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deutsche Einheit - Die Rote Fahne - Kommunistische Partei ...

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<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />

92. Jahrgang, Nr. 10<br />

Zentralorgan der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> Deutschlands<br />

Eigenverlag „Wilhelm Pieck“<br />

Redaktion und Vertrieb<br />

10243 Berlin, Franz-Mehring-Platz 1<br />

Tel.: 030-9821930, Fax: 030-97896669<br />

„Wer seine Arbeit und sein Leben für die DDR<br />

eingesetzt hat, hat nicht umsonst gelebt. Immer<br />

mehr ,Ossis’ werden erkennen, daß die Lebensbedingungen<br />

in der DDR sie weniger deformiert<br />

haben, als die Wessis durch die ,soziale’ Marktwirtschaft<br />

deformiert worden sind; daß die Kinder<br />

in der DDR in Krippen, in Kindergärten und Schulen<br />

sorgloser, glücklicher, gebildeter und freier<br />

aufwuchsen, als die Kinder in den von Gewalttaten<br />

beherrschten Schulen, Straßen und Plätzen<br />

in der BRD. Kranke werden erkennen, daß sie in<br />

dem Gesundheitswesen der DDR trotz technischer<br />

Rückstände Patienten und nicht kommerzielle Objekte<br />

für das Marketing von Ärzten waren. Künstler<br />

werden begreifen, daß die angebliche oder<br />

wirkliche DDR-Zensur nicht so kunstfeindlich<br />

Begründet von<br />

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg<br />

(wieder herausgegeben 1990 in der DDR)<br />

Erklärung des Bündnisses für Soziale Gerechtigkeit und Menschwürde e.V.<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Erklärung soll unser Bedauern<br />

ausdrücken, daß der einzige sozialistische Staat<br />

auf <strong>deutsche</strong>m Boden, der 40 Jahre lang dem Kapital<br />

die Verfügungsgewalt über Grund und Boden<br />

und die Produktionsmittel entzogen hatte,<br />

durch die Konterrevolution mehr oder weniger<br />

zwangsweise vom kapitalistischen Wertsystem<br />

einverleibt werden konnte. Vor 20 Jahren wurde<br />

von der Volkskammer der DDR der Beitritt zur BRD<br />

nach Artikel 23 des Grundgesetzes zum 3. Oktober<br />

1990 beschlossen. Der verstärkte Druck durch<br />

das Großkapital, gefördert durch die BRD-Regierung,<br />

die von der Politik der Administration der<br />

Sowjetunion bewirkte Auflösung des „Ostblocks“<br />

und die dadurch begünstigte Fluchtwelle von<br />

DDR-Bürgern in die BRD, die von der BRD geschürten<br />

Protestdemonstrationen, die von Schabowski<br />

unabgesprochenen verkündete „Öffnung<br />

der Mauer“ lösten den Rücktritt des Politbüros<br />

der SED und der Regierung der DDR aus. <strong>Die</strong><br />

nachfolgenden Regierungen waren dann nicht<br />

mehr willens oder in der Lage, in Verhandlungen<br />

mit der BRD die Vereinigung gemäß Artikel 146<br />

des Grundgesetzes der BRD - nach Ausarbeitung<br />

einer gemeinsamen neuen Verfassung - zu<br />

fordern, geschweige denn, fortzusetzen. Am 7.<br />

November 1989 trat der Ministerrat der DDR unter<br />

seinem Vorsitzenden Willi Stoph zurück. Er<br />

machte damit Platz für die Regierung unter Hans<br />

Modrow, der am 13. November 1989 durch die<br />

Volkskammer zum neuen Ministerpräsidenten gewählt<br />

wurde. Bis zu den nach bürgerlichem Muster<br />

beschlossenen Volkskammerwahlen im März<br />

1990 führte er die Regierungsgeschäfte der DDR.<br />

Am 1. Dezember 1989 beschloß die Volkskammer<br />

die Streichung des entsprechend der DDR-<br />

Verfassung festgelegten Führungsanspruchs der<br />

SED. <strong>Die</strong> unter Hans Modrow gebildete Regierung<br />

der „nationalen Verantwortung“ gab dem<br />

Weg in den Kapitalismus große Schubkraft. Im<br />

engen zeitlichen Zusammenhang wurde am 1.<br />

März 1990 ein bestenfalls als naiv zu bezeichnender<br />

Beschluß des Ministerrats der DDR zur Gründung<br />

der „Anstalt zur treuhändlerischen Verantwortung<br />

des Volkseigentums“ (Treuhand)<br />

gefaßt. Dem Ausverkauf des Volksvermögens der<br />

DDR, im Wesentlichen an das Großkapital der alten<br />

BRD, war damit Tür und Tor geöffnet. <strong>Die</strong><br />

vom Ministerpräsidenten am 30. Januar 1990 in<br />

Moskau unterbreiteten Vorschläge zur „Vereinigung<br />

beider <strong>deutsche</strong>r Staaten“ (Konföderation)<br />

waren zum Scheitern verurteilt. In die Regierungszeit<br />

dieser Administration fiel die geduldete Verhaftung<br />

von gegenwärtigen und hohen Mandatsträgern,<br />

zum Beispiel des Verteidigungsministers<br />

a. D. Heinz Keßler.<br />

Daß die Entscheidung für den Beitritt und gegen<br />

die staatliche Neukonstituierung fiel, war<br />

nicht zuletzt dem wirtschaftlichen und politischen<br />

Druck der BRD auf die DDR geschuldet, der mit<br />

den bürgerlichen Wahlen in der DDR am 18. März<br />

1990 verstärkt worden war.<br />

Der von der de-Maiziere-Regierung durch den<br />

sogenannten Einigungsvertrag erfolgte Ausverkauf<br />

der gesamten Republik und auch die Verhaftung<br />

der Verantwortungsträger wären gemäß dem<br />

noch geltenden Strafgesetzbuch der DDR (§ 96)<br />

ein Rechtsgrund zur Anklage wegen Hochverrats<br />

gewesen.<br />

<strong>Die</strong> Vermeidung von kämpferischen Auseinandersetzungen<br />

bei der Einverleibung der DDR war<br />

für das Kapital die geräuschloseste, preiswerteste<br />

und gewinnträchtigste Art der Aneignung von<br />

Volksvermögen, sowie zur Ausplünderung der<br />

Mehrzahl seiner Bürgerinnen und Bürger. Mit<br />

Sicherheit hat die kampflose Übergabe der DDR<br />

Blutvergießen in der Bevölkerung verhindert.<br />

Schließlich hatte die Mehrheit der DDR-Bürgerinnen<br />

und -Bürger den Parolen von den „blühenden<br />

Landschaften“ geglaubt und die <strong>Partei</strong>en<br />

gewählt, die den Beitritt nach Artikel 23 im<br />

Grundgesetz favorisierten. So begann für die Betroffenen<br />

der Weg aus einer ausbeutungsfreien<br />

in eine Gesellschaft der Ausbeuter und der uneingeschränkten<br />

Verfügungsmacht des Kapitals.<br />

<strong>Die</strong> Bürgerinnen und Bürger der DDR mußten<br />

von diesem Zeitpunkt an mit einer nicht vom Volk<br />

bestätigten Verfassung, genannt Grundgesetz, leben<br />

und sich von ihrer durch Volksentscheid am<br />

9. April 1968 (94,49 Prozent Ja-Stimmen) in Kraft<br />

getretenen Verfassung verabschieden.<br />

Daß die DDR letztlich im Kampf der Gesellschaftssysteme<br />

zerrieben und von der BRD vereinnahmt<br />

werden konnte, hat sicher viele Gründe,<br />

unter anderem auch die permanente äußere Beeinflussung<br />

mit antisozialistischer Propaganda<br />

und das subjektive Unvermögen, neu heran gereiften<br />

gesellschaftlichen Erfordernissen gerecht zu<br />

werden.<br />

Zur Theorie des Verrats in eigenen Reihen zitierte<br />

Götz <strong>Die</strong>ckmann in unserer Politiktribüne<br />

Nr. 2 Friedrich Engels, der bereits 1851 in seinem<br />

Werk „Revolution und Konterrevolution“ feststellte:<br />

„(...) wenn man aber nach den Ursachen<br />

der Erfolge der Konterrevolution forscht, erhält<br />

man von allen Seiten die bequeme Antwort,<br />

Herr X oder Bürger Y habe das Volk ,verraten’.<br />

<strong>Die</strong>se Antwort mag zutreffen oder auch nicht,<br />

je nach Umständen, aber unter keinerlei Umständen<br />

erklärt sie auch nur das Geringste, ja<br />

sie macht nicht einmal verständlich, wie es<br />

kam, daß das ,Volk’ sich derart verraten ließ.“<br />

(MEW Band 8, Seite 6)<br />

Letztlich hat eine Kombination äußerer und<br />

innerer Ursachen zu den konterrevolutionären<br />

Ereignissen und zur Liquidierung der DDR geführt.<br />

Vor 20 Jahren konnten sich viele DDR-<br />

Bürgerinnen und -Bürger nicht vorstellen, daß<br />

das Wesen des Kapitalismus den theoretischen<br />

Schulungen in ihrem Staat entsprach; und viele<br />

Einwohner der BRD glaubten nicht, daß die Errungenschaften<br />

der sogenannten sozialen Marktwirtschaft<br />

lediglich der Systemkonkurrenz geschuldet<br />

waren. Ohne das Gegenbeispiel DDR hätte<br />

Oktober 2010<br />

Einzelpreis: 1,80 Euro<br />

Jahres-Abonnement: 25,00 Euro<br />

Förder-Abonnement: 35,00 Euro<br />

20 Jahre sogenannte „<strong>deutsche</strong> <strong>Einheit</strong>“ - Was war die DDR?<br />

Auszug aus der Rede Erich Honeckers vor dem Berliner Landgericht am 3. Dezember 1992<br />

war, wie die Zensur des Marktes. Staatsbürger<br />

werden spüren, daß die DDR-Bürokratie plus der<br />

Jagd auf knappe Waren nicht so viel Freizeit erforderte,<br />

wie die Bürokratie der BRD. Arbeiter und<br />

Bauern werden erkennen, daß die BRD ein Staat<br />

der Unternehmer (sprich Kapitalisten) ist und daß<br />

sich die DDR nicht ohne Grund einen Arbeiterund<br />

Bauernstaat nannte. Frauen werden die<br />

Gleichberechtigung und das Recht, über ihren<br />

Körper selbst zu bestimmen, das sie in der DDR<br />

hatten, jetzt höher schätzen. Viele werden nach<br />

der Berührung mit dem Gesetz und dem Recht<br />

der BRD mit Frau Bohley, die uns Kommunisten<br />

verdammt, sagen: ,Gerechtigkeit haben wir gewollt<br />

- den Rechtsstaat haben wir bekommen.’<br />

Viele werden auch begreifen, daß die Freiheit,<br />

der Kapitalismus auch in der BRD von Anfang<br />

an sein wahres Gesicht gezeigt.<br />

Heute spüren die Bürger der gemeinsamen BRD<br />

immer tief greifender, insbesondere jedoch die<br />

Menschen der DDR, die unter den kapitalistischen<br />

Bedingungen der rigorosen Ausbeutung, Entrechtung,<br />

der Erwerbs- und Perspektivlosigkeit leiden,<br />

welche Werte sie an sozialistischer Demokratie,<br />

Menschlichkeit, sozialer Geborgenheit und<br />

eines Lebens in Frieden verloren haben.<br />

Gemessen an der arbeitsrechtlichen Stellung<br />

der Werktätigen in den Betrieben, festgelegt in<br />

einem Arbeitsgesetzbuch, ihrer Mitbestimmungsrechte,<br />

der Rolle der Jugend, der Stellung der Frauen,<br />

der Förderung der Familie in der Gesellschaft<br />

und im zivilrechtlichen Leben, sowie wegen des<br />

vorbildlichen Bildungs- und Gesundheitssystems,<br />

war die DDR der BRD um eine historische Epoche<br />

voraus. Nicht zuletzt hierdurch, aber auch<br />

durch ihre außenpolitische Rolle als Hort des Friedens<br />

und der Solidarität, erwarb sich die DDR hohe<br />

internationale Anerkennung und Wertschätzung.<br />

<strong>Die</strong> staatliche Politik der heutigen BRD, verbunden<br />

mit den dem Kapitalismus immanenten<br />

Finanzspekulationen, den Kosten für Kriegs- und<br />

Umweltschäden und den daraus resultierenden<br />

Staatsschulden bewirkt eine Ausplünderung der<br />

Mehrheit der Bevölkerung und führt in den finanziellen<br />

Ruin von immer mehr Bevölkerungsteilen.<br />

<strong>Die</strong> permanente öffentliche Entwertung<br />

von DDR-Biografien und die Hatz gegen Mitarbeiter<br />

von Sicherheitsorganen der DDR sollen<br />

der Deligitimierung der DDR dienen und sie als<br />

„Unrechtsstaat“ diskreditieren.<br />

Das Verbot der KPD, der FDJ und anderer demokratischer<br />

Organisationen und der Einzug ihres<br />

Vermögens in den 50er Jahren in der BRD,<br />

sowie die Vernichtung der Existenzgrundlagen der<br />

Betroffenen durch berufliche Ausgrenzung und<br />

Inhaftierung ist - wie das „Rentenstrafrecht“ für<br />

DDR-Bürger nach 1990 - Gesinnungsjustiz.<br />

<strong>Die</strong> von den BRD-Politikern und Medien beschworene<br />

Freiheit im Kapitalismus gibt nur ein<br />

Zerrbild wieder. Unser Freiheitsbegriff steht in<br />

einem absoluten Gegensatz dazu. <strong>Die</strong> von uns angestrebte<br />

Freiheit in einer freien Gesellschaft muß<br />

die Freiheit von Kriegseinsätzen der Bundeswehr,<br />

die Freiheit von den finanziellen Belastungen bei<br />

Krankheit und Arzt-Konsultationen, die Freiheit<br />

von Angst, heute oder morgen der Arbeitsplatzvernichtung<br />

zum Opfer zu fallen, die Freiheit von<br />

den Sanktionen nach dem Muster von Hartz IV,<br />

die Freiheit von Angst, die Wohnung zu verlieren<br />

und letztendlich die Freiheit von Elend und<br />

Not zu sein. Wir wissen, daß diese Forderungen<br />

in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem unerreichbar<br />

sind. Der Kampf für eine gesellschaftliche<br />

Alternative, die zum Sozialismus führt, muß<br />

aufgenommen werden. Schon der Revolutionär<br />

Che Guevara sagte optimistisch:<br />

„Seien wir realistisch!<br />

Versuchen wir das Unmögliche!“<br />

zwischen CDU/CSU, SPD und FDP zu wählen,<br />

nur die Freiheit zu einer Scheinwahl bedeutet.<br />

Sie werden erkennen, daß sie im täglichen Leben,<br />

insbesondere auf ihrer Arbeitsstelle, in der DDR<br />

ein ungleich höheres Maß an Freiheit hatten, als<br />

sie es jetzt haben. Schließlich werden die Geborgenheit<br />

und Sicherheit, die die kleine und im Verhältnis<br />

zur BRD arme DDR ihren Bürgern gewährte,<br />

nicht mehr als Selbstverständlichkeit<br />

mißachtet werden, weil der Alltag des Kapitalismus<br />

jetzt jedem deutlich macht, was sie in Wahrheit<br />

wert sind. <strong>Die</strong> Bilanz der 40-jährigen Geschichte<br />

der DDR sieht anders aus, als sie von<br />

den Politikern und Medien der BRD dargestellt<br />

wird. Der wachsende zeitliche Abstand wird das<br />

immer deutlicher machen.“<br />

Aus dem Inhalt<br />

Furcht und Elend des Seite 2<br />

Bundesbänkers Thilo Sarrazin<br />

Hinweise zur marxistich- Seite 3<br />

leninistischen Bildungsarbeit<br />

Redebeitrag von Gerd Hommel Seite 4<br />

auf der Konferenz für Aktionseinheit<br />

Redebeitrag von Rainer Perschewski Seite5<br />

auf der Konferenz für Aktionseinheit<br />

Vor 80 Jahren eroben sich Vietnams Seite 6<br />

Bauern gegen die Kolonialherrschaft<br />

Dresdner Kommunisten setzten ein Seite 6<br />

Ausrufezeichen<br />

Macht und Profit in der Seite 7<br />

Atomindustrie<br />

20 Jahre staatliche <strong>Einheit</strong> mit menschenunwürdigen Folgen Eine Wortmeldung<br />

anderer Art zum<br />

20. Jahr des<br />

Anschlusses der<br />

DDR an die BRD<br />

Kann man Feuer<br />

und Wasser vereinen?<br />

Wer die naturwissenschaftliche Erkenntnis, daß man<br />

Feuer und Wasser nicht vereinen kann - also im übertragenden<br />

gesellschaftlichen Bereich auch nicht Sozialismus<br />

und Kapitalismus - und diese Erkenntnis<br />

in der praktischen Politik ignorierte, unterlag zumindest<br />

einer großen Illusion. Da nutzt es heute auch wenig,<br />

nur Krokodilstränen über die ausbeutungs- und<br />

menschenverachtenden Zustände im kapitalistischen<br />

Deutschland zu vergießen. Es kommt vor allem darauf<br />

an, breite Kreise der Ausgebeuteten, der Enttäuschten<br />

- voran linke Organisationen und Kräfte - vereint<br />

auf die Straße zu führen und den Widerstand gegen<br />

die von der Regierung der BRD forcierte Kriegspolitik<br />

und den Sozialabbau zu organisieren.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> Deutschlands setzt sich<br />

jedenfalls aktiv für die Schmiedung der Aktionseinheit<br />

der Arbeiterklasse und ihrer Organisationen, aller<br />

linken Kräfte sowie für ein breites antifaschistisches/<br />

antiimperialistisches Bündnis gegen Faschismus, Krieg<br />

und Sozialraub ein und hat hierzu erneut von der letzten<br />

Konferenz für Aktionseinheit am 15. Mai 2010<br />

aufgerufen. Setzen wir uns in diesem Sinne für einen<br />

„heißen Herbst auf der Straße“ ein.<br />

Zentralkomitee der<br />

<strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> Deutschlands<br />

Diskussionen oder<br />

Beliebigkeit oder<br />

der klaren Worte<br />

Zu: „Krieg und Frieden (Seite 3) und<br />

„Eigentumsfrage stellen“ (Seite 5)<br />

- junge Welt vom 20. September 2010<br />

Ich habe noch nie einen Leserbrief an die junge Welt<br />

geschrieben. Aber der Bericht von Mirko Knoche aus<br />

Rostock um die seltsamen Thesen von <strong>Die</strong>ter Klein,<br />

Gerry Woop und Kerstin Kaiser, die uns übrigens beim<br />

Kampf um die Erhaltung der Thälmann-Gedenkstätte<br />

Ziegenhals glatt verraten haben, über die Anstrengungen<br />

des Forums „Demokratischer Sozialismus“<br />

(fds) der <strong>Partei</strong> <strong>Die</strong> Linke, den sowieso schon kritikwürdigen<br />

