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Zypern - ein Versuchsballon zur staatlichen Fremdbestimmung und ...

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Proletarier aller Länder ver<strong>ein</strong>igt euch!<br />

Die Rote Fahne<br />

95. Jahrgang, Nr. 4<br />

Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands<br />

Eigenverlag „Wilhelm Pieck“<br />

Redaktion <strong>und</strong> Vertrieb<br />

10243 Berlin, Franz-Mehring-Platz 1<br />

Tel.: 030-9821930, Fax: 030-97896669<br />

Gegründet von<br />

Karl Liebknecht <strong>und</strong> Rosa Luxemburg<br />

(wieder herausgegeben 1990 in der DDR)<br />

April 2013<br />

Einzelpreis: 1,80 Euro<br />

Jahres-Abonnement: 25,00 Euro<br />

Förder-Abonnement: 35,00 Euro<br />

<strong>Zypern</strong> - <strong>ein</strong> <strong>Versuchsballon</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>staatlichen</strong> <strong>Fremdbestimmung</strong> <strong>und</strong><br />

Verschärfung der kapitalistischen Krise<br />

In diesen Tagen <strong>ein</strong>en Artikel zu schreiben<br />

über die aktuelle Entwicklung der Euro- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftskrise ist gewagt, denn im Chaos<br />

der Krisenverschärfung ändern sich Sachverhalte<br />

<strong>und</strong> politische Reaktionen darauf<br />

b<strong>ein</strong>ahe im St<strong>und</strong>entakt. Der Kollaps des<br />

„europäischen Teils“ <strong>Zypern</strong> konnte nur in<br />

letzter Minute verhindert werden (25. März).<br />

Zuletzt hatte auch Rußland am 22. März<br />

Nothilfen für die Krisenbanken <strong>Zypern</strong>s abgelehnt.<br />

Die EZB (Europäische Zentralbank)<br />

hatte bereits zuvor <strong>ein</strong>e Frist gesetzt; sollte<br />

das Land bis dahin k<strong>ein</strong>en „tragbaren Plan“<br />

<strong>zur</strong> sogenannten „Selbstbeteiligung“ am Rettungsprogramm<br />

für die zyprischen Staatsfinanzen<br />

<strong>und</strong> Banken vorgelegt haben, dann<br />

würden - so die Drohungen aus Brüssel <strong>und</strong><br />

Frankfurt/Main - die Zahlungen <strong>ein</strong>gestellt.<br />

Die Einigung, der noch verschiedene Landesparlamente<br />

zustimmen müssen (auch der<br />

B<strong>und</strong>estag), sieht unter anderem die Zerschlagung<br />

der größten Bank <strong>Zypern</strong>s <strong>und</strong> den<br />

Zugriff auf Spar<strong>ein</strong>lagen über 100.000 Euro<br />

vor. Wie genau das im Detail aussehen soll,<br />

ist noch nicht absehbar.<br />

Aber das „zypriotische Experiment“ ist<br />

den Monopolen gelungen: Der Druck ist<br />

noch <strong>ein</strong>mal verschärft, für die arbeitende<br />

Klasse in Europa, die diese Aussichten am<br />

härtesten treffen, bedeutet dies <strong>ein</strong>e Verlängerung<br />

der „Passionszeit der besonderen<br />

Art“ weit über Ostern hinaus. Die Signalwirkung,<br />

die von <strong>Zypern</strong> ausgeht, ist das<br />

entscheidende Moment. Niemand wird sich<br />

damit trösten können, daß er k<strong>ein</strong>e 100.00<br />

Euro auf dem Konto hat <strong>und</strong> darum von den<br />

festgelegten Einschnitten nicht betroffen ist.<br />

Geprobt wurde hier der Tabubruch, <strong>und</strong> der<br />

hat funktioniert.<br />

Das Krisenbewußts<strong>ein</strong> kehrt <strong>zur</strong>ück<br />

Was ist in den letzten Wochen an der Finanzfront<br />

passiert? - Über Monate hinweg hatte<br />

die relative Ruhe an den Finanzmärkten die<br />

Illusion genährt, das Schlimmste an der kapitalistischen<br />

Krise, die die Welt seit 2007/<br />

2008 massiv beutelt, sei überstanden. Weit<br />

gefehlt: Das Krisenbewußts<strong>ein</strong> ist auch in der<br />

b<strong>und</strong>esdeutschen Bevölkerung (aus gutem<br />

Gr<strong>und</strong>e) wieder erwacht, wie der aktuelle<br />

Deutschlandtrend des ARD-Morgenmagazins<br />

(22. März) belegt, denn: Fast jeder Zweite<br />

(49 Prozent) macht sich Sorgen um die<br />

Sicherheit s<strong>ein</strong>er Ersparnisse. Wenn es ums<br />

Geld geht, dann ist eben der Spaß vorbei.<br />

Schließlich ist des Deutschen liebstes Buch<br />

das Sparbuch. Die Tatsache, daß die Krise<br />

auf Kosten der lohnabhängigen Bevölkerung<br />

„bewältigt“ wird <strong>und</strong> vor den Empfängern<br />

von Renten <strong>und</strong> Sozialleistungen nicht nur<br />

k<strong>ein</strong>en Halt macht, sondern im Gegenteil<br />

gerade auf dem Rücken ausgetragen wird,<br />

wird im medial gesteuerten Bewußts<strong>ein</strong> <strong>und</strong><br />

den M<strong>ein</strong>ungsmehrheiten der Nicht-Betroffenen<br />

ja erfolgreich verdrängt. Erst wenn es<br />

an das „Eingemachte“ geht, also an das persönliche<br />

Sparkonto, wird man unruhig. Es<br />

sei nochmals gesagt: Die Masse der Bevölkerung<br />

hat k<strong>ein</strong>e Reichtümer auf ihren Konten.<br />

Es wäre aber absurd zu glauben, daß<br />

sie von den neuen Maßnahmen unberührt<br />

bleibt. Der Zugriff auf Erspartes <strong>und</strong> die Renten<br />

hat Signalwirkung - <strong>und</strong> diese Signale<br />

sollte die arbeitende, die lohnabhängige<br />

Bevölkerung ebenso laut hören wie die Signale,<br />

die von den sogenannten „Arbeitsmarktreformern“<br />

a la Hartz IV <strong>und</strong> Agenda<br />

2010/2020 ausgehen.<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung weiß das <strong>und</strong> muß<br />

in ihrem Sinne etwas tun, damit die zypriotische<br />

Drohkulisse die deutsche Bevölkerung<br />

nicht zu „nachhaltig beunruhigt“. In Sachen<br />

Beschwichtigung kennen die bürgerlichen<br />

Parteien sich aus. Fast könnte man glauben,<br />

das folgende Zitat der amtierenden B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />

stamme aus <strong>ein</strong>er brandaktuellen<br />

Erklärung: „Wir sagen (...), daß die diejenigen,<br />

die unverantwortliche Geschäfte gemacht<br />

haben, <strong>zur</strong> Verantwortung gezogen<br />

werden. Dafür wird die B<strong>und</strong>esregierung<br />

sorgen. Das sind wir auch den Steuerzahlern<br />

in Deutschland schuldig. Wir sagen den<br />

Sparerinnen <strong>und</strong> Sparern, daß ihre Einlagen<br />

sicher sind. Auch dafür steht die B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>ein</strong>.“ - Ihr Herausforderer bei den<br />

kommenden Wahlen, Peer St<strong>ein</strong>brück, erklärt:<br />

„Ich möchte gerne unterstreichen, daß<br />

wir (...) dafür Sorge tragen wollen, daß die<br />

Sparerinnen <strong>und</strong> Sparer in Deutschland nicht<br />

befürchten müssen, <strong>ein</strong>en Euro ihrer Einlagen<br />

zu verlieren.“<br />

Frappierend ist indes: Diese Zitate sind<br />

nicht aus dem März 2013, sondern sie stammen<br />

vom 5. Oktober 2008 (zitiert nach Spiegel<br />

online). Damals war der Hintergr<strong>und</strong> der<br />

Versprechen die Krise um die berüchtigte<br />

Hypo Real Estate. Fast könnte man heute<br />

sagen: Derartige Beteuerungen haben die<br />

Wiedergängerqualitäten <strong>ein</strong>es chronischen<br />

Fußpilzes. Und so werden auch dieser Tage<br />

die Prediger des „demokratischen Kapitalismus“<br />

nicht müde, in den Medien zu versichern:<br />

In Deutschland wird nichts passieren,<br />

Schuld an der Misere sind die „hausgemachten<br />

Probleme“ im betreffenden Krisenland.<br />

Bei uns (sprich: in der BRD) ist alles abgesichert.<br />

Wer’s glaubt, wird selig. Der RBB<br />

meldet am 23. März 2013: Einlagen der Beamtenpensionsfonds<br />

des Landes Brandenburg<br />

sind, um der höheren Rendite wegen, schon<br />

vor Jahren unter anderem in faulen zyprischen<br />

Staatsanleihen angelegt worden, <strong>und</strong><br />

zwar auf Weisung des Brandenburger Finanzministers.<br />

Angst um Renten <strong>und</strong> Ersparnisse:<br />

„<strong>Versuchsballon</strong> <strong>Zypern</strong>“<br />

Die Deutschen bekommen es tatsächlich mit<br />

der Angst zu tun, wenn sie an ihr erspartes<br />

Geld <strong>und</strong> vor allem an ihre Altersversorgung<br />

denken. Zu Recht, denn in <strong>Zypern</strong> versucht<br />

man derzeit durchzuexerzieren, wie die Rettung<br />

der systemrelevanten Finanzindustrie<br />

noch wirksamer auf die breite Bevölkerung<br />

abgewälzt werden kann. Bisher beschränkte<br />

die Troika (EZB, IWF <strong>und</strong> Weltbank) sich<br />

darauf, den krisengebeutelten Staaten in der<br />

„Peripherie Europas“ härteste Sparprogramme<br />

aufzuzwingen. Diese treffen im Kern die<br />

Arbeiterklasse. Jetzt wird die Gangart noch<br />

<strong>ein</strong>mal verschärft.<br />

K<strong>ein</strong> Zufall, daß man zunächst <strong>ein</strong>mal<br />

beim relativ kl<strong>ein</strong>en <strong>Zypern</strong> ausprobiert: Hier<br />

wird <strong>ein</strong> Feldversuch der besonderen Art gestartet,<br />

um zu sehen, wann die Schmerzgrenze<br />

der Bevölkerung überschritten ist.<br />

Beschlossen wurde, daß <strong>Zypern</strong> <strong>ein</strong>en<br />

„Eigenanteil“ von r<strong>und</strong> sieben Milliarden<br />

Euro aufbringen müsse, um in den Genuß<br />

weiterer finanzieller Zuwendungen aus den<br />

Kassen der EU zu kommen. Gemessen an<br />

den Unsummen, die im Rahmen der Finanzkrise<br />

bereits geflossen sind, ist das <strong>ein</strong> vergleichsweise<br />

überschaubarer Betrag. Für<br />

das kl<strong>ein</strong>e <strong>Zypern</strong> hingegen ist das viel Geld.<br />

Woher die Zyprioten indes dieses Geld nehmen<br />

- das überlasse man getrost den Zyprioten<br />

selbst, erklärten die zuständigen<br />

Politiker <strong>und</strong> Vertreter der Euro-Gruppe.<br />

An Sch<strong>ein</strong>heiligkeit ist diese Großzügigkeit<br />

vor allem deutscher Politiker bei der<br />

Wahl des „<strong>staatlichen</strong> Inkasso-Verfahrens“<br />

nicht zu überbieten: Im Prinzip wird jedoch<br />

die Haushaltspolitik der „Krisenstaaten“<br />

längst durch die deutsche B<strong>und</strong>esregierung<br />

bestimmt.<br />

(Fortsetzung auf Seite 2)<br />

Siehe Bild unten:<br />

Erzbischof Chrysostomes II. erklärte am<br />

20. März vor Reportern, das Land <strong>Zypern</strong><br />

mit dem ganzen Vermögen der orthodoxen<br />

Kirche unterstützen zu wollen.<br />

Aus dem Inhalt<br />

Gem<strong>ein</strong>same Mitteilung Seite 2<br />

Röslers Dummheit Seite 3<br />

Akcakale, Türkei - NATO-Inszenierung Seite 3<br />

für den kommenden Angriffskrieg<br />

Deutsches Kriegstagebuch Seite 4<br />

Zehn Jahre Agenda 2010 Seite 4<br />

Mit allen Kräften gegen den Seite 4<br />

Neofaschismus<br />

15. April 2013 - „Tag der Sonne“ - zum Seite 5<br />

101. Geburtstag des großen Revolutionärs<br />

<strong>und</strong> Ewigen Präsidenten der Demokratischen<br />

Volksrepublik Korea, Kim Il Sung<br />

Gedanken zu Monat April Seite 6<br />

Aufruf zu Riesengbirgstreffen Seite 8<br />

Kommunistische<br />

Partei<br />

Deutschlands<br />

Sekretariat des Zentralkomitees<br />

Deutsche Kommunistische Partei<br />

Vorsitzender Patrik Köbele<br />

Hoffnungsstraße 18<br />

45127 Essen<br />

Lieber Genosse Patrik Köbele,<br />

herzlichen Glückwunsch zu D<strong>ein</strong>er Wahl zum Vorsitzenden<br />

der Deutschen Kommunistischen Partei.<br />

Wir wünschen Dir viel Kraft <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit für die<br />

kommende Aufgabe, das marxistisch-leninistische<br />

Profil der DKP zu stärken <strong>und</strong> die Partei weiter auf<br />

<strong>ein</strong>en erfolgreichen kommunistischen Kurs zu führen.<br />

Bezug nehmend auf die persönlichen Gespräche mit<br />

Genosse Dieter Rolle <strong>und</strong> Genosse Alfred Fritz hoffen<br />

wir auf <strong>ein</strong>e gute Zusammenarbeit unserer Parteien<br />

<strong>und</strong> Gespräche über gem<strong>ein</strong>same Aktionen sowie die<br />

Zusammenführung von Kommunisten/Marxisten-<br />

Leninisten.<br />

Mit kommunistischem Gruß<br />

Torsten Schöwitz<br />

Amtierender Vorsitzender<br />

Kommunistische<br />

Partei<br />

Deutschlands<br />

Sekretariat des Zentralkomitees<br />

Botschaft der Bolivarischen<br />

Republik Venezuela<br />

Schillerstraße 9-10<br />

10785 Berlin<br />

Werte Angehörige, werte Repräsentanten der<br />

Bolivarischen Republik Venezuela,<br />

liebes Volk von Venezuela,<br />

mit tiefer Trauer <strong>und</strong> großer Anteilnahme haben wir<br />

vom Tod des Comandante <strong>und</strong> Präsidenten Hugo<br />

Rafael Chávez Frias erfahren. Als großer Sohn des<br />

Venezuelanischen Volkes, als sozialistischer Revolutionär<br />

war er <strong>ein</strong> Garant für die vom Imperialismus<br />

unabhängige Entwicklung der Bolivarischen Revolution<br />

in Venezuela. Diese Entwicklung strahlte nach<br />

ganz Lat<strong>ein</strong>amerika aus <strong>und</strong> stärkte die progressiven<br />

Kräfte. S<strong>ein</strong>e Fre<strong>und</strong>schaft, Solidarität <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem sozialistischen Cuba gaben allen<br />

Internationalisten neue Hoffnung, daß der Traum des<br />

arbeitenden Volkes für <strong>ein</strong>e freie <strong>und</strong> gerechte Weltordnung<br />

k<strong>ein</strong>e Utopie ist.<br />

Wir wünschen allen progressiven Menschen in Venezuela<br />

Kraft <strong>und</strong> Ausdauer, die unter Präsident Hugo<br />

Chávez erzielten gesellschaftlichen Ergebnisse zu<br />

sichern <strong>und</strong> den von ihm vorgezeigten Weg konsequent<br />

weiterzugehen.<br />

Mit solidarischem Gruß<br />

Torsten Schöwitz<br />

Amtierender Vorsitzender


2 Die Rote Fahne April 2013<br />

Fortsetzung von Seite 1:<br />

<strong>Zypern</strong> - <strong>ein</strong> <strong>Versuchsballon</strong> <strong>zur</strong> <strong>staatlichen</strong><br />

<strong>Fremdbestimmung</strong> <strong>und</strong> Verschärfung der kapitalistischen Krise<br />

Denn schließlich müssen alle Zahlungen<br />

<strong>und</strong> Bürgschaften, die <strong>ein</strong> in Not geratenes<br />

