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geht es zum Projektbericht - Carpus eV

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Zusammen mit dem SEP wurde 1992 die Umweltbehörde Palawan Council for Sustainable<br />

Development Staff (PCSDS) ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe ist die Umsetzung d<strong>es</strong> SEP, insb<strong>es</strong>ondere<br />

die Durchführung der Zonierung in Nutzungszonen nach dem ECAN. Ruhten auf di<strong>es</strong>er Behörde<br />

anfänglich die Hoff nungen der NRO, dass hier eine neue unparteiische Institution mit den maffi ösen<br />

Verstrickungen von Politik und Holzkonzernen aufräumt, so wurden di<strong>es</strong>e bald enttäuscht. Mit der<br />

Anbindung d<strong>es</strong> PCSDS an das Büro d<strong>es</strong> Präsidenten und der Wahl d<strong>es</strong> PCSDS-G<strong>es</strong>chäftsführers<br />

durch ein Gremium lokaler Politiker (Council), zu denen u.a. der Gouverneur, der Bürgermeister von<br />

Puerto Princ<strong>es</strong>a und die Kongr<strong>es</strong>sabgeordneten der Provinz zählen, wurde der PCSDS <strong>zum</strong> Spielball<br />

der Politik. In den Zeiten der politischen Instabilität in den Philippinen wurde die G<strong>es</strong>chäftsführerstelle<br />

immer neu b<strong>es</strong>etzt, bis 2006 bereits fünf mal. Aufgrund der institutionellen Machtkämpfe gibt <strong>es</strong><br />

in Palawan bis heute keinen abschließenden ECAN-Zonierungsentwurf. Die Haltung der NRO in<br />

Palawan gegenüber dem PCSDS reicht von skeptisch bis ablehnend.<br />

Im Jahr 1995 begann der PCSDS mit Mitteln der Europäischen Union ein provinzweit<strong>es</strong><br />

Wiederauff orstungsprogramm mit dem Titel „Palawan Tropical For<strong>es</strong>try Protection Programme“<br />

(PTFPP). Das Projekt, auf sieben Jahre angelegt, lief bis 2002 und verfügte über eine exzellente<br />

Infrastruktur, hochmoderne Computer und einen ausgedehnten Fuhrpark. Die Erfolge ind<strong>es</strong> waren<br />

ernüchternd. Anfängliche Fehler im Projekt, bei denen zur Wiederauff orstung nicht einheimische<br />

Baumarten, sondern vorrangig Eukalyptus verwendet wurde, konnten noch Ende der 90er Jahre<br />

korrigiert werden. Die abschließende Evaluierung der EU brachte jedoch zu Tage, dass der Großteil der<br />

Auff orstungsfl ächen schon nach wenigen Jahren der erneuten Brandrodung <strong>zum</strong> Opfer gefallen war. Am<br />

allgemeinen Trend d<strong>es</strong> Rückgang<strong>es</strong> d<strong>es</strong> Waldb<strong>es</strong>tand<strong>es</strong> konnte PTFPP nichts entscheidend<strong>es</strong> ändern.<br />

Europäische Vertreter von PTFPP beim<br />

B<strong>es</strong>ichtigen einer Baumschule<br />

In den 90er Jahren entwickelte sich Palawan <strong>zum</strong> Schwerpunkt internationaler Förderaktivitäten.<br />

Neben den großen Entwicklungshilfeorganisationen, wie US-AID, PTFPP (EU) oder GTZ, waren<br />

auch unzählige kleine Geberorganisationen in der Provinz aktiv. Es fanden mehr als 50 verschiedene<br />

EZ-Projekte mit einem G<strong>es</strong>amtvolumen von weit über 200 Mio. USD statt. Der Beginn d<strong>es</strong> neuen<br />

Jahrtausends läutete jedoch eine Trendwende ein. Mit dem Flugzeugabsturz von Gouverneur Salvador<br />

Socrat<strong>es</strong> im Jahr 2000 starb einer der größten Fürsprecher einer nachhaltigen Entwicklung in Palawan.<br />

Durch seinen Tod verloren die lokalen NRO einen ihnen wohlg<strong>es</strong>onnenen Kooperationspartner<br />

höchsten Rang<strong>es</strong>. Die internationalen Geberorganisationen zogen sich Anfang d<strong>es</strong> neuen Jahrtausends<br />

nach oft ernüchternden Projekterfolgen schrittweise aus der Provinz zurück. Zum heutigen Zeitpunkt<br />

gibt <strong>es</strong> bis auf die Finanzierung einer Tourismuskonzeption für El Nido durch die Japan Bank for<br />

International Cooperation keine größeren ausländischen Förderungen mehr in der Provinz. Selbst<br />

di<strong>es</strong><strong>es</strong> Projekt läuft 2006 aus.<br />

Für die weitere Arbeit der NRO und RO hat das weitreichende Folgen. Der Wegfall ausländischer<br />

Gelder trägt off en zu Tage, dass trotz der zahlreichen Projekte in den letzten Jahren dem Capacity<br />

Building sowohl in den staatlichen als auch nichtstaatlichen Organisationen zu wenig Aufmerksamkeit<br />

g<strong>es</strong>chenkt wurde. Eine kontinuierliche Weiterarbeit ohne fi nanzielle und technische Unterstützung<br />

von außen scheint nicht g<strong>es</strong>ichert zu sein. Di<strong>es</strong> zeigt sich beispielsweise bei der Fortschreibung von<br />

Umweltdaten. Bereits seit 1998 gibt <strong>es</strong> keine neuen Untersuchungen mehr zur Ausdehnung der<br />

Waldgebiete in Palawan. Für eine Luftbildbefl iegung oder eine Satellitenbildauswertung fehlt das<br />

Geld in der Provinz.<br />

4 Rahmenbedingngen in Palawan<br />

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