Band I/ 2013 (6,7mb) - critica – zeitschrift für philosophie ...
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deln <strong>–</strong>, die den Menschen von den<br />
Instrumenten und Geräten rettet,<br />
die er selbst geschaffen hat, und<br />
ihm erlaubt, der Technik sowohl<br />
„ja“ als auch „nein“ zu sagen. Heidegger<br />
versucht also das grundsätzlich<br />
ontologische Wesen der<br />
Frage aufzubewahren, indem er<br />
aber auch <strong>für</strong> den Menschen einen<br />
Handelsraum eröffnet.<br />
Beim späteren Heidegger artikuliert<br />
sich also die Frage nach<br />
der Technik auf eine ganz unterschiedliche<br />
Weise im Vergleich<br />
zu den früheren Werken, die wir<br />
im Folgenden noch analysieren<br />
werden, weil da die geschichtlichgeschickliche<br />
Perspektive den<br />
Vorrang vor der „physisch-ontologischen“<br />
hat; diese scheint aber<br />
gerade aufgrund der ihr zugrunde<br />
liegenden Korrelation der Frage<br />
nach der Wahrheit näher zu sein.<br />
Wir haben bereits hervorgehoben,<br />
dass in Sein und Zeit die Wahrheit<br />
des Daseins im Zusammenspiel<br />
von Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit<br />
anzusiedeln ist, weshalb<br />
es sehr interessant sein könnte,<br />
gerade davon wieder auszugehen.<br />
Diese Dynamik bewahrt nämlich<br />
die Zentralität des Daseins auf,<br />
ohne in eine bloß anthropozentrische<br />
Auffassung zu geraten.<br />
Während die »Gelassenheit zu den<br />
Dingen« das abstrakte Manifest<br />
einer Besinnung auf das Verhältnis<br />
zur Technik zu werden droht,<br />
weist die Dynamik Eigentlichkeit/<br />
Uneigentlichkeit auf konkrete<br />
Optionen dieses Verhältnisses<br />
hin. In Sein und Zeit lässt sich das<br />
Verhältnis zwischen Technik und<br />
menschlichem Vermögen in der<br />
Dimension des Besorgens beschreiben,<br />
die laut Heidegger wie<br />
folgt charakterisiert werden kann:<br />
»zutunhaben mit etwas, herstellen<br />
von etwas, bestellen oder pflegen<br />
von etwas, verwenden von etwas,<br />
aufgeben und in Verlust geraten<br />
lassen von etwas, unternehmen,<br />
durchsetzen, erkunden, befragen,<br />
betrachten, besprechen, bestimmen<br />
…« (Heidegger 1993, 56f.).<br />
Während der »Strukturbegriff«<br />
der Sorge <strong>–</strong> der als das Sein des<br />
Daseins in der Einheit dessen ekstatischer<br />
Entfaltung von Gegenwart,<br />
Vergangenheit und Zukunft,<br />
d. h. in seiner konstitutiven, wesentlichen<br />
Zeitlichkeit aufgefasst<br />
wird <strong>–</strong> kann und muss ausschließlich<br />
unter einem ontologischen<br />
Gesichtspunkt bestimmt werden,<br />
das sich der korrelierte Begriff<br />
von Besorgen auf den Erfahrungsbereich<br />
bezieht, der das Dasein<br />
in seinem Verhältnis zur Welt<br />
charakterisiert. Das Dasein kann<br />
nicht auf das Besorgen verzichten,<br />
das seinen eigenen Wirkungskreis<br />
darstellt, da sein originäres Offensein<br />
vor den Dingen und den Menschen<br />
darin zustande kommt.<br />
Der eigentliche Angelpunkt<br />
der Frage nach der Technik in Sein<br />
und Zeit lässt sich in der Tatsache<br />
erkennen, dass im Besorgen auch<br />
die Dimension der Technik mit<br />
einbezogen ist, ausdrücklich etwa<br />
in den Weisen des Herstellens, des<br />
Bestellens und des Bestimmens.<br />
Gerade solche Modi rücken dann<br />
im berühmten Die Frage nach der<br />
Technik aus dem Jahre 1953 in den<br />
I | 13 CRITICA<strong>–</strong>ZPK<br />
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