Land erhält, vom deutschen B<strong>und</strong>estag abgesegnet<br />

werden. Wenn also das betreffende<br />

„Krisenland“ nicht spurt, dann wird die<br />

Abstimmung entsprechend ausfallen - <strong>und</strong><br />

das Land s<strong>ein</strong>em Schicksal überlassen. Im<br />

Falle <strong>Zypern</strong>s führt dies in diesen Tagen dazu,<br />

daß dem Land die Wahl zwischen Pest <strong>und</strong><br />

Cholera bleibt. Entweder, man stimmt den<br />

Auflagen zu <strong>und</strong> organisiert - wie auch immer<br />

- diese (derzeit) fehlenden sieben Milliarden<br />

Euro, oder man geht in den Staatsbankrott.<br />

Diese Variante vom Staatsbankrott<br />

ist nach dem Beschluß Rußlands vom 22.<br />

März, trotz guter Beziehungen (geschuldet<br />

der Willfährigkeit zypriotischer Banken bei<br />

der Lagerung russischer Oligarchenmillionen)<br />

nicht helfend <strong>ein</strong>zuspringen, noch <strong>ein</strong>mal<br />

wahrsch<strong>ein</strong>licher geworden.<br />

Verzweiflungsmaßnahmen<br />

oder Erpressung?<br />

Wie sieht nun aber die zypriotische Antwort<br />

auf die Galgenfrist der Finanzmärkte<br />

<strong>und</strong> ihrer politischen Exekutionsgehilfen in<br />

Brüssel, Frankfurt/Main <strong>und</strong> Berlin aus?<br />

Zunächst versuchte man, durch <strong>ein</strong>e Zwangsabgabe<br />

auf die Sparguthaben in Höhe von<br />

r<strong>und</strong> sieben Prozent die Finanzierungslücke<br />

zu schließen. Dies war vorerst gescheitert -<br />

die Menschen liefen aus Angst um ihre Ersparnisse<br />

Sturm, die Regierung in Nikosia<br />

reglementiert aus Angst vor Kapitalflucht die<br />

Auszahlung von Bargeld an den Automaten.<br />

Eine kuriose Abstimmung im Parlament suspendierte<br />

schließlich die Überlegung <strong>zur</strong><br />

Zwangsabgabe - vorerst, muß man sagen.<br />

Inzwischen wird wieder darüber nachgedacht,<br />

doch zu <strong>ein</strong>er solchen Maßnahme zu<br />

greifen. Und es wird auch laut überlegt, die<br />

Rentenkassen anzuzapfen - <strong>ein</strong> Vorschlag,<br />

den Kanzlerin Merkel aber weit von sich<br />

weist. Sie weiß sehr wohl, welche Signalwirkung<br />

von der Antastbarkeit der Renten<br />

ausgeht. Indes: Eine Alternative bietet sie<br />

<strong>Zypern</strong> nicht an.<br />

Alles dies sind, wie schon gesagt, Überlegungen,<br />

die kursieren, während diese Zeilen<br />

getippt werden. In <strong>ein</strong>igen Tagen kann<br />

das alles schon ganz anders aussehen. Aber<br />

<strong>ein</strong>es bleibt: Hier wird doch ganz offensichtlich<br />

damit experimentiert, welche Horror-<br />

Szenarien <strong>zur</strong> Rettung systemrelevanter Banken<br />

durchsetzbar sind. Und alle Szenarien<br />

laufen darauf hinaus, die berühmten „kl<strong>ein</strong>en<br />

Leute“ endgültig an den Stellen unsittlich<br />

zu berühren, wo es ihnen am unangenehmsten<br />

ist: bei den Ersparnissen <strong>und</strong> bei<br />

der Rente. Das Recht auf anständige Arbeit<br />

mit gerechten Löhnen, von denen man würdig<br />

leben kann, ist vielen schon längst genommen.<br />

Man hat fast den Eindruck, daß<br />

der Sozialraub inzwischen als gängige Praxis<br />

<strong>zur</strong> Bereicherung der Monopole so fest im<br />

kollektiven Bewußts<strong>ein</strong> der Menschen verankert<br />

ist, daß niemand sich mehr darüber<br />

w<strong>und</strong>ert, geschweige denn daran Anstoß<br />

nimmt. Richtig ist: Deutschland „trotzt der<br />

Krise“ - aber nur noch, weil die arbeitende<br />

<strong>und</strong> lohnabhängige Bevölkerung durch Verzicht<br />

<strong>und</strong> „Reformbereitschaft“ die Zeche<br />

zahlt.<br />

Den Monopolen reicht diese unbegreifliche<br />

Verzichtbereitschaft nicht aus - jetzt will<br />

man sehen, wie weit man es noch treiben<br />

kann. Der erste Schritt ist getan: Es wurde<br />

demonstriert, daß es möglich ist, Kl<strong>ein</strong>- <strong>und</strong><br />

Kl<strong>ein</strong>stsparer in Erfüllung des Auftrags der<br />

Monopole mit der Möglichkeit zu konfrontieren,<br />

daß sie quasi „enteignet“ werden. Natürlich,<br />

die vielen Lohnabhängigen, die k<strong>ein</strong>e<br />

oder nur sehr geringe Spar<strong>ein</strong>lagen haben,<br />

wird dies nicht unmittelbar treffen. Sie sind<br />

schon längst getroffen, sie sind in der neoliberalen<br />

Auspressungsmaschinerie bereits gefangen.<br />

Jetzt kommt die nächste Eskalationsstufe<br />

- neben den Sparguthaben werden die<br />

Altersversorgungen angepaßt. Zunächst zaghaft<br />

nur - immerhin hatte <strong>Zypern</strong> s<strong>ein</strong>en<br />

Bürgern <strong>ein</strong> „Schonvermögen“ von 100.000<br />

Euro <strong>ein</strong>geräumt, nachdem der Banken-Run<br />

zu massiv <strong>und</strong> die Proteste zu heftig wurden.<br />

Aber die „fiskalpolitische Entjungferung“,<br />

der eigentumsorientierte Tabubruch<br />

ist nicht rückgängig zu machen: Jeder weiß<br />

nun, daß auch die Spar<strong>ein</strong>lagen nicht sicher<br />

sind, wenn nur der „Leidensdruck“ der von<br />

der Monopolbourgeoisie erpreßten Staaten<br />

hoch genug wird. Man darf sich fragen,<br />

welche Beschwichtigungsrhetorik jetzt angefahren<br />

wird, um den Deutschen die Angst<br />

zu nehmen, auch ihnen könnte irgendwann<br />

so <strong>ein</strong>e Maßnahe drohen.<br />

<strong>Fremdbestimmung</strong> statt Souveränität:<br />

die „real existierende EU-Politik“<br />

Neben den unmittelbaren brutalen Konsequenzen<br />

für die Zyprioten selbst zeigt sich<br />

am drohenden Crash des Inselstaates beispielhaft<br />

die Machttechnologie des monetären<br />

Imperialismus: Die Finanzmärkte werden<br />

systematisch <strong>ein</strong>gesetzt, um <strong>ein</strong>en souveränen<br />

Staat aus der Selbst- in die <strong>Fremdbestimmung</strong><br />

durch die Mächtigen zu zwingen.<br />

Wenn man <strong>ein</strong>er demokratisch gewählten<br />

Regierung wie der in Nikosia nur die Wahl<br />

zwischen Gehorsam oder Bankrott überläßt,<br />

dann ist klar, daß diese Regierung nicht mehr<br />

souverän agiert. Wie oben schon gesagt: Die<br />

Haushaltspolitik des Staates - die immer der<br />

Kern der <strong>staatlichen</strong> Autonomie <strong>ein</strong>es Staates<br />

ist - wird nicht mehr in Nikosia gemacht,<br />

sondern in Frankfurt/Main, Brüssel <strong>und</strong> Berlin.<br />

Ist es das, was die Monopole unter „demokratischem<br />

Kapitalismus“ verstehen - <strong>und</strong><br />

dabei unterstellen, daß dies nicht schon <strong>ein</strong><br />

Widerspruch in sich ist?<br />

Der Demokratie zeigen die Mächtigen ihre<br />

Grenzen deutlich auf, wenn sie sich ernst<br />

nimmt - da wird die berühmte „rote Linie“<br />

schnell sichtbar, die die Monopole ziehen<br />

<strong>und</strong> über die sie die Arbeiterklasse nicht treten<br />

lassen wollen. Die Drohung heißt: Gehorsam<br />

oder Bankrott.<br />

Dem setzen wir entgegen: Kampf den<br />

Monopolen! - Nur die Arbeiterklasse<br />

kann den Herrschenden zeigen: Wir lassen<br />

uns Erpressung <strong>und</strong> Ausbeutung nicht<br />

mehr gefallen! Wir kämpfen für würdige<br />

Arbeit, gerechten Lohn <strong>und</strong> die Achtung<br />

vor unserer Lebensleistung! Und<br />

dabei gilt immer: Hoch die Internationale<br />

Solidarität!<br />

Dr. Frank Beckmann<br />

Unserem Genossen<br />

Günter Schmidt<br />

übermitteln wir zum 80. Geburtstag am 12. April 2013 die herzlichsten Kampfesgrüße.<br />

Wir wünschen ihm Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> weiterhin Kraft im Kampf für unsere gem<strong>ein</strong>same<br />

Sache.<br />

Zentralkomitee der KPD Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

Gem<strong>ein</strong>same Mitteilung<br />

der am Kolloquium am 9. März 2013 teilgenommenen<br />

Vorsitzenden <strong>und</strong> Mitglieder von marxistisch-leninistischen<br />

Organisationen <strong>und</strong> revolutionären Bündnissen<br />

In Umsetzung der am 9. Juni 2012 auf dem „b<strong>und</strong>esweiten<br />

Treffen von Kommunisten, Sozialisten<br />

<strong>und</strong> anderen linken Kräften, die sich zum<br />

Marxismus-Leninismus bekennen“ <strong>und</strong> der am<br />

13. Oktober 2012 bei der „Nachfolgeberatung in<br />

Leipzig“ gegebenen Orientierungen fand am 9.<br />

März 2013 <strong>ein</strong> vom Koordinierungszentrum vorbereitetes<br />

gem<strong>ein</strong>sames Kolloquium in Berlin<br />

statt.<br />

Teilnehmer des Treffens waren:<br />

Vorsitzende <strong>und</strong> Mitglieder der KPD, der Organisation<br />

für den Aufbau <strong>ein</strong>er Kommunistischen<br />

Arbeiterpartei (Arbeit - Zukunft), der Kommunistischen<br />

Initiative (Gera 2010), des Revolutionären<br />

Fre<strong>und</strong>schaftsb<strong>und</strong>es Ernst Thälmann,<br />

Mitglieder des Kommunistischen Aktionsbündnisses<br />

Dresden, der Deutschen Kommunistischen<br />

Partei, der Fre<strong>und</strong>schaftsgesellschaft Chile, sowie<br />

Prof. Dr. Kurt Tiedke, stellvertretender Vorsitzender<br />

der Regionalorganisation RotFuchs-<br />

Förderver<strong>ein</strong> Frankfurt/Oder <strong>und</strong> Prof. Dr. Götz<br />

Dieckmann, Mitglied des Revolutionären Fre<strong>und</strong>schaftsb<strong>und</strong>es<br />

Ernst Thälmann, stellvertretender<br />

Vorsitzender des RotFuchs-Förderver<strong>ein</strong>s.<br />

Thema des Kolloquiums:<br />

Aktuelle Aufgaben der deutschen Kommunisten<br />

im Kampf gegen Neofaschismus, Militarismus<br />

<strong>und</strong> Krieg.<br />

Zu dem Thema wurden sechs Kurzbeiträge mit<br />

anschließender Diskussion gehalten. Die politisch-ideologischen<br />

Inhalte <strong>und</strong> Orientierungen<br />

dienten dazu, Standpunkte auszutauschen <strong>und</strong><br />

über<strong>ein</strong>stimmende Orientierungen für den weiteren<br />

Kampf gegen Faschismus <strong>und</strong> Krieg zu<br />

finden. Es wurde insbesondere herausgearbeitet:<br />

Ausgehend von den historischen Erfahrungen<br />

deutscher Kommunisten im antifaschistischen<br />

Kampf <strong>und</strong> der gegenwärtigen von tiefer Krise<br />

des Imperialismus gekennzeichneten gefährlichen<br />

Lage mit <strong>ein</strong>er den Faschismus begünstigenden<br />

Politik <strong>und</strong> ständiger Kriegsführung<br />

kommt es darauf an, die Zusammenarbeit von<br />

Marxisten-Leninisten in den unterschiedlichen<br />

Organisationen <strong>und</strong> zu gem<strong>ein</strong>samen Aktionen<br />

auf dem Wege <strong>zur</strong> Zusammenführung in <strong>ein</strong>er<br />

marxistisch-leninistischen Partei zu stärken.<br />

Unser gem<strong>ein</strong>sames Ziel ist es, die Geschlossenheit<br />

in den Reihen der Arbeiterklasse, den<br />

Gewerkschaften, linken Organisationen <strong>und</strong><br />

Ver<strong>ein</strong>en zu fördern, mobilisierend zu wirken, <strong>ein</strong>e<br />

gem<strong>ein</strong>same Kampffront gegen die imperialistische<br />

Herrschaft aufzubauen <strong>und</strong> den Klassengegner<br />

in Schranken zu halten.<br />

Es muß gelingen, die gegenwärtige Kriegspolitik<br />

<strong>und</strong> <strong>ein</strong>e verhängnisvolle Entwicklung<br />

zum Faschismus zu stoppen <strong>und</strong> den Kapitalismus<br />

als Ursache zu überwinden. Dann kann das<br />

deutsche Volk in Frieden <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft zu<br />

anderen Völkern <strong>und</strong> Staaten <strong>und</strong> in sozialem<br />

Fortschritt leben.<br />

Die <strong>ein</strong>zelnen Beiträge werden in <strong>ein</strong>er Broschüre<br />

<strong>und</strong> im Internet auf den Webseiten der<br />

teilgenommenen Organisationen veröffentlicht.<br />

Als weitere Vorhaben sind zwei Seminare von<br />

der Organisation für den Aufbau <strong>ein</strong>er kommunistischen<br />

Arbeiterpartei (Arbeit - Zukunft) geplant:<br />

- Zum Thema „Prekäre Arbeit“ am 4.<br />

<strong>und</strong> 5. Mai 2013 in Gelsenkirchen.<br />

- Zum Thema „Revisionismus“ am 4.,<br />

5. <strong>und</strong> 6. Oktober 2013 in Berlin.<br />

Hierzu ergehen gesonderte Einladungen.<br />

Bis zum Redaktionsschluß haben nicht alle Teilnehmer der Veranstaltung ihre Zustimmung zum<br />

Wortlaut dieser Mitteilung erklärt.<br />

Ressortübergreifende Leitlinien<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung forciert die Verzahnung von<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Militärpolitik. Jüngster Ausdruck<br />

dieser Richtungsentscheidung ist <strong>ein</strong> „Strategiepapier“<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung,<br />

das sich explizit <strong>zur</strong> Kooperation mit der B<strong>und</strong>eswehr<br />

im Rahmen von Gewaltoperationen bekennt.<br />

Es verweist auf zahlreiche „zivilmilitärische<br />

Schnittstellen“, die besonders für die Einflußnahme<br />

auf von Bürgerkriegen <strong>und</strong> ökonomische<br />

Krisen geprägte „fragile Staaten“ relevant seien.<br />

Als Beispiel nennt das Papier die deutsche „Unterstützung“<br />

beim „Aufbau Afghanistans“. Es nimmt<br />

zudem Bezug auf die zwischen dem B<strong>und</strong>esministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

Entwicklung, dem Verteidigungsministerium <strong>und</strong><br />

Auswärtigem Amt ver<strong>ein</strong>barten „ressortübergreifenden<br />

Leitlinien“ für <strong>ein</strong>e „kohärente Politik“<br />

gegenüber „fragilen Staaten“. Diesen zufolge ist<br />

das „robuste Profil“ militärischer <strong>und</strong> polizeilicher<br />

Gewaltmaßnahmen <strong>ein</strong> entscheidender „Erfolgsfaktor“<br />

bei Interventionen in Ländern der<br />

sogenannten Dritten Welt. Die Kooperation zwischen<br />

dem B<strong>und</strong>esministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong> den Repressoinsdiensten<br />

war unlängst Thema im B<strong>und</strong>estagsausschuß<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Entwicklung. Die dem B<strong>und</strong>esministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung<br />

unterstehende Gesellschaft für Internationale<br />

Zusammenarbeit (GIZ)informierte dort etwa<br />

über <strong>ein</strong> „Grenzschutzprojekt“ in Saudi Arabien.<br />

Während der EADS-Konzern die dafür notwendige<br />

Infrastruktur liefert, betreut die GIZ die <strong>zur</strong> Ausbildung<br />

der saudischen Grenzer entsandten B<strong>und</strong>espolizisten<br />

- mit <strong>ein</strong>em Budget im zweistelligen<br />

Millionenbereich.<br />

Info: german-foreign-policy<br />

Die Prioritäten der Machtpolitik<br />

Unter Protest von Menschenrechtsorganisationen<br />

traf B<strong>und</strong>espräsident Gauck am 17. März zu <strong>ein</strong>em<br />

Besuch in Äthiopien <strong>ein</strong>. Das Land, mit dessen<br />

politischer Führung Gauck konferierte, gehört<br />

aufgr<strong>und</strong> s<strong>ein</strong>er geostrategischen Lage zu den wichtigsten<br />

Verbündeten der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

in Afrika. Weil es hilfreich dabei ist, dort die<br />

Kontrolle über die Region im äußersten Osten<br />

des Kontinents zu erlangen, kooperiert die B<strong>und</strong>esregierung<br />

eng mit der äthiopischen Regierung.<br />

Dieses afrikanische Land erweist sich dabei seit<br />

Jahren als zuverlässiger Partner. Zugleich geht<br />

das Regime im Landesinnern mit brutaler Gewalt<br />

gegen Oppositionelle vor; auch sei es weltweit<br />

das Land „mit der höchsten Anzahl ins Ausland<br />

geflohener Journalisten“, wie das Ethiopian Human<br />

Rights Commitee berichtet. Kritik aus Berlin<br />

muß Addis Abeba nicht befürchten, da das Regime<br />

<strong>ein</strong>e für Deutschland nützliche Funktion<br />

ausübt. Dabei werden nicht nur die Streitkräfte<br />

Äthiopiens von der B<strong>und</strong>eswehr unterstützt; laut<br />

Berichten können die äthiopischen Repressionsapparate<br />

auch bei der Unterdrückung der Opposition<br />

deutsche Technologie nutzen.<br />

Info: german-foreign-policy<br />

Diskussion<br />

<strong>zur</strong><br />

Streikkultur<br />

in<br />

Deutschland<br />

Vortrag mit Ingrid Artus am 8. April 2013 im UJZ-Kornstraße 28-32, 30167 Hannover.<br />

