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Februar 2008 - Die Rote Fahne - Kommunistische Partei Deutschlands

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Proletarier aller Länder vereinigt euch!<br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />

90. Jahrgang, Nr. 2<br />

Zentralorgan der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

Eigenverlag „Wilhelm Pieck“<br />

Redaktion und Vertrieb<br />

10243 Berlin, Franz-Mehring-Platz 1<br />

Tel.: 030-9821930, Fax: 030-97896669<br />

Begründet von<br />

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg<br />

(wieder herausgegeben 1990 in der DDR)<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

Einzelpreis: 1,50 Euro<br />

Jahres-Abonnement: 23,00 Euro<br />

Förder-Abonnement: 31,00 Euro<br />

Zum 160. Jahrestag des Erscheinens<br />

des <strong>Kommunistische</strong>n Manifestes<br />

<strong>Die</strong> internationale revolutionäre Arbeiterbewegung,<br />

die fortschrittliche Menschheit erinnern in<br />

diesen Tagen an den 160. Jahrestag des Erscheinens<br />

des <strong>Kommunistische</strong>n Manifestes. Es ist<br />

das meist gelesene Werk der Welt, die gewaltigste<br />

Erkenntnis- und Kampfschrift der ganzen<br />

Weltliteratur. Es ist ein Meisterwerk der Sprache,<br />

gegründet auf eine faszinierende Logik der Gedankenführung.<br />

Es gehört zu den klassischen<br />

Werken des Marxismus-Leninismus, die stets aufs<br />

Neue gelesen und studiert werden sollten. Das<br />

<strong>Kommunistische</strong> Manifest hat bis heute nichts<br />

von seiner politisch-wissenschaftlichen Aktualität<br />

eingebüßt. Wenn Rosa Luxemburg auf dem<br />

Gründungsparteitag des Spartakusbundes mit<br />

Recht triumphierend feststellen konnte, daß das<br />

<strong>Kommunistische</strong> Manifest in keinem Punkte veraltet<br />

sei, so können wir das heute wieder erklären.<br />

Es verhilft uns in hervorragender Weise zur<br />

politischen Erkenntnis unserer Gegenwart und ist<br />

für uns Kompaß und Ziel für den Kampf um Sozialismus<br />

und Kommunismus.<br />

Als Marx und Engels 1847 Mitglied des Bundes<br />

der Gerechten wurden, erhielten sie den Auftrag,<br />

ihm ein wissenschaftliches Kampfprogramm<br />

zu geben. Unter ihrem Einfluß wurde der Bund<br />

der Gerechten in Bund der Kommunisten umbenannt<br />

und der Zweck des Bundes klar bestimmt,<br />

nämlich Sturz der Bourgeoisie, Erringunmg der<br />

Herrschaft des Proletariats, Aufhebung der alten,<br />

auf Klassengegensätzen beruhenden Gesellschaft<br />

und die Gründung einer neuen Gesellschaft<br />

ohne Klassen und ohne Privateigentum. Auf dem<br />

2. Bundeskongreß im November/Dezember 1847 erläuterte<br />

dann Marx in langen, zehntägigen Debatten<br />

die von ihm und Engels begründete Theorie<br />

des wissenschaftlichen Sozialismus. Marx und<br />

Engels erhielten den Auftrag, die hier vorgetragenen<br />

Grundsätze des wissenschaftlichen Sozialismus<br />

zu einem Programm auszuarbeiten, das im<br />

<strong>Februar</strong> 1848 als Manifest der <strong>Kommunistische</strong>n<br />

<strong>Partei</strong> veröffentlicht wurde.<br />

<strong>Die</strong> Begründung des wissenschaftlichen Sozialismus<br />

war für Marx und Engels niemals Selbstzweck.<br />

Ihre theoretische Arbeit sollte vielmehr<br />

stets dem revolutionären Kampf des Proletariats<br />

Ziel und Richtung geben, ihn zu einem bewußten<br />

Kampf machen. Es kam ihnen nicht darauf an,<br />

ihre wissenschaftlichen Resultate ausschließlich<br />

der „gelehrten Welt“ zukommen zu lassen, sondern<br />

der organisierten Arbeiterbewegung zu vermitteln.<br />

Sie konnten den wissenschaftlichen Sozialismus<br />

nur begründen, weil sie sich auf die Seite<br />

des Proletariats stellten, die praktischen Erfahrungen<br />

des Proletariats verallgemeinerten, selbst<br />

unmittelbar am politichen Kampf teilnahmen.<br />

Deshalb betonte auch Friedrich Engels in seiner<br />

Rede am Grab von Karl Marx am 17. März 1883:<br />

„Marx war vor allem Revolutionär. Mitzuwirken<br />

in dieser oder jener Weise am Sturz der kapitalistischen<br />

Gesellschaft und der durch sie geschaffenen<br />

Staatseinrichtungen, mitzuwirken an der<br />

Befreiung des modernen Proletariats, dem er zuerst<br />

das Bewußtsein seiner eigenen Lage und seiner<br />

Bedürfnisse, das Bewußtsein der Bedingungen,<br />

seiner Emanzipation gegeben hatte - das war sein<br />

wirklicher Lebensberuf. Der Kampf war sein Element.<br />

Und er hat gekämpft mit einer Leidenschaft,<br />

einer Zähigkeit, einem Erfolg, wie wenige.“ (Marx/<br />

Engels, ausgewählte Schriften, Band 2, Seite<br />

157)<br />

Marx und Engels haben eine gewaltige organisatorische<br />

und ideologische Arbeit geleistet, um<br />

den wissenschaftlichen Sozialismus mit der Arbeiterbewegung<br />

zu vereinigen, dem Proletariat<br />

eine kommunistische <strong>Partei</strong> zu schaffen, die die<br />

Führung in den kommenden revolutionären Kämpfen<br />

zu übernehmen in der Lage war.<br />

„Damit am Tag der Entscheidung das Proletariat<br />

stark genug ist, zu siegen, ist es nötig - und<br />

das haben Marx und ich seit 1847 vertreten -, daß<br />

es eine besondere <strong>Partei</strong> bildet, getrennt von allen<br />

anderen, und ihnen entgegengesetzt, eine<br />

selbstbewußte Klassenpartei.“ (aus Engels, Briefe<br />

an Trier vom 18. Dezember 1889, ausgewählte<br />

Briefe, Seite 496)<br />

Der Kampf für eine solche <strong>Partei</strong> bis zu ihrem<br />

Lebensende hat die Geschichte bestätigt. Wenn<br />

sich auch die Entwicklung zum Sozialismus/Kommunismus<br />

in der Welt langsamer vollzieht, als sich<br />

das Marx und Engels 1848 vorstellten, behalten<br />

doch die grundsätzlichen Aussagen des <strong>Kommunistische</strong>n<br />

Manisfestes in Verbindung mit den<br />

weiteren Werken in den späteren Jahren von Marx<br />

und Engels, zusammen mit der schöpferischen<br />

Weiterentwicklung Lenins ihre Gültigkeit.<br />

Das <strong>Kommunistische</strong> Manifest kann nicht veralten,<br />

weil es die historischen Gesetzmäßigkeiten<br />

des Untergangs der Bourgeoisie und des Sieges<br />

der proletarischen Revolution formuliert und theoretisch<br />

begründet. Selbst der Titel dieses Werkes<br />

hat bis heute seine tiefe Wahrheit behalten. Marx<br />

und Engels nannten das Manifest kommunistisch,<br />

um sich damit von allen Pseudo-Sozialisten<br />

abzugrenzen, „die mit allerhand Flickwerk<br />

ohne jede Gefahr für Kapital und Profit, die gesellschaftlichen<br />

Mißstände aller Art zu beseitigen<br />

versprachen (...) so war denn 1847 Sozialismus<br />

eine Bewegung des Mittelstandes, Kommunismus<br />

eine Bewegung der Arbeiterklasse“. (Vorrede<br />

von Engels, <strong>Kommunistische</strong>s Manifest)<br />

Auch heute deklarieren rechtssozialistische<br />

Führer ihre bürgerlichen Auffassungen, den Kapitalismus<br />

sozialer zu gestalten, die sie in die Arbeiterklasse<br />

hineintragen, als sozialistisch, um damit<br />

die Massen über ihren wahren Inhalt zu täuschen.<br />

In diesem Zusammenhang sei daher das<br />

Studium der großartigen Kritik von Marx und<br />

Engels am utopischen, kleinbürgerlichen und<br />

bürgerlichen Sozialismus empfohlen. (Abschnitt<br />

III des <strong>Kommunistische</strong>n Manifestes)<br />

Der Grundgedanke des <strong>Kommunistische</strong>n Manifestes<br />

besteht nach Engels eigenen Worten in<br />

der Vorrede zur deutschen Ausgabe von 1883 darin:<br />

„... daß die ökonomische Produktion und die<br />

aus ihr mit Notwendigkeit folgende gesellschaftliche<br />

Gliederung einer jeden Geschichtsepoche<br />

die Grundlage bildet für die politische und intellektuelle<br />

Geschichte dieser Epoche, daß demgemäß<br />

die ganze Geschichte eine Geschichte von<br />

Klassenkämpfen gewesen ist, Kämpfen zwischen<br />

Ausgebeuteten und Ausbeutenden, beherrschten<br />

und herrschenden Klassen auf verschiedenen<br />

Stufen der gesellschaftlichen Entwicklung;<br />

daß dieser Kampf aber jetzt eine Stufe erreicht<br />

hat, wo die ausgebeutete und unterdrückte Klasse<br />

(das Proletariat) sich nicht mehr von der sie<br />

ausbeutenden und unterdrückenden Klasse (der<br />

Bourgoisie) befreien kann, ohne zugleich die ganze<br />

Gesellschaft für immer von Ausbeutung, Unterdrückung<br />

und Klassenkämpfen zu befreien.“<br />

(<strong>Kommunistische</strong>s Manifest, Seite 17)<br />

Im <strong>Kommunistische</strong>n Manifest wird dementsprechend<br />

die marxistische Lehre vom Klassenkampf<br />

enwickelt. Marx und Engels begründet. Sie<br />

weisen nach, daß sich die Bourgeoisie und das<br />

Proletariat als Todfeinde gegenüberstehen, und<br />

sich das Proletariat seines antagonistischen Gegensatzes<br />

zur Bourgeoisie bewußt werden muß,<br />

um das kapitalistische System zu beseitigen. <strong>Die</strong><br />

marxistische Lehre vom Klassenkampf gipfelt in<br />

der Erkenntnis, daß der Klassenkampf des Proletariats<br />

gegen die Bourgeoisie notwendigerweise<br />

zur proletarischen Revolution, zur politischen<br />

Machtergreifung durch das Proletariat führen<br />

muß. In dem berühmten Brief von Marx an Weydemeyer<br />

vom 5. März 1852 heißt es daher: „Was<br />

mich nun betrifft, so gebührt mir nicht das Verdienst,<br />

weder die Existenz der Klassen in der modernen<br />

Gesellschaft noch ihren Kampf unter sich<br />

entdeckt zu haben (...) Was ich neu tat, war erstens<br />

nachzuweisen, daß die Existenz der Klassen bloß<br />

an bestimmte historische Entwicklungsphasen<br />

der Produktion gebunden ist; zweitens, daß der<br />

Klassenkampf notwendig zur Diktatur des Proletariats<br />

führt; drittens, daß diese Diktatur selbst<br />

nur der Übergang zur Aufhebung aller Klassen<br />

und zu einer klassenlosen Gesellschaft bildet.“<br />

(Marx/Engels, Ausgewählte Werke, Band II, Seite<br />

524)<br />

Der Klassenkampf wird mit dem Ziel geführt,<br />

die Produktivkräfte von den Fesseln der kapitalistischen<br />

Produktionsverhältnisse zu befreien.<br />

Und die entscheidende Produktivkraft ist das Proletariat.<br />

<strong>Die</strong> Fesseln der kapitalistischen Produktionsverhältnisse<br />

und Hemmungen der Produktivkräfte<br />

zeigen sich im heutigen Klassenkampf<br />

drastisch in der immensen Kriegsrüstung, in der<br />

hochgradigen Umweltbelastung, die die Existenz<br />

der Menschheit bedroht, in der Produktion unabhängig<br />

von tatsächlichen Bedürfnissen, der<br />

Stillegung und Verlagerung von Betrieben unabhängig<br />

von den ökonomischen Erfordernissen<br />

und ohne Rücksicht auf die sozialen Belange der<br />

arbeitenden Menschen.<br />

Marx und Engels begründeten, daß der proletarische<br />

Klassenkampf, politischer Kampf, Kampf<br />

um die Staatsmacht ist. Sie begründen die Notwendigkeit<br />

der politischen Herrschaft der Arbeiterklasse,<br />

die Lehre von der Diktatur des Proletariats.<br />

Sie ist die zentrale Frage des Marxismus-Leninismus.<br />

„Der erste Schritt in der Arbeiterrevolution ist<br />

die Erhebung des Proletariats zur herrschenden<br />

Klasse“. (<strong>Kommunistische</strong>s Manifest)<br />

Mittels seiner politischen Macht organisiert<br />

das Proletariat den Übergang vom Kapitalismus<br />

zum Sozialismus/Kommunismus. In der politischen<br />

Herrschaft des Proletariats bilden Diktatur<br />

und Demokratie eine untrennbare Einheit. Denn<br />

es herrscht die Mehrheit über die Minderheit. <strong>Die</strong><br />

proletarische Demokratie unterscheidet sich grundlegend<br />

vor der formal-bürgerlichen Demokratie.<br />

Während die bürgerliche Demokratie eine staatsbürgerliche<br />

Scheinfreiheit proklamiert, bringt die<br />

proletarische Demokratie dem Volk wirkliche Freiheit.<br />

<strong>Die</strong>se politische Freiheit ist nämlich auf die<br />

ökonomische und soziale Freiheit begründet.<br />

Wenn auch im <strong>Kommunistische</strong>n Manifest der<br />

Terminus „Diktatur des Proletariats“ noch nicht<br />

gebraucht wird, sondern erst später in Auswertung<br />

der Erfahrung der Pariser Kommune, so ist<br />

aber auch hier unzweideutig mit der Formulierung<br />

„Erhebung des Proletariats zur herrschenden<br />

Klasse“ die Diktatur des Proletariats gemeint.<br />

Zusammen mit der Lehre der Diktatur des Proletariats<br />

enwickelten Marx und Engels im <strong>Kommunistische</strong>n<br />

Manifest die grundlegenden Thesen<br />

über die Notwendigkeit einer kommunistischen<br />

<strong>Partei</strong>. Im Abschnitt II des <strong>Kommunistische</strong>n<br />

Manifestes wird darauf hingewiesen, daß das Proletariat<br />

seinen Klassenkampf nur siegreich führen<br />

kann, wenn es eine Organisation besitzt, die<br />

die Klasse zur Bewußtheit führt. „<strong>Die</strong> Kommunisten<br />

sind derjenige Teil der Arbeiterklasse, der<br />

die die Interessen des ganzen Proletariats zur Geltung<br />

bringt. Sie sind der entschiedendste, immer<br />

weiter treibende Teil der Arbeiterparteien, sie haben<br />

theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats<br />

die Einsicht in die Bedingungen, den<br />

Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen<br />

Bewegung voraus.“<br />

Von diesen Kerngedanken konnte Lenin ausgehen,<br />

als er im Imperialismus die geschlossene<br />

marxistisch-leninistische Lehre von der <strong>Partei</strong> erarbeitete.<br />

