Proletarier Aller Länder Vereinigt Euch! - Die Rote Fahne ...
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<strong>Proletarier</strong> aller <strong>Länder</strong> vereinigt euch!<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />
94. Jahrgang, Nr. 8<br />
Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands<br />
Eigenverlag „Wilhelm Pieck“<br />
Redaktion und Vertrieb<br />
10243 Berlin, Franz-Mehring-Platz 1<br />
Tel.: 030-9821930, Fax: 030-97896669<br />
Gegründet von<br />
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg<br />
(wieder herausgegeben 1990 in der DDR)<br />
August 2012<br />
Einzelpreis: 1,80 Euro<br />
Jahres-Abonnement: 25,00 Euro<br />
Förder-Abonnement: 35,00 Euro<br />
„Hartz IV ist ein Meister aus Deutschland“ -<br />
Der Arbeitsmarkt im Zeichen der Krise<br />
„Arbeitslosigkeit und Beschäftigung hatten sich<br />
selbst in der Krise kaum verschlechtert und knüpften<br />
danach an die bereits 2006 eingeschlagene<br />
günstige Entwicklung an. <strong>Die</strong> beruht zum einen<br />
auf starken konjunkturellen Impulsen vor und<br />
nach der Krise. <strong>Die</strong> ungewöhnlich positive Reaktion<br />
des Arbeitsmarktes läßt aber zum anderen<br />
darauf schließen, daß die strukturellen Veränderungen<br />
über die letzten Jahre infolge der Hartz-<br />
Reformen und der moderaten Lohnpolitik eine<br />
wichtige Rolle gespielt haben. <strong>Die</strong>se führten zu<br />
einem Anstieg der Suchintensität der Arbeitslosen<br />
einerseits sowie der Arbeitsnachfrage der<br />
Unternehmen andererseits.“ - Nein, das ist kein<br />
Auszug aus einem besonders zynischen Kommentar<br />
der BILD-Zeitung oder der Frankfurter<br />
Allgemeinen Zeitung. <strong>Die</strong>s ist ein Zitat aus dem<br />
IAB-Kurzbericht 19/2011 (IAB ist das Kürzel für<br />
das „Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“,<br />
eine Forschungseinrichtung der Bundesagentur<br />
für Arbeit).<br />
Das IAB schaut durch die Brille der Monopole<br />
auf das, was das bürgerliche System „Arbeitsmarkt“<br />
nennt. Und welches Urteil über den gegenwärtigen<br />
Zustand diktieren die Monopole der<br />
Forschung in die Feder? - Letztlich die folgende<br />
Feststellung: „Den arbeitenden Menschen in<br />
Deutschland geht es gut.“ Ob das stimmt, steht<br />
auf einem anderen Blatt, aber die Parole an die<br />
Massen bleibt weitestgehend unhinterfragt: „Wir<br />
müssen sparen, sparen, sparen!“, wird uns eingebläut.<br />
Und wie selbstverständlich gilt die Forderung<br />
des Kapitals: „Wir“ (gemeint sind diejenigen,<br />
die (noch) arbeiten dürfen) sollen gefälligst<br />
zufrieden sein mit dem, was wir (noch) haben. <strong>Die</strong><br />
Bezieher sogenannter „Transferleistungen“ (seien<br />
dies nun Arbeitslosengeld, Hartz-IV-Bezüge<br />
oder Renten) sind nach dieser Logik zur Zufriedenheit<br />
geradezu zwangsverpflichtet. Dafür sorgt<br />
schon der soziale Druck der Entsolidarisierung in<br />
Presse, Funk und Fernsehen.<br />
Hartz IV als Modell für Europa?<br />
<strong>Die</strong> Aufforderung zur unkritischen, kollektiven<br />
Dankbarkeit richtet sich besonders an die Beschäftigten.<br />
Denen geht es, man höre, lese und<br />
staune, nämlich vergleichsweise sogar besonders<br />
gut, dank der politischen Weichenstellungen<br />
durch die Schröder-Fischer-Regierung und die<br />
weitergehende, erbarmungslose Umsetzung in<br />
der schwarz-gelben Koalition unter Führung eines<br />
allseits bekannten Dominanzdragoners der<br />
aufgesetzten mütterlichen Art.<br />
Tatsächlich soll am Hartz-IV-Wesen nun ganz<br />
Europa genesen. (Nur zur Erinnerung: Peter Hartz,<br />
Namensgeber der „Reformgesetze“, wurde im Jahre<br />
2007 wegen Begünstigung des VW-Betriebsratschefs<br />
und Untreue zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe<br />
und einer Geldstrafe von 576.000<br />
Euro verurteilt.) <strong>Die</strong> „südlichen Peripheriestaaten“<br />
der Europäischen Union (das ist auch so ein Unwort<br />
des Krisendiskurses) sollen sich am deutschen<br />
Vorbild der Sozial- und Wirtschaftspolitik orientieren,<br />
um sich wieder „wettbewerbsfähig“ aufzustellen<br />
und damit markttauglich zu machen - „markttauglich“<br />
in einem Sinne, der die Lohnabhängigen<br />
und die Schwachen der Gesellschaft ausblutet und<br />
die Monopole noch reicher macht.<br />
Jüngstes Beispiel dafür ist das 100-Milliarden-<br />
Euro-Rettungspaket für die spanischen Banken. Das<br />
letzte Detail kann man nicht laut und deutlich genug<br />
sagen: Es geht um Hilfsmittel für Finanzinstitute,<br />
nicht für den spanischen Staat, geschweige denn dessen<br />
Bevölkerung. Im Gegenteil: Am 19. Juli demonstrierten<br />
Hundertausende Spanier in Madrid gegen<br />
das neue Sparpaket der konservativen spanischen<br />
Regierung, zu dem unter anderem Kürzungen des<br />
Arbeitslosengeldes und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />
auf 21 Prozent gehören. Gegen die Demonstranten<br />
setzte die spanische Polizei in der Nacht<br />
zum 20. Juli unter anderem Gummigeschosse ein.<br />
Entwicklung am<br />
deutschen Arbeitsmarkt<br />
Schauen wir uns doch aber einmal etwas genauer<br />
an, wie sich denn die aktuelle Entwicklung auf<br />
dem deutschen Arbeitsmarkt derzeit ausgestaltet<br />
und prüfen wir, ob es tatsächlich so ist, daß die<br />
„Arbeitslosigkeit ... sich kaum verschlechtert“,,<br />
wie es in dem IAB-Bericht heißt. Dabei habe ich<br />
zugegebermaßen Schwierigkeiten zu verstehen was<br />
gemeint ist, wenn man von „Verschlechterung<br />
der Arbeitslosigkeit“ spricht; man vermutet, daß<br />
Verschlechterung wohl „Anstieg“ bedeutet, aber<br />
man weiß ja nie. Sei’s drum, welche Sprache sprechen<br />
die Zahlen?<br />
Da sind die Signale vergleichsweise eindeutig:<br />
Dem „deutschen Traditionsunternehmen OPEL“,<br />
wie es in der bürgerlichen Presse immer wieder<br />
genannt wird, droht nach Jahren des Deliriums<br />
eine neue Phase der Agonie. <strong>Die</strong> Absatzzahlen<br />
brechen ein, nach der Abberufung des Opel-Vorstandes<br />
Stracke fürchten die Beschäftigten eine<br />
Aufkündigung ihrer Arbeitsplatzgarantien (bis<br />
2016) und damit den völligen Kahlschlag. Betroffen<br />
sind in den Bochumer Werken rund 2.000<br />
Arbeiter und Angestellte. In früheren Jahren fanden<br />
allein in drei Bochumer Werken 20.000 Menschen<br />
Arbeit.<br />
<strong>Die</strong> Schlecker-Insolvenz kostet 25.000 Arbeitsplätze.<br />
Gegen den Firmengründer Anton Schlecker<br />
und 13 weitere Beschuldigte läuft seit Mitte<br />
Juli ein Ermittlungsverfahren der Stuttgarter Staatsanwaltschaft<br />
wegen des Verdachts auf Untreue,<br />
Insolvenzverschleppung und Bankrott. Den betroffenen<br />
Angestellten hilft dies nicht, ihre Arbeitsplätze<br />
bekommen sie nicht wieder. Aber der<br />
schon erwähnte Dominanzdragoner, sekundiert<br />
von der Familienministerin (die meist wie ein<br />
Schulmädchen im Ponyhof-Report wirkt), hat die<br />
Lösung: <strong>Die</strong> Schlecker-Frauen sollen als Erzieherinnen<br />
und Altenpflegerinnen arbeiten, denn da<br />
werden sie gebraucht.<br />
Grandios, wie auch hier die Entsolidarisierung<br />
funktioniert: Eine Erzieherin hat üblicherweise<br />
eine lange und anspruchsvolle Ausbildung, die<br />
sowohl ihr wie auch der staunenden Öffentlichkeit<br />
inzwischen wie überflüssiger Luxus vorkommen<br />
muß. Denn schließlich, so die Unterstellung,<br />
kann man so einen Job auch als gelernte oder<br />
ungelernte Verkäuferin mehr oder weniger von<br />
jetzt auf gleich übernehmen. Das macht die Angestellten<br />
dann gleichzeitig auch noch billiger,<br />
die Ausbildung wird entwertet - und die ehemaligen<br />
Verkäuferinnen müssen sich fühlen wie auf<br />