Eine Veranstaltung der Antifaschistischen Aktion Hannover (AAH).<br />

Mehr Infos unter: www.antifa-hannover.de


April 2013<br />

Röslers Dummheit<br />

Minister Rösler sollte wenigstens noch so viel<br />

Anstand besitzen <strong>und</strong> sofort <strong>zur</strong>ücktreten. Was<br />

ist geschehen?<br />

Unter aktiver Mitwirkung von Rösler blockierte<br />

die FDP-Fraktion im B<strong>und</strong>estag <strong>ein</strong>en Antrag<br />

für <strong>ein</strong> NPD-Verbot „Die Liberalen sind der Überzeugung“,<br />

so Herr Rösler, „daß man Dummheit<br />

nicht verbieten kann“. Seit wann, Herr Rösler,<br />

ist der (Neo-)Faschismus <strong>ein</strong>e Dummheit?<br />

Faschismus war, ist <strong>und</strong> bleibt <strong>ein</strong> Verbrechen,<br />

das zu verfolgen <strong>und</strong> zu ahnden die BRD sich<br />

völkerrechtlich gültig verpflichtet hat. Dazu gehört<br />

neben der politischen <strong>und</strong> geistigen Aus<strong>ein</strong>andersetzung<br />

natürlich auch die Unterdrückung<br />

faschistischer Organisationen, gleichgültig, welchen<br />

Namen <strong>und</strong> welchen Anstrich sie sich auch<br />

immer geben mögen. Wer den Faschismus lediglich<br />

als <strong>ein</strong>e „Dummheit“ <strong>ein</strong>schätzt, der verniedlicht<br />

nicht nur die Verbrechen des Faschismus, der<br />

den 2. Weltkrieg entfesselte <strong>und</strong> der das Morden<br />

von Auschwitz zu verantworten hat. Aber<br />

nicht nur daran muß erinnert werden.<br />

Will Herr Rösler (siehe Foto) mit s<strong>ein</strong>er Verharmlosung<br />

des Faschismus diesen (für kritische Zeiten)<br />

wieder hoffähig machen? Wie auch immer,<br />

<strong>ein</strong> solcher Minister ist nicht länger tragbar. Und<br />

wenn die FDP-Fraktion im B<strong>und</strong>estag die Auffassung<br />

von Rösler teilt, dann muß der Wähler<br />

auch diesbezüglich <strong>ein</strong>e annehmbare Entscheidung<br />

treffen, die dem Potsdamer Abkommen<br />

entspricht.<br />

Prof. Dr. Kurt Tiedke<br />

DGB-Jugend - Aktionen<br />

für bessere Ausbildung<br />

Viele Jugendliche sind in<br />

prekärer Beschäftigung<br />

Am 16. März führte die DBG-Jugend in Berlin,<br />

Frankfut/Main, Dortm<strong>und</strong>, Nürnberg, Leipzig<br />

<strong>und</strong> Hannover erste politische Aktionen durch.<br />

Über 1.800 junge Leute demonstrierten unter dem<br />

Motto „Tag der Ansage“ im Wahljahr 2013 in<br />

diesen sechs Großstädten mit den Forderungen<br />

nach besserer Ausbildung <strong>und</strong> die Beseitigung<br />

prekärer Beschäftigung, die in den letzten Jahren<br />

immer mehr zugenommen hat <strong>und</strong> weiter<br />

ansteigen wird, sollte dagegen nicht wirksam<br />

etwas unternommen werden.<br />

Zu Beginn dieser Aktionen der DGB-Jugend<br />

sagte Florian Haggenmiller, DGB-B<strong>und</strong>essekretär,<br />

unter anderem am 16. März in Berlin:<br />

Mit dem „Tag der Ansage“ starten wir unsere<br />

Kampagne für <strong>ein</strong>en Politikwechsel für bessere<br />

Ausbildungs-<strong>und</strong> Arbeitsbedingungen von<br />

jungen Menschen. Immer noch sind Überst<strong>und</strong>en,<br />

ausbildungsfremde Tätigkeiten <strong>und</strong> fehlende<br />

Betreuung für viele Auszubildende Alltag.<br />

In vielen Branchen herrschen schlechte<br />

Ausbildungsbedingungen <strong>und</strong> oftmals wird gegen<br />

klare gesetzliche Regelungen verstoßen.<br />

Der Berufs<strong>ein</strong>stieg junger Menschen ist oft von<br />

prekärer Beschäftigung geprägt. Viele Jugendliche<br />

wissen gar nicht mehr, was <strong>ein</strong> befristeter<br />

Arbeitsvertrag ist. Aber sie haben <strong>ein</strong>en Anspruch<br />

auf gute <strong>und</strong> sichere Beschäftigung. Alle<br />

reden vom Fachkräftemangel, wir haben vor<br />

allem <strong>ein</strong>en Übernahmemangel.<br />

Info: www.dgb.de<br />

Die Rote Fahne 3<br />

Auf der Internet-Seite der Solidar-Werkstatt Österreich (vormals Werkstatt Frieden & Solidarität) findet<br />

sich <strong>ein</strong> sehr bedeutsamer Beitrag zu dem militärischen Zwischenfall im türkischen Grenzdorf Akcakale<br />

am 3. Oktober 2012, der der NATO als Vorwand dazu diente, deutsche, US-amerikanische <strong>und</strong> niederländische<br />

Patriot-Raketen in der Türkei an der syrischen Grenze zu stationieren. Wir fassen den Inhalt<br />

des Beitrags der Solidar-Werkstatt hier zusammen <strong>und</strong> verweisen für Details auf die Ursprungsquelle<br />

(http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task=view&id=828&Itemid=1)<br />

Akcakale, Türkei - NATO-Inszenierung<br />

für den kommenden Angriffskrieg?<br />

1. Die Vorgeschichte<br />

Eine aus Syrien abgeschossene Granate tötet<br />

im türkischen Grenzdorf Akcakale <strong>ein</strong>e Mutter<br />

<strong>und</strong> ihre vier Kinder. Unmittelbar nach dem<br />

Zwischenfall beschuldigt die türkische Regierung<br />

die syrische Regierung, sie sei verantwortlich<br />

für den Abschuß der Granate <strong>und</strong> damit den<br />

Tod der fünf Menschen. Ministerpräsident Erdogan<br />

erklärt noch am selben Abend: „Die Türkei<br />

wird solche Provokationen des syrischen<br />

Regimes, die unsere nationale Sicherheit bedrohen,<br />

niemals ungestraft lassen.“ Gleichzeitig<br />

reagiert die Türkei militärisch: Bei <strong>ein</strong>em Beschuß<br />

von Stellungen der syrischen Armee durch türkische<br />

Artillerie werden 34 Menschen getötet<br />

(Quelle: Al-Jazeera).<br />

2. Die Chronologie der Folgen<br />

Auf Antrag der Türkei tritt in Brüssel der NATO-<br />

Rat zusammen, der den Zwischenfall in Akcakale<br />

als „aggressive Handlung“ der syrischen Armee<br />

scharf verurteilt <strong>und</strong> als „Verstoß gegen das internationale<br />

Recht“ <strong>ein</strong>stuft. Weder politisch noch<br />

in den Medien wird <strong>zur</strong> Kenntnis genommen,<br />

daß die syrische Regierung die Verantwortung<br />

für die von syrischem Territorium abgefeuerte<br />

Granate <strong>zur</strong>ückweist: Die syrische Regierung<br />

steht am Pranger, diplomatisch verschärft sich<br />

der Ton ihr gegenüber zusätzlich, als Frankreichs<br />

Außenminister Fabius ohne weitere Untersuchung<br />

<strong>und</strong> Klärung des Zwischenfalls auf <strong>ein</strong>e Verurteilung<br />

der syrischen Regierung durch den UN-<br />

Sicherheitsrat drängt. S<strong>ein</strong> britischer Kollege<br />

Hague unterstützt die militärische Reaktion der<br />

Türkei vom Vortag öffentlich.<br />

Die Türkei selbst schafft die Voraussetzungen<br />

für <strong>ein</strong>e weitergehende Eskalation: Am 4. Oktober<br />

2012 verabschiedet das türkische Parlament<br />

<strong>ein</strong>en sogenannten „Kriegsvorratsbeschluß“,<br />

der der Regierung freie Hand zum „<strong>ein</strong>jährigen<br />

Einsatz der türkischen Streitkräfte im Ausland“<br />

gibt, „deren Rahmen, Zahl <strong>und</strong> Zeit von der Regierung<br />

festgelegt werden.“<br />

Die deutsche B<strong>und</strong>eskanzlerin reiht sich in<br />

die NATO/EU-Phalanx <strong>ein</strong> <strong>und</strong> richtet scharfe<br />

Vorwürfe gegen Rußland <strong>und</strong> China, die ohne<br />

Klärung der tatsächlichen Vorkommnisse der<br />

Vorverurteilung der syrischen Regierung durch<br />

den Westen nicht folgen wollen. Merkel erklärt:<br />

„Der UN-Sicherheitsrat erfüllt s<strong>ein</strong>e Aufgabe<br />

nicht, da China <strong>und</strong> Rußland weitergehende<br />

Forderungen blockieren. Wir stoßen hier wirklich<br />

auf Widerstände, die mir zum Teil kaum verständlich<br />

sind.“<br />

Die NATO schließt sich der Eskalation auch<br />

durch militärische Maßnahmen an: Auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

von Artikel 5 des NATO-Vertrages (Beistandsverpflichtung)<br />

beschließen die USA, Deutschland<br />

<strong>und</strong> die Niederlande die Stationierung der<br />

Patriot-Raketen im türkisch-syrischen Grenzgebiet.<br />

Der deutsche B<strong>und</strong>estag stimmt der Stationierung<br />

im Dezember 2012 zu. Proteste der internationalen<br />

Friedensbewegung werden ignoriert.<br />

Wichtig zu wissen: Patriot-Raketen dienen<br />

zum Abschuß von Flugzeugen <strong>und</strong> ballistischen<br />

Raketen, sie sind somit das ideale Werkzeug <strong>zur</strong><br />

Errichtung von Flugverbotszonen, wie man sie<br />

aus dem Libyen-Einsatz der NATO kennt. Die<br />

Stationierung kann damit als Vorstufe <strong>ein</strong>er weitergehenden,<br />

aktiven Eskalation des militärischen<br />

Konfliks fungieren. Dies wird propagandistisch<br />

abgedeckt mit der Erklärung, sie diene dem Schutz<br />

der türkischen Bevölkerung vor <strong>ein</strong>er Ausweitung<br />

des syrischen Bürgerkriegs über syrisches<br />

Territorium hinaus. Die Mehrheit der türkischen<br />

Bevölkerung indes lehnt diese Stationierung ab<br />

- sehr wohl wissend, daß es hier um strategische<br />

Interessen des Westens geht <strong>und</strong> nicht um ihren<br />

Schutz vor militärischer Gewalt.<br />

3. Begründete Zweifel: Inszenierung als<br />

Legitimierung für den Kriegs<strong>ein</strong>satz<br />

An der offziellen Darstellung des ursprünglichen<br />

Grenzzwischenfalls gab es von Anbeginn<br />

an Zweifel. Die türkische Zeitung Yurt berichtete<br />

wenige Tage nach dem Feuerüberfall: An<br />

Kriegerische Aus<strong>ein</strong>andersetzungen im türkisch-syrischen Grenzgebiet<br />

Thälmann-Ehrungen 2013<br />

Hand der Beschriftung der Granaten sei festgestellt<br />

worden, daß es sich um NATO-Munition<br />

gehandelt habe. Da die syrische Armee aber über<br />

k<strong>ein</strong>e NATO-Waffen verfüge, kämen nur die vom<br />

Westen unterstützten „Rebellen“ als Urheber<br />

in Frage. Von den Medien wurden diese Beobachtungen<br />

s<strong>ein</strong>erzeit weitestgehend ignoriert.<br />

Erst jetzt, nachdem die politischen Voraussetzungen<br />

<strong>und</strong> parlamentarischen Mehrheitsentscheidungen<br />

<strong>zur</strong> Stationierung gefallen <strong>und</strong><br />

Tatsachen geschaffen sind, kommt die Wahrheit<br />

ans Licht: Die österreichische Zeitschrift „Der<br />

Soldat“ meldet in Ausgabe 01/2013 (18. Januar<br />

2013): Jene Werfergranate aus Syrien, die fünf<br />

Türken tötete, stammt <strong>ein</strong>deutig aus NATO-<br />

Beständen. Es sch<strong>ein</strong>t so, als hätte das NATO-<br />

Mitglied Türkei die syrischen Aufständischen<br />

mit Waffenlieferungen unterstützt. Allerdings<br />

müßten diese Lieferungen mit anderen NATO-<br />

Staaten abgestimmt s<strong>ein</strong>.<br />

Durch diese Meldung wird bestätigt, wie die<br />

Eskaltionstechnologie der NATO im Syrien-<br />

Konflikt funktioniert:<br />

1. NATO-Staaten bewaffnen die „Rebellen“<br />

in Syrien.<br />

2. Diese Rebellen beschießen <strong>ein</strong>en NATO-<br />

Staat, töten fünf Menschen.<br />

3. Der inszenierte Überfall wird der syrischen<br />

Regierung angelastet. Daraus abgeleitet<br />

wird das Inkraftsetzen der Beistandsverpflichtung,<br />

in deren Folge die<br />

Stationierung von von NATO-Raketen<br />

an der türkisch-syrischen Landesgrenze<br />

legitimiert <strong>und</strong> umgesetzt wird.<br />

4. Die stationierten Raketen schaffen die<br />

Voraussetzung für <strong>ein</strong>e ggf. opportune<br />

Schaffung <strong>ein</strong>er Flugverbotszone in der<br />

Region <strong>und</strong> sind Elemente <strong>ein</strong>es denkbaren<br />

Angriffskrieges.<br />

4. Die Konsequenz<br />

Die Arbeiterklasse wird letzten Endes erkennen,<br />

was hinter dem angeblichen Angriff auf türkisches<br />

Territorium steckt <strong>und</strong> welchen Kräften<br />

<strong>und</strong> Zielen es gedient hat. Die deutsche B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>und</strong> die sie tragen Parteien müssen<br />

unter Druck gesetzt werden, sie dürfen ihre<br />

heimliche Kriegspolitik im Interesse der herrschenden<br />

Klasse nicht fortsetzen. Die Proteste<br />

gegen die Patriot-Stationierung müssen lauter<br />

werden - die kommenden Ostermärsche bieten<br />

dazu <strong>ein</strong>e besondere Gelegenheit.<br />

Der deutsche Imperialismus richtet sich immer<br />

mehr in der Rolle des militaristischen Scharfmachers<br />

im Nahen Osten <strong>ein</strong> - wie immer <strong>ein</strong>gebettet<br />

in die Strategie der NATO. Lassen wir<br />

nicht zu, daß die Herrschenden sich in dieser<br />

„Einbettung“ verstecken, setzen wir Krieg <strong>und</strong><br />

Ausbeutung unseren Widerstand entgegen.<br />

Dr. Frank Beckmann<br />

Am 21. April findet um 10.00 Uhr am Ernst-Thälmann-Denkmal in Halle/Saale (Voßstraße) <strong>ein</strong>e<br />

gem<strong>ein</strong>same Veranstaltung von DKP <strong>und</strong> KPD anläßlich des Geburtstages von Ernst Thälmann<br />

statt.<br />

Auf <strong>zur</strong> traditionellen Thälmann-Ehrung in Ziegenhals bei Berlin<br />

am 21. April 2013, Beginn 11.30 Uhr. Die Anfahrt erfolgt mit der<br />

Berliner S-Bahn oder dem Regional-Expreß von Berlin über<br />

Königs-Wusterhausen <strong>und</strong> von dort aus mit dem Bus, Linie 733,<br />

nach Niederlehme-Ziegenhals.<br />

Ehrung am Thälmanndenkmal in Berlin, Greifswalder Straße.<br />

Sie findet statt am 27. April 2013 um 14.00 Uhr. Verkehrsverbindung:<br />

S-Bahn Greifwalder Straße, Tram M4 oder M10 bis <strong>zur</strong><br />

Danziger Straße.