Programmentwurf zu verwässern, hat mich<br />

doch in Rage gebracht. Genannt fds-ler streben offensichtlich<br />

eine <strong>Partei</strong> der linken Beliebigkeit an, immer<br />

schön zu <strong>Die</strong>nsten der herrschenden Ordnung.<br />

Zwei Seiten weiter berichtet junge Welt über Oskar<br />

Lafontaines Auftritt bei der Linkspartei im Saarland.<br />

Das hört sich ganz anders an, verdammt revolutionär,<br />

wie es der Linkspartei hervorragend zu Gesicht stehen<br />

würde. Oskar spricht Klartext. Er analysiert den<br />

„Rückfall in neoliberale Denkmuster“, er fordert von<br />

der <strong>Partei</strong>, „<strong>Die</strong> Eigentumsfrage als die Machtfrage<br />

der Wirtschaftsordnung“ auf die Tagesordnung zu setzen.<br />

Und er sagt, was bislang nicht im Programmentwurf<br />

steht: „Unsere Wirtschaftsordnung beruht auf der Enteignung<br />

der Arbeitnehmer und ist streng genommen<br />

grundgesetzwidrig.<br />

Bei aller so demokratisch angekündigten <strong>Partei</strong>diskussion<br />

der Linken über ihr <strong>Partei</strong>programm: Ich hoffe,<br />

daß sich die Anhänger von Oskar durchsetzen. Ich<br />

erwarte, daß die fds-ler im Keller bleiben. Ganz einfach:<br />

Weil nur so <strong>Die</strong> Linke perspektivisch eine Zukunft<br />

hat.<br />

Werner Schleese


2 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> Oktober 2010<br />

Kommunique der<br />

5. (erweiterten) ZK-Tagung<br />

am 25./26. September 2010<br />

Am 25. und 26. September 2010 fand die 5. (erweiterte)<br />

Tagung des Zentralokomitees statt.<br />

Im Bericht des Vorsitzenden an das Zentralkomitee<br />

wurden die Aktivitäten der Mitglieder in<br />

den Monaten Juli, August und September unter<br />

anderem im Zusammenhang mit dem 66. Jahrestag<br />

der Ernst Thälmanns, des Weltfriedenstages<br />

und des Gedenkens für die Opfer des Faschismus<br />

benannt. In der Einschätzung zur aktuellen<br />

Lage verwies Genosse Rolle auf den zunehmenden<br />

Antikommunismus, insbesondere im Zusammenhang<br />

mit dem bevorstehenden 20. Jahrestag<br />

der sogenannten Deutschen <strong>Einheit</strong>. <strong>Die</strong> Auswirkungen<br />

der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie<br />

eine Vielzahl der bevorstehenden Reformen,<br />

die fast jedes Gebiet des gesellschaftlichen Lebens<br />

betreffen, wurden als Symptome für die Gebrechen<br />

des Kapitalismus eingeschätzt. <strong>Die</strong>se<br />

Maßnahmen dienen insbesondere der weiteren<br />

Ausplünderung der Ärmsten der Gesellschaft.<br />

In der innerparteilichen Arbeit wurde eine kritische<br />

Wertung des erreichten Standes bei der<br />

Umsetzung der Beschlüsse des 26. <strong>Partei</strong>tages<br />

vorgenommen.<br />

In der anschließenden umfassenden Diskussion<br />

wurden Erfahrungen im <strong>Partei</strong>leben, der<br />

Zusammenarbeit mit anderen linken Kräften<br />

sowie der Bildungs-und Schulungsarbeit dargelegt.<br />

Der stellvertretende <strong>Partei</strong>vorsitzende<br />

Furcht und Elend des Bundesbänkers, oder „<strong>Die</strong> Sarrazenie als Blume des Bösen“<br />

In den vergangenen Wochen hat ein Mann die<br />

Gemüter der Republik in einer Weise erhitzt, die<br />

selbst hartgesottene Medienexperten überrascht<br />

und an dem - laut Spiegel online - sogar der<br />

Fernsehmoderator Beckmann schier verzweifelte.<br />

Thilo Sarrazin hat wieder einmal zugeschlagen:<br />

einer der Hauptakteuere der „Währungsunion“,<br />

ehemaliger Finanzsenator in Berlin, in seinem<br />

früheren Leben in Berlin gestalterisch tätig in<br />

einem sogenannten „rot-roten“ Senat, anschließend<br />

weggelobt in den Vorstand der Bundesbank.<br />

Sarrazin ist bekannt für seine groben Thesen<br />

zum Charakterbild des prototypischen Hartz-IV-<br />

Empfängers, zum Thema Ausländerintegration<br />

und zur sozio-ökonomischen Befindlichkeit von<br />

Immigranten. Zur Erinnerung hier einige seiner<br />

griffigen Phrasen, mit denen er die Zeitungsleser<br />

in regelmäßigen Abständen belästigt und<br />

die er jetzt in seinem Buch „Deutschland schafft<br />

sich ab“ angeblich wissenschaftlich belegt:<br />

„Nirgendwo sieht man so viele Menschen, die<br />

öffentlich in Trainingsanzügen rumschlurfen, wie<br />

in Berlin.“ (1. März 2002)<br />

„Wer als Hartz-IV-Empfänger genug Kraft für ein<br />

Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft darein<br />

legen, Arbeit zu finden.“ (27. September 2007)<br />

„<strong>Die</strong> können aber mehr ohne Abschluß als unsere<br />

in Berlin mit Abschluß.“ (18. Februar 2008<br />

über Bayerische und Berliner Schüler)<br />

„Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste<br />

Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht.“<br />

(20. Februar 2008)<br />

„Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken<br />

haben bestimmte Gene, die sie von den anderen<br />

unterscheiden.“<br />

„Eine große Anzahl der Araber und Türken in<br />

dieser Stadt hat keine produktive Funktion, außer<br />

für den Obst- und Gemüsehandel.“<br />

<strong>Die</strong> Bundesbank-Hierarchie hat dem Brandstifter<br />

wohl diese antisemitische Entgleisung<br />

übel genommen, über diffamierte Muslime regt<br />

sich in Deutschland ja kaum jemand auf. Und<br />

gün-stig ist es, wenn es dann einen Bundespräsidenten<br />

gibt, der einem durch offenbar persönlichen<br />

Einsatz den „Abgang“ erleichtert, wie die<br />

Presse zu berichten weiß.<br />

Sei’s drum ... Das Gefährliche an Sarrazin ist:<br />

Er ist nicht dumm. Mit seiner zynischen Rhetorik<br />

trifft er, und das ist das Fatale, auf eine systematisch<br />

vorbereitete Grundstimmung, die nicht<br />

nur aus einer langen Reihe übelster politischer<br />

Versäumnisse etablierter Politik resultiert, sondern<br />

systematisch gewollt ist. Ein System in der<br />

Krise benötigt Sündenböcke. Wenn jetzt die bürgerliche<br />

Politik schmerzhaften Verzicht von der<br />

breiten Masse der Bevölkerung verlangt, um<br />

(vorgeblich) die Staatsverschuldung wieder in<br />

den Griff zu bekommen (Stichwort: „Schuldenbremse“),<br />

dann muß es benennbare Verursacher<br />

geben. Und das sind seit je her die Schwächsten<br />

in der Gesellschaft. <strong>Die</strong> Bankmanager, kurzfristig<br />

als Verantwortliche für die krisenhafte Entwicklung<br />

entlarvt und benannt, haben sich in ihrer<br />

ökologischen Nische erholt und strotzen jetzt vor<br />

neuem Selbstbewußtsein: <strong>Die</strong> bürgerliche Politik<br />

hat durch ihr Einschreiten in der Bankenkrise<br />

gezeigt, daß die Bankmanager systemrelevant und<br />

damit unverzichtbar sind. Jetzt gilt: Neues Spiel,<br />

infomierte über Inhalt und Ergebnis der Beratung<br />

des „Antifaschistischen Komitees gegen<br />

Krieg und Sozialraub“ vom 3. September 2010.<br />

Das Zentralkomitee nahm einen Bericht über<br />

den Stand der Informationstätigkeit entgegen,<br />

die noch nicht den gestellten Anforderungen<br />

entspricht. <strong>Die</strong> Verantwortliche für Finanzarbeit<br />

gab einen Bericht zur gegenwärtigen finanziellen<br />

Situation der <strong>Partei</strong> und der „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“.<br />

<strong>Die</strong> Vorsitzenden der Kommissionen bzw.<br />

Arbeitsgruppen des ZK informierten über die<br />

Aktivitäten in ihren Verantwortungsbereichen.<br />

Zur weiteren Qualifizierung der Bildungsarbeit<br />

wurden weitere Maßnahmen beschlossen. Der<br />

Vorsitzende der Landesorganisation Sachsen-<br />

Anhalt setzte das Zentralkomitee über den Stand<br />

der Vorbereitung der Landtagswahlen am 20.<br />

März 2011 in Kenntnis.<br />

<strong>Die</strong> Zusammensetzung des <strong>Partei</strong>aktivs wurde<br />