Marx und Engels waren in Theorie und<br />

Praxis hervorragende Internationalisten, sie begründeten<br />

im <strong>Kommunistische</strong>n Manifest das<br />

Kampfbündnis des internationalen Proletariats,<br />

den proletarischen Internationalismus, der seine<br />

Grundlage hat in den einheitlichen Klasseninteressen<br />

und -zielen der Proletarier aller Länder.<br />

DRF<br />

Aus dem Inhalt<br />

7. Tagung des ZK der KPD Seite 2<br />

XIII. Rosa-Luxemburg-Konferenz Seite 2<br />

Interview zum 90. Jahrestag der<br />

Gründung der <strong>Rote</strong>n Armee Seite 3<br />

Zum 75. Jahrestag der illegalen Tagung<br />

des ZK der KPD in Ziegenhals Seite 4<br />

Edwin Hoernle - Vater der<br />

Bodenreform Seite 5<br />

Hitler-Stalin-Pakt objektiv<br />

betrachtet Seite 6<br />

Blick in die Geschichte des<br />

Arbeitersports Seite 6<br />

Mindestlöhne in Europa 2007 Seite 7<br />

Allen ehemaligen<br />

Angehörigen des<br />

Ministeriums für<br />

Staatssicherheit und<br />

ihren inoffiziellen<br />

Mitarbeitern<br />

entbieten wir<br />

herzliche<br />

Kampfesgrüße<br />

zum 58. Jahrestag<br />

der Gründung<br />

ihres Ministeriums<br />

am 8. <strong>Februar</strong> 1950!<br />

Verbunden damit ist der Dank für Euren<br />

selbstlosen Einsatz. Ihr, liebe Genossen,<br />

habt, getreu dem Verfassungsauftrag der<br />

Deutschen Demokratischen Republik in<br />

Zusammenarbeit mit anderen bewaffneten<br />

Organen für die Sicherheit der Bürger der<br />

DDR und den Schutz ihrer sozialistischen<br />

Errungenschaften gekämpft. Dabei ward<br />

ihr mit einer Vielzahl imperialistischer Geheimdienste<br />

und Agentenorganisationen und<br />

ihren subversiven Tätigkeiten konfrontiert,<br />

die darauf gerichtet waren, die DDR zu unterminieren,<br />

ihr Schaden zuzufügen, wo es<br />

nur ging. Durch Eure Arbeit und das unterstützende<br />

Wirken vieler DDR-Bürger als inoffizielle<br />

Mitarbeiter sowie als Kundschafter<br />

an der unsichtbaren Front konnten Angriffe<br />

des Gegners weitgehend abgewehrt und<br />

zahlreiche Aktivitäten von Spionen, Saboteuren,<br />

Diversanten und anderen subvertiv<br />

tätigen Agenten unterbunden, Rädelsführer<br />

und ihre Handlanger ihrer gerechten Strafe<br />

zugeführt werden. Eure aufopferungsvolle<br />

Tätigkeit hat dazu beigetragen, daß es nicht<br />

zu bewaffneten Auseinandersetzungen an<br />

der Trennlinie zwei sich gegenüberstehender<br />

Weltsysteme kam und Europa die längste<br />

Friedensperiode der Geschichte erleben<br />

durfte.<br />

Euer Kampf, liebe Genossen und<br />

Mitstreiter, war nicht umsonst!<br />

Er wird im Herzen friedliebender<br />

Menschen weiterleben!<br />

Wie auf dem 25. <strong>Partei</strong>tag der KPD am 21.<br />

April 2007 erneut hervorgehoben, wenden<br />

wir uns gegen jegliche Verleumdungen und<br />

Diskriminierungen Eurer Tätigkeit, gegen<br />

gesellschaftliche Benachteiligungen und<br />

soziale Abstrafungen mittels Rentenregelungen.<br />

Wir stehen hierbei solidarisch an<br />

Eurer Seite und unterstützen Euren Kampf<br />

um Beseitigung des Rentenstrafrechts. Wir<br />

wünschen allen ehemaligen Angehörigen<br />

und Mitkämpfern des Ministeriums für<br />

Staatssicherheit Gesundheit und Kraft für<br />

den weiteren Kampf um Frieden, Demokratie<br />

und Sozialismus.<br />

Zentralkomitee der <strong>Kommunistische</strong>n<br />

<strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong>


2 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

Kommunique der<br />

7. Tagung des ZK der KPD<br />

am 19. Januar <strong>2008</strong><br />

Der Bericht des Sekretariats an das ZK für den<br />

Zeitraum vom 1. Dezember 2007 bis zum 19.<br />

Januar <strong>2008</strong>, vorgetragen vom Mitglied des Sekretariats,<br />

Genossen Torsten Schöwitz, behandelte<br />

als Schwerpunkte der Arbeit die weitere<br />

Vorbereitung der Konferenz für Aktionseinheit<br />

im Mai <strong>2008</strong>, eine Arbeitsberatung des Sekretariats<br />

mit der Leitung der Landesorganisation<br />

Thüringen und die Bemühungen zur parteilichen<br />

Klärung aufgetretener politisch-ideologischer<br />

Meinungsverschiedenheiten im Prozeß der Entwicklung<br />

der Aktionseinheit der Arbeiterklasse<br />

und ihrer verschiedenen linken <strong>Partei</strong>en und<br />

Organisationen sowie erster Ansätze zur Prüfung<br />

der Möglichkeiten der Überwindung der<br />

zersplitterung kommunistischer, marxistisch-leninistischer<br />

Kräfte. <strong>Die</strong> Auseinandersetzungen<br />

zu diesen Meinungsverschiedenheiten, die seit<br />

der 5. Tagung des ZK im Oktober 2007 zur Diskussion<br />

standen, führten zur Niederlegung iher<br />

Funktionen durch zwei ZK-Mitglieder, ihrem<br />

<strong>Partei</strong>austritt sowie dem Austritt weiterer vier<br />

Genossinnen und Genossen. Acht neue Genossinnen<br />

und Genossen wurden in den letzten<br />

Wochen in die <strong>Partei</strong> aufgenommen.<br />

Ein Brief des <strong>Partei</strong>vorsitzenden an die Vorsitzenden<br />

der Landes- und Regionalorganisationen<br />

zu oben genannte Vorgängen wird in den<br />

Mitgliederversammlungen verlesen.<br />

Das Zentralkomitee behandelte einen Vorschlag<br />

der Ideologischen Kommission zur marxistischleninistischen<br />

Bildungsarbeit und bestätigte<br />

vier Themen für die Schulungsarbeit im Jahre<br />

<strong>2008</strong>. <strong>Die</strong> Vorsitzenden der Landesorganisationen<br />

berichteten über die Bildungsarbeit im<br />

Jahre 2007, die vier Schulungen zu dem vom 25.<br />

<strong>Partei</strong>tag bestätigten neuen <strong>Partei</strong>programm der<br />

KPD und dem überarbeiteten Statut zum Inhalt<br />

hatten.<br />

Ein Bericht zu Sicherheitsfragen wurde zur<br />

Kenntnis genommen und entsprechende Festlegungen<br />

getroffen.<br />

Zur Beratung stand eine Konzeption zur Durchführung<br />

einer Klausurtagung des Zentralkomitees<br />

am 15./16. März <strong>2008</strong>. Bestandteil dieser<br />

Tagung ist eine Veranstaltung zur Würdigung<br />

des 40. Jahrestages der Volksabstimmung über<br />

die verfassung der DDR am 6. April 1968.<br />

In Vorbereitung der Konferenz für Aktionseinheit<br />

im Mai <strong>2008</strong> liegen 21 Zustimmungserklärungen<br />

für Erstunterzeichner des Entwurfs<br />

eines Aufrufes der Teilnehmer der Konferenz<br />

vor. Zur Zeit finden Gespräche mit den für das<br />

Vorbereitungskomitee der Konferenz gewonnenen<br />

Persönlichkeiten statt.<br />

Das ZK bestätigte die „Richtlinie für die Bildung<br />

und Kriterien für die Verwendung eines<br />

Solidaritätsfonds der KPD“.<br />

Es wurden Entscheidungen zur Zusammensetzung<br />

der Ideologischen Kommission des ZK<br />

sowie der Redaktion des Zentralorgans „<strong>Die</strong><br />

<strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ getroffen.<br />

Eine Einschätzung der LLL-Demonstration am<br />

13. Januar <strong>2008</strong> in Berlin-Friedrichsfelde wurde<br />

vorgenommen und der Dank an Beteiligten Genossen<br />

ausgesprochen.<br />

Solidarität mit den<br />

Beschäftigten von Nokia!<br />

<strong>Die</strong> KPD unterstützt den Kampf der Belegschaft,<br />

der IG Metall und anderer Gewerkschaften sowie<br />

der Bevölkerung zum Erhalt der Arbeitsplätze.<br />

Auch der beste Abschluß eines Sozialplanes hilft<br />

nicht weiter, schafft keine neuen Arbeitsplätze.<br />

Notwendig ist es jetzt, die Sozialpflichtigkeit des<br />

Eigentums nach dem Grundgesetz und der Landesverfassung<br />

einzufordern.<br />

Nokia muß ohne jede Abfindung in öffentliches<br />

Eigentum überführt werden.<br />

Richtigstellung<br />

In dem Artikel zur Veröffentlichung des neuen<br />

Vietnam-Buches von Gerhard Feldbauer,<br />

„Vietnam - Erfahrungen, Lehren und Perspektiven<br />

für die Welt“, in der DRF vom<br />

Januar <strong>2008</strong> auf Seite 6 ist versehentlich<br />

nicht der Autor genannt worden.<br />

Der Name des Autors der Zusammenfassung<br />

der Rezension des neuen Vietnam-<br />

Buches lautet: Heinz-W. Hammer.<br />

Anläßlich des Geburtstages von Kim Jong Il erreichte uns folgender Artikel aus der DVR Korea:<br />

Der Führer genießt das absolute Vertrauen des Volkes<br />

Unser Führer Kim Jong Il genießt die absolute<br />

Unterstützung und ebensolches Vertrauen seitens<br />

des Volkes, was losgelöst von seinen außergewöhnlichen<br />

politischen Fähigkeiten und hehren<br />

Charaktereigenschaften undenkbar ist. (...)<br />

In der Anfangszeit seiner Tätigkeit beim ZK<br />

der <strong>Partei</strong> der Arbeit Koreas (PdAK) vor über 40<br />

Jahren studierte und analiysierte er allseitig die<br />

vorangehenden revolutionären Reden der Arbeiterklasse;<br />

auf dieser Grundlage systematisierte<br />

er die revolutionären Ideen des Präsidenten Kim<br />

Il Sung (1912 bis 1994) und faßte sie zusammen.<br />

Dank ihm wurde die Juche-Ideologie allumfassend<br />

systematisiert, weiterentwickelt und bereichert,<br />

wodurch ein mächtiger Leitkompaß geschaffen<br />

wurde, der den siegreichen Vormarsch der souveränen<br />

Sache der Menschheit garantiert.<br />

Heutzutage sind das Internationale Institut zum<br />

Studium der Juche-Ideologie, unzählige regionale<br />

Organisationen und rund 1.100 Organisationen<br />

über die Juche-Ideologie in etwa hundert Ländern<br />

gebildet, um diese Weltanschauung zu studieren<br />

und zu verbreiten; überall in der Welt finden alljährlich<br />

Symposien über die Juche-Ideologie feierlich<br />

statt. Dabei wird diese Ideologie als ein<br />

mächtiger Lebensgedanke für die souveräne Sache<br />

allgemein anerkannt, was eben als ein wertvolles<br />

Resultat der ungewöhnlichen ideologischtheoretischen<br />

Tätigkeit Kim Il Sungs betrachtet<br />

werden kann.<br />

Gegen Ende des 20. Jahrhundert siegte die<br />

Konterrevolution in der Sowjetunion und den<br />

anderen Ländern Osteuropas. <strong>Die</strong> ideologische<br />

Offensive der antisozialistischen Kräfte verstärkte<br />

sich wie sonst nie vorher. Als die Wissenschaftlichkeit<br />

der sozialistischen Ideologie bezweifelt<br />

wurde, war er energisch ideologisch und theoretisch<br />

tätig, um die sozialistische Bewegung zu<br />

retten. In vielen Werken wie „Unser Sozialismus,<br />

in dem die Volksmassen im Mittelpunkt stehen,<br />

ist unbesiegbar“ (Mai 1991), „<strong>Die</strong> historischen<br />

Lehren aus dem sozialistischen Aufbau und die<br />

Generallinie unserer <strong>Partei</strong>“ (Januar 1992), „<strong>Die</strong><br />

Verleumdung des Sozialismus ist unzulässig“<br />

(März 1993) und „Der Sozialismus ist eine Wissenschaft“<br />

(November 1994) beleuchtete er allseitig<br />

die wesentlichen Merkmale und Überlegenheit<br />

des Sozialismus von koreanischer Prägung,<br />

in dem die Volksmassen im Mittelpunkt stehen,<br />

die Ursachen für den Zusammenbruch des Sozialismus<br />

in manchen Ländern und die Wege für<br />

den Wiederaufbau des Sozialismus (...)<br />

<strong>Die</strong> im April 1992 angenommene Pjöngjanger<br />

Deklaration „Das sozialistische Werk verteidigen<br />

und voranbringen“ wurde zu jener Zeit von 70<br />

<strong>Partei</strong>en unterschrieben. <strong>Die</strong> Zahl der <strong>Partei</strong>en,<br />

die diese Deklaration unterzeichneten, beläuft<br />

sich jetzt auf 270; diese Tatsache deutet eindeutig<br />

darauf, daß die sozialistische Bewegung gegenwärtig<br />

eine weltweite Strömung wird.<br />

<strong>Die</strong> Songun-Politik, die heute in Korea ihre allseitige<br />

Verwirklichung findet, gilt als ein repräsentatives<br />

Beispiel, das die politische Fähigkeit<br />

Kim Jong Ils veranschaulicht. In der zweiten Hälfte<br />

der 1990er Jahre, in der sich die antisozialistische<br />

Offensive der vereinten imperialistischen<br />

Kräfte mit den USA als Rädelsführer auf Korea<br />

konzentrierte, festigte er allseitig mit der einzigartigen<br />

Songun-Politik die Militärkraft des Landes<br />

mit der Volksarmee als Kern und führte so den<br />

Kampf um den Schutz des Sozialismus zum Sieg<br />

(...)<br />

Kim Jong Il erwarb sich mit ungewöhnlicher<br />

Führungsfähigkeit große Verdienste um Gedeihen<br />

und Aufblühen des Landes und der Nation.<br />

(...)<br />

<strong>Die</strong> Anleitung Kim Jong Ils, der sich die Charaktereigenschaften<br />

und Fähigkeiten eines Staatsführers<br />

auf höchstem Niveau angeeignet hat, wird<br />

in allen Bereichen der Gesellschaftsentwicklung<br />

- Politik, Militärwesen, Wirtschaft und Kultur -<br />

verwirklicht. Nach dem Ende des letzten Jahrhunderts,<br />

da das koreanische Volk in die schlimmsten<br />

Wechselfälle verfallen war, wurden unter seiner<br />

Anleitung die Flurbereinigung im Landesmaßstab<br />

und großzügige Wasserbauten durchgeführt, die<br />

Massensport- und Kunstschau „Arirang“ geschaffen,<br />

die ins Guinness-Rekordbuch eingetragen<br />

wurde. Überall sind mit Highttech versehene<br />

Leichtindustrie- und Landwirtschaftsbetriebe im<br />

Entstehen.<br />

Kim Jong Il zeichnet sich durch eine große Liebe<br />

zum Volk aus. Wenn es einem sozialistischen<br />

Politiker an Fürsorge für das Volk mangelt, wird<br />

selbst die Existenz des Sozialismus gefährdet,<br />

während ein sozialistischer Politiker mit mangelnden<br />

Fähigkeiten nur die Stagnation des Sozialismus<br />

verursacht - das ist seine Maxime. Sein<br />

Grundsatz besteht darin, daß die Revolution eben<br />

das Erblühen der Liebe zumVolk und die Politik<br />

nicht Regierung des Volkes, sondern Liebe und<br />

Fürsorge gegenüber dem Volk ist.<br />

Früher hat er die Losung „Bauen wir mit Vertrauen<br />

und Liebe eine neue Gesellschaft!“ ausgegeben,<br />

die Politik und Fürsorge verfolgt. ...<br />

Trotz der zähen Offensive der imperialistischen<br />

Kräfte zwecks Zersetzung Koreas von innen her<br />

bildte das ganze Land mit Kim Jong Il als vater<br />

eine große einträchtige Familie.<br />

Durch seine Jahrzehnte langen Erfahrungen<br />

wurde das koreanische Volk von dem ungewöhnlichen<br />

ideologisch-theoretischen Scharfblick, der<br />

vortrefflichen Führungsfähigkeit und dem großen<br />

Menschenbild von Kim Jong Il völlig überzeugt.<br />

Es hat tief in seinem Herzen das absolute<br />

Vertrauen zu ihm. (...)<br />

Für das koreanische Volk ist Kim Jong Il fürwahr<br />

der herausragendste Führer in der Gegenwart.<br />

(Artikel sinnwahrend ein wenig gekürzt)<br />

Zur XIII. Rosa-Luxemburg-Konferenz am 12. Januar <strong>2008</strong><br />

Bestandteil der Konferenz war eine Podiumsdiskussion<br />

unter der Moderation von <strong>Die</strong>tmar Koschmieder,<br />

junge Welt, mit dem Thema „Brauchen<br />

wir neben der ,Linken’ eine eigene marxistische<br />

Organisation?“, was von den Podiumsteilnehmern<br />

- wenn auch mit unterschiedlichen Akzenten - generell<br />

bejaht wurde.<br />

Aus Zeitgründen wurden leider nur zwei kurze<br />

Fragen aus dem Kreis der Konferenzteilnehmer<br />

zugelassen. Das nachfolgende kurze Statement<br />

konnte nicht gehalten werden und wird auf diesem<br />

Wege veröffentlicht.<br />

Zunächst möchte ich als Vertreter der KPD erklären,<br />

daß es in unseren Kampf für eine Gesellschaft<br />

ohne Ausbeutung des Menschen durch den<br />

Menschen - also für den Sozialismus/Kommunismus<br />

- keine Alternative zu einer marxistischleninistischen<br />

<strong>Partei</strong> gibt, die die Arbeiterklasse<br />

im Bündnis mit anderen Werktätigen konsequent<br />

über die Ursachen der Kriegspolitik, ihrer Ausbeutung<br />

und Unterdrückung, ihrer zunehmenden<br />

Verelendung aufklärt und sie zu revolutionären<br />

gesellschaftlichen Veränderungen führt. <strong>Die</strong> KPD<br />

hat auf ihrem im April 2007 durchgeführten <strong>Partei</strong>tag<br />

ein marxistisch-leninistisches Programm<br />

beschlossen, in dem neben der Stärkung der eigenen<br />

Reihen die enge Zusammenarbeit mit anderen<br />

linken Kräften und eine breite imperialistische<br />

Volksbewegung für die Erreichung revolutionärer<br />

gesellschaftlicher Veränderungen gefordert<br />

wird. Ein Alleinvertretungsanspruch der <strong>Partei</strong><br />

„<strong>Die</strong> Linke“ für eine linke Politik wird immer zum<br />

Scheitern verurteilt sein.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich den<br />

Aufruf antikapitalistischer Kräfte in der <strong>Partei</strong> „<strong>Die</strong><br />

Linke“ unter der Überschrift „Antikommunismus<br />

stoppen, Bündnisfähigkeit ausbauen“ begrüßen,<br />

in dem gefordert wird: „<strong>Die</strong> Linke muß<br />

lernen, als eine Akteurin unter vielen zu stehen.<br />

Dazu gehört der solidarische und gleichberechtigte<br />

Umgang auf gleicher Augenhöhe mit allen<br />

linken und sozialen Bewegungen.“<br />

Das kann nach unserem Verständnis nur der<br />

Weg zu einer breiten antiimperialistischen Volksbewegung<br />

sein.<br />

Es heißt weiter in dem Aufruf: „<strong>Die</strong> Abgrenzung<br />

gegen marxistische Strömungen in der <strong>Partei</strong><br />

(sprich marxistisch-leninistische Strömungen)<br />

und gegen kommunistische <strong>Partei</strong>en nach außen<br />

sind der Beginn dieser Spaltung, die von den<br />

herrschenden Kräften gewollt ist. Der Antikommunismus<br />

ist der offensichtliche Versuch, die Linke<br />

zu zähmen, dient der Diskreditierung jeglicher<br />

konsequenter Kritik am Kapitalismus.“<br />

Das aber, was der Landesvorstand der Berliner<br />

<strong>Partei</strong> „<strong>Die</strong> Linke“ macht, ist von allen sozialistischen<br />

Geistern verlassen. Er ruft dazu auf, mit<br />

kleinen Zetteln an einer zusätzlicher Nelke konkreter<br />

Sozialisten zu gedenken, die Opfer des Stalinismus<br />

waren. Mit dem von der PDS-Fraktion<br />

Lichtenberg initierten Stein „Opfer des Stalinismus“<br />

sind in der Propaganda des Gegners auch<br />

alle jene gemeint, die mit dem Gesetz in der DDR<br />

in Konflikt gerieten, auch ehemalige Nazis und<br />

Kriegsverbrecher. Nicht zuletzt auch deshalb werden<br />

verstärkt von Kommunisten, Sozialisten, antikapitalistischen<br />

Kräften Proteste und Forderungen<br />

erhoben, mit dem Antikommunismus Schluß<br />

zu machen, er war, er ist, er wird immer sein:<br />

<strong>Die</strong> Grundtorheit der Menschheit!<br />

Wir befinden uns im 90. Jahr der Novemberrevolution<br />

und der im Feuer der Revolution geborenen<br />

KPD.<br />

Karl Liebknechts Worte auf dem Gründungsparteitag<br />

sollten beherzigt werden: „<strong>Die</strong> KPD ist<br />

eine <strong>Partei</strong>, die im Gegensatz zu den scheinsozialistischen<br />