einem Verschiebebahnhof. Nebenbei noch gesagt:<br />
Als die Schlecker-Insolvenz noch als Drohung<br />
im Raum stand, wurde eine Betriebsrätin sinngemäß<br />
mit den Worten zitiert: „Wenn bei OPEL die<br />
Luft brennt, dann springt die Politik ... aber um<br />
uns kümmert sich keiner!“ Besser kann man Spaltung<br />
und Entsolidarisierung gar nicht betreiben,<br />
dazu braucht das Kapital offenbar keine eigenen<br />
Anstrengungen zu unternehmen: Das können die<br />
Betriebsräte selbst.<br />
Vor zwei Jahren wurde der Menschenfreund und<br />
Großinvestor Nicolas Berggruen (wie sich Philantropie<br />
und Investorenseele miteinander vertragen,<br />
erschließt sich mir übrigens nicht) als Retter des<br />
„deutschen Traditionsunternehmens KARSTADT“<br />
gefeiert. <strong>Die</strong> Beschäftigten verzichteten auf Lohnund<br />
Gehaltsanteile, um „ihren Beitrag“ zur Rettung<br />
ihrer Arbeitsplätze zu leisten. Und jetzt steht<br />
der Zahltag an: <strong>Die</strong> Schutzvereinbarungen laufen<br />
aus - und 2.000 Beschäftigte verlieren ihren<br />
Arbeitsplatz. So viel zum Thema „menschen- und<br />
kunstfreundliche Investorenrettung“.<br />
Und noch ein ehemaliger Handelsriese geht in<br />
die Knie: Der Versandhandel Neckermann ist seit<br />
dem 18. Juli offiziell pleite - 2.000 weitere Arbeitsplätze<br />
sind betroffen. Wenn man der Dragonerlogik<br />
folgt, dann werden wir uns bald vor neuen<br />
Erzieherinnen und Altenpflegerinnen nicht mehr<br />
retten können. <strong>Die</strong> Liste läßt sich verlängern: RWE<br />
droht mit dem Abbau weiterer 2.000 Stellen (vor<br />
allem im IT-Bereich), nachdem es bereits zuvor<br />
große Streichungsmaßnahmen gegeben hat.<br />
Ganze Industrien gehen also bankrott - man<br />
führe sich nur vor Augen, was die Beschäftigten<br />
der Brandenburger Solarindustrie durchmachen.<br />
Vor wenigen Monaten noch als die Zukunftsindustrie<br />
schlechthin bejubelt, sprechen die Zahlen<br />
im Sommer 2012 folgende Sprache: Ende des<br />
Jahres schließt die Firma First Solar in Frankfurt/<br />
Oder seine beiden Werke, 1.200 Arbeitsplätze<br />
gehen verloren. Ende März hat das Unternehmen<br />
Odersun mit rund 260 Mitarbeitern Insolvenz<br />
angemeldet. Das Unternehmen Conergy hatte<br />
2011 Teile seiner Produktion in Frankfurt/Oder<br />
stillgelegt, rund 100 Arbeitsplätze wurden gestrichen.<br />
Im April 2012 hat in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt)<br />
der einst größte deutsche Solarkonzern<br />
Q-Cells mit 1.300 Mitarbeitern Insolvenz angemeldet.<br />
Gute Aussichten in der Krise? -<br />
Gibt es nicht! - Darum:<br />
Klassenkampf weiterführen!<br />
Insgesamt stehen, so lauten vorsichtige Schätzungen<br />
der Wirtschaftsinstitute, im laufenden Jahr<br />
rund 300.000 Arbeitsplätze auf der Kippe. Gleichzeitig<br />
werden Facharbeitermangel, Nachwuchssorgen,<br />
Qualifikationsbarrieren und Lohnforderungen<br />
als mögliche Bremsklötze für die „weitere<br />
gute wirtschaftliche Entwicklung“ bejammert. Wie<br />
paßt das zusammen? - „Gar nicht“, kann nur die<br />
Antwort lauten.<br />
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde<br />
ein großer Teil der Industrie in der ehemaligen<br />
DDR stillgelegt und abgewickelt. Millionen verloren<br />
damals ihren Arbeitsplatz und ihre Existenzgrundlage.<br />
Genau dies steht der deutschen Industrie<br />
nun erneut, und zwar großflächig bevor. <strong>Die</strong><br />
Krise ist nicht zu Ende, sie hat erst angefangen.<br />
Und der Arbeiterklasse nicht nur in Deutschland,<br />
sondern in ganz Europa stehen harte Auseinandersetzungen<br />
ins Haus. Wir werden sie führen.<br />
Jeder angeblich „linke“ Versuch, die abgeschöpften<br />
Gewinne der Konzerne etwas gerechter zu verteilen,<br />
ist zum Scheitern verurteilt und führt zu Opportunismus.<br />
Mit dem Festhalten an der Chimäre<br />
eines „gesellschaftlichen Konsens“ und zaghaften<br />
Reformen ist in diesem System nichts zu gewinnen.<br />
Unser Ziel als KPD bleibt darum eine gerechte,<br />
fortschrittliche Lösung der Eigentumsfrage, wenn<br />
es um Produktionsmittel geht.<br />
<strong>Die</strong> Verschärfung der Krise<br />
wird dazu führen, daß auch<br />
die Klassenkämpfe<br />
sich verschärfen.<br />
Und die Menschen in den<br />
Betrieben dieses Landes<br />
sind davon besonders<br />
stark betroffen!<br />
Dr. Frank Beckmann<br />
Aus dem Inhalt<br />
Erich Honecker zum 100. Geburtstag Seite 2<br />
Aus Redebeiträgen zum „Bundesweiten Seite 3<br />
Treffen von Kommunisten, Sozialisten<br />
und anderen linken Kräften, die sich zum<br />
Marxismus-Leninismus bekennen“<br />
Jugend ohne Zukunft? Seite 4<br />
Erklärung des ZK der KPD zur Aktion Seite 5<br />
des Arbeitskreises der VVN-BdA Berlin<br />
„zum Gedenken an die in der Sowjetunion<br />
verfolgten, deportierten und ermordeten<br />
deutschen Antifaschisten“<br />
Erich Honecker: „Letzte Aufzeichnungen Seite 6<br />
- für Margot“<br />
<strong>Die</strong> Glut bewahren! Nicht die Asche Seite 7<br />
Gedanken zum Monat August Seite 8<br />
Ostdeutsches<br />
Kuratorium<br />
erklärt<br />
Solidarität<br />
mit der GBM<br />
Das Präsidium des Ostdeutschen Kuratoriums von<br />
Verbänden e.V. OKV) verurteilt den Ausschluß<br />
der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht<br />
und Menschenwürde e.V. (GBM) aus dem Forum<br />
Menschenrechte (FMR) und erklärt sich mit<br />
ihr solidarisch. <strong>Die</strong> GBM als Gründungsmitglied<br />
des OKV wie des FMR und hat Zeit ihres Bestehens<br />
an der Verteidigung der Menschenrechte<br />
mitgewirkt. Das OKV lehnt Gesinnungsterror<br />
ab, wie er in dem Beschluß des FMR zum Ausdruck<br />
kommt. Dabei hat die GBM von Anfang<br />
an gegenteilige Ansichten toleriert. In seiner Stellungnahme<br />
zu dem Ausschluß betonte die GBM:<br />
„Entsprechend dem Grundkonsens des FMR,<br />
nicht als politisches Bündnis auf der Grundlage<br />
gemeinsamer politischer oder weltanschaulicher<br />
Positionen zu wirken, trug die GBM die Übereinkunft<br />
mit, daß es jeder Mitgliedsorganisation<br />
frei stehe, bestimmte Ausagen in Erklärungen<br />
und Dokumenten des Forums nicht mittragen<br />
zu müssen.“ Gerade diese Größe bringen ihre<br />
Kritiker nicht auf. In einem auch satzungsrechtlich<br />
unsauberen Verfahren wird sie aus dem FMR<br />
gedrängt, in dem sie aktiv und engagiert mitgearbeitet<br />
hat.<br />
Bezeichnend ist auch, daß die Erklärung des<br />
GBM „Friedenssichernde Maßnahme“ zum 50.<br />
Jahrestag der Sicherung der Staatsgrenze der<br />
DDR den Anlaß zum Rauswurf bildete. Steht<br />
doch der 13. August 1961 und „die Mauer“ im<br />
Zentrum der unentwegten Aktionen zur Delegitimierung<br />
und politischen Diskriminierung der<br />
DDR. <strong>Die</strong> Forderung, diese Erklärung zurückzuziehen,<br />
eine gegenteilige Erklärung abzugeben,<br />
die dem politischen Mainstream angepaßt wäre,<br />
und sich zu verpflichten, solche Erklärungen in<br />
Zukunft zu unterlassen, hätte der GBM ihre Würde<br />
genommen und ihre Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
im FMR minimiert. Das Verfahren läßt<br />
darauf schließen, daß Organisationen in Ostdeutschland,<br />
die die Biografie und Lebenserfahrung<br />
ihrer Mitglieder bewahren und verteidigen,<br />
aus dem politischen Leben ausgeschaltet<br />
werden sollen.<br />
„Eine Zensur findet nicht statt“ heißt es im<br />
Grundgesetz. Doch politische Bevormundung<br />
und Disziplinierung Unbotmäßiger nehmen immer<br />
mehr zu. Der Umgang mit der GBM im FMR<br />
verstärkt die Überzeugung, daß Solidarität mit<br />
den Angegriffenen notwendiger ist, denn je.<br />
Das Präsidium des OKV<br />
Beschlossen auf seiner Sitzung am 19. Juli 2012.
