Befragung der studentischen Mitglieder der ... - DGB-Jugend
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<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft<br />
Bremen<br />
Bericht<br />
Juni 2007<br />
Christine Kirchhoff<br />
im Auftrag <strong>der</strong> GEW Bremen
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Teil I<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Problemstellung und Durchführung <strong>der</strong> Untersuchung<br />
1. Fragestellung S. 4<br />
2. Der Fragebogen S. 5<br />
3. Datenbasis und Erreichbarkeit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> S. 5<br />
4. Auswertung S. 6<br />
Teil II<br />
Ergebnisse<br />
1.1 Studiensituation S. 8<br />
1.2 Mitgliedschaft in <strong>der</strong> GEW S. 9<br />
1.3 Zufriedenheit mit <strong>der</strong> GEW S. 11<br />
1.4 Aktiv in <strong>der</strong> GEW S. 14<br />
1.5 Die GEW an <strong>der</strong> Universität/Hochschule S. 16<br />
1.6 Politische Einstellung und Positionen <strong>der</strong> GEW S. 19<br />
Teil III<br />
Organisationsentwicklung: Vorschläge für die Werbung und<br />
Bindung studentischer Mitglie<strong>der</strong><br />
1. Wahrnehmung <strong>der</strong> Angebote <strong>der</strong> GEW S. 21<br />
2. Ausbau <strong>der</strong> bestehenden Angebote an <strong>der</strong> Universität S. 22<br />
2.1 Situation an <strong>der</strong> Hochschule / in Bremerhaven S. 23<br />
3. Neue Angebote und Aktivitäten S. 23<br />
2
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Anhänge<br />
Anhang A Interviewleitfaden<br />
Anhang B Adressän<strong>der</strong>ungen etc.<br />
Anhang C für Aktivitäten anzusprechen<br />
Anhang D Email-Verteiler für studentische Mitglie<strong>der</strong><br />
3
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Teil I<br />
Problemstellung und Durchführung <strong>der</strong> Untersuchung<br />
1. Fragestellung<br />
Die vorliegende <strong>Befragung</strong> soll einen Beitrag dazu leisten, im Rahmen <strong>der</strong><br />
Kampagne „Wir gestalten den Übergang“ aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong><br />
Organisationsentwicklung Strategien zu entwickeln, vermehrt jüngere Mitglie<strong>der</strong><br />
und Aktive für die GEW zu gewinnen.<br />
Ausgehend davon, dass mit zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erhebung 111 <strong>studentischen</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong>n das Potential studieren<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> an Universität und Hochschule<br />
sicherlich nicht erschöpft ist, wurde eine telefonische <strong>Befragung</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> durchgeführt werden. Dabei sollte nicht nur das<br />
Verhältnis <strong>der</strong> Studierenden zu ihrer Gewerkschaft erhoben werden, um daraus<br />
Strategien für die Mitglie<strong>der</strong>werbung an Universität und Hochschule zu<br />
entwickeln, son<strong>der</strong>n auch auf die <strong>der</strong>zeitigen Mitglie<strong>der</strong> zugegangen werden, um<br />
mit ihnen in Kontakt zu kommen und Interesse an ihren Wünschen und<br />
Kritikpunkten zu zeigen. Nicht zuletzt sollten auch potentiell zu aktivierende<br />
Mitglie<strong>der</strong> direkt angesprochen werden. Der entwickelte Fragebogen dient also<br />
sowohl <strong>der</strong> Evaluation von Erwartungen und Wünschen gegenüber <strong>der</strong> GEW, <strong>der</strong><br />
Bestandsaufnahme, als auch <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>bindung. Mit Hilfe <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong><br />
<strong>Befragung</strong> sollten Strategien zur Werbung und Bindung studentischer Mitglie<strong>der</strong><br />
entwickelt werden.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> wurde erhoben, wie sich diese<br />
zusammensetzt, wie lange und warum eine Mitgliedschaft besteht und wie das<br />
Verhältnis zur GEW ist. Zudem sollen Aktivierungsspotentiale erhoben und<br />
gezielt nach <strong>der</strong> Präsenz und <strong>der</strong> Resonanz auf die Aktivitäten <strong>der</strong> GEW an<br />
Universität und Hochschule gefragt werden, um dieses Gebiet gezielter angehen<br />
zu können.<br />
Aus diesen Fragestellung ergibt sich die thematische Glie<strong>der</strong>ung des<br />
Fragebogens und <strong>der</strong> Auswertung.<br />
4
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
In einem zweiten, noch ausstehendem, Schritt sollen die so erhobenen Daten mit<br />
einer zeitgleich stattfindenden Internet-<strong>Befragung</strong> von Studierenden, die nicht<br />
Mitglied <strong>der</strong> GEW sind, zusammengeführt werden.<br />
2. Der Fragebogen<br />
Der Fragebogen ist als Interviewleitfaden konzipiert und besteht ausschließlich<br />
aus offenen Fragen. Nach einer Einleitung und einer Erklärung zum Datenschutz<br />
werden die oben genannten Bereiche mit 16 Fragen abgefragt (siehe<br />
Fragebogen in Anhang A). Frage 17 erhebt das Interesse an einem email-<br />
Verteiler für Studierende (siehe Anhang D).<br />
Die Interviewer/innen sind gebeten worden, sich an den vorgegebenen Text zu<br />
halten, diesen aber nicht unbedingt wörtlich abzulesen, son<strong>der</strong>n ggf. dem<br />
eigenen Sprechen anzupassen, um auch die Befragten dazu anzuhalten,<br />
möglichst spontan in eigenen Worten zu formulieren.<br />
Auch wenn die Auswertung offener Fragen gegenüber <strong>der</strong> Auswertung von<br />
Fragen mit vorgegebenen Antwortkategorien o<strong>der</strong> Skalen um einiges<br />
komplizierter ist, ist aus mehreren Gründen diese Art <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong> gewählt<br />
worden. Notwendig war dies zum einen, um eine vorschnelle Selbstsortierung<br />
<strong>der</strong> Antworten möglichst zu vermeiden, indem bequeme Antwortmöglichkeiten<br />
(wie z.B. „keine Zeit“) vorgegeben werden. Zum an<strong>der</strong>en war es notwendig, weil<br />
relativ wenig Informationenen über die Vorstellungen, Wünsche und Kritikpunkte<br />
<strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> vorlagen, so dass es sinnvoll erschien, die<br />
Antworten, wo möglich, im Nachhinein zu clustern. Da das Ziel <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong><br />
zudem war, sich einen umfassenden Eindruck von den Studierenden zu<br />