<strong>Partei</strong>en steht, die das Wort Sozialismus<br />

mißbrauchen, um die Massen zu verwirren.“<br />

Und Rosa Luxemburg: „Heute erleben wir den<br />

Moment, wo wir sagen können; wir sind wieder<br />

bei Marx, unter seinem Banner!“<br />

Und damit, liebe Genossen und Freunde, sind gemeint<br />

die heute infolge unterschiedlicher geschichtlicher<br />

Entwicklungen und als Vermächtnis in Gestalt<br />

der 1990 in Berlin wiedergegründeten KPD<br />

nach Zerschlagung der SED existiert und der<br />

DKP, die 1968 nach dem Verbot in der alten BRD<br />

gegründet wurde, und die mit weiteren Kommunisten<br />

unter einem einheitlichen marxistisch-leninistischen<br />

Programm über den Weg gemeinsamer<br />

Aktionen wieder zusammenwachsen sollten, als<br />

wichtige Kraft im antiimperialistisch-demokratischen<br />

Bündnis.<br />

Ohne marxistisch-leninistische <strong>Partei</strong> keinen Sozialismus!<br />

Es gibt in der Geschichte kein Beispiel<br />

dafür! Was wir unter Sozialismus verstehen (damit<br />

es keine Mißverständnisse gibt):<br />

1. Revolutionärer Bruch mit kapitalistischen<br />

Macht- und Eigentumsverhältnissen. Dazu<br />

sind Aufklärung und Führung der Arbeiterklasse,<br />

ihre Erhebung zur machtausübenden<br />

Klasse im Bündnis mit anderen Werktätigen<br />

und die Durchsetzung revolutionärer gesellschaftlicher<br />

Veränderungen erforderlich.<br />

Denn ohne die Machtausübung durch die<br />

Mehrheit über die Minderheit gibt es keinen<br />

Sozialismus!<br />

2. Gesellschaftliches Eigentum an den<br />

Produktionsmitteln als Grundlage für die<br />

Beseitigung der Ausbeutung des Menschen<br />

durch den Menschen und gesamtgesellschaftlicher<br />

Planungen.<br />

3. Anerkennung des proletarischen Internationalismus<br />

und der Souveränität anderer<br />

Völker und Staaten.<br />

4. Anerkennung der Errungenschaften der DDR<br />

als das Beste, was je die deutsche Arbeiterbewegung<br />

hervorgebracht hat.<br />

<strong>Die</strong> KPD kämpft dafür! Eine einheitliche marxistisch-leninistische<br />

<strong>Partei</strong> ist für die Erreichung<br />

dieses Ziels erforderlich. Aber mit der <strong>Partei</strong> allein<br />

gibt es keine revolutionären Veränderungen,<br />

dazu bedarf es einer breiten Kampffront antiimperialistischer<br />

Kräfte, deren Aktivitäten gebündelt<br />

werden sollten und zu der auch die <strong>Partei</strong><br />

„<strong>Die</strong> Linke“ sich bekennen sollte.<br />

Alfred Fritz<br />

Einladung zum Matinee am 24. <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

Anläßlich des 160. Jahrestages des Erscheinens des <strong>Kommunistische</strong>n Manifestes findet am Sonntag, den 24. <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong>, um 11.00<br />

Uhr im DGB-Gewerkschaftshaus, Keithstraße 1, 10787 Berlin (nähe U-Bahnhof Wittenbergplatz) ein Matinee statt.<br />

Erster Teil: Das Manifest von Bertolt Brecht, in der Fassung von Prof. Dr. Manfred Wekwerth, begleitende Musik von Syman,<br />

mit Renate Richter, Hendry Duryn.<br />

Zweiter Teil: Berichte zu Brecht, wie man ihn wenig kennt.<br />

<strong>Die</strong> Veranstaltung wird organisiert vom BüSGM und unterstützt von der Tageszeitung junge Welt, der GBM, der GRH, dem Deutschen<br />

Freidenkerverband, der Marx-Engels-Stiftung, der KPD, der KPF, dem Rotfuchs Förderverein e.V., der DKP, LV Berlin und<br />

der DKP Tempelhof-Schöneberg.<br />

Alle Genossinnen und Genossen sowie Sympathisanten sind herzlich eingeladen. Eintritt ist frei. Um eine kleine Spende wird gebeten.


<strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

Lieber Genosse Heinz Keßler, du bist bei Beginn<br />

des Krieges gegen die Sowjetunion, entsprechend<br />

deiner antifaschistischen Einstellung, auf<br />

die Seite der <strong>Rote</strong>n Armee übergelaufen und hast<br />

als Angehöriger des Nationalkomitees Freies<br />

Deutschland gegen den Hitlerfaschismus gekämpft.<br />

Du bist prädestiniert dafür, uns einige<br />

Fragen anläßlich des 90. Jahrestages der Gründung<br />

der <strong>Rote</strong>n Armee zu beantworten. <strong>Die</strong> fortschrittlichen<br />

Menschen der Welt begingen ja<br />

vor einigen Wochen den 90. Jahrestag der Großen<br />

Sozialistischen Oktoberrevolution. Dreieinhalb<br />

Monate nach dem 7. November 1917 wurde<br />

die <strong>Rote</strong> Armee am 23. <strong>Februar</strong> 1918 gegründet.<br />

Frage:<br />

Warum wurde es notwendig, eine neue, eine <strong>Rote</strong><br />

Armee aufzubauen?<br />

Zur Zeit der Oktoberrevolution bestand im zaristischen<br />

Rußland die zaristische Armee. Sie war<br />

eines der wichtigsten Instrumente der herrschenden<br />

Kapitalisten, Großgrundbesitzer, Feudalbesitzer<br />

und des Adels, um die Arbeiterklasse,<br />

die landarmen Bauern und Landarbeiter zu unterdrücken,<br />

auszubeuten, auszuplündern, und auf<br />

diese Art und Weise das zaristische Regime, den<br />

Kapitalismus, das Feudalsystem aufrecht zu erhalten.<br />

Und diese zaristische Armee verfolgte jegliche<br />

fortschrittliche Bewegung, die einen Ausweg<br />

aus dieser schwierigen, mißlichen Lage der<br />

Werktätigen der Völker Rußlands suchte. Deswegen<br />

konnte sie nicht gebraucht werden für die<br />

Verteidigung der Errungenschaften der sozialistischen<br />

Oktoberrevolution. Nichts desto trotz muß<br />

man festhalten, daß die zaristische Armee vom<br />

Standpunkt der nationalen Interessen Rußlands<br />

eine Reihe von hervorragenden Leistungen vollbracht<br />

hat, zum Beispiel im Kampf gegen die napoleonischen<br />

Truppen. Dabei konnten sich auch<br />

hervorragende Heerführer entwickeln, wie<br />

Suworow, Kutusow und viele andere. Und diese<br />

vernünftigen und auch fortschrittlichen Ideen in<br />

der zaristischen Armee fanden natürlich beim<br />

Aufbau der <strong>Rote</strong>n Armee ihren Niederschlag und<br />

wurden genutzt. Ganz abgesehen davon, daß<br />

Tausende Soldaten der zaristischen Armee, die<br />

aus der Arbeiterklasse und aus den armen Bauernschaften<br />

kamen, aktive Teilnehmer der sozialistischen<br />

Oktoberrevolution waren.<br />

Frage:<br />

Welchen Schwierigkeiten sah sich die neue Sowjetmacht<br />

beim Aufbau der <strong>Rote</strong>n Armee gegenüber?<br />

Man muß, glaube ich, bei der Beantwortung dieser<br />

Fragen beachten, daß der Aufbau einer solchen<br />

<strong>Rote</strong>n Armee, die die Errungenschaften der<br />

Arbeiter und Bauern und der fortschrittlichen<br />

Soldaten schützt und verteidigt, das erste Mal in<br />

der Geschichte der Menschheit vonstatten ging.<br />

Es gab also keinerlei historische Erfahrungen, auf<br />

die man sich stützen konnte. Das war nach meiner<br />

Auffassung das Hauptproblem. Das Wichtigste<br />

für die <strong>Rote</strong> Armee, für eine Arbeiter- und<br />

Bauernarmee war, daß man genügend gute, politisch<br />

bewußte und militärisch ausgebildete Kader<br />

auf allen Ebenen der Armee brauchte.<br />

<strong>Die</strong> ersten Soldaten der roten Armee 1918.<br />

Natürlich gab es in der zaristischen Armee eine<br />

Reihe von Offizieren und Generalen auf den unterschiedlichsten<br />

Ebenen, die aus patriotischen<br />

Gesichtspunkten mit der neuen Sowjetmacht<br />

sympathisierten und sich dem Aufbau der <strong>Rote</strong>n<br />

Interview mit dem Genossen Heinz Keßler, Armeegeneral a. D.,<br />

anläßlich des 90. Jahrestages der Gründung der <strong>Rote</strong>n Armee<br />

Armee zur Verfügung stellten. Es gab Zehntausende<br />

von Soldaten, die mitgekämpft hatten für<br />

den Sieg der Sowjetmacht, die bereit waren, in<br />

dieser neuen <strong>Rote</strong>n Armee mitzuwirken, mitzuarbeiten<br />

und die Belastungen einer neuen zusätzlichen<br />

militärischen und politischen Ausbildung<br />

zu übernehmen. <strong>Die</strong> Hauptfrage bestand darin,<br />

Kader zu entwickeln. Und hier spielte natürlich die<br />

<strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> der Sowjetunion (Bolschewiki)<br />

und der von ihr geführte Jugendverband,<br />

genannt Komsomol, eine außerordentlich große<br />

Rolle, weil über die <strong>Partei</strong> und den Komsomol die<br />

unterschiedlichsten Schichten der Arbeiter, der<br />

Bauern und auch der Intelligenz angesprochen<br />

wurden, beim Aufbau der Sowjetarmee zu helfen.<br />

Auf diese Weise wurde Schritt für Schritt ein neuer<br />

Stamm von Kadern unterschiedlicher Ebenen<br />

herangebildet und der Aufbau der <strong>Rote</strong>n Armee<br />

möglich.<br />

Ein zweites Problem bestand darin daß die <strong>Rote</strong><br />

Armee natürlich auch das notwendige Instrumentarium<br />

haben mußte, um sich gegen die Feinde der<br />

Revolution verteidigen zu können, das heißt also<br />

Handfeuerwaffen, das heißt Artilleriewaffen, das<br />

heißt die unterschiedlichsten Fahrzeuge, um die<br />

Waffen zu bewegen und die Truppen zu transportieren.<br />

<strong>Die</strong> Industrie des zaristischen Rußlands<br />

war nicht sehr weit und qualitativ entwickelt und<br />

der Waffenproduktion im zaristischen Rußland<br />

nahm einen geringen Stellenwert ein. Man hatte<br />

alles aus dem Ausland importiert. <strong>Die</strong> imperialistischen<br />

Staaten, die ja zu dieser Zeit die Intervention<br />

gegen die junge Sowjetmacht durchführten,<br />

waren natürlich auf keinen Fall gewillt, dieser jungen<br />

<strong>Rote</strong>n Armee entsprechende Instrumente,<br />

Materialien und Ausrüstungen zu liefern für den<br />

Aufbau der Armee zum Schutz des Sowjetstaates.<br />

Deswegen mußte in einem nie dagegwesenen<br />

Tempo, Schritt für Schritt, eine Industrie entwikkelt<br />

werden, die es ermöglichte, Waffen unterschiedlichsten<br />

Charakters zu produzieren.<br />

Man muß daher festhalten, daß der Aufbau der<br />

<strong>Rote</strong>n Armee von Anfang an nicht nur ein hervorragendes<br />

Verdienst der Angehörigen der <strong>Rote</strong>n<br />

Armee, zu welchem Zeitpunkt auch immer war,<br />

sondern ein Riesenverdienst der Arbeiterklasse,<br />

der jungen Sowjetmacht, der Landarbeiter und der<br />

Bauern, die durch materielle Opfer und große<br />

Arbeitsbereitschaft eine Industrie entwickelten,<br />

die die Voraussetzung schaffte, Schritt für Schritt<br />

die entsprechende Ausrüstung und Bewaffnung<br />

für die <strong>Rote</strong> Armee zu entwickeln, zu konstruieren<br />

und zu bauen und zur Verfügung zu stellen.<br />

Frage:<br />

Welche Ursachen siehst du dafür, daß trotz innerer<br />

Konterrevolution im Verein mit 14 militärtechnisch<br />

und ökonomisch weit überlegenen<br />

Interventionsmächten, die das Land mit einem<br />

mörderischen Krieg überzogen, die <strong>Rote</strong> Armee<br />

den Sieg davon trug?<br />

Ich sehe die Hauptursache darin, daß die überwältigende<br />

Mehrheit der Werktätigen der jungen<br />

Sowjetunion sehr gut verstand, daß die Intervention<br />

schließlich und endlich den Zweck hatte, sie<br />

wieder zurückzustoßen in die kapitalistische, feudalistische<br />

Gesellschaftsordnung mit den selben<br />

Auswirkungen, die die Werktätigen über Jahrzehnte,<br />

Jahrhunderte über sich ergehen lassen mußten.<br />

Und deswegen stellten sich Hunderttausende der<br />

Arbeiterklasse, der werktätigen Bauern und auch<br />

Angehörige der Intelligenz zur Verfügung, um die<br />

Interventen dort, wo sie antraten und in das<br />

Sowjetland eingedrungen waren, zu schlagen.<br />

Hierbei muß man auch erwähnen, daß die <strong>Kommunistische</strong><br />

<strong>Partei</strong> der Sowjetunion (Bolschewiki)<br />

und der Komsomol inzwischen politisch bewußte,<br />

sehr intelligente Kader entwickelt hatte, die in<br />

der Lage waren, sich an die Spitze solcher Formationen<br />

zu stellen, die gegen die Interventen kämpften<br />

und sie siegreich voranführten. Zu solchen<br />

Kadern gehörten zum Beispiel, um nur einige zu<br />

nennen, der bekannte Heerführer der <strong>Rote</strong>n Armee<br />

Budjonny, der spätere Verteidigungsminister<br />

der Sowjetunion, ein Metallarbeiter, Woroschilow,<br />

einer der Führer der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong><br />

der Sowjetunion (Bolschewiki) Stalin und schließlich<br />

an der Spitze der Sowjetmacht und damit der<br />

<strong>Rote</strong>n Armee ein solch hervorragender Theoretiker<br />

wie Wladimir Iljitsch Lenin, die klug und intelligent<br />

und mit der entsprechenden taktischen und strategischen<br />

Finesse die Interventen schlugen und aus<br />

dem jungen Sowjetland vertrieben.<br />

Frage:<br />

Wie wurde durch die KPdSU auf die politischideologische<br />

Festigung der Armeeangehörigen,<br />

ihrer Kommandeure im besonderen, Einfluß genommen?<br />

Dazu muß man mehrere Faktoren erwähnen. Zuerst<br />

legte die <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> der Sowjetunion<br />

(Bolschewiki) großen Wert darauf und unternahm<br />

große Anstrengungen, um in allen Formationen<br />

der <strong>Rote</strong>n Armee <strong>Partei</strong>organisationen zu schaffen,<br />

die im Sinne dessen, was die Oktoberrevolution<br />

ausmachte, die Soldaten, Unteroffiziere, Offiziere<br />

und Generale orientierte und auch erzog. Ein zweiter<br />

Faktor ist, daß in allen Formationen, vor allem<br />

unter den Soldaten, Unteroffizieren und jungen<br />

Offizieren Komsomolorganisationen gegründet<br />

wurden, die sich besonders auf die moralische,<br />

politische Ausbildung und Erziehung der jüngeren<br />

Angehörigen der <strong>Rote</strong>n Armee orientierten.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt entstand in den unteren<br />

Formationen die Funktion „Politstellvertreter<br />

der Kommandeure“, in den höheren Formationen,<br />

ab Division, Armee, Militärbezirken, entstanden<br />

Politabteilungen oder Politverwaltungen, die sich<br />

mit den unterschiedlichsten politischen, kulturellen,<br />

moralischen Erziehungsaufgaben für die Angehörigen<br />

der <strong>Rote</strong>n Armee beschäftigten. So<br />

wuchs in diesem Zusammenhang das politische<br />

Bewußtsein, das Zusammengehörigkeitsgefühl der<br />

Angehörigen der <strong>Rote</strong>n Armee und damit wuchs<br />

auch die Kampfkraft und die Fähigkeit, die von der<br />

<strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> der Sowjetunion (Bolschewiki)<br />

und vom Sowjetstaat gestellten Aufgaben gewissenhaft,<br />

ehrenvoll und konsequent zu erfüllen.<br />

Frage:<br />

Wie wurden die <strong>Rote</strong> Armee und das Hinterland<br />

auf den herannahenden Krieg Hitlerdeutschlands<br />

vorbereitet?<br />

<strong>Die</strong> politische und staatliche Führung hat die<br />

gesamten Völker der Sowjetunion von Anfang an<br />

darauf aufmerksam gemacht und in dem Sinne<br />

auch erzogen, daß man die Gefahren, die seitens<br />

der imperialistischen Staaten gegenüber der jungen<br />

Sowjetunion bestehen, nicht unterschätzen<br />

darf. Deswegen hat sie eine entsprechende Industrie<br />

aufgebaut und die <strong>Rote</strong> Armee politisch,<br />

moralisch und militärisch entwickelt. Sie hat die<br />

entsprechenden Unteroffiziersschulen, Offiziersschulen<br />

und Militärakademien für die unterschiedlichen<br />

Teilstreitkräfte der <strong>Rote</strong>n Armee<br />

herausgebildet, um die Voraussetzungen zu schaffen,<br />

daß die <strong>Rote</strong> Armee jederzeit in der Lage ist,<br />

einen beliebigen Aggressor zurückzuschlagen. Allerdings<br />

muß man feststellen, daß die sowjetische<br />

Staatsführung und <strong>Partei</strong>führung der <strong>Kommunistische</strong>n<br />

