Ausgabe 7/2013 - Webway.at
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Foto: LPD OÖ/Guttmann<br />
K<strong>at</strong>astrophenfonds des Land OÖ:<br />
Die ersten 1,6 Millionen Euro werden bereits ausbezahlt<br />
Knapp zwei Wochen nach der<br />
Hochwasserk<strong>at</strong>astrophe in<br />
Oberösterreich ist die Hilfe aus<br />
dem K<strong>at</strong>astrophenfonds bereits<br />
angelaufen. Rund 500 Anträge<br />
sind bis 18. Juni beim K<strong>at</strong>astrophenfonds<br />
des Landes OÖ eingegangen.<br />
Damit die Schäden<br />
rasch beseitigt werden können<br />
und keine Existenzen gefährdet<br />
werden, wurde beim K<strong>at</strong>astrophenfonds<br />
des Landes OÖ bereits<br />
mit der Auszahlung von<br />
Akontierungen gestartet. „Wir<br />
haben den Opfern rasche und<br />
unbürokr<strong>at</strong>ische, aber korrekte<br />
Hilfe zugesagt. Dazu stehen<br />
wir“, so Landeshauptmann Dr..<br />
Josef Pühringer und K<strong>at</strong>astrophenschutz-Landesr<strong>at</strong><br />
Max Hiegelsberger.<br />
Am 18. Juni wurden die ersten<br />
rund 500.000,- Euro an Hochwassergeschädigte<br />
ausbezahlt.<br />
Am 20. Juni gingen weitere etwa<br />
1,1 Mio. Euro an K<strong>at</strong>astrophenfondsgeldern<br />
an die Hochwasseropfer.<br />
„Die Zahl der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern im K<strong>at</strong>astrophenfonds<br />
des Landes wurde<br />
von 5 auf 17 aufgestockt, damit<br />
die Anträge rasch bearbeitet und<br />
allen schnell geholfen werden<br />
kann – die ersten beiden Wochen<br />
www.buergermeisterzeitung.<strong>at</strong> | de<br />
arbeiteten unsere Leute sogar an<br />
den Wochenenden“, so der zuständige<br />
K<strong>at</strong>astrophenschutz-<br />
Landesr<strong>at</strong> Max Hiegelsberger.<br />
„Wir rechnen mit insgesamt rund<br />
10.000 Anträgen.“<br />
Nach Eintreffen des Antrages<br />
wird den Betroffenen eine von<br />
der vorläufig anerkannten Schadenshöhe<br />
abhängige Akontozahlung<br />
als Soforthilfe übermittelt.<br />
„Beim Hochwasser 2002 betrug<br />
die durchschnittliche Auszahlungsdauer<br />
der Akontozahlung 19<br />
Tage. Auch beim aktuellen Hochwasserereignis<br />
wird alles daran<br />
gesetzt, diese Auszahlungsdauer<br />
einzuhalten“, so Landesr<strong>at</strong> Hiegelsberger.<br />
Bei kleineren Schäden<br />
wird die Unterstützung zur<br />
Gänze nach Vollendung der Sanierungsarbeiten<br />
ausbezahlt. In<br />
besonderen Härtefällen kann<br />
nach Kontaktaufnahme durch den<br />
Betroffenen mit dem K<strong>at</strong>astrophenfonds<br />
aber dennoch eine<br />
Akontierung veranlasst werden.<br />
Ein Jahr lang haben die Geschädigten<br />
dann Zeit, die Belege<br />
über die t<strong>at</strong>sächlichen Kosten<br />
der Schadensbehebung nachzureichen.<br />
Wenn dem K<strong>at</strong>astrophenfonds<br />
alle Belege vorliegen,<br />
wird die restliche Beihilfe ausbezahlt.<br />
Oberösterreich:<br />
Wohngebäude hinter<br />
Dämmen müssen hochwassersicher<br />
gebaut<br />
werden<br />
Mit 1. Juli <strong>2013</strong> tritt das neue<br />
oberösterreichische Baurecht in<br />
Kraft. Unabhängig von der jüngsten<br />