2 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> August 2012<br />
Kommuniqué<br />
der 4. Tagung des<br />
Zentralkomitees<br />
der KPD<br />
am 30. Juni 2012<br />
<strong>Die</strong> Tagung wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden,<br />
Genossen Torsten Schöwitz, geleitet.<br />
Zu Beginn verurteilte das zwischen den<br />
Parteitagen tätige Führungsgremium der KPD<br />
all die Pläne der Bundesregierung und Europäischen<br />
Union zur Krisenbewältigung und Euro-<br />
Rettung auf Kosten der Werktätigen Europas.<br />
Es forderte, die Verursacher der Krise, die Banken<br />
und Konzerne, kräftig zur Kasse zu zwingen.<br />
Da die neoliberale Art und Weise der sogenannten<br />
Euro-Rettung zugleich mit einem riesigen<br />
Demokratieabbau und der faktischen Ausschaltung<br />
der Parlamente verbunden ist, unterstütze<br />
die KPD die Klagen der Partei DIE LINKE und<br />
von Einzelpersönlichkeiten gegen das Zustandekommen<br />
des Euro-Rettungsschirmes ESM und des<br />
Fiskalpaktes vor dem Bundesverfassungsgericht.<br />
Der Geheimdienst Verfassungsschutz, so die<br />
Aussagen im Bericht des Sekretariats an das ZK<br />
der KPD und in der Diskussion, habe sich in der<br />
Vergangenheit als staatlich geleitete Unterstützerorganisation<br />
faschistischer Bestrebungen und<br />
Mord-Orgien in diesem Lande erwiesen. Er gehöre<br />
sofort aufgelöst. <strong>Die</strong> Verantwortlichen müssen<br />
strafrechtlich zur Verantwortung gezogen<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> Bundesregierung, so weiter im politischen<br />
Bericht an das ZK, stehe den Großpleiten von<br />
Unternehmen tatenlos gegenüber, so bei Schlecker<br />
und bei der Solartechnik. Statt Vollzeitarbeitsplätze<br />
organisiere sie mit ihrer Wirtschaftspolitik<br />
millionenfach Geringverdiener, die auf Zusatzleistungen<br />
zum Lebensunterhalt angewiesen sind.<br />
<strong>Die</strong>se Regierung und die europäischen Behörden<br />
in Brüssel haben sich bisher trotz anhaltender<br />
Tagungs-Euphorie als unfähig erwiesen,<br />
die ihrem System innewohnende Krise im Interesse<br />
der europäischen Völker wenigstens abzuschwächen.<br />
Im Gegenteil, sie bürden den Werktätigen<br />
und Arbeitslosen die Lasten auf, die die<br />
Banken und Konzerne verursacht haben. Deren<br />
Profit-Zockerei ist nicht gebremst worden, sie<br />
geht munter weiter. <strong>Die</strong> Politik renne den imperialistischen<br />
Marktmechanismen nur noch hinterher.<br />
Sie reagiere hilflos nur nach den Börsenwerten.<br />
Das ZK der KPD wertete das „Bundesweite<br />
Treffen von Kommunisten, Sozialisten und anderen<br />
linken Kräften, die sich zum Marxismus-<br />
Leninismus bekennen“ vom 9. Juni 2012 in Berlin<br />
als einen weiteren Schritt zur Verstärkung der<br />
linken Aktionseinheit und auf den Weg zu einer<br />
einheitlichen kommunistischen Partei in Deutschland.<br />
<strong>Die</strong> 133 Teilnehmer unterstützten diese erneute<br />
Initiative der KPD und sprachen sich dafür<br />
aus, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Gefordert<br />
wurde eine erneute Zusammenkunft im<br />
nächsten Jahr. Gefordert wurde auch, den Druck<br />
der Basisorganisationen auf einige Vorstände<br />
kommunistischer und sozialistischer Parteien<br />
und Organisationen zur Aktionseinheit zu erhöhen.<br />
Mehr als in der Vergangenheit müsse es<br />
auch Gespräche kommunistischer und sozialistischer<br />
Parteien und Organisationen im kleinen<br />
Kreis geben, um Vorbehalte Schritt für Schritt<br />
zu überwinden. <strong>Die</strong> Mitglieder des ZK sprachen<br />
sich ferner dafür aus, die Zusammenarbeit im<br />
„Antifaschistischen Komitee gegen Krieg und<br />
Sozialraub“ fortzusetzen und bestehende linke<br />
Bündnisse in den <strong>Länder</strong>n, Territorien und Kommunen<br />
zu festigen und auszudehnen. Unterstützt<br />
wurde die Forderung des Treffens vom<br />
9. Juni 2012, ein Partei übergreifendes Bildungsprogramm<br />
zu schaffen. Zum Inhalt dieser Zusammenkunft<br />
von Kommunisten und Sozialisten gibt<br />
die KPD eine DVD sowie eine Broschüre heraus.<br />
Das ZK bestätigte den Bericht seines Sekretariats<br />
sowie den Bericht über die Mitarbeit der<br />
KPD im „Antifaschistischen Komitee gegen<br />
Krieg und Sozialraub“. Es begrüßte die Mitarbeit<br />
des Friedenskomitees Berlin und rief dazu<br />
auf, am 1. September 2012, dem Weltfriedenstag,<br />
am Antikriegsmarkt linker Parteien und Organisationen<br />
auf dem Potsdamer Platz in Berlin teilzunehmen.<br />
Verantwortlich für die Schriftenreihe der KPD<br />
ist ab sofort Genosse Dr. Frank Beckmann, stellvertretender<br />
Chefredakteur der „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“.<br />
Beschlossen wurde über den Inhalt und die<br />
Organisation der Veranstaltung zum 100. Geburtstag<br />
Erich Honeckers in Bad Langensalza sowie<br />
über Publikationen aus diesem Anlaß.<br />
Das Zentralkomitee gab dem überarbeiteten<br />
Inhalt des Flugblattes „Wer ist die KPD?“ seine<br />
Zustimmung.<br />
Erich Honecker zum 100. Geburtstag<br />
Am 25. August 1912 wurde Erich Honecker im<br />
saarländischen Neunkirchen in ein proletarisches<br />
Elternhaus hineingeboren. Er erlernte den<br />
Beruf des Dachdeckers und hat bereits mit 14<br />
Jahren Funktionen im Kommunistischen Jugendverband<br />
Deutschlands übernommen. Im Jahre<br />
1929 wurde er Mitglied der Kommunistischen<br />
Partei Deutschlands.<br />
Erich Honecker hat sein ganzes Leben dem<br />
antifaschistischen Widerstandskampf gewidmet.<br />
So wurde er 1935 durch die Gestapo verhaftet.<br />
Bis zu seiner Befreiung durch die <strong>Rote</strong><br />
Armee 1945 war er als politischer Häftling im<br />
Zuchthaus Brandenburg eingekerkert. Er war<br />
Mitbegründer und erster Vorsitzender der Freien<br />
Deutschen Jugend von 1946 bis 1955. Seit<br />
1946 wirkte er als Mitglied des Parteivorstandes,<br />
dann als Mitglied des Zentralkomitees der Sozialistischen<br />
Einheitspartei Deutschlands. Mitglied<br />
des Politbüros und Sekretär des ZK der<br />
SED war er von 1958 bis 1971. Als Vorsitzender<br />
bzw. Generalsekretär des Zentralkomitees der<br />
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands war<br />
er von 1971 bis 1989 tätig.<br />
Eine weitere verantwortungsvolle Funktion<br />
war die des Vorsitzenden des Staatsrates der<br />
Deutschen Demokratischen Republik von 1976<br />
bis 1989. Des weiteren war er der Vorsitzende<br />
des Nationalen Verteidigungsrates.<br />
Zweimal war Genosse Honecker als Untersuchungsgefangener<br />
im selben Moabit, 1935 nach<br />
der Machtergreifung des Faschismus und 1992<br />
nach Inkraftsetzung des sogenannten Einigungsvertrages.<br />
<strong>Die</strong>se Tatsache braucht man wohl nicht<br />
zu kommentieren!<br />
Erich Honecker konstatierte nach der Konterrevolution<br />
mit Bitternis, daß die DDR auf dem<br />
Altar eines sogenannten „Europäischen Hauses“<br />
geopfert wurde. Genommen wurde den Menschen<br />
ein Leben in Vollbeschäftigung und die<br />
Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. <strong>Die</strong> Preise für<br />
Grundnahrungsmittel, Mieten und Tarife waren<br />
stabil; öffentliche Ordnung und staatlicher<br />
Schutz vor Kriminalität waren gewährleistet.<br />
Jedem Kind war ein Kindergartenplatz und jedem<br />
Jugendlichen ein Ausbildungsplatz garantiert;<br />
emanzipierte Berufstätigkeit war für die<br />
Frauen mit ihren Mütterpflichten und dem Familienglück<br />
vereinbar. <strong>Die</strong> DDR war ein Land ohne<br />
Arbeitslose, Erfrorene und Rauschgifttote: ein<br />
Staat, in dem barmherzige Suppenküchen und<br />
Nachtasyle völlig überflüssig waren.<br />
<strong>Die</strong> DDR hat auch dank Erich Honecker zu 40<br />
Jahren Friedensbewahrung mitten im Herzen<br />
Europas wesentlich beigetragen. Im Gegensatz<br />