<strong>Partei</strong> der Sowjetunion auch versucht<br />

hat, diplomatisch auf taktisch-strategischem Wege<br />

Zeit zu gewinnen für den weiteren Aufbau der<br />

sowjetischen Volkswirtschaft und damit im Zusammenhang<br />

mit der <strong>Rote</strong>n Armee, damit sie besser<br />

in der Lage ist, sofort, schnell und wirksam<br />

jeden aggressiven Angriff zurückzuschlagen.<br />

Ich muß in dem Zusammenhang erwähnen, daß<br />

aus diesem Grunde die politische und staatliche<br />

Führung der Sowjetunion mit Deutschland zu jener<br />

Zeit einen Nichtangriffspakt abschloß, mit<br />

dem Ziel, Zeit zu gewinnen, um das Sowjetland<br />

zu festigen und die <strong>Rote</strong> Armee moralisch, politisch<br />

und militärfachlich noch fähiger zu gestalten.<br />

Aber, wie die Geschichte lehrt, haben die Faschisten<br />

und das faschistische Deutschland, nachdem<br />

sie fast ganz Europa, darunter die Grande<br />

Nation Frankreich unter ihren Stiefel gebracht<br />

hatten, dann auch die Sowjetunion überfallen, mit<br />

ihrer aggressiven Politik der Eroberung fremder<br />

Länder und zur Bereicherung der in Deutschland<br />

herrschenden imperialistischen Kräfte. So gab es<br />

am Anfang des Überfalls auf die Sowjetunion<br />

durch die Hitlerarmee natürlich gewisse Defizite,<br />

die ich selbst erlebt habe. Aber im Verlauf des<br />

Großen Vaterländischen Krieges hat sich das ganze<br />

Sowjetland um die Staats- und <strong>Partei</strong>führung<br />

geschart, seine Reihen gefestigt, riesige Opfer auf<br />

sich genommen und ab Ende 1941 den Vormarsch<br />

der faschistischen Armee zum Stehen gebracht.<br />

Schritt für Schritt wurden die Voraussetzungen<br />

geschaffen, die faschistische Armee vor Ort zu<br />

schlagen, zurückzutreiben und schließlich den<br />

Sieg davon zu tragen.<br />

Frage:<br />

Wie hast du den Heroismus der Angehörigen<br />

der <strong>Rote</strong>n Armee und der Werktätigen kennengelernt,<br />

der letztlich zum Sieg über den Hitlerfaschismus<br />

zusammen mit den anderen Mächten<br />

der Antihitlerkoalition führte?<br />

Zuerst möchte ich etwas sagen über den Heroismus<br />

der Werktätigen der Völker der Sowjetunion.<br />

Ohne diese große Leistungsbereitschaft und Opferbereitschaft<br />

der Arbeiterklasse, der Bauern und<br />

der Intelligenz wäre der Sieg über den Hitlerfaschismus<br />

nicht möglich gewesen. Als die Faschisten<br />

sich auf dem Vormarsch bis vor Moskau befanden,<br />

verlagerte die Sowjetunion große Teile der<br />

Industrie aus dem westlichen Teil der Sowjetunion<br />

in das weite Hinterland und es wurde oft unter freiem<br />

Himmel, unter schwierigen Naturverhältnissen,<br />

unter außerordentlich schwierigen materiellen Bedingungen<br />

weiterproduziert, um die <strong>Rote</strong> Armee mit<br />

der notwendigen Ausrüstung zu versorgen.<br />

Was die sowjetischen Streitkräfte anbetrifft, so<br />

muß man wahrscheinlich folgende Faktoren erwähnen:<br />

Es ist bekannt, daß es eine Reihe von<br />

Befehlen der faschistischen Führung gab, vor<br />

allen Dingen die Politkader, die Politarbeiter der<br />

sowjetischen Streitkräfte, wenn sie ihrer habhaft<br />

wurden, sofort zu erschießen und zu ermorden. Sie<br />

behandelten die in Gefangenschaft geratenen Angehörigen<br />

der <strong>Rote</strong>n Armee wie Sklaven, wie Tiere.<br />

Und dennoch haben die Völker der Sowjetunion<br />

und deren Streitkräfte den Kampf mit einem<br />

großen Heroismus geführt. Ich selbst war das<br />

erste Mal an der Front im Winter 1942/43, noch vor<br />

Gründung des Nationalkomitees Freies Deutschland.<br />

Ich nahm gemeinsam mit Angehörigen der<br />

sowjetischen Streitkräfte und Angehörigen der<br />

deutschen Antifaschisten an einer Aktion teil, die<br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 3<br />

helfen sollte, eingekesselte deutsche Truppen zur<br />

Kapitulation zu bringen, damit man auf beiden<br />

Seiten weitere Opfer verhindern konnte. Und hier<br />

habe ich erlebt, wie die sowjetischen Menschen<br />

gemeinsam mit uns mit einer wirklich großen Einsatzbereitschaft<br />

und Hingabe diese ihnen und uns<br />

gestellte Aufgabe erfüllten.<br />

Nach Gründung des Nationalkomitees Freies<br />

Deutschland wurde ich delegiert und als Frontbevollmächtigter<br />

in erster Linie an der 1. Weißrussischen<br />

Front eingesetzt. Ich könnte viele Beispiele<br />

nennen. Ich habe jeden Tag erlebt, wie sowjetische<br />

Soldaten und Unteroffiziere, Offiziere und<br />

Generale der <strong>Rote</strong>n Armee vor meinen Augen<br />

kämpften und gefallen sind. Ich habe teilgenommen<br />

an der großen Schlacht im Kursker Bogen, in<br />

der die Faschisten nach Stalingrad eine weitere<br />

entscheidende Niederlage hinnehmen mußten.<br />

Das war alles nur möglich durch den klugen, intelligenten<br />

Einsatz der Kommandeure aller Stufen<br />

und durch den Kampfeswillen und die Bereitschaft<br />

der Soldaten und Unteroffiziere, Offiziere und Generale<br />

der <strong>Rote</strong>n Armee, den Sieg über die faschistische<br />

Armee, über das faschistische Deutschland<br />

zu erreichen. Wir dürfen nie und niemals vergessen,<br />

daß von den 50 Millionen Toten, wie die Statistik<br />

angibt, die der 2. Weltkrieg die Völker gekostet hat,<br />

27 Millionen tote Menschen auf die Sowjetunion<br />

entfielen, darunter ein beträchtlicher Teil Angehörige<br />

sowjetischen Streitkräfte. Viele Menschen in der<br />

Sowjetunion hatten nach dem Sieg über den Faschismus<br />

große Freude, aber auch großes Leid zu<br />

ertragen. Sie hatten Angehörige verloren. Viele<br />

waren verwundet, verkrüppelt. Und wiederum<br />

standen die Völker der Sowjetunion 1945, nach<br />

dem Sieg über den Hitlerfaschismus, vor der Aufgabe,<br />

neu zu beginnen und trotz allem ein Land<br />

weiterzuentwickeln, das den Grundsätzen der Arbeiter-<br />

und Bauernmacht treu blieb.<br />

Frage:<br />

Welche engen Beziehungen bestnden zwischen<br />

der Nationalen Volksarmee der DDR und der<br />

Sowjetarmee, was waren die Grundlagen dafür?<br />

<strong>Die</strong> Nationale Volksarmee war einerseits eine selbständige<br />

Armee des sozialistischen Staates, der<br />

Deutschen Demokratischen Republik. Andererseits<br />

war sie Teil der Armeen der Staaten des Warschauer<br />

Vertrages und hatte somit die Verpflichtung<br />

im Verbund der Armeen der sozialistischen<br />

Staaten, an deren Spitze natürlich die erfahrendste<br />

sozialistische Armee stand, nämlich die Sowjetarmee,<br />

die sozialistische Staatengemeinschaft zu<br />

verteidigen. Beim Aufbau der Nationalen Volksarmee<br />

standen uns natürlich, bei Bewahrung des<br />

spezifischen Charakters in unserem Lande, die<br />

riesigen Erfahrungen, die die Sowjetunion in dem<br />

langen Aufbau gesammelt hatte, zur Verfügung.<br />

Viele Angehörige der Sowjetarmee haben uns in<br />

konkreter Weise beim Aufbau der gesamten Nationalen<br />

Volksarmee und der Teilstreitkräfte mit<br />

ihren theoretischen und praktischen Erfahrungen,<br />

nicht zuletzt mit denen des Vaterländischen Krieges,<br />

geholfen, die richtigen Formen und Methoden<br />

zu finden. Wir müssen auch festhalten, daß<br />

die Sowjetarmee, da zum Beispiel die Deutsche<br />

Demokratische Republik keine Rüstungsindustrie<br />

hatte und nicht über Rüstungsgüter verfügte, bei<br />

der Ausrüstung der Nationalen Volksarmee und<br />

der unterschiedlichen Teilstreitkräften, einen Riesenanteil<br />

erbracht hatte und diese Ausrüstung zu<br />

günstigen Bedingungen der Deutschen Demokratischen<br />

Republik und ihrer Nationalen Volksarmee<br />

zur Verfügung stellte.<br />

Bis zu dem Verrat durch die Clique Gorbatschow<br />

gab es ein enges brüderliches Verhältnis zwischen<br />

den Angehörigen der Sowjetarmee und der Nationalen<br />

Volksarmee, besonders zwischen der<br />

Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland<br />

und der Nationalen Volksarmee, deren verantwortlichen<br />

Kadern bis hinunter in die Regimenter<br />

und Bataillone. Es gab natürlich auch,<br />

wenn ich so sagen darf,, eine gemeinsame weltanschauliche<br />

Grundlage und diese hatte ihren<br />

Kern in der Tatsache, daß sowohl in der Sowjetunion<br />

wie in der Deutschen Demokratischen Republik<br />

eine Gesellschaftsordnung aufgebaut und<br />

Schritt für Schritt weiterentwickelt wurde, die<br />

sich sozialistisch nannte, das heißt in der die<br />

Produktionsmittel, Land und Boden den Werktätigen<br />

gehörten. Und hier ist die eigentliche, sagen<br />

wir politisch-moralische oder wenn man so<br />

will, weltanschauliche Gemeinsamkeit und Grundlage,<br />

die diese Zusammenarbeit auf diese von mir<br />

oben genannte Weise ermöglichte.<br />

Herzlichen Dank, Genosse Heinz Keßler, für<br />

Deine tiefgründigen Ausführungen.<br />

<strong>Die</strong> Fragen stellte Alfred Fritz


4 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

Zum 75. Jahrestag der illegalen Tagung des ZK der KPD in Ziegenhals:<br />

Schicksalsentscheidendes 1933<br />

Wer hat die Lehren gezogen?<br />

<strong>Die</strong> ersten Monate des Jahres 1933 waren entscheidend<br />

für das Schicksal <strong>Deutschlands</strong> und<br />

Europas, ja für die Zukunft der Menschheit überhaupt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