verschaffen und sie gleichzeitig direkt anzusprechen, schien es sinnvoll, das<br />
Spektrum <strong>der</strong> möglichen Antworten nicht durch Vorgaben einzuschränken.<br />
3. Datenbasis und Erreichbarkeit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />
Als Datenbasis für die <strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> GEW Bremen<br />
diente die „Mitglie<strong>der</strong>liste Studierende“, auf <strong>der</strong> 111 Mitglie<strong>der</strong> verzeichnet sind<br />
5
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
(Stand: 15. Mai 2007). 33,2 % <strong>der</strong> dort verzeichneten Mitglie<strong>der</strong> sind männlich,<br />
66,8 % weiblich. Im Folgenden wird das Geschlechterverhältnis bis auf eine<br />
Ausnahme nicht wie<strong>der</strong> erwähnt, da sich in den Antworten kaum auffällige<br />
Unterschiede bezüglich des Geschlechts ergaben.<br />
Die <strong>Befragung</strong> gestaltete sich schwierig, da von 111 Mitglie<strong>der</strong>n auf <strong>der</strong> Liste 19<br />
keine Telefonnummer angegeben haben, bei 9 stellte sich die Telefonnummer<br />
als (inzwischen?) falsch heraus. Weitere 4 Mitglie<strong>der</strong> sind den Interviewer/innen<br />
persönlich bekannt und für längere Zeit nicht in Bremen zu erreichen. 4 <strong>der</strong><br />
Angerufenen hatten kein Interesse (3) o<strong>der</strong> waren verhin<strong>der</strong>t (1), 6 weitere waren<br />
keine Student/innen mehr. Also reduzierte sich die Basis um insgesamt 42<br />
Mitglie<strong>der</strong>, also um 37,8% <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Liste.<br />
Von den erreichbaren 62,2% waren weitere 28 Mitglie<strong>der</strong>, trotz häufigen<br />
Anrufens zu verschiedenen Tageszeiten (4 Abende und ein Vormittag) nicht<br />
erreichbar, was sicherlich mit dem für Bremer Verhältnisse sensationellen<br />
Sommerwetter zum Zeitpunkt <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong> zusammenhängt. Somit konnten<br />
insgesamt 71 Mitglie<strong>der</strong> (63,9%) nicht befragt werden.<br />
Erreicht und befragt wurden 40 Mitglie<strong>der</strong> (20 weiblich, 20 männlich), das sind<br />
36,1% <strong>der</strong> gesamten Liste und 61,5% <strong>der</strong> überhaupt erreichbaren Mitglie<strong>der</strong>.<br />
4. Auswertung<br />
Aus dieser relativ kleinen Datenbasis ergaben sich in dieser Form nicht<br />
antizipierte Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Auswertung, da es bei 40 vorliegenden<br />
Antworten z.T. schwierig bis unmöglich war, sinnvoll Kategorien zu bilden.<br />
Ein Ergebnis <strong>der</strong> Umfrage ist zweifellos, dass die Eindrücke von <strong>der</strong> GEW und<br />
die Wünsche an diese unter Studierenden extrem unterschiedlich sind und auch<br />
keine Scheu besteht, partikulare Interessen gegenüber <strong>der</strong> GEW anzumelden,<br />
was Ausdruck einer großen Vielfalt an Interessen ist, die Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
gewerkschaftlichen Organisation aber z.T. ein wenig verkennt.<br />
Wegen <strong>der</strong> relativ geringen Anzahl <strong>der</strong> Befragten sind die Ergebnisse <strong>der</strong><br />
<strong>Befragung</strong> über weite Strecken nicht repräsentativ, vermitteln aber dennoch<br />
einen Eindruck, was die <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> GEW Bremen bewegt.<br />
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<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Mehrfachnennungen wurden dort in Prozente umgerechnet, wo davon<br />
ausgegangen werden konnte, dass dies für die Diskussion o<strong>der</strong> Präsentation <strong>der</strong><br />
Ergebnisse sinnvoll sein könnte. Auf die Umrechnung in Prozente wurde dort<br />
verzichtet, wo davon ausgegangen werden konnte, dass z.B. 3 von 40 eine<br />
vorstellbare Menge ist und es nicht sinnvoll schien stattdessen von 7,5% zu<br />
sprechen.<br />
Bei <strong>der</strong> Auswertung wurde darauf geachtet, Unterschiede in den Erwartungen an<br />
die GEW bzw. bezüglich <strong>der</strong> Zufriedenheit mit <strong>der</strong> GEW zwischen<br />
Lehramtsstudent/innen und Student/innen an<strong>der</strong>er Fächer herauszufinden.<br />
7
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Teil II<br />
Ergebnisse<br />
1.1 Studiensituation<br />
1. Was studierst Du?<br />
2. In welchem Semester bist Du?<br />
Diese beiden Fragen dienten <strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> Studiensituation <strong>der</strong> Befragten<br />
Von beson<strong>der</strong>em Interesse war dabei die Frage danach, wie hoch <strong>der</strong> Anteil von<br />
Lehramtsstudent/innen unter den Befragten ist:<br />
- 21 (52,5%) studieren auf Lehramt (vorwiegend Deutsch, Geschichte,<br />
Politik, Geographie)<br />
- 14 (35%) verteilen sich auf verschiedene Fächer<br />
- 5 (12,5%) promovieren, 2 davon im Anschluss an ein Lehramtsstudium<br />
Unter den Student/innen an<strong>der</strong>er Fächer sind die Naturwissenschaften mit einem<br />
Informatiker deutlich unterrepräsentiert. Ein starkes Übergewicht gibt es<br />
hingegen bei den sozialwissenschaftlichen Fächern (Sozialpädagogik,<br />
Erwachsenenbildung, Sozialpolitik, Soziologie) mit insgesamt 11 Studierenden.<br />
Von den Befragten befinden sich<br />
- 4 zwischen dem 1. und 4. Semester (10%)<br />
- 16 zwischen dem 4. und 8. Semester (40%)<br />
- 13 studieren deutlich länger, 3 davon im Examen (32,5%)<br />
- 2 sind im Referendariat (5%)<br />
- 5 sind Promotionsstudent/innen (12,5%)<br />
Die große Mehrheit (80%) <strong>der</strong> befragten Studierenden befindet sich also in einer<br />
fortgeschrittenen Phase des Studiums (40% befinden sich „jenseits“ des 8.<br />
Semesters) bzw. hat das Studium bereits abgeschlossen o<strong>der</strong> ist unmittelbar<br />
dabei. Der Eintritt in die GEW erfolgt also meist in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des<br />
Studiums.<br />
8
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
1.2 Mitgliedschaft in <strong>der</strong> GEW<br />
4. Wann bist Du in die GEW eingetreten?<br />
5. Warum bist Du in die GEW eingetreten?<br />
6. Hast Du die Absicht, auch nach Deinem Studium in <strong>der</strong> GEW zu bleiben?<br />
Mit diesen Fragen sollte ermittelt werden, wie lange die Befragten in <strong>der</strong> GEW<br />
