geht es zum Projektbericht - Carpus eV
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NATRIPAL widmet sich derzeit in Kooperation mit PANLIPI der Ausbildung von juristischen<br />
Hilfskräften. Dabei werden Vertreter aus den einzelnen Gemeinden über ihre g<strong>es</strong>etzlichen Rechte<br />
und Pfl ichten aufgeklärt und im Umgang mit Rechtsfragen g<strong>es</strong>chult. Sie werden damit in die Lage<br />
versetzt, andere Gemeindemitglieder im täglichen Rechtsverkehr zu beraten. So soll bspw. verhindert<br />
werden, dass Kaufverträge zu Lasten der Ureinwohner abg<strong>es</strong>chlossen werden.<br />
Konnten durch die Unterstützung von NATRIPAL bereits 15 Landtitel in Palawan g<strong>es</strong>ichert werden,<br />
steht von weiteren 40 die Genehmigung aus. Die rechtliche Sicherung d<strong>es</strong> Ahnenland<strong>es</strong> gewinnt in<br />
Anbetracht der zunehmenden Bergbauaktivitäten auf Palawan enorm an Bedeutung. Die Mehrheit<br />
der <strong>zum</strong> Abbau freigegebenen oder geplanten Minen liegt im Territorium indigener Stämme und<br />
Konz<strong>es</strong>sionen werden oftmals an den Inter<strong>es</strong>sen der lokalen Bevölkerung vorbei vergeben. Die<br />
Unterstützung der indigenen Gemeinden in deren Kampf um ihr Ahnenland wird daher auch künftig<br />
ein w<strong>es</strong>entlicher Arbeitsschwerpunkt von NATRIPAL bleiben.<br />
Damit die Ureinwohner Palawans auch langfristig ihre Inter<strong>es</strong>sen gegenüber der „zivilisierten Welt“<br />
vertreten können, sieht NATRIPAL in der Entwicklung ein<strong>es</strong> spezifi schen Bildungssystems ein<br />
wichtig<strong>es</strong> Instrument. Im Gegensatz zu derzeitigen Curricula der Grund- und weiterführenden Schulen<br />
müsse di<strong>es</strong><strong>es</strong> die Bedürfnisse der indigenen Bevölkerung berücksichtigen. W<strong>es</strong>entliche Bildungsinhalte<br />
müssten neben Grundkenntnissen in L<strong>es</strong>en, Schreiben und Rechen der nachhaltige Umgang mit<br />
natürlichen R<strong>es</strong>sourcen sein. Der langfristige Erhalt einer „g<strong>es</strong>unden“ Umwelt, so die G<strong>es</strong>chäftsführerin<br />
von NATRIPAL, sei <strong>es</strong>sentiell für eine lebendige Kultur der Ureinwohner Palawans.<br />
Möglichkeiten zur Zusammenarbeit<br />
Ansatzpunkte für eine künftige Zusammenarbeit mit NATRIPAL bietet die Unterstützung in der<br />
Entwicklung nachhaltiger Nutzungs- und Vermarktungsstrategien von so genannten Non-timberfor<strong>es</strong>t-products,<br />
Naturprodukten und Erzeugnissen d<strong>es</strong> Kunsthandwerk<strong>es</strong>, zu deren Gewinnung oder<br />
Herstellung kein Tropenholz verwendet wird. <strong>Carpus</strong> e.V. könnte sich über Rahmenbedingungen<br />
und Vorraussetzungen zur Vermarktung von Produkten der Ureinwohner über den Fairen Handel<br />
informieren und entsprechende Kontakte vermitteln.<br />
Eine weitere Option b<strong>es</strong>teht in der Fördermittelakquise in Deutschland, um Projekte zur<br />
Qualifi zierung von Stamm<strong>es</strong>angehörigen oder auch zur Förderung der Lobbyarbeit gegen den Ausbau<br />
der Bergbauaktivitäten zu unterstützen.<br />
7.1.2 Tanggapang Panligal ng Katutubong Pilipino (PANLIPI)<br />
Ziele und Arbeitsschwerpunkte der NRO<br />
Die NRO „Tanggapang Panligal ng Katutubong Pilipino“ (Legal Assistance Center for Indigenous<br />
Filipinos = PANLIPI) ist eine Gruppe von Rechtsanwälten, die sich für die Rechte der indigenen<br />
Filipinos einsetzen. Im Jahr 1985 gegründet verfügt die Organisation inzwischen über 10<br />
G<strong>es</strong>chäftsstellen mit einem Hauptsitz in Manila und Außenstellen in allen geografi schen Regionen<br />
d<strong>es</strong> Land<strong>es</strong>. Seit 1994 existiert auch eine G<strong>es</strong>chäftsstelle in Puerto Princ<strong>es</strong>a/ Palawan, die derzeit<br />
unter der Leitung d<strong>es</strong> Rechtsanwalt<strong>es</strong> Herrn N<strong>es</strong>ario G. Awat steht. Ihm unterstehen vier Mitarbeiter,<br />
davon ein weiterer Rechtsanwalt. Zusätzliche Unterstützung erhält die G<strong>es</strong>chäftstelle durch zahlreiche<br />
juristische Hilfskräfte, die in verschiedenen Kommunen der Provinz tätig sind.<br />
Wichtigster Partner in Palawan ist NATRIPAL, wobei PANLIPI eher die politische und judikative<br />
Hintergrundarbeit und NATRIPAL die praktische Projektarbeit mit den Ureinwohnern Palawans<br />
übernimmt. Internationale Unterstützung erhielt PANLIPI unter anderem von Th e Asia Foundation,<br />
Ford Foundation, UNDP und vor allem der niederländischen Organisation CORDAID.<br />
Der wichtigste Arbeitsschwerpunkt von PANLIPI ist die Einfl ussnahme auf die philippinische<br />
G<strong>es</strong>etzgebung und Rechtssprechung im Sinne der indigenen Bevölkerung. Größter bisheriger Erfolg<br />
in di<strong>es</strong>er Hinsicht war das 1995 auf Wirken von PANLIPI verabschiedete G<strong>es</strong>etz „Indigenous Peopl<strong>es</strong>’<br />
Rights Act“ (IPRA) RA 8371, in dem die Grundrechte der indigenen Bevölkerung g<strong>es</strong>etzlich verankert<br />
sind. Im Kern <strong>geht</strong> <strong>es</strong> um die politische und g<strong>es</strong>ellschaftliche Anerkennung der Ureinwohnerrechte wie ihr<br />
Anspruch auf das Land ihrer Vorfahren, ihre kulturelle Integrität und ihr Recht zur Selbstb<strong>es</strong>timmung.<br />
7 Partnerschaft mit lokalen Organisationen<br />
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