4 Die Rote Fahne April 2013<br />

Deutsches Kriegstagebuch 2013 (Folge 3)<br />

17. bis 21. Februar. In Abu Dhabi findet <strong>ein</strong>e Messe für Rüstungsgüter statt. „Wie groß das<br />

Interesse an effektiven Tötungsmethoden ist, läßt sich nirgendwo besser ablesen als auf der<br />

Waffenmesse in Abu Dhabi“, m<strong>ein</strong>t SPIEGEL.tv. Die BRD, drittgrößter Waffenexporteur, ist mit 69<br />

Firmen vertreten. Die deutsche Rüstungsindustrie verfügt über 316.000 Arbeitsplätze (2011). Von<br />

2005 bis 2011 betrug ihr jährlicher Beschäftigungszuwachs 4,1 Prozent.<br />

18. Februar. Die B<strong>und</strong>estagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beschäftigt sich mit der Frage, wie<br />

„Einsatzrückkehrer“ angemessen <strong>und</strong> besser als bisher gewürdigt werden können. Offensichtlich<br />

wollen ausgerechnet jene, die früher noch für die Auflösung der B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> der NATO<br />

<strong>ein</strong>traten, jetzt <strong>ein</strong>e gesellschaftliche Debatte anstoßen, um die Teilnahme an Kriegen <strong>und</strong> Aggressionen<br />

stärker in das gesellschaftliche Bewußts<strong>ein</strong> zu rücken. Soll etwa künftig die Bevölkerung<br />

freudig applaudierend die „Einsatzrückkehrer“ am Flughafen empfangen?<br />

Bisher nahmen bereits über 300.000 Soldaten an Auslands<strong>ein</strong>sätzen teil. All<strong>ein</strong> für den Auslands<strong>ein</strong>satz<br />

(Stichtag 11. Mai 2012) in Afghanistan bzw. Kosovo erhielten 77.549 bzw. 89.815 Soldaten<br />

<strong>ein</strong>e Einsatzmedaille der Stufe Bronze, Silber, Gold oder Gefecht.<br />

24. Februar bis 16. März. Minister de Maiziere stimmt die Öffentlichkeit auf neue „Herausforderungen“<br />

<strong>ein</strong> <strong>und</strong> spricht Klartext. Innerhalb von drei Wochen gibt er vier Zeitungsinterviews<br />

(Frankfurts Allgem<strong>ein</strong>e Sonntagszeitung, BILD am Sonntag, Sächsische Zeitung, Freie Presse<br />

Chemnitz). In Berlin stellt er s<strong>ein</strong> Buch vor: „Damit der Staat den Menschen dient - Über Macht<br />

<strong>und</strong> Regieren“. Bei der „H<strong>ein</strong>rich-Böll-Stiftung“ in Berlin erörtert er das Thema „Internationale<br />

Verantwortung wahrnehmen - Deutschlands Rolle in der Welt heute“. Aufschlußreich s<strong>ein</strong>e Feststellung:<br />

„80 bis 90 Prozent der Soldaten für Missionen der Ver<strong>ein</strong>ten Nationen kommen aus<br />

Entwicklungsländern. 80 bis 90 Prozent der Kosten zahlen die reichen Länder. Die <strong>ein</strong>en stellen<br />

Soldaten, die anderen zahlen die Rechnung. Ist das <strong>ein</strong>e gerechte Verteilung der gem<strong>ein</strong>samen<br />

Verantwortung für Sicherheit?“ De Maizieres parlamentarischer Staatssekretär, Christian Schmidt,<br />

rührt in s<strong>ein</strong>em Beitrag (vom 13. März) „Afghanistan <strong>und</strong> christliche Verantwortung“ auf andere<br />

Art die Kriegstrommel. Er vermisse in der Gesellschaft weitgehend die „Bereitschaft zu <strong>ein</strong>er<br />

Aus<strong>ein</strong>andersetzung mit Gefahren <strong>und</strong> Folgen <strong>ein</strong>es bewaffneten Konflikts, <strong>ein</strong>es Krieges ... für<br />

unsere Aktiven <strong>und</strong> die Daheimgebliebenen“.<br />

28. Februar. 496 Abgeordnete stimmen für den Einsatz von bis zu 180 Soldaten in Mali <strong>zur</strong> Ausbildung<br />

der malischen Streitkräfte (67 Gegenstimmen, vier Enthaltungen). Den Einsatz weiterer 150<br />

Soldaten <strong>zur</strong> „Lufttransportunterstützung“ befürworten 492 Abegordnete (66 Gegenstimmen, acht<br />

Enthaltungen). Beide Einsätze sind vorerst bis 28. Februar 2014 geplant. Deutschland wird damit<br />

zweitgrößter Truppensteller in Mali. Drei Tage vor der Abstimmung wird aufgr<strong>und</strong> <strong>ein</strong>er Anfrage<br />

bekannt, daß bereits von 2005 bis April 2012 <strong>ein</strong>e „Beratergruppe der B<strong>und</strong>eswehr“ in Mali Soldaten<br />

„pioniertechnisch“ ausbildete.<br />

1. März. Die Gattin des B<strong>und</strong>esverteidigungsministers, Martina de Maiziere (seit 18. Oktober 2012<br />

Schirmherrin der Familienbetreuung der B<strong>und</strong>eswehr), eröffnet die 40. Familienbetreuungsstelle.<br />

Seit 1. Januar 2006 gibt es in der BRD die Familienbetreuungsorganisation (FBO), deren Aufgabe<br />

es ist, Familien <strong>und</strong> Angehörige der Soldaten während der dienstlich bedingten Abwesenheit<br />

intensiv zu betreuen. Die FBO besteht aus dem Leitzentrum beim Einsatzkommando der B<strong>und</strong>eswehr<br />

in Potsdam, b<strong>und</strong>esweit 31 Familienbetreuungszentren (mit gebührenfreier Hotline, sieben<br />

Tage in der Woche r<strong>und</strong> um die Uhr) <strong>und</strong> bis zu 50 Familienbetreuungsstellen, die durch die<br />

Truppenteile zeitlich befristet <strong>ein</strong>gerichtet werden.<br />

3. März. „Wir. Dienen. Deutschland.“ - so die Botschaft des Selbstverständnisses der B<strong>und</strong>eswehr.<br />

Dieser Text wird jetzt durch <strong>ein</strong> Musikstück ergänzt, aus dem auch <strong>ein</strong> Audiologo entstand.<br />

De Maiziere ist bei der Uraufführung sehr zufrieden mit der Melodie. Sie zeige die ganze Bandbreite<br />

der B<strong>und</strong>eswehr - „vom Schreibtisch bis zum Kampf“.<br />

5. März. Der Verteidigungsausschuß des B<strong>und</strong>estages will das Gedenken an Soldaten, die bei Auslands<strong>ein</strong>sätzen<br />

gefallen sind, verstärkt wachhalten. Es soll <strong>ein</strong> Ideenwettbewerb für <strong>ein</strong>e öffentliche<br />

Gedenkstätte in der Nähe des Reichstages ausgeschrieben werden. Zudem soll es künftig im<br />

Plenum <strong>ein</strong>e Schweigeminute für gefallene Soldaten geben. Bei Auslands<strong>ein</strong>sätzen kamen von<br />

1992 bis 2012 insgesamt 100 Soldaten ums Leben. Außerdem gab es 20 Selbsttötungen im Ausland.<br />

13. März. Die B<strong>und</strong>eswehr informiert: 6.799 Soldaten der B<strong>und</strong>eswehr sind unmittelbar im Auslands<strong>ein</strong>satz.<br />

20. März. Vor dem Landgericht Bonn beginnt der erste Schadensersatzprozeß zweier afghanischer<br />

Familien, die als Hinterbliebene von Zivilopfern des Massakers bei K<strong>und</strong>uz finanziellen Schadenersatz<br />

in Höhe von 40.000 bzw. 50.000 Euro von der BRD verlangen. Die Klage weiterer Familien<br />

steht noch an.<br />

Zur Erinnerung.<br />

Am 4. September 2009 kommen bei der Bombardierung von zwei Tanklastzügen bei K<strong>und</strong>uz bis zu<br />

142 Menschen, darunter Frauen <strong>und</strong> Kinder, ums Leben. Verantwortlich war der B<strong>und</strong>eswehr-<br />

Oberst Kl<strong>ein</strong>. Ein von der Staatsanwaltschaft <strong>ein</strong>geleitetes Verfahren gegen ihn wurde <strong>ein</strong>gestellt.<br />

Die B<strong>und</strong>eswehr verzichtete auch auf die Einleitung <strong>ein</strong>es Disziplinarverfahrens. Drei Jahre später<br />

soll (nach noch unbestätigten Meldungen) Oberst Kl<strong>ein</strong> Abteilungsleiter im neu geschaffenen B<strong>und</strong>esamt<br />

für Personalmanagement der B<strong>und</strong>eswehr in Köln s<strong>ein</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Ernennung zum Brigadegeneral<br />

anstehen. Damit würde s<strong>ein</strong> monatliches Gr<strong>und</strong>gehalt von 6.472 Euro auf 7.690 Euro erhöht.<br />

Eine Frage. Wie viel ist <strong>ein</strong> ziviles afghanisches Menschenleben wert? 3.900 Euro! Diese Summe<br />

zahlte die B<strong>und</strong>esregierung für jedes Opfer an 90 vom Massaker betroffene afghanische Familien.<br />

Dr. Dieter Hillebrenner<br />

Aufruf <strong>zur</strong> Demonstration am 13. April 2013 in München!<br />

Fünf Bürgerrechtsorganisationen rufen <strong>zur</strong> Teilnahme an der Demonstration am 13. April 2013 in<br />

München auf (13.00 Uhr am Stachus), die anläßlich des Beginns des NSU-Prozesses stattfinden<br />

wird.<br />

Gr<strong>und</strong>rechtekomitee, Pro Asyl, Republikanischer Anwältinnen- <strong>und</strong> Anwältever<strong>ein</strong>, Internationale<br />

Liga für Menschenrechte <strong>und</strong> die Ver<strong>ein</strong>igung Demokratischer Juristinnen <strong>und</strong> Juristen fordern,<br />

aus dem Versagen von Polizei <strong>und</strong> den Geheimdiensten weitreichende politische Konsequenzen<br />

zu ziehen.<br />

Die „Pannen“ <strong>und</strong> Fehlleistungen der Sicherheitsbehörden hatten System. Die bisherigen Reaktionen<br />

darauf, die die Zusammenarbeit zwischen Verfassungsschutz <strong>und</strong> Polizei noch verstärken,<br />

gehen in die völlig falsche Richtung.<br />

Rassismus ist tief im <strong>staatlichen</strong> Handeln verwurzelt <strong>und</strong> äußert sich auch in gesetzlich vorgesehenen<br />

Diskriminierungen von MigrantInnen (zum Beispiel gekürzte Sozialleistungen für Asylsuchende).<br />

Für den Kampf gegen Rassismus <strong>und</strong> Neonazis braucht es nicht noch mehr geheim(dienstlich)e<br />

Überwachung, sondern <strong>ein</strong>e andere Politik mit MigrantInnen <strong>und</strong> Asylsuchenden sowie <strong>ein</strong>e Polizei,<br />

die anders Aussehende <strong>und</strong> anders Lebende als vollwertige BürgerInnen mit gleichen Rechten<br />

behandelt - egal woher sie kommen.<br />

Wir fordern:<br />

„Verfassungsschutz“ abschaffen! K<strong>ein</strong>e V-Leute - k<strong>ein</strong>e verdeckten Ermittlungen!<br />

Staatlichen <strong>und</strong> alltäglichen Rassismus bekämpfen!<br />

Komitee für Gr<strong>und</strong>rechte <strong>und</strong> Demokratie e.V.<br />

Zehn Jahre Agenda 2010<br />

„Arm trotz Arbeit“ - <strong>ein</strong>e Massenersch<strong>ein</strong>ung in Deutschland<br />

Von der Arbeit mit ihren Niedriglöhnen können<br />

immer mehr Menschen nicht leben <strong>und</strong> sind<br />

dadurch zusätzlich auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen.<br />

„Arm trotz Arbeit“ entwickelte sich<br />

zu <strong>ein</strong>er Massenersch<strong>ein</strong>ung, <strong>und</strong> das Wort<br />

„Arbeitsarmut“ wurde <strong>ein</strong> allgem<strong>ein</strong>er Begriff.<br />

Alle bisherigen B<strong>und</strong>esregierungen haben die<br />

Forderung nach <strong>ein</strong>em gesetzlich festgelegten,<br />

angemessenen Mindestlohn von zehn Euro die<br />

St<strong>und</strong>e kategorisch abgelehnt. So konnte der<br />

Arbeit für Niedriglöhne immer mehr der Weg<br />

bereitet werden. Dafür zahlt der Staat finanzielle<br />

Zuschüsse gegen das Verhungern. Die Wirtschaft<br />

wird subventioniert auf Kosten der Gesellschaft.<br />

Die Gewerkschaften werden weiter<br />

geschwächt. Es wurde die zyklisch schwankende<br />

„industrielle Reservearmee“ aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

durch das Millionenheer des Prekariats<br />

ersetzt. Die Praxis des Kapitals in Deutschland<br />

wird angewandt, um die Werktätigen weiter auszubeuten<br />

<strong>und</strong> zu unterdrücken. Solide Arbeitsverhältnisse<br />

sollen weitgehend beseitigt werden,<br />

um billige Arbeitskräfte für das Kanonenfutter<br />

der deutschen Exportschlachten zu gewinnen.<br />

Mit der Losung „Fordern <strong>und</strong> Fördern“ traten<br />

die Hartz-IV-Gesetze in Kraft - Gesetze, aus<br />

denen <strong>ein</strong> Fordern ohne Fördern resultiert. Gefordert<br />

wird seit jeher grenzenlose Zumutbarkeit,<br />

indem berufliche Qualifikationen <strong>und</strong> erworbene<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse über Bord geworfen<br />

werden. Fehlt nur noch das Schild mit<br />

der Aufschrift „Ich nehme jede Arbeit an!“, mit<br />

dem Menschen nach jeder möglichen Beschäftigung<br />

betteln. Insofern wird nicht Höherqualifizierung<br />

gefördert, sondern berufliche Degradierung.<br />

Man nimmt den Menschen den Stolz auf<br />

ihren Beruf - <strong>und</strong> ihre menschliche Würde dazu.<br />

Erwerbslose haben längst die Wahl zwischen<br />

„Arm durch Arbeit“ als Niedriglöhner oder „Arm<br />

durch Gesetz“ als Hartz-IV-Bezieher. Zum Synonym<br />

für bittere Armut ist Hartz IV geworden,<br />

benannt nach Peter Hartz, <strong>ein</strong>em vorbestraften<br />

Wirtschaftskriminellen - was für <strong>ein</strong>e Schande<br />

Mit allen Kräften gegen Neofaschismus!<br />

Die Menschen aus vielen europäischen Ländern<br />

haben schreckliche Erfahrungen aus den<br />

Jahren der Hitlerzeit <strong>und</strong> des 2. Weltkriegs. Die<br />

ältere Generation hat den Faschismus kennengelernt,<br />

hat den Terror der SS, Gestapo, des SD<br />

<strong>und</strong> der Wehrmacht erlebt sowie Konzentrationslager,<br />

Bombardierungen, Genozide ganzer<br />

Nationen, Leid <strong>und</strong> Not unglücklicher Familien;<br />

Millionen sind Opfer dieser faschistischen<br />

Zeit geworden. Sie haben Widerstand geleistet<br />

gegen die braune Macht, haben als Partisanen<br />

gegen die Unmenschlichkeit gekämpft.<br />

Nach <strong>ein</strong>em halben Jahrh<strong>und</strong>ert, wenn die<br />

„Alten“ nicht mehr sind, ist die Gefahr wieder<br />

groß, daß die neue Generation (ohne historische<br />

Erfahrungen) wieder der faschistischen Ideologie<br />

glaubt. Ein Teil der Jugend will das faschistische<br />

System wieder haben.<br />

Mit den Losungen „Kampf gegen Bolschewismus“<br />

marschieren junge Nazis durch europäische<br />

Städte <strong>und</strong> schreien laut nach <strong>ein</strong>er neuen<br />

faschistischen Diktatur, gegen Demokratie.<br />

Solche Handlungen <strong>und</strong> Situationen gibt es in<br />

Tschechien, in Deutschland, in der Ukraine, in<br />

den baltischen Staaten, in Ungarn <strong>und</strong> weiteren<br />

europäischen Ländern. Mit Nazifahnen, faschistischem<br />

Liedgut <strong>und</strong> Provokationen agieren diese<br />

Faschisten, Rassisten <strong>und</strong> Fanatiker gegen<br />

Antifaschisten <strong>und</strong> linke Parteien oder Gruppierungen.<br />

Ehemalige faschistische Generale,<br />

sogenannte Helden der SS <strong>und</strong> Hauptpersonen<br />

des Dritten Reiches werden gefeiert.<br />

für Deutschland. Das physische Existenzminimum<br />

wird mit Ach <strong>und</strong> Krach durch Regelgesetze<br />

gesichert. Die Betroffenen müssen ihr wenig<br />

Erspartes sowie ihre freiwillige Altersversorgung<br />

offenbaren <strong>und</strong> zuerst aufbrauchen, bevor sie<br />

Anspruch auf volle Leistungen haben. Hinzu<br />

kommen Mißbrauchsunterstellungen <strong>und</strong> Verdächtigungen<br />

durch die Behörden.<br />

Es bedurfte erst <strong>ein</strong>es Urteils des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichts<br />

im Februar 2010, um festzulegen,<br />

daß Hartz-IV-Bezieher <strong>ein</strong> Gr<strong>und</strong>recht auf<br />

Gewährung <strong>ein</strong>es menschenwürdigen Existenzminimums<br />

haben. Das Urteil verpflichtet den<br />

Staat, dieses Minimum auch zu garantieren <strong>und</strong><br />

umzusetzen. Doch die Regelsätze für Hartz IV<br />

entsprechen bis heute nicht diesen genannten<br />

Anforderungen <strong>und</strong> sind deswegen mit dem<br />

Gr<strong>und</strong>gesetz nicht ver<strong>ein</strong>bar. Den Hartz-IV-Beziehern<br />

wird nach wie vor k<strong>ein</strong>e Teilhabe am<br />

gesellschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen Leben ermöglicht.<br />

Sie werden nicht als gesellschaftsfähig<br />

<strong>ein</strong>gestuft - <strong>ein</strong> Begriff der diskriminierend ist.<br />