sind, was ihre Gründe für den Eintritt waren und wie hoch das<br />
Abwan<strong>der</strong>ungspotential nach dem Studium ist.<br />
Dauer <strong>der</strong> Mitgliedschaft<br />
Nach eigenen Angaben<br />
- sind 5 (12,5%) <strong>der</strong> Befragten vor 2003 Mitglied in <strong>der</strong> GEW geworden, drei<br />
davon sind regelrechte „Altmitglie<strong>der</strong>“ mit 8 bzw. 10 Jahren Mitgliedschaft<br />
- 17 (42,5%) <strong>der</strong> Befragten sind zwischen 2003 und 2005 in die GEW<br />
eingetreten<br />
- 16 (40%) <strong>der</strong> Befragten sind seit 2006 eingetreten, darunter befinden sich<br />
5 Neumitglie<strong>der</strong> aus 2007<br />
- 2 <strong>der</strong> Befragten konnten sich nicht erinnern, wielange sie schon in <strong>der</strong><br />
GEW sind<br />
Dieses Ergebnis könnte darauf hinweisen, dass entwe<strong>der</strong> eine Tendenz<br />
vorhanden ist, nach dem Studium aus <strong>der</strong> GEW auszutreten o<strong>der</strong> dass die<br />
Mitglie<strong>der</strong>zahl unter den Studierenden in den letzen Jahren gesteigert werden<br />
konnte.<br />
Auf die Frage nach dem Verbleib in <strong>der</strong> GEW nach dem Studium gaben 33<br />
(82,5%) <strong>der</strong> Befragten an, nach Abschluss des Studiums in <strong>der</strong> GEW bleiben zu<br />
wollen; 7 (17,5%) machten dies von <strong>der</strong> beruflichen Laufbahn abhängig, darunter<br />
befindet sich nur ein Lehramtsstudent. Nur einer dieser 7 gab an, „eher nicht“ in<br />
<strong>der</strong> GEW bleiben zu wollen. Für Lehramtsstudierende ist – verständlicherweise –<br />
die Mitgliedschaft in <strong>der</strong> GEW nicht durch das Ende des Studiums in Frage<br />
gestellt. Für die Student/innen an<strong>der</strong>er Fächer sieht dies erwartungsgemäß<br />
an<strong>der</strong>s aus, da sie mit <strong>der</strong> Berufstätigkeit entwe<strong>der</strong> in die Zuständigkeit an<strong>der</strong>er<br />
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<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Gewerkschaften fallen können bzw. Unsicherheit darüber äußerten, überhaupt<br />
eine Beschäftigung z.B. „im Wissenschaftsbreich“ zu finden. Hier war eine<br />
Unsicherheit über den weiteren beruflichen Werdegang spürbar, <strong>der</strong> sich auch im<br />
Wunsch nach mehr Angeboten zum Übergang Studium – Beruf wie<strong>der</strong>findet<br />
(siehe 1.5).<br />
Gründe für den Eintritt in die GEW<br />
Da die Gründe für den Eintritt in die GEW sehr unterschiedlich sind, ergibt sich<br />
eine weite Streuung <strong>der</strong> Antworten. Im Folgenden werden pragmatische und<br />
politische Gründe unterschieden:<br />
- Unter den pragmatischen Gründen wurden am häufigsten Rechtsschutz<br />
(6; 15%) und Schlüsselversicherung (5; 12,5%) genannt. Allgemeiner<br />
wurden „Schutz“ und „Gewerkschaft wichtig für Berufsleben“ genannt (5;<br />
12,5%).<br />
- Für Lehramtsstudenten ist das Halbjahrespraktikum bzw. das<br />
Referendariat ein Anlass, in die GEW einzutreten (6; 15%).<br />
- 5 <strong>der</strong> weiblichen und eines <strong>der</strong> männlichen Mitglie<strong>der</strong> (insgesamt 15%)<br />
gaben an wegen <strong>der</strong> Eltern (meist wegen <strong>der</strong> Mutter) in die GEW<br />
eingetreten zu sein<br />
- für 11 <strong>der</strong> Befragten (27,5%) waren politische Gründe ausschlaggebend<br />
für den Eintritt in die GEW, am allgemeinsten ausgedrückt als<br />
Interessensvertretung (7; 17,5%). Genannt wurden zudem „kritische<br />
Position“ (1), gewerkschaftliche Organisation sinnvoll (3), „Überzeugung“<br />
(1) und die Position <strong>der</strong> GEW zur PISA-Studie (1)<br />
- 3 <strong>der</strong> Befragten sind in die GEW eingetreten, weil eine<br />
Gewerkschaftsmitgliedschaft Bedingung ist, um als Teamer/in bei <strong>der</strong><br />
<strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> mitzumachen und die GEW die naheliegendste Option dar<br />
stellte<br />
- 3 <strong>der</strong> Befragten (alle zwischen 2003 und 2005 in die GEW eingetreten)<br />
gaben einen direkten Bezug zur Präsenz <strong>der</strong> GEW an <strong>der</strong> Universität an;<br />
10
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
dabei wurden genannt: Veranstaltung zum Rechtsschutz, Rat des<br />
Didaktikprofs, Info-Blätter in <strong>der</strong> Grundschulwerkstatt.<br />
1.3 Zufriedenheit mit <strong>der</strong> GEW<br />
3. Was fällt Dir spontan zu Deiner Gewerkschaft, <strong>der</strong> GEW, ein?<br />
7. Bist Du mit dem Angebot <strong>der</strong> GEW zufrieden? Was findest Du gut? Was gefällt<br />
Dir nicht so gut?<br />
8. Gibt es Bereiche, in denen die GEW Deiner Meinung nach aktiver werden<br />
sollte, damit sie für Dich attraktiver wird?<br />
8a. Nur für Lehramtsstudierende: Bist Du mit <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong> GEW in <strong>der</strong><br />
Ausbildung, z.B. was Praktika o<strong>der</strong> Kontakte zu Schulen betrifft, zufrieden? Hast<br />
Du Verbesserungsvorschläge?)<br />
Mit diesem Fragenkomplex sollte das Verhältnis zur GEW im allgemeinen, noch<br />
nicht spezifiziert bezüglich des Angebotes für Student/innen erhoben werden.<br />
Dabei bauen die ersten drei Fragen aufeinan<strong>der</strong> auf: Zunächst wird assoziativ<br />
nach den spontanen Einfällen gefragt, um dann über die Frage nach den bereits<br />
bestehenden Angeboten <strong>der</strong> GEW etwas über <strong>der</strong>en Bekanntheit und Beliebtheit<br />
zu erfahren, um anschließend (noch) freiliegende Aktivitätspotentiale zu erheben.<br />
Spontane Einfälle zur GEW<br />
Auf die Frage „Was fällt Dir spontan zur GEW ein?“ antworteten die Befragten<br />
überwiegend sehr sachlich und was die Mehrfachnennungen betrifft, service- und<br />
informationsorientiert:<br />
- 7 nannten „Zeitungen“ (17,5%)<br />
- gefolgt von „Rechtsschutz“ (6; 15% )<br />
- und „Interessensvertretung“ (5; 12,5%)<br />
Weiter genannt wurden „Informationen“, „Veranstaltungen“ o<strong>der</strong> ein allgemeines<br />
„gut, dass es das noch gibt“. Von den Ereignissen und Veranstaltungen in<br />
jüngerer Zeit wurden das Engagement <strong>der</strong> GEW im Bremer Wahlkampf, die<br />
Kino-Aktion und die Zeitschrift „Prekär“ genannt. Das zeigt, dass diese Aktivitäten<br />