unter Thälmann hatte immer wieder vor dem in<br />

der Weimarer Republik heraufziehenden Faschismus<br />

gewarnt und rief Anfang der 30er Jahre, vor<br />

allem SPD, Reichsbanner und Gewerkschaften<br />

auf, sich unter nur einer Bedingung mit den Kommunisten<br />

zur Einheitsfront zusammenzuschließen,<br />

nämlich gemeinsam gegen den Faschismus<br />

zu kämpfen. Das wurde von deren Führungen in<br />

den Wind geschlagen. 1932 stellte sich Thälmann<br />

mit der weitsichtigen Mahnung „Wer Hindenburg<br />

wählt, wählt Hitler und wer Hitler wählt, wählt<br />

den Krieg“ zur Reichspräsidentenwahl. <strong>Die</strong> SPD<br />

stellte keinen Kandidaten und zog mit der Losung<br />

„Schlagt Hitler mit Hindenburg zur Wahl“.<br />

So wurde wahr, wovor die Kommunisten gewarnt<br />

hatten. Großkapital und preußisches Junkertum,<br />

dessen repräsentant Hindenburg war, spielten die<br />

Macht in Hitlers Hände. <strong>Die</strong> grausamen Folgen<br />

sind bekannt.<br />

Im Gegensatz zu heute konnten sich viele später<br />

noch damit herausreden, das hätten sie nicht<br />

geahnt und nicht gewollt. Trat doch der deutsche<br />

Faschismus, diese mörderische Ausgeburt<br />

des Imperialismus, als Nationalsozialismus getarnt,<br />

erstmals unter dem bürgerlich-demokratischen<br />

Deckmäntelchen seine Herrschaft an.<br />

Obwohl der Mord an Karl und Rosa 1919 schon<br />

offenbarte, welch gefährliches, militaristisches<br />

Banditentum wieder zur Macht strebt.<br />

Wie schrieb doch Sebastian Haffner, der bekannte<br />

deutsch-englische Kolumnist: „... Der<br />

Mord am 15. Januar 1919 war ein Auftakt - der<br />

Auftakt zu den tausendfachen Morden in den<br />

folgenden Monaten der Noske-Zeit, zu den millionenfachen<br />

Morden in den folgenden Jahrzehnten<br />

der Hitlerzeit. Er war das Startzeichen für alle<br />

anderen. Und gerade er ist immer noch uneingestanden,<br />

immer noch ungesühnt und immer noch<br />

ungereut. Deswegen schreit er immer noch zum<br />

deutschen Himmel. Deswegen schickt er immer<br />

noch sein sengendes Licht in die deutsche Gegenwart<br />

wie ein tödlicher Laserstrahl.“<br />

Wie wahr! Jüngst verkündete das ND: „70<br />

Millionen für die Garnisonskirche ab 2009 -<br />

Schönbohm unterstützt Wideraufbau des umstrittenen<br />

Symbols des preußischen Militarismus“.<br />

Der Bundeswehrgeneral a. D. und Mitliquidator<br />

der Nationalen Volksarmee, der jetzige Innenminister<br />

Brandenburgs, kündigt die schnellste<br />

Bearbeitung der Stiftungsgründung für die Wiedererrichtung<br />

dieses Bauwerks übelster preußischer<br />

Traditionen durch sein Ministerium als<br />

Aufsichtsbehörde an und würdigt die Wiederaufbaupläne<br />

als Bekenntnis zum preußischen<br />

Staat und seinen Tugenden wie Disziplin, Pflichterfüllung,<br />

Verläßlichkeit, Bescheidenheit und<br />

<strong>Die</strong>nst. So hätten sie uns gern, die heute Herrschenden.<br />

Ihre demokratische Maskierung ist<br />

von der gleichen Machart, wie ihre Medien täglich<br />

Hitler, mit menschlichen Gesten, über die Bildschirme<br />

paradieren zu lassen.<br />

Für die frühesten und mutigsten Kämpfer gegen<br />

den Faschismus ist kein Platz in bundesdeutschen<br />

Medien. Im Gegenteil, sie werden ihren<br />

Mördern gleichgesetzt und ihr Vermächnis soll<br />

aus dem Gedächtnis getilgt werden. Seit der 89er<br />

Kehrtwendung in die finsterste Vergangenheit<br />

wird mit dem Schlagkeulenwort „Stalinismus“ die<br />

gesamte Geschichte der Arbeiterbewegung und<br />

der ruhmreiche Kampf der Kommunisten verschwiegen,<br />

oder ins Gegenteil verkehrt.<br />

Wo in Potsdam die Garnisonskirche stand, in<br />

der Hindenburg dem größten Massenmörder aller<br />

Zeiten, in öffentlicher Schau, die Macht übertrug<br />

und wo heute ein Glockenspiel das unheilvolle<br />

„Üb immer treu und Redlichkeit“ läutet, dort<br />

müßte eigentlich unauslöschlich Thälmanns<br />

Mahnung aus dem Jahre 1932 stehen. Nein! <strong>Die</strong><br />

liest man im Pendant zur Garnisonskirche, in der<br />

Ernst-Thälmann-Gedenkstätte im Sporthaus<br />

Ziegenhals, wo eine Woche nach Hitlers Machtantritt,<br />

auf einer illegalen Tagung des ZK der KPD<br />

(unter der Bezeichnung ist sie in die Geschichte<br />

eingegangen) mit führenden Funktionären der<br />

<strong>Partei</strong>, Thälmann seine hochaktuelle, bedeutsame<br />

Rede hielt. Sie ist der Hauptgrund für die Errichtung<br />

der Gedenkstätte. Sie war grundlegend<br />

für den wissenschaftlich fundierten, alle Hitlergegner<br />

erfassenden Kampf gegen die braune Barbarei.<br />

Sie analysiert und entlarvt das Hitlerregime<br />

und zeigt den einzig erfolgversprechenden Weg<br />

zu seiner Überwindung. Sie prägt den gesamten<br />

antifaschistischen Widerstand bis heute. Das<br />

macht die Ziegenhalser Gedenkstätte geradezu<br />

lebensnotwendig.<br />

Allen, im In- und Ausland, die seit 1990 um<br />

ihren Erhalt und ihre Aussage, gegen deren Verfälschung<br />

kämpfen, gebührt Achtung, doch vor<br />

allem Beachtung. In diesem Land, wo das Vermächtnis<br />

der mutigsten Kämpfer gegen den Faschismus<br />

verschwiegen wird, werden antifaschistische<br />

Bekenntnisse Regierender zur puren Heuchelei,<br />

getarnt durch das schon längst in Parlamenten<br />

zerschwätzte, durch Gesetzes- und Vertragsbrüche<br />

zerfetzte und in Kriegen zerschossene Deckmäntelchen<br />

von Freiheit und Demokratie. Offen regiert<br />

in der BRD der Antikommunismus, den Thomas<br />

Mann nach seiner Rückkher aus dem Exil „Faschismus,<br />

der das Wort Freiheit im Munde führt“ (UZ<br />

vom 7. Januar 1994) nannte. Der Medienmache zufolge<br />

waren nur Sozialdemokraten, Christen, Juden,<br />

Offiziere und Adlige ehrliche Gegener des Naziregimes.<br />

Kommunisten hingegen bekämpften dieses<br />

nur aus eigensüchtigen und unmenschlichen Bestrebungen.<br />

Für die standhafte und beharrliche Haltung der<br />

Kommunisten im Kampf gegen den Faschismus zeugt<br />

unter anderem eine Aussage des Historikers Jürgen<br />

Zarusky, nach der die deutschen Kommunisten mit<br />

75 Prozent, die Sozialdemokraten mit zehn Prozent<br />

und die christlich-bürgerlichen mit drei Prozent den<br />

Widerstand gegen die Nazidiktatur bestritten haben<br />

(ND vom 21. Juni 2001). Zwar sind das quantitative<br />

Angaben, aber ihre Aussage entspricht objektiv dem<br />

selbstlosen Einsatz der Kommunisten.<br />

1945 aus der Illegalität auftauchend, aus den KZs<br />

und der Emigration kommend, gingen die mutigsten<br />

Kämpfer gegen Faschismus und Krieg bei der<br />

Beseitigung der materiellen und geistigen Trümmer<br />

des Nazireiches voran. Mit riesiger Geduld<br />

erläuterten sie, vor allem der Jugend, welch verbrecherisches<br />

Unheil Nazideutschland über die<br />

Menschheit gebracht hat und was zu tun ist, daß so<br />

etwas nie wieder geschieht. Dazu errichteten sie auch<br />

Gedenkstätten, wo der Opfer und besonders der<br />

wahren Helden im Kampf gegen den Faschismus<br />

gedacht wurde - so auch die Ernst-Thälmann-Gedenkstätte<br />

in Ziegenhals. Es gibt keine Gedenkstätte<br />

in Deutschland, die so direkt, an historisch-authentischem<br />

Ort, vom frühesten und konsequenten<br />

Kampf gegen das Hitlerregime zeugt. Selbst ein<br />

Gutachten des Landesamtes für Denkmalpflege aus<br />

dem Jahr 2003 betont die Einmaligkeit der Gedenkstätte.<br />

Darin heißt es unter anderem: „<strong>Die</strong> Gedenkstätte<br />

besitzt geschichtliche und wissenschaftliche Bedeutung<br />

(...) ihr kommt mit ihrem historischen Ortsbezug<br />

und ihrer nahezu unverändert überkommenen<br />

Gestaltung als einem authentischen Denkmal<br />

(...) Seltenheitswert zu. <strong>Die</strong> Gedenkstätte ist von<br />

ihrer historischen Bedeutung her mit Anlagen wie<br />

dem Balkon am Berliner Schloß (jetzt am Staatsratsgebäude<br />

der DDR) gleichzusetzen, von wo Karl<br />

Liebknecht die sozialistische Republik ausgerufen<br />

hatte (...) Sie gehört zu den frühen Gedenkstätten<br />

auf gesamtdeutschem Boden überhaupt und dokumentiert<br />

für die DDR-Geschichte einen Ort, wie<br />

für den Berliner Westen - neben der Gedenkstätte<br />

Plötzensee - beispielsweise die erst später so genannte,<br />

ebenfalls unter Schutz stehende „Gedenkstätte<br />

Deutscher Widerstand“ in der Bendlerstraße.<br />

Viel wird dieser Tage über die Ereignisse vor 75<br />

Jahren geschrieben und gesendet und die Wahrheit<br />

ausgeblendet.<br />

Ja, vor 75 Jahren wurde Hitler in der Garnisonskirche<br />

feierlich die Macht in die Hände geschoben<br />

und das war wahrhaft kein Ruhmeszeichen, sondern<br />

ein symbolischer Akt des Schreckens.<br />

Und noch immer dem Verfall preisgegeben, steht<br />

warnend das geschändete, wirkliche Ruhmeszeichen<br />

jener Tage, die Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in<br />

Ziegenhals, wo der international geachtete Vorsitzende<br />

der KPD, der für die Antifaschisten in vielen<br />

Ländern zum Symbol des Kampfes gegen Faschismus<br />

und Krieg wurde, mit seiner bedeutsamen Rede<br />

zeigte, was auch unter schwierigsten Bedingungen<br />

getan werden muß, um die Menschheit vor Ausbeutung,<br />

Faschismus und Krieg zu retten, für eine<br />

glückliche und gerechte Zukunft aller in Frieden<br />

und Wohlstand, in einer Welt des Sozialismus.<br />

Heinz Schmidt<br />

(einstiger langjähriger<br />

Vorsitzender und jetziges<br />

Mitglied des Freundeskreises<br />

„Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“<br />

e.V. Ziegenhals)<br />

Das Karl-Marx-Haus in Trier<br />

<strong>Die</strong> Popularisierung der revolutionären Traditionen<br />

der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

soll besonders in der gegenwärtigen Situation dazu<br />

beitragen, die werktätigen Massen im Klassenkampf<br />

gegen westdeutschen Militarismus, den<br />

Revanchismus und die imperialistischen Kriegsvorbereitungen<br />

zu mobilisieren.<br />

Im kulturellen Bereich dieses Kampfes spielt<br />

auch ein Museum eine große Rolle. Dabei sollte<br />

man nicht vergessen, daß die Ausgestaltung<br />

eines Museums der historischen Wahrheit zu<br />

entsprechen hat.<br />

Wie es aber die Medienlandschaft der BRD<br />

mit der historischen Wahrheit hält, möchte ich<br />

an folgendem Beispiel aufzeigen.<br />

Das Karl-Marx-Haus in Trier als Museum.<br />

Das Karl-Marx-Haus in Trier wird von der<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD verwaltet und<br />

betreut. Jeder Besucher, der das Museum betritt,<br />

erhält ein Heft, in dem die Geschichte des<br />

Hauses in den einzelnen Räumen beschrieben<br />

wird. Bereits hier beginnt die Verfälschung des<br />

Marxismus-Leninismus.<br />

Auf Seite 67 dieses Heftes ist zu lesen: „Trier<br />

könne stolz darauf sein, die Heimat von Karl<br />

Marx zu sein, konterte die Trierer Landeszeitung,<br />

Trier ist bis auf sehr geringe Ausnahmen keineswegs<br />

stolz darauf, die Heimat des Totengräbers<br />

der abendländischen Kultur zu sein.“<br />

Ich möchte noch ein weiteres Beispiel der<br />

marxistischen Verfälschung durch die SPD-Führung<br />

anführen.<br />

Im 2. Obergeschoß, Raum 21: „Darin dokumentiert<br />

die Geschichte und Entwicklung der<br />

Marxschen kommunistischen Theorie von ihrer<br />

ersten Formulierung im <strong>Kommunistische</strong>n Manifest<br />

bis zur Spaltung des Marxismus 1917 in<br />

Leninismus und demokratischen Sozialismus.“<br />

In beiden oben aufgezeigten Beispielen wird<br />

wieder einmal der Antikommunismus und die<br />

Nähe der SPD-Führung zum Imperialismus der<br />

BRD deutlich.<br />

In der gegenwärtigen Krise des imperialistischen<br />

Systems in der BRD hätte die SPD-Führung<br />

auf dem Hamburger <strong>Partei</strong>tag besser daran<br />

getan, wenn sie an einen ihrer besten Führer,<br />

August Bebel, gedacht hätte, der schon vor<br />

Ausbruch des 1. Weltkrieges im Reichstag der<br />

Arbeiterklasse zurief: „<strong>Die</strong>sem System keinen<br />

Mann und keinen Pfennig!“<br />

Stattdessen spielt sie wieder einmal Arzt am<br />

Krankenbett des Kapitalismus und verabschiedet<br />

ein Programm, das nicht dazu beiträgt, den<br />

antagonistischen Widerspruch zwischen Lohnarbeit<br />

und Kapital im geselschaftlichen System<br />

der BRD zu lösen.<br />

Harry Schulz<br />

Keinen einzigen Cent für Gedenken<br />

an Reichsbahn-Deportationen!<br />

Doch der „Zug der Erinnerung“ führt durch Deutschland<br />

Der „faktische Boykott“ der Deutschen Bahn<br />

AG und des Berliner Verkehrsministeriums gegen<br />

den „Zug der Erinnerung“ löst in Europa<br />

Befremden aus. <strong>Die</strong> Bahn AG, größter Schienenlogistiker<br />

auf dem Kontinent, verlangt für das<br />

Gedenken an die europäischen Deportationsopfer<br />

des NS-Vorgängerunternehmens „Deutsche<br />

Reichsbahn“ mehrere zehntausend Euro.<br />

So werden die Gebühren für die Gleisnutzung<br />

gefordert, weil der „Zug der Erinnerung“ mit einer<br />

Ausstellung über die deportierten Kinder<br />

auf dem deutschen Schienennetz fährt. Weitere<br />

Gelder werden verlangt, weil die Besucher auf<br />

dem Weg zur Ausstellung die Bahnsteige betreten.<br />

Auch für die Beleuchtung der Opferfotos<br />

und letzten Briefe im „Zug der Erinnerung“ will<br />

die Deutsche Bahn AG hohe Summen kassieren<br />

- insgesamt mehr als 50.000 Euro.<br />

<strong>Die</strong>ses Vorgehen hatte die deutsche Presse<br />

als „skrupellos“ bezeichnet. Jetzt informieren<br />

auch ausländische Medien über die offenkundigen<br />

Versuche, den „Zug der Erinnerung“ durch<br />

maßlose Finanzforderungen zum Halten zu bringen.<br />

<strong>Die</strong> Initiatoren rufen im Ausland dazu auf,<br />

Protestschreiben an die diplomatischen Vertretungen<br />

der Bundesrepublik zu richten. Der Zug<br />

soll am 8. Mai mit mehreren hundert Jugendlichen<br />

in der Gedenstätte Auschwitz eintreffen.<br />

„Wir werden der Deutschen Bahn AG keinen<br />

Cent zahlen“, kündigen die Bürgerinitiativen in<br />

einem Interview an.<br />

German-Foreign-Policy (Eigener Bericht)<br />

Weitere Informationen unter: www.Zug-der-Erinnerung.eu - Kontakt Spurensuche: dreesen@<br />

Neue Lager - die Debatte um Jugendkriminalität<br />

Mit der Errichtung von Lagern für straffällig gewordene<br />

Heranwachsende nähern sich die innenpolitischen<br />

Repressionsbemühungen der<br />

Berliner Regierung historischen Vorläufern. <strong>Die</strong><br />

Einrichtungen, die offiziell mit englischer Bezeichnung<br />

versehen werden („Camps“), um die<br />

Erinnerungen an die Lager des Hitlerfaschismus<br />

nicht zu wecken, werden vor allem mit ausländischen<br />

Heranwachsenden in Verbindung gebracht<br />

und als Alternative zu deren Abschiebung gehandelt.<br />

Sie erweitern das bestehende Netz von<br />

Lagern zwecks Sammlung in Deutschland nicht<br />

erwünschter Ausländer. <strong>Die</strong> Debatte um die neuen<br />

Einrichtungen, die stark rassistische Züge<br />

trägt, wird vom Ministerpräsidenten des Bundeslandes<br />

Hessen forciert, der sich im Wahlkampf<br />

von Stimmenverlusten bedroht fühlte; sie<br />

ist allerdings nach Auskunft eines Berliner Regierungssprechers<br />

langfristig und bundesweit<br />

angelegt. Während Experten die Errichtung von<br />

Lagern weiterhin ablehnen und Mißstände bei<br />

der Bekämpfung von Kriminalität auf die systematische<br />

Umschichtung von Staatsmitteln zu<br />

ungunsten von Justiz und Sozialwesen zurückführen,<br />

werden die Vorhaben von deutschen<br />

Neonazis mit Begeisterung begrüßt.<br />

German-Foreign-Policy (Eigener Bericht)


<strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

Edwin Hoernle -<br />

Vater der<br />

Bodenreform<br />

Edwin Hoernle wurde 1883 als Pastorensohn<br />

in Württemberg geboren. Er studierte zunächst<br />

Theologie, wurde Vikar, legte dieses Amt aber<br />

sehr schnell nieder.<br />

Schon 1910 trat er der SPD bei, wo er Rosa<br />

Luxemburg, Franz Mehring und Clara Zetkin<br />

kennenlernte. So wurde er auch Gründungsmitglied<br />

der KPD, die ihn 1920 zum Leiter der<br />

Abteilung Land berief.<br />

Während seiner Mitgliedschaft im Deutschen<br />

Reichstag zwischen 1924 und 1933 entwickelte<br />

ein politisches Aktionsprogramm der<br />

KPD mit dem Titel „Das Gesicht dem Dorfe<br />

zu“.<br />

Im April 1933 flüchtet er in die Schweiz, um<br />

Ende desselben Jahres in die Sowjetunion zu<br />

emigrieren. Auch dort war er in der Agrarpolitik<br />

tätig. Es entstehen eine Reihe von Analysen,<br />

Untersuchungen, Vorträgen und Lektionen.<br />

So formulierte er 1942 in der Nähe von Gorki<br />

einen „Entwurf zu einem Bauernhilfsprogramm<br />

im befreiten Deutschland von Sofortmaßnahmen<br />

auf dem Lande“. <strong>Die</strong>ses Konzept ist 1945<br />

die Basis der demokratischen Bodenreform in<br />

Deutschland. Es sind solche Grundforderungen<br />

enthalten, wie:<br />

- Der Boden in die Hände des schaffenden<br />

Volkes;<br />

- Enteignung der Großgrundbesitzer, Nazis<br />

und Kriegsverbrecher;<br />

- unentgeltliche Zuteilung von genügend<br />

Boden an die bodenarme Bauernschaft und<br />

Landarbeiter;<br />

- Schaffung von Staatsgütern und bäuerlichen<br />

Genossenschaften;<br />

- freie Bauern auf freier Scholle;<br />

- gerechter Lohn für rechte Arbeit -<br />

garantierte staatliche Mindestpreise für die<br />

wesentlichsten Produkte der Bauern;<br />

- Beseitigung der wesentlichsten Unterschiede<br />

zwischen Stadt und Land.<br />

<strong>Die</strong>se Forderungen und Aufgaben finden wir<br />

dann bei der Durchführung der demokratischen<br />

Bodenreform, wie sie in ganz Deutschland<br />

begonnen, dann aber nur in der sowjetischen<br />

Besatzungszone, der späteren DDR, zu<br />

Ende geführt wurde, wieder.<br />

So ist es auch nicht verwunderlich, daß Edwin<br />

Hoernle nach seiner Rückkehr in das befreite<br />

Deutschland zunächst im Ernährungsamt<br />

von Groß-Berlin landet. Danach übernimmt er<br />

die Hauptverwaltung Land- und Forstwirtschaft<br />

in der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK).<br />

Auch hier fordert er die schleunigste Ingangsetzung<br />

einer radikalen Bodenreform, um die<br />

Ernährungswirtschaft neu zu organisieren.<br />

So kam es, daß ein lange gehegter Wunsch<br />

der deutschen werktätigen Bauern, das Ziel der<br />

Frühbürgerlichen Revolution von 1524/25 in<br />

Erfüllung geht: „Junkerland in Bauernhand!“<br />

Am 2. September 1945 legt Wilhelm Pieck auf<br />

der Kreisbauernversammlung in Kyritz die<br />

Grundzüge der geplanten Bodenreform dar,<br />

und am 3. September 1945 erläßt die Provinzialverwaltung<br />

von Sachsen die „Verordnung über<br />

die demokratische Bodenreform“. <strong>Die</strong>ses war<br />

der Beginn eines Prozesses, der in Übereinstimmung<br />

auch mit den Forderungen des Potsdamer<br />

Abkommens im Osten <strong>Deutschlands</strong><br />

und später der DDR denjenigen den Boden in<br />

die Hände gab, die ihn auch bestellten.<br />

Im März 1951 schrieb Professor Hoernle,<br />

inzwischen Vizepräsident der Deutschen Verwaltungsakademie<br />

„Walter Ulbricht“ in Forst-<br />

Zinna bei Berlin ein Lehrmaterial mit dem<br />

Titel: „<strong>Die</strong> Bodenreform, ein Weg zu Demokratie<br />

und Frieden.“ Hier äußert er sich auch<br />

zu einigen handwerklichen Fehlern bei ihrer<br />

Durchführung, läßt aber keinen Zweifel an<br />

ihrer Notwendigkeit und ihrem zutiefst volksdemokratischen<br />

Charakter.<br />

Edwin Hoernle stirbt 69-jährig in Bad Liebenstein<br />

(Thüringen).<br />

Axel Schmidt<br />

(Wirtschaftskommission)<br />

(Quellen: Frank Schuhmann in „Junkerland in<br />

Bauernhand“ von Modrow/Watzek, edition ost;<br />

Wikipedia)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 5<br />

<strong>Die</strong> rassistischen Verbrechen des Carl Peters in Afrika<br />

Kurze Geschichte über einen deutschen Kolonialisten - geprägt von Rassismus und Völkermord<br />