zur heutigen BRD gab es keine Kampfeinsätze<br />
deutscher Soldaten im Ausland, weder offen<br />
noch verdeckt als „humanitäre Hilfe“ getarnt und<br />
mit Bündnispflichten gerechtfertigt. Der Name<br />
Erich Honecker ist somit auch Synonym für<br />
aufrichtige und unverstellte Friedenspolitik im<br />
<strong>Die</strong>nste der Menschen.<br />
Der revolutionärste Deutsche,<br />
den ich je kennen gelernt habe,<br />
war Erich Honecker.<br />
Jeder Mensch lebt in seiner Zeit<br />
und Epoche.<br />
<strong>Die</strong> jetzige ist unendlich wechselhaft,<br />
wenn man sie mit jeglicher vorheriger<br />
vergleicht.<br />
Ich hatte das Privileg, sein Verhalten<br />
zu beobachten, als er bitterlich die<br />
von jenem eingegangene Schuld<br />
abbezahlte, welcher seiner Seele<br />
für einige Milliliter Wodka dem<br />
Teufel verkauft hatte.<br />
Ich bewahre Honecker gegenüber<br />
ein Gefühl der im höchsten Grade<br />
tiefgründigen Solidarität.<br />
Havanna, 11. Juni 2012, Fidel Castro Ruz<br />
<strong>Die</strong> Erinnerung an die Sicherheit und Verläßlichkeit<br />
dieser Gesellschaftsordnung ist keine<br />
trügerische Nostalgie, sondern die wahrhaftige<br />
Realität. Nun hören wir aber schon den gewohnten<br />
Widerhall auf solche Gedanken und Erinnerungen:<br />
„<strong>Die</strong> wollen ihre alte DDR zurück haben!“<br />
Das aber wollte nicht einmal Erich Honecker.<br />
Bereits während seiner Moabiter Haft schrieb<br />
er: „Heute wäre es nicht real, sich der Aufgabe<br />
zu stellen, die DDR zurückholen zu wollen. Real<br />
ist, sich das Ziel zu setzen, in dem größeren<br />
Deutschland so viel als möglich von den sozialen<br />
Rechten, von den geistig-moralischen Werten<br />
einzubringen, was nur einzubringen ist.“<br />
Auch diese Einsicht gehört zum politischen<br />
Erbe des Genossen Erich Honecker, dem wir uns<br />
verpflichtet fühlen. Es geht nicht um die Verklärung<br />
der Vergangenheit, es geht immer noch um<br />
den Kampf für eine bessere Zukunft - basierend<br />
auch auf den Erfahrungen des ersten sozialistischen<br />
Staates auf deutschem Boden.<br />
<strong>Die</strong>se Verpflichtung ernst zu nehmen, das verlangt<br />
Solidarität und Aktionseinheit im Handeln.<br />
Erich Honecker war dies aus seinem eigenen<br />
unermüdlichen gemeinsamen Wirken mit Bündnispartnern,<br />
mit fortschrittlichen Menschen<br />
gleichermaßen bewußt wie vertraut. Künftigen<br />
Generationen wird es darum aufgetragen sein,<br />
aus unseren Leistungen und auch aus unseren<br />
Schwächen zu lernen, damit aus neuer Saat eine<br />
gute Ernte reifen kann.<br />
Erich Honecker faßte seine Lebensmaxime<br />
1971 auf dem VIII. Parteitag der SED in dem programmatischen<br />
Bekenntnis zusammen: „Wir kennen<br />
nur ein Ziel, das die Politik unserer Partei<br />
durchdringt: alles zu tun für das Wohl der Menschen,<br />
für das Glück des Volkes, für die Interessen<br />
der Arbeiterklasse und aller Werktätigen.<br />
Das ist der Sinn des Sozialismus. Dafür arbeiten<br />
und kämpfen wir.“ (Protokoll des VIII. Parteitages<br />
der SED, Band 1, Seite 34)<br />
Seine unverbrüchliche Treue zur Kommunistischen<br />
Partei Deutschlands bewies er mit seinem<br />
Eintritt in die wiedergegründete KPD im<br />
Jahr 1990 nach der vorhergegangenen Konterrevolution.<br />
Und wenn der Nebelschleier von Haß, Lüge und<br />
Verleumdung, der seine Persönlichkeit heute<br />
noch umgibt, sich aufgelöst haben wird, dann<br />
werden Klarheit und Wahrheit die ehrende<br />
Würdigung verkünden:<br />
Der Name Erich Honecker ist mit hervorgehobenen<br />
Lettern in das Buch der<br />
Geschichte eingetragen.<br />
Iris<br />
(<strong>Die</strong> Autorin dieses Artikels hat als Grundlage<br />
die Ziegenhalser Rede von Dr. Günther Jahn<br />
vom 5. Juni 1994 benutzt.)<br />
Kuba und Lateinamerika auf dem<br />
Internationalen Friedensfest Graal-Müritz<br />
Sonnabend, 4. August 2012, von 10.00 bis 17.00 Uhr,<br />
Seebrückenvorplatz, 18181 Graal-Müritz.<br />
Als Gäste werden unter anderem erwartet: <strong>Die</strong> Botschafter Venezuelas,<br />
Boliviens, Kubas, die Geschäftsträgerin der Botschaft Nikaraguas.<br />
Weiter dabei: „Venezuela avanza“ Berlin, „Nueva Nicaragua e.V.“ Berlin,<br />
Stand Bolivien, Cuba Si und die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
http://www.fgbrdkuba.de/termine/kalender-html#friedensfest<br />
Leserforum „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong><br />
<strong>Fahne</strong>“ in Zeitz<br />
Am 7. Juli fand im Rahmen der Gesamtmitgliederversammlung<br />
der KPD-Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />
ein Leserforum statt, auf dem Fragen<br />
und Aufgaben des Zentralorgans der KPD, „<strong>Die</strong><br />
<strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“, diskutiert wurden.<br />
Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch einen<br />
beeindruckenden Vortrag des stellvertretenden Vorsitzenden<br />
unserer Partei, Torsten Schöwitz, in dem<br />
er von einer Reise in die Demokratische Volksrepublik<br />
Korea (DVRK) berichtete. Genosse Schöwitz<br />
hatte dort auf Einladung des ZK der Partei<br />
der Arbeit Koreas an den Feierlichkeiten zum 100.<br />
Geburtstag von Kim Il Sung teilgenommen.<br />
In einem kurzen Vortrag referierte der stellvertretende<br />
Chefredakteur von DRF zunächst über grundsätzliche<br />
Fragen der Bedeutung unserer Zeitung.<br />
Wo stehen wir, wo wollen wir hin? - <strong>Die</strong> Herausforderungen<br />
(aber auch die Erwartungen!) sind<br />
groß, denn die Mittel, die heute einer kritischen<br />
Zeitung zur Verfügung stehen, sind wie überall auch<br />
bei der DRF begrenzt - gleichzeitig spielen die digitalen<br />
imVergleich zu den gedruckten Medien eine<br />
zunehmend ernst zu nehmende Rolle. Erläutert<br />
wurde weiterhin, daß immer wieder eine Gratwanderung<br />
zwischen tagespolitischer Aktualität und<br />
historischer Betrachtung sowie ideologischer Analyse<br />
und Schulung zu leisten ist.<br />
DRF wird nämlich künftig noch stärker als bisher<br />
auch als ein Forum entwickelt werden, das der Herstellung<br />
der Einheit von Kommunisten, Sozialisten<br />
in Deutschland dient. Regelmäßig sollen in unserer<br />
Zeitung Standpunkte und Erfahrungen zur Diskussion<br />
gestellt werden, die für den Weg zu einer<br />
vereinten Kommunistischen Partei wichtig sind.<br />
Damit folgt DRF dem Auftrag der Gemeinsamen<br />
Erklärung, die Teilnehmer am „Bundesweiten Treffen<br />
von Kommunisten, Sozialisten und anderen<br />
linken Kräften ...“ am 9. Juni 2012 in Berlin verabschiedet<br />
haben.<br />
In der offenen und solidarischen Diskussion, der<br />
sich der stellvertretende Chefredakteur zu stellen<br />
hatte, wurden weitere Anregungen und Hinweise<br />
der Teilnehmer gesammelt und erörtert, die den<br />
Lesern für die weitere Entwicklung der DRF wichtig<br />
sind. <strong>Die</strong>se Anregungen werden da, wo es möglich<br />
ist, für die künftige Gestaltung von Form und<br />
Inhalt berücksichtigt und im Redaktionskollektiv<br />
besprochen werden. Natürlich wurde auch Detailkritik<br />
geübt, der sich jedes Publikationsorgan stellen<br />
muß. Daraus abzuleiten ist: <strong>Die</strong> Leser von DRF<br />
sind und bleiben aufgerufen, an der Gestaltung des<br />
Zentralorgans unserer Partei durch konstruktive<br />
Beiträge aktiv mitzuwirken.<br />
<strong>Die</strong> Redaktion<br />
Vor dem 18. Parteitag<br />
der KP Chinas:<br />
Ein neues China-Buch<br />
in Polen veröffentlicht<br />
Vor dem bevorstehenden 18. Parteitag der Kommunistischen<br />
Partei der Volksrepublik China veröffentlichten<br />
Prof. Dr. Zbigniew Wiktor und Mieczislaw<br />
Rakowski im polnischen Verlag von Adam Marszalek<br />
in Torun ihr neues Buch zu den aktuellen gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen in diesem die Weltpolitik<br />