durch das Zentralkomitee einstimmig bestätigt.<br />

Weiterhin wurde ein Spendenaufruf zur<br />

Solidarität mit dem palästinensischen Volk, gegen<br />

die Blockade der Palästinensergebiete, zugestimmt.<br />

Im Rahmen der politischen Schulungs- und<br />

Bildungsarbeit wurden von Prof. Götz <strong>Die</strong>ckmann<br />

zu aktuellen Fragen der Revolutionstheorie<br />

und von Prof. Eike Kopf zur aktuellen Lage in<br />

der Volksrepublik China Vorträge gehalten.<br />

neues Glück ... und herbei mit einem neuen/alten<br />

Sündenbock. Den benennt Sarrazin mit seiner<br />

bewährten Verdumpfungsrhetorik.<br />

Deutschlands Manager sind auf der Suche<br />

nach Fachkräften, nach qualifizierten Menschen,<br />

die die Industrie mit finanziellen Lockprämien<br />

anwerben muß, um „konkurrenzfähig“ zu bleiben.<br />

Vorbild: <strong>Die</strong> GreenCard, die vor einigen Jahren<br />

schon einmal dem Zweck dienen sollte, billige<br />

Programmierer aus Indien anzuwerben (die<br />

dann aber nicht gekommen sind). In die Bildung<br />

vor Ort wird nicht investiert. Es ist ja auch billiger,<br />

die fertig ausgebildeten Leute heranzuholen<br />

als selbst zu qualifizieren. <strong>Die</strong> unqualifizierten<br />

Migranten werden Gemüsehändler oder Döner-Köche,<br />

die den <strong>deutsche</strong>n Hartz-IV-Empfängern<br />

nebenberuflich aus Vietnam eingeschmuggelte<br />

Jogginghosen verkaufen, den nationalen<br />

Schwarzmarkt für Burkas und Kopftücher kontrollieren<br />

und in Polen gefälschten Wodka trinken<br />

- und die Welt des BILD-Lesers ist wieder<br />

in Ordnung.<br />

Nebenbei werden die Arbeitslosen erneut herabgewürdigt:<br />

Sie bringen angeblich die Qualifikationen<br />

für den harten Arbeitsmarkt nicht mit,<br />

sie sind nicht „die Leute, die wir wirklich brauchen“<br />

- im Zweifelsfall sind sie übergewichtige<br />

Hartz-IV-Leute ohne Arbeitsdisziplin oder türkisch-arabische<br />

Drogendealer. Den „Willigen“<br />

unter ihnen empfahl Frau Merkel jüngst eine<br />

Fortbildung zum Altenpfleger. Eine doppelte Herabwürdigung,<br />

die aus dieser Forderung spricht:<br />

Für „wirklich gute Arbeit“ taugen die Arbeitslosen<br />

nicht, und Altenpflege ist keine anspruchsvolle<br />

Tätigkeit ... also sind sie in dem Bereich<br />

gut und nützlich aufgehoben. <strong>Die</strong>ser Gedanke<br />

ist nicht nur zynisch, sondern menschenverachtend.<br />

Merkel beleidigt die Arbeitslosen, die sich um<br />

qualifizierte Jobs bemühen, und die Menschen,<br />

die heute schon in der Kranken- und Altenpflege<br />

tätig sind. Und diese Menschen arbeiten<br />

in Berufen, die zu den schwersten Berufen überhaupt<br />

gehören, sowohl was die physische Belastung<br />

angeht wie auch psychische. Und es sind<br />

zudem Berufe, die zu den am schlechtesten bezahlten<br />

Arbeiten in Deutschland zählen. Das ist<br />

der Stellenwert, den die Regierung der Arbeit<br />

zuweist - und damit den Menschen, die diese<br />

Arbeit täglich verrichten. Der Mann für’s Grobe,<br />

der 1.000 Euro zusätzlich bei den Oberen<br />

heraus gehandelt hat und nunmehr mit 10.000<br />

Euro Pensionseinkommen alimentiert ist, rührt<br />

dabei muter die Trommel der Diskreditierung.<br />

Sarrazin profitiert von jenen Brandstiftern, die<br />

den fruchtbaren Boden für seine Ausfälle bereitet<br />

haben und die die erschreckende Zustimmung,<br />

die er in weiten Teilen der Öffentlichkeit<br />

findet, erst ermöglicht haben. Ein Guido Westerwelle<br />

hat doch zu Beginn des Jahres, gerade<br />

als es um Hartz-IV-Empfänger ging, das gleiche<br />

Ziel angepeilt: Diffamierung und Herabwürdigung<br />

ganzer Bevölkerungsschichten, damit die<br />

noch unangekratzte Mitte die Füße still hält und<br />

es angesichts der Krise nicht zu sehr mit der<br />

Angst bekommt.<br />

Sarrazin setzt heute nur seine demagogische<br />

Rhetorik und seine Medienpräsenz ein, um<br />

Ressentiments zu verfestigen - eine Kontiniutät<br />

Aufruf zu sichtbaren Zeichen<br />

des Widerstandes<br />

Liebe Mitbürger,<br />

wer sich nicht wehrt - der lebt verkehrt!<br />

Immer neue Pläne zur Ausweitung der Kriegseinsätze<br />

und des Sozialraubs gegenüber breiter<br />

Schichten der Bevölkerung werden von der BRD-<br />

Regierung zusammen mit den aggressivsten Kräften<br />

des Monopolkapitals ausgeheckt und von den<br />

herrschenden Massenmedien als Friedenspolitik<br />

und Sicherung von Arbeitsplätzen verkauft. Nur<br />

durch ein vereintes Handeln aller Friedenskräfte,<br />

aller Ausgebeuteten, kann diese verhängnisvolle<br />

Entwicklung gestoppt werden. Sichtbare Zeichen<br />

des Widerstandes sind zu setzen.<br />

Macht Euren Protest gegen die ungerechte<br />

Politik der Regierung und gegen<br />

Kriegseinsätze sichtbar! Befestigt an<br />

Euren Autos ein schwarzes Band, wenn<br />

Ihr - wie wir -<br />

- dagegen seid, daß junge Deutsche für wirtschaftliche<br />

Interessen einiger Weniger am<br />

Hindukusch ihr Leben lassen,<br />

- dagegen seid, daß der „kleine Mann“ für die<br />

von Bankern und Spekulanten verursachte<br />

Krise und die immensen Rüstungskosten<br />

bezahlen soll,<br />

- dagegen seid, daß Deutschland zu einem<br />

Armenhaus mit reicher Oberschicht verkommt.<br />

Gebt Eurem Protest ein Gesicht!<br />

Zentralkomitee der KPD<br />

des Ressentiments zu schaffen, die einzig und<br />

allein das Ziel hat, den Schwachen und Benachteiligten<br />

zu demütigen und mundtot zu machen -<br />

wohl wissend, daß er oft Zustimmung bei denen<br />

findet, die noch Arbeit und wirtschaftliche Sicherheit<br />

haben und ihre Ängste dadurch bändigen,<br />

daß sie die „Schuld“ an wirtschaftlicher und sozialer<br />

Bedrängung bei den angeblichen Fehlern<br />

der Opfer suchen. Sarrazin bläst genau in diese<br />

Trompete, und er trifft den demagogisch nachhaltigen<br />

Ton.<br />

Jüngste Äußerungen wie die von Erika Steinbach<br />

sind genau in diesem geistigen und ideologischen<br />

Sumpf zu finden, in dem die Sarrazenien<br />

blühen (siehe Bild). In Berlin kündigten Faschisten<br />

jetzt öffentlich „Solidaritätsevents“ für Sarrazin<br />

an, die Polizei entfernt auf seinen Antrag hin<br />

ein Plakat mit seinem Konterfei von der Fassade<br />

des NPD-Büros in Köpenick. Schlauer Schachzug:<br />

Auf diese Weise macht er den klammheimlichen<br />

Faschismus salonfähig, denn von den braunen<br />

Schlägern grenzt er sich vordergründig ab.<br />

Aber deren Gedankengut, das teilt er.<br />

Rassismus und Dumpfheit werden hoffähig gemacht,<br />

und genau das ist das Ziel. Nicht von ungefähr<br />

kocht jetzt auch die Diskussion um den<br />

Status des konservativen Flügels in der CDU hoch.<br />

Manche Beobachter sehen erste Schritte, die die<br />

Gründung einer <strong>Partei</strong> rechts von der CDU/CSU<br />

darstellen könnten. „In den guten alten Zeiten“<br />

gab es noch einen Franz-Josef Strauß, der das zu<br />

verhindern wußte - seine reaktionäre Präsenz war<br />

so dominant, daß er das kryptofaschistische Potenzial<br />

zu integrieren wußte. Herr Guttenberg hat<br />

dafür wohl nicht das Zeug ... was die Dame im<br />

Kanzleramt vorläufig beruhigen dürfte, er wird<br />

aber von einflußreichen Leuten als zukünftiger<br />

Bundeskanzler gehandelt.<br />

Unter dem Strich bleibt: Sarrazin ist kein Einzeltäter.<br />

Eine solche Planze gedeiht nur in einem<br />

Milieu, das ihr Luft zum Atmen gibt. Dabei sehen<br />

die Sarrazenien so harmlos aus. Was steht auf<br />

dem Schild über dieser Pflanze? „<strong>Die</strong> Blätter ...<br />

sind zu einer meist trompetenförmigen Röhre zusammengerollt<br />

und stellen Kessel- oder Reusenfallen<br />

dar. Sie enden mit einem kapuzenförmigen<br />

Anhängsel, das bei den meisten Arten mit Kesselfallen<br />

als Deckel die Öffnung überragt ...“. Ja,<br />

komische Assoziationen hat man: Trompeten, die<br />

- kräftig genug geblasen - den Sturm einläuten,<br />

die Fallen des Rattenfängers sich auch vorhanden,<br />

und unten dran das kapuzenförmige Anhängsel,<br />

das gleichzeitig an die Haube des Ku-Klux-Clan und<br />

ein nicht näher zu bezeichnendes Geschlechtsorgan<br />

erinnert. Mancher denkt hier vielleicht an einen<br />

„dummen Sack“.<br />

Dr. Frank Beckmann, LO Berlin<br />

Persönliche Gedanken zu<br />

„Was brachten uns 20 Jahre<br />

<strong>deutsche</strong> <strong>Einheit</strong>?“<br />

Nun ist sie schon 20 Jahre her,<br />

die Einverleibung der DDR.<br />

Sie haben unser Eigentum an sich gezogen<br />

und die Ost<strong>deutsche</strong>n damit kräftig betrogen.<br />

Vom Kinkel stammt der Delegitimierungsjob,<br />

und am hellichten Tag grölt weiter der<br />

braune Mob;<br />

der Schoß ist eben noch fruchtbar, aus dem<br />

das kroch.<br />

Wie lange wollen wir uns das ansehen bzw.<br />

soll es dauern noch?<br />

Und die Koalitionen, sie haben nicht nur<br />

gelogen, betrogen,<br />

sie haben uns das Fell über die Ohren gezogen.<br />

Man hat uns bestohlen, mit Füßen getreten,<br />

als Menschen entrechtet, als Stimmvieh erbeten.<br />

Das Land verlottert, die Städte verödet,<br />

viele Hoffnungen zerschlagen, die Menschen<br />

verblödet.<br />

Im Bundestag alles „im Namen des Volkes“<br />

beschlossen<br />

durch die schwarzen Mafioso, Herrn Kohl und<br />

seine Christgenossen.<br />

Berauscht von der Macht, mit Herzen aus Stein,<br />

predigten sie Wasser, aber tranken stets Wein.<br />

Sie versprachen uns blühende „Landschaften“,<br />

während Monopole und Banken immer mehr<br />

Profite errafften.<br />

Es wuchsen die Gewinne, Diäten, Renditen<br />

bei diesen elenden schwarzen Banditen.<br />

Dabei halfen ihnen Justiz, verdeckte Ermittler,<br />

Bundeswehr, <strong>Partei</strong>en,<br />

sie können nicht groß genug sein, die<br />

Schweinereien.<br />

Der Kanzler versprach bis 2000 die Halbierung<br />

der Arbeitslosen,<br />

das ging schon im Januar 1998 in die Hosen.<br />

Dann ging es unter, das CDU/CSU-Regierungsschiff,<br />

sie beschlossen jedoch noch schnell den<br />

Lauschangriff.<br />

Danach kam Rot-Grün an die Macht,<br />

auch hier Versprechen ganz groß.<br />

Und viele hatten immer gedacht:<br />

Wann geht dieser Betrug in die Hos’?<br />

Doch es kam noch viel schlimmer als vorher,<br />

denn es lief so vieles verquer.<br />

Jugoslawien-Krieg und Hartz IV<br />

statt CDU/CSU bekamen wir so etwas dafür.<br />

Dazwischen Irak und Afghanistan,<br />

den Amis krochen hinten rein<br />

Schröder, Fischer und Co., was habt ihr uns<br />

angetan?<br />

Doch auch der ging flöten, dieser Kriegerverein.<br />

Dann kam Frau Merkel mit Steinmeier und Co.,<br />

letztere spülte die Geschichte ins Klo.<br />

So erstickte auch bald diese Quelle,<br />

und es entstand die Koalition mit Merkel und<br />

Westerwelle.<br />

Seitdem ist es so wie in den 20 Jahren immer:<br />

Es wird nichts besser, sondern alles noch<br />

schlimmer.<br />

Sparpaket, höhere Preise, Gesundheitsreform,<br />

überall steigen die Kosten, und zwar enorm.<br />

Und sitzen sie auch noch auf sehr hohen Rossen,<br />

die ganze Bagage mit ihren Bossen.<br />

Drum vorwärts Menschen und nicht verzagen,<br />

kämpfen wir weiter bis zu besseren Tagen.<br />

Doch dafür laßt uns was tun mit Mut und<br />

Verstand,<br />

nehmen wir die Geschicke einfach selbst in die<br />

Hand.<br />

Machen wir den Herrschenden Dampf<br />

und ziehen gemeinsam in den Kampf.<br />

Denn die Unfähigen treiben zu auf das große<br />

Riff,<br />

und schon verlassen immer mehr Ratten das<br />

sinkende Schiff.<br />

Wie lange hält sie noch, diese Koalition?<br />

Es ist an der Zeit, jagen wir das Pack davon.<br />

Drum möchte ich Euch heute sagen:<br />

Es hilft eben kein Jammern oder Klagen,<br />

die Beendigung all der kapitalistischen<br />

Schweinereien<br />

kann nur das Werk der Massen selber sein.<br />

Dazu ist unsere Gemeinsamkeit unerläßlich,<br />

da wird’s nämlich den Herrschenden unpäßlich.<br />

Stellen wir sie also her, die <strong>Einheit</strong> unserer<br />

Reihen,<br />

und lassen uns dann nie wieder entzweien.<br />

D. Rolle


Oktober 2010<br />

Hinweise zur marxistisch-leninistischen Bildungsarbeit<br />

Grundlage dieses Artikels ist im Wesentlichen<br />

Lenins Werk „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie<br />

in der demokratischen Revolution“. Er steht<br />

weiterhin im Zusammenhang mit dem ersten Bildungsthema<br />

2010: „<strong>Die</strong> Dialektik des Kampfes um<br />

Reformen und revolutionäre Umwälzung.“ Ein<br />

weiterer inhaltlicher Schwerpunkt ist unter anderem<br />

„Lenins Theorie der sozialistischen Revolution“,<br />

dessen Quellen in den angeführten Literaturhinweisen<br />

zu finden sind und so zum eigenen<br />

weiterführenden Studium genutzt werden können.<br />

Der historische Kontext<br />

W. I. Lenins Buch „Zwei Taktiken ...“ erschien im<br />

Juli 1905, zwei Monate nach dem III. <strong>Partei</strong>tag der<br />

SDAPR. Darin begründete Lenin die Beschlüsse<br />

des III. <strong>Partei</strong>tages, die strategische und taktische<br />

Linie der Bolschewiki. Er war der erste bolschewistische<br />

<strong>Partei</strong>tag nach Abspaltung der opportunistischen<br />

Menschewiki, die in Genf eine gegen<br />

den <strong>Partei</strong>tag gerichtete Konferenz veranstalteten.<br />

In seiner Einschätzung der allgemeinen politischen<br />

Situation stellte der <strong>Partei</strong>tag fest, daß der Weltkapitalismus<br />

in eine neue Etappe seiner Entwicklung<br />

eingetreten war, ein Stadium, das Lenin später<br />

in seiner Imperialismustheorie genauer charakterisierte.<br />

Damit stellte sich die Frage nach der Rolle<br />

der Arbeiterklasse und ihrer <strong>Partei</strong> auf neue Weise.<br />

In Rußland hatte sich die bürgerlich-demokratische<br />

Revolution im Vergleich zu den meisten westeuropäischen<br />

Staaten verspätet, so daß hier nun<br />

zum ersten Mal dem Proletariat eine entscheidende<br />

Rolle zukommen sollte. <strong>Die</strong> politischen Hauptkräfte<br />

umfaßten das demokratische Lager des russischen<br />

Proletariats, das die zaristische Herrschaft<br />

stürzen und die demokratische Republik errichten<br />

wollte, das Lager der liberalen Bourgeoisie,<br />

das die konstitutionelle Monarchie und die Liquidierung<br />

der revolutionären Volksbewegung anstrebte,<br />

und das zaristische Regierungslager mit<br />

den Großgrundbesitzern, das die zaristische Selbstherrschaft<br />

aufrecht erhalten und keine sozialen<br />

Veränderungen zulassen wollte.<br />

<strong>Die</strong> Hegemonie des Proletariats<br />

Als die gegen den Zarismus gerichtete bürgerlichdemokratische<br />

Revolution heranreifte, hatte die<br />

Bourgeoisie im Wesentlichen ihre Rolle als Träger<br />

des gesellschaftlichen Fortschritts eingebüßt.<br />

Dem Proletariat fiel nun die historische Aufgabe<br />

zu, die Führung zu übernehmen und der ihrem<br />

sozialökonomischen Inhalt nach bürgerlich-demokratischer<br />

Revolution proletarischen Charakter<br />

zu verleihen. In der II. Internationale setzten<br />

sich allerdings um die Wende zum 20. Jahrhundert<br />

allmählich antimarxistische Auffassungen vom<br />

Übergang zum Sozialismus durch. <strong>Die</strong>se Auffassungen<br />

lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:<br />

1. <strong>Die</strong> Arbeiterklasse könne in ihrer Revolution<br />

nicht mit der Unterstützung anderer Kräfte<br />

rechnen.<br />

2. Der Sozialismus sei nur dort möglich, wo die<br />

kapitalistische Entwicklung so weit fortgeschritten<br />

ist, daß die Arbeiterklasse die<br />

Mehrheit der Bevölkerung ausmacht.<br />

3. <strong>Die</strong> Opportunisten (unter Bernstein) behaupteten<br />

gar, die sozialistische Revolution selbst<br />

sei überflüssig, da der Kapitalismus sehr<br />

entwicklungsfähige Institutionen hervorgebracht<br />

habe, die nicht beseitigt, sondern<br />

nur fortentwickelt werden müßten.<br />

<strong>Die</strong>se Auffassungen zielten auf die politische<br />

Schwächung des revolutionären Elans der Arbeiterklasse<br />

und dienten somit den Klassenzielen<br />

der Bourgeoisie. Im Gegensatz dazu bestätigten<br />

die Erfahrungen der russischen Revolution von<br />

1905 bis 1907 die Notwendigkeit der Hegemonie<br />

des Proletariats in der bürgerlich-demokratischen<br />

Revolution im Bündnis mit der Bauernschaft und<br />

waren bereits als grundlegende Ideen in Lenins<br />

Schrift „Zwei Taktiken ...“ vorweggenommen. Er<br />

Zwei Taktiken des Kampfes im einheitlichen revolutionären Prozeß<br />

erkannte, daß aufgrund der Verschmelzung des russischen<br />

Kapitalismus mit der zaristischen Selbstherrschaft<br />

die bürgerlich-demokratische Revolution<br />

antikapitalistische Tendenzen annehmen<br />

mußte. Nur unter der Führung der Arbeiterklasse<br />

konnten die Aufgaben der Revolution von 1905<br />

bis 1907 gelöst werden: der Sturz der zaristischen<br />

Selbstherrschaft und die Bodenfrage. Auch bei<br />

einer zahlenmäßig schwachen Arbeiterklasse in<br />

einem Land mit überwiegender Bauernbevölkerung<br />

ist ihre Hegemonie bei entsprechender Organisiertheit,<br />

Disziplin und Bewußtheit und Führung<br />

durch eine kampferprobte revolutionäre <strong>Partei</strong><br />

durchaus zu erreichen. In Bezug auf die Hegemonie<br />

der Arbeiterklasse in der bürgerlich-demokratischen<br />

Revolution hatte sich Lenin mit drei opportunistischen<br />

Kräften auseinander zu setzen:<br />

den Menschewiki, den Trotzkisten und den Sozialrevolutionären.<br />

1. <strong>Die</strong> Menschewiki bestanden auf der<br />

Führungsrolle der Bourgeoisie - wie in allen<br />

früheren bürgerlichen Revolutionen.<br />

Sie sahen die Hauptgefahr im Revolutionsverlauf<br />

darin, daß die Bourgeoisie, erschreckt<br />

durch die Aktivitäten der Arbeiterklasse,<br />

von der Revolution abschwenken könnte.<br />

Erst nach einigen Jahrzehnten kapitalistischer<br />

Herrschaft, wenn das Proletariat die Mehrheit<br />

der Bevölkerung ausmache, könne schließlich<br />

der Kampf um den Sozialismus aufgenommen<br />

werden.<br />

Lenins Aussagen dazu: Auch im Hinblick auf die<br />

zu erkämpfende Demokratie ist die Hegemonie<br />

des Proletariats erforderlich. Da es den Begriff<br />

einer reinen indifferenten Demokratie nicht gibt,<br />

sondern dieser immer nur in Bezug auf die jeweils<br />

herrschende Klasse verwendet wird, entspräche<br />

eine erkämpfte bürgerliche Demokratie lediglich<br />

den sozialökonomischen Interessen der Bourgeoisie,<br />

aber nicht denen des Proletariats. Gelänge<br />

es dem Proletariat, die Hegemonie zu erringen,<br />

wäre es mit einem starken Bündnispartner wie der<br />

Bauernschaft möglich, die bürgerlich-demokratischen<br />

Revolution als sozialistische fortzuführen.<br />

2. <strong>Die</strong> Trotzkisten leugneten sowohl die revolutionären<br />

Potenzen der Bauernschaft, als auch<br />

die Fähigkeit der Arbeiterklasse, die Hegemonie<br />

in der revolutionären Bewegung zu<br />

erringen. Demzufolge negierten sie Lenins<br />

Schlußfolgerung von der revolutionär-demokratischen<br />

Diktatur der Arbeiter und Bauern<br />

und forderten die sofortige Diktatur des<br />

Proletariats. Theoretisch wurde diese Forderung<br />

durch eine Entstellung der Marxschen<br />

„Theorie der permanenten Revolution“<br />

begründet. Damit war die Vorstellung verbunden,<br />

daß die russische Revolution<br />

unmittelbar eine internationale sozialistische<br />

Revolution auslösen müsse. Trotzkis Losung<br />

„Weg mit dem Zaren, her mit der Arbeiterregierung“<br />

klang zwar revolutionär, verneinte<br />

aber die Notwendigkeit von Zwischenstufen<br />

im revolutionären Kampf, wie sie die bürgerlich-demokratische<br />

Revolution darstellte.<br />

3. <strong>Die</strong> Sozialrevolutionäre leugneten die kapitalistische<br />

Entwicklung in Rußland, was sie<br />

mit der zahlenmäßigen Überlegenheit der<br />

Bauernbevölkerung begründeten und lehnten<br />

demzufolge die Hegemonie der Arbeiterklasse<br />

in der Revolution ab. Statt dessen verwendeten<br />

sie den unklaren Begriff der „Dreieinigkeit“<br />

von Intelligenz, Proletariat und Bauernschaft.<br />

Lenin schätzte sie als Vertreter der<br />

extrem linken Fraktion der bürgerlichen<br />

Demokratie ein.<br />

<strong>Die</strong> Machtfrage<br />

Eine bürgerlich-demokratische Revolution, bei der<br />

die Macht in den Händen der nach Hegemonie<br />

strebenden Arbeiterklasse läge, würde damit die<br />

Machtergreifung der mit der zaristischen Selbstherrschaft<br />

verschmolzenen bürgerlichen Klasse<br />

verhindern. Allerdings handelte es sich hierbei<br />

noch nicht um eine sozialistische Revolution. Da<br />

die Macht vom Bündnis der Arbeiterklasse mit der<br />

Bauernschaft getragen würde, würde die Hegemonie<br />

des Proletariats in der bürgerlich-demokratischen<br />

Revolution zur revolutionär-demokratischen<br />

Diktatur der Arbeiter und Bauern führen<br />

und wäre lediglich ein Übergangsstadium hin zu<br />

einer Macht gewesen, in der die Arbeiterklasse<br />

die dominierende Rolle spielen sollte: die Diktatur<br />

des Proletariats.<br />

<strong>Die</strong> konkrete Machtausübung der revolutionärdemokratischen<br />

Diktatur der Arbeiter und Bauern<br />

schlösse sowohl die gewaltsame Unterdrückung<br />

der Konterrevolution, wie auch die Bewaffnung<br />

der revolutionären Klassen des Volkes ein und<br />

wäre letztendlich ein Instrument zur Vorbereitung<br />

der sozialistischen Revolution. Ein einheitlich revolutionärer<br />

Prozeß hat eine bestimmte Reife der<br />

sozialökonomischen Entwicklung und einer entsprechenden<br />

Ausprägung des Klassengegensatzes<br />

von Bourgeoisie und Proletariat als objektive<br />

Voraussetzung. <strong>Die</strong> Reife des subjektiven Faktors<br />

würde nun zum wesentlichen Kriterium dafür, ob<br />

die demokratische in die sozialistische Revolution<br />

hinüberwachsen könnte.<br />

Massenstreiks in Verbindung mit ökonomischen<br />

und politischen Streiks waren neue spezifisch<br />

proletarische Kampfmethoden, die die Revolution<br />

maßgeblich mitprägten. <strong>Die</strong> Vereinigung von<br />

Massenstreiks in den Städten mit Bauernaufständen<br />

auf dem Lande zogen schließlich auch Militäraufstende<br />

nach sich und führten zum Übergang<br />

ganzer <strong>Einheit</strong>en auf die Seite des Volkes. <strong>Die</strong><br />

