10.10.2013 Aufrufe

Kurt Karrenberg: Der Freie Brüderkreis - bruederbewegung.de

Kurt Karrenberg: Der Freie Brüderkreis - bruederbewegung.de

Kurt Karrenberg: Der Freie Brüderkreis - bruederbewegung.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KURT KARRENBERG: DER FREIE BRÜDERKREIS 7<br />

einheitliche Größe war. In <strong>de</strong>r Folge sei sie mehr und mehr durch die Untreue <strong>de</strong>r Menschen,<br />

<strong>de</strong>nen sie anvertraut war, in Verfall geraten. Für diesen Verfall macht er drei Grün<strong>de</strong><br />

verantwortlich:<br />

1. Eindringen falscher Lehren;<br />

2. Aufnahme Unbekehrter in die Kirche, die damit zur Massen- und Weltkirche wur<strong>de</strong>,<br />

vor allem seit Konstantin (306–337) das Christentum zur Staatsreligion machte;<br />

3. Schaffung einer Organisation, vor allem Einführung <strong>de</strong>s theologischen Lehramtes<br />

und damit Unterscheidung zwischen Geistlichen und Laien.<br />

In 2. Tim. 2, 20 sieht Darby wie<strong>de</strong>r eine Bestätigung seiner Lehrauffassung. Die Stelle<br />

lautet: »In einem großen Hause aber sind nicht allein gol<strong>de</strong>ne und silberne Gefäße, son<strong>de</strong>rn<br />

auch hölzerne und ir<strong>de</strong>ne; und die einen zur Ehre, die an<strong>de</strong>ren zur Unehre.« Aus<br />

<strong>de</strong>m »Hause Gottes« in 1. Tim. 3, 15 war somit ein »großes Haus« gewor<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m<br />

nicht nur Gefäße aus edlen Stoffen, son<strong>de</strong>rn auch solche aus unedlen zu fin<strong>de</strong>n waren,<br />

d. h. Gläubige und Ungläubige. Auch in <strong>de</strong>n sieben Sendschreiben in Offb. 2 und 3 sieht<br />

Darby eine prophetische Darstellung <strong>de</strong>s Verfalls <strong>de</strong>r Kirche.<br />

Weiter lehrt Darby, daß die Kirche, als eine verfallene Größe, nicht wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Zustand ihrer früheren Vollkommenheit gebracht wer<strong>de</strong>n kann. Alle dahin zielen<strong>de</strong>n<br />

Versuche sind nicht allein zum Scheitern verurteilt, son<strong>de</strong>rn laufen Gottes Willen und<br />

Absichten zuwi<strong>de</strong>r. Als unsichtbare Kirche besteht sie aber auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> weiter, und zwar<br />

bil<strong>de</strong>n alle wahren Gläubigen zu je<strong>de</strong>r Zeit diese unsichtbare Kirche, gleichgültig, zu welcher<br />

Benennung sie sich zählen. Und auch an je<strong>de</strong>m Ort bil<strong>de</strong>n alle dort wohnen<strong>de</strong>n Gläubigen<br />

die unsichtbare Ortsgemein<strong>de</strong>. Dies gilt bis zur Wie<strong>de</strong>rkunft Christi, wo die jetzt<br />

unsichtbare Kirche in Reinheit und Vollkommenheit wie<strong>de</strong>r sichtbar wird.<br />

[273] Sodann lehrt Darby, daß sich die Gläubigen von <strong>de</strong>r Welt und, weil die Volkskirchen<br />

mit <strong>de</strong>r Welt vermischt sind, auch von diesen abzuson<strong>de</strong>rn haben. Er macht aber<br />

auch Freikirchen und Gemeinschaften wegen ihrer Schaffung neuer, nicht durch das Neue<br />

Testament zu begrün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Organisationen mit für <strong>de</strong>n Verfall <strong>de</strong>r Gesamtkirche verantwortlich;<br />

<strong>de</strong>shalb sei die Abson<strong>de</strong>rung von allen Denominationen überhaupt erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Als Begründung führt er 2. Tim. 2, 21 an: »Wenn sich nun jemand von diesen (weg) reinigt,<br />

wird er ein Gefäß zur Ehre sein, nützlich <strong>de</strong>m Hausherrn, zu je<strong>de</strong>m guten Werke<br />

bereitet«, und Hebr. 13, 13: »Deshalb laßt uns zu ihm hinausgehen, außerhalb <strong>de</strong>s Lagers,<br />

seine Schmach tragend.« Die sich so Abson<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n sollen sich nach Matth. 18, 20 nur<br />

»zum Namen Jesu hin« versammeln, ohne Organisation, ohne menschliche Führung und<br />

Leitung, ohne feste Gottesdienstordnung usw. Alles soll allein unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Heiligen<br />

Geistes geschehen.<br />

Nach Darbys Lehre bil<strong>de</strong>n Gläubige, die sich in solcher Weise an einem Ort versammeln,<br />

zwar nicht die Ortsgemein<strong>de</strong> – die ja, wie vorhin gesagt, aus allen Gläubigen <strong>de</strong>s<br />

Ortes besteht –, aber sie stellen die örtliche Gemein<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Versammlung dar. Und weiter<br />

ist dieses Sich-Versammeln <strong>de</strong>r Gläubigen nicht nur eine Darstellung <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>,<br />

son<strong>de</strong>rn auch eine solche <strong>de</strong>r gesamten unsichtbaren Kirche. Dies gilt allerdings nicht für<br />

alle Zusammenkünfte <strong>de</strong>r Versammlung, son<strong>de</strong>rn im Sinne von 1. Kor. 11, 18: »… wenn<br />

ihr als Versammlung zusammenkommt«, ist praktisch also beschränkt auf das Zusammenkommen<br />

zur Feier <strong>de</strong>s Herrnmahles.<br />

Das Mahl <strong>de</strong>s Herrn wird, unter Berufung auf Apg. 20, 7, je<strong>de</strong>n Sonntag gefeiert.<br />

Teilnehmen darf nur, wer sich zu dieser Teilnahme gemel<strong>de</strong>t hat und von wem die Brü<strong>de</strong>r<br />

glauben sagen zu dürfen, daß auf ihn das dreifache Urteil zutrifft: Rein im Glauben, rein<br />

im Wan<strong>de</strong>l, rein in <strong>de</strong>r Lehre. Nach Darbys Lehre schließt eine Zulassung zum Tisch <strong>de</strong>s<br />

Herrn in <strong>de</strong>r »Versammlung« die Teilnahme am Abendmahl in Kirchen und Gemeinschaften<br />

grundsätzlich aus. Ebenso ist eine regelmäßige Teilnahme von Glie<strong>de</strong>rn an<strong>de</strong>rer Ge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!