entscheidend beeinflussenden Land (siehe<br />
Abbildung). Eine deutschsprachige Ausgabe liegt<br />
nicht vor.<br />
<strong>Die</strong>se politisch aktuelle Einschätzung polnischer<br />
Politologen hat inzwischen in Polen und im Ausland<br />
Aufmerksamkeit gefunden, hat doch der Parteitag<br />
über den künftigen Kurs der Gesamtentwicklung<br />
bei gleichzeitiger Festigung des sozialistischen<br />
Weges zu entscheiden. <strong>Die</strong> Autoren, die mehrmals in<br />
China weilten, scheuen nicht davor zurück, Widersprüche<br />
zu benennen und Lösungsmöglichkeiten<br />
im Sinne weiteren sozialistischen Fortschritts anzudeuten.<br />
Zu ihrem Buch fand kürzlich an der Universität<br />
Wroclaw eine wissenschaftliche Konferenz statt.<br />
<strong>Die</strong> Kanadisch-russische Friedensorganisation in<br />
Toronto und weitere internationale Gremien machten<br />
auf den aktuellen Inhalt dieses Werkes aufmerksam.<br />
W. S.
August 2012<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 3<br />
Aus Redebeiträgen zum<br />
„Bundesweiten Treffen von Kommunisten, Sozialisten und anderen linken Kräften,<br />
die sich zum Marxismus-Leninismus bekennen“<br />
An dieser Stelle veröffentlicht die DRF Auszüge aus Redebeiträgen von Hans Bauer und Dr. <strong>Die</strong>ter Hillebrenner<br />
zum „Bundesweiten Treffen“. <strong>Die</strong> vollständigen Beiträge werden, wie auch alle anderen Referate, im Rahmen der<br />
Schriftenreihe der KPD („Beiträge zur Theorie und Praxis des Marxismus-Leninismus“) in Kürze publiziert.<br />
(...) in Vorbereitung auf unsere Beratung hörte und las<br />
ich Vorbehalte. Einige Beispiele: Ich erfuhr zum Beispiel,<br />
wer etwas für eine starke kommunistische Partei<br />
tun will, der solle Mitglied der DKP werden. Denn<br />
sie ist die einzige kommunistische Partei in Deutschland.<br />
In einem offenen Brief war zu lesen, die Initiative<br />
der KPD sei gut. Doch die Absender können nicht daran<br />
teilnehmen, weil die und die dort vertreten sein werden.<br />
Und mit denen wollen sie nichts zu tun haben.<br />
Hinter vorgehaltener Hand war zu hören, die Initiative<br />
der KPD sei nicht schlecht. Wir würden schon daran<br />
teilnehmen. Aber weil die und die nicht teilnehmen,<br />
können wir auch nicht. Denn unsere Teilnahme käme<br />
einem Affront denen gegenüber gleich. In einer mir gesandten<br />
E-Mail stand, die Initiative der KPD käme zu<br />
früh. <strong>Die</strong> Zeit sei noch nicht reif.<br />
Letztlich verhehle ich auch nicht mein Unverständnis<br />
für die Aussagen im Leitartikel der RotFuchs-Ausgabe<br />
Nr. 5/2012. Denn die hier und heute Versammelten<br />
leben eben nicht in Wolkenkuckucksheimen. Im<br />
Gegenteil. Wahrscheinlich fragen sie sich wie ich mich<br />
auch: Wie lange wollen wir noch warten, bevor wir<br />
uns wenigstens zum Meinungsaustausch über unsere<br />
kommunistische Verantwortung durchringen und zum<br />
gemeinsamen Handeln bereitfinden? (...)<br />
Auch zwei Jahrzehnte nach der verheerenden Niederlage<br />
des realen Sozialismus in Europa ist die deutsche<br />
kommunistische Bewegung so zerrissen wie noch<br />
nie in ihrer Geschichte. Unter Kommunisten herrschen<br />
politische, theoretische und organisatorische Irritationen<br />
und Zweifel. Das revolutionäre Selbstvertrauen<br />
vieler Kommunisten ist erschüttert. Zweifel in die wissenschaftliche<br />
Weltanschauung haben sich verbreitet.<br />
Skepsis hat auch das Parteiverständnis der Kommunisten<br />
erfaßt.<br />
(...) Worin besteht (...) unsere Aufgabe als Kommunistinnen<br />
und Kommunisten? (...)<br />
- Einig sind wir uns darin, daß wir aktuell gegen<br />
Fälschung und Verfolgung kämpfen und solidarisch<br />
zusammen stehen müssen.<br />
- Einig sind wir uns darin, daß wir über den<br />
„Kommunismus“ aufklären müssen, nachweisen<br />
und beweisen müssen, Kommunismus ist höchste<br />
Stufe der Menschlichkeit.<br />
- Einig sind wir uns darüber, daß die Ge- und Verbrechen<br />
dieser Gesellschaft benannt und bekämpft<br />
werden müssen.<br />
- Einig sind wir uns sicher auch darüber, daß die<br />
Masse der Menschen in diesem Lande verführt,<br />
verblendet, verängstigt und mit sich selbst derart<br />
beschäftigt ist, daß sie gegenwärtig zwar Veränderungen<br />
will, aber nur bedingt zu Veränderungen<br />
bereit ist und keine Konturen oder Visionen für die<br />
Zukunft sieht, also eine Massenbasis für grundlegende<br />
Veränderungen, der subjektive Faktor, fehlt.<br />
Ich denke, jede unserer „Abteilungen“ leistet Widerstands-,<br />
Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit. Mehr<br />
oder weniger, offensiv oder auch zurückhaltend. Das<br />
Letztere auch ein Produkt der Einschüchterung und<br />
Furcht, die der Gegner verbreitet.<br />
Bei allem Widerspruch des Systems sowie bei allem<br />
Widerstand und Einsatz unzähliger Genossen. Der Zustand<br />
ist unbefriedigend. Es fehlt in unserer Bewegung<br />
eine entscheidende Voraussetzung: <strong>Die</strong> Einheit im<br />
Handeln unter einer einheitlichen Führung.<br />
Alle beklagen, wie gespalten die Linke ist. Wie wichtig<br />
es sei, die Kräfte zu bündeln, wie notwendig, unser<br />
ohnehin geschwächtes Potential zusammenzuführen,<br />
Aus dem Redebeitrag von Dr. <strong>Die</strong>ter Hillebrenner<br />
Gegenwärtig haben weder die DKP in den alten Bundesländern<br />
noch die KPD im Anschlußgebiet in der Arbeiterklasse<br />
nennenswerten Einfluß. Tausende Kommunisten<br />
entziehen sich einer erneuten Organisierung in<br />
einer kommunistischen Partei.<br />
<strong>Die</strong> Situation in der deutschen kommunistischen Bewegung<br />
weist gegenüber der Lage der Kommunisten in<br />
anderen <strong>Länder</strong>n eine gravierende Spezifik auf: <strong>Die</strong><br />
Lage der deutschen kommunistischen Bewegung ist einzigartig<br />
in der Welt. <strong>Die</strong>se Tatsache haben wir nach<br />
meiner Auffassung bisher unzureichend beachtet.<br />
40 Jahre gab es zwei deutsche Staaten. Wir hatten<br />
eine nationale Frage, die es in anderen <strong>Länder</strong>n so nicht<br />
gab und gibt. Deutsche Kommunisten kämpften gegen<br />
den gemeinsamen Feind. Doch die „erlebbare Wirklichkeit“<br />
(H. H. Holz) dieses Kampfes unterschied sich<br />
für die Kommunisten in Ost und West gewaltig. Sie<br />
kämpften in zwei Staaten mit diametral entgegengesetzten,<br />
staatlich fundierten Gesellschaftsordnungen.<br />
DDR und BRD waren in den mächtigsten Militärbündnissen<br />
integriert und wirkten an der für die Frage Krieg<br />
oder Frieden sensibelsten Stelle in der Welt. <strong>Die</strong> Staatsgrenze<br />
zwischen beiden deutschen Staaten war eine<br />
Trennlinie zweier Gesellschaftssysteme. Sie war und<br />
blieb nationalgeschichtlich ebenso auch eine Nahtstelle.<br />
Heute verläuft durch Deutschland - nach dem sozialökonomischen<br />
Kahlschlag im Osten - eine „soziale<br />
Demarkationslinie“ (W. Seppmann).<br />
<strong>Die</strong> SED war machtausübende Partei, die eine sozialistische<br />
Gesellschaft an dieser Grenze gestaltete und<br />
verteidigte. <strong>Die</strong> KPD, ab 1968 die DKP führte den Klassenkampf<br />
auf einer qualitativ anderen Stufe und unter<br />
anderen Bedingungen. Vergessen wir nicht die damit<br />
verbundenen unterschiedlichen Bedingungen bei der<br />
Bewältigung der ohnehin komplizierten Dialektik von<br />
Nationalem und Internationalem. <strong>Die</strong> Kommunisten in<br />
der BRD agierten im Spannungsfeld zwischen kritischer<br />
Verarbeitung und Verteidigung dessen, was in<br />
den sozialistischen Staaten, insbesondere der DDR<br />
vor sich ging.<br />
<strong>Die</strong> DDR wird zu recht als bisher größte Errungenschaft<br />
der deutschen Arbeiterbewegung gewürdigt.<br />
(...) Aber die DDR gibt es nicht mehr. Es gelang der<br />
deutschen Arbeiterklasse eben nicht, die DDR in das<br />
Grundbuch der Geschichte der Arbeiterbewegung einzutragen.<br />
Mehr noch. Im Unterschied zu den anderen<br />
Staaten des realen Sozialismus in Europa, ist die DDR<br />
weltweit der einzige Staat der Neuzeit, der nicht nur<br />
seine sozialistische Identität verlor, sondern auch noch<br />
seine Staatlichkeit einbüßte. (...)<br />
Mit dem Untergang der DDR ging auch die SED unter.<br />
Mit dem Sonderparteitag mutierte die Rest-SED<br />
Aus dem Redebeitrag von Hans Bauer<br />
vor allem aber wie dringend, verstärkt junge Menschen<br />
