eröffnete die Fürbitten
mit einem Gebet. Als Zeichen der Auferstehung
wurde die Osterkerze entzündet. Die Fürbitten wurden
gesprochen von Kollegen der Polizeidirektion Heilbronn
und der Bereitschaftspolizei Böblingen, Roland Eisele,
Gerfried Blümel, Yvonne Münnich. Nach dem gemeinsamen
Segen der Geistlichen lud Landespolizeidekan
Werner Knubben zur Kollekte ein, die schon traditionell
an das Hilfsprojekt für traumatisierte Polizisten „Alle in
einem Boot“ geht.
Ansprache von Innenminister Heribert Rech.