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Profilierung und spezifische Interessen der ... - Deutscher Verein

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Die Geschäftsstelle <strong>der</strong> Koordinierungsgruppe des Observatoriums für die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> sozialen Dienste in Europa<br />

1. Einleitung<br />

Das Observatorium für die Entwicklung <strong>der</strong> sozialen Dienste in Europa ist ein<br />

Gemeinschaftsprojekt, das 1999 vom Deutschen <strong>Verein</strong> für öffentliche <strong>und</strong> private Fürsorge, dem<br />

Institut für Sozialarbeit <strong>und</strong> Sozialpädagogik <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen <strong>und</strong> Jugend gegründet wurde. Es hat die Aufgabe, die für die sozialen Dienste relevanten<br />

politischen <strong>und</strong> rechtlichen Entwicklungen auf <strong>der</strong> europäischen Ebene zu beobachten <strong>und</strong> zu<br />

begleiten, um sie für die Akteure <strong>und</strong> politischen Entscheidungsträger in Deutschland<br />

aufzubereiten.<br />

Der konkrete fachliche Aufgabenbereich des Projektes wird durch ein Gremium von EU-<br />

Fachleuten <strong>der</strong> öffentlichen <strong>und</strong> freien Träger sozialer Arbeit, <strong>der</strong> Sozialministerien <strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> sowie des BMFSFJ gesteuert <strong>und</strong> koordiniert (Koordinierungsgruppe).<br />

Der Deutsche <strong>Verein</strong> nimmt neben <strong>der</strong> Durchführung wissenschaftlicher Einzelprojekte für das<br />

Observatorium die Geschäftsführung <strong>der</strong> Koordinierungsgruppe (Geschäftsstelle) wahr.<br />

2. Der Deutsche <strong>Verein</strong> als Träger <strong>und</strong> För<strong>der</strong>er des Observatoriums (Geschäftsstelle)<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> Geschäftsstelle ist eng mit <strong>der</strong> Arbeit des Deutschen <strong>Verein</strong>s verknüpft. Bei<br />

Gründung des Observatoriums hat <strong>der</strong> Deutsche <strong>Verein</strong> seine bewährte Mitglie<strong>der</strong>struktur <strong>und</strong><br />

bestehende Kontakte aus <strong>der</strong> nationalen <strong>und</strong> internationalen Arbeit eingebracht, die nach wie vor<br />

eine wichtige <strong>und</strong> verlässliche Gr<strong>und</strong>lage sowie Quelle fachlicher Kompetenz für die Arbeit <strong>der</strong><br />

Geschäftsstelle bei <strong>der</strong> Durchführung von Einzelprojekten des Observatoriums darstellen.<br />

Der Deutsche <strong>Verein</strong> ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Akteur in <strong>der</strong> sozialpolitischen Debatte. Er<br />

hat nach seiner Satzung die Hauptaufgabe, die Stimmen seiner Mitglie<strong>der</strong> - <strong>der</strong> öffentlichen <strong>und</strong><br />

freien Träger <strong>der</strong> sozialen Arbeit - zusammenzuführen <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage dieses breiten<br />

Konsenses sozialpolitische Entwicklungen in Deutschland anzuregen <strong>und</strong> zu beeinflussen.<br />

Der Deutsche <strong>Verein</strong> zählt mehr als 2500 Mitglie<strong>der</strong>. Sie setzen sich zusammen aus:<br />

• Öffentlichen <strong>und</strong> freien Trägern sozialer Dienste, Einrichtungen <strong>und</strong> Organisationen (von<br />

<strong>der</strong> nationalen bis zur lokalen Ebene),<br />

• Renommierten Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern aus Politik <strong>und</strong> Wissenschaft (Universitäten,<br />

Fachhochschulen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Ausbildungsstätten),<br />

• Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter <strong>der</strong> öffentlichen Träger <strong>der</strong> Sozial-, Jugend- <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitshilfe<br />

• Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter <strong>der</strong> überörtlichen Träger <strong>der</strong> Sozial- <strong>und</strong> Jugendhilfe,


• Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sonstiger B<strong>und</strong>esbehörden <strong>und</strong> Län<strong>der</strong>verwaltungen.<br />

Der Deutsche <strong>Verein</strong> ist auf dem Gebiet <strong>der</strong> Sozialpolitik im weiten Sinne in einem<br />

breitgefächerten Spektrum aktiv:<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong> Produkte<br />

Planung, Steuerung <strong>und</strong> Qualifizierung <strong>der</strong> sozialen<br />

Arbeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> sozialen Dienste<br />

Kindheit, Jugend, Familie, Gleichstellung<br />

Gr<strong>und</strong>fragen sozialer Sicherung, Sozialhilfe <strong>und</strong><br />

soziale Leistungssysteme<br />

Altenhilfe, Pflege, Rehabilitation, Ges<strong>und</strong>heit<br />

Internationale soziale Arbeit<br />

Grenzüberschreitende Sozialarbeit – Internationaler<br />

Sozialdienst<br />

• Empfehlungen/Stellungnahmen<br />

• Rechtsgutachten<br />

• Praxisleitfäden<br />

• Fachpublikationen<br />

• Fort- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungsveranstaltungen<br />

• Fachkongresse<br />

• Politikberatung<br />

Die Publikationsorgane des Eigenverlags des Deutschen <strong>Verein</strong>s zur Veröffentlichung von<br />

Arbeitsergebnissen erreichen einen weiten Kreis <strong>der</strong> deutschen Fachöffentlichkeit im Bereich <strong>der</strong><br />

sozialen Arbeit.<br />

Durch seine internationale soziale Arbeit hat <strong>der</strong> Deutsche <strong>Verein</strong> über die Jahre eine Vielzahl<br />

von Kontakten aufgebaut, so z.B. die Kontakte zum ICSW (globale <strong>und</strong> europäische Ebene) <strong>und</strong><br />

zu ausgewählten Nationalkomitees des ICSW, zum Europarat (insbeson<strong>der</strong>e CDCS), zur<br />

Platform of European Social NGOs <strong>und</strong> zahlreichen ihrer Mitgliedsorganisationen, zu den<br />

Akteuren in den EU-Mitgliedstaaten, in <strong>der</strong> Schweiz sowie auch in Japan. Die Vielzahl <strong>der</strong><br />

Verbindungen innerhalb <strong>und</strong> zur Zivilgesellschaft wird ergänzt durch Kontakte zu öffentlichen<br />

Stellen auf <strong>der</strong> nationalen (insbeson<strong>der</strong>e B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend, B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales), <strong>der</strong> regionalen (Län<strong>der</strong>ministerien in<br />

den Bereichen Soziales <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit) <strong>und</strong> <strong>der</strong> kommunalen Ebene. Letztere ist eine<br />

beson<strong>der</strong>s relevante Ebene, da hier die Bereitstellung sozialer Dienste praktisch geschieht.<br />

Ausgehend von diesem Potential beschäftigt sich das Observatorium vor allem mit <strong>der</strong> Frage,<br />

welche Herausfor<strong>der</strong>ungen für die sozialen Dienste in an<strong>der</strong>en Mitgliedstaaten <strong>der</strong><br />

Europäischen Union bestehen <strong>und</strong> wie die Träger <strong>und</strong> Nutzer dort mit dieser Situation umgehen,<br />

wie sich die Kandidatenlän<strong>der</strong> im Beitrittsprozess seitens <strong>der</strong> deutschen Träger begleiten lassen<br />

<strong>und</strong> welche Konzepte <strong>und</strong> Diskussionsbeiträge die deutschen Träger „nach Europa“ tragen<br />

sollten. Schließlich werden gezielt europapolitische Strömungen <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

aufgenommen <strong>und</strong> bearbeitet, die für die Träger sozialer Dienste in Deutschland von Bedeutung<br />

sind. Bei Veranstaltungen zur Gr<strong>und</strong>rechte-Charta, sozialer Einglie<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Einbindung von