zu gewinnen.<br />
(...) Wir müssen bedenken:<br />
Erstens. <strong>Die</strong> meisten in unseren Reihen haben leidvolle<br />
Jahre nach der Niederlage hinter sich. Das waren<br />
Jahre, wo Fragen nach den Ursachen - auch ganz individuell<br />
- für viele zunächst im Vordergrund standen. <strong>Die</strong><br />
Antworten sind auch heute noch unterschiedlich. Und<br />
unterschiedlich ist auch das Bedürfnis, sich organisatorisch,<br />
ja parteilich zu binden; an wen zu binden?<br />
Zweitens. In mehr als 20 Jahren haben sich selbständige<br />
Parteien und Organisationen herausgebildet<br />
mit inzwischen eigenen Traditionen und Ansprüchen,<br />
leider auch manchmal Alleinvertretungsansprüchen.<br />
Und auch mit gegenseitigen Verletzungen, die Wunden<br />
hinterlassen haben.<br />
Allein diese Fakten mahnen zur Vorsicht und sehr<br />
überlegtem Vorgehen. Unsere heutige Beratung ist eine<br />
anerkennenswerte Initiative. Wir danken den Genossen<br />
der KPD. Sie wird aber zweifellos in ihrer Bedeutung<br />
beeinträchtigt, weil wichtige Abteilungen nicht<br />
zur Zusammenkunft aufgerufen haben und auch nicht<br />
beteiligt sind. Ich nenne hier nur die DKP und die KPF.<br />
Soweit mir bekannt, haben sie - wie auch andere -<br />
gewichtige Gründe. Damit möchte ich die Teilnahme<br />
einzelner Genossen aus diesen Parteien nicht geringschätzen.<br />
Aber Einzelinitiativen, vielleicht sogar mit<br />
der Absicht, neue Strukturen zu bilden, lösen die Probleme<br />
nicht, ja sie schaden eher.<br />
Also für mich ergaben sich schon im Vorfeld und<br />
ergeben sich weiterhin folgende Ausgangspunkte für<br />
das Anstreben einer Einigung:<br />
Erstens. <strong>Die</strong> Einheit kann nur ein breites Bündnis<br />
von Sozialisten und Kommunisten sein. Nur unter Berücksichtigung<br />
des akuten Kräfteverhältnisses ist eine<br />
Einige Reaktionen der Leser von DRF auf das<br />
„Bundesweite Treffen von Kommunisten, Sozialisten<br />
und anderen linken Kräften,<br />
die sich zum Marxismus-Leninismus bekennen“<br />
Es gibt zahlreiche Zuschriften an die Redaktion DRF,<br />
in denen Leser sich zum „Bundesweiten Treffen“<br />
am 9. Juni äußern. Hier einige exemplarische, gekürzte<br />
Auszüge aus uns vorliegenden Leserzuschriften:<br />
Aus dem Leserbrief von Carsten Hanke: „Aus vielen<br />
Gründen heraus habe ich an Eurer Veranstaltung<br />
teilgenommen und begrüße sehr, daß perspektivisch<br />
das Zusammenführen aller Kommunisten euer Ziel ist.“<br />
Siegfried Alt schreibt: (...) überprüft die inhaltlichen<br />
Voraussetzungen noch einmal. Bitte befragt auch<br />
die Mitglieder der DKP und der Kommunistischen<br />
Plattform (und auch die Parteilosen wie mich). Nur<br />
so kann auch ein Druck auf die Führungen dieser<br />
Gruppierungen entstehen. Ich danke euch für die Gelegenheit,<br />
meine Meinung äußern zu können (...).“<br />
Karl-Heinz Wendt schreibt: „<strong>Die</strong> Veranstaltung hat<br />
gezeigt, wie wichtig es ist, sich offensiv mit der Thematik<br />
des Zusammenschlusses aller sozialistischen<br />
und kommunistischen Kräfte zu befassen ... <strong>Die</strong> Anwesenden<br />
haben dieses Anliegen richtig verstanden<br />
(...) All jene, die aus den verschiedensten Gründen<br />
von einer Teilnahme abgesehen haben, müssen sich<br />
natürlich einerseits fragen lassen, was sie denn tun<br />
wollen, wenn sie das Gleiche wollen.“<br />
Einheit mit organisierter Einigung anzustreben und zu<br />
realisieren. Wunschdenken und Enge schaden uns. Unsere<br />
Lage erfordert eine kluge Bündnispolitik. <strong>Die</strong> mir<br />
jetzt vorliegende veränderte Einladung zu diesem Treffen<br />
und die vorgesehene Erklärung zeigen bereits einen<br />
Lernprozeß, indem von „Kommunisten, Sozialisten<br />
und anderen linken Kräften, die sich zum Marxismus-<br />
Leninismus bekennen“, die Rede ist. Im Übrigen war<br />
es die KPD, die das „Antifaschistische Komitee“ hier<br />
in Berlin initiierte.<br />
Zweitens. Einheit kann nicht durch Dekret geschaffen<br />
werden. Nicht von oben, schon gar nicht von einer<br />
einzelnen Partei oder Gruppe. Für neue Strukturen muß<br />
die Zeit reif sein.<br />
Drittens. Einigung ist auf Basis der Übereinstimmung<br />
in den grundsätzlichen Fragen unserer Weltanschauung<br />
anzustreben. Einzelfragen, die für den<br />
18. August 2012:<br />
68. Jahrestag der<br />
Ermordung<br />
Ernst Thälmanns<br />
zu einer reformistischen Partei. Gysi wollte im Vorfeld<br />
des „Vereinigungsprozesses“ mit der BRD die<br />
DKP ausschalten. An eine Vereinigung beider Parteien<br />
dachte er nicht. Offiziell wurde der DKP der Status<br />
einer kommunistischen Plattform der PDS angeboten.<br />
Dazu sollte sich jedoch die DKP auflösen und ihre Mitglieder<br />
einzeln in die PDS eintreten. Wenn ich richtig<br />
informiert bin, konnte mit nur einer Stimme Mehrheit,<br />
die auf dem DKP-Parteitag im März 1990 von den „Erneuerern“<br />
um Wolfgang Gehrke betriebene Auflösung<br />
verhindert werden. Mit Gehrke haben etwa 10.000 Mitglieder<br />
die DKP verlassen, von denen die meisten jedoch<br />
nicht in der PDS ankamen (G. Feldbauer). Wie<br />
bekannt ist, behauptete sich die DKP trotz eines gewaltigen<br />
Aderlasses in der BRD alt. Aber ihre Hoffnungen<br />
auf einen mächtigen Zustrom ehemaliger SED-<br />
Mitglieder erfüllten sich nicht.<br />
Keiner von uns kann voraussagen, wie sich eine ins<br />
Auge gefaßte einheitliche kommunistische Partei mit<br />
Masseneinfluß formieren wird, es sei denn, er spekuliert.<br />
Mit Bestimmtheit ist aber davon auszugehen,<br />
daß diese Partei - angesichts des bisher Gesagten - in<br />
einem Parteibildungsprozeß entstehen wird. In diesem<br />
Parteibildungsprozeß werden viele Widersprüche gelöst,<br />
auch Rückschläge bewältigt werden müssen. Deshalb<br />
kann dieser Prozeß auch nicht nach einer Termintabelle<br />
geführt werden. (...)<br />
In diesem Parteibildungsprozeß werden Kommunisten<br />
aus Ost und West zusammengeführt, die verschiedenen<br />
Generationen angehören und somit recht unterschiedliche,<br />
auch keine Parteierfahrung besitzen. <strong>Die</strong>ses<br />
Zusammenführen ist mit der weiteren Analyse unserer<br />
Niederlage verbunden.<br />
Denn die nachfolgenden Generationen brauchen<br />
überzeugende Antworten auf die Fragen nach den Ursachen<br />
unserer Niederlage. (...)<br />
gegenwärtigen Kampf ohne Bedeutung sind, zum Teil<br />
sogar vom Gegner bewußt zur Spaltung in unsere Bewegung<br />
hineingetragen wurden, dürfen nicht Gegenstand<br />
von Auseinandersetzungen sein.<br />
Was ist also notwendig, um zur Einheit und zur Einigung<br />
zu kommen?<br />
Es sind die gemeinsamen Aktionen gegen den<br />
gemeinsamen Gegner. Und es ist unsere Beteiligung<br />
an Aktionen, gemeinsam mit Menschen, die<br />
ehrlich und engagiert Veränderungen wollen. Das<br />
bringt uns als Kommunisten Achtung ein und erhöht<br />
unseren Einfluß.<br />
(...) Zu verstärken ist auch die Solidarität untereinander,<br />
die ich bisweilen vermisse. Wer angegriffen wird,<br />
muß sich auf seine Genossen verlassen können - auch<br />
öffentlich wahrnehmbar. Kritische Auseinandersetzungen<br />
untereinander ja, aber nicht jede unterschiedliche<br />
Meinung zum prinzipiellen Streit erheben. Und darüber<br />
vergessen, wer der wirkliche Gegner ist.<br />
Gemeinsames Vorgehen unterstützen, organisieren<br />
und stärken muß die besondere Verantwortung<br />
unserer Vorstände und Leitungen sein.<br />
Der vom Genossen Dr. Hillebrenner genannte<br />
Parteibildungsprozeß muß zielgerichtet im gemeinsamen<br />
Handeln von Basis und Leitungen<br />
vorangetrieben werden.<br />
Ich erfahre persönlich, wie auch in meiner Organisation,<br />
der GRH, daß solche Gemeinsamkeiten sich zunehmend<br />
entwickeln zwischen unseren Verbänden und<br />
Organisationen sowie mit Teilen von linken Parteien,<br />
aber auch mit nichtorganisierten Sympathisanten.<br />
Ich bin zuversichtlich, daß dies der Weg ist, um auch<br />
schrittweise (!), nämlich im gemeinsamen Kampf,<br />
zu einer Einheit, zu einer wirklichen Vereinigung zu<br />
kommen.<br />
Veranstaltung in Magdeburg ab 10.00 Uhr, Hof des Technikmuseums,<br />
Dodendorfer Straße, Kundgebung des Linken Bündnis Magdeburg.<br />
Veranstaltung in Freiberg (Sachsen) von 10.30 bis 11.00 Uhr,<br />
Meißener Ring, Ernst-Thälmann-Denkmal,<br />
Kundgebung der RotFuchs-Regionalgruppe.