Hochwasserk<strong>at</strong>astrophe gibt<br />
es auch bei den Hochwasserbestimmungen<br />
eine wesentliche<br />
Änderung. In Zukunft müssen<br />
nämlich auch Wohngebäude, die<br />
hinter einer Hochwasserschutzanlage<br />
gebaut werden, die auf<br />
100-jährliche Hochwässer ausgelegt<br />
sind, hochwassergeschützt<br />
geplant und errichtet werden.<br />
„Die Hochwasserschutzanlagen<br />
haben sich beim letzten<br />
Hochwasser bewährt. Trotzdem<br />
bieten sie keinen absoluten<br />
Schutz, insbesondere wenn der<br />
Wasserpegel das Bemessungsereignis<br />
der Hochwasserschutzanlage<br />
überschreitet. In Grein haben<br />
nur noch wenige Zentimeter<br />
gefehlt und das Wasser wäre über<br />
die mobilen Hochwasserschutzwände<br />
getreten. Überflutete<br />
Wohnhäuser wären die Folge“,<br />
so der oberösterreichische Baureferent<br />
und Landeshauptmann-<br />
Stellvertreter Franz Hiesl und betont,<br />
dass diese Neuregelung den<br />
Charakter eines vorbeugenden<br />
AKTUELLES<br />
K<strong>at</strong>astrophenschutzes habe. Eine<br />
hochwassersichere Planung und<br />
Bauausführung von Wohngebäuden<br />
ist unter anderem dadurch<br />
möglich, dass die Fußbodenoberkante<br />
mindestens zwanzig Zentimeter<br />
über dem Niveau des ursprünglichen<br />
100-jährlichen<br />
Hochwasserabflussbereichs vor<br />
Errichtung der technischen Hochwasserschutzmaßnahme<br />
liegt<br />
oder die Wände und Böden sowie<br />
allfällige Öffnungen gegen den<br />
Eintritt von Wasser abgedichtet<br />
werden. Weiters müssen Räume,<br />
die zur Lagerung wassergefährdender<br />
Stoffe bestimmt sind, so<br />
gebaut werden, dass ein Austritt<br />
der gelagerten Stoffe verhindert<br />
wird.<br />
Sebastian Prisching<br />
„Schadensbewältigung<br />
nach N<strong>at</strong>urk<strong>at</strong>astrophen“<br />
In Österreich wurde in den letzten<br />
Jahren das sogenannte N<strong>at</strong>-<br />
K<strong>at</strong> Modell, das Modell einer<br />
österreichischen N<strong>at</strong>urk<strong>at</strong>astrophenversicherung,<br />
erarbeitet.<br />
Das Werk beleuchtet das Modell<br />
einerseits unter dem Gesichtspunkt<br />
der üblichen Kriterien der<br />
Versicherbarkeit und andererseits<br />
den Problemzonen: ökonomischen,<br />
rechtlichen und moralischen<br />
Vereinbarkeiten, Grauzonen<br />
und Grenzen.<br />
Zusätzlich werden weitere<br />
Rechtsfragen auf europarechtlicher<br />
und n<strong>at</strong>ionalsta<strong>at</strong>licher Ebene<br />
behandelt und auch die rechtlicheEinbettung<br />
des Modells<br />
in die<br />
Rechtsordnungunter<br />
den<br />
Prämissen<br />
ökonomischerEffizienzsowie<br />
der<br />
Gerechtigkeit.<br />
Mag. Dr. Sebastian Prisching,<br />
2012 Promotion an der Karl Franzens<br />
Universität Graz. Arbeitet<br />
und forscht derzeit in der<br />
Versicher ungsbranche. Sein<br />
Werk „Deckungsvorsorge in der<br />
Umwelthaftungsrichtlinie: Eine<br />
Herausforderung für das österreichische<br />
Versicher ungsrecht“<br />
erschien 2006 im NWV.<br />
ISBN 978-3-7083-0832-6, 355<br />
Seiten, broschiert, € 48,80.<br />
Bürgermeister Zeitung 7/<strong>2013</strong><br />
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