Revolution in Rußland konnte nur durch den bewaffneten<br />

Aufstand siegen. Lenin erkannte, daß<br />

die Revolution stets bewaffnet sein muß, schloß<br />

aber einen friedlichen Entwicklungsweg nicht aus,<br />

wenn das Kräfteverhältnis für die Arbeiterklasse<br />

günstig ist.<br />

Im Herbst 1905 bildeten sich die Sowjets der<br />

Arbeiterdeputierten, die Lenin als Keimform einer<br />

provisorischen revolutionären Regierung ansah.<br />

In seinen „Zwei Taktiken ...“ weist er nach, daß die<br />

Arbeiterklasse sowohl durch den Massenkampf<br />

„von unten“ als auch die Teilnahme an der Regierung<br />

„von oben“ die angestrebten Prozesse beschleunigen<br />

kann. Mit der Regierungsbeteiligung<br />

ist selbstverständlich die provisorische revolutionäre<br />

Regierung gemeint, deren Aufgabe es ist,<br />

die Konterrevolution abzuwehren und die selbständigen<br />

Interessen der Arbeiterklasse zu wahren.<br />

<strong>Die</strong> anzustrebende revolutionär-demokratische<br />

Diktatur der Arbeiter und Bauern gründet auf<br />

den großen revolutionären Potenzen der Bauernschaft,<br />

die aber nur unter Führung der Arbeiterklasse<br />

an die sozialistische Revolution herangeführt<br />

werden kann.<br />

Schlußbemerkung<br />

Obwohl die erste russische Revolution 1905 bis 1907<br />

scheiterte, hatte Lenin in seinen „Zwei Taktiken<br />

...“ politische Konzepte entwickelt, die für die zukünftigen<br />

revolutionären Entwicklungen wertvolle<br />

Grundlagen boten. 1915/16 begründete Lenin<br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 3<br />

die Möglichkeit des Sieges des Sozialismus in einem<br />

Lande. Hierfür waren in seinen „Zwei Taktiken<br />

...“ bereits die Grundlagen herausgearbeitet:<br />

die Hegemonie des Proletariats, die führende Rolle<br />

der <strong>Partei</strong>, breite demokratische Bündnisse mit<br />

der Bauernschaft, die politische Analyse für eine<br />

revolutionäre Offensive, das Aufstellen von für<br />

die werktätige Masse verständlicher Losungen,<br />

die Berücksichtigung des proletarischen Internationalismus,<br />

der Kampf gegen die Konterrevolution<br />

und gegen die verschiedenen Spielarten des<br />

Opportunismus, die revolutionär-demokratische<br />

Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft<br />

und das Hinüberwachsen der demokratischen in<br />

die sozialistische Revolution. <strong>Die</strong> Theorie der<br />

sozialistischen Revolution liefert auch heute noch<br />

für antiimperialistisch-demokratische Erhebungen<br />

die Grundlagen - mit oder ohne Zwischenstufen<br />

- in die sozialistische Revolution hinüber zu wachsen.<br />

Fazit<br />

Lenin entwickelte in seinen „Zwei Taktiken der<br />

Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution“<br />

zwei Grundideen. <strong>Die</strong> erste war zu zeigen,<br />

daß die Hegemonie des Proletariats in der bürgerlich-demokratischen<br />

Revolution möglich ist<br />

und die Perspektive eröffnete, diese in die sozialistische<br />

hinüber zu leiten. Verbunden war damit<br />

die Frage der Rolle der <strong>Partei</strong> der Arbeiterklasse<br />

als <strong>Partei</strong> des neuen Typs, der die Aufgabe zukommen<br />

sollte, die revolutionäre Kraft der russischen<br />

Arbeiterklasse zusammen zu fassen und<br />

zu potenzieren. <strong>Die</strong> zweite Grundidee war das<br />

Bündnis mit der Bauernschaft und ihre Führung<br />

durch die <strong>Partei</strong> der Arbeiterklasse, um schließlich<br />

mit Hilfe der revolutionär-demokratischen Diktatur<br />

der Arbeiter und Bauern die vorläufigen Ergebnisse<br />

der Revolution zu sichern. Für heutige<br />

und zukünftige revolutionäre Kämpfe ist daraus<br />

zu lernen, daß antiimperialisch-demokratische<br />

Umwälzungen in dem Maße zur sozialistischen<br />

Revolution hinübergeleitet werden können, wie<br />

die Arbeiterklasse unter Führung ihrer <strong>Partei</strong> ihre<br />

Hegemonie verwirklicht und in der Lage ist, ein<br />

festes und breites Bündnis mit anderen werktätigen<br />

Klassen und Schichten einzugehen. So ergeben<br />

sich auch bei eigener zahlenmäßiger Schwäche<br />

revolutionäre Perspektiven, wenn die eigenen politischen<br />

Strukturen gut organisiert und die potentiellen<br />

Bündnispartner zahlenmäßig stark entwickelt<br />

sind. Der revolutionäre Prozeß ist insofern als einheitlich<br />

zu bezeichnen, als es einen einheitlichen<br />

Willen des Proletariats und der demokratischen<br />

Bündnispartner im Kampf gegen das Privateigentum<br />

und für den Sozialismus gibt. <strong>Die</strong> <strong>Einheit</strong>lichkeit<br />

findet insofern ihren Ausdruck in der engen<br />

Verbindung demokratischer und sozialistischer<br />

Umgestaltung. Auch heute gilt es immer noch<br />

zwei Taktiken des Kampfes im einheitlichen revolutionären<br />

Prozeß zu beachten.<br />

Ideologische Kommission beim ZK der KPD<br />

Literatur<br />

W. I. Lenin: Zwei Taktiken der Sozialdemokratie<br />

in der demokratischen Revolution,<br />

Schriftenreihe der KPD, Heft 143/1,2<br />

Bruno Mahlow, Götz <strong>Die</strong>ckmann: Einführung<br />

in Lenins Schrift „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie<br />

in der demokratischen Revolution“,<br />

<strong>Die</strong>tz Verlag Berlin 1989<br />

Lothar Berthold: Geschichtskalender,<br />

PPI-Eigenverlag „Wilhelm Pieck“, 2004<br />

Wörterbuch der Geschichte - Band I und II,<br />

Kleine Bibliothek, Politik, Wissenschaft,<br />

Zukunft, Pahl-Rugenstein Verlag Köln, 1984<br />

J. W. Stalin: Über die Grundlagen des Leninismus,<br />

Schriftenreihe der KPD, Heft 144/1,2<br />

Sammlung für die Hochwassergeschädigten der letzten Monate<br />

Im Zusammenhang mit dem diesjährigen Riesengebirgstreffen<br />

wurde der Gedanke aufgegriffen,<br />

den Hochwassergeschädigten im Zittauer und<br />

Görlitzer Gebiet beiderseits der Grenze zwischen<br />

Deutschland und Polen durch Sachspenden in ihrer<br />

großen Not zu helfen.<br />

Erste Sammlungsergebnisse befinden sich bereits<br />

auf dem Weg zu den Bedürftigen. <strong>Die</strong> Verteilung<br />

erfolgt vor Ort durch linke Aktivisten verschiedenster<br />

Organisationen und Verbände. Benötigt<br />

werden praktisch alle Dinge, die für ein normales<br />

Leben sind, wenn man alles, aber auch alles,<br />

verloren hat. <strong>Die</strong> Spenden können sowohl Textilien,<br />

Bettwäsche, Haushaltswäsche, Haushaltsgegenstände<br />

vom Besteck bis zum Elektrogerät,<br />

nicht zuletzt auch Kindersachen, Spielsachen,<br />

Schreib- und Malsachen sein, eben alles, was man<br />

braucht, um das tägliche Leben wieder bewältigen<br />

zu können. Spender können sich vorerst in Berlin<br />

bei Familie Wendt, Telefon 030/98639957,<br />

Mail: heinzwendt@web.de melden.<br />

Jede Sachspende ist<br />

hoch willkommen!<br />

Mitglieder des Revolutionären Freundschaftsbundes e.V. (RFB) und<br />

Mitglieder der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V. (GBM)


4 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> Oktober 2010<br />

Redebeitrag von Gerd Hommel, Vorsitzender des Revolutionären<br />

Freundschaftsbundes e.V. (RFB), auf der Konferenz für Aktionseinheit am 15. Mai 2010<br />

Liebe Freunde,<br />

liebe Genossinnen und Genossen,<br />

vorangestellt: Ich kann die Erwartungen aus Zeitgründen<br />

nicht erfüllen, in meinem Beitrag die Erfahrungen<br />

im <strong>Kommunistische</strong>n Aktionsbündnis<br />

Dresden (KAD) speziell und umfassend zu behandeln.<br />

Auch möchte ich richtig stellen: Der RFB ist nicht<br />

eine Organisation in Dresden, sondern eine internationale<br />

Organisation. Der Bezug zu Dresden besteht<br />

darin, daß er hier gegründet, ins Register des<br />

Amtsgerichts eingetragen ist und der Vorstand<br />

seine Beratungen meistens da selbst durchführt.<br />

So bin ich in einer guten Situation, denn ich vertrete<br />

hier <strong>deutsche</strong> und tschechische Mitglieder<br />

einer antifaschistischen, internationalistischen Organisation,<br />

die im Aufnahmeantrag sich zu den<br />

Satzungszielen des RFB e.V. wie folgt bekennen:<br />

„Der RFB ist dem politischen Vermächtnis Ernst<br />

Thälmanns und seiner Kameraden im Wirken für<br />

die Aktionseinheit der antifaschistischen und<br />

linken revolutionären Kräfte verpflichtet ... und<br />

läßt sich davon leiten, daß wahrhaft menschliche,<br />

gesellschaftliche Verhältnisse letztendlich<br />

nur über demokratische und grundlegende Veränderungen<br />

der gesellschaftlichen Strukturen<br />

möglich sind.“<br />

Im Juni diesen Jahres begeht der RFB sein 15-jähriges<br />

Bestehen. Wir können vor der Mitbegründerin<br />

des RFB e.V., unserer hoch geachteten und<br />

leider verstorbenen Präsidentin Irma Gabel-Thälmann<br />

bekennen: Aus tiefer Überzeugung haben<br />

wir in diesen 15 Jahren mit den verfügbaren Kräften<br />

dafür gewirkt, an der Seite der Antifaschisten,<br />

demokratisch orientierten und linken Kräfte unseren<br />

Beitrag gegen Neofaschismus und Krieg, für<br />

Frieden, Demokratie und sozialen Fortschritt zu<br />

leisten.<br />

In der gegebenen Redezeit will ich versuchen,<br />

einige Aspekte unseres aktuellen Kampfes bezüglich<br />

des Konferenzanliegens darzustellen.<br />

Erstens:<br />

Traditionspflege<br />

Als sich der RFB in einer Zeit des vermeintlichen<br />

unumkehrenden Sieges der Konterrevolution zur<br />

Pflege der Traditionen der revolutionären Arbeiterbewegung<br />

bekannte, kamen nicht wenige Unkenrufe,<br />

daß diese mit Aktionen verbundene Orientierung<br />

unzeitgemäß sei. Auf der Prager Straße<br />

in Dresden wurden Broschüren verkauft, in denen<br />

der RFB als „Grabpfleger“ beschimpft wurde.<br />

Inzwischen zeigt die Auseinandersetzung mit<br />

dem Antikommunismus und der Vergiftung der<br />

Erinnerungskultur mittels der vom Staat umfassend<br />

angewendeten Totalitarismus-Doktrin in<br />

Gestalt der Gleichsetzung von Faschismus und<br />

Sozialismus den hohen Stellenwert der Pflege und<br />

Traditionen der internationalen revolutionären<br />

Arbeiterbewegung.<br />

Der RFB hat sich dieser Auseinandersetzung aus<br />

der Schwerpunktsetzung „Bewahrung des politischen<br />

Erbes von Ernst Thälmann“ gestellt und<br />

sieht sich auch künftig daran gebunden. So hat die<br />

enge Zusammenarbeit zwischen den Ernst-Thälmann-Gedenkstätten<br />

in Hamburg und Ziegenhals<br />

und dem RFB unsere Wirksamkeit erhöhen können.<br />

In dieser Zusammenarbeit hat der RFB sein<br />

spezifisches Profil entwickelt: <strong>Die</strong> Mitglieder sind<br />

über Deutschland und die Tschechische Republik<br />

verbreitet - Sektionen in weiteren europäischen<br />

Ländern sind wünschenswert, aber noch nicht Realität<br />

- und wirken vor Ort in antifaschistischen<br />

Organisationen, „linken“ <strong>Partei</strong>en, Friedensinitiativen,<br />

antimilitaristischen Bewegungen usw.,<br />

Thälmann und die antifaschistische Aktionseinheit,<br />

Thälmann und seine Interessenvertretung für die<br />

Werktätigen, Thälmann als Vorbild eines Patrioten<br />

und Internationalisten zum Maßstab politischer<br />

Positionsbestimmung und von politischem<br />

Handeln zu machen.<br />

Einen wichtigen Platz nehmen Gedenktage und<br />

die Fortsetzung von Bewährtem ein, wie: die Fortsetzung<br />

der internationalen Traditionstreffen im<br />

Riesengebirge mit vielseitigen Aktionen und in<br />

enger Zusammenarbeit mit den tschechoslowakischen<br />

und polnischen Genossen, Geburtstage<br />

von Persönlichkeiten im antifaschistischen Widerstand,<br />

Jubiläen von Ereignissen, die für die Bewußtseinsbildung<br />

und im Klassenkampf Meilensteine<br />

darstellen.<br />

Ich verzichte hier auf das Nennen von Ereignissen<br />

und Orten, auf die sich der RFB mit seinen<br />

Kräften konzentriert. Viele hier im Raume haben<br />

davon gehört oder gelesen. <strong>Die</strong> Internetseite des<br />

RFB www.rfb-online.org gibt auch Auskunft.<br />

Thälmann über die Bedeutung von Gedenktagen<br />

wird oft zitiert. Ganz in diesem Sinne müssen<br />

und wollen wir auch künftig handeln.<br />

Zweitens:<br />

Den Neofaschisten die Straße<br />

und die Öffentlichkeit verweigern<br />

<strong>Die</strong> antifaschistische Aufklärung und der Widerstand<br />

gegen die neofaschistischen Aktivitäten<br />

haben viele Formen, wie die Forschung, die Publikation,<br />

Veranstaltungen, Tagungen, Appelle,<br />

Kundgebungen usw. Dabei erweist sich - für jeden<br />

sichtbar -, daß beträchtliche Kräfte die Politik<br />

und Wirtschaft, Polizei, Justiz, Bundeswehr den<br />

neofaschistischen Kräften offen oder verdeckt<br />

Schutz und Unterstützung bei der Entfaltung ihrer<br />

hetzenden, menschenverachtenden Propaganda<br />

und den demagogischen und den provozierenden<br />

Aktionen gewähren. So kann der braune Terror<br />

immer groteskere Formen annehmen.<br />

<strong>Die</strong> entwickelte Gegenwehr, den Nazis die Straße<br />

und die Öffentlichkeit zu verwehren, zeigt erste<br />

Erfolge. <strong>Die</strong>se ersten Erfolge ermutigen Menschen,<br />

sich für antifaschistisch-demokratische und solidarische<br />

Gesellschaftsverhältnisse einzusetzen.<br />

Dresden - nazifrei! <strong>Die</strong> Strategie zur Mobilisierung<br />

für Massenproteste und bürgerschaftlichen<br />

Widerstand durch friedliche Blockaden war ein<br />

Durchbruch. <strong>Die</strong> Staatsmacht war nicht in der Lage,<br />

dieses friedliche Massenengagement auszuschalten.<br />

Ich habe versucht, die Mitglieder des RFB und<br />

die Sympathisanten in die Analyse „Dresden - nazifrei.<br />

Wie weiter?“ einzubeziehen.<br />

<strong>Die</strong> Erkenntnisse treffen sich mit den in der Auswertungsbesprechung<br />

der Koordinierungsgruppe<br />

von Blockade-Unterstützern Hervorgehobenen:<br />

- <strong>Die</strong> Losungen stimmten. Ziel war, den europäischen<br />

Naziaufmarsch in Dresden durch<br />

Massenbeteiligung an den gewaltfreien<br />

Blockaden zu verhindern. Alle Unterstützer<br />

(ob rot, rosa, grün, regenbogenfarben usw.)<br />

konzentrierten sich auf Ziel und Taktik mit<br />

einer langfristigen Vorbereitungsphase und<br />

vermieden, politische Selbstdarstellungen<br />

und unterschiedliche weltanschauliche<br />

Positionen über das antifaschistische<br />

Anliegen zu stellen.<br />

- <strong>Die</strong> Erkenntnisse über den Erfolg bedürfen<br />

der Verankerung in der Öffentlichkeit. Daher<br />

die Bilanz- und Strategiekonferenz „Dresden<br />

- Köln - Jena - Leipzig - Dresden - Wie<br />

weiter?“ vom 28. bis 30. Mai in Jena!<br />

- <strong>Die</strong> Nazibande wird sich für die Niederlage<br />

in Dresden im Februar 2011 rächen wollen.<br />

Schon jetzt muß die Vorbereitung unserer<br />

Aktionen beginnen. Neben den direkten<br />

Massenblockaden muß Raum und Anerkennung<br />

für jede Form antifaschistischen Widerstandes<br />

und antifaschistischer Äußerung<br />

(auch passiver, wie Menschenketten) sein.<br />

<strong>Die</strong> Blockaden sind das Herzstück; sie sind<br />

zugleich eine Widerstandsform gegen die<br />

Begünstigung der Nazis durch die Staatsmacht.<br />

- <strong>Die</strong> Strategie der Massenblockaden hebt die<br />

Notwendigkeit der der verstärkten antifaschistischen<br />

Aufklärung und Erziehung,<br />

die Notwendigkeit der ereignisbezogenen örtlichen<br />

Aktionen usw. nicht auf. Alle humanistischen,<br />

weltanschaulichen Motive haben ihre<br />

Berechtigung und brauchen Anerkennung<br />

und Unterstützung. Sonst wird die antifaschistische<br />

Aktionseinheit nicht funktionieren.<br />

So sehen wir das als Thälmannfreunde.<br />

Drittens:<br />

Antifaschistische Aktionseinheit muß<br />

eine Generationen Übergreifende sein<br />

Der Schlüssel zum Erfolg ist in Ansätzen sichtbar.<br />

<strong>Die</strong> jüngere Generation hätte die Folgen des<br />

Erstarkens rassistischer, militaristischer, menschenverachtender<br />

Gewaltpolitik zu ertragen. <strong>Die</strong>se Erkenntnis<br />

verbreitert sich. Sie ruft Widerstand und<br />

zum Teil - in unseren Augen hilflose und von anarchistischem<br />

Bewußtsein geprägte - Aktionen hervor.<br />

Erinnern wir uns an unsere Jugend und den<br />

Stand der Erfahrungen. Waren wir nicht zuerst für<br />

Aktionen zu begeistern? <strong>Die</strong> politische Bildung<br />

in der <strong>Partei</strong>, in Zirkeln und Schuljahren half uns,<br />

den Kampf organisiert zu führen.<br />

Nun können wir nicht erwarten, daß junge Leute<br />

in Scharen zu uns in die Schulungsveranstaltungen<br />

der erfahreneren Generationen kommen. Wir<br />

müssen wohl so handeln, daß sie uns in ihren Aktionen<br />

erkennen und unser Leben kennenlernen<br />

wollen. Dafür gibt es viele positive Beispiele. <strong>Die</strong><br />

Zusammenarbeit in der Koordinierungsgruppe der<br />

Unterstützer „Dresden - nazifrei“, in der es um<br />

Ziele und Taktik der Aktion ging, offenbarte, daß<br />

es kein Generationsproblem gab. Ich habe mich<br />

unter den jungen Leuten sehr geachtet und wohl<br />

gefühlt. VVN/Bund der Antifaschisten und RFB<br />

haben in der Anziehung junger Leute durch organisierte<br />

Aktionen Erfahrungen gemacht. Das<br />

sollte verbreitert werden.<br />

Viertens:<br />

Kompromißbereitschaft,<br />

aber keine Selbstaufgabe<br />

In diesem Raume wird mir kaum widersprochen<br />

werden: <strong>Die</strong> breite Front antifaschistischer Aktionseinheit<br />

ist ohne gewisse Kompromisse nicht<br />

zu machen. Kompliziert ist die Beantwortung der<br />

Frage: Wo sind die Grenzen?<br />

Keinesfalls können Kompromisse den Charakter<br />

von Selbstaufgabe von Kommunisten haben.<br />

Richtigstellungen! Richtigstellung!<br />

Beim Artikel „<strong>Die</strong> Demokratische Volksrepublik Korea von heute“ in der vorherigen<br />