Deutschland und die Deutschen genießen, wenn<br />

man den selbstgefälligen Darstellungen bundesdeutscher<br />

Massenmedien folgt, in Afrika immer<br />

noch ein relativ hohes Ansehen - selbst in jenen<br />

Regionen, die einmal deutsche Kolonien waren.<br />

Objektiv betrachtet stehen deutsches politisches<br />

und vor allem wirtschaftliches Handeln auf dem<br />

„schwarzen Kontinent“ jedoch in einer fürchterlichen<br />

Tradition. Wie viel wir Grund hätten,<br />

uns unserer kolonialistischen Vergangenheit zu<br />

schämen und uns daher den sich hieraus ergebenden<br />

Verpflichtungen zu stellen, dafür ist nicht<br />

nur das Massaker an den Hereros ein Beispiel<br />

(vor ein paar Monaten sind die Nachfahren der<br />

Hereros mit ihren Schadensersatz- und Entschuldigungs-Begehren<br />

vor Gericht gescheitert). Leben<br />

sowie grauenhaftes Wirken des Kolonialisten<br />

Dr. Carl Peters, sind ebenfalls kennzeichnend<br />

für unsere „Afrika-Tradition“.<br />

Dr. Carl Peters (1856 - 1918) war ein deutscher<br />

Politiker, Publizist, „Afrikaforscher“ und Kolonialist<br />

mit sehr stark ausgeprägter rassistischer<br />

Einstellung. Er gilt als der Begründer der Kolonie<br />

Deutsch-Ostafrika. Peters beschäftigte sich<br />

nach Studium und Promotion in Deutschland<br />

vorerst in London intensiv mit der Politik Großbritanniens<br />

in Übersee und entwarf für das deutsche<br />

Kaiserreich ähnliche Pläne. Seine gesamte<br />

Gedankenwelt war vom Sozialdarwinismus geprägt.<br />

<strong>Die</strong> sogenannten „nicht-weißen Rassen“<br />

bezeichnete er in der von ihm herausgegebenen<br />

„Kolonialpolitischen Correspondenz“ als minderwertig.<br />

Denn als einzige Existenzberechtigung billigte<br />

er den „Negern“ ein Dasein als Arbeitskräfte<br />

unter weißer Herrschaft zu.<br />

Nach seiner Rückkehr aus England im Jahr 1884<br />

ließ sich Peters anschließend einen Auftrag von<br />

privaten Wirtschaftsklubs zum Gebietserwerb in<br />

Ostafrika erteilen. <strong>Die</strong> Reichsregierung hatte es<br />

zunächst abgelehnt, seine Expedition unter den<br />

Schutz des Reiches zu stellen.<br />

Auf dem Festland gegenüber der Insel Sansibar<br />

begann Peters trotzdem Verträge abzuschließen.<br />

<strong>Die</strong>se Vertragsabschlüsse bestanden eben darin,<br />

so heißt es in einem Brief der saarländischen<br />

Genossen Karl und Martine Schilp an die Kommunisten<br />

der Zeitzer Regionalorganisation.<br />

Hinter diesem Ausspruch verbergen sich ein<br />

Jahr aufopferungsvolle, überzeugende und zu<br />

Herzen gehende Solidaritätsaktionen für das<br />

kubanische Volk.<br />

Hilfspakete für das kubanische Volk in einer<br />

unserer Garagen.<br />

<strong>Die</strong> Hilfe für Kuba im Jahr 2007 stand unter<br />

dem Motto: „Amistad es Patria“ (Freundschaft<br />

- das ist Heimat), und diese Freundschaft wurde<br />

mit der stolzen Menge von 8,752 Kilogramm<br />

Solidaritätsgütern für Krankenhäuser, Schulen<br />

daß er örtliche Häuptlinge aufsuchte und ihnen<br />

nach reichlichem Alkoholgenuß Schriftstücke in<br />

deutscher Sprache vorlegte, auf denen sie dann<br />

Kreuze als Unterschrift zeichneten. Darin wurde<br />

ihnen „Schutz vor Feinden“ zugesagt, umgekehrt<br />

wurden die Rechte der Kolonisationsgesellschaft<br />

folgendermaßen beschrieben: Das<br />

alleinige und uneingeschränkte Recht, Zölle und<br />

Steuern zu erheben, eine Justiz und Verwaltung<br />

einzurichten, bewaffnete Truppen ins Land zu<br />

bringen und den Siedlern die „Berge, Flüsse, Seen<br />

und Forsten“ zur beliebigen Nutzung zu überlassen.<br />

Ob es die afrikanischen „Vertragspartner“ verstanden,<br />

was sie vorgelegt bekamen oder ob sie<br />

eine Vollmacht hatten, über die angesprochenen<br />

Befugnisse zu verfügen, wurde nicht geprüft.<br />

Deutsches Militär terrorisiert mit Krieg im Jahr<br />

1884 die afrikanische Bevölkerung.<br />

Peters wollte Schutzbriefe des Reiches für diese<br />

„erworbenen“ Gebiete. Reichskanzler Bismarck<br />

äußerte sich nur abschätzig über die eingereichten<br />

Dokumente: „Ein Stück Papier mit Negerkreuzen<br />

drunter“. Dennoch ließ er jener neugegründeten<br />

Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG)<br />

einen kaiserlichen Schutzbrief nach britischem<br />

Vorbild über die Landschaften Usagara, Nguru,<br />

Useguha und Ukami ausstellen.<br />

Im Jahr 1887 erreichte Peters ein Abkommen<br />

mit dem Sultan von Sansibar, das den sansibarischen<br />

Küstenstreifen von Umba bis zu<br />

Rovuma der Verwaltung unterstellte. Aber der<br />

„Es ist vollbracht“,<br />

und Kindergärten unter Beweis gestellt. Zum 20.<br />

Mal haben Karl und Martine Schilp stolz und<br />

glücklich bei der Verteilung dieser wertvollen<br />

Hilfaktionen im November in Holguin dabei sein<br />

dürfen.<br />

<strong>Die</strong> Zeitzer Kommunisten und die Kubafreunde<br />

haben den Genossen Karl und der Genossin<br />

Martine ihre Hochachtung für ihr unermüdliches,<br />

jahrzehntelanges, liebevolles und solidarisches<br />

Wirken ausgesprochen.<br />

Medizinstudenten aus Bolivien zu Besuch.<br />

Sie freuen sich und sind auch ein klein wenig<br />

stolz darauf, daß sie seit 2001 ihre fleißige Arbeit<br />

mit Spenden unterstützen konnten. Im Jahr 2007<br />

Versuch, Ostafrika durch die private Deutsch-Ostafrikanische<br />

Gesellschaft zu beherrschen, brach<br />

im Aufstand der Küstenbewohner in den Jahren<br />

1888/89 zusammen. Das Deutsche Reich übernahm<br />

hierfür die unmittelbare Kontrolle und Peters<br />

wurde zum Reichskommissar für das<br />

Kilimandscharogebiet ernannt.<br />

Wegen seiner brutalen Vorgehensweise gegen<br />

die afrikanische Bevölkerung kam es zu einem<br />

Aufstand, der Peters das Amt kosten sollte. Er<br />

hatte sich nämlich afrikanische Mädchen als<br />

Geliebte gehalten. Als er dann entdeckte, daß eine<br />

dieser bedauernswerten Frauen ein Verhältnis<br />

mit seinem <strong>Die</strong>ner einging, ließ er beide öffentlich<br />

aufhängen und ihre Heimatdörfer zerstören,<br />

was zur Gegenwehr der Tschagga führte, die<br />

nach mehrmonatigen Kämpfen erst niedergeschlagen<br />

werden konnte.<br />

Peters ist im Jahr 1892 nach Deutschland<br />

zurückbeordert worden, wo man ihn von 1893<br />

bis 1895 im Kolonialministerium beschäftigte.<br />

In diesem Zeitraum ermittelte inzwischen das<br />

kaiserliche Disziplinargericht gegen ihn, das im<br />

Jahr 1897 mit seiner unehrenhaften Entlassung aus<br />

dem Reichsdienst und dem Verlust seines Titels<br />

und seiner Pensionsansprüche endete.<br />

<strong>Die</strong>se Verurteilung wurde im Jahr 1937 postum<br />

durch persönlichen Erlaß von Adolf Hitler<br />

aufgehoben. Bereits im Jahr 1914 hatte ihm Kaiser<br />

Wilhelm II. aus seinem persönlichen Fonds<br />

eine Pension ausgesetzt.<br />

<strong>Die</strong> sozialdemokratische Zeitung „Vorwärts“<br />

beschrieb Carl Peters als einen „grimmigen Arier,<br />

der alle Juden vertilgen will und in Ermangelung<br />

von Juden drüben in Afrika Neger totschießt<br />

wie Spatzen und zum Vergnügen Negermädchen<br />

aufhängt, nachdem sie seinen Lüsten gedient.“<br />

Unter Afrikanern war einer seiner Spitznamen<br />

„mkono wa damu“ - was „blutige Hand“ heißt.<br />

<strong>Die</strong> kolonialkritische Presse <strong>Deutschlands</strong> verlieh<br />

ihm den Beinamen „Hänge-Peters“.<br />

(In Anlehnung an und auszugsweise zitiert<br />

nach Wikipedia)<br />

haben sie 351 Euro überwiesen. <strong>Die</strong> finanzielle<br />

Unterstützung setzt sich aus Spenden der Delegierten<br />

des 25. <strong>Partei</strong>tages der KPD, Langzeitarbeitslosen<br />

und Rentnern der KPD Zeitz sowie<br />

Kubafreunden zusammen.<br />

In einem Brief aus Zeitz an das Ehepaar Schilp<br />

heißt es unter anderem:<br />

„Wir fühlen uns mit den kubanischen Menschen<br />

und ihrem schönen Land sehr verbunden und<br />

bitten Sie, von den Zeitzer Kommunisten die<br />

herzlichsten und brüderlichsten Grüße zu übermitteln.<br />

Wir wünschen Ihnen einen guten Flug<br />

und viele beeindruckende Erlebnisse, erinnerungsreiche<br />

Tage und eine gesunde Heimkehr.<br />

Für den Genossen Fidel Castro wünschen wir<br />

weitere gute Genesung.“<br />

In der Zwischenzeit sind Karl und Martine wieder<br />

in Deutschland und berichten hier in Bildern<br />

über ihre zu Herzen gehenden Erlebnisse.<br />

<strong>Die</strong> Zeitzer Kommunisten und Kubafreunde unterstützen<br />

auch im Jahr <strong>2008</strong> weiter die Solidaritätsaktionen.<br />

Brigitte Baumgarten


6 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

Hitler-Stalin-Pakt objektiv betrachtet<br />

Über den Nichtangriffspakt und das Geheimprotokoll<br />

von 1939 zwischen Hitler und Stalin gab<br />

es von bürgerlichen Historikern, in der bürgerlichen<br />

Presse und im Internet viele Veröffentlichungen<br />

mit Lügen und Wahrheiten vermischt.<br />

Um diesen Nichtangriffspakt zu verstehen,<br />

müssen die geschichtlichen Zusammenhänge<br />

beachtet werden. Wegen der drohenden Kriegsgefahr<br />

ab 1938 unternahm die UdSSR alle Anstrengungen,<br />

um die kollektive Sicherheit zu<br />

gewährleisten.<br />

1. Nach der Besetzung Österreichs durch<br />

Hitlerdeutschland schlug die UdSSR im<br />

März 1938 eine Einberufung von militärischen<br />

Vertretern der UdSSR, Frankreichs<br />

und der Tschechoslowakei vor. <strong>Die</strong> Westmächte<br />

lehnten ab.<br />

2. Im Münchener Abkommen vom September<br />

1938 (England, Frankreich, Deutschland<br />

und Italien) erhielt Deutschland die Grenzgebiete<br />

der Tschechoslowakei. Allein die<br />

UdSSR verurteilte den Verrat von München.<br />

3. Im März 1939 besetzte Hitlerdeutschland<br />

die ganze Tschechoslowakei. Auf Initiative<br />

der UdSSR fanden im August 1939 in<br />

Moskau Verhandlungen militärischer<br />

Vertreter der drei Staaten (UdSSR, England<br />

und Frankreich) statt. Vorschläge der<br />

UdSSR lehnten die Westmächte ab.<br />

4. <strong>Die</strong> Gefahr eines Krieges drohte der UdSSR<br />

nicht nur vom Westen, sondern auch vom<br />

Osten. <strong>Die</strong> Beziehungen zwischen Japan<br />

und der UdSSR waren gespannt (Überfall<br />

Japans auf sowjetisches Territorium am<br />

Chassan-See im Jahre 1939 und im Sommer<br />

1939 auf die Mongolische Volksrepublik<br />

am Fluß Chalchin-Gol). Durch den Beistandspakt<br />

mit der Mongolischen Volksrepublik<br />

griffen sowjetische Truppen in die<br />

Kämpfe gegen Japan ein.<br />

Unter diesen Bedingungen unterzeichnete die<br />

UdSSR den Nichtangriffspakt, der von der deutschen<br />

Regierung angeboten worden war. <strong>Die</strong>ser<br />

Beschluß wurde gefaßt, als völlige Klarheit darüber<br />

herrschte, daß England, Frankreich und auch<br />

Polen nicht die Absicht hatten, ein Abkommen mit<br />

der UdSSR über den gemeinsamen Kampf gegen<br />

die Aggression Hitlers abzuschließen.<br />

Durch den Nichtangriffspakt erhoffte sich die<br />

Sowjetregierung einen Zeitgewinn, um die Verteidigungsindustrie<br />

zu verstärken und die Reorganisation<br />

der Streitkräfte abzuschließen. Mit<br />

dem Nichtangriffspakt hatte sich für die UdSSR<br />

die Gefahr eines Zweifrontenkrieges mit Hitlerdeutschland<br />

und Japan verringert. Im Geheimprotokoll<br />

vom 23. August 1939 und dem Zusatzprotokoll<br />

vom 28. September 1939 wurden der<br />

UdSSR Westbelorußland und die Westukraine<br />

als Interessensphäre zuerkannt. Am 1. September<br />

1939 überfiel Hitlerdeutschland Polen. England<br />

und Frankreich erklärten Hitlerdeutschland<br />

den Krieg, aber die französischen und englischen<br />

Truppen standen tatenlos an der Westfront. Sie<br />

hofften, daß Hitler die UdSSR überfällt.<br />

+ Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen +<br />

Werte Redaktion „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“,<br />

ich bin regelmäßig Leser Ihrer Zeitungen und verfolge<br />

auch intensiv das aktuell politische Geschehen.<br />

Aufmerksam las ich auf Seite 3 der Januar-Ausgabe<br />

den kleinen Artikel Anschlußpläne (Debatte<br />

über Zerfall Belgiens). Ein kleiner Artikel, aber interessant.<br />

Ist es schon wieder so weit, daß eine<br />

Region um Eupen und St. Vieth, sozusagen heim<br />

ins Reich geholt werden soll? Tja, das hatten wir<br />

in der Geschichte schon einmal. Da soll mal einer<br />

noch sagen, Geschichte wiederholt sich nicht. <strong>Die</strong><br />

Praxis belehrt uns eines anderen!<br />

<strong>Die</strong> Bundeswehr braucht Kanonenfutter, und<br />

unter www.jobpoint-berlin.de wird man und auch<br />

frau fündig. Vom Infanteristen bis hin zum Sanitäter<br />

wird alles verheizt.<br />

<strong>Die</strong> Rekrutenfänger lauern an so mancher Stelle.<br />

<strong>Die</strong> Bundeswehr sollte folgenden Tagesbefehl<br />

erhalten: Bundeswehr aus Arbeitsagenturen und<br />

Job-Centern wegtreten - aber ein bißchen zügig!<br />

Wenn man nicht verblöden will, da hilft nur die<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“.<br />