4 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> August 2012<br />
Redaktionelle Vorbemerkung zum Beitrag<br />
Jugend ohne Zukunft? - „Gedanken zum Internationalen Tag der Jugend“<br />
<strong>Die</strong> Teilnehmer am „Bundesweiten Treffen von<br />
Kommunisten, Sozialisten und anderen linken<br />
Kräften, die sich zum Marxismus-Leninismus bekennen“<br />
haben in ihrer Gemeinsamen Erklärung<br />
vom 9. Juni 2012 einen verpflichtenden Beschluß<br />
gefaßt: „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ erhielt den Auftrag, in<br />
regelmäßigen Abständen „Beiträge zu Standpunkten<br />
und Erfahrungen von organisierten und<br />
nicht-organisierten Kommunisten, Sozialisten und<br />
zu weiteren Schritten auf dem Weg zu einer vereinten<br />
Kommunistischen Partei (...) zu veröffentlichen“<br />
(DRF 7/2012).<br />
<strong>Die</strong> Vereinten Nationen erklärten 1999 den 12. August<br />
zum Internationalen Tag der Jugend. Damit<br />
soll alljährlich auf die besorgniserregende Situation<br />
der jungen Menschen in aller Welt aufmerksam<br />
gemacht werden. Jugendarbeitslosigkeit, Bildungsmisere,<br />
Lehrstellenmangel, Drogensucht<br />
und Jugendkriminalität kennzeichnen derzeit die<br />
Lage großer Teile einer ganzen Generation, deren<br />
Zukunftsaussichten erheblich düsterer sind als<br />
die der vorhergehenden.<br />
<strong>Die</strong> schlimmste Geißel der Jugendlichen zwischen<br />
15 und 25 Jahren ist die Arbeitslosigkeit.<br />
Weltweit waren 2011 fast 75 Millionen Jugendliche<br />
arbeitslos. In der EU sind gegenwärtig über<br />
5,5 Millionen Jugendliche zum Nichtstun verurteilt.<br />
Das ist ein Anstieg von 40 Prozent seit 2008.<br />
In den von der Finanzkrise besonders hart betroffenen<br />
<strong>Länder</strong>n hat die Jugendarbeitslosigkeit<br />
nie dagewesene Ausmaße angenommen. In Italien<br />
und Portugal ist jeder dritte, in Spanien und<br />
Griechenland sogar jeder zweite Jugendliche davon<br />
betroffen.<br />
Alarmierend sind zwei aktuelle Trends: <strong>Die</strong> zunehmende<br />
Demotivation von Jugendlichen und<br />
der Anstieg der Arbeitslosigkeit unter den Hochschulabsolventen.<br />
Demotivierte Jugendliche besuchen<br />
weder eine Schule, noch haben sie einen<br />
Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Ihre Zahl betrug<br />
2010 in der EU 7,5 Millionen. Sie tauchen in keiner<br />
Arbeitslosenstatistik auf.<br />
Arbeitslosigkeit ist keineswegs ein Problem vor<br />
allem gering qualifizierter Jugendlicher. Zunehmend<br />
sind davon auch junge Akademiker betroffen.<br />
In den letzten Jahren verließen zum Beispiel<br />
300.000 junge spanische Akademiker das Land in<br />
der Hoffnung, anderswo eine Anstellung zu finden.<br />
Abgekoppelte Arbeitsmärkte:<br />
<strong>Die</strong> angebliche<br />
„Sonderstellung“ Deutschlands<br />
Verglichen mit diesen Entwicklungen in der EU<br />
scheint die BRD eine Ausnahme zu bilden. Bundesweit<br />
verkündet die Regierung auf Plakaten:<br />
„So viele Menschen in Arbeit wie nie zuvor.<br />
DANKE DEUTSCHLAND.“ <strong>Die</strong> FAZ schrieb<br />
am 1. Juni diesen Jahres: „Jugendarbeitslosigkeit<br />
erreicht Tiefstand. Niedrigster Wert seit der Wiedervereinigung.“<br />
Sie bezieht sich damit auf die<br />
Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Demnach<br />
waren im Mai 2012 insgesamt 254.000 Männer und<br />
Frauen unter 25 Jahren erwerbslos gemeldet. Das<br />
entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent<br />
in dieser Altersklasse für die BRD. Mit dieser<br />
positiven Entwicklung - so die FAZ - nehme<br />
Deutschland in „Europa eine Sonderstellung“ ein.<br />
<strong>Die</strong>se „Sonderstellung“ beruht - schaut man genauer<br />
hin (die rückläufigen Geburtenraten seit<br />
1989 bleiben unberücksichtigt) - auf der Vermehrung<br />
der atypischen Beschäftigungsverhältnisse,<br />
das heißt der prekären und Billig-Jobs. Dazu gehören<br />
die befristete Beschäftigung, die Teilzeitbeschäftigung,<br />
geringfügige Beschäftigungsverhältnisse<br />
bis 400 Euro und die Leiharbeit.<br />
Das Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung<br />
e.V. (isw) weist nach:<br />
Fast jede zweite Neueinstellung ist befristet. Heute<br />
gibt es rund 2,7 Millionen befristet Beschäftigte,<br />
Das ist eine Million mehr als Mitte der 90er Jahre.<br />
<strong>Die</strong> Zahl der Teilzeitbeschäftigten (ohne geringfügig<br />
Beschäftigte) hat sich innerhalb von 15 Jahren<br />
von 4,35 auf 8,7 Millionen verdoppelt. 1999<br />
Das Zentralorgan der KPD ist damit auch zu<br />
einem Forum weiter zu entwickeln, das - im Verbund<br />
mit der Schriftenreihe der KPD - nachdrücklich<br />
seinen Beitrag zur Diskussion von theoretischen<br />
und praktischen Fragen der Einheit der<br />
Kommunisten, Sozialisten leistet.<br />
Der nachfolgende Gastbeitrag von Dr. <strong>Die</strong>ter<br />
Hillebrenner (KAD) stellt im Anschluß an das<br />
„Bundesweite Treffen“ und punktuell bereits<br />
erfolgte Veröffentlichungen in DRF sowie im<br />
Internet den Auftakt für diese Unternehmung dar.<br />
Genosse Hillebrenner nimmt den „Internationalen<br />
Jugend ohne Zukunft?<br />
Gedanken zum „Internationalen Tag der Jugend“<br />
gab es rund 3,7 Millionen geringfügige Beschäftigungsverhältnisse.<br />
Heute sind es 4,8 Millionen.<br />
<strong>Die</strong> Zahl der Leiharbeiter hat sich seit 1994 verfünffacht,<br />
von 140.000 auf 800.000.<br />
Regierung und Monopolpresse verschweigen die<br />
gravierenden Probleme trotz sinkender Arbeitslosenzahlen.<br />
Jeder zehnte Jugendliche in der BRD<br />
braucht Hartz IV zum Überleben. <strong>Die</strong> Altersgruppe<br />
unter 30 Jahren verzeichnet im Vergleich zu allen<br />
anderen Altersgruppen mit 19 Prozent die höchste<br />
Armutsquote. In den neuen Bundesländern<br />
ist jeder Dritte zwischen 14 und 27 Jahren von<br />
Armut betroffen.<br />
Niedriglöhne (mit ihren Langzeitfolgen) breiten<br />
sich vor allem bei den Jugendlichen rasant<br />
aus. Einer Untersuchung des Deutschen Instituts<br />
für Wirtschaftsforschung zu Folge stieg der Anteil<br />
der jugendlichen Geringverdiener von 17 Prozent<br />
1995 auf 29 Prozent 2010. Der Anstieg ist<br />
damit doppelt so stark wie bei allen sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten.<br />
Unverändert hoch ist die Zahl jungerMenschen<br />
bis 29 Jahre ohne Berufsabschluß - 1,5 Millionen.<br />
Es fehlen 300.000 Ausbildungsplätze. 400.000 Jugendliche<br />
befinden sich in Warteschleifen. Auch<br />
wer einen Ausbildungsplatz findet, hat noch lange<br />
keine Perspektive im Beruf. Aus einer DGB-<br />
Jugendbefragung geht hervor, daß ein Drittel der<br />
Befragten nicht weiß, ob sie nach bestandener<br />
Ausbildungsprüfung weiterbeschäftigt werden.<br />
Jeder vierte Befragte wurde bereits informiert, daß<br />
er nicht übernommen wird. Ähnlich dramatisch<br />
ist die Situation bei den Jugendlichen, die ein Studium<br />
abgeschlossen haben. 28 Prozent der Absolventen<br />
gehen zunächst in ein Praktikum, 40<br />
Prozent von ihnen in ein unbezahltes. Nur jeder<br />
fünfte Absolvent findet nach dem Studium eine<br />
unbefristete Anstellung.<br />
Auch für die BRD gilt: Niemand leidet mehr<br />
unter der Finanz- und Wirtschaftskrise als die<br />
Jugend. <strong>Die</strong> Benachteiligung durch prekäre Arbeitsverhältnisse<br />
und Arbeitslosigkeit haben zugenommen.<br />
<strong>Die</strong> individuelle und berufliche Lebensplanung<br />
wird schwieriger. Junge Arbeitslose,<br />
auch wenn sie wieder Arbeit finden, haben in der<br />
Regel ein geringeres Einkommen. Ihr Risiko erneuter<br />
Arbeitslosigkeit hat sich erhöht. <strong>Die</strong> Risiken<br />
sozialer Ausgrenzung nehmen zu. „Arbeitslosigkeit<br />
in der Gegenwart folgt somit Armut in<br />
der Zukunft“, wird in „Klartext“ des DGB vom 25.<br />
Mai 2012 festgestellt.<br />
Mit der vermeintlichen Hoffnung, dem Schicksal<br />
„arbeitslos - chancenlos - perspektivlos“ zu<br />
entgehen, suchen Jugendliche individuelle Lösungen.<br />
<strong>Die</strong> damit verbundene Individualisierung<br />
scheinbarer Problemlösung hat desintegrierende<br />
Folgen. <strong>Die</strong> Erosion traditioneller sozialer und<br />
gesellschaftlicher Bindungen nimmt zu.<br />
Das Selbstverständnis von einem chancen- und<br />
perspektivlosen Schicksal hat Folgen. Viele betroffene<br />
Jugendliche sind von einem tiefen Mißtrauen<br />
Am 18. August 2012 findet eine Gedenkveranstaltung von KPD und DKP<br />
anläßlich der Ermordung Ernst Thälmanns in Halle/Saale statt.<br />
Veranstaltungsort: Thälmann-Denkmal, Voßstraße. Beginn: 10.00 Uhr.<br />
Es spricht der Vorsitzende der KPD, Genosse <strong>Die</strong>ter Rolle.<br />
Tag der Jugend“ (zu begehen am 12. August) zum<br />
Anlaß, die Zukunftsperspektiven der Jugend in<br />
Europa und speziell in Deutschland, fundiert<br />
