Ausgabe 7/2013 - Webway.at
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Brandsteidl will kürzere Ferien<br />
für Pflichtschüler<br />
Kein Schulschluss ohne oblig<strong>at</strong>orische Deb<strong>at</strong>te<br />
über die Dauer der Schulferien: Diesmal<br />
wünscht sich Wiens Stadtschulr<strong>at</strong>spräsidentin<br />
Brandsteidl kürzere Sommerferien für Pflichtschüler.<br />
„Neun Wochen Ferien sind für Volksschulkinder<br />
zu lange. Da könnte man durchaus<br />
verkürzen“, wird sie von „News“ zitiert.<br />
Dasselbe gilt für die Schüler von Hauptschule,<br />
Neuer Mittelschule und AHS-Unterstufe.<br />
Jugendliche über 14 Jahre – also etwa<br />
Schüler von AHS-Oberstufe, berufsbildenden<br />
mittleren und höheren Schulen (BMHS) und<br />
Berufsschulen – nimmt Brandsteidl hingegen<br />
ausdrücklich von ihrer Forderung aus: „Sie<br />
machen oft Ferialpraktikum, dann vielleicht<br />
noch einen Sprachkurs – da bleiben gerade<br />
einmal zwei Wochen Ferien zur Erholung<br />
über.“<br />
Brandsteidl h<strong>at</strong>te erst vor wenigen Wochen<br />
angesichts der Häufung freier Tage zum wiederholten<br />
Male die ers<strong>at</strong>zlose Streichung der<br />
vier (an Volks- und Hauptschulen) bzw. an<br />
weiterführenden Schulen fünf schulautonomen<br />
Tage pro Jahr gefordert.<br />
Schulische Nachmittagsbetreuung:<br />
Gemeindebund-Chef wünscht<br />
sich direkte Verträge mit dem<br />
Bund<br />
„Der Ausbau der schulischen Nachmittagsbetreuung<br />
geht zügig voran, von Jahr zu Jahr<br />
steigen die verfügbaren Plätze deutlich an“,<br />
resümierten Bildungsministerin Claudia<br />
Schmied und Gemeindebund-Präsident Helmut<br />
Mödlhammer bei einer gemeinsamen<br />
Pressekonferenz.<br />
Um den Ausbau weiter zu beschleunigen<br />
stellt der Bund derzeit 80 Mio. Euro pro Jahr<br />
bereit und verdoppelt diesen Betrag ab 2014<br />
auf 160 Mio. Euro jährlich. „Die Gemeinden<br />
brauchen dieses Geld dringend, um den Aus-<br />
www.buergermeisterzeitung.<strong>at</strong> | de<br />
Foto: Apa<br />
bau weiter voranzutreiben“, so Mödlhammer.<br />
„Es sind sowohl Investitionen in die Infrastruktur<br />
nötig, als auch Personalkosten, die<br />
gedeckt werden müssen.“<br />
Zwei wesentliche Probleme machen den<br />
Gemeinden aber noch zu schaffen, sagt Mödlhammer.<br />
„Wir brauchen unbedingt eine Regelung,<br />
die uns ermöglicht direkte Verträge<br />
mit dem Bund zu schließen“, so Mödlhammer<br />
und meint damit die so genannten 15a-Vereinbarungen.<br />
„Das Geld würde schneller und<br />
direkter bei den Gemeinden ankommen,<br />
wenn es nicht den Umweg über die Bundesländer<br />
nehmen muss.“<br />
Darüber hinaus wünscht sich Mödlhammer<br />
eine deutliche Vereinfachung beim Personal.<br />
„Derzeit haben die Lehrer und das Betreuungspersonal<br />
unterschiedliche Dienstgeber<br />
und Strukturen. Wenn die Lehrer gehen,<br />
kommt das Personal, das bei der Gemeinde<br />
angestellt ist. Das ist unbefriedigend, es wäre<br />
besser, wenn sowohl Lehrer, als auch Nachmittagsbetreuer<br />
einen Dienstgeber hätten,<br />
idealerweise die Länder. Damit wäre das alles<br />
in einer Hand und viel leichter umzusetzen.<br />
Da geht es ja auch darum, wer wem verantwortlich<br />
ist. Und der Chef in einer Schule<br />
muss der Direktor oder die Direktorin sein, alles<br />
andere ist Unsinn.“<br />
Kurz will Migranten die Lehre<br />
näherbringen<br />
ÖVP-Integr<strong>at</strong>ionssta<strong>at</strong>ssekretär Kurz will<br />
junge Migranten zu einer Lehrlingsausbildung<br />
motivieren. Die Initi<strong>at</strong>ive „Zusam -<br />
men:Österreich – Deine Chance“ soll das<br />
Image der Lehre aufwerten und dem<br />
„Schulabbrecherdasein“ entgegenwirken, erklärte<br />
Kurz. In Zusammenarbeit mit dem<br />
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AKTUELLES<br />
Österreichischen Integr<strong>at</strong>ionsfonds (ÖIF) sind<br />
seit zwei Jahren Integr<strong>at</strong>ionsbotschafter an<br />
Schulen unterwegs.<br />
„Auf der einen Seite haben wir einen Fachkräftemangel<br />
und auf der anderen Seite verlassen<br />
jährlich 10.000 junge Menschen die<br />
Schule ohne Abschluss“, so Kurz. Vor allem<br />
unter Migranten sei die Möglichkeit einer<br />
Lehre oft zu wenig bekannt. „Mit der Initi<strong>at</strong>ive<br />
sollen junge Menschen mit realistischen<br />
Vorbildern in den Arbeitsmarkt geholt werden“,<br />
erklärte er.<br />
Laut St<strong>at</strong>istik Austria sind Migranten mit<br />
16,6 Prozent (Vergleich: 14,4 Prozent) überproportional<br />
unter Akademikern vertreten,<br />
aber mit 30,6 Prozent (Vergleich: 12,5 Prozent)<br />
auch überproportional in der Gruppe,<br />
die nur über einen Pflichtschulabschluss verfügt.<br />
Bei der Lehre und in Berufsbildenden<br />
Mittleren Schulen sind Migranten mit 34,7<br />
Prozent im Vergleich zu Menschen ohne Migr<strong>at</strong>ionshintergrund<br />
(58,5 Prozent) unterrepräsentiert.<br />
„Die Lehre h<strong>at</strong> ein unverdient<br />
schlechtes Image“, sagte Kurz, „sie bietet tolle<br />
Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten.“<br />
Unterstützt wird die Initi<strong>at</strong>ive von den Unternehmen<br />
REWE Intern<strong>at</strong>ional AG, McDonalds,<br />
Siemens AG, Spar Österreich, Austrian<br />
Airlines AG und Porr AG. Jörg Schielin, Direktor<br />
der Spar Akademie Wien, mit 2.700<br />
Lehrlingen in Österreich der größte Lehrlingsausbilder,<br />
sagte: „Wir haben junge Menschen<br />
aus 27 N<strong>at</strong>ionen und 13 Glaubensgemeinschaften,<br />
es geht nicht darum, woher jemand<br />
kommt.“ Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender<br />
von REWE, betonte: „Migr<strong>at</strong>ion ist<br />
eine Chance für den Standort Österreich.<br />
Auch für die Frauenquote und dafür, dass wir<br />
ein junges Unternehmen sind, spielt sie eine<br />
große Rolle.“<br />
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Bürgermeister Zeitung 7/<strong>2013</strong><br />
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