Über Anschlußpläne erfährt man in der bürgerlichen<br />

Presse von Blöd über BZ und Konsorten<br />

wie immer kein Wort, kein Bild und auch keim Ton,<br />

nämlich nichts. Was ein Verbrechen ist, muß auch<br />

als Verbrechen benannt werden.<br />

Hätte auch die Regierung der UdSSR Hitlerdeutschland<br />

den Krieg erklärt, dann wäre die<br />

hochgerüstete Hitlerarmee zuerst in die UdSSR<br />

eingefallen. <strong>Die</strong> UdSSR hätte der Hitlerarmee zu<br />

dieser Zeit nicht standhalten können, da die Sowjetarmee<br />

am Anfang der Umstrukturierung<br />

stand und die Industrie noch nicht vollständig<br />

auf die Rüstungsproduktion umgestellt war.<br />

<strong>Die</strong> Westmächte hätten die UdSSR im Stich<br />

gelassen, wie sie es mit Polen getan hatten. Der<br />

Nichtangriffspakt hat die UdSSR vor einer vernichtenden<br />

Katastrophe bewahrt. Am 17. September<br />

1939 überschritt die Sowjetarmee die<br />

Grenze und besetzte die Westukraine und Westbelorußland<br />

laut Geheimprotokoll vom 23. August<br />

1939. Dadurch erhielt die Sowjetarmee eine<br />

bessere strategische Ausgangsposition gegenüber<br />

der Hitlerarmee. Im oben genannten Geheimprotokoll<br />

und dem Zusatzprotokoll von 1939<br />

wurden auch die baltischen Staaten (Estland,<br />

Lettland, Litauen) und Finnland sowie Bessarabien<br />

(heute Moldawien) zu Interessensphären<br />

der UdSSR erklärt.<br />

Heute sprechen die bürgerlichen Historiker<br />

und auch die baltischen Staaten Estland, Lettland<br />

und Litauen von einer Aggression Stalins.<br />

Durch die Geschichte muß man es anders bewerten.<br />

Im Herbst 1939 schlossen die Regierungen<br />

von Estland, Lettland und Litauen mit der<br />

UdSSR Verträge über gegenseitigen Beistand,<br />

über die Stationierung sowjetischer Truppenteile<br />

sowie die Errichtung von Flugplätzen und<br />

Seestützpunkten ab.<br />

Auch die angebliche Annexion Bessarabiens<br />

durch Stalin entbehrt jeder geschichtlichen Grundlage.<br />

Mit Hilfe deutscher Truppen hatte Rumänien<br />

1918 Bessarabien an sich gerissen. Niemals war<br />

diese Annexion von der UdSSR anerkannt worden.<br />

Am 26. Juni 1940 stellte die Regierung der<br />

UdSSR an Rumänien das Ultimatum auf Rückgabe.<br />

Erst nach Drohung mit Besetzung willigte Rumänien<br />

in die Rückgabe ein. <strong>Die</strong> Vereinigung der<br />

baltischen Republiken und Bessarabiens mit der<br />

Sowjetunion erhöhte die Sicherheit der UdSSR.<br />

<strong>Die</strong> Staatsgrenzen der UdSSR konnten somit 200<br />

bis 300 Kilometer vorverlegt werden.<br />

Auch die Kriegserklärung der UdSSR Ende<br />

November 1939 an Finnland muß im geschichtlichen<br />

Zusammenhang gesehen werden. <strong>Die</strong> Regierungen<br />

Englands, Frankreichs und der USA<br />

wollten Finnland in einen Krieg gegen die UdSSR<br />

hetzen. Sie lieferten umfangreiche Militärausrüstungen.<br />

<strong>Die</strong> fast uneinnehmbare Mannerheim-<br />

Linie wurde durch ausländische Fachleute weiter<br />

verstärkt. Da Leningrad durch Finnland bedroht<br />

war, schlug die Regierung der UdSSR Finnland<br />

einen Beistandspakt vor.<br />

Auch ein weiterer Vorschlag, die Grenze auf<br />

der karelischen Landenge im Austausch um einige<br />

Dutzend Kilometer zu verlegen und die<br />

Halbinsel Hangö als Militärstützpunkt zu pachten,<br />

wurde von Finnland abgelehnt. Am 26. November<br />

1939 eröffnete die finnische Armee das<br />

Feuer auf sowjetische Grenzposten. Finnland<br />

löste die allgemeine Mobilmachung aus. Nach<br />

weiteren Grenzprovokationen erfolgte die Kriegserklärung<br />

der UdSSR an Finnland.<br />

Jörg Sandrock, Halle<br />

Als Anlage lege ich einen Ausdruck des www.<br />

jobpoint-berlin.de bei.<br />

Mit freundlichem Gruße<br />

Joachim Groneberg<br />

Blick in die Geschichte des Arbeitersports<br />

Liebe Genossinnen und Genossen,<br />

(von Manfred Wozniak / LO Thüringen)<br />

kritische Hinweise und Mitarbeit, die ich zur<br />

Broschüre „Schriftenreihe der KPD, Nr. 201,<br />

September 2004 - Arbeitersportbewegung“, erhalten<br />

habe, veranlaßten mich zu Untersuchungen<br />

in Fachzeitschriften und Zeitungen. Dabei<br />

fand ich den beiliegenden Artikel des Arbeitersport-Funktionärs<br />

Ernst Grube.<br />

Nachdem am 30. Januar 1933 die Vollstrecker<br />

des revanchelüsternen und aggressiven Monopolkapitals;<br />

den Naziführer Hitler zum<br />

Reichskanzler ernannten, die Faschisten mit dem<br />

Ziel der Beseitigung der letzten bürgerlich-demokratischen<br />

Freiheiten am 27. <strong>Februar</strong> 1933 den<br />

Reichstag als Vorwand in Brand setzten, setzte<br />

eine Verhaftungswelle von nie gekanntem Ausmaß<br />

gegen alle bekannten antifaschistischen<br />

Arbeiterführer ein. Kurz nach dieser Provokation<br />

wurden die Massenorganisationen des Proletariats<br />

verboten. <strong>Die</strong> Wut der Faschisten richtete<br />

sich besonders gegen Funktionäre der KPD<br />

und ihrer Massenorganisationen. Zu den ersten<br />

gehörte der Vorsitzende der Kampfgemeinschaft<br />

für <strong>Rote</strong> Sporteinheit, Abgeordneter im Deutschen<br />

Reichstag und Mitglied des ZK der KPD,<br />

Ernst Grube. Am Tage des Reichstagsbrandes,<br />

am 28. <strong>Februar</strong> 1933 verhaftet, schrieb Ernst Grube<br />

noch wenige Tage vor der faschistischen<br />

Machtübernahme den folgenden Beitrag für das<br />

„Thüringer Volksblatt“, Organ der <strong>Kommunistische</strong>n<br />

<strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong>:<br />

Unsere Offensive gegen Kulturreaktion und Militarisierung<br />

des Sports. Gegen Kulturfaschismus. Gegen Olympiade-Rummel,<br />

für freien Sportverkehr mit der Sowjetunion.<br />

„In vielen Versammlungen, Kundgebungen und<br />

Demonstrationen haben die Arbeitersportler mit<br />

der übrigen Arbeiterschaft gegen die Verstöße<br />

der Kulturrevolution protestiert und den Kampf<br />

aufgenommen. Gefördert durch die Aktivität der<br />

roten Sportler, unterstützt durch die politische<br />

Entwicklung, erkennen die Millionen der sporttreibenden<br />

werktätigen Bevölkerung immer klarer,<br />

daß ihre Interessen nur durch die Klassenorganisationen<br />

der Arbeiterschaft vertreten werden.<br />

Während die bürgerlichen und reformistischen<br />

Sportführer, unterstützt durch die finanziellen<br />

Subventionen des Kapitals, des Staates und der<br />

Gemeinden, Mitglieder in den <strong>Die</strong>nst des Imperialismus<br />

stellen, fechten die roten Sportler für<br />

die Interessen der werktätigen Sportler und Sportlerinnen.<br />

Jetzt, wo durch die Krise des kapitalistischen<br />

Systems die das Kapital stützenden<br />

Organisationen in den Untergangsstrudel hineingerissen<br />

werden, bringen die bürgerlichen<br />

Zeitungen alle Tage neue Hiobsbotschaften.<br />

Korruption, Unterschlagungen wechseln ab mit<br />

der Aufzeigung immer neuer Betrügereien. Keine<br />

Vertuschungen sind in der Lage, die große<br />

Krise im bürgerlichen und reformistischen Sportlager<br />

zu verwischen. Wenn vor zirka einem Jahr<br />

in der Föderation internationaler Fußball-Amateure<br />

(FIFA) es möglich war, daß der Kassierer<br />

mit einer Viertelmillion durchging, hat dieses<br />

Beispiel im bürgerlichen Lager eifrige Schüler<br />

gefunden. Im Deutschen Fußball-Bund führen<br />

die Befürworter der Profis mit den Befürwortungen<br />

der verkappten Amateure einen Kampf, der<br />

die gesamte Korruptionswirtschaft aufdeckt.<br />

Resigniert stellen die Zeitungen fest, daß die<br />

Berliner großen Vereine vor dem Bankrott und<br />

der Zersetzung stehen.<br />

<strong>Die</strong> „Größten“ im Reichsausschuß für Leibeserziehung,<br />

in der Zentralkommission für<br />

Arbeitersport- und Körperpflege wissen keinen<br />

anderen Weg, als mit Verleumdungen und Lügen<br />

gegen die klassenbewußten Arbeitersportler<br />

zu arbeiten. <strong>Die</strong> sozialfaschistischen Sportführer<br />

spielen hierbei eine ebenso schändliche Prolle<br />

wie die bürgerlichen. Durch ihre Politik ist es<br />

mit dazu gekommen, daß heute die Jugend der<br />

ärgsten Kulturreaktion, der Militarisierung und<br />

dem Faschismus ausgeliefert ist. Während die<br />

national- und sozialfaschistischen Sportführer<br />

in chauvinistischer Einheitsfront machen und die<br />

Steuergroschen der Arbeiter auf allen möglichen<br />

und unmöglichen Veranstaltungen zunehmen,<br />

Das „Thüringer Volksblatt“ wurde am 28. Januar<br />

1933 auf Grund Absatz 1 Nummer 1, 2 und<br />

4 der Verordnung des Reichspräsidenten zum<br />

Schutz des deutschen Volkes vom 4. <strong>Februar</strong><br />

1933 (Reichsgesetzblatt I, Seite 35) auf die<br />

Dauer von fünf Tagen verboten.<br />

Im Gedenken an<br />

stehen sie in einheitlicher Front gegen die errungenen<br />

Rechte der Arbeiterschaft und der<br />

Arbeitersportbewegung. Gemeinsam mit der<br />

faschistischen Regierung des Großkapitals, sich<br />

stützend auf den kapitalistischen Unterdrückungsapparat<br />

wollen sie die werktätige Jugend abhalten,<br />

für ihre eigenen Interessen in den Reihen<br />

des Arbeitersports zu kämpfen.<br />

In Betrieben, auf Stempelstellen, in Versammlungen,<br />

auf der Straße, überall zeigen die Arbeitersportfunktionäre,<br />

daß sie nur eine Aufgabe<br />

kennen: In Einheitsfront mit den werktätigen<br />

Mitgliedern der Bünde und der bürgerlichen<br />

Sportorganisationen gegen Unterdrückung zu<br />

kämpfen. Im Reichstag, in den Landtagen und<br />

Kommunen vertreten sie ebenso diese Interessen,<br />

wie außerhalb des Parlaments. Im Reichstag sind<br />

von der kommunistischen Fraktion Anträge eingebracht,<br />

die klar die Stellungsnahme der roten<br />

Sportler zu den aktuellen Fragen und Kämpfen<br />

aufzeigen.<br />

Der Inhalt dieser Anträge gibt der sporttreibenden<br />

werktätigen Bevölkerung Anschauungsunterricht<br />

darüber, in welcher Weise ihre Interessen<br />

von ihren Funktionären vertreten werden.<br />

Alle klassenbewußten Arbeitersportler sollen<br />

dieses Material verwenden, um in der Diskussion<br />

auf den Stempelstellen, in den Betrieben,<br />

in den Massenorganisationen die Sportpolitik<br />

der Kampfgemeinschaft aufzurollen und den reaktionären<br />

faschistischen Charakter der nationalsozialfaschistischen<br />

Sportführer aufzudecken.<br />

Gerade Wildung, der Sekretär der Zentralkommission,<br />

ist es, der mithilft, die Einreise von<br />

Sportmannschaften in die Sowjetunion zu hintertreiben.<br />

Niemand fürchtet mehr die praktische<br />

Solidarität und den proletarischen Internationalismus<br />

wie die reformistische Sportbürokratie.<br />

Der erfolgreiche Kampf an der ideologischen<br />

Front, die Herstellung der Einheitsfront ist abhängig<br />

von der Initiative jedes einzelnen Mitglieds<br />

der Arbeiterorganisationen. Gestützt auf die Erfahrungen<br />

und unter Führung der Kampfgemeinschaft<br />

wird die Millionenfront der werktätigen<br />

Sporttreibenden die Pläne der Bourgeoisie durchkreuzen<br />

und sich in den Einheitskomitees die breiteste<br />

Massenbasis für ihren Kampf zu schaffen.<br />

<strong>Die</strong> in den nächsten Wochen und Monaten stattfindenden<br />

Einheitskonferenzen in allen Landesgebieten<br />

<strong>Deutschlands</strong> werden den weiteren<br />

Vormarsch der Arbeitersportler und ihren ungebrochenen<br />

Kampfgeist demonstrieren.“<br />

<strong>Die</strong>sen harten Kampf der Sportler für einen<br />

nicht auf „Geld und Sponsoren“ gestützten<br />

Sportinhalt gegen den „kapitalistischen Faschismus“<br />

zu verteidigen, dafür sind Arbeitersportler<br />

verfolgt, ermordet, gemeuchelt und zu<br />

Tode gebracht worden.<br />

die Erfurter Arbeitersportler<br />

Kurt Beate, geboren am 21. März 1906, ermordet am 25. <strong>Februar</strong> 1933,<br />

Werner Uhlworm, geboren am 8. November 1899, ermordet am 19. <strong>Februar</strong> 1933,<br />

den Hamburger Arbeitersportler<br />

Werner Etter, geboren am 1. November 1913, ermordet am 19. <strong>Februar</strong> 1945,<br />

den revolutionären Dresdner Arbeitersportler (Bergsteigerchor)<br />

Wilhelm <strong>Die</strong>ckmann, geboren am 2. <strong>Februar</strong> 1902, ermordet am 28. <strong>Februar</strong> 1934,<br />

den revolutionären Leipziger Arbeitersportler<br />

Bruno Plache, geboren am 18. August 1908, gestorben am 10. <strong>Februar</strong> 1949,<br />

den revolutionären Pasewalker Arbeitersportler<br />

Walter Siebert, geboren am 2. Januar 1904, ermordet im <strong>Februar</strong> 1944.


<strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

Gesetzlich festgelegte Mindestlöhne gefährden keine Arbeitsplätze<br />

Der Forschungsbericht des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung (IAB) hat es bereits<br />

bestätigt: In Deutschland arbeitet mehr als jeder<br />

sechste Vollzeitbeschäftigte für einen Niedriglohn.<br />

Nämlich für einen Lohn, der unter 66 Prozent des<br />

Durchschnitts-Einkommens liegt. Und dadurch,<br />

daß es zwischen Ost und West weiterhin sehr hohe<br />

Einkommensunterschiede gibt, wird die Höhe des<br />

Niedriglohns getrennt ausgewiesen. Demzufolge<br />

erhielten im Osten über 17 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten<br />

weniger als 1.296 Euro, während es<br />

im Westen bei 16,2 Prozent weniger als 1.798 Euro<br />

monatlich sind. Obwohl die absolute Zahl der<br />

Geringverdiener leicht abnimmt, steigt dennoch<br />

der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten an den<br />

Gesamtbeschäftigten weiterhin an, da die Zahl der<br />

Vollzeitbeschäftigten rückläufig ist.<br />

Dabei müssen gesetzlich festgelegte Mindestlöhne<br />

keinesfalls zum Abbau von Arbeitsplätzen<br />

führen. Denn eine aktuelle Studie der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das bei den<br />

Auswirkungen des in der Bauindustrie geltenden<br />

Mindestlöhne in Europa im Jahr 2007:<br />

Nur Deutschland zieht keine Grenze!<br />

Beispiel gesetzlicher Mindestlöhne (in Euro) in folgenden EU-Ländern Anstieg**<br />

2006/07<br />

Luxemburg 4,5 %<br />

9,08<br />

8,30<br />

8,27<br />

8,13<br />

7,96<br />

7,93<br />

Deutschland DGB-Forderung: 7,50<br />

4,22<br />

3,99<br />

3,47<br />

3,02<br />

2,82<br />

1,76<br />

1,50<br />

1,34<br />

1,33<br />

1,32<br />

1,00<br />

0,99<br />

0,66<br />

0,53<br />

Irland 8,5 %<br />

Frankreich 3,0 %<br />

Niederlande 5,7 %<br />

Großbritannien 8,2 %<br />

Belgien 1,9 %<br />

Griechenland* 9,3 %<br />

Spanien* 5,6 %<br />

Malta 3,6 %<br />

Slowenien 0,0 %<br />

Portugal 7,6 %<br />

Tschechien 11,4 %<br />

Ungarn 13,6 %<br />

Polen 0,0 %<br />

* Berechnet auf Basis von 14 obligatorischen Monatsgehältern.<br />

** Vergleich zum Januar 2006.<br />

Quelle: Eurostat 2007, Berechnungen des WSI. Hans-Böckler-Stiftung 2007.<br />

Es sind Kürzungen der Hartz-IV-Leistungen<br />

für Kranke vorgesehen: „Vielen Dank, Herr Scholz!“<br />

Wer als Langzeit-Erwerbsloser in Zukunft einen<br />

Aufenthalt im Krankenhaus in Anspruch nehmen<br />

muß, soll dafür gleich doppelt finanziell bestraft<br />

werden. Was sich nun die Herrschenden und ihre<br />

politischen Vertreter im Bundestag, vor allem der<br />

neue Arbeits- und Sozialminister Scholz, wieder<br />

so ausgedacht haben, ist erneut ein Ding der Unmöglichkeit,<br />

die BRD als Sozialstaat bezeichnen<br />

zu wollen. Sie verhalten sich gegenüber den Betroffenen<br />

von Hartz IV einfach so, als sei deren<br />

Sorge um ihr gesundheitliches Wohl überhaupt<br />

nichts mehr wert. Bei einem stationären Aufenthalt<br />

sollen jetzt auch noch die Hartz-IV-Regelleistungen<br />

bis zu 35 Prozent gesenkt werden. <strong>Die</strong><br />

haltlose und zynische Begründung dafür: Da es<br />

ja im Krankenhaus kostenlose Mahlzeiten gebe,<br />

brauchen die Betroffenen keine Nahrungsmittel<br />

einkaufen!<br />

Weit gefehlt: Für die ersten 14 Tage, die man<br />

im Krankenhaus verbringt, müssen auch die von<br />

Hartz IV Betroffenen pro Tag über zehn Euro an<br />

die gesetzlichen Krankenkassen zahlen, wie ich<br />

es selbst als Erwerbsloser in den Jahren 1993 und<br />

Mindestlohns, der im Jahr 1997 eingeführt wurde,<br />

mittlerweile belegen können. <strong>Die</strong>ser liegt gegenwärtig<br />

bei 9,00 Euro im Osten und bei 10,40 Euro<br />

im Westen. Wie die Studie weiterhin belegen konnte,<br />

war ihrer Analyse zufolge keine beschäftigungsschädigende<br />

Wirkung feststellbar. Denn durch den<br />

Mindestlohn in der Bauindustrie konnten eher<br />

wieder neue Arbeitsplätze entstehen, wie außerdem<br />

festzustellen war.<br />

Das Institut für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen<br />

(IAT) kam zu dem Ergebnis: Ein Mindestlohn<br />

von 7,50 Euro in der Stunde bedeutet etwa<br />

zehn Milliarden höhere Lohnzahlungen für 6,5<br />

Millionen Beschäftigte und 3,7 bis 4,2 Milliarden<br />

Euro Mehreinnahmen für den Staat bei Steuern<br />

und Sozialversicherung. <strong>Die</strong> Einführung eines gesetzlichen<br />

Mindestlohns von 7,50 Euro würde<br />

4,6 Millionen Werktätigen in der BRD, ( 14,6 der<br />

Beschäftigten) eine Lohnerhöhung bringen. Ich<br />

aber halte 7,50 Euro noch für zu wenig im Verhältnis<br />

zu den Lebenhaltungskosten.<br />

Arthur Müller<br />

Estland 34,3 %<br />

Slowakei 32,0 %<br />

Litauen 8,7 %<br />

Lettland 47,8 %<br />

Rumänien 26,6 %<br />

Bulgarien 12,8 %<br />

1995 erfahren habe. Angenommen: Man verbleibt<br />

als von Hartz IV betroffene Patientin oder Patient<br />

14 Tage oder länger im Krankenhaus, so sind<br />

das allein schon über 140 Euro, mit denen man<br />

im Monat weniger auskommen muß. Und wird<br />

dazu noch das Arbeitslosengeld nach den Hartz-<br />

Regelungen bis zu 35 Prozent gekürzt, hat man<br />

noch viel weniger zum Leben und was zum Überleben<br />

keinesfalls mehr ausreicht - lediglich noch<br />

zum Hungern.<br />

Das paßt ganz zum Stil der wenigen herrschenden<br />

Reichen sowie ihrer politisch reaktionär und<br />

arbeiterfeindlich gesinnten Marionetten im Bundestag<br />

in Berlin: <strong>Die</strong> Ärmsten in unserem Land<br />

während eines stationären Aufenthalts bei vorübergehender<br />

Krankheit noch viel ärmer zu machen,<br />

als sie es ohnehin bereits sind. Soll auch<br />

das Gesetz werden, muß dagegen überall in der<br />

BRD demonstriert und heftig protestiert werden.<br />

Dann müssen sich die Menschen im eigenen Interesse<br />

aufgefordert fühlen, konsequent gegen ein<br />

solches Unrecht vorzugehen.<br />

Arthur Müller<br />

Kalendarium - <strong>Februar</strong><br />

23. 02. 1848 Beginn der Revolution in Paris.<br />

<strong>Februar</strong> 1848 Von Karl Marx und Friedrich Engels<br />

erscheint in London das<br />

„<strong>Kommunistische</strong> Manifest“.<br />

<strong>Februar</strong> 1865 „<strong>Die</strong> preußische Militärfrage und die<br />

deutsche Arbeiterpartei“ von Friedrich<br />

Engels erscheint in Hamburg.<br />

<strong>Februar</strong> 1907 Karl Liebknecht veröffentlicht „Militarismus<br />

und Antimilitarismus unter<br />

besonderer Berücksichtigung der internationalen<br />

Jugendbewegung“.<br />

<strong>Februar</strong> 1917 <strong>Februar</strong>revolution in Rußland.<br />

<strong>Februar</strong> 1919 Gründung des Völkerbundes.<br />

Organisation der imperialistischen<br />

Großmächte zur Festigung des<br />

imperialistischen Systems nach dem<br />

1. Weltkrieg und zur Unterdrückung<br />

der revolutionären Bewegung.<br />

02. 02. 1943 Kapitulation der deutschen Armee bei<br />

Stalingrad. Es tritt die Wende im<br />

Großen Vaterländischen Krieg mit dem<br />

baldigen Sieg der <strong>Rote</strong>n Armee ein.<br />

03. 02. 1930 Gründung der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong><br />

