geht es zum Projektbericht - Carpus eV
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Auch auf Seiten von <strong>Carpus</strong> mangelte <strong>es</strong> zunächst an Erfahrung und an entsprechender Prof<strong>es</strong>sionalität<br />
im Umgang mit philippinischen Organisationen und dem g<strong>es</strong>amten Projektmanagement. Kein<strong>es</strong> der<br />
Vereinsmitglieder hatte vor der Arbeit in Palawan Erfahrungen in der EZ sammeln können oder sich<br />
<strong>zum</strong>ind<strong>es</strong>t theoretisch mit di<strong>es</strong>em Th emenfeld in seiner Ausbildung befasst. Auch mangelte <strong>es</strong> oft an<br />
interkultureller Kompetenz, um beispielsweise die b<strong>es</strong>onderen Umgangsformen in der philippinischen<br />
Kultur verstehen und anwenden zu können. Befl ügelt vom eigenen Idealismus verstanden <strong>es</strong> die<br />
Vereinsmitglieder dennoch, ihre Position als ausländische NRO in die Projektumsetzung erfolgreich<br />
einzubringen. So standen den <strong>Carpus</strong>-Mitgliedern als Vertreter einer europäischen NRO die<br />
Türen zahlreicher philippinischer Behörden und Ministerien off en, die dagegen den Vertretern der<br />
Ureinwohner oft verschlossen blieben oder sich erst nach monatelangem Warten öff neten. Allein<br />
durch den Zugang zu staatlichen Institutionen konnte <strong>Carpus</strong> deren Aufmerksamkeit auf die<br />
Anliegen der lokalen Bevölkerung lenken. <strong>Carpus</strong> nahm damit gewissermaßen eine Vertreterrolle ein<br />
und verschaff te den Problemen der indigenen Bevölkerung mehr Öff entlichkeit.<br />
Seit den Anfängen der EZ d<strong>es</strong> Vereins hat sich viel<strong>es</strong> an der Situation vor Ort, den Partnern und auch<br />
bei <strong>Carpus</strong> selbst geändert. In den ersten 10 Jahren kooperierte <strong>Carpus</strong> aufgrund der Einbindung<br />
in die internationale Naturschutzkooperation zwischen den Großschutzgebieten Brandenburgs und<br />
der Verwaltung d<strong>es</strong> Biosphärenr<strong>es</strong>ervats Palawan oft mit staatlichen Institutionen. Eine verstärkte<br />
politische Instabilität auf philippinischer Seite brachte die Partnerschaft seit dem Jahr 2000 jedoch<br />
zunehmend <strong>zum</strong> Erliegen. <strong>Carpus</strong> konzentrierte seine Kooperation daher zunehmend und inzwischen<br />
ausschließlich auf nichtstaatlichen Organisationen. Für die Konzentration auf nichtstaatliche Partner<br />
spricht seither neben der Kontinuität in der Arbeit mit den gleichen Partnerorganisationen und dem<br />
daraus erwachsenen Vertrauensverhältnis auch die g<strong>es</strong>tiegene Prof<strong>es</strong>sionalität der lokalen NRO.<br />
Die Rahmenbedingungen für die EZ d<strong>es</strong> Vereins haben sich allerdings nicht nur auf Palawan<br />
geändert. Auch <strong>Carpus</strong> hat sich in den vergangenen 15 Jahren weiterentwickelt. So ist der Grad der<br />
Prof<strong>es</strong>sionalisierung deutlich g<strong>es</strong>tiegen. Aufbauend aus den Erfahrungen der ersten Jahre hat <strong>Carpus</strong><br />
nicht nur seine interkulturellen Kompetenzen ausgebaut. Auch das Projektmanagement hat sich vor<br />
allem seit der Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle im Jahr 2003 w<strong>es</strong>entlich verb<strong>es</strong>sert. In einem<br />
eigenen Büro bietet der Verein nunmehr zwei komplett ausg<strong>es</strong>tattete Arbeitsplätze, die von zwei<br />
Fachkräften b<strong>es</strong>etzt sind. Erst durch di<strong>es</strong>e qualitative Weiterentwicklung ist <strong>es</strong> dem Verein überhaupt<br />
möglich, seine bisherige EZ zu refl ektieren und vor dem Hintergrund der MDGs zu evaluieren.<br />
6 15 Jahre EZ-Arbeit von <strong>Carpus</strong><br />
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