von den Student/innen durchaus wahrgenommen werden.<br />
11
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
3 <strong>der</strong> Befragten äußerten die negativ konnotierte Assoziation<br />
„Lehrergewerkschaft“. Allerdings lässt sich den Äußerungen auch entnehmen,<br />
dass die GEW als im öffentlichen Leben präsente kritische Stimme nicht nur zum<br />
Schulwesen son<strong>der</strong>n auch zu Bildung und Wissenschaft wahrgenommen wird.<br />
Insgesamt zeigt sich in den Antworten auf diese Frage, dass ein breites<br />
Spektrum <strong>der</strong> GEW-Arbeit wahrgenommen wird, und zwar positiv, mit deutlichem<br />
Akzent auf Service und Information. Nur 3 <strong>der</strong> Befragten fiel spontan „nichts“ zu<br />
ihrer Gewerkschaft ein.<br />
Zufriedenheit mit dem bestehenden Angebot <strong>der</strong> GEW<br />
Die überwiegende Mehrzahl <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> ist mit dem Angebot<br />
<strong>der</strong> GEW zufrieden. 8 <strong>der</strong> Befragten (20%) konnten und wollten zu dieser Frage<br />
nichts sagen, weil sie entwe<strong>der</strong> zu kurz (wenige Wochen) in <strong>der</strong> GEW sind,<br />
wegen zu großen Stresses die Angebote nicht wahrnehmen können o<strong>der</strong> sich<br />
explizit als passive Mitglie<strong>der</strong> bezeichnen. Als positiv wurden von den übrigen<br />
auch hier in erster Linie Service- und Informationsangebote genannt:<br />
- Zeitungen (9; 22,5%)<br />
- Seminare und Veranstaltungen (6; 15%)<br />
- Beratung, Rechtsschutz, Schlüsselversicherung (3; 7,5%)<br />
Angebote an <strong>der</strong> Uni, die hier als positiv genannt wurden, sind die<br />
- „Mappe zum Referendariat“<br />
- Referendariatsveranstaltung des HIB<br />
- das HIB<br />
- die Stände an <strong>der</strong> Uni (bei gleichzeitigem Bemerken des mäßigen<br />
Interesses <strong>der</strong> Studierenden)<br />
- die Positionierung gegen Studiengebühren.<br />
Bemängelt wurde von 8 <strong>der</strong> Befragten (20%), dass zu wenig für Studenten<br />
passiere bzw. die GEW an <strong>der</strong> Uni zu wenig präsent sei. 2 dieser 8 äußerten<br />
explizit Kritik daran, dass die GEW zu Lasten des Wissenschaftsbereiches zu<br />
sehr auf (angehende) Lehrer zugeschnitten sei.<br />
12
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Mehr Attraktivität durch (neue) Aktivität<br />
Insgesamt gaben 11 <strong>der</strong> Befragten (27,5%) auf diese Frage keine konkrete<br />
Antwort: 6 davon meinten, dies nicht beurteilen zu können o<strong>der</strong> schlicht nicht zu<br />
wissen, weitere 7 gaben an, dass es keine Angebote gäbe, die die GEW für sie<br />
attraktiver machen könne; dabei hielt sich dem subjektiven Eindruck <strong>der</strong><br />
Interviewer/innen zufolge Desinteresse und Zufriedenheit die Waage.<br />
In den konkreten Antworten findet sich eine Tendenz aus <strong>der</strong> vorherigen Frage<br />
wie<strong>der</strong>. Insgesamt wird allgemein<br />
- mehr Engagement und Präsenz an <strong>der</strong> Uni (3)<br />
- o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Hochschulpolitik (3) gewünscht,<br />
- verbunden mit dem Wunsch nach einem stärkeren Schwerpunkt<br />
außerhalb von Schule bzw. <strong>der</strong> Konzentration auf den gesamten<br />
Bildungsbereich (3),<br />
- dies zudem mit stärkerem gesellschaftlichen/allgemeinpolitischen Bezug<br />
(3).<br />
An speziellen Angeboten an <strong>der</strong> Universität wurden genannt:<br />
- mehr Engagement für Doktoranden (2) bzw. für Referendare (3)<br />
- mehr studienpraktisch orientierte Kurse (Rhetorik) o<strong>der</strong> „Studienberatung“<br />
- sowie mehr Beschäftigung mit <strong>studentischen</strong> Arbeitsverhältnissen und mit<br />
(prekärer) späterer Beschäftigung im Wissenschaftsbereich<br />
- mehr Möglichkeiten zu interner Kommunikation unter Student/innen<br />
Korreliert man diese Antworten damit, ob die Betreffenden auf Lehramt studieren<br />
o<strong>der</strong> nicht, ergibt sich bezüglich <strong>der</strong>jenigen, die mit „nein“ o<strong>der</strong> „weiss ich nicht“<br />
geantwortet haben, ein deutliches Übergewicht von Lehramtsstudent/innen (9 zu<br />
2). Diese scheinen also eher mit dem Angebot <strong>der</strong> GEW, so wie es ist, zufrieden<br />
zu sein bzw. sich nicht weiter darüber hinaus dafür zu interessieren. Unter den<br />
übrigen Befragten, die konkret geantwortet haben, sind die Antworten gut<br />
gemischt, es gibt keine auffälligen Unterschiede zwischen Lehramtsstudent/innen<br />
und Student/innen an<strong>der</strong>er Fächer.<br />
13
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Zufriedenheit <strong>der</strong> Lehramtsstudent/innen mit <strong>der</strong> Unterstützung durch die<br />
GEW<br />
Diese Frage richtete sich an 23 <strong>der</strong> Befragten (siehe 1.1). Von diesen<br />
beantworteten 4 die Frage nicht.<br />
Von den restlichen 19 gaben 7 an, dass sie sich mehr Kontakt (o<strong>der</strong> besser<br />
gesagt: überhaupt Kontakt) mit GEW Kollegen an <strong>der</strong> Schule während des<br />
Praktikums/Referendariats wünschen. Die Häufigkeit dieser Antwort auf eine<br />
völlig offen gestellte Frage spricht dabei für sich: Hier scheint ein großes<br />
Potential für die Attraktivität einer GEW-Mitgliedschaft zu liegen, wenn es<br />
möglich wäre, die Vorteile einer solchen Mitgliedschaft durch den Kontakt mit<br />
Kollegen vor Ort erfahrbar zu machen.<br />
Die Wahrnehmung <strong>der</strong> Unterstützung durch die GEW ist unterschiedlich: So<br />
äußerten sich 3 <strong>der</strong> Befragten explizit sehr zufrieden über die Unterstützung, 3<br />
weitere kannten keine Angebote o<strong>der</strong> gaben an, nicht mit <strong>der</strong> GEW in Kontakt<br />
gekommen zu sein. Weiterhin wurde mehr Präsenz in Bremerhaven gewünscht,<br />
sowie mehr Betreuung für den Übergang vom Studium zum Beruf.<br />
1.4 Aktiv in <strong>der</strong> GEW<br />
9. Bist Du o<strong>der</strong> warst Du in <strong>der</strong> GEW aktiv? - Wenn ja: In welchem Bereich bist<br />
Du / warst Du aktiv? - Wenn ehemals aktiv: Warum hast Du aufgehört?<br />
10. Hättest Du Lust, in <strong>der</strong> GEW aktiv zu werden? - Wenn ja: In welchem<br />
Bereich? O<strong>der</strong> zu welchem Thema? - Dürften wir uns deswegen bei Dir melden?<br />