Vietnams.<br />

06. 02. 1919 <strong>Die</strong> Nationalversammlung tritt in<br />

Weimar zusammen.<br />

07. 02. 1933 Letzte Tagung der des ZK der KPD im<br />

Sporthaus Ziegenhals in Zeuthen unter<br />

Teilnahme von Ernst Thälmann.<br />

08. 02. 1950 Bildung des Ministeriums für Staatssicherheit<br />

der DDR.<br />

09. 02. 1896 John Scheer geboren (ermordet von den<br />

Nazis am 2. <strong>Februar</strong> 1934).<br />

10. 02. 1898 Bertolt Brecht geboren.<br />

10. 02. 1960 <strong>Die</strong> Volkskammer beschließt nach dem<br />

Bekanntwerden von Plänen für einen<br />

Überraschungsangriff der Bundeswehr,<br />

den Nationalen Verteidigungsrat der<br />

DDR und den ständigen Ausschuß der<br />

Volkskammer für Nationale<br />

Verteidigung zu schaffen.<br />

11. 02. 1958 Das Gesetz über die Vervollkommnung<br />

und Vereinfachung der Arbeit im<br />

Staatsapparat der DDR wird erlassen.<br />

12. 02. 1933 Funktionärstagung der KPD in Eisleben.<br />

700 Nazis überfielen die 30 noch<br />

anwesenden KPD-Mitglieder und<br />

40 Kinder mit geschliffenen Spaten<br />

und Beilpicken. Drei Tote, 24 Verletzte,<br />

darunter ein Kind waren das Ergebnis<br />

dieser „freiheitlich-demokratischen<br />

Rechtsaktion“.<br />

18. 02. 1918 Bruch des Waffenstillstandes durch die<br />

neue Offensive gegen Sowjetrußland.<br />

20. 02. 1914 Rosa Luxemburg wird zu einem Jahr<br />

Gefängnis verurteilt wegen Aufruf<br />

gegen Militarismus und Krieg.<br />

23. 02. 1918 Gründung der „<strong>Rote</strong>n Armee“ (Tag der<br />

<strong>Rote</strong>n Armee) und ihr erster Sieg bei<br />

Narva und Pskow.<br />

23. 02. 1933 Schließung des Karl-Liebknecht-Hauses<br />

durch Görings Polizei.<br />

23. 02. 1933 Letzte große Kundgebung der KPD,<br />

auf der Wilhelm Pieck gegen die<br />

Anschuldigungen der Nazis auftritt,<br />

Attentate und individuellen Terror zu<br />

begehen. Er ruft eindringlich zur<br />

kämpferischen Arbeitereinheit gegen<br />

den Faschismus auf.<br />

27. 02. 1933 Reichstagsbrand! Nazis stecken das<br />

Reichstagsgebäude in Brand und lösen<br />

damit Massenverhaftungen aus.<br />

Ernst Thälmann bietet im Namen der<br />

KPD in einem offenen Brief allen<br />

Proletariern „die Bruderhand zum<br />

gemeinsamen Kampfbündnis gegen den<br />

Faschismus“. Das Zentralorgan der<br />

KPD „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ erscheint in<br />

ihrer letzten Ausgabe.<br />

Impressum: <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 7<br />

Kontaktadressen<br />

der KPD<br />

- Zentralkomitee der KPD<br />

- Redaktion „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“,<br />

Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“<br />

- KPD-Landesorganisation Berlin<br />

Franz-Mehring-Platz 1<br />

10243 Berlin<br />

Telefon 030/9821930<br />

Fax 030/97896669<br />

E-mail: post@k-p-d-online.de<br />

KPD-Landesorganisation Brandenburg<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Barnim/Märkisch-Oderland<br />

KPD-Regionalorganisation Frankfurt/Oder<br />

c/o Lutz Terlein<br />

Telefon 0173-4009649<br />

E-mail: LutzTerlein@freenet.de<br />

KPD-Landesorganisation Thüringen<br />

André Reyes-Suarez<br />

Rittergasse 9<br />

99423 Weimar<br />

Telefon 0177-7052933<br />

KPD-Landesorganisation Sachsen<br />

KPD-Regionalorganisation Dresden<br />

c/o Michael Junghans<br />

Königsteiner Straße 6<br />

01824 Rosenthal<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Leipzig/Umland<br />

Günther Schulze<br />

Telefon 0341/2328144<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Freiberg/Sachsen<br />

Postfach 500132<br />

09589 Freiberg<br />

KPD-Regionalorganisation Oberlausitz<br />

c/o Fritz Lohse<br />

Professor-Wagenfeld-Ring 108<br />

02943 Weißwasser/Oberlausitz<br />

Telefon 03576/241735<br />

KPD-Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

Postfach 1262<br />

06692 Zeitz<br />

KPD-Regionalorganisation Zeitz<br />

Postfach 1262<br />

06692 Zeitz<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Halle/Bernburg<br />

c/o Wilhelm Deistel<br />

Steinstraße 54<br />

06406 Bernburg<br />

KPD-Regionalorganisation Magdeburg<br />

über Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

KPD-Landesorganisation Niedersachsen<br />

Jörg Lorenz<br />

Husarenstraße 39<br />

30163 Hannover<br />

Telefon 0179-5473578<br />

KPD-Landesorganisation<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Telefon 0381/718863<br />

KPD-Regionalorganisation Rostock<br />

und Umland<br />

Rolf Bruß<br />

Bützower Straße 3<br />

18109 Rostock<br />

Telefon 0381/718863<br />

KPD Osnabrück<br />

Postfach 2725<br />

49017 Osnabrück<br />

KPD Augsburg und Umland<br />

Postfach 102207<br />

86012 Augsburg<br />

KPD-Regionalorganisation Koblenz<br />

Postfach 200913<br />

56009 Koblenz<br />

„Wir müssen in der<br />

gesamten Arbeiterklasse<br />

darüber Klarheit schaffen,<br />

daß es wahrscheinlich<br />

keine andere Art<br />

der Ablösung der<br />

Regierung geben kann,<br />

als ihren revolutionären<br />

Sturz.“<br />

Ernst Thälmann auf der<br />

Zeuthener Tagung des<br />

ZK der <strong>Kommunistische</strong>n<br />

<strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong>.<br />

ISSN 1433-6383<br />

Herausgeber: Zentralkomitee der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong>.<br />

Presse-, Publikations- und Informationsdienst der KPD -PPI- Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“.<br />

Redaktion: „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ / „Schriftenreihe der KPD“.<br />

Amtierender Chefredakteur: Arthur Müller V.i.S.d.P.<br />

Redakteure: Dr. Sigmar Eßbach, Eva Kolowrat.<br />

Layout und Versand: Jürgen Schneider.<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin.<br />

Telefon: 030/9821930. Fax: 030/97896669.<br />

Bankverbindung: Berliner Sparkasse - Konto-Nr.: 1813061463, Bankleitzahl: 10050000.<br />

Druck: Union Druckerei Berlin GmbH, Storkower Straße 127a, 10407 Berlin.<br />

<strong>Die</strong> „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ ist als Zentralorgan der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> dem Programm verpflichtet.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> ist als <strong>Partei</strong> beim Bundeswahlleiter registriert. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

tragen die Autoren die Verantwortung. Deren Meinung muß nicht mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen.<br />

Unsere Autoren schreiben sämtlich honorarfrei. <strong>Die</strong> Redaktion arbeitet ehrenamtlich.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Internet - KPD Homepage: http://www.k-p-d-online.de<br />

Internet - DRF Homepage: http://www.d-r-f-online.de<br />

E-Mail: info@d-r-f-online.de<br />

Redaktionsschluß für „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong>: 15. Januar <strong>2008</strong>


8 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Jahresabo., Preis 23,00 Euro beziehen.<br />

Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Förderabo., Preis 31,00 Euro beziehen.<br />

Ich bitte um das Statut und Programm der KPD. Preis 2,00 Euro plus 0,55 Euro<br />

füge ich in Briefmarken bei.<br />

Ich möchte Mitglied der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> werden.<br />

Name .................................................. Vorname ...............................................<br />

Straße .................................................................................................................<br />

PLZ ............. Wohnort ................................... Telefon/Fax ..............................<br />

Veranstaltungen, <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

Sonnabend, 2. <strong>Februar</strong>, um 15.00 Uhr,<br />

in Suhl, vor dem Bahnhof:<br />

Antifaschistische Demonstration<br />

der SDAJ Thüringen<br />

Vor nunmehr 15 Jahren wurde der Antifaschist<br />

und SDAJ’ler Olaf Heydenbluth in Suhl von<br />

Neonazis ermordet. Wir sind fest davon überzeugt,<br />

seinem Andenken am ehesten gerecht zu<br />

werden, indem wir heute auf die Gefahren von<br />

Rechts aufmerksam machen und uns konsequent<br />

gegen den weiter ausufernden Neofaschismus<br />

einsetzen.<br />

<strong>Die</strong> SDAJ Thüringen ruft alle Antifaschistinnen<br />

und Antifaschisten auf, sich daran zu beteiligen.<br />

Infos unter: www.sdajthueringen.blogsport.de<br />

rotfront.jena@googlemail.com<br />

Sonnabend, 9. <strong>Februar</strong>, um 10.00 Uhr,<br />

in Chemnitz, im Rothaus, Lohstraße 2:<br />

Schlußfolgerungen<br />

kommunistischer <strong>Partei</strong>en<br />

aus der Konterrevolution<br />

Bildungsveranstaltung, Referent Rolf Berthold,<br />

Vorsitzender des Rotfuchs-Fördervereins e.V.<br />

Rotfuchs-Regionalgruppe Freiberg/Chemnitz.<br />

Gedenken an Otto Grüneberg<br />

Seit Jahren gedenken Antifaschisten des kommunistischen<br />

Arbeiters Otto Grüneberg, der in der Nacht<br />

zum 1. <strong>Februar</strong> 1931 von Faschisten erschossen wurde.<br />

Auch in diesem Jahr wollen wir mit seiner Ehrung<br />

wieder ein Zeichen gegen den Faschismus setzen.<br />

Das ist aktueller denn je - auch heute greifen Faschisten<br />

wieder Andersdenkende, Ausländer oder<br />

auch Obdachlose an. Seit Beginn der 90er Jahre sollen<br />

etwa hundert Menschen in ganz Deutschland<br />

ermordet worden sein - ohne daß der Ruf nach „Erziehungscmps“<br />

oder einem Sonderstrafrecht für die<br />

Täter laut wird. Im Gegenteil: Überführte Gewalttäter<br />

werden von Polizei und Justiz oft mit Samthandschuhen<br />

angefaßt - wie früher.<br />

Grüneberg war Leiter der <strong>Rote</strong>n Jungfront in Charlottenburg.<br />

Seine Mörder waren Angehörige der berüchtigten<br />

SA-Sturms 33, die ihm auflauerten, als er<br />

mit Freunden von einer Nachtsitzung der Internationalen<br />

Arbeiterhilfe kam. An der Ecke Hebbelstraße/<br />

Schloßstraße verletzten sie ihn mit mehreren Schüssen.<br />

Grüneberg konnte sich gerade noch zu der Gaststätte<br />

im Erdgechoß seines Wohnhauses in der<br />

Schloßstraße 22 schleppen. Dort starb er.<br />

Grüneberg hatte in der Woche vor seiner Ermordung<br />

Drohbriefe erhalten. Grund: Er sollte als Zeuge in<br />

einem Prozes gegen Nazis aussagen, die wenige Tage<br />

zuvor den Arbeiter Max Schiermer durch Messerstiche<br />

so verwundet hatten, daß er am Tag darauf starb.<br />

Ungeachtet dieser Tatsache wurde in der Tagespresse<br />

der Mord an Otto Grüneberg als „Zufall“ hingestellt.<br />

Seine Mörder bekamen fünf Jahre Haft - wurden aber<br />

schon nach zehn Monaten freigelassen.<br />

Zur Beerdigung kamen 60.000 Berlinerinnen und Berliner,<br />

um so auch gegen den Terror der SA zu protestieren.<br />

Otto Grüneberg war eines der ersten Opfer<br />

des Faschismus in Charlottenburg. Vor und nach der<br />

faschistischen Machtergreifung von 1933 sollten ihm<br />

noch viele folgen.<br />

Wir treffen uns am Sonntag, 3. <strong>Februar</strong>, um<br />

10.00 Uhr vor der Gaststätte „Kastanie“<br />

in der Schloßstraße 22 (Charlottenburg).<br />

Zu dieser Ehrung rufen auf:<br />

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund<br />

der Antifaschisten (VVN / BdA).<br />

Antifaschistische Linke Berlin (ALB).<br />

Berliner Bündnis für soziale Gerechtigkeit und<br />

Menschenwürde (BüSGM).<br />

Deutsche <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> (DKP) -<br />

Ortsgruppe Berlin-Mitte.<br />

<strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> (KPD),<br />

Landesorganisation Berlin.<br />

Sonntag, 10. <strong>Februar</strong>, um 11.30 Uhr in der<br />

Gedenkstätte Ziegenhals:<br />

Kundgebung anläßlich des<br />

75. Jahrestages der illegalen<br />

Tagung des ZK der KPD im<br />

Sporthaus Ziegenhals,<br />

am 7. <strong>Februar</strong> 1933<br />

Es spricht: Heinz Keßler (Armeegeneral a. D.)<br />

Es wirken mit: <strong>Die</strong>ter Dehm (Liedermacher)<br />

und Michael Letz<br />

(musikalische Begleitung<br />

am Piano).<br />

Veranstalter: Freundeskreis Ernst-Thälmann-<br />

Gedenkstätte Ziegenhals e.V.<br />

Sonnabend, 16. <strong>Februar</strong>, von 9.30 bis 15.30 Uhr,<br />

in Hannover, in den ver.di-Höfen/Rotation,<br />

Goseriede 10:<br />

Antifaschistische Sozialkonferenz<br />

unter dem Thema:<br />

Der Blick ins rechte Lager<br />

Kosten: 6,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro.<br />

Anmeldung bei: Arbeit und Leben.<br />

Telefon: 0511/1210526.<br />

Bertolt Brecht<br />

zu seinem<br />

110. Geburtstag:<br />

Wer aber<br />

ist die<br />

<strong>Partei</strong>?<br />

Wer aber ist die <strong>Partei</strong>?<br />

Sitzt sie in einem Haus mit<br />

Telefonen?<br />

Sind ihre Gedanken geheim,<br />

ihre Entschlüsse unbekannt?<br />

Wer ist sie?<br />

Wer sind sie?<br />

Du und ich und ihr - wir alle.<br />

In deinem Anzug steckt sie,<br />

Genosse, und denkt in deinem<br />

Kopf.<br />

Wo ich wohne, ist ihr Haus,<br />

und wo du angegriffen wirst,<br />

da kämpft sie.<br />

Zeige uns den Weg, den wir gehen<br />

sollen, und wir werden ihn gehen<br />

wie du, aber<br />

gehe nicht ohne uns den richtigen<br />

Weg.<br />

Ohne uns ist er der falscheste.<br />

Trenne dich nicht von uns!<br />

Wir können irren, und du kannst<br />

Recht haben, also<br />

trenne dich nicht von uns!<br />

Daß der kurze Weg besser ist<br />

als der lange, das leugnet keiner.<br />

Aber wenn ihn einer weiß<br />

und vermag ihn uns nicht<br />

zu zeigen, was nützt uns seine<br />

Weisheit?<br />

Sei bei uns weise!<br />

Trenne dich nicht von uns!<br />

Jugendbibliothek Gera vor dem<br />

finanziellen Aus!<br />

Wir waren am Anfang drei antifaschistische<br />

und antikapitalistische Jugendliche aus Gera,<br />

die vor gut zwei Jahren in einem kleinen Raum<br />

angefangen haben, Bücher zu sammeln. Den<br />

Raum haben wir angemietet und auch ausgestattet<br />

mit Spenden und unserem eigenen Geld.<br />

Es kamen die ersten Bücher und der Buchbestand<br />

wuchs schneller als wir erwartet hatten.<br />

<strong>Die</strong> Jugendbibliothek wurde verbessert. Regelmäßige<br />

Veranstaltungen, Internetzugang, Lesekaffee,<br />

Vortragsraum, die Arbeit an der Info<br />

CD/DVD und ein Grundlagenseminar des<br />

Marxismus-Leninismus wurden ermöglicht.<br />

Nun steht unsere Anlaufstelle für antifaschistische<br />

und antikapitalistische Jugendliche in<br />

Gera vor dem Aus. <strong>Die</strong> finanziellen Mittel reichen<br />

nur noch für knapp drei Monatsmieten.<br />

Um die Jugendbibliothek Gera als einen gemeinnützigen<br />

Verein zu erhalten, bitten wir<br />

jeden Genossen und Sympathisanten eindringlich<br />

um Spenden und finanzielle Unterstützung.<br />

Bankdaten: Jugendbibliothek Gera e.V.<br />

Konto 57118, BLZ 830 500 000.<br />

Jugendbibliothek Gera e.V., Keplerstraße 34 - 36,<br />

07549 Gera, Telefon 0365/5523735<br />

Veranstaltungen<br />

der Galerie<br />

Olga Benario<br />

in Berlin<br />

8. <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong>:<br />

„Ein Leben für die Revolution“<br />

Dokumentation von G. Iytanir und ein<br />

Gespräch mit Claudia von Gelieu.<br />

Museum Neukölln,<br />

Ganghoferstraße 3, ab 17.00 Uhr.<br />

12. <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong>:<br />

Kundgebung am Stolperstein für Olga<br />

Benario, Ecke Inn-/Donaustraße,<br />

ab 17.00 Uhr.<br />

14. <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong>:<br />

Gespräch mit Anita Prestes und Hans<br />

Coppi, Haus der Demokratie,<br />

Greifswalder Straße 4, ab 19.00 Uhr.<br />

Wir gratulieren ganz herzlich<br />

allen Lesern unserer Zeitung,<br />

die im Monat <strong>Februar</strong> Geburtstag<br />

haben, und wünschen alles<br />

erdenklich Gute für den weiteren<br />

Lebensweg.<br />

Zentralkomitee der KPD<br />

und Redaktion DRF<br />

Angriff und Abwehr<br />

In beiden Systemen wurden dementsprechend<br />

auch die jeweiligen Geheimdienste aufgebaut.<br />

Kein Staat kann ohne seinen Geheimdienst existieren.<br />

Aus diesem Grunde werden hier die Aufgaben<br />

und der Charakter der jeweiligen Geheimdienste<br />

genannt. Den gegensätzlichen Systemen<br />

entsprechend, waren die Charaktereigenschaften<br />

ebenso gegensätzlich. Hierbei werden auch<br />

die Skrupellosigkeiten der westlichen Geheimdienste<br />

geschildert.<br />

ISBN 978-3-360-01082-7<br />

Erhältlich in Buchhandlungen oder über<br />

www.edition-ost.de<br />

Spendenaufruf für<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“!<br />

<strong>Die</strong> Herstellung einer Zeitung<br />

ist heute aufwendiger denn je.<br />

So geht es auch mit unserem<br />

Zentralorgan. Deshalb sind wir<br />

auf die Unterstützung unserer<br />

Leser bei der Finanzierung der<br />

Zeitung angewiesen. Auch<br />

die kleinste Spende hilft uns.<br />

Spenden sind zu richten an:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />

<strong>Fahne</strong><br />

(Bankverbindung: Berliner<br />

Sparkasse, BLZ 10050000,<br />

Kto.-Nr. 1813061463.<br />

Wir bedanken uns schon jetzt<br />

ganz herzlich.<br />

Redaktion<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“<br />

„Für die Wiedergeburt des Vaterlandes“<br />

Ein Film aus der KDVR<br />

Das Studio „Mokran-Video“ in Pjöngjang hat dieses bedeutsame<br />

zehnteilige Filmwerk geschaffen, das nun auf 3 DVD in deutscher<br />

Sprache zum Preis von 10,00 Euro je DVD vorliegt.<br />

Bestellungen bitte an: ZK der KPD, Eigenverlag „Wilhelm Pieck“,<br />

Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin

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