Nutzern waren die oben genannten internationalen Kontakte z. B. sehr hilfreich für die Arbeit <strong>der</strong><br />

Geschäftsstelle.<br />

Infolge <strong>der</strong> verstärkten Aktivitäten <strong>der</strong> Europäischen Kommission im wettbewerbsrechtlichen<br />

Bereich <strong>und</strong> <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> offenen Koordinierungsmethode entstanden neue<br />

Fragestellungen zu den Auswirkungen auf die sozialen Träger <strong>und</strong> Einrichtungen. Sie führten <strong>und</strong><br />

führen zur inhaltlichen Weiterentwicklung des Projektes <strong>und</strong> zum kontinuierlichen Aufbau von<br />

Fachkenntnissen über die Stellung gemeinwohlorientierter Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen innerhalb<br />

<strong>der</strong> europäischen Wettbewerbs- <strong>und</strong> Wirtschaftsordnung.<br />

Die Arbeit des Observatoriums <strong>und</strong> des Deutschen <strong>Verein</strong>s stehen miteinan<strong>der</strong> in einer engen<br />

Wechselwirkung. Die Verzahnung zwischen dem Deutschen <strong>Verein</strong> <strong>und</strong> dem Observatorium<br />

wird durch die Geschäftsstelle hergestellt. Einerseits erfolgt dadurch regelmäßig die<br />

Rückkopplung <strong>der</strong> europäischen Prozesse zu den sozialpolitischen Entwicklungen in<br />

Deutschland. An<strong>der</strong>erseits ist die kontinuierliche Vermittlung europäischer Sachverhalte in die<br />

nationalen Arbeitsbereiche des <strong>Verein</strong>s <strong>und</strong> zu den Mitglie<strong>der</strong>n sicher gestellt. Die Informationen,<br />

die die Geschäftsstelle <strong>der</strong> Koordinierungsgruppe in die Arbeit des Deutschen <strong>Verein</strong>s einbringt,<br />

sind eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für insbeson<strong>der</strong>e die internationale soziale Arbeit des <strong>Verein</strong>s.<br />

Im Rahmen von Observatoriumsveranstaltungen <strong>und</strong> Expertentreffen repräsentiert die<br />

Geschäftsstelle <strong>der</strong> Koordinierungsgruppe den Deutschen <strong>Verein</strong> im Zusammenhang mit<br />

europäischen Sachverhalten auf „europäischem Parkett“.<br />

Die Geschäftsstelle <strong>der</strong> Koordinierungsgruppe beteiligt sich im Verb<strong>und</strong> mit ihren Projektpartnern<br />

aktiv an <strong>der</strong> Vernetzung mit „Observatorien“ in an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n. Ziel ist es, die<br />

eigenen Projektstrukturen <strong>und</strong> –inhalte zukünftig verstärkt zu europäisieren.<br />

Seit Mitte 2004 hat sich unter Beteiligung des Observatoriums ein loser Verb<strong>und</strong> von<br />

Einrichtungen aus Belgien, Deutschland Finnland, Großbritannien, den Nie<strong>der</strong>landen, Österreich,<br />

Spanien <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tschechischen Republik zusammengef<strong>und</strong>en, die auch Aufgaben <strong>der</strong><br />

Politikbeobachtung, -analyse <strong>und</strong> -beratung im Bereich sozialer Dienste wahrnehmen.<br />

Hauptzweck <strong>der</strong> Zusammenarbeit in den kommenden Monaten ist <strong>der</strong> Austausch von<br />

Informationen über Politikprozesse, Akteure <strong>und</strong> aktuelle fachliche Entwicklungen aus dem<br />

jeweiligen nationalen Kontext, insbeson<strong>der</strong>e zu für alle Partner relevanten Themen mit<br />

europäischer Dimension.<br />

Cornelia Markowski <strong>und</strong> Hanna Steidle

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