Ausgrenzung <strong>und</strong> Entwertung sind die Vorstufe<br />

der „Selektion“. So zieht die braune deutsche<br />

Vergangenheit wieder weite, neue Kreise.<br />

Die Neonazis unterstützen sich innerhalb internationaler<br />

Gruppen. Sie hetzen gegen Menschen<br />

anderer Rassen <strong>und</strong> Religionen, sind sehr<br />

aktiv gegen Ausländer. In den Zeiten der Arbeitslosigkeit<br />

operieren sie mit der Unzufriedenheit<br />

Betroffener, vor allem armer Menschen. Die<br />

Neofaschisten sind die Reserve der Kapitalisten<br />

im Kampf gegen den Sozialismus <strong>und</strong> Kommunismus<br />

national <strong>und</strong> international, in Europa<br />

<strong>und</strong> in der ganzen Welt.<br />

Es steht die Frage: „Wie kämpfen wir gegen<br />

die Neofaschisten?<br />

Gegen die Neofaschisten müssen wir in ganz<br />

Europa fest zusammenstehen <strong>und</strong> gem<strong>ein</strong>sam<br />

handeln. Wir Antifaschisten brauchen <strong>ein</strong>e gute<br />

Führung, Koordinierung der gem<strong>ein</strong>samen Handlungen,<br />

<strong>ein</strong>e feste antifaschistische wissenschaftliche<br />

Idologie, <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>heitliche Führung aller<br />

antifaschistischen <strong>und</strong> linken Parteien <strong>und</strong> Gruppierungen<br />

im gesamten Spektrum. Wir müssen<br />

alle unsere gem<strong>ein</strong>samen Kräfte zum Kampf gegen<br />

den Neofaschismus bündeln.<br />

Wir, die alte Generation, müssen unsere historischen<br />

Erfahrungen weitergeben an die junge<br />

Generation <strong>und</strong> ihnen die heutige Situation<br />

erklären. Das ist unsere Aufgabe.<br />

Unsere Losung muß s<strong>ein</strong>:<br />

Arthur Müller<br />

Entweder Faschismus,<br />

Kapitalismus <strong>und</strong> Krieg<br />

oder Sozialismus <strong>und</strong><br />

Frieden in der Zukunft!<br />

Kampfesgrüße von Rudi Vanek


April 2013<br />

Zum Überfall der Nazis auf das<br />

Gewerkschaftshaus in Hannover<br />

vor 80 Jahren am 1. April 1933<br />

Am Vormittag des 1. April 1933 stürmten Mannschaften<br />

der SS <strong>und</strong> SA das damalige Volksheim<br />

<strong>und</strong> Gewerkschaftshaus in der Goseriede<br />

in Hannover, wonach zahreiche Gewerkschaftsfunktionäre<br />

verhaftet sowie bei Verhören durch<br />

die Nazis mißhandelt oder sogar zu Tode geprügelt<br />

wurden. Am Nachmittag desselben Tages<br />

wurde die Zentrale des Verbandes der Fabrikarbeiter<br />

Deutschlands am Rathenauplatz von den<br />

Nazis besetzt (siehe Fotos).<br />

Mit der Entscheidung, sich diesen Gegebenheiten<br />

anpassen zu müssen, glaubte der ADGB<br />

(Allgem<strong>ein</strong>er Deutscher Gewerkschaftsb<strong>und</strong>)<br />

trotz aller Vorkommnisse auch zu dem Zeitpunkt<br />

immer noch, s<strong>ein</strong>e Verbände als „unpolitische<br />

berufsständische Organisationen“ durch <strong>ein</strong>e,<br />

wie man m<strong>ein</strong>te, „kurze Zeitspanne der NSDAP-<br />

Herrschaft“ lavieren zu können. Doch dies war<br />

<strong>ein</strong>e fatale politische Fehl<strong>ein</strong>schätzung. Denn<br />

was dann am 2. Mai 1933 erfolgte, markierte den<br />

vorläufigen Höhepunkt der Gewerkschaften in<br />

Deutschland. Der faschistische Terror, dem in<br />

den Wochen zuvor bereits Kommunisten <strong>und</strong><br />

Sozialdemokraten ausgeliefert waren, traf nun<br />

ebenso die im ADGB zusammengeschlossenen<br />

Freien Gewerkschaften. Mit volksverhetzerischer<br />

Propaganda <strong>und</strong> zunehmend brutaler werdendem<br />

Terror in den drei ersten Monaten nach der<br />

Machtübertragung an die Nazis durch das deutsche<br />

Rüstungs- <strong>und</strong> Finanzkapital beschleunigten<br />

die Faschisten die Zerschlagung der Arbeiterbewegung,<br />

die Ausschaltung der Demokratie <strong>und</strong><br />

die Gleichschaltung des Reiches.<br />

Hinsichtlich des 80. Jahrestages des Überfalls<br />

auf das hannoversche Gewerkschaftshaus verfolgt<br />

der DGB das Interesse <strong>ein</strong>er historischen<br />

Rückschau <strong>und</strong> stellt die Frage, welche Erkenntnisse<br />

man daraus für heutige Verhältnisse ziehen<br />

kann. Es geht dabei nicht um platte Analogien<br />

<strong>zur</strong> Gegenwart, sondern darum, sich diese<br />

Niederlagen <strong>und</strong> historischen Versäumnisse in<br />

Erinnerung zu rufen <strong>und</strong> heutige Verhältnisse<br />

<strong>und</strong> Entwicklungen auf dem Hintergr<strong>und</strong> dieser<br />

Erfahrungen zu betrachten.<br />

Denn die Tatsache, daß die damals doch so<br />

gut organisierte Arbeiterbewegung nicht mehr<br />

in der Lage war, massiven <strong>und</strong> sehr wirksamen<br />

Widerstand gegen den aufziehenden Faschismus<br />

zu organisieren vermochte, ist <strong>ein</strong> gewichtiger<br />

Teil unserer Geschichte, aus dem Lehren<br />

gezogen werden müssen.<br />

KPD-Landesorganisation Niedersachsen<br />

Der Kampf der Arbeiterklasse im<br />

Mansfelder Gebiet <strong>und</strong> Führung der KPD<br />

Unter diesem Titel erschien <strong>ein</strong> Heft der Schriftenreihe<br />

der KPD. In diesem Heft wurde anhand<br />

von persönlichen Aufzeichnungen der Tochter<br />

<strong>ein</strong>es der angeklagten Kommunisten aus dem<br />

Mansfelder Gebiet sowie der Auswertung verschiedener<br />

Zeitungen <strong>und</strong> Bücher sowie vor<br />

Augenzeugen <strong>ein</strong> klares Bild des Wirkens der<br />

revolutionären Arbeiterbewegung in diesem<br />

Bereich gezeichnet.<br />

Unsere leider verstorbene Genossin <strong>und</strong> Ehrenmitglied<br />

unserer Partei, Gertud Wendler, hatte<br />

damals <strong>ein</strong>en großen Anteil an der Erforschung<br />

der Quellen zu dieser Broschüre.<br />

Anhand der Ereignisse im Jahre 1909, wo s<strong>ein</strong>erzeit<br />

bereits <strong>ein</strong>e starke Streikbewegung existierte,<br />

ist es k<strong>ein</strong> Zufall, daß im „Hunger-Mansfeld“<br />

<strong>ein</strong>er der großen Streiks in der Geschichte<br />

der deutschen Arbeiterbewegung ausbrach. Begründet<br />

war dies durch die harte Unterdrückung<br />

durch die Konzernherren, an ihrer Spitze der<br />

verrufene Industielle C. A. Riebeck, welcher in<br />

der zweiten Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts durch<br />

Unterstützung vom Halleschen Bankier Lehmann<br />

<strong>ein</strong>en Besitz an Gruben, Schwelereien <strong>und</strong><br />

Mineralölfabriken zum größten Montankonzern<br />

Deutschlands avancierte. Nach ihm wurde in<br />

Halle <strong>ein</strong> verkehrswichtiger Platz benannt, welcher<br />

in der DDR sehr bald nach dem Arbeiterführer<br />

Ernst Thälmann umbenannt wurde. Nach<br />

der Konterrevolution in der DDR hatten die<br />

neuen Machthaber nichts Eiligeres zu tun, als<br />

dem Platz wieder s<strong>ein</strong>en alten Namen anzuhängen.<br />

Auch hiermit kam zum Ausdruck, wie die herrschende<br />

Klasse der ehemaligen BRD mit dem<br />

Potsdamer Abkommen umging.<br />

Das Heft beschreibt aber auch, daß in der Zeit<br />

des Faschismus in Deutschland es so erfahrene<br />

Genossen waren wie Bernhardt Koenen, Max<br />

Lademann, Otto Gotsche <strong>und</strong> Werner Eggerath,<br />

um hier nur <strong>ein</strong>ige zu nennen, die aktiv den<br />

Kampf gegen den Faschismus <strong>und</strong> das Monopolkapital<br />

anleiteten.<br />

Das vorliegende Heft ist wichtig, um auch<br />

von dieser Seite die arbeiterf<strong>ein</strong>dlichen Maßnahmen<br />

des deutschen Kapitals <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>er<br />

Helfershelfer zu beleuchten.<br />

Günter Kl<strong>ein</strong><br />

Wir gratulieren ganz herzlich dem langjährigen Vorsitzenden der KPD,<br />

unserem Genossen<br />

Dieter Rolle<br />

zu s<strong>ein</strong>em 70. Geburtstag am 30. April 2013<br />

Genosse Rolle setzt s<strong>ein</strong>e ganze Kraft für die Partei <strong>ein</strong>. Es ist ihm zu<br />

verdanken, daß die politische Arbeit der KPD auf der Höhe der Zeit, im<br />

Kampf gegen Ausbeutung <strong>und</strong> Militarismus <strong>und</strong> für Frieden <strong>und</strong> Sozialismus<br />

gegenwärtig ist. Wir danken dir, lieber Dieter, für d<strong>ein</strong>en unverzichtbaren<br />

Einsatz für die Partei, für d<strong>ein</strong>en Kampf für <strong>ein</strong>e Welt<br />

ohne Ausbeutung <strong>und</strong> Unterdrückung, für d<strong>ein</strong> Engagement für Frieden<br />

<strong>und</strong> soziale Gerechtigkeit. Für die Zukunft wünschen wir dir alles Gute.<br />

Wir senden dir herzliche Kampfesgrüße.<br />

Zentralkomitee der KPD<br />

Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

Regionalorganisation Zeitz<br />

Redaktion „Die Rote Fahne“<br />

Die Rote Fahne 5<br />

15. April 2013 - „Tag der Sonne“ -<br />

zum 101. Geburtstag des großen<br />

Revolutionärs <strong>und</strong> Ewigen Präsidenten<br />

der Demokratischen Volksrepublik Korea,<br />

Genossen Kim Il Sung<br />

Obwohl die Lage auf der koreanischen Halbinsel<br />

<strong>zur</strong> Zeit ernst ist, lassen sich Armee, Partei,<br />

<strong>und</strong> Volk in der Demokratischen Volksrepublik<br />

Korea (DVRK) nicht abschrecken, sondern bereiten<br />

sich auf die Feierlichkeiten zum „Tag der<br />

Sonne“, dem 101. Geburtstag des großen Revolutionärs,<br />

Staatsgründers <strong>und</strong> Ewigen Präsidenten<br />

der DVRK, Genossen Kim Il Sung, vor.<br />

Auch auf diese Art <strong>und</strong> Weise kann man den<br />

Provokationen des US-Imperialismus <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>en<br />

Verbündeten die Stirn bieten. Daß Volk, die<br />

Armee <strong>und</strong> Partei der DVRK <strong>ein</strong>e monolithische<br />

Einheit bilden <strong>und</strong> sich zu verteidigen wissen,<br />

haben sie in der jüngeren Geschichte <strong>ein</strong>drucksvoll<br />

unter Beweis gestellt. Doch die Demokratische<br />

Volksrepublik Korea ist <strong>ein</strong> sozialistisches<br />

Land, <strong>und</strong> es entspricht nicht dem Selbstverständnis<br />

<strong>ein</strong>er sozialistischen Nation, andere<br />

Länder anzugreifen <strong>und</strong> deren Souveränität zu<br />

verletzen. Dies spiegelt sich auch in den Reden<br />

<strong>und</strong> Schriften des Genossen Kim Il Sung wider.<br />

So äußerte er sich auf der Ersten Tagung der<br />

Obersten Volksversammlung der DVRK am 30.<br />

Dezember 1986 wie folgt: „Mit dem Ziel, andere<br />

Länder zu überfallen <strong>und</strong> ihre Konzeption - teile<br />

<strong>und</strong> herrsche - zu erreichen, nutzen die Imperialisten<br />

den Antikommunismus als ideologische<br />

Waffe aus. Wer vom Antikommunismus beherrscht<br />

wird, der erweist sich als unfähig, das Dschutsche<br />

durchzusetzen, zu erkennen, was Patriotismus<br />

<strong>und</strong> Landesverrat bedeutet, <strong>und</strong> ist außerstande,<br />

das Dschatschusong <strong>und</strong> die Interessen der<br />

Nation zu behaupten. Der Antikommunismus ist<br />

<strong>ein</strong>e Strömung, die sich gegen den Zusammenschluß<br />

<strong>und</strong> die Einheit der Nation richtet <strong>und</strong><br />

den Frieden vern<strong>ein</strong>t, ist <strong>ein</strong>e Idee der Konfrontation<br />

<strong>und</strong> der Spaltung <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e Idee des Krieges.<br />

(...). Wir haben mehr als <strong>ein</strong>mal erklärt, daß<br />

wir nicht die Absicht haben, den Süden zu überfallen.<br />

Unsere zahlreichen Friedensvorschläge<br />

sind <strong>ein</strong>e unzweideutige Gewähr für die offiziellen<br />

Erklärungen der Regierung der KDVR. Die<br />

geschichtlichen Tatsachen in den dutzenden<br />

Jahren haben bereits die Wahrheit dieser Haltung<br />

bestätigt.“<br />

Was den Bau des Kraftwerkes Kumgangsan<br />

anbelangt, so dient er den friedlichen Zwecken,<br />

(ebenso wie der Satellit Kwangmyongsong (3.<br />

Februar 2013 - Jörg Lorenz) <strong>und</strong> er geht nach<br />

unseren Perspektivplan für den sozialistischen<br />

Wirtschaftsaufbau vor sich. „Für die südkoreanischen<br />

Machthaber gibt es absolut k<strong>ein</strong>en Gr<strong>und</strong>,<br />

darin <strong>ein</strong>e Gefahr zu sehen. Bei uns ist auch niemand<br />

so töricht, daß er es sich erlauben würde,<br />

für <strong>ein</strong>e ,Überflutungsaktion’ <strong>ein</strong> Vorhaben mit<br />

dermaßen enormen Investitionen in Angriff zu<br />

nehmen. Es wünscht sich auch k<strong>ein</strong>er, daß die<br />

Bürger Südkoreas <strong>ein</strong>er Katastrophe ausgesetzt<br />

werden. Die südkoreanischen Machthaber sollten<br />

nicht die Schaffung dieses Werkes verleumden,<br />

sondern sich für den Abzug aller Kernwaffen<br />

aus Südkorea <strong>ein</strong>setzen, die ausreichen, die<br />

ganze koreanische Nation zu vernichten.“ (Kim<br />

Il Sung: Für den vollständigen Sieg des Sozialismus,<br />

Pyongyang 1987, Seiten 31 bis 34). Nach<br />

wie vor lagern an der Grenze auf südkoreanischer<br />

Seite mehr als tausend Atomsprengköpfe<br />

der US-Imperialisten. Hier, <strong>und</strong> in dem nicht existierenden<br />

Friedensvertrag, <strong>ein</strong>em schwelenden<br />

Kriegsherd, liegt die Gefahr <strong>ein</strong>es zweiten Koreakrieges.<br />

Aber die Imperialisten <strong>und</strong> ihre Handlanger<br />

entblöden sich nicht, aus jeder technischen<br />

Innovation in der DVRK <strong>ein</strong>en Kriegsgr<strong>und</strong> zu<br />

konstruieren, <strong>und</strong> so die Situation auf der koreanischen<br />

Halbinsel immer weiter anzuheizen.<br />

Die Demokratische Volksrepublik Korea ist<br />

<strong>ein</strong>e hochentwickelte sozialistische Nation, die<br />

im Feuer des Antijapanischen Befreiungskampfes<br />

geschmiedet wurde. Ihr Gründer, Genosse<br />

Kim Il Sung, wuchs in ärmlichen Verhältnissen<br />

in <strong>ein</strong>er Familie von Revolutionären auf. Angefangen<br />

bei s<strong>ein</strong>em Urgroßvater Kim Ung U, der<br />

im Jahre 1866 die Einwohner Pyongyangs <strong>und</strong><br />

Mangyongdaes bei der Versenkung des US-amerikanischen<br />

Kriegsschiffes „General Sherman“<br />

anführte, über s<strong>ein</strong>en Vater Kim Hyong Jik<br />

(1894-1926), der den Befreiungskampf des koreanischen<br />

Volkes von der nationalistischen in die<br />

kommunistische Richtung lenkte, bis zu ihm<br />

selbst, kämpfte die gesamte Familie von Generation<br />

zu Generation gegen ausländische Aggressoren<br />

<strong>und</strong> Besatzer, gegen japanische <strong>und</strong> US-<br />

Imperialisten, für <strong>ein</strong> freies <strong>und</strong> unabhängiges<br />

Korea. Genosse Kim Jong Il <strong>und</strong> Genosse Kim<br />

Jong Un folgen ihm auf diesen Weg <strong>und</strong> arbeiten<br />

weiter an der Verwirklichung <strong>und</strong> Vervollkommnung<br />

des sozialistischen Erbes bzw. der<br />

Dschutsche-Ideologie <strong>und</strong> der Songun-Theorie.<br />

Revolutionäre Wachsamkeit<br />

<strong>und</strong> Verteidigungsfähigkeit gehören<br />

hier unbedingt dazu.<br />

Jörg Lorenz<br />

Zum 68. Jahrestag der Selbstbefreiung<br />

durch die Häftlinge des KZ Buchenwald<br />

Gedenkveranstaltung des Internationalen<br />

Komitees Buchenwald-Dora <strong>und</strong> des<br />

Kommandos auf dem ehemaligen Appellplatz<br />

am 14. April 2013 ab 13.00 Uhr<br />

in Buchenwald-Weimar.<br />

Anschließend Gedenkgang<br />

zum Glockenturm


6 Die Rote Fahne April 2013<br />

Am 5. März diesen Jahres gedachten Kommunisten<br />

des 60. Todestages Stalins. Es galt respektvoll<br />

<strong>und</strong> sachlich die Leistungen s<strong>ein</strong>er<br />

Amtszeit von 1924 bis 1953 zu würdigen. Stalin<br />

war die Aufgabe zugefallen, Sowjetrußland aus<br />

tiefster zaristischer Rückständigkeit auf allen<br />

Gebieten des gesellschaftlichen Lebens zu führen<br />

<strong>und</strong> den Aufbau des Sozialismus zu beginnen.<br />

In diese Zeit fällt der vom deutschen Monopolkapital<br />

entfesselte 2. Weltkrieg (Du sollst<br />

nicht töten!). Die Kriegshandlungen erfaßten<br />

<strong>ein</strong> Gebiet von 22 Millionen Quadratkilometern,<br />

72 Staaten befanden sich im Kriegszustand. 110<br />

Millionen Menschen waren zum Kriegsdienst<br />

<strong>ein</strong>berufen. Die direkten Kriegsausgaben betrugen<br />

935 Milliarden Dollar!<br />

Die KPD war die <strong>ein</strong>zige Partei, die dem Hitlerfaschismus<br />

von ersten bis zum letzten Tag organisierten<br />

Widerstand entgegensetzte. In dieser<br />

Zeit der tiefsten Schändung Deutschlands rettete<br />

sie damit die Ehre der deutschen Nation <strong>und</strong> schuf<br />

entscheidende Voraussetzungen für die gr<strong>und</strong>legende<br />

Wende, die nach 1945 in Deutschland<br />

hätte vollzogen werden können.<br />

Am 15. April 1945 begann mit den Kampfhandlungen<br />

um die Seelower Höhen der Großangriff<br />

auf Berlin, der hohe Verluste auf beiden Seiten<br />

forderte. Von den vielen Opfern des sinnlosen<br />

Widerstandes zeugen die Gräber deutscher Soldaten<br />

<strong>und</strong> der Soldaten der Sowjetarmee. Den<br />

gefallenen Helden der Sowjetarmee wurde auf<br />

der Seelower Höhe <strong>ein</strong> Ehrenmal errichtet (siehe<br />

Foto). Hier haben auch zahlreiche sowjetische<br />

Offiziere ihre letzte Ruhestätte gef<strong>und</strong>en.<br />

In der Schlacht <strong>ein</strong>gesetztes Kriegsgerät <strong>und</strong> <strong>ein</strong><br />

nachgebildeter Gefechtsstand, als Ausstellungsraum<br />

gestaltet, vermittelten <strong>ein</strong>en Eindruck von<br />

den blutigen Kämpfen. In diesen Kämpfen spielt<br />

unter anderem <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Dorf „Altrosenthal“<br />