Ausgabe auf Seite 2 muß es heißen: „Mit der Gründung der DVRK beschritt<br />

das koreanische Volk den Weg der Überwindung der Jahrhunderte langen Armut<br />

und Rückständigkeit.“ Am Schluß des Artikels muß es heißen: „den Weg zu einer<br />

großen aufblühenden Macht zu beschreiten.“<br />

Zum Artikel „Einige persönliche Gedanken zum 13. August 1961, der Errichtung<br />

des antifaschistischen Schutzwalls“ in der vorherigen Ausgabe auf Seite 7<br />

muß es heißen: „...aber auch des bedeutendsten aller Tage, des 8. Mai 1945, der<br />

Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus ...“<br />

<strong>Die</strong> Redaktion<br />

Fotoverwechselung im Artikel zum<br />

Redebeitrag von Bruno Mahlow auf<br />

der Konferenz für Aktionseinheit am<br />

15. Mai 2010 in Berlin in der vorherigen<br />

Ausgabe der „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“<br />

auf Seite 5:<br />

„Lieber Bruno, wir wollten<br />

Dich nicht austauschen, denn<br />

Du bist einmalig.“<br />

<strong>Die</strong> Redaktion<br />

Bedeuten aber Zugeständnisse an den Bewußtseinsstand<br />

von Mitstreitern oder Sympathisanten<br />

in Tageslosungen schon Selbstaufgabe? <strong>Die</strong> Antwort<br />

kann nur konkret und aus dem Kräfteverhältnis<br />

abgeleitet werden. Besserwissende und<br />

linkssektierische Antworten jedenfalls hätten den<br />

Erfolg in Dresden nicht ermöglicht.<br />

Andererseits kann von einer Erfahrung ausgegangen<br />

werden: Offensive Gestaltung oder Mitgestaltung<br />

von antifaschistischen Aktionen erhöht<br />

unser Ansehen als Kommunisten und damit unseren<br />

Einfluß. Also: In die Öffentlichkeit mit unseren<br />

Sichtelementen. Sich den Gesprächen auf der Straße<br />

verstärkt stellen.<br />

Mit Gedanken zur Weiterführung des Kampfes<br />

um die Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals<br />

will ich schließen. Unsere Kraft hat nicht gereicht,<br />

den Abriß der Gedenkstätte zu verhindern.<br />

Sie ist und bleibt aber Symbol für den herausragenden<br />

Beitrag der <strong>deutsche</strong>n Kommunisten zur<br />

Organisierung des Widerstandes gegen Faschismus<br />

und Krieg und für die Orientierung auf eine<br />

freie <strong>deutsche</strong> Republik mit einer antifaschistischdemokratischen<br />

Ordnung.<br />

<strong>Die</strong> Reaktion hat einen zeitweiligen Sieg errungen.<br />

Der Kampf für Ziegenhals muß neu orientiert<br />

werden, bevor der Widerstand durch Mutlosigkeit<br />

und Niederlagengefühle beherrscht wird und<br />

erlahmt. Der Vorstand des Freundeskreis ETG (Ernst<br />

Thälmann-Gedenkstätte) Ziegenhals hat mit Beschlüssen<br />

reagiert. <strong>Die</strong> Geschichtsfälscher werden<br />

angesichts der internationalen Proteste und<br />

der Proteste in Deutschland versuchen, mit einer<br />

Ersatzausstellung der dem Freundeskreis gehörenden<br />

Exponate ein antikommunistisches Machwerk<br />

zu präsentieren.<br />

Daher:<br />

- Es müssen die erfolgversprechenden Wege<br />

geprüft und Maßnahmen durchgesetzt<br />

werden, damit der Freundeskreis der ETG in<br />

den Besitz seines Eigentums kommt.<br />

- Exponate müssen schnellstens in einer<br />

Interimausstellung durch den FK der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht werden,<br />

um Aufklärungsarbeit zu betreiben. Mit einer<br />

Ausstellung durch die ganze Republik!<br />

Ein wichtiger Schritt!<br />

- Außerdem denke ich, daß es vorteilhaft wäre,<br />

den Erwerb eines Grundstücks in der Nähe<br />

der ETG, eventuell mit einem Ausstellungspavillon,<br />

zu versuchen.<br />

- <strong>Die</strong> Forderung nach und der Kampf für die<br />

Wiedererrichtung der ETG in ursprünglicher<br />

Gestalt und am authentischen Ort bleiben bis<br />

zur Realisierung bestehen.<br />

- Mit der Ausstellung vor Ort und der notwendigen<br />

Restaurierung von Exponaten haben<br />

wir Territorium und Nähe zur ETG Ziegenhals<br />

für unsere traditionellen Kundgebungen und<br />

mobilisierenden Aktionen.<br />

Wir müssen handeln und den politischen Gegnern<br />

zuvorkommen. Ich kann hier für die RFB-Mitglieder<br />

erklären, daß wir dafür unseren Beitrag leisten<br />

wollen. Ohne Kampf kein Sieg! Dafür brauchen<br />

wir Kraft, Gesundheit, Verbündete und Siegeszuversicht!<br />

Rot Front! Es lebe die<br />

antifaschistische<br />

Aktionseinheit!<br />

Für Frieden, Demokratie<br />

und sozialen Fortschritt!


Oktober 2010<br />

Redebeitrag von Rainer Perschewski, Vorsitzender des<br />

DKP-Landesverbandes Berlin,<br />

auf der Konferenz für Aktionseinheit am 15. Mai 2010<br />

Liebe Genossinnen, liebe Genossen,<br />

liebe Freunde,<br />

ich spreche hier für den Landesvorstand Berlin<br />

der DKP und möchte aus der Sicht der Berliner<br />

Verhältnisse einige Überlegungen vorstellen, die<br />

es bei uns zu den Notwendigkeiten und Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit der antifaschistischen,<br />

demokratischen Kräfte gibt.<br />

Zunächst danke ich den Genossen von der KPD<br />

für die von ihnen ergriffene Initiative zu dieser<br />

Konferenz. <strong>Die</strong> zwei Jahre, die seit der ersten<br />

Aktionskonferenz vergangen sind, haben nach<br />

unserer Auffassung bestätigt, daß das damals<br />

beschlossene Projekt nicht nur lebensfähig ist,<br />

sondern auch zur Bündelung der progressiven<br />

Kräfte beiträgt und - was besonders wichtig ist<br />

- es hat Erfahrungen vermittelt, die uns gestatten,<br />

unsere Zusammenarbeit künftig wirkungsvoller<br />

zu gestalten.<br />

<strong>Die</strong> vor zwei Jahren getroffene Einschätzung<br />

der gesellschaftlichen Situation in der Bundesrepublik<br />

wurde durch die Entwicklungen in der<br />

Folgezeit bestätigt. Und nicht nur das. <strong>Die</strong> Auswirkungen<br />

der Weltwirtschaftskrise haben national<br />

und international die zerstörerischen Wirkungen<br />

des kapitalistischen Systems in sehr<br />

drastischer Weise deutlich gemacht. Alle destruktiven<br />

Potentiale dieses Systems, ob Ausbeutung<br />

und Verelendung der Volksmassen, ob wachsende<br />

Aggressivität der imperialistischen Mächte<br />

und forcierte Militarisierung oder schleichende<br />

und offene Ausdehnung der staatlichen Repressionsapparate<br />

entfalten sich zu einer Konfliktsituation,<br />

die eine gesellschaftliche Sprengkraft<br />

besitzt.<br />

Griechenland ist gegenwärtig das offensichtlich<br />

schwächste Glied im System der imperialistischen<br />

Herrschaftsstrukturen und das griechische<br />

Volk steht vor der Entscheidung, zu kämpfen oder<br />

in ein soziales Desaster zu stürzen. Starke antiimperialistische,<br />

kommunistische Kräfte, klassenbewußte<br />

Gewerkschaften könnten es möglich machen,<br />

daß der Weg des Widerstands, des Kampfes<br />

gewählt wird. Um dabei erfolgreich zu sein, wäre<br />

eine aktive internationale Solidarität notwendig.<br />

Speziell die Organisationen der Arbeiter in den<br />

europäischen Ländern müßten zügig handeln.<br />

Wenn wir dabei Deutschland betrachten, bewegt<br />

sich in dieser Richtung so gut wie nichts.<br />

<strong>Die</strong> kommunistischen Kräfte sind schwach und<br />

ohne großen gesellschaftlichen Einfluß, die<br />

größte Organisation der <strong>deutsche</strong>n Arbeiter und<br />

Angestellten, die Gewerkschaften, hat den staatlich<br />

organisierten Sozialabbau mit der sogenannten<br />

Reformagenda hingenommen, sie trägt die<br />

militärischen Auslandseinsätze mit und sorgt<br />

sich darum, daß bei den derzeitigen krisenbedingten<br />

sozialen Belastungen der „soziale Friede“<br />

nicht gefährdet wird.<br />

Wir haben diese Situation zu beachten, wenn<br />

wir von der Aufgabe reden, „durch vereinte Kraft<br />

aller Kommunisten, Sozialisten, Demokraten,<br />

Gewerkschafter (...) eine geschlossene Widerstandsfront<br />

zu schaffen, (...)“<br />

In dieser Situation bleibt uns nichts anderes<br />

übrig, als mit begrenzten Zielstellungen und<br />

„sehr weit unten“ anzufangen. Der Bundesvorsitzende<br />

der GBM, Professor Richter, betonte in<br />

seiner Rede auf der Festveranstaltung zum 65.<br />

Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, daß<br />

das Bündnis der Antifaschisten nicht breit genug<br />

sein kann. <strong>Die</strong>se Breite ist unter den gegebenen<br />

Bedingungen nur erreichbar, wenn wir unsere<br />

Forderungen begrenzen und bei der Organisation<br />

des Widerstands dort ansetzen, wo die äußersten<br />

Reste der bürgerlichen Demokratie auftreten und<br />

wo die Menschen die sozialen Belastungen am<br />

stärksten empfinden.<br />

Haben nicht Dresden am 13. Februar und<br />

Berlin am 1. Mai gezeigt, daß antifaschistische<br />

Aktionen ein Ausmaß anzunehmen beginnen,<br />

die nicht nur den Neofaschisten Grenzen ihrer<br />

Aktivitäten setzen, sondern den Akteuren des<br />

Widerstands das Bewußtsein vermitteln, gesellschaftlich<br />

etwas bewirken zu können? Das ist<br />

einer der Punkte, auf die sich unsere Anstrengungen<br />

konzentrieren müssen: Forderungen zu<br />

stellen, die gestatten, eine möglichst breite Front<br />

des Widerstands zustande zu bringen und Teilerfolge<br />

zu erringen. Der kleinste Erfolg dabei<br />

bewirkt, daß sich das Bewußtsein von der eigenen<br />

Kraft zu verbreiten beginnt, daß es sich lohnt<br />

zu kämpfen.<br />

<strong>Die</strong>sen Durchbruch brauchen wir in mehreren<br />

Bereichen, besonders aber im Kampf um die<br />

Verbesserung der sozialen Situation der von kapitalistischer<br />

Ausbeutung und Ausgrenzung<br />

Betroffenen. Wir sind beispielsweise dabei, uns<br />

daran zu gewöhnen, daß die Zahl der von akuter<br />

Armut betroffenen Menschen in Deutschland<br />

in die Millionen geht. Und wir müssen unsere<br />

gemeinsamen Anstrengungen darauf richten,<br />

die regierungsoffiziellen antikommunistischen<br />

Attacken abzuwehren.<br />

Hier geht es um die Aufgabe, in den gesellschaftlichen<br />

Auseinandersetzungen den Weg für<br />

eine progressive demokratische Entwicklung offen<br />

zu halten. <strong>Die</strong> wichtigsten ideologischen Wegbereiter<br />

für eine reaktionäre Lösung sind der<br />

Neofaschismus und der Antikommunismus. Im<br />

Kampf dagegen brauchen wir nicht etwas Neues<br />

erfinden. <strong>Die</strong> GRH liefert eine Vielzahl von Beispielen<br />

einer praktischen und fundierten Aufklärungsarbeit,<br />

die es verdient, von allen im Bündnis<br />

vertretenen Organisationen und <strong>Partei</strong>en nach<br />

Kräften unterstützt zu werden.<br />

Wer einen Anschauungsunterricht braucht über<br />

die Methoden und das Niveau der antikommunistischen<br />

Hetze, dem empfehle ich, an einem<br />

beliebigen Wochentage die frühere Untersuchungshaftanstalt<br />

des MfS in Berlin-Hohenschönhausen<br />

zu besuchen. Er wird erleben, wie<br />

an diesem oder jenem anderen Tage zahlreiche<br />

Jugendliche in Gruppen durch die hergerichteten<br />

Verliese geführt werden, um bildhaft erklärt<br />

zu bekommen, wie dort gefoltert und gemordet<br />

worden sei. Was dort geschieht, unterscheidet<br />

sich, abgesehen von neuen Begriffen, durch nichts<br />

von der antisowjetischen Progromhetze der Faschisten.<br />

Vom Geschichtsbuch bis zur Gedenkstättengestaltung<br />

wird die Geschichte reaktionär<br />

umgeschrieben. Es wird möglich, den Sozialismus<br />

mit dem Faschismus gleichzusetzen, die DDR<br />

mit dem faschistischen <strong>deutsche</strong>n Staat. Es gelingt<br />

uns nicht zu verhindern, daß die Thälmann-<br />

Gedenkstätte in Ziegenhals geschleift wird und<br />

es gibt keinen Aufschrei im Lande, wenn die<br />

FDP in NRW die <strong>Partei</strong> „<strong>Die</strong> Linke“ zu einem<br />

„kommunistischen Verfassungsgegner“, zu einer<br />

linksextremen Gefahr deklarieren kann, die<br />

wie der Rechtsextremismus zu bekämpfen sei.<br />

Man kann es nicht genug wiederholen: Es geht<br />

nicht um die Kommunisten - es geht um die<br />

Reste der Demokratie.<br />

Für die weitere Arbeit in unserem Bündnis lassen<br />

sich aus unserer Sicht, insbesondere im<br />

Zusammenhang mit den Aktivitäten zur Vorbereitung<br />

des 65. Jahrestages der Befreiung vom<br />

Faschismus eine Reihe von Schlußfolgerungen<br />

ziehen.<br />

Erstens: Wir brauchen ein realistisches Herangehen<br />

an die Frage, wie der Widerstand gegen<br />

die Auswirkungen des kapitalistischen Systems<br />

zu organisieren ist. Das muß ausgehen von einer<br />

nüchternen Einschätzung der gesellschaftlichen<br />

Situation, den objektiven und subjektiven<br />

Bedingungen. Wir haben heute nicht die Verhältnisse<br />

von Anfang 1933, die Thälmann veranlaßten,<br />

zu fordern: „<strong>Die</strong> vielen Teilaktionen und Teilkämpfe<br />

zum großen, umfassenden Massenstreik,<br />

ja zum Generalstreik steigern“. Gegenwärtig geht<br />

es nach unserer Auffassung darum, die sporadischen<br />

und vereinzelten Widerstandsaktionen<br />

aus ihrer gesellschaftlichen Isolierung herauszuführen<br />

mit Forderungen, die breiteste Kreise<br />

der Bevölkerung ansprechen.<br />

Zweitens: Wir handeln unter Bedingungen einer<br />

weitgehenden Zersplitterung der oppositionellen,<br />

antikapitalistischen Kräfte. Das ist zunächst<br />

ein Defizit. <strong>Die</strong> Praxis hat aber gezeigt,<br />

daß die Existenz eigenständiger politischer Organisationen<br />

kein Hinderungsgrund für gemeinsame<br />

Aktionen zu sein braucht und daß diese<br />

Organisationen mit ihren spezifischen Zielstellungen<br />

größere Personenkreise erreichen.<br />

Ich habe bereits die wirkungsvolle Aufklärungs-<br />

und Solidaritätsarbeit der GRH erwähnt.<br />

Der RotFuchs-Förderverein ist nicht nur zu einer<br />

großen marxistischen Bildungsorganisation<br />

geworden, sondern ist in verschiedenen Territorien<br />

Träger der Zusammenarbeit von progressiven<br />

Kräften. Das Ost<strong>deutsche</strong> Kuratorium von<br />

Verbänden repräsentiert in Ostdeutschland eine<br />

gesellschaftliche Breite, die von keiner anderen<br />

Organisation erreicht wird. Und wer ihre „Politischen<br />

Ziele“ liest, die das OKV erst vor einem<br />

Monat beschlossen hat, würde zustimmen, daß<br />

sie die Handlungsgrundlage für unser Bündnis<br />

bilden könnten.<br />

Das bedeutet, in unserer Zusammenarbeit von<br />

der Selbst- und Eigenständigkeit der beteiligten<br />

Organisationen und <strong>Partei</strong>en auszugehen und<br />

zu akzeptieren, daß die organisationseigenen<br />

Ziel- und Aufgabenstellungen die Grundlage<br />

bilden für die Koordinierung der politischen<br />

Aktivitäten. Das heißt nach unserer Auffassung<br />

aber auch, wie wichtig es ist, daß es neben dem<br />

bestehenden Koordinierungsorgan keiner weiteren<br />

Zusatzorganisation zentral oder in den<br />

Territorien bedarf.<br />

Drittens: <strong>Die</strong> Erfahrungen zeigen auch, wie wichtig<br />

es ist, daß sich in der praktischen Zusammenarbeit<br />

Vertrauen zwischen den handelnden Akteuren<br />

entwickelt. Es gab in der Vergangenheit<br />

nicht wenige Vorbehalte gegen die Mitwirkungen<br />

in einem solchen Bündnis, besonders dann,<br />

wenn in ihm Vertreter kommunistischer <strong>Partei</strong>en<br />

auftauchten. Wir leiten daraus ab, daß sich Antikommunismus<br />

nicht nur in primitiven oder militanten<br />

Formen äußert und wir uns stets bewußt<br />

sind, daß hier behutsam um Klarheit zu ringen ist.<br />

Viertens: <strong>Die</strong> Wirksamkeit der Zusammenarbeit<br />

hat bisher besonders darunter gelitten, daß sie zu<br />

kurzfristig angelegt war. Das wurde aber schon<br />

geändert in der Vorbereitung des 65. Jahrestages<br />

der Befreiung. Der Flyer mit den Veranstaltungen<br />

aus diesem Anlaß, hergestellt durch den<br />

RotFuchs-Förderverein, hat spürbar zu einer<br />

größeren Resonanz beigetragen.<br />

Wenn wir effektiver arbeiten wollen, müssen<br />

wir zunächst zur Kenntnis nehmen, daß jede<br />

Organisation ihre eigenen Handlungslinien und<br />

Schwerpunkte hat. Unter diesen Bedingungen<br />

sollte die Koordinierungsarbeit stärker darauf<br />

ausgerichtet werden, die mittel- und langfristigen<br />

Aufgaben und Projekte zu beraten und zu<br />

bestimmen, die gemeinsam gelöst werden sollen.<br />

Das könnten historische Anlässe sein (zum Beispiel<br />

das Zusammenwirken bei der Protestveranstaltung<br />

zum Jahrestag des Anschlusses der<br />

DDR im Oktober, die vom OKV ausgerichtet wird)<br />

oder ausgewählte Aktionen, die auf möglichst<br />

alle Kräfte konzentriert werden.<br />

Im Juli wird zum Beispiel der „Berliner Wassertisch“,<br />

ein Bündnis, das sich mit der Privatisierung<br />

kommunalen Eigentums auseinander setzt,<br />

eine Unterschriftenaktion zur Offenlegung der<br />

Verträge beginnen, mit denen die Berliner Wasserbetriebe<br />

teilprivatisiert worden sind. Wir sehen<br />

darin ein Projekt, das die Interessen der gesamten<br />

Berliner Bevölkerung berührt. Am Beispiel<br />

der Privatisierung des Wassers können gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge verdeutlicht werden,<br />

mit dem gleichzeitig klar wird, daß bestimmte<br />

Lösungen für Probleme in diesem Land einer<br />

anderen, einer sozialistischen Gesellschaft bedürfen.<br />

<strong>Die</strong> DKP Berlin wird diese Aktion aktiv<br />

unterstützen und sich dafür einsetzen, daß dabei<br />

auch unsere Bündnispartner wirksam werden.<br />

Fünftens: Und nach der Bedeutung noch der<br />

letzte Punkt: Wer die Aktionen gegen die Aufmärsche<br />

der Neofaschisten in Dresden und Berlin<br />

miterlebt hat, wird zustimmen, daß wir bei der<br />

Verbreiterung unseres Bündnisses vor allem die<br />

Zusammenarbeit mit der antifaschistischen Jugend<br />

suchen sollten.<br />

In diesem Sinne wird die DKP<br />

ihren Beitrag für eine wirksame<br />

Aktionseinheit leisten.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 5<br />