Festzustellen ist, dass <strong>der</strong> Grad an Aktivität unter den studierenden Mitglie<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> GEW nicht sehr hoch ist: Die überwiegende Mehrheit <strong>der</strong> Befragten (37;<br />
92,5%) sind und waren nicht in <strong>der</strong> GEW aktiv. Davon gaben eine an „eher in <strong>der</strong><br />
GEW-<strong>Jugend</strong>“ aktiv zu sein (?), eine weitere wäre es im Bereich Promotion gerne<br />
gewesen, und ein weiteres Mitglied ist aktiv in <strong>der</strong> <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>.<br />
Lediglich 3 <strong>der</strong> Befragten gaben an, in <strong>der</strong> GEW aktiv zu sein: Alle drei sind an<br />
<strong>der</strong> Uni aktiv, eine davon arbeitet im HIB.<br />
Da unter den Befragten keine ehemals aktiven Mitglie<strong>der</strong> waren, erübrigten sich<br />
die beiden letzten Teile von Frage 9.<br />
14
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, in <strong>der</strong> GEW aktiv zu werden,<br />
antworteten<br />
- 15 <strong>der</strong> Befragten (37,5%) mit „nein“, „keine Zeit“ o<strong>der</strong> „bin passives<br />
Mitglied“<br />
- weitere 10 (25%) gaben an, sich dies zur Zeit nicht vorstellen zu können,<br />
aber vielleicht zu einem an<strong>der</strong>en Zeitpunkt<br />
- 15 (37,5%) können sich eine Mitarbeit „theoretisch“, „grundsätzlich“ o<strong>der</strong><br />
„generell“ vorstellen<br />
Insgesamt waren 10 Mitglie<strong>der</strong> damit einverstanden, dass die GEW deswegen<br />
auf sie zukommt (siehe Anhang C).<br />
Als Themen für eine mögliche Mitarbeit wurde angegeben (sämtliche Antworten<br />
Einzelnennungen, wenn nicht mit Zahl markiert):<br />
- GEW <strong>Jugend</strong><br />
- Migration (inhaltliche Mitarbeit bei Veranstaltung zu Thema)<br />
- im Rahmen einer Promotionsgruppe<br />
- Veranstaltung zu Hochschule und Gen<strong>der</strong> (Beitrag bei Veranstaltung)<br />
- Gesundheit(-sschutz)<br />
- Leitungskräfte in nicht-adäquaten Beschäftigungsverhältnissen<br />
(Kitas/Kin<strong>der</strong>gärten), frühkindliche Bildung, Implementierung Rahmenplan<br />
- Erwachsenenbildung (AK?)<br />
- Bildungspolitik, Unipolitik (3)<br />
- Fachgruppe Sozialpädagogik<br />
- Schulische Themen, integrative Pädagogik, „eine Schule für alle“ (3)<br />
- Referendare betreuen, <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
- Bologna-Prozess und Promotion<br />
- Lehrerausbildung<br />
- Referentenarbeit<br />
Das Problem, das sich daraus ergibt, dass nur 40% <strong>der</strong>jenigen (10 von 25), die<br />
inhaltliche Vorschläge zu einer möglichen Mitarbeit in <strong>der</strong> GEW gemacht haben,<br />
auch einverstanden sind, dass die GEW sich bei ihnen meldet, lässt sich<br />
15
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
vielleicht lösen, indem ein neu einzurichten<strong>der</strong> E-mail-Verteiler (siehe Teil III, 3.<br />
und Anhang D) als niedrigschwelliges Kommunikationsmittel genutzt wird, um auf<br />
entsprechende Möglichkeiten unverbindlich und ohne direkte persönliche<br />
Ansprache aufmerksam zu machen.<br />
1.5 Die GEW an <strong>der</strong> Universität/Hochschule<br />
11. Womit ist Dir die GEW an <strong>der</strong> Universität / an <strong>der</strong> Hochschule bisher<br />
aufgefallen?<br />
12. Welche Angebote an <strong>der</strong> Universität / an <strong>der</strong> Hochschule würdest Du Dir von<br />
<strong>der</strong> GEW wünschen?<br />
13. Kennst Du das Hochschulinformationsbüro des <strong>DGB</strong> an <strong>der</strong> Uni Bremen? -<br />
Wenn ja: Was sagst Du zu dem Angebot? Hast Du Anregungen o<strong>der</strong> Wünsche?<br />
14. Welche hochschulpolitischen Themen beschäftigen Dich gerade beson<strong>der</strong>s?<br />
Mit diesem Fragenkomplex sollte erhoben werden, ob und wie die GEW an <strong>der</strong><br />
Universität/Hochschule wahrgenommen wird und welche Angebote gewünscht<br />
werden. Da zu erwarten war, dass auf diese Frage sowohl politisch als auch<br />
pragmatisch/serviceorientiert geantwortet wird, wird mit <strong>der</strong> letzten Frage explizit<br />
nach den hochschulpolitischen Themen gefragt, die die Student/innen<br />
beschäftigen, um zu erfahren, ob die GEW sich schon in diesem Bereich<br />
engagiert o<strong>der</strong> ob es dort noch Bereiche gibt, die erschlossen werden o<strong>der</strong> mehr<br />
bearbeitet werden müssten.<br />
Präsenz <strong>der</strong> GEW<br />
Für gut die Hälfte <strong>der</strong> Befragten (52,5%) ist die GEW an <strong>der</strong> Uni nicht o<strong>der</strong> nur<br />
sehr wenig präsent:<br />
- 14 (dabei eine von <strong>der</strong> Hochschule) ist die GEW gar nicht<br />
- o<strong>der</strong> fast nicht (3) an <strong>der</strong> Universität aufgefallen<br />
- 4 haben lediglich Aushänge o<strong>der</strong> Plakate bemerkt.<br />
Die übrigen gaben sehr unterschiedliche Antworten, am häufigsten ist die GEW<br />
aufgefallen durch:<br />
- Proteste, Streik, Aktionen gegen Studiengebühren (7)<br />
16
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
- HIB (Veranstaltungen, Beratung, Anlaufstelle) (6)<br />
- (wachsende) Präsenz (3)<br />
Weiter wurden genannt: Infomarkt im ersten Semester, Stellungnahme zur<br />
Neuorganisation des Bildungswesens, Mitglie<strong>der</strong>werbung und Infostand.<br />
Feststellen lässt sich, dass den studierenden GEW-Mitglie<strong>der</strong>n, wenn sie die<br />
GEW überhaupt wahrgenommen haben, die Präsenz <strong>der</strong> GEW bei Protesten und<br />
Streik positiv aufgefallen ist – was natürlich die eigene Anwesenheit bei diesen<br />
Aktionen, also eine minimale eigene Aktivität voraussetzt.<br />
Gewünschte Angebote <strong>der</strong> GEW an <strong>der</strong> Universität<br />
8 <strong>der</strong> Befragten haben die Frage nicht beantwortet o<strong>der</strong> gaben an, dazu nichts<br />
sagen zu können. 4 gaben an, dass ihnen nichts fehlt und sie die<br />
Berührungspunkte zur GEW eher bei <strong>der</strong> Arbeit bzw. im Referendariat sehen.<br />
Die übrigen beantworteten diese Frage mit z.T. sehr speziellen Wünschen. Zum<br />
Teil gibt es die gewünschten Angebote schon (Rechtsberatung im bzw. über das<br />
HIB), zum Teil werden Angebote gewünscht, die eigentlich in den Zuständigkeit<br />
<strong>der</strong> Universität bzw. des Studierendenwerks fallen, wie<br />