<strong>ein</strong>e Rolle. Als faschistische Soldaten versuchten,<br />

den sinnlosen Krieg zu verlängern, wurden<br />

viele Sowjetsoldaten Opfer. Ein Ehrenfriedhof<br />

für die Gefallenen legt Zeugnis davon ab. „Krieg<br />

ist nicht im Wesen der Menschen begründet“,<br />

heißt es, aber Tod <strong>und</strong> Zerstörung sind als Folgen<br />

dieser menschlichen Grausamkeit Normalität!<br />

Auf ihrem weiteren Vormarsch in Richtung<br />

„Reichshauptstadt“ erreichten die Soldaten der<br />

„Roten Armee“ den Besitz des Fürsten Hardenberg.<br />

Ort <strong>und</strong> fürstliche Besitztümer sind nach<br />

Hardenberg benannt worden. Nach der Enteignung<br />

der Großgr<strong>und</strong>besitzer 1945 war das Volk<br />

nun rechtmäßiger Eigentümer des Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Bodens geworden <strong>und</strong> entwickelte auf dieser<br />

Gr<strong>und</strong>lage die stärkste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft<br />

des Kreises Seelow -<br />

in ihrem Ort: „Marxwalde“.<br />

Offenbar wollten viele Menschen wieder in<br />

<strong>ein</strong> Leben als „Knecht oder Magd“ <strong>zur</strong>ück, wie<br />

die „Arbeitnehmer“ heute gerne von ihrer Dienstherrschaft<br />

gesehen werden. Nach 1989/90 erfolgte<br />

die Rückgabe. Aufwendige Sanierung des „fürstlichen“<br />

Besitzes, „neuzeitliche“ Dorfgestaltung,<br />

<strong>ein</strong>schließlich „örtlicher“ Rückbenennung des<br />

Dorfes in Neu-Hardenberg! Und weil das schon<br />

Rückentwicklung ist, „in der es allen in den blühenden<br />

Landschaften nicht schlechter gehen<br />

soll“, blicken wir <strong>zur</strong>ück <strong>zur</strong> Gedenkstätte Seelow.<br />

Die Schändung von Gedenkstätten für die<br />

Kämpfer gegen den Faschismus <strong>und</strong> Militarismus<br />

durch bewußte Falschdarstellungen (Du<br />

sollst nicht falsch Zeugnis reden wider D<strong>ein</strong>en<br />

Nächsten), durch vorsätzliche Vermischung von<br />

Darstellungen des Kampfes gegen den Faschismus<br />

<strong>und</strong> Unterdrückung faschistischer Aktivitäten<br />

durch <strong>ein</strong>e antifaschistische Gesellschaft<br />

dürfen wir nicht dulden. Die Kämpfe um die<br />

Seelower Höhen sind <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>zige Schlacht im<br />

2. Weltkrieg. Er ging von deutschem Boden aus,<br />

Gedanken zum Monat April<br />

er war auf deutschen Boden <strong>zur</strong>ückgekehrt <strong>und</strong><br />

wurde nun von beiden Seiten mit besonderer<br />

Härte geführt. Die <strong>zur</strong> Befehlsausführung erzogenen<br />

<strong>und</strong> gewohnten Deutschen wollten etwas<br />

verteidigen, was nicht, <strong>und</strong> nun schon gar nicht<br />

mehr verteidigungswürdig war. Die Soldaten der<br />

„Roten Armee“ hatten dagegen den Aggressor<br />

aus ihrem Land vertrieben. „Sie kämpften für<br />

ihre Heimat“, sie hatten kämpfend die Oder überw<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> schickten sich an, das deutsche Volk<br />

von denen zu befreien, die für das ganze Elend<br />

verantwortlich waren <strong>und</strong> bis heute sind.<br />

Das sinnlose Blutvergießen um die Seelower<br />

Höhen Stalin anzulasten, der nie als Befehlshaber<br />

<strong>ein</strong>er Front oder <strong>ein</strong>es Frontabschnitts eigenverantwortlich<br />

vor Ort Entscheidungen zu<br />

treffen hatte, ist <strong>ein</strong>e typisch deutsche menschenverachtende<br />

wie feige Lüge. Deutsche Verbrechen<br />

sollen dem Mann angelastet werden, der für die<br />

Ausschaltung deutscher Verbrecher <strong>und</strong> der von<br />

ihnen befohlenen Verbrechen steht, der gleichzeitig<br />

für den Erhalt des deutschen Volkes <strong>und</strong><br />

s<strong>ein</strong>e friedliche Entwicklung auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

der sozialistischen Demokratie <strong>ein</strong>getreten ist.<br />

Solche Verdrehungen sind faschistische Tricks<br />

der Volksverdummung.<br />

Auf dem Weg nach Seelow lagen Treblinka,<br />

Majdanek, Warschau, Radom <strong>und</strong> die deutsche<br />

Menschenvernichtungsfabrik Auschwitz, um nur<br />

<strong>ein</strong>ige deutsche Vernichtungsanstalten zu nennen.<br />

Am 27. Januar 1945 befreite die „Rote Armee“<br />

7.000 noch lebende Häftlinge aus dem Lager<br />

Auschwitz.<br />

Am 2. April 1945 befreiten sich 10.000 Häftlinge<br />

des Lagers Stukenbrock, darunter 1.400 Kranke.<br />

100.000 sowjetische Kriegsgefangene dieses<br />

Lagers gingen von 1941 bis 1945 in Deutschland<br />

zugr<strong>und</strong>e. 65.000 starben in diesem Lager. „Wir<br />

werden den kommenden Generationen von den<br />

Schrecken des Krieges erzählen. Wir versprechen,<br />

gegen jegliche Versuche, <strong>ein</strong>en neuen<br />

Krieg zu entfesseln <strong>und</strong> den Nazismus wieder<br />

herzustellen, aktiv zu kämpfen“, heißt es unter<br />

anderem im Schwur von Stukenbrock (siehe<br />

Foto).<br />

Die Häftlinge des KZ Buchenwald befreiten<br />

sich am 11. April 1945. Auf ihrer Trauerk<strong>und</strong>gebung<br />

<strong>und</strong> in ihrem Schwur heißt es: „Wir Buchenwalder<br />

Antifaschisten ehren die von der Nazibestie<br />

ermordeten 51.000 Gefangenen! Erschossen,<br />

gehenkt, zertrampelt, erschlagen, erstickt,<br />

ersäuft, verhungert, vergiftet, abgespritzt; Väter,<br />

Brüder, Söhne; Kämpfer gegen das faschistische<br />

Mordregime! Wir schwören deshalb vor der Welt<br />

auf diesem Appellplatz: Wir stellen den Kampf<br />

erst <strong>ein</strong>, wenn auch der letzte Schuldige vor den<br />

Richtern der Völker steht! Noch wehen Hitlerfahnen!<br />

Noch leben die Mörder unserer Kameraden!<br />

Der Aufbau <strong>ein</strong>er neuen Welt des Friedens<br />

<strong>und</strong> der Freiheit ist unser Ziel! Das sind<br />

wir unseren ermordeten Kameraden schuldig!“<br />

(siehe Foto).<br />

Für die Häftlinge des KZ Sachsenhausen kam<br />

die Befreiung am 22. April 1945. Am 30. April 1945<br />

kam die St<strong>und</strong>e der Befreiung für die Frauen<br />

des KZ Ravensbrück. Acht Millionen Menschen<br />

verschiedener Nationalität wurden von den Deutschen<br />

erdachten <strong>und</strong> errichteten Konzentrations<strong>und</strong><br />

Vernichtungslagern ermordet. Cyclon-B<br />

erfanden nicht deutsche Arbeiter, sondern die<br />

deutschen Eliten, die deutsche Intelligenz!<br />

Damit man nicht aus der Übung kommt, unterzeichneten<br />

zwölf Empfängerstaaten die Marshallplan-Kredite,<br />

den NATO-Vertrag am 4. April 1949.<br />

Darunter die Vertreter der westlichen Besatzungszonen,<br />

wissentlich die Gr<strong>und</strong>prinzipien der Charta<br />

der Ver<strong>ein</strong>ten Nationen verletzend!<br />

Am 4. April 1917 hält Lenin s<strong>ein</strong> Referat „Über<br />

die Aufgaben des Proletariats in der gegenwärtigen<br />

Revolution“. Erinnern wir uns abschließend<br />

der zehn Punkte, die uns Lenin mit s<strong>ein</strong>en<br />

Aprilthesen gibt. Immerhin sind sie „gereift“ mit<br />

ihren 96 Jahren <strong>und</strong> haben nichts von ihrer Aktualität<br />

verloren.<br />

Klare Position gegen imperialistische Kriege:<br />

„Auch die geringsten Zugeständnisse an die ,revolutionäre<br />

Vaterlandsverteidigung’ sind unzulässig.<br />

In der folgenden Etappe ist die Macht in<br />

die Hände der Arbeiter <strong>und</strong> Bauern zu legen.“<br />

Lenin empfiehlt uns für das Wahljahr gegen die<br />

unzulässige Illusion vorzugehen, die künftige<br />

„Regierung“ könne aufhören imperialistisch zu<br />

s<strong>ein</strong>. Eine ehrliche Analyse der eigenen Kräfte<br />

<strong>und</strong> <strong>ein</strong>e klassenmäßige Einschätzung zu eventuellen<br />

Bündnispartnern. Weiter fordert Lenin:<br />

Die Formierung <strong>ein</strong>es Arbeiter- <strong>und</strong> Bauernstaates,<br />

<strong>ein</strong> Agrarprogramm, das die Einziehung<br />

der Ländereien der Gutsbesitzer vorsieht <strong>und</strong><br />

den gesamten Boden des Landes nationalisiert<br />

<strong>und</strong> die Verschmelzung aller Banken zu <strong>ein</strong>er<br />

Nationalbank.<br />

Die Aufgaben der Partei stets zu aktualisieren,<br />

den revolutionären Internationalismus zu<br />

befördern <strong>und</strong> mit der Errichtung des Sozialismus<br />

die Garantie für „<strong>ein</strong>en wahrhaft demokratischen<br />

Frieden“ zu gewährleisten.<br />

Mit Lenins Rat haben<br />

wir uns der richtigen<br />

Zukunft zugewandt!<br />

Klaus Weber<br />

Entwurf <strong>ein</strong>er Müttergruppe für die Gedenkstätte<br />

des ehemaligen Frauen-Konzentrationslagers<br />

Ravensbrück (1959).<br />

Agrar- <strong>und</strong><br />

Umweltinformation<br />

Situation der Saison<strong>und</strong><br />

Wanderarbeiter<br />

in der Landwirtschaft<br />

Auch in diesem Jahr werden wir wieder Spargel<br />

<strong>und</strong> Spreewaldgurken angeboten bekommen.<br />

Aber wer erntet diese Kulturen für uns?<br />

Die IG Bau arbeitet in der EFFAT (Europäische<br />

Ver<strong>ein</strong>igung für Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong><br />

Tourismus) mit. Von dieser Organisation wurden<br />

im Mai 2011 in Rom die Ergebnisse <strong>ein</strong>er Studie<br />

<strong>zur</strong> Situation <strong>und</strong> den Lebensbedingungen von<br />

europäischen Saison- <strong>und</strong> Wanderarbeitern veröffentlicht.<br />

Nun versuchen innerhalb der EU <strong>und</strong><br />

vor allem auch die Gewerkschaften von osteuropäischen<br />

Nicht-EU-Mitgliedern die Rechte der<br />

Ausgebeuteten in diesem Bereich zu verbessern.<br />

Die IG BAU hat dazu schon 2003 <strong>ein</strong>e sogenannte<br />

Berliner Erklärung gem<strong>ein</strong>sam mit der<br />

polnischen <strong>und</strong> anderen osteuropäischen Branchengewerkschaften<br />

ver<strong>ein</strong>bart.<br />

Die jetzt von der EFFAT veröffentlichte Studie<br />

zeigte folgende Probleme hierbei auf:<br />

- Trotz oftmals höherer Ausbildung in den<br />

osteuropäischen Heimatländern werden<br />

diese Arbeitskräfte als billige Lohnsklaven<br />

gegenüber den <strong>ein</strong>heimischen Kräften<br />

ausgebeutet.<br />

- Arbeitsverträge werdennicht in der Muttersprache<br />

der Arbeiter ausgefertigt, so daß<br />

sie die schlechten Bedingungen nicht<br />

erkennen können, außerdem blüht <strong>ein</strong><br />

risiger Sektor über illegale Vermittler an<br />

Schwarzarbeit,ohne jegliche vertragliche<br />

Regelungen.<br />

- Es gibt kaum <strong>ein</strong>e Kontrolle von Leiharbeitsunternehmen<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungsgesellschaften,<br />

die im Rahmen der europäischen<br />

Richtlinie über die Entsendung von Arbeitnehmern<br />

wirken.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> dieser Situation ist <strong>ein</strong>e Hauptforderung<br />

der Gewerkschaften <strong>ein</strong>e europäische<br />

„Charta der Wanderarbeiter“ zu erarbeiten <strong>und</strong><br />

durchzusetzen, in der die Rechte der Saison<strong>und</strong><br />

Wanderarbeiter festgeschrieben <strong>und</strong> so allgem<strong>ein</strong>gültig<br />

in ganz Europa gelten. Weiterhin<br />

soll das schon existierende Instrument AGRIPASS<br />

erweitert werden <strong>und</strong> konsequenter <strong>zur</strong> Anwendung<br />

kommen. Diesen bekommt jeder Saison<strong>und</strong><br />

Wanderarbeiter, <strong>und</strong> er enthält dessen Qualifikationen<br />

<strong>und</strong> Arbeitserfahrungen, <strong>und</strong> soll<br />

so <strong>ein</strong>e angemessene Bezahlung sichern. Eine<br />

weitere Schlußfolgerung der Studie ist die Verstärkung<br />

der Kontrolle der Unternehmen, die<br />

Saisonkräfte vermitteln durch die verantwortlichen<br />

Landesbehörden. Das soll vor allem die<br />

Ausbeutung in Schwarzarbeit <strong>ein</strong>dämmen.<br />

Natürlich ist es das Bestreben der europäischen<br />

Gewerkschaften, daß sich auch Saison- <strong>und</strong><br />

Wanderarbeiter gewerkschaftlich organisieren.<br />

Dieses erleichtert es den Ländergewerkschaften<br />

durch Kooperationen <strong>und</strong> Partnerschaften die<br />

Arbeiter zu vertreten. Ich habe diese Thematik<br />

deshalb gewählt, weil die Saison 2013 in der<br />

Landwirtschaft vor der Tür steht, <strong>und</strong> wir an<br />

diesem konkreten Beispiel gewerkschaftlicher<br />

Arbeit, <strong>ein</strong>e Form des proletarischen Internationalismus<br />

erkennen können, der uns Marxisten<br />

ja nicht unbekannt s<strong>ein</strong> dürfte.<br />

(Quelle: IG BAU, The Landworker)<br />

Axel Schmidt (Wirtschaft <strong>und</strong> Soziales)<br />

Über das Revival des<br />

politischen Streiks<br />

Eine Veranstaltung der Antifaschistischen<br />

Aktion Hannover (AAH) mit <strong>ein</strong>em Vortrag<br />

von Florian Wilde um 20.00 Uhr am<br />

16. April 2013 im Elchkeller,<br />

Schneiderberg 50, 30167 Hannover.<br />

Mehr Infos unter: www.antifa.hannover.de<br />

Geschichte <strong>und</strong> Zukunft<br />

des politischen 1. Mai<br />

Eine Veranstaltung der Antifaschistischen<br />

Aktion Hannover (AAH) mit <strong>ein</strong>em Vortrag<br />

von Oliver St<strong>ein</strong>ke um 20.00 Uhr am<br />

16. April 2013 im DGB-Haus-Hannover,<br />

Otto-Brenner-Straße 1, 30159 Hannover.<br />

Mehr Infos unter: www.antifa.hannover.de


April 2013<br />

+ Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen +<br />

Betreff: „Zum 60. Todestag von J. W. Stalin“<br />

(Ausgabe März 2013)<br />

Liebe Genossen der KPD,<br />

unser Dank <strong>und</strong> herzliche Gratulation für den oben<br />

genannten sehr gelungenen Artikel.<br />

So viel Wissenswertes über die Geschichte der Sowjetunion<br />

<strong>und</strong> die Person Stalins auf <strong>ein</strong>er Zeitungsseite<br />

auszudrücken <strong>und</strong> unterzubringen ist <strong>ein</strong>e große Leistung.<br />