Aus dem <strong>Partei</strong>leben<br />

Am 1. September 2010, dem Antikriegs-/Weltfriedenstag,<br />

fand in Berlin auf dem Heinrichplatz<br />

eine Protestkundgebung gegen die Kriegspolitik<br />

der BRD-Regierung und der NATO statt. Sie war<br />

gleichzeitig eine Solidaritätsveranstaltung für<br />

den gerechten Kampf des kurdischen Volkes um<br />

Selbstbestimmungsrechte, für Frieden, Demokratie<br />

und soziale Gleichstellung, zu der die Berliner<br />

Initiative des Europäischen Friedensrates,<br />

linke <strong>Partei</strong>en/Organisationen sowie die kurdische<br />

Friedensbewegung aufgerufen hatte.<br />

Hieran nahmen auch Genossen der Landesorganisation<br />

Berlin der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong><br />

Deutschlands teil. Von den Veranstaltern wurden<br />

Erlebnisse und Eindrücke über den Krieg gegen<br />

das kurdische Volk, der durch die Türkei geführt<br />

wird, dargelegt und die Öffentlichkeit auf die<br />

Notwendigkeit der friedlichen Lösung der Kurdenfrage<br />

aufmerksam gemacht. Geführt wird der<br />

Krieg gegen Irak-Kurdistan und Türkisch-Kurdistan<br />

mit Waffen und finanzieller Unterstützung<br />

der BRD-Regierung. <strong>Die</strong> völkerrechtswidrigen<br />

Angriffe der türkischen Armee gegen die kurdische<br />

Bevölkerung haben unwiderruflich bewiesen,<br />

daß aus <strong>deutsche</strong> Produktion stammende<br />

Militärtechnik eingesetzt wird. <strong>Die</strong> Rüstungsgeschäfte<br />

der BRD-Regierung mit der Türkei<br />

haben einen hohen Stand erreicht. <strong>Die</strong> Türkei<br />

ist der größte Waffenimporteur aus der BRD.<br />

<strong>Die</strong> <strong>deutsche</strong> Regierung trägt somit eine besondere<br />

Verantwortung in diesem Krieg.<br />

Wir solidarisieren uns mit dem gerechten<br />

Kampf des kurdischen Volkes für die friedliche<br />

Lösung der Kurdenfrage, für die Gewährleistung<br />

der Demokratie- und Menschenrechte, für Freiheit<br />

und soziale Gleichsetzung in der Türkei.<br />

Alfred Fritz<br />

Gruß dem Brudervolk<br />

und seinem ruhmreichen<br />

Führer Kim Jong Il<br />

Zum 65. Jahrestag der Gründung der <strong>Partei</strong> der<br />

Arbeit Koreas im Jahre 2010 übermitteln wir allen<br />

unseren koreanischen Freunden und Genossen<br />

die herzlichsten kommunistischen Kampfesgrüße.<br />

Wir wünschen Euch, liebe koreanische<br />

Genossen, große Erfolge bei der Erreichung der<br />

hohen Ziele, die Ihr Euch in Würdigung dieses<br />

bedeutenden Jubiläums gestellt habt.<br />

In Vorbereitung auf diesen wichtigen Jahrestag<br />

Eurer <strong>Partei</strong> wurde in Eurem Land aus eigener<br />

Kraft und mit eigener Technik ein künstlicher<br />

Erdsatellit gestartet und der zweite unterirdische<br />

Atomtest durchgeführt. Bereits im Jahre 2009<br />

hat sich die Produktion der Grundstoffindustrie<br />

beträchtlich erhöht. Auf dem Gebiet der Energieversorgung<br />

entstanden zum Beispiel das Kraftwerk<br />

Nyongwon, das Jugendkraftwerk Wonsan,<br />

der Wasserkanal auf der Ebene Miru und die<br />

Mandsudae-Straße; das Bauobjekt zur Kohlevergasung<br />

in Namhung wurde fertiggestellt und<br />

die Modernisierung wichtiger Betriebe zügig<br />

vorangebracht. Im vergangenen Jahr wurden in<br />

der Agrarproduktion und beim ländlichen Aufbau<br />

sprunghafte Erfolge erreicht, und zahlreiche<br />

genossenschaftliche Landwirtschaftsbetriebe verwandelten<br />

sich in blühende Dörfer.<br />

Unter der bewährten Führung des Genossen<br />

Kim Jong Il werden im Jubiläumsjahr 2010 große<br />

Vorhaben zur beschleunigten Entwicklung der<br />

Leichtindustrie und der Weiterentwicklung der<br />

Landwirtschaft in Angriff genommen. Überhaupt<br />

steht das Jahr 2010 unter der Losung, den Lebensstandard<br />

der Bevölkerung zu heben.<br />

<strong>Die</strong> Demokratische Volksrepublik Korea mit<br />

Genossen Kim Jong Il an der Spitze ist nach wie<br />

vor bestrebt, den Prozeß der Vereinigung von<br />

Nord- und Südkorea auf der Basis der Gemeinsamen<br />

Erklärung vom 15. Juni 2000 voranzutreiben.<br />

Der zehnte Jahrestag dieser historischen<br />

Erklärung sollte den Anlaß bieten, für die Vereinigung<br />

des Vaterlandes verstärkt zu kämpfen.<br />

Bei allen diesen bedeutsamen Vorhaben stehen<br />

wir fest an Eurer Seite und wünschen Euch<br />

größtmögliche Erfolge zum Wohle des koreanischen<br />

Volkes!<br />

Zentralkomitee der KPD<br />

Richtigstellung!<br />

Zum Artikel unter der Rubrik „Aus dem <strong>Partei</strong>leben“<br />

von Günter Klein auf Seite 6 in der vorherigen<br />

Ausgabe heißt der Vater von Margot<br />

Honecker nicht Gerhard Feist, sondern Gotthard<br />

Feist.<br />

<strong>Die</strong> Redaktion


6 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> Oktober 2010<br />

Vor 80 Jahren erhoben sich Vietnams Bauern gegen die Kolonialherrschaft<br />

Ho Chi Minh chrakterisierte den Aufstand als das Vorspiel zur Augustrevolution<br />

Noch schlimmer als die arbeitenden Menschen<br />

in den „Mutterländern“ wurden 1929/30 die kolonial<br />

unterdrückten Völker von den Auswirkungen<br />

der Weltwirtschaftskrise erfaßt. So auch in<br />

Vietnam, wo in Annam (Zentralvietnam) der Hunger<br />

über 100.000 Menschen dahinraffte. In zeitgenössischen<br />

Berichten hieß es damals, daß die<br />

hungernden annamitischen Bauern Jagd auf<br />

Insekten machen, die sie dann verzehren, sie Heuschrecken,<br />

Grillen, Eintagsfliegen sammeln, auch<br />

Raupen und Bambuswürmer und nicht davor<br />

zurückschreckten, die Puppen der Seidenraupen<br />

zu essen.<br />

KP stellte sich an die Spitze<br />

Im März 1930 begannen auf den Kautschukplantagen<br />

in Südvietnam und in fast allen Industriegebieten<br />

wochenlange Streiks. Kundgebungen<br />

und Demonstrationen erfaßten 25 der 40 Provinzen<br />

des Landes. Als am 12. September 1930 in<br />

mehreren Kreisstädten der Provinzen Nge An<br />

und Ha Tinh in Zentralvietnam Arbeiter und Bauern<br />

für höhere Löhne, Steuer- und Pachtsenkungen,<br />

die Rückgabe von Gemeindeländern an die<br />

Bauern und die Verteilung von Reis an die Hungernden<br />

demonstrierten, gingen Truppen gegen<br />

die Demonstranten vor, wurden die Versammlungsplätze<br />

von Flugzeugen bombardiert. Über<br />

500 Demonstranten fanden den Tod, mehr als<br />

300 wurden verwundet, Tausende Häuser zerstört.<br />

Der „Hunger auf Reis“ trieb nunmehr, wie<br />

selbst das großbürgerliche „Echo annamite“<br />

zugeben mußte, die bis aufs äußerste erbitterten<br />

Bauern zum bewaffneten Aufstand gegen<br />

die Kolonialmacht und die Feudalherren. <strong>Die</strong><br />

Bauern stürmten Gefängnisse und befreiten die<br />

Gefangenen, zündeten Kreis- und Gemeindeverwaltungen<br />

an, verbrannten Steuerunterlagen,<br />

Pfandbriefe und Schuldscheine. Auf dem<br />

Lande zerfiel der kolonial-feudale Machtapparat.<br />

<strong>Die</strong> französische „L’Opinion publique“ schrieb<br />

im Dezember 1930, es handele sich „um eine tatsächliche<br />

Revolution“.<br />

Obwohl für einen erfolgreichen Verlauf die<br />

Bedingungen nicht gegeben waren, stellte sich<br />

die gerade erst am 3. Februar 1930 gegründete<br />

<strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> an die Spitze der spontan<br />

ausgebrochenen Erhebung und gab ihr einen<br />

organisierten und zielgerichteten Charakter.<br />

Unter Vorsitz Ho Chi Minhs trat im Oktober 1930<br />

in Saigon das Zentralkomitee zusammen und beschloß,<br />

die Leitung zu übernehmen und das ZK-<br />

Mitglied Pho Nguyen Sac in das Aufstandsgebiet<br />

zu entsenden. Mitglieder und Funktionäre<br />

der <strong>Partei</strong>, Revolutionäre aus allen Provinzen<br />

gingen nach Nghe Tinh (so wurden die beiden<br />

Provinzen zusammengefaßt genannt) und nahmen<br />

am Aufstand teil. Aus Vinh, dem industriellen<br />

Zentrum der Erhebung, begaben sich 500<br />

Arbeiter in die Gemeinden und unterstützten die<br />

Bauern beim Aufbau revolutionärer Machtorgane.<br />

Der Aufstand erfaßte ein Gebiet von 12.000<br />

Quadratkilometern mit einer Bevölkerung von<br />

1,5 Millionen Menschen. In zahlreichen Gemeinden<br />

entstanden Xo Viets, vietnamesische Räte.<br />

„Das gesamte Gebiet ist vom französischen Protektorat<br />

abgefallen“, schrieb die Kolonialrevue<br />

„L’Asie francaise“ im November 1930.<br />

<strong>Rote</strong> Garden verteidigen die Rätemacht<br />

<strong>Die</strong> Xo Viets übergaben das Gemeindeland, das<br />

Großgrundbesitzer und Feudalherren sich angeeignet<br />

hatten, an die Bauern, verteilten aus<br />

deren Reserven Reis an die Hungernden und<br />

leiteten eine Reihe politischer und sozialökonomischer<br />

Reformen ein. Ein Militärausschuß<br />

des Gebietskomitees der KPV bildete <strong>Rote</strong> Garden,<br />

die laut „L’Humanite“ 40.000 Kämpfer zählten.<br />

Über acht Monate verteidigten sie die Volksmacht<br />

gegen die Angriffe der Kolonialmacht, die<br />

ihre Truppen in Vietnam durch ein 100.000 Mann<br />

starkes Expeditionskorps aus Frankreich verstärken<br />

mußte. Zehntausende wurden Opfer ihres<br />

Terrors, Dutzende Dörfer wurden dem Erdboden<br />

gleichgemacht, Tausende Häuser niedergebrannt.<br />

Erst nach über acht Monaten gelang<br />

es, den Widerstand der Aufständischen zu brechen.<br />

Im August 1931 befanden sich noch etwa<br />

50 Gemeinden in ihren Händen. <strong>Die</strong> letzten Gefechte<br />

fanden im Dezember 1931 statt. <strong>Die</strong> in<br />

Saigon weilenden Mitglieder des Zentralkomitees<br />

waren bereits im April/Mai der Polizei in<br />

die Hände gefallen. Der erste Generalsekretär,<br />

Tran Phu, starb an den Folgen grausamer Folterungen.<br />

Ho Chi Minh, der nach China entkam,<br />

wurde in Vinh in Abwesenheit zum Tode verurteilt.<br />

In den Kämpfen um die vietnameische Rätemacht<br />

bewies die junge KP ihre Fähigkeit, den<br />

Kampf für die nationale und soziale Befreiung zu<br />

führen. <strong>Die</strong> vietnamesischen Kommunisten standen<br />

bis zur letzten Stunde mit der Waffe in der<br />

Hand an der Spitze des Kampfes. <strong>Die</strong> meisten von<br />

ihnen besiegelten ihre Treue zur Revolution mit<br />

dem Tode. Unter ihnen befand sich auch der<br />

Führer der Sowjetbewegung, Pho Nguyen Sac,<br />

der am 3. Mai 1931 verhaftet worden war. Ho Chi<br />

Minh schätzte ein: „Obwohl die Franzosen die<br />

Bewegung durch blutigen Terror niederschlugen,<br />

bewiesen die Sowjets von Nghe Tinh den<br />

heldenhaften Geist und die revolutionäre Kraft<br />

der vietnamesischen Werktätigen. Obwohl die<br />

Bewegung nicht erfolgreich war, schmiedete sie<br />

die Kräfte für die siegreiche Augustrevolution.“<br />

So war es in der Tat. Das revolutionäre Heldentum,<br />

die Lehren und Erfahrungen der Xo Viets<br />

fanden einen tiefen Widerhall in der nationalen<br />

Befreiungsbewegung, wurden zu einem unvergänglichen<br />

Bestandteil ihres progressiven Ideengutes<br />

und damit zu einer Voraussetzung des Sieges<br />

im August 1945. <strong>Die</strong> Kämpfe bewiesen, daß<br />

die Arbeiterklasse und ihre <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong><br />

die Führung des Befreiungskampfes übernommen<br />

hatten.<br />

Gerhard Feldbauer<br />

Dresdner Kommunisten setzten ein Ausrufezeichen<br />

Zum diesjährigen Weltfriedenstag am 1. September<br />

fand vor der Dreikönigskirche auf der Hauptstraße<br />

in Dresden eine Kundgebung statt. Sie<br />

stand unter der Losung „Dresden mahnt! Geben<br />

wir dem Frieden endlich eine Chance! Truppen<br />

raus aus Afghanistan!“ Es war die einzige Veranstaltung<br />

dieser Art in der Region. Sie wurde<br />

organisiert und gestaltet von dem im <strong>Kommunistische</strong>n<br />

Aktionsbündnis Dresden (KAD) handelnden<br />

<strong>Partei</strong>en und Organisationen: Deutsche<br />

<strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong>; Freie Deutsche Jugend;<br />

<strong>Kommunistische</strong> Initiative; <strong>Kommunistische</strong><br />

<strong>Partei</strong> Deutschlands; <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong><br />