Studienberatung/Informationen zu Studienfächern. Auffällig ist, dass bis auf drei<br />
Ausnahmen (mehr kritische Veranstaltungen, unipolitische Themen aufgreifen)<br />
alle Wünsche Serviceleistungen betreffen:<br />
Mehrfach genannt wurden:<br />
- mehr Präsenz mit festem Anlaufpunkt (Öffnungszeiten, Büro, feste<br />
Ansprechpartner) (4)<br />
- (Informations-)Angebote zu Übergang Studium – Beruf bzw. Studium –<br />
Referendariat (4)<br />
- Vermittlung studienrelevanter Qualifikationen: Rhetorik, Vortrag/Referat<br />
halten, wissenschaftliche Qualifikation (4)<br />
- Unterstützung für Doktoranden (3)<br />
- Mehr sichtbare Präsenz (4)<br />
- Vorteile einer Mitgliedschaft in <strong>der</strong> GEW stärker betonen (2)<br />
- Jobben und Studium / Nebenjobs (2)<br />
17
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Weiter genannt wurden: Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Lehrerbildung, Schulrecht,<br />
Stärkung <strong>der</strong> FH-Absolventen beim Übergang in die Universität, stärkere<br />
Kooperation mit dem AStA, Lehrauftragssituation, Einführungswochen, Verteiler<br />
für Studierende.<br />
Das Hochschulinformationsbüro (HIB): Bekanntheit und Einschätzung<br />
Knapp zwei Drittel <strong>der</strong> Befragten (26; 65%) kennt das HIB nicht. Dazu ist<br />
allerdings zu ergänzen, dass die meisten von ihnen, nachdem sie über das HIB<br />
aufgeklärt wurden, z.T. begeisterte Zustimmung äußerten (insbeson<strong>der</strong>e zu den<br />
Referendariatsveranstaltungen).<br />
14 (35%) gaben an, das HIB zu kennen:<br />
- 3 davon kannten das Angebot des HIB nicht<br />
- 6 fanden das Angebot gut, so wie es ist<br />
- 3 fanden es schade, dass das HIB so unbekannt ist<br />
- 2 wünschten sich ein politischeres Angebot („politische Bildungsarbeit“,<br />
„nicht nur Service machen, politischer werden“)<br />
Festzustellen ist also, dass das HIB – nach wie vor - in erster Linie ein<br />
Bekanntheitsproblem hat, wohingegen das Programm, soweit bekannt, durchaus<br />
geschätzt wird.<br />
Hochschulpolitische Themen<br />
Auf Platz eins <strong>der</strong> hochschulpolitischen Themen steht ganz klar<br />
- die Einführung von Studiengebühren (18; 45%)<br />
- gefolgt von <strong>der</strong> Umstellung auf Bachelor und Master (13; 32,%).<br />
- 7 <strong>der</strong> Befragten (17,5%) beschäftigen die geplanten o<strong>der</strong> schon<br />
vergenommenen Kürzungen<br />
- 5 (12,5%) nannten das verwandte Thema Hep V<br />
- die Verschlechterung <strong>der</strong> Studienbedingungen (Inhalt, Zulassung,<br />
Studiensituation) ist für 6 <strong>der</strong> Befragten (15%) Thema<br />
- 5 (12,5%) gaben die Schließung bzw. schlechtere Ausstattung von<br />
Studiengängen an<br />
18
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
- 2 (5%) die Verschlechterung <strong>der</strong> sozialen Lage <strong>der</strong> Studierenden<br />
- die Ausdünnung des Mittelbaus, das neue<br />
Wissenschaftszeitvertragsgesetz und die Einführung von Lecturer-Stellen<br />
beschäftigt 3 <strong>der</strong> Befragten (7,5%)<br />
1.6 Politische Einstellung und Positionen <strong>der</strong> GEW<br />
15. Wie würdest Du Dich politisch einordnen?<br />
16. Wie passt die GEW zu Deiner politischen Einstellung? Kannst Du dafür ein<br />
Beispiel geben?<br />
Mit dieser Frage sollte überprüft werden, wie das Verhältnis zwischen <strong>der</strong><br />
eigenen politischen Einstellung und den Positionen <strong>der</strong> GEW ist.<br />
Herausgefunden werden sollte, ob ein politisches Spektrum zu bestimmen ist, in<br />
dem die GEW beson<strong>der</strong>s hohe Zustimmung erhält.<br />
Die politische Einstellung <strong>der</strong> befragten Mitglie<strong>der</strong> bewegt sich fast auschließlich<br />
links <strong>der</strong> Mitte. So bezeichneten sich<br />
- 15 als links (37,5%)<br />
- 7 als eher links (17,5%)<br />
- 5 als links-liberal (12,5%)<br />
- 5 als ziemlich links, Kommunist/in o<strong>der</strong> linksradikal (12,5%)<br />
- 2 als Mitte-Links (5%)<br />
- 4 als links-grün, grün o<strong>der</strong> Mitte-Links-Grün (10%)<br />
- 1 rot-grün, auch mal CDU (2,5%)<br />
- 2 als rechts bzw. rechts-konservativ (5%)<br />
- 2 konnten o<strong>der</strong> wollten die Frage nicht beantworten (5%)<br />
Für 26 <strong>der</strong> Befragten (65%), die sich über das gesamte oben aufgeführte<br />
politische Spektrum verteilen, passt die GEW gut zu ihrer politischen Einstellung:<br />
3 von diesen antworteten klar mit „ja, passt“, die an<strong>der</strong>en antworteten etwas<br />
einschränken<strong>der</strong> „es gibt Überschneidungen“, „intuitiv passt es ganz gut“, o<strong>der</strong><br />
„ganz ok“ etc. Positiv hervorgehoben wurde das „klare politische Profil“ <strong>der</strong> GEW<br />
o<strong>der</strong> dass die „GEW linker als an<strong>der</strong>e Gewerkschaften“ sei. Weitere 6 gaben an,<br />
dass sie bezüglich bestimmter Positionen mit <strong>der</strong> GEW übereinstimmen:<br />
19
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Migrantendebatte, Position zu Susanne Albrecht, Hochschulpolitik,<br />
Chancengleichheit, Gesamtschuldebatte, For<strong>der</strong>ung zur Abschaffung <strong>der</strong><br />
deutschen Nationalhymmne während <strong>der</strong> WM.<br />
Mit „nein“ antworteten 4 <strong>der</strong> Befragten, auch hier reicht das Spektrum <strong>der</strong><br />
politischen Einstellung von links-kommunistisch bis rechts, die Gründe sind<br />
erwartungsgemäß unterschiedlich: Von links wird ein „vehementeres Profil“<br />
gefor<strong>der</strong>t, ein Kollege, <strong>der</strong> sich als rechts bezeichnet, fühlt sich bevormundet und<br />
kritisiert den Einsatz für Gesamtschulen.<br />
4 Mitglie<strong>der</strong> beantworteten die Frage nicht.<br />
20
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Teil III<br />
Vorschläge für die Werbung und Bindung studentischer<br />
Mitglie<strong>der</strong><br />
In diesem abschließenden Teil des Berichts über die <strong>Befragung</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> GEW Bremen wird auf Grundlage <strong>der</strong> in Teil II<br />
vorgestellten Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong> eine Einschätzung <strong>der</strong> bestehenden<br />