Wir schlagen vor, diesen Artikel in den Gruppen<br />

als Schulungsmaterial zu nutzen. Dazu sollten auch<br />

Nichtmitglieder <strong>und</strong> Sympathisanten unserer Partei<br />

geladen werden.<br />

Briefe, die nicht beantwortet werden<br />

Sehr geehrte Frau Fleischberg,<br />

wir freuen uns sehr, daß Sie aus aktuellem Anlaß<br />

Ihren Namen geändert haben.<br />

So verknüpfen sich doch mit ihrem früheren Namen<br />

„Aigner“ immer die Zweifel, ob Sie als Verbraucherministerin<br />

auch Chefin <strong>ein</strong>es nicht unbekannten Modelabels<br />

sind, <strong>und</strong> warum dieses mit Vornamen ausgerechnete<br />

„Ilse“ heißt.<br />

N<strong>ein</strong>, der Name „Fleischberg“ paßt zu Ihnen <strong>und</strong><br />

Ihrer Funktion in dieser Zeit ganz hervorragend, <strong>und</strong><br />

unter uns, Sie dürfen auch gerne noch <strong>ein</strong> paar Pf<strong>und</strong>e<br />

zulegen, um Ihrem Namen gerecht zu werden.<br />

Für uns als Verbraucher wäre es übrigens <strong>ein</strong> ermutigendes<br />

<strong>und</strong> modernes Signal, wenn die Verbraucherministerin<br />

symbolisch mit ihrem Namen zu ihren<br />

gegenwärtigen Skandalen steht.<br />

Mit Ihrem verantwortungsbewußten <strong>und</strong> eigennützigen<br />

Weitblick haben Sie sich darum gewiß auch<br />

nicht Frau Pferdefleisch genannt, weil Fleischskandale<br />

schon lange weit über das Pferd hinausgehen <strong>und</strong> der<br />

Das ist aus zweierlei Gründen notwendig. Wir müssen<br />

der antikommunistischen Hetze etwas entgegensetzen,<br />

die nicht nur vom Klassengegner, sondern<br />

auch von <strong>ein</strong>igen Leuten, die sich als „links“ bezeichnen,<br />

verbreitet wird.<br />

Es ist auch notwendig, den Gedanken des politischen<br />

Schulungsmaterials wieder aufzugreifen. Mir hat als<br />

20-jähriger Parteiloser damals die Teilnahme am Parteilehrjahr<br />

sehr viel gegeben <strong>und</strong> m<strong>ein</strong>e politische<br />

Einstellung fürs Leben gefestigt.<br />

Wolfgang Nicolas<br />

Antikommunistisches Lehrbeispiel<br />

In den frühen Jahren der DDR, als der Klassengegner<br />

noch glaubte, mit Sabotage, Diversion <strong>und</strong> Terroranschlägen<br />

den jungen antifaschistisch-demokratischen<br />

Staat, die DDR vernichten zu können, da faßte <strong>ein</strong><br />

Berliner, Angehöriger der berüchtigten sogenannten<br />

Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) in <strong>ein</strong>er<br />

Gruppe mit anderen den Plan - wer weiß, vielleicht<br />

erhielt er auch den Auftrag - <strong>ein</strong>e Eisenbahnbrücke in<br />

die Luft zu jagen, über die unter anderem Züge mit<br />

Angehörigen der Sowjetarmee <strong>und</strong> deren Familien in<br />

ihre Heimat bzw. in ihre Standorte in ihrer Besatzungszone<br />

fuhren.<br />

Dieser Plan wurde dank der Wachsamkeit von Sicherheitskräften<br />

der DDR vereitelt. Der Berliner, dem noch<br />

andere Straftaten nachgewiesen werden konnten, wurde<br />

wegen schwerer Verbrechen angeklagt <strong>und</strong> vom<br />

Obersten Gericht der DDR, <strong>ein</strong>em souveränen Staat,<br />

„Geldstrafe wegen Verunglimpfung“<br />

(„nd“ vom 19. März 2013)<br />

Das Urteil selbst ist <strong>ein</strong> absoluter Skandal, <strong>und</strong> was<br />

die Richterin <strong>und</strong> auch der Staatsanwalt den zirka 20<br />

Zuhörern im Weiteren darboten, ist <strong>ein</strong> weiterer. Abgesehen<br />

davon, daß für Beide galt, daß dieser Burianek<br />

zu Recht rehabilitiert wurde, weil er durch <strong>ein</strong>e<br />

„Gewalt- oder Willkürherrschaft“, namentlich die<br />

DDR als solche von ihnen auch so bezeichnet, verurteilt<br />

wurde <strong>und</strong> deshalb posthum nicht verunglimpft<br />

werden darf, war die Verhandlungsführung für die<br />

Zuhörer <strong>ein</strong>e skandalöse Zumutung.<br />

Die Richterin im gesamten Verhandlungsverlauf wegen<br />

ihrer sehr leisen Sprache kaum hörbar, ihre Urteilsbegründung<br />

dann in ständig hüstelnder <strong>und</strong> betont<br />

zum Tode verurteilt <strong>und</strong> hingerichtet. Nunmehr, Jahrzehnte<br />

nach diesem Todesurteil, das bei der Schwere<br />

der Verbrechen in jedem Rechtsstaat ebenso geahndet<br />

worden wäre, finden sich Richter der BRD nach<br />

<strong>ein</strong>em fragwürdigen Gesetz, diesen Berliner zu rehabilitieren.<br />

Warum wohl? Hätte er Einrichtungen der<br />

BRD oder der westlichen Alliierten angegriffen, wäre<br />

ihm ähnlich strafrechtlich verfahren worden, wie es<br />

die DDR-Justiz tat. Wenn heute jemand diesen Terroristen<br />

als Banditen <strong>und</strong> Anführer <strong>ein</strong>er terroristischen<br />

Ver<strong>ein</strong>igung bezeichnet, dann ist das in den<br />

Augen von BRD-Richtern „Verunglimpfung von Verstorbenen“.<br />

Und diese Richter verurteilen den „Verunglimpfer“<br />

lege artis (nach allen Regeln der Kunst).<br />

O Justicia, reiß dir die Binde von den Augen, damit du<br />

siehst, wie Klassenjustiz heute funktioniert!<br />

EvKo<br />

„Sie haben Gesetzesbücher <strong>und</strong> Verordnungen.<br />

Sie haben Gefängnisse <strong>und</strong> Festungen.<br />

Sie haben Gefängniswärter <strong>und</strong> Richter,<br />

die viel Geld bekommen <strong>und</strong> zu allem bereit sind! Ja wozu denn?<br />

Glauben sie denn, daß sie uns damit kl<strong>ein</strong>kriegen?<br />

Eh’ sie verschwinden, <strong>und</strong> das wird bald s<strong>ein</strong>,<br />

werden sie gemerkt haben, daß ihnen das alles nichts mehr nützt.“<br />

Bertolt Brecht (1931)<br />

leiser Sprache kaum zu verstehen, so machte der<br />

Staatsanwalt mit s<strong>ein</strong>em abgehackten <strong>und</strong> floskelhaften<br />

Plädoyer bezüglich der Unverständlichkeit<br />

k<strong>ein</strong>e Ausnahme. Daß nach <strong>ein</strong>er ersten kurzen Pause<br />

die Zuhörer erst wieder <strong>ein</strong>gelassen wurden, als die<br />

Frau Richterin bereits mit ihrer Flüsterveranstaltung<br />

fortgefahren war, war nur das „Sahnehäubchen“<br />

dieser Gerichtsposse. Wieder <strong>ein</strong>mal war ich von diesem<br />

Rechts-Staat <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>er Justiz als Zuhörer restlos<br />

begeistert, zumal hier das Anliegen <strong>ein</strong>er öffentlichen<br />

Verhandlung zusätzlich ad absurdum geführt<br />

wurde.<br />

Helmut Holfert<br />

Am 25. April 2013 feiert unsere Genossin<br />

Iris Harnack<br />

<strong>ein</strong>en r<strong>und</strong>en Geburtstag.<br />

Wir gratulieren unserer Mitstreiterin, dem Mitglied des ZK der KPD <strong>und</strong> der Redaktion<br />

von „Die Rote Fahne“. Wir wünschen ihr Ges<strong>und</strong>heit, Lebensfreude <strong>und</strong> weiterhin Erfolg<br />

bei ihrer politischen Arbeit.<br />

Zentralkomitee der KPD Landesorganisation Sachsen-Anhalt Redaktion „Die Rote Fahne“<br />

++ SATIRE-ECKE ++ SATIRE-ECKE ++<br />

Verbraucherbeschiß mit all s<strong>ein</strong>en Skandalen zu Ihrem<br />

festen Geschäft gehört.<br />

Würden Sie Ihren Namen bei jedem Skandal umnennen,<br />

dann wüßten wir nicht, ob Sie morgen schon<br />

als Frau Schw<strong>ein</strong>epest genannt werden wollen oder<br />

doch lieber volkstümlich noch Gammelfleisch-Ilse.<br />

N<strong>ein</strong>, es reicht uns Verbrauchern durchaus, wenn<br />

Sie Ihren Namen nur saisonal wechseln, <strong>und</strong> man darf<br />

natürlich auch die vegetarisch orientierten Verbraucher<br />

dabei nicht vergessen.<br />

Allerdings wäre der Name „EHEC-Aigner“ wirklich<br />

sehr sperrig, ebenso wie „Mrs. Gen-Food“.<br />

Aber dazu fällt Ihnen bestimmt noch etwas Passendes<br />

<strong>ein</strong>.<br />

Schließlich haben Sie große Erfahrung drin, irgendwelchen<br />

Problemen andere oder harmlose Namen zu<br />

geben, ohne daß Sie etwas ändern.<br />

Nachhaltige Änderungen, etwa bei Lebensmittelskandalen,<br />

trauen wir Ihnen schon ganz lange nicht<br />

mehr zu.<br />

Ihre Verbraucher<br />

++ Deutscher Einheit(z)-Textdienst ++<br />

Kalendarium - April<br />

April 1913: W. I. Lenins Schrift „Drei Quellen <strong>und</strong> drei<br />

Bestandteile des Marxismus“ ersch<strong>ein</strong>t.<br />

April 1939: Hitler kündigt den Nichtangriffspakt mit<br />

Polen.<br />

April 1983: Internationale Wissenschaftliche Konferenz<br />

des ZK der SED aus Anlaß des 100. Todestages<br />

von Karl Marx in Berlin.<br />

7. April: Weltges<strong>und</strong>heitstag.<br />

24. April: Internationaler Tag der Jugend <strong>und</strong><br />

Studenten gegen Kolonialismus <strong>und</strong> für<br />

friedliche Koexistenz.<br />

01. 04. 1933: Beginn des Boykotts jüdischer Geschäfte<br />

als Generalprobe <strong>zur</strong> Judenverfolgung.<br />

01. 04. 1933: Erstürmung der Gewerkschaftshäuser in<br />

in Hannover <strong>und</strong> Kassel durch SS <strong>und</strong> SA.<br />

Bis zum 2. Mai 1933 werden auch in anderen<br />

Städten die Gewerkschaftshäuser durch SS<br />

<strong>und</strong> SA gestürmt.<br />

02. 04. 1945: Die Häftlinge des KZ Stukenbrock in der<br />

Eselsheide, gelegen zwischen Bielefeld <strong>und</strong><br />

Paderborn, befreien sich selbst.<br />

04. 04. 1949: Unterzeichnung des aggressiven NATO-<br />

Paktes in Washington von zwölf Staaten.<br />

04. 04. 1957: Adenauer muß auf <strong>ein</strong>er Pressekonferenz<br />

Atomrüstungspläne der BRD-Regierung<br />

<strong>ein</strong>gestehen.<br />

04. bis<br />

07. 04. 1958: Erster Arbeiterjugendkongreß der DDR <strong>und</strong><br />

der BRD in Erfurt.<br />

05. 04. 1968: Dr. Martin Luther King ermordet.<br />

09. 04. 1940: Hitlerdeutschland überfällt Dänemark <strong>und</strong><br />

Norwegen.<br />

10. 04. 1949: Dem parlamentarischen Rat wird in den drei<br />

Westzonen das Besatzungsstatut überreicht<br />

(die USA, Großbritannien <strong>und</strong> Frankreich<br />

behalten sich in allen innen- <strong>und</strong> außenpolitischen<br />

Fragen Sonderrechte vor).<br />

11. 04. 1945: Jahrestag der Selbstbefreiung der Häftlinge<br />

im ZK Buchenwald.<br />

12. 04. 1941: Beginn des Überfalls Nazideutschlands auf<br />

Jugoslawien <strong>und</strong> Griechenland.<br />

12. 04. 1961: Erster bemannter Weltraumflug. Juri Gagarin<br />

umkreist als erster Mensch mit dem Raumschiff<br />

„Wostok I“ die Erde.<br />

12. 04. 1961: Das „Gesetzbuch der Arbeit“, von Herbert<br />

Warnke begründet, wird von der Volkskammer<br />

der DDR beschlossen.<br />

12. 04. 1969: 1. Parteitag der DKP in Essen.<br />

13. 04. 1919: Beginn der Münchener Räterepublik. Nach<br />

23 Tagen Macht der Arbeiterklasse wird sie<br />

von faschistischen Freikorps beseitigt.<br />

16. 04. 1886: Ernst Thälmann geboren.<br />

16. 04. 1922: Vertrag von Rapallo unterzeichnet.<br />

16. 04. 1945: Schlacht um die Seelower Höhen, Beginn<br />

des Großangriffs der sowjetischen Streitkräfte<br />

auf Berlin.<br />

19. 04. 1903: Lotte Ulbricht geboren.<br />

19. 04. 1945: Der Schwur von Buchenwald - Trauerk<strong>und</strong>gebung<br />

der Nationalitäten.<br />

20. 04. 1953: Erich W<strong>ein</strong>ert gestorben.<br />

21. bis<br />

22. 04. 1946: Ver<strong>ein</strong>igungsparteitag von KPD <strong>und</strong> SPD.<br />

Gründung der SED.<br />

22. 04. 1870: W. I. Lenin geboren.<br />

22. 04. 1945: Befreiung des KZ Sachsenhausen durch die<br />

Rote Armee.<br />

23. 04. 1946: Die erste Ausgabe „Neues Deutschland“<br />

ersch<strong>ein</strong>t.<br />

25. 04. 1932: Gründungstag der Volksarmee der DVRK.<br />

26. 04. 1945: Befreiung des Zuchthauses Brandenburg-<br />

Görden.<br />

23. 04. 1918: Karl-Eduard von Schnitzler geboren.<br />

30. 04. 1945: Befreiung des KZ Ravensbrück durch die<br />

Rote Armee.<br />

Impressum: Die Rote Fahne<br />

Die Rote Fahne 7<br />

Kontaktadressen<br />

der KPD<br />

- Zentralkomitee der KPD<br />

- Redaktion „Die Rote Fahne“, PPI<br />

Eigenverlag <strong>und</strong> Vertrieb „Wilhelm Pieck“<br />

- KPD-Landesorganisation Berlin<br />

Franz-Mehring-Platz 1<br />

10243 Berlin<br />

Telefon 030/9821930<br />

Fax 030/97896669<br />

E-mail: post@k-p-d.org<br />

- KPD-Landesorganisation Brandenburg<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Barnim/Märkisch-Oderland<br />

- KPD-Regionalorganisation Frankfurt/Oder<br />

Cornelia Noack<br />

Telefon 03366/20812<br />

- KPD-Landesorganisation Thüringen<br />

- KPD-Regionalorganisation Erfurt<br />

- KPD-Regionalorganisation<br />

Bad Langensalza <strong>und</strong> Umland<br />

c/o Torsten Schöwitz<br />

Postfach 800505<br />

99031 Erfurt<br />

Telefon 0173-6386152<br />

- KPD-Landesorganisation Sachsen<br />

- KPD-Regionalorganisation Oberlausitz<br />

c/o Jürg Hebestreit<br />

Telefon 03583/690745<br />

- KPD-Regionalorganisation Dresden<br />

c/o Michael Junghans<br />

Königst<strong>ein</strong>er Straße 6<br />

01824 Rosenthal<br />

- KPD-Regionalorganisation<br />

Leipzig/Umland<br />

Günther Schulze<br />

Telefon 0341/2328144<br />

- KPD-Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

c/o Axel Schmidt<br />

Ascherslebener Weg 4<br />

06449 Aschersleben/OT Westdorf<br />

- KPD-Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

Postfach 1262<br />

06692 Zeitz<br />

E-Mail: sachsen-anhalt@k-p-d.org<br />

- KPD-Regionalorganisation<br />

Halle/Bernburg<br />

E-Mail: ro.halle-bernburg@k-p-d.org<br />

- Regionalorganisation Zeitz<br />

E-Mail: ro.zeitz@k-p-d.org<br />

- KPD-Landesorganisation Niedersachsen<br />

Jörg Lorenz<br />

Husarenstraße 39<br />

30163 Hannover<br />

Telefon 0179-5473578<br />

- KPD-Landesorganisation<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

KPD-Regionalorganisation Rostock<br />

<strong>und</strong> Umland<br />

Lothar Piechowski<br />

Kl<strong>ein</strong>-Lehmhagenersdorfstraße 31<br />

18507 Grimmen<br />

Telefon 0160-8214528<br />

oder 0162-1562099<br />

- KPD Augsburg <strong>und</strong> Umland<br />

Herbert Settele<br />

Brückenstraße 251 /2<br />

86153 Augsburg<br />

Damit der herausragende <strong>und</strong> mit<br />

großer Anstrengung erkämpfte<br />

weltweite Platz an Rüstungsexporten<br />

für Deutschland nicht gefährdet<br />

wird, soll noch in diesem<br />

Jahr drei Ländern durch Deutschland<br />

der Krieg erklärt werden.<br />

Im Gespräch sind dabei die Region<br />

Balkan, sowie das Ölförderne<br />

Griechenland (Olivenöl). Das dritte<br />

Land wird im Spielcasino an<br />

der Frankfurter Börse in <strong>ein</strong>igen<br />

Wochen entschieden.<br />

Zusätzlich als Verbesserung für<br />

die Kriegskonjunktur wird seitens<br />

des B<strong>und</strong>esinnenministers<br />

überlegt, ob der Waffenerwerb<br />

<strong>und</strong> Waffenbesitz in Deutschland<br />

aufgehoben wird, um Nachbarschaftskonflikte<br />

als Kl<strong>ein</strong>kriege<br />

entwickeln <strong>und</strong> deklarieren zu<br />

können.<br />

Deutscher<br />

Einheit(z)-Textdienst<br />

ISSN 1433-6383<br />

Herausgeber: Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands.<br />

Presse-, Publikations- <strong>und</strong> Informationsdienst der KPD -PPI- Eigenverlag <strong>und</strong> Vertrieb „Wilhelm Pieck“.<br />

Redaktion: „Die Rote Fahne“ / „Schriftenreihe der KPD“.<br />

Chefredakteur: Arthur Müller, V.i.S.d.P.<br />

Der Redaktion gehören an: Dr. Frank Beckmann (stellvertretender Chefredakteur),Werner Schleese, Eva Kolowrat, Wilhelm Deistel,<br />

Iris Harnack, Jörg Sandrock.<br />

Redaktionsanschrift: Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin. Telefon: 030/9821930. Fax: 030/97896669.<br />

Bankverbindung: Berliner Sparkasse - Konto-Nr.: 1813061463, Bankleitzahl: 10050000.<br />

Druck: Druckhaus Zeitz, An der Forststraße, 06712 Zeitz.<br />

Die „Die Rote Fahne“ ist als Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands ihrem Programm verpflichtet.<br />

Die Kommunistische Partei Deutschlands ist als Partei beim B<strong>und</strong>eswahlleiter registriert. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

tragen die Autoren die Verantwortung. Deren M<strong>ein</strong>ung muß nicht mit der Auffassung der Redaktion über<strong>ein</strong>stimmen.<br />

Unsere Autoren schreiben sämtlich honorarfrei. Die Redaktion arbeitet ehrenamtlich.<br />

Für unverlangt <strong>ein</strong>gesandte Manuskripte wird k<strong>ein</strong>e Haftung übernommen.<br />

Internet-Homepage: www.drf.k-p-d.org<br />

E-Mail: info.drf@k-p-d.org<br />

post.drf@k-p-d.org<br />

Redaktionsschluß für „Die Rote Fahne“ April 2013: 15. März 2013.