Deutschlands (Bolschewiki); <strong>Kommunistische</strong><br />

Plattform bei der <strong>Partei</strong> die Linke; Revolutionärer<br />

Freundschaftsbund; RotFuchs-Förderverein;<br />

Verband der Verfolgten des Naziregimes/Bund<br />

der Antifaschisten. Hinzu kamen als Unterstützer<br />

des Aufrufes der Deutsche Freidenker-Verband<br />

und die Gesellschaft zur Rechtlichen und<br />

Humanitären Unterstützung e.V.<br />

Bei naßkaltem Wetter, eine Stunde vor Beginn<br />

gab es noch einen Regenguß, versammelten sich<br />

120 Teilnehmer auf dem Kundgebungsplatz zuzüglich<br />

„Zaungästen“ auf den Fußwegen. Unübersehbar<br />

waren die roten <strong>Fahne</strong>n der organisierten<br />

Kommunisten, die <strong>Fahne</strong>n der DDR und<br />

der FDJ. <strong>Die</strong> Ansprachen der vier Redner waren<br />

aufeinander abgestimmt. Mit klaren Worten und<br />

eindeutigen Forderungen zeichneten sie den Weg<br />

zum Frieden in Afghanistan und verwiesen auf<br />

die Gefahren, die sich aus der zunehmenden<br />

Militarisierung der BRD ergeben. Zum Schluß<br />

wurde eine Resolution an den Bundestagspräsidenten<br />

und alle im Bundestag vertretenden<br />

Fraktionen verlesen und einstimmig verabschiedet.<br />

In ihr werden alle Abgeordneten aufgefordert,<br />

im Dezember gegen die anstehende Mandatsverlängerung<br />

des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan<br />

zu stimmen.<br />

Es ist das große Verdienst Dresdner Kommunisten,<br />

daß diese Kundgebung überhaupt zustande<br />

kam. Im Veranstaltungsplan der PDL (Sachsen)<br />

war der Weltfriedenstag ausgeblendet. Deshalb<br />

initiierten Unterstützer der <strong>Kommunistische</strong>n<br />

Initiative Dresden diese Aktion und legten im<br />

Koordinierengsrat des KAD den Entwurf eines<br />

Aufrufes vor. Nach entsprechender Erörterung<br />

und Zustimmung aller im KAD vertretenen <strong>Partei</strong>en<br />

und Organisationen wurde er die Grundlage<br />

für die weitere politisch-ideologische und<br />

organisatorische Arbeit zur Vorbereitung der<br />

Kundgebung (DRF veröffentlichte ihn in der<br />

Ehrung der Opfer des Faschismus<br />

Am 12. September 2010 fand traditionell das ehrende<br />

Gedenken der Opfer des Faschismus in Halle auf dem<br />

Gertraudenfriedhof statt. Aufgerufen hatte die VVN<br />

im Verein mit anderen linken <strong>Partei</strong>en. Nach Eröffnung<br />

der Veranstaltung rezitierte eine Genossin der KPD.<br />

<strong>Die</strong> Gedenkrede hielt der Direktor der Stiftung Gedenkstätten.<br />

Seine Ausführungen bezogen sich auf die<br />

Greueltaten des Faschismus und den regionalen Opfern.<br />

Seine Rede war nicht frei von Geschichtsfälschungen<br />

und Halbwahrheiten.<br />

Wilhelm Deistel<br />

September-Ausgabe). <strong>Die</strong> Bemühungen, den<br />

Dresdner Stadtvorstand der PDL und den DGB<br />

zur Unterstützung der Kundgebung zu gewinnen,<br />

liefen ins Leere. Deshalb setzten die Organisatoren<br />

auf die Kraft der vereint handelnden<br />

Kommunisten. <strong>Die</strong> weitere Vorbereitung erhielt<br />

ein klares strukturelles Profil mit klar umrissenen,<br />

terminierten und abrechenbaren Aufgaben<br />

aller Beteiligten. Im Zentrum stand die Popularisierung<br />

der Kundgebung. Wir konnten uns<br />

keine Plakatierung leisten. Sponsoren besaßen<br />

wir nicht. Auch fehlte das Geld für Anzeigen in<br />

der lokalen Presse. Deshalb nutzten wir die Mitglieder<br />

unserer <strong>Partei</strong>en und Organisationen als<br />

Multiplikatoren, verteilten 3.500 kopierte Aufrufe,<br />

versandten E-Mails und schalteten kostenlose<br />

Anzeigen in der „Jungen Welt“ und der<br />

„Antifa“.<br />

<strong>Die</strong> Anstrengungen haben sich gelohnt. Das<br />

KAD zeigte „Flagge“. Es erhöhte seinen Bekanntheitsgrad.<br />

<strong>Die</strong> PDL und der DGB sahen<br />

sich durch uns veranlaßt, kurzfristig zu reagieren.<br />

Wir sammelten wertvolle Erfahrungen für<br />

künftige Aktionen. Auch erkannten wir Reserven<br />

und Schwachstellen, die Beachtung finden<br />

müssen. Für die Dresdner Kommunisten bleibt<br />

die Erkenntnis: Wir besitzen vereint handelnd<br />

die politische und organisatorische Kraft, trotz<br />

sehr geringer finanzieller und materieller Mittel,<br />

uns anspruchsvollen politischen Herausforderungen<br />

zu stellen.<br />

<strong>Die</strong>ter Hillebrenner<br />

Das Gespenst der<br />

Angst geht durch<br />

unser Land<br />

Es geht schleichend, feige, aber unerbittlich von<br />

Mensch zu Mensch, von Familie zu Familie. Es<br />

ist ähnlich, wie wir es zur Zeit der Nazi-Besetzung<br />

kannten oder auch in dunklen Zeiten der<br />

kirchlichen Inquisitionsprozesse.<br />

<strong>Die</strong> Angst geht unter dem Namen von Demokratie<br />

und Freiheit vom rechten Flügel aus und<br />

erfaßt das Leben der einfachen Bürger, sie verbreitet<br />

sich wie ein Krebsgeschwür in der ganzen<br />

Gesellschaft.<br />

Nach dem Sozialismus kam der bisher unbekannte<br />

Zustand der Arbeitslosigkeit mit all seinen<br />

psychischen Belastungen auf uns zu; Menschen<br />

ohne Arbeit, die Familienmitglieder leiden<br />

unter ständigem Geldmangel. <strong>Die</strong> Menschen<br />

haben Angst vor der Zukunft, weil die Lebenssicherheit<br />

unwiederbringlich verloren gegangen<br />

ist. <strong>Die</strong> Menschen fürchten den Verlust ihrer<br />

Wohnung, es wächst das Heer der Wohnungslosen.<br />

Alle haben Angst vor Krankheit und allgegenwärtiger<br />

Kriminalität.<br />

Wir fürchten den Verlust unserer Selbständigkeit<br />

in der Europäischen Union.<br />

Viele naive gläubige Menschen fürchten die<br />

Strafe Gottes, von der die Priester in ihren Predigten<br />

sprechen. Wenn wir dann noch die alltäglichen<br />

Tragödien in den Familien hinzunehmen<br />

haben, die Krankheiten der Verwandten und<br />

die eigenen, Mißerfolg in Beruf und Unternehmen,<br />

kann man wirklich das Fürchten bekommen.<br />

Nicht zuletzt bleibt die ständige Sorge vor<br />

Naturkatastrophen, vor Krieg, vor politischem<br />

Rassismus. Es bedarf wirklich starker Nerven,<br />

daß man als Einzelner dem Gespenst der Angst<br />

widersteht.<br />

Tausende Menschen werden wegen ihrer sozialistischen<br />

Haltung ständig registriert, werden<br />

kontrolliert und müssen sich wegen ihrer Tätigkeit<br />

politischen Ermittlungen unterziehen. Sie<br />

sind psychisch und physisch erschöpft und enden<br />

nicht selten bei Alkohol und Drogen. In unseren<br />

Städten haben wir immer häufiger diese<br />

hoffnungslosen menschlichen Schicksale, Kandidaten<br />

für Selbstmord aus Not. Viele Frauen<br />

lösen ihre Zukunftsängste mit Prostitution. Verschiedene<br />

Mafiastrukuren nutzen die Existenznot<br />

der Menschen aus. <strong>Die</strong> rechte politische<br />

Repräsentanz ermöglicht vielen Gaunern die<br />

Straffreiheit. Mafiawesen und Geld beherrschen<br />

alles in unserem Land.<br />

<strong>Die</strong> Reichen verfügen über die Mittel, um korrupte<br />

Menschen in Funktionen zu bestechen.<br />

Hingegen werden Unschuldige mit Strafgebühren<br />

gepeinigt. Und so begleitet uns die Angst<br />

in unserem Lebensalltag, verbiegt die Charaktere<br />

der Menschen und stürzt sie ins Unglück.<br />

Es bleibt die Frage: Gibt es eine Möglichkeit,<br />

diese hoffnungslose Angstspirale zu beenden?<br />

Ja, aber nur durch eine Veränderung der kapitalistischen<br />

Gesellschaftsordnung zu einer sozialistischen<br />

Gesellschaftsordnung. Wann das sein<br />

wird, hängt von uns allen ab.<br />

Rudolf Vanek<br />

<strong>Die</strong> neue Zeit<br />

<strong>Die</strong> alte, überlebte Zeit,<br />

gezeichnet von Armut, Krieg und Leid,<br />

jetzt erst recht<br />

nach gesellschaftlichem Fortschritt schreit.<br />

<strong>Die</strong> neue, bessere Zeit,<br />

die Macht der Arbeiter und Bauern,<br />

einzige Hoffnung und harter Kampf<br />

der gesamten Menschheit bleibt.<br />

Das Kapital im Todeskampf<br />

mit Geschichtslügen und indem es<br />

Arbeiterdenkmale schleift,<br />

ist schon schwanger.<br />

Das Kind: <strong>Die</strong> neue, bessere Zeit!<br />

<strong>Die</strong> Alte hätt’s gern abgetrieben.<br />

Doch wir Geburtshelfer, wir sind bereit.<br />

Des Kindes Namen ist geblieben.<br />

<strong>Die</strong> neue, bessere Zeit,<br />

einfach Kommunismus heißt!<br />

Andreas Pröhl


Oktober 2010<br />

Aus dem <strong>Partei</strong>leben<br />

Herbstaktion gestartet<br />

<strong>Die</strong> Landesorganisation Berlin der KPD hat sich<br />

vorgenommen, im Herbst eine Aktion gegen den<br />

Einsatz der Bundeswehr im Ausland und speziell<br />

in Afghanistan durchzuführen. Zu dieser Aktion<br />

gehört unter anderem eine Mahnwache, die jeweils<br />

montags zwischen 17.00 und 20.00 Uhr auf<br />

dem Alexanderplatz stattfindet.<br />

Unser großes Transparent (siehe Fotos) zieht die<br />

Aufmerksamkeit der Vorübereilenden, aber auch<br />

mancher Berlinbesucher auf sich. Bemerkenswert<br />

ist, daß sich mehr Jugendliche als ältere Leute für<br />

uns interessieren. Offensichtlich ist die „Politik-<br />

Abstinenz junger Leute nicht so groß wie manchmal<br />

angenommen wird.<br />

Bisher kam es zu einigen interessanten Gesprächen,<br />

wobei bezeichnend ist, daß die Menschen<br />

dem Appell „Bundeswehr raus aus Afghanistan“<br />

grundsätzlich zustimmen, aber in dieser Frage<br />

Am 11. September 2010 wurde in Cheb der<br />

Soldatenfriedhof für 7.500 gefallene Soldaten der<br />

faschistischen Wehrmacht und der Waffen-SS eingeweiht<br />

Wir, die „<strong>Rote</strong>n Reporter e.V.“ führten mit dem<br />

Bürger Rudolf Vanek auf dem Friedhof in Eger/<br />

Cheb folgendes Interview:<br />

Herr Vanek, was sagen die Menschen in Eger/<br />

Cheb zu dem Ereignis, daß heute die Möglichkeit<br />

geschaffen wurde, für die <strong>deutsche</strong>n Soldaten<br />

der faschistischen Wehrmacht und der Waffen-SS,<br />

die in der Umgebung des Kreises Cheb<br />

am Ende des 2. Weltkrieges gefallen sind, einen<br />

Ehrenfriedhof einzuweihen?<br />

Rudolf Vanek:<br />

<strong>Die</strong>ses Problem besteht nun schon 65 Jahre nach<br />

Kriegsende. <strong>Die</strong> sudeten<strong>deutsche</strong>n Landsmannschaften<br />

wollen in unserem Land für 7.500 gefallene<br />

Soldaten der Wehrmacht und der SS einen<br />

Friedhof haben. Sie erheben damit einen Gebietsanspruch<br />

auf das Territorium der Tschechoslowakei.<br />

Eine sehr interessante Sache ist, daß die 400<br />

gefallenen Soldaten der US-Armee, die bei der<br />

Befreiung der Tschechoslowakei vom Hitlerfaschismus<br />

ihr Leben ließen, schon lange in ihre<br />

Heimat, den USA, überführt wurden.<br />

Auch die französischen Kriegsgefangenen, die<br />

durch unmenschliche Behandlung und Ausbeutung,<br />

Hunger und Krankheit verstarben, sind nach<br />

Frankreich überführt worden. <strong>Die</strong> italienischen Soldaten,<br />

die erst unter Mussolini mit der faschistischen<br />

Armee gegen die Völker gekämpft haben,<br />

sich jedoch nach der Erkenntnis der verbrecherischen<br />

Zielsetzung des Faschismus gegen ihn wandten,<br />

wurden gefangengenommen und mußten für<br />

Macht und Profit in der Atomindustrie<br />

Seit längerer Zeit beschäftigt mich das Thema<br />

Kernenergie und damit verbunden die Interessenverflechtung<br />

von Staat und Kapital. Das zeigt sich<br />

einerseits darin, was Robert Jungk den Atomstaat<br />

nannte und andererseits in der öffentlichen Finanzierung<br />

der Atomindustrie.<br />

„<strong>Die</strong> Monopolbourgeoisie überträgt dem Staat,<br />

dessen Apparat seiner Natur nach alle Seiten des<br />

gesellschaftlichen Lebens im gesamten Landesmaßstab<br />

zu erfassen vermag, immer mehr und detaillierter<br />

Funktionen der Wirtschaftslenkung und<br />

-regulierung.“ (Imperialismus heute, Seite 162,<br />

<strong>Die</strong>tz Verlag 1967). Hinzuzufügen ist, daß das Kapital<br />

auch die Exekutive benutzt, nämlich wenn<br />

Demonstrationen gegen Castor-Transporte drohen.<br />

Dann schränken Behörden das Recht auf<br />

Versammlungsfreiheit ein und lösen friedliche Proteste<br />

mit Polizeigewalt auf.<br />

Straßensperren riegeln ganze Regionen ab, Menschen<br />

werden stundenlang, auch bei Minusgraden,<br />

festgehalten. Atomkraftgegner werden bespitzelt,<br />

Demonstranten in Metallkäfigen eingesperrt. Hier<br />

immer noch kaum aktiv werden. Vielleicht helfen<br />

die von uns verteilten Flugblätter mit dem Aufruf,<br />

sichtbare Zeichen des Widerstandes zu setzen,<br />

daß der Protest gegen den Afghanistan-Einsatz<br />

ein Gesicht bekommt.<br />

Häufig werden wir daraufhin angesprochen, daß<br />

wir doch eigentlich illegal seien, die KPD sei doch<br />

verboten. Daraus kann man entnehmen, daß unsere<br />

Präsenz in der Öffentlichkeit längst nicht so<br />

wahrgenommen wird, wie es der tatsächlichen<br />

Normalität entspräche.<br />

<strong>Die</strong> Mahnwachen begannen am 6. September<br />

und gehen bis 18. Oktober 2010. Wir hoffen, daß<br />

in dieser Zeit noch viel mehr Menschen die Gelegenheit<br />

nutzen, mit uns ins Gespräch zu kommen.<br />

LO Berlin<br />

das 3. Reich arbeiten. Sie sind sehr jung durch Ausbeutung<br />

und Unterernährung gestorben, auch sie<br />

wurden in ihre Heimat Italien überführt.<br />

Wer von den tschechischen Politikern hat so intensive<br />

Verbindungen und Kontakte mit der sudeten<strong>deutsche</strong>n<br />

Landsmannschaft und wer hat<br />

die Bewilligung für die Errichtung des Friedhofes<br />

gegeben? Können Sie uns sagen, wie wurde<br />

und wer hat die Finanzierung ermöglicht?<br />

Rudolf Vanek:<br />

Das alles haben die rechten Politiker im Stadtparlament<br />

in Eger/Cheb bewirkt und hauptsächlich<br />

der Bürgermeister von Eger/Cheb, der der rechten<br />

<strong>Partei</strong> (ODS) angehört, Herr Judr. Jiri Swoboda,<br />

er hat diese innige Verbindung.<br />

Man muß dazu jedoch sagen, daß fünf Städte<br />

aus der grenznahen Region die Errichtung des Soldatenfriedhofes<br />

verweigert haben. <strong>Die</strong>ses Vorhaben<br />

wurde von 75 Prozent der Bevölkerung strikt<br />

abgelehnt.<br />

<strong>Die</strong>ses Projekt kostet 40 Millionen Kronen und<br />

wurde von den Deutschen aus der BRD mit 25<br />

Millionen Kronen gesponsert, das Parlament von<br />

Eger/Cheb hat 15 Millionen Kronen aus Steuergeldern<br />

beigesteuert. <strong>Die</strong>se Gelder fehlen jetzt für<br />

die Bildung, im Gesundheitswesen, für Kultur und<br />

alle sozialen Bereiche.<br />

Sehr geehrter Herr Vanek, wir bedanken uns<br />

für das Interview.<br />

<strong>Die</strong> roten Reporter<br />

wird ganz unverfroren das „Recht“ des Kapitals<br />

gegen die Grundrechte durchgesetzt. Das erinnert<br />

an den Ausspruch, daß eines Tages KommunistInnen<br />

das Grundgesetz gegen seine „Schützer“<br />

verteidigen werden.<br />

Ein weiterer Aspekt der Interessen des Kapitals<br />

zeigt sich in der Atombranche. Forschung und Entwicklung<br />

hat maßgeblich der Staat bezahlt, bis heute<br />

40 Milliarden Euro. <strong>Die</strong> EURATOM hat bis jetzt<br />

400 Milliarden Euro an die Atomindustrie gezahlt.<br />

Und noch immer fließen jedes Jahr rund 200 Millionen<br />

Euro Steuergelder in neue Atomprojekte.<br />

Besser wäre eine dezentrale Energieversorgung<br />

in Bürgerhand. (Es gibt bereits entsprechende<br />

Projekte!). So werden die Energiekonzerne entmachtet.<br />

Leider versuchen diese, solche Projekte<br />

zu verhindern, da sie den Interessen des Kapitals<br />

zuwiderlaufen. Es ist auch dringend notwendig,<br />

sichere Endlager zu finden. Immerhin strahlt der<br />

Atommüll bis zu einer Million Jahren.<br />

Arnim Johanning<br />

Richtigstellung: Im Artikel „<strong>Die</strong> Thälmann-Ehrung in Ziegenhals“ in unserer vorherigen Ausgabe<br />

auf Seite 3, die am 22. August 2010 stattfand, nahmen über 100 Menschen teil, also nicht über<br />

