geht es zum Projektbericht - Carpus eV
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8.7.2 Ziel d<strong>es</strong> Projekt<strong>es</strong><br />
Das Projekt hatte die Landverm<strong>es</strong>sung in Vorbereitung der Ausstellung ein<strong>es</strong> Certifi cat<strong>es</strong> of Anc<strong>es</strong>tral<br />
Domain Claim (CADC) für die Tagbanua-Ureinwohner in El Nido <strong>zum</strong> Ziel. Auf vier benachbarten<br />
Inseln sollte ein ca. 50.000 ha groß<strong>es</strong> Ureinwohnerschutzgebiet entstehen.<br />
8.7.3 Kurzb<strong>es</strong>chreibung d<strong>es</strong> Projektablaufs<br />
Das Projekt startete 1999 unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen, da das Department for<br />
Environment and Natural R<strong>es</strong>ourc<strong>es</strong> einen zeitweiligen Ausweisungsstop für CADC in den Philippinen<br />
erlassen hatte. Di<strong>es</strong>er land<strong>es</strong>weite Ausweisungsstop konnte in Palawan mit Bezug auf das G<strong>es</strong>etz 7611<br />
SEP umgangen werden. Die Behörden standen dem Vorhaben jedoch kritisch gegenüber.<br />
Das Projekt lief zunächst nur schleppend an. <strong>Carpus</strong> hatte die Fördergelder akquiriert. Eine aktive<br />
Mitarbeit im Projekt durch Vereinsmitglieder vor Ort war jedoch nicht vorg<strong>es</strong>ehen. Die zeitig<br />
einsetzende Regenzeit im Juni 1999 erschwerten PNNI den Zugang <strong>zum</strong> Projektgebiet. Die Straße<br />
zwischen Taytay und El Nido war fast nicht passierbar. Dennoch b<strong>es</strong>uchten PNNI- und PCSDS-<br />
Mitarbeiter das Projektgebiet und führten Zählungen der Tagbanua-Ureinwohner durch. Sie<br />
informierten die Tagbanua über die Verfahrensweise der Ausstellung ein<strong>es</strong> CADC.<br />
Ein von der JBIC gefördert<strong>es</strong> Tourismusprojekt in Kooperation mit dem PCSDS erschwerte in der<br />
Folgezeit die Projektarbeit. Der vom PCSDS in Planung genommene Northern Palawan Sustainable<br />
Tourism Plan verfolgte das Ziel, in El Nido eine Tourismusstruktur für japanische Urlaubsgäste<br />
aufzubauen. Das geplante Ureinwohnerschutzgebiet mit starken R<strong>es</strong>triktionen für Nicht-Ureinwohner<br />
stand di<strong>es</strong>em Plan entgegen. Mangelnde Kooperationsbereitschaft seitens d<strong>es</strong> PCSDS verzögerten<br />
d<strong>es</strong>halb das Landtitelprojekt.<br />
Ein erneuter Anlauf im Jahr 2001 brachte zu Tage, dass innerhalb d<strong>es</strong> Tagbanua-Stamm<strong>es</strong> Uneinigkeit<br />
darüber herrscht, ob das Ahnenland mit einem Landtitel g<strong>es</strong>chützt werden soll oder nicht. Während<br />
sich ältere Stamm<strong>es</strong>mitglieder für die Unterschutzstellung aussprachen, befürworteten jüngere<br />
Stamm<strong>es</strong>mitglieder Landverkäufe im Küstenbereich an die Tourismusindustrie.<br />
Da sowohl der Wille der Tagbanua-Ureinwohner als auch der politische Wille fehlte, das Projekt<br />
erfolgreich zu beenden, brach PNNI die Arbeiten im Jahr 2002 ohne Ergebnis ab.<br />
8.7.4 Projektergebnisse<br />
Im Ergebnis der Arbeiten liegt eine komplette Zählung und Benennung der Stamm<strong>es</strong>mitglieder vor, die<br />
zur Landtitelannahme berechtigt wären. Außerdem wurde das Stamm<strong>es</strong>gebiet geographisch abgegrenzt.<br />
Im weiteren Verfahren müsste eine Petition an das NCIP g<strong>es</strong>tellt werden, das Gebiet einm<strong>es</strong>sen zu<br />
dürfen. Außerdem stünde eine R<strong>es</strong>sourceninventarisierung an. Obwohl PNNI 2002 zusicherte, am<br />
Projekt mit eigenen fi nanziellen Mitteln weiterzuarbeiten, wurden bislang keine R<strong>es</strong>ultate erzielt.<br />
Elizabeth Maclang vom PNNI-Sekretariat gab dazu an, dass PNNI nicht gegen den Willen der<br />
Ureinwohner arbeiten wolle.<br />
8.7.5 Bewertung durch den lokalen Partner PNNI<br />
Relevanz d<strong>es</strong> Projekt<strong>es</strong> im Kontext der lokalen Rahmenbedingungen<br />
Nach Aussage der PNNI-Mitarbeiterin Elizabeth Maclang b<strong>es</strong>aß das Projekt eine hohe Relevanz, da<br />
viele Ureinwohner-Stämme noch immer keine Rechte an dem Land b<strong>es</strong>itzen, das sie bewohnen. Jährlich<br />
nur werden nur fünf Anträge auf CADC in den Philippinen zugelassen. Die ökonomische Entwicklung<br />
und Landnahme schreitet damit schneller voran als die Ausweisung von Ureinwohnerschutzgebieten.<br />
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.<br />
8 Projekte in Palawan<br />
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