8 Die Rote Fahne April 2013<br />

Kommunistische Partei Deutschlands<br />

Ich möchte die „Die Rote Fahne“ im Jahresabo. Preis 25,00 Euro beziehen.<br />

Ich möchte die „Die Rote Fahne“ im Förderabo. Preis 35,00 Euro beziehen.<br />

Ich bitte um das Statut <strong>und</strong> Programm der KPD. Preis je 2,00 Euro plus Porto<br />

füge ich in Briefmarken bei.<br />

Ich möchte Mitglied der Kommunistischen Partei werden.<br />

Name .................................................. Vorname ....................................................<br />

Straße ...........................................................................................................................<br />

PLZ ............. Wohnort ................................... Telefon/Fax .................................<br />

AUFRUF<br />

zum antifaschistischen Riesengebirgstreffen am<br />

31. August 2013 in Mala Upa am Fuße der Schneekoppe<br />

Im Jahre 2012 konnten wir das 90. Jahr der Tradition<br />

der Riesengebirgtreffen am Fuße der Schneekoppe<br />

begehen. 1922 trafen sich erstmals junge<br />

Arbeiter aus der Tschechoslowakei <strong>und</strong> dem zu<br />

jener Zeit zu Deutschland gehörenden Schlesien,<br />

um gem<strong>ein</strong>same Interessen zu bek<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Aktionen gegen kapitalistische Ausbeutung zu<br />

beraten. Später wurden aus diesen Treffen Foren<br />

gegen die von Deutschland ausgehende Gefahr<br />

des Faschismus, <strong>und</strong> schließlich erwuchs<br />

daraus <strong>ein</strong> Bündnis aktiver Solidarität mit vom<br />

Hitlerregime bedrohten <strong>und</strong> verfolgten deutschen<br />

Antifaschisten. Während der Zeit des faschistischen<br />

Terrorherrschaft unmöglich geworden,<br />

wurden die Treffen später unter neuen Bedingungen<br />

als Manifestationen für <strong>ein</strong>e friedliche<br />

<strong>und</strong> sozial gerechte Welt fortgesetzt. Sie finden<br />

weiterhin alljährlich Ende August am Rande der<br />

Schneekoppe statt.<br />

Das Treffen 2013:<br />

- an die Traditionen der internationalen<br />

Arbeiterbewegung erinnern,<br />

- im 80. Jahr nach der Machtübergabe <strong>zur</strong><br />

Rettung des Kapitalismus durch die<br />

mächtigsten Konzerne an Hitler <strong>und</strong> die<br />

Faschisten vor den neuen Gefahren in der<br />

kapitalistischen/imperialistischen<br />

Gesellschaftskrise warnen,<br />

- Erfahrungen des antiimperialistischen<br />

Kampfes <strong>und</strong> der Aktionen gegen die<br />

verbrecherische Politik imperialistischer<br />

Mächtegruppierungen wie Europäische<br />

Union <strong>und</strong> NATO auszutauschen.<br />

Daher wollen wir Internationale Solidarität üben<br />

gegen die Diktatur des großen Kapitals, deren<br />

Wesen sich zeigt<br />

- im Abbau von demokratischen <strong>und</strong><br />

sozialen Rechten des Volkes,<br />

- in der Einschränkung von Menschenrechten<br />

<strong>und</strong> Menschenwürde,<br />

- in der immer größer werdenden Kluft<br />

zwischen Arme <strong>und</strong> Reich,<br />

- in der Perspektivlosigkeit der Jugend,<br />

- in imperialistischem Hegemonialstreben<br />

<strong>und</strong> skandalöser Kriegstreiberei,<br />

psychologisch gestützt durch <strong>ein</strong>en<br />

technisch perfekten Apparat der Lüge<br />

<strong>und</strong> Täuschung,<br />

- in der Tolerierung <strong>und</strong> Förderung von<br />

Fremdenhaß <strong>und</strong> nationalistischen<br />

Vorurteilen <strong>und</strong> nicht zuletzt neofaschistischen<br />

Umtrieben durch die Herrschenden.<br />

Dabei wollen wir uns mit demokratischen Organisation<br />

<strong>und</strong> Einzelpersönlichkeiten solidarisieren,<br />

die wegen ihres Einsatzes für <strong>ein</strong>e gerechte<br />

Gesellschaftsordnung <strong>und</strong> gegen imperialistischen<br />

Krieg diskriminiert <strong>und</strong> verfolgt werden.<br />

Zum Riesengebirgstreffen laden die Kreisorganisation<br />

Trutnov der Kommunistischen Partei<br />

Böhmen <strong>und</strong> Mähren sowie der Kreisklub des<br />

tschechischen Grenzlandes <strong>ein</strong>. Die deutsche<br />

Initiativgruppe Riesengebirgstreffen ruft alle<br />

antifaschistisch, demokratisch <strong>und</strong> antikapitalistisch<br />

gesinnten Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger, ob<br />

jung oder alt, auf, sich an der internationalen<br />

K<strong>und</strong>gebung am Sonnabend, 31. August 2013,<br />

10.00 bis 12.00 Uhr in Mala Upa am Fuße der<br />

Schneekoppe <strong>und</strong> an den Veranstaltungen des<br />

Treffens (Schneekoppenaufstieg, Fre<strong>und</strong>schaftstreffen,<br />

Meeting in Kralovec) zu beteiligen. Bek<strong>und</strong>et<br />

durch eure Teilnahme euren Willen <strong>zur</strong><br />

Gestaltung <strong>ein</strong>er menschenwürdigen, von kapitalistischer<br />

Ausbeutung <strong>und</strong> Unterdrückung freien<br />

<strong>und</strong> friedlichen Welt!<br />

Mit Kampfeswillen <strong>und</strong> Lebensfreude!<br />

Parteien, Ver<strong>ein</strong>e bzw. ihre Landesorganisationen<br />

<strong>und</strong> Einzelpersonen, die als politische/mobilisierende<br />

Unterstützer des Treffens 2013 in Mala<br />

Upa unter dem Aufruf genannt werden möchten,<br />

wenden sich mit Übermittlung des zu veröffentlichen<br />

Logos an Gerd Hommel.<br />

Kontakte:<br />

Joachim Kutschmann, Dolgensseestraße 53,<br />

10319 Berlin, Telefon 030/5138137.<br />

E-Mail: jochenkutschmann@gmx.de<br />

Gisela Lingenberg, Am Tierpark 74,<br />

10319 Berlin, Telefon 030/5125430.<br />

E-Mail: gisela.lingenberg@web.de<br />

Gerd Hommel, Dohnaer Platz 9,<br />

01239 Dresden, Telefon 0351/2882128.<br />

E-Mail: rfb.hommel@arcor.de<br />

Christa Junge, David-Goldberg-Straße 4,<br />

02779 Großschönau, Telefon 03584/138107<br />

Albrecht Geißler, Carl-von-Ossietzky-Straße 204,<br />

09127 Chemnitz, Telefon 0371/7200098.<br />

E-Mail: AlGen@t-online. de<br />

Gerda Uhlig, Johannisplatz 4 /0602,<br />

04103 Leipzig, Telefon 0341/6883502.<br />

E-Mail: gerda-uhlig@gmx.de<br />

Michael Gölles, Otto-Engau-Straße 9,<br />

07749 Jena, Telefon 03641/561788.<br />

E-Mail: mgoelles@web.de<br />

Olaf Westphal, Birkenweg 33,<br />

18546 Saßnitz, Telefon 038392/67877.<br />

E-Mail: olafwestphal@tele2. de<br />

Die Erfassung der Teilnehmer für die Reservierung<br />

von Übernachtungen <strong>und</strong> Koordinierung<br />

von Mitfahrmöglichkeiten beginnt sofort!<br />

Termin für verbindliche Anmeldungen ist der<br />

28. Juni 2013!<br />

Touristik <strong>und</strong> Kontakt International GMBH - Reiseveranstalter <strong>und</strong> Reisebüro - bietet wieder an:<br />

Vier-Tage-Busreise vom 29. August bis 1. September 2013 mit der Möglichkeit <strong>zur</strong> Teilnahme am<br />

Riesengebirgstreffen in Mala Upa, 273 Euro im Doppelzimmer. tuk-berlin ist seit Jahren <strong>ein</strong> engagierter<br />

Partner!<br />

Kontakt: Touristik <strong>und</strong> Kontakt International, Danziger Straße 168, 10407 Berlin,<br />

Telefon 030/4233333, tuk-berlin@derpart.de www.tuk.de<br />

Bisher erklärte Unterstützer des Aufrufes:<br />

Revolutionärer Fre<strong>und</strong>schaftsb<strong>und</strong> e.V. (RFB); VVN-BdA Lichtenberg;<br />

Kommunistische Partei Deutschlands, Ostdeutsches Kuratorium von<br />

Verbänden e.V.; Kommunistische Plattform Sachsen - Kommunistische<br />

Plattform der Partei DIE LINKE; DIE LINKE Görlitz, AG Dreiländereck;<br />

Gesellschaft <strong>zur</strong> Rechtlichen <strong>und</strong> Humanitären Unterstützung<br />

e.V. (GRH); DKP Berlin.<br />

Wenn fortschrittliche, kapitalismuskritische Menschen<br />

in früheren Jahren in der Öffentlichkeit auftraten,<br />

wurden ihnen von eher reaktionär gesonnenen Leuten<br />

meist mit der kategorischen Aufforderung „Geh<br />

doch nach drüben!“ begegnet. Seit dem Anschluß der<br />

DDR sind solche Sprüche eher seltener geworden.<br />

Doch die kapitalistischen Verhältnisse sind ebenso<br />

geblieben wie der Wille auch der jungen Generationen,<br />

eben diese Verhältnisse nicht widerspruchslos<br />

zu akzeptieren, sondern sie zum Tanzen zu bringen.<br />

Und heute sind wir selbst so frei <strong>und</strong> raten, um zu<br />

sehen, daß es auch anders geht: „Geh’ doch mal rüber<br />

- zum Beispiel nach Cuba!“<br />

Die befre<strong>und</strong>ete SDAJ (Sozialistische Deutsche<br />

Arbeiterjugend) veranstaltet in diesem Jahr <strong>ein</strong> umfangreiches<br />

Cuba-Solidaritätsprojekt, das zusammengesetzt<br />

ist aus <strong>ein</strong>er R<strong>und</strong>reise der UJC-Vertreterin<br />

Gisleidy Soas Cabrera, <strong>ein</strong>em Motiv-Wettbewerb für<br />

zwei Wandbilder in Havanna, zwei Jugend-Arbeitsbrigaden<br />

in Cuba sowie anschließenden Vortragsreisen<br />

der Brigadistas. Also zweifellos <strong>ein</strong> ambitioniertes<br />

Unterfangen, weshalb es auch von diversen Organisationen<br />

unterstützt wird (siehe: www.sdaj.netz.de/<br />

cuba). Die Partnerorganisation in Cuba ist der UJC.<br />

Bitte spenden Sie nach Ihren Möglichkeiten auf<br />

unser Gruppenkonto:<br />

FG BRD-Kuba e.V. Essen, Sparkasse Essen,<br />

Kontonummer 5101563, Bankleitzahl 36050105,<br />

Verwendungszweck „Ab nach Cuba!“<br />

Jede Spende zählt <strong>und</strong> jeder Cent wird ausschließlich<br />

für den angegebenen Zweck verwandt; das heißt,<br />

daß es k<strong>ein</strong>e sogenannten „Verwaltungskosten“ gibt.<br />

Sollten mehr Spenden als benötigt <strong>ein</strong>gehen, so versichert<br />

die SDAJ, daß diese komplett an die Naturwissenschaftliche<br />

Fakultät der Universität von Havanna,<br />

gespendet wird.<br />

Aus ver<strong>ein</strong>srechtlichen Gründen können wir leider<br />

k<strong>ein</strong>e steuerabzugsfähigen Spendenquittungen ausstellen.<br />

Falls Sie Ihre Post- oder Mail-Adresse (leserlich)<br />

Wir gratulieren ganz herzlich allen<br />

Lesern unserer Zeitung, die im<br />

Monat April Geburtstag haben<br />

<strong>und</strong> wünschen alles erdenklich<br />

Gute für den weiteren Lebensweg.<br />

Zentralkomitee der KPD<br />

<strong>und</strong> Redaktion DRF<br />

Wir schicken<br />

Valentina<br />

nach Cuba ...<br />

Eine Solidaritätskampagne<br />

der Fre<strong>und</strong>schaftsgesellschaft<br />

BRD-Kuba e.V. (FG),<br />

Regionalgruppe Essen von März bis Juni 2013<br />

(Union de Jovenes Comunistas - Union Junger Kommunisten,<br />

siehe: http://www.ecured.cu/index.php/<br />

Uni%C3%B3n_de_J%C3%B3venes_Comunistas).<br />

Und hier kommt Valentina ins Spiel. Sie ist Studentin,<br />

SDAJ-Aktivistin, als Brigadeleiterin vorgesehen<br />

<strong>und</strong> heißt eigentlich auch anders. Das Pseudonym<br />

wird aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes<br />

verwandt <strong>und</strong> nimmt Bezug auf die erste Frau im<br />

Weltraum (16. bis 19. Juni 1963), die sowjetische Kosmonautin<br />

Valentina Tereschkowa.<br />

Eine Brigadeteilnahme kostet Geld. Die Teilnahmegebühr<br />

beträgt r<strong>und</strong> 1.200 Euro. Aus <strong>ein</strong>em Studentinnen-Etat<br />

ist das nicht mal so nebenher zu finanzieren.<br />

Wir wollen im Rahmen <strong>ein</strong>er Spendenkampagne<br />

<strong>ein</strong>en größtmöglichen Anteil der Reisekosten sammeln<br />

<strong>und</strong> rufen dazu auf, unsere Aktion<br />

Wir schicken<br />

Valentina nach Cuba<br />

zu unterstützen.<br />

auf den Überweisungsträger vermerken, können wir<br />

gerne Eingangsbestätigungen zusenden. Über den<br />

Fortgang <strong>und</strong> die Ergebnisse der Kampagne werden<br />

wir auf unserer Homepage www.cubafre<strong>und</strong>schaft.de<br />

berichten.<br />

Die anvisierte Arbeitsbrigade wird vom 15. Juli bis<br />

6. August 2013 stattfinden. Daher ist unsere Spendenkampagne<br />

bis zum 15. Juni 2013 befristet.<br />

Wir bedanken uns für<br />

Ihr Interesse<br />

<strong>und</strong> Ihre Unterstützung!<br />

Fre<strong>und</strong>schaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V. (FG),<br />

Regionalgruppe Essen<br />

Weltweit am 5. April 2013<br />

von 15.00 bis 23.00 Uhr.<br />

Der Fünfte für die Fünf,<br />

zum Fünften jeden Monats:<br />

Erheben wir unsere Stimme<br />

für die Cuban Five!<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.fgbrdkuba.de/termine/kalender.html#cuban-five-01<br />

Nachruf<br />

Warum so früh?<br />

Mit tiefer Trauer müssen wir mitteilen, daß<br />

Christa Fittinger,<br />

die Ehefrau unseres Genossen <strong>und</strong> langjährigen RO- <strong>und</strong> LO-Vorsitzenden <strong>und</strong> ZK-Mitglied<br />

Wolfgang Fittinger nicht mehr unter uns weilt. Liebe Christa, Du hast d<strong>ein</strong>em Mann immer den<br />

Rücken für die KPD frei gehalten <strong>und</strong> uns in so vielen Aktionen tatkräftig unterstützt. Du wolltest<br />

nicht vor D<strong>ein</strong>em Mann gehen, gwünscht haben wir es Dir, aber <strong>ein</strong>er war stärker.<br />

Danke Christa, daß wir viele Jahre mit Dir verbringen durften. Du bist für uns nicht gestorben, Du<br />

bist nur nicht hier. Wir werden Dich immer in unserem Herzen behalten. Wir umarmen D<strong>ein</strong>en<br />

Wolfgang <strong>und</strong> D<strong>ein</strong>e Söhne in dieser so schweren St<strong>und</strong>e.<br />

Mit kommunistischem Gruß <strong>und</strong> Dank<br />

RO Frankfurt/Oder LO Brandenburg der KPD

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