1.000 Menschen. <strong>Die</strong> Redaktion<br />

Kalendarium - Oktober<br />

Oktober 1878: Bismarck führt zur Unterdrückung<br />

politisch fortschrittlicher Kräfte das<br />

Sozialistengesetz ein. <strong>Die</strong> Arbeiterklasse<br />

kämpfte bis 1890 erfolgreich<br />

gegen dieses Gesetz.<br />

Oktober 1925: Bildung des Leninschen ZK der KPD<br />

unter Ernst Thälmann. <strong>Die</strong> kommunistische<br />

Bewegung wurde durch die<br />

Gründung von kommunistischen<br />

<strong>Partei</strong>en in 42 Ländern von 1917/18<br />

bis 1923 in der Welt gestärkt.<br />

Oktober 1944: „Aktionsprogramm der KPD zur<br />

Schaffung eines Blocks der kämpfenden<br />

Demokratie“ wird veröffentlicht.<br />

Oktober 1948: Der Deutsche Volksrat appelliert an<br />

die Großmächte zu den Grundsätzen<br />

des Potsdamer Abkommens zurück zu<br />

kehren und einen Friedensvertrag mit<br />

ganz Deutschland abzuschließen.<br />

Oktober 1954: Bundeskanzler Adenauer ratifiziert die<br />

„Pariser Verträge“ zur Einbeziehung<br />

der BRD in die NATO.<br />

24. Oktober: Tag der Vereinten Nationen.<br />

01. 10. 1918: <strong>Die</strong> Regierung unter Prinz von Baden<br />

versucht durch parlamentarische<br />

Reformen die Revolution in Deutschland<br />

zu verhindern.<br />

01. 10. 1949: Gründung der Volksrepublik China.<br />

02. bis<br />

10. 10. 1920: Lenin spricht auf dem III. Kongreß des<br />

<strong>Kommunistische</strong>n Jugendverbandes<br />

zum Thema: „<strong>Die</strong> Aufgaben der Jugendverbände.<br />

03. 10. 1990: Verkündung der „Deutschen <strong>Einheit</strong>“.<br />

An diesem Tag wurde die DDR in die<br />

BRD einverleibt.<br />

04. 10. 1895: Richard Sorge geboren.<br />

04. 10. 1950: Gründung der Hochschule für Ökonomie<br />

„Bruno Leuschner“ in der DDR.<br />

05. 10. 1949: Alle Blockparteien ersuchen den Deutschen<br />

Volksrat, um eine Verfassung zu<br />

bilden.<br />

07. 10. 1918: I. Reichskonferenz der Spartakusgruppe.<br />

07. 10. 1940: Einmarsch der <strong>deutsche</strong>n Wehrmacht<br />

in Rumänien.<br />

07. 10. 1949: Gründung der DDR! Damit entsteht der<br />

erste Staat der Arbeiter und Bauern, der<br />

erste Friedensstaat in der Geschichte<br />

des <strong>deutsche</strong>n Volkes. Der Deutsche<br />

Volksrat konstituiert sich zur provisorischen<br />

Volkskammer der DDR und setzt<br />

die Verfassung in Kraft.<br />

07. 10. 1975: Unterzeichnung des Vertrages über<br />

Freundschaft, Zusammenarbeit und<br />

gegenseitigem Beistand zwischen der<br />

DDR und der UdSSR.<br />

10. 10. 1945: Gründung der <strong>Partei</strong> der Arbeit Koreas.<br />

11. 10. 1949: Wilhelm Pieck wird zum ersten Präsidenten<br />

der DDR gewählt.<br />

12. 10. 1949: Regierungserklärung Otto Grotewohls<br />

vor der Volkskammer der DDR.<br />

13. bis<br />

15. 10. 1935: Bei Moskau tagt die als Brüsseler<br />

<strong>Partei</strong>konferenz getarnte IV. Reichskonferenz<br />

der KPD.<br />

13. 10. 1949: Gründung des FDGB.<br />

15. 10. 1949: Völkerrechtliche Anerkennung der DDR<br />

durch die UdSSR.<br />

19. 10. 1928: Gründung des Bundes proletarischrevolutionärer<br />

Schriftsteller.<br />

23. 10. 1923: Hamburger Aufstand unter der Führung<br />

Ernst Thälmanns.<br />

29. 10. 1929: Ausbruch der Weltwirtschaftskrise als<br />

„Schwarzer Freitag“, ausgehend von den<br />

USA infolge großer Spekulationswut an<br />

den Aktienmärkten.<br />

Impressum: <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 7<br />

Kontaktadressen<br />

der KPD<br />

- Zentralkomitee der KPD<br />

- Redaktion „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“, PPI<br />

Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“<br />

- KPD-Landesorganisation Berlin<br />

Franz-Mehring-Platz 1<br />

10243 Berlin<br />

Telefon 030/9821930<br />

Fax 030/97896669<br />

E-mail: post@k-p-d.org<br />

- KPD-Landesorganisation Brandenburg<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Barnim/Märkisch-Oderland<br />

- KPD-Regionalorganisation Frankfurt/Oder<br />

Wolfgang Fittinger<br />

Telefon 0335/6803441<br />

- KPD-Landesorganisation Thüringen<br />

Torsten Schöwitz<br />

Postfach 800505<br />

99031 Erfurt<br />

Telefon 0173-6386152<br />

- KPD-Landesorganisation Sachsen<br />

KPD-Regionalorganisation Dresden<br />

c/o Michael Junghans<br />

Königsteiner Straße 6<br />

01824 Rosenthal<br />

- KPD-Regionalorganisation<br />

Leipzig/Umland<br />

Günther Schulze<br />

Telefon 0341/2328144<br />

- KPD-Regionalorganisation Oberlausitz<br />

c/o Fritz Lohse<br />

Professor-Wagenfeld-Ring 108<br />

02943 Weißwasser/Oberlausitz<br />

Telefon 03576/241735<br />

- KPD-Regionalorganisation Vogtland<br />

Monika Voigt<br />

vomog@web.de<br />

- KPD-Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

Postfach 1262<br />

06692 Zeitz<br />

- KPD-Regionalorganisation Zeitz<br />

Postfach 1262<br />

06692 Zeitz<br />

- KPD-Regionalorganisation<br />

Halle/Bernburg<br />

c/o Wilhelm Deistel<br />

Steinstraße 54<br />

06406 Bernburg<br />

- KPD-Regionalorganisation Magdeburg<br />

über Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

- KPD-Landesorganisation Niedersachsen<br />

Jörg Lorenz<br />

Husarenstraße 39<br />

30163 Hannover<br />

Telefon 0179-5473578<br />

- KPD-Landesorganisation<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

KPD-Regionalorganisation Rostock<br />

und Umland<br />

Rolf Bruß<br />

Helsinkier Straße 85<br />

18109 Rostock<br />

Telefon 0381/718863<br />

- KPD-Regionalorganisation Wasserkante<br />

Jens-Norbert Marxen<br />

Telefon 0160-98146108<br />

- KPD Augsburg und Umland<br />

Herbert Settele<br />

Brückenstraße 251 /2<br />

86153 Augsburg<br />

Hinweis:<br />

<strong>Die</strong> <strong>deutsche</strong><br />

Wirtschaft warnt<br />

Wer über eine Lohnerhöhung<br />

zur Zeit leise nachdenkt, sie<br />

sich heimlich ausmalt, nachts<br />

von ihr erregt träumt oder<br />

sogar äußert, gefährdet die<br />

stabile Gesundheit unserer<br />

Profite und den damit wirtschaftlichen<br />

Aufschwung<br />

Deutschlands.<br />

Deutscher<br />

<strong>Einheit</strong>(z)-Textdienst<br />

ISSN 1433-6383<br />

Herausgeber: Zentralkomitee der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> Deutschlands.<br />

Presse-, Publikations- und Informationsdienst der KPD -PPI- Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“.<br />

Redaktion: „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ / „Schriftenreihe der KPD“.<br />

Chefredakteur: Arthur Müller, V.i.S.d.P.<br />

Der Redaktion gehören an: Werner Schleese, Eva Kolowrat, Wilhelm Deistel, Iris Harnack, Jörg Sandrock, Dr. Frank Beckmann.<br />

Versand: Jürgen Schneider.<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin.<br />

Telefon: 030/9821930. Fax: 030/97896669.<br />

Bankverbindung: Berliner Sparkasse - Konto-Nr.: 1813061463, Bankleitzahl: 10050000.<br />

Druck: Union Druckerei Berlin GmbH, Storkower Straße 127a, 10407 Berlin.<br />

<strong>Die</strong> „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ ist als Zentralorgan der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> Deutschlands ihrem Programm verpflichtet.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> Deutschlands ist als <strong>Partei</strong> beim Bundeswahlleiter registriert. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

tragen die Autoren die Verantwortung. Deren Meinung muß nicht mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen.<br />

Unsere Autoren schreiben sämtlich honorarfrei. <strong>Die</strong> Redaktion arbeitet ehrenamtlich.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Internet-Homepage: www.drf.k-p-d.org<br />

E-Mail: info.drf@k-p-d.org<br />

post.drf@k-p-d.org<br />

Redaktionsschluß für „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ Oktober 2010: 15. September 2010.


8 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> Oktober 2010<br />

<strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> Deutschlands<br />

Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Jahresabo. Preis 25,00 Euro beziehen.<br />

Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Förderabo. Preis 35,00 Euro beziehen.<br />

Ich bitte um das Statut und Programm der KPD. Preis je 2,00 Euro plus Porto<br />

füge ich in Briefmarken bei.<br />

Ich möchte Mitglied der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> werden.<br />

Name .................................................. Vorname ....................................................<br />

Straße ...........................................................................................................................<br />

PLZ ............. Wohnort ................................... Telefon/Fax .................................<br />

In guter Tradition veranstaltet das OKV<br />

im Zusammenwirken mit seinen<br />

Mitgliedesverbänden, linken <strong>Partei</strong>en,<br />

Organisationen und Medien erneut eine<br />

Protestveranstaltung<br />

am Sonntag, dem 3. Oktober 2010<br />

„20 Jahre ausgeplündert,<br />

ausgegrenzt, ausgespäht.<br />

Es reicht“<br />

in der UCI-Kinowelt, Saal 1,<br />

Landsberger Allee 54,<br />

10249 Berlin-Friedrichshain<br />

(Der Veranstaltungsort befindet sich schräg<br />

gegenüber dem Vivantes-Klinikum in<br />

Berlin-Friedrichshain und ist zu erreichen<br />

mit den Straßenbahnlinien 5, 6 und 8<br />

„Station Krankenhaus Friedrichshain“)<br />

Programmfolge<br />

9.00 Uhr Einlaß<br />

10.00 Uhr Eröffnung:<br />

Prof. Dr. Siegfried Mechler<br />

Präsident des OKV<br />

10.10 Uhr Ernst-Busch-Chor<br />

und Rezitation<br />

11.20 Uhr Mr. Matthias Werner -<br />

Dozent<br />

11.00 Uhr Rezitation<br />

11.05 Uhr Max Renkl - Student<br />

11.20 Uhr Moritz Hieronymi -<br />

Gymnasiast<br />

11.30 Uhr Politisches Kabarett<br />

Charly M. „Deutschland,<br />

peinlich Vaterland“<br />

12.30 Uhr Abschluß<br />

Der Unkostenbeitrag beträgt 4,00 Euro<br />

Spendenaufruf<br />

zur Solidarität mit dem<br />

palästinensischen Volk<br />

gegen die Blockade der<br />

Palästinensergebiete<br />

Liebe Genossinnen und Genossen,<br />

liebe Leser der „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“!<br />

<strong>Die</strong> palästinensische Bevölkerung leidet weiter<br />

unter der widerrechtlichen Besatzung palästinensischer<br />

Gebiete, ihre Abriegelungen und unter<br />

den verheerenden Auswirkungen der Zerstörung<br />

und Beschädigung von über 40.000<br />

Wohnhäusern im Gazastreifen durch die israelische<br />

Luftwaffe im Rahmen ihrer Operation<br />

„Gegossenes Blei“ 2008/09.<br />

Um Häuser wieder aufzubauen, werden Baustoffe,<br />

vor allem Zement, benötigt, die von einer<br />

internationalen „Flottilie für Gaza“ in das<br />

Gaza-Gebiet gebracht werden sollen. Dafür wird<br />

Geld benötigt.<br />

Zeigt auch durch Geldspenden weiterhin Eure<br />

Solidarität mit dem palästinensischen Volk<br />

und der internationalen Hilfe, der „Flottilie<br />

für Gaza“.<br />

Spenden bitten wir auf das Konto<br />

Nr. 1813061463 der Berliner Sparkasse,<br />

BLZ 10050000 mit dem Verwendungszweck<br />

„Gazahilfe“ zu überweisen.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtsumme wird dem Bündnis „Freiheit<br />

für Gaza und Palästina“ übergeben.<br />

Zentralkomitee der<br />

<strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> Deutschlands<br />

Rechtzeitig vor den<br />

Jubelfeiern zu 20 Jahre<br />

<strong>deutsche</strong>r <strong>Einheit</strong> ist auf dem<br />

Büchermarkt erschienen:<br />

Herausgeber: Klaus Blessing<br />

Siegfried Mechler<br />

26 Autoren schreiben zum Thema und machen<br />

Defizite <strong>deutsche</strong>r <strong>Einheit</strong> 20 Jahre nach dem<br />

Anschluß sichtbar.<br />

20 Jahre - kein Anlaß zu Jubelfeiern; vielmehr<br />

genügend Gründe, um Forderungen noch deutlicher<br />

zu artikulieren.<br />

Verlag am Park<br />

Preis: 9,95 Euro<br />

ISBN 978-3-89793-250-0<br />

Käuflich zu erwerben über das OKV, seine<br />

Verbände und Vereine sowie im Buchhandel.<br />

„Antiimperialistische<br />

Solidarität gegen<br />

Neokolonialismus<br />

und Missionierung -<br />

für politische<br />

Unabhängigkeit und<br />

Selbstbestimmung“<br />

Konferenz des<br />

Freidenkerverbandes<br />

in Berlin am:<br />

9. Oktober 2010<br />

im Klub der Volkssolidarität.<br />

Beginn: 10.00 Uhr.<br />

Hannover gegen<br />

Sozialabbau -<br />

ein Bündnis von und für Menschen in<br />

prekären Lebenslagen, veranstaltet am<br />

4. Oktober 2010,<br />

19.00 Uhr<br />

einen Infoabend in der Begegnungsstätte<br />

„Prekär“ in Hannover-Linden/Süd,<br />

Hengstmannstraße 1.<br />

Bundesweite<br />

Demonstration<br />

gegen Krieg<br />

und Sozialabbau<br />

in Berlin am<br />

16. Oktober 2010<br />

Weg mit Hartz IV<br />

und Agenda 2010!<br />

Rückzug aller<br />

Truppen aus<br />

Afghanistan - sofort!<br />

Veranstalter:<br />

Büro Bundesweite Montagsdemo,<br />

Ringstraße 71, 45879 Gelsenkirchen.<br />

Bundesweite Demonstration<br />

gegen Hartz IV in Oldenburg am<br />

10. Oktober 2010.<br />

Beginn: 13.00 Uhr auf dem<br />

Platz vor dem Hauptbahnhof<br />

(Südseite).<br />

Beginn des Revisionsverfahrens<br />

am 25. Oktober 2010<br />

um 9.00 Uhr im Fall<br />

Oury Jalloh<br />

beim Landgericht in Magdeburg,<br />

Halberstädter Straße 8,<br />

mit anschließender Demo vom<br />

Landgericht ab zirka 16.00 Uhr.<br />

Pressefest der linken Presse<br />

in Bernau am 28. Oktober 2010, 19.00 Uhr,<br />

im „Treff 23“, Breitscheidstraße 43.<br />

Vertreten sind: Der <strong>Rote</strong> Brandenburger,<br />

UZ, junge Welt, RotFuchs, KPF.<br />

Thema: <strong>Die</strong> linke Presse als Propagandist,<br />

Agitator und Organisator.<br />

DRF wird eingeladen durch Genossen<br />

Nobst, DKP Bernau.<br />

Ansprechpartner: Genosse Michael Berres,<br />

Telefon 0338/38526<br />

Wir gratulieren ganz herzlich<br />

allen Lesern unserer Zeitung,<br />

die im Monat Oktober Geburtstag<br />

haben und wünschen alles<br />

erdenklich Gute für den weiteren<br />

Lebensweg.<br />

Zentralkomitee der KPD<br />

und Redaktion DRF<br />

Anläßlich ihres 90. Geburtstages am 24.<br />

September 2010 übermittelten das ZK der<br />

KPD, alle Genossinnen und Genossen der<br />

<strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> Deutschlands<br />

dem Ehrenmitglied der <strong>Partei</strong><br />

Genossin<br />

Gertrud Wendler<br />

die herzlichsten Glückwünsche<br />

und Kampfesgrüße.<br />

Als Kind einer revolutionären Bergarbeiterfamilie<br />

des Mansfelder Landes galt ihre<br />

ganze Sympathie, bereits als Jugendliche,<br />

vorbehaltlos der revolutionären Arbeiterbewegung.<br />

Nach dem Sieg über den Hitlerfaschismus<br />

dienten ihre verantwortungsvollen<br />

Tätigkeiten dem Sozialismus. Ihr<br />

ganzes Leben war Kampf für eine eine<br />

ausbeutungsfreie und friedliche Gesellschaft.<br />

Auch die Konterrevolution konnte<br />

ihre marxistische Überzeugung nicht ins<br />

Wanken bringen.<br />

Wir danken der Genossin Wendler für ihren<br />

unbeugsamen Kampf für die kommunistischen<br />

Ideale und wünschen ihr noch alles<br />

Gute.<br />

Wir trauern um unseren Genossen<br />

Dr. Sigmar Eßbach<br />

(Ehrenmitglied der KPD),<br />

der am 29. August 2010 nach langer<br />

schwerer Krankheit im Alter von 81<br />

Jahren verstarb.<br />

Mit ihm verlieren wir einen aufrechten<br />

Kommunisten, der seine marxistischleninistischen<br />

Kenntnisse in die Redaktionsarbeit<br />

der „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ als<br />

langjähriger Redakteur und als Publizist<br />

der Schriftenreihe der KPD einbrachte.<br />

Wir werden sein Andenken<br />

in Ehren bewahren.<br />

Zentralkomitee der <strong>Kommunistische</strong>n<br />

<strong>Partei</strong> Deutschlands<br />

<strong>Die</strong> Urnenbeisetzung erfolgte am<br />

24. September 2010<br />

Ein Kommunist ist von uns gegangen.<br />

Unsere <strong>Partei</strong> und der RotFuchs trauern<br />

um Genossen<br />

Hans Kopistecki<br />

(Ehrenmitglied der KPD),<br />

langjähriges und streitbares Mitglied des<br />

Zentralkomitees der KPD, Initiator der<br />

RotFuchs-Regionalorganisation Frankfurt/Oder,<br />

ein Unbeugsamer aus der<br />

SED, ein Landwirt, der bei Marx, Engels<br />

und bei Lenin blieb.<br />

Seinen Angehörigen und Freunden gilt<br />

unser Mitgefühl. Hans, wir werden<br />

Dich nicht vergessen.<br />

Zentralkomitee der KPD<br />

Landesorganisation Berlin der KPD<br />

Landesorganisation Brandenburg<br />

der KPD<br />

Regionalorganisation Frankfurt/Oder<br />

der KPD

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