Aktivitäten <strong>der</strong> GEW aus studentischer Perspektive gegeben sowie Vorschläge<br />
erarbeitet, wie die GEW diese Angebote ausbauen könnte bzw. neue Angebote<br />
entwickeln könnte. Dabei wird vor allem auf Tendenzen eingegangen, die sich in<br />
<strong>der</strong> <strong>Befragung</strong> zeigten, und die für erfolgversprechend gehalten werden, um<br />
Student/innen für die GEW zu interessieren und eine Mitgliedschaft attraktiv zu<br />
machen. Auf die vielfältig geäußerten partikularen Interessen (wie z.B. eine<br />
Arbeitsgruppe zu einem ganz bestimmten Thema) wird hier nicht geson<strong>der</strong>t<br />
eingegangen.<br />
Sämtliche Vorschläge verstehen sich als Empfehlungen, die personelle<br />
Ressourcen nicht berücksichtigen und in die neben den Ergebnissen <strong>der</strong><br />
<strong>Befragung</strong> auch subjektive Erfahrungen aus langjährigem Engagement im AStA<br />
und v.a. aus <strong>der</strong> zweijährigen Arbeit im HIB mit eingegangen sind.<br />
Die hier vorliegenden Vorschläge sollten vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
aus <strong>der</strong> von Tobias Müller durchgeführten <strong>Befragung</strong> von Student/innen, die nicht<br />
in <strong>der</strong> GEW sind ergänzt und überprüft werden.<br />
1. Wahrnehmung <strong>der</strong> bestehenden Aktivitäten <strong>der</strong> GEW<br />
Die Angebote <strong>der</strong> GEW Bremen werden – soweit bekannt und genutzt –<br />
überwiegend positiv eingeschätzt. Neben Rechtsschutz und<br />
Schlüsselversicherung, Angebote, bei denen davon ausgegangen werden kann,<br />
dass sie den Mitglie<strong>der</strong>n bekannt sind, wurden hier v.a. die Zeitungen als<br />
Informationsquelle positiv hervorgehoben und offensichtlich zumindest von einem<br />
guten Teil <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong>n auch aufmerksam gelesen.<br />
Die Einführung einer „Hochschulseite“ in <strong>der</strong> BLZ würde sicherlich dazu<br />
beitragen, diese positive Rezeption noch zu verstärken und v.a. denjenigen, die<br />
21
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
sich von einer „Lehrerzeitung“ nicht unmittelbar angesprochen fühlen, den<br />
Eindruck vermitteln, dass es sich dabei auch um „ihre“ Zeitung handelt. Dies<br />
könnte auch ein Ort sein, um auf die politischen Aktivitäten <strong>der</strong> GEW (bundesweit<br />
und landesweit) zu hochschulpolitischen Themen aufmerksam zu machen.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Dienstleistungen, die für eine Mitgliedschaft in <strong>der</strong> GEW<br />
sprechen (Beratung, Interessensvertretung, Rechtsschutz, Versicherung – und<br />
das alles für 4 Euro im Monat) und die bei den Mitglie<strong>der</strong>n bekannt sind und gut<br />
ankommen, sollte vielleicht auch an <strong>der</strong> Uni offensiv geworben werden, da es<br />
sein könnte – das zeigt zumindest die Erfahrung aus dem HIB – dass diese<br />
Angebote vielen Studierenden, die nicht schon familiär o<strong>der</strong> politisch mit<br />
Gewerkschaften in Kontakt gekommen sind, nicht o<strong>der</strong> nur teilweise bekannt ist.<br />
In diesem Zusammenhang wäre es wichtig, die GEW auch über die Vertretung<br />
(zukünftiger) Lehrer/innen hinaus weiter als Interessensvertretung von<br />
Student/innen und angehenden Wissenschaftler/innen zu profilieren (siehe dazu<br />
3.), um so den unter Student/innen (noch) vorhandenen Eindruck, in allererster<br />
Linie eine „Lehrergewerkschaft“ zu sein, abzulegen.<br />
2. Ausbau <strong>der</strong> bestehenden Angebote an <strong>der</strong> Universität<br />
Auch die bestehenden Angebote <strong>der</strong> GEW werden von den befragten<br />
Student/innen überwiegend positiv eingeschätzt. Das Problem scheint hier<br />
vielmehr die Aufmerksamkeit zu sein, da bei den gegebenen Antworten auffällt,<br />
dass einige die GEW an <strong>der</strong> Universität nicht wahrnehmen. Vorschläge, die die<br />
GEW an <strong>der</strong> Universität präsenter machen können, werden unter Punkt 3.<br />
gemacht.<br />
Eine gute Resonanz (die sich auch in den gleichmäßig guten Besuchszahlen<br />
dieser Veranstaltung wie<strong>der</strong>findet) gibt es auf die „Dschungel Referendariat“-<br />
Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem HIB und dem LIS durchgeführt<br />
wird. Diese Veranstaltung sollte unbedingt beibehalten werden und vielleicht<br />
stärker als bisher geschehen für die Mitglie<strong>der</strong>werbung genutzt werden, z.B.<br />
durch das Verteilen eines Info-Paketes an die Teilnehmer/innen. In einem<br />
solchen Info-Paket für Student/innen könnte enthalten sein: Basis-<br />
22
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Informationen über die GEW samt Mitgliedsschaftsantrag, HIB-Flyer, Kontakt/Info<br />
über eine GEW-Gruppe an <strong>der</strong> Uni (falls vorhanden), sowie ein Flyer, <strong>der</strong> die<br />
GEW als Ansprechpartner und Interessensvertretung für Student/innen profiliert.<br />
Das gleiche Paket könnte auch in an<strong>der</strong>en GEW-Veranstaltungen verteilt<br />
werden, wie z.B. in <strong>der</strong> „Prüfungsvorbereitungs-Veranstaltung“ in<br />
Zusammenarbeit mit dem HIB o<strong>der</strong> den geplanten Seminaren zur<br />
Praktikumsbetreuung (BA-Lehramt) und Referendariat.<br />
In Zusammenarbeit mit den an<strong>der</strong>en Trägern (<strong>DGB</strong>, IG-Metall, Verdi) sollte die<br />
Präsenz des HIB weiter verbessert werden, soweit dies im Rahmen <strong>der</strong><br />
bestehenden Kapazitäten möglich ist, v.a. da von einigen Befragten eine<br />
„Anlaufstelle“ an <strong>der</strong> Universität gewünscht wird, die es in Form des HIB schon<br />
gibt. Natürlich ist das HIB keine reine GEW-Einrichtung, kann aber dazu genutzt<br />
werden, an <strong>der</strong> GEW Interessierte niedrigschwellig weiterzuleiten.<br />
Da mehrere <strong>der</strong> Befragten angaben, sowohl die GEW als auch das HIB über<br />
Plakate und Aushänge wahrgenommen zu haben, sollte diese Form <strong>der</strong><br />
Werbung beibehalten werden.<br />
Die positiv wahrgenommene Präsenz bei Streik und Aktionstagen sollte –<br />
soweit personell möglich – unbedingt weitergeführt werden, da die GEW so für<br />
Aktive, die sich hochschulpolitisch in AStA und Stugen engagieren aber we<strong>der</strong><br />
parteilich noch gewerkschaftlich gebunden sind, greifbarer (auch als<br />
Bündnispartner) und somit attraktiver wird.<br />
2.1 Situation an <strong>der</strong> Hochschule / in Bremerhaven<br />
Zur Situation an den Hochschulen / in Bremerhaven kann aufgrund <strong>der</strong><br />
vorliegenden <strong>Befragung</strong> so gut wie nichts gesagt werden, da nur eine <strong>der</strong><br />
Befragten an <strong>der</strong> Hochschule studiert und ein weiterer in Bremerhaven. Beide<br />
gaben an, dort von <strong>der</strong> GEW nichts mitzubekommen.<br />
3. Neue Angebote und Aktivitäten an <strong>der</strong> Universität<br />
Bei <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Befragung</strong> wurde gezielt nach dem Interesse an einem E-<br />
mail-Verteiler für Student/innen in <strong>der</strong> GEW gefragt: Angesichts <strong>der</strong> hohen<br />
23
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Zahl von Interessent/innen unter den Befragten (27 von 40: 67,5%) wäre es<br />
sinnvoll, eine Sammelmail an alle Studierenden zu schicken, in <strong>der</strong> dieser<br />
Verteiler angekündigt wird. Mit <strong>der</strong> gleichen Mail sollte ihnen die Möglichkeit<br />
gegeben werden, sich für diesen Verteiler anzumelden bzw. abzumelden (per<br />
link). Alternativ zu einem E-mail-Verteiler könnte ein Internet-Forum in Form<br />
einer Mailingliste eingerichtet werden: Dies würde nicht nur einen besseren<br />
Informationsfluss von <strong>der</strong> GEW zu den Studierenden ermöglichen son<strong>der</strong>n auch<br />
Kommunikation und Vernetzung untereinan<strong>der</strong> erlauben. Erfahrungsgemäß setzt<br />
beides (mindestens) eine Person voraus, die diese Kommunikationsmedien<br />
betreut, dafür funktioniert die Vernetzung unter den daran Interessierten dann<br />
von selbst.<br />
Auf jeden Fall sollte die Datei „studentische Mitglie<strong>der</strong>“ gepflegt werden: So<br />
sollten Neumitglie<strong>der</strong> gezielt begrüßt und über die Aktivitäten und Angebote <strong>der</strong><br />
GEW an <strong>der</strong> Universität informiert werden, damit sie zumindest die<br />
Veranstaltungen, das HIB o<strong>der</strong> die vor Ort Aktiven einmal zur Kenntnis nehmen<br />
können und mit Kontaktmöglichkeiten versorgt werden.<br />
Das Profil <strong>der</strong> GEW als Interessensvertretung für Student/innen und<br />
Doktorand/innen sollte geschärft werden: Bezüglich letzterer böte sich eine<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Projektgruppe Doktoranden (PG Dok) an, z.B. eine<br />
Veranstaltung zu dem im letzen Jahr erschienenen, von <strong>der</strong> PG Dok<br />
herausgegebenen Doktorandenhandbuch.<br />
Da von einigen Befragten auch nach einer Doktorandengruppe gefragt wurde,<br />
sollte dies zumindest in Betracht gezogen werden (die hier geäußerte Vorsicht<br />
resultiert aus den mäßigen Erfahrungen mit <strong>der</strong> Vernetzung <strong>der</strong> HBS-<br />
Promotionsstipendiat/innen in Bremen). Mit einer Veranstaltung für<br />
Promovierende (nur für Mitglie<strong>der</strong>?) in Form eines Seminares könnte ein<br />
interessantes inhaltliches Angebot gemacht werden und zugleich getestet<br />
werden, ob ein ernsthaftes Interesse an einer solchen Gruppe besteht.<br />
Aus politischer Perspektive sollte die GEW ihre Position zur Promotionsphase<br />
(erste Phase <strong>der</strong> Berufstätigkeit und Tätigkeit als Wissenschaftler/in und nicht<br />
letzter Studienabschnitt) unbedingt an <strong>der</strong> Universität publik machen: In diesem<br />
24
<strong>Befragung</strong> <strong>der</strong> <strong>studentischen</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen<br />
Zusammenhang ließe sich auch auf die Umstrukturierungen durch den Bologna-<br />
Prozess und den Status von Stipendiat/innen (auch den finanziellen!) eingehen.<br />
Bearbeitet werden sollte auch <strong>der</strong> von einigen Befragten angesprochene<br />
Themenkomplex „Übergang Studium – Beruf“, <strong>der</strong> mit einiger Unsicherheit<br />
verbunden zu sein scheint. Hier bietet sich eine Gelegenheit, Service (z.B. Wie<br />
schreibe ich eine (wissenschaftliche) Bewerbung? O<strong>der</strong>: Berufsfeld Universität.<br />
O<strong>der</strong>: Wie bewerbe ich mich für ein Stipendium?) mit politischer Positionierung<br />
zu verbinden, indem auf die Umstrukturierung und Prekarisierung <strong>der</strong><br />
Arbeitsverhältnisse an <strong>der</strong> Universität eingegangen wird. Im Übrigen ließe sich<br />
hier die Studierendenarbeit mit Aktivitäten für den akademischen „Mittelbau“<br />
verbinden.<br />
Der guten Resonanz auf das „Prüfungsvorbereitungsseminar“ und auch <strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> <strong>Befragung</strong> zumindest von Einzelnen geäußerte Wunsch nach<br />
Seminarangeboten, die Studienqualifikationen vermitteln, sollte vielleicht<br />
nicht unkommentiert nachgegeben werden: Mögen diese Seminar auch sinnvoll<br />
sein, um Mitglie<strong>der</strong> zu werben und zu binden, gehören sie doch zum<br />
Kerngeschäft <strong>der</strong> Universität und des Studentenwerkes und es sollte von<br />
gewerkschaftlicher Seite zumindest thematisiert werden, wenn <strong>der</strong> dort<br />
stattfindende Abbau entsprechen<strong>der</strong> Angebote bzw. die fehlende Vermittlung<br />
dieser Qualifikationen in Seminaren dazu führt, dass die Student/innen diese<br />
mittels Angebote von dritter Seite lernen müssen.<br />
Von Seiten <strong>der</strong> Lehramtsstudierenden werden Angebote zur Umstellung <strong>der</strong><br />
Studiengänge auf den Bachelor-Abschluss gewünscht, hier könnte – in<br />
Zusammenarbeit mit dem StuGa und „Bildung spricht“ – als erster Schritt eine<br />
Informations- und Diskussionsveranstaltung angeboten werden.<br />
Zudem wird mehr Betreuung bezüglich des Praktikums und des<br />
Referendariats gewünscht. Zu überprüfen wäre hier, inwiefern unter den<br />
Mitglie<strong>der</strong>n alle diesbezüglichen Angebote ausreichend bekannt sind. Gewünscht<br />
wird – wie oben schon angeführt – außerdem mehr Kontakt mit GEW-<br />
Kolleg/innen an <strong>der</strong> Schule, diesbezüglich wäre zu überlegen, wie sich dies in<br />
Zusammenarbeit mit aktiven Kolleg/innen verwirklichen ließe.<br />
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