durch belegte Zahlenwerke, kritisch zu erörtern.<br />
Er analysiert die konkrete Situation junger Menschen<br />
heute, und er vergleicht sie mit den Stellungnahmen<br />
und Einschätzungen, die von regierungsamtlicher<br />
Seite und natürlich der Wirtschaft<br />
abgegeben werden. So gelangt er zu einer begründeten<br />
politischen Bewertung und schließlich<br />
zu einer Antwort auf die Frage „Jugend ohne<br />
Zukunft?“ - die Antwort führt unmittelbar in<br />
in das politische und wirtschaftliche System erfüllt.<br />
Resignation und Rebellion liegen dicht beieinander.<br />
Politische Folgen der<br />
Jugendarbeitslosigkeit<br />
Besorgt verweist die Internationale Arbeitsorganisation<br />
(ILO) darauf, daß Arbeitslosigkeit nicht<br />
nur ein bedrohliches Problem für die Zukunft Jugendlicher<br />
selbst ist, sondern mehr und mehr für<br />
die kapitalistische Wirtschaft gravierende Langzeitfolgen<br />
hat. Der Generaldirektor der ILO, Juan<br />
Somavia, befürchtet „katastrophale soziale und<br />
politische Folgen“. In 45 der 119 von der ILO untersuchten<br />
<strong>Länder</strong> steige die Gefahr sozialer Unruhen,<br />
insbesondere in der EU und in den arabischen<br />
<strong>Länder</strong>n.<br />
In der Welle politischer und sozialer Proteste<br />
gegen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise,<br />
die die Welt 2011 erlebte, standen<br />
Jugendliche in vorderster Front. Deshalb wird<br />
auch 2011 vielfach als Jahr der Jugendproteste<br />
bezeichnet. Es waren vor allem junge Menschen,<br />
die 2011 gegen autoritäre Regimes, soziale Mißstände<br />
und die Macht der Banken und Ratingagenturen<br />
protestierten. Auch in der BRD standen<br />
und stehen Jugendliche in den vordersten<br />
Reihen, nicht nur bei antifaschistischen Aktionen.<br />
<strong>Die</strong> Bilder des Protestes gegen die Castor-<br />
Transporte sind ebenso gegenwärtig, wie die der<br />
Aktionen gegen das Bahnprojekt „S 21“, der Bildungsstreik<br />
der Schüler und Studenten in 40 Städten<br />
im November vergangenen Jahres oder die<br />
Aktionen während der Tarifverhandlungen.<br />
Der Internationale Tag der Jugend ist ein Anlaß,<br />
sich die Grundposition der Kommunisten im<br />
Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, für ein Recht<br />
auf Arbeit zu vergegenwärtigen. Ihr Kampf geht<br />
von der historisch-materialistischen Erkenntnis<br />
von der überragenden Bedeutung der Arbeit in<br />
der Menschheitsentwicklung aus. <strong>Die</strong> Arbeit,<br />
stellte Friedrich Engels fest, ist „die erste Grundbedingung<br />
allen menschlichen Lebens, und zwar<br />
in einem solchen Grade, daß wir in gewissem Sinne<br />
sagen müssen: Sie hat den Menschen selbst<br />
geschaffen“.<br />
<strong>Die</strong> Verweigerung dieser Grundbedingung allen<br />
menschlichen Lebens ist kein zeitweiliges gesellschaftliches<br />
Phänomen im Kapitalismus. Arbeitslosigkeit<br />
erwächst, wie Marx es nachwies,<br />
aus den der kapitalistischen Akkumulation innewohnenden<br />
Gesetzmäßigkeiten und Widersprüchen.<br />
<strong>Die</strong> Beseitigung der Arbeitslosigkeit bedarf<br />
deshalb anderer gesellschaftlicher Voraussetzungen.<br />
Um das Recht auf Arbeit in die Tat umzusetzen,<br />
reicht es nicht aus, die Systemfrage nur zu<br />
stellen. Sie muß auch beantwortet werden.<br />
„Vom Recht auf Arbeit“ -<br />
weit entfernt<br />
In der DDR war das Recht auf Arbeit Verfassungsrecht.<br />
Im Artikel 24 der DDR-Verfassung war zugleich<br />
festgeschrieben, das Recht auf Arbeit und<br />
die Pflicht zur Arbeit bilden eine Einheit. <strong>Die</strong>ses<br />
Recht wurde vor allem durch das gesellschaftliche<br />
Eigentum an den wichtigsten Produktionsmitteln<br />
und die politische Macht der Arbeiterklasse<br />
und ihrer Verbündeten gewährleistet. Der<br />
reale Sozialismus hatte damit auf deutschem Boden<br />
ein Beispiel geschaffen, wie die junge Generation<br />
in die Lage versetzt werden kann, ihre Geschicke<br />
die drängenden Aufgabenbestimmungen kommunistischer<br />
Jugendarbeit.<br />
Aus der vorprogrammierten, in vielen Fällen gar<br />
bereits bestehenden Prekarität für viele junge Menschen,<br />
die sich aus deren Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />
ergibt, leitet der Beitrag somit Fragestellungen<br />
ab, die unmittelbar an die zentralen Themen<br />
des „Bundesweiten Treffens ...“ anknüpfen.<br />
Wir rufen an dieser Stelle dazu auf, diese Diskussion<br />
aufzugreifen und konstruktiv-kritisch<br />
weiter zu führen.<br />
<strong>Die</strong> Redaktion<br />
selbst in die Hände zu nehmen und ihr eigenes<br />
Menschsein zu produzieren.<br />
Im Grundgesetz der BRD sucht man vergeblich<br />
nach einem Recht auf Arbeit. Das stimmt nicht<br />
nur nachdenklich, hat doch die Vollversammlung<br />
der Vereinten Nationen in ihrer 1948 angenommenen<br />
„Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“<br />
im Artikel 23, Absatz 1, festgestellt: „Jeder<br />
Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl,<br />
auf angemessene und befriedigende<br />
Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz gegen<br />
Arbeitslosigkeit.“ - Wen wundert es, wenn vor<br />
dem Hintergrund der Mißachtung dieses Grundrechts<br />
in der BRD die Verweise deutscher Politiker<br />
auf Menschenrechtsverletzungen in anderen<br />
<strong>Länder</strong>n mit dem Hinweis bedacht werden, zunächst<br />
im eigenen Haus ordentlich zu kehren und<br />
sich nicht in purer Heuchelei zu üben.<br />
Der Internationale Tag der Jugend sollte für<br />
Kommunisten auch ein Anlaß sein, gründlicher<br />
über die vorherrschende Meinung nachzudenken,<br />
die heutige Jugend sei politik- und parteiverdrossen.<br />
Kann man angesichts der jüngsten Proteste<br />
und Aktionen unter aktiver Beteiligung von Jugendlichen<br />
von Politikverdrossenheit sprechen? Wohl<br />
kaum. Es ist das tiefe Mißtrauen vieler Jugendlicher<br />
gegenüber den etablierten Parteien, das die Kommunisten<br />
mit Sorge wahrnehmen müssen. Denn<br />
angesichts der Schwäche der kommunistischen<br />
Bewegung in diesem Lande sind von diesem Mißtrauen<br />
auch die kommunistischen Parteien, Gruppierungen<br />
und Initiativen betroffen.<br />
Chancen kommunistischer<br />
Jugendpolitik nutzen!<br />
Mit der „Gemeinsamen Erklärung der Teilnehmer<br />
am bundesweiten Treffen von Kommunisten ...“<br />
vom 9. Juni 2012 sind günstige Möglichkeiten<br />
entstanden, daß sich organisierte und nichtorganisierte<br />
Kommunisten auch ihre Meinungen zu aktuellen<br />
Fragen der Jugendpolitik austauschen,<br />
weiterführende Überlegungen beraten und ihre<br />
Vorhaben abstimmen:<br />
- Wie können Kommunisten dazu beitragen,<br />
daß die Arbeiterjugend in den Betrieben und<br />
Gewerkschaften ihre Kraft mit der älterer<br />
Kollegen vereint?<br />
- Wie helfen Kommunisten die Überzeugung<br />
unter Studierenden und jungen Intellektuellen<br />
zu entwickeln, daß sie ihren Interessen nur<br />
gemeinsam mit der Arbeiterbewegung Geltung<br />
verschaffen können?<br />
- Welche Forderungen der Kommunisten sind<br />
es, die Jugendliche akzeptieren und sich zu<br />
eigen machen und die sie auch motivieren,<br />
über parteipolitische Konsequenzen nachzudenken?<br />
<strong>Die</strong> Gedanken am internationalen Tag der Jugend<br />
führen zu dem Schluß: Kämpfen lohnt sich. Damit<br />
die Jugend eine Zukunft hat!<br />
Dr. <strong>Die</strong>ter Hillebrenner<br />
Am 1. September 2012 findet von 13.00 bis 16.00 Uhr am Potsdamer Platz in Berlin<br />
ein Antikriegsmarkt durch verschiedene Gruppen der Friedenskoordination Berlin<br />
und Organisationen des Antifaschistischen Komitees gegen Krieg und Sozialraub unter<br />
dem Motto<br />
„Krieg darf kein Mittel der Politik sein“<br />
statt.
August 2012<br />
Kein Naziaufmarsch<br />
in Bad Nenndorf!<br />
Liebe Freundinnen und Freunde,<br />
liebe GenossInnen und MitstreiterInnen,<br />
am 4. August 2012 wollen - wie in den letzten<br />
Jahren - Nazis der sogenannten „Freien Kameradschaften“<br />
in Bad Nenndorf bei Hannover aufmarschieren.<br />
Mit der Initiative „Kein Naziaufmarsch<br />
in Bad Nenndorf“ wollen wir auf einer<br />
breiten Basis Menschen nach Bad Nenndorf<br />
mobilisieren. Unser Mittel dazu sind Massenblockaden<br />
- angelehnt an die Erfahrungen und<br />
Erfolge von Dresden und anderen Städten.<br />
Momentan unterstützen 90 verschiedene Gruppen,<br />
Parteien, Organisationen und Einzelpersonen<br />
die Resolution der Initiative, die auf der<br />
Aktivierungskonferenz Ende März verabschiedet<br />
wurde. Das Spektrum reicht von Antifa-Gruppen<br />
bis hin zu Orts- und Landesverbänden von<br />
Jusos, Grüne Jugend und solid sowie teilweise<br />
deren Mutterparteien. Abgeordnete der Grünen<br />
und der Linken finden sich ebenso darunter wie<br />
Gewerkschaftsgruppen und sogar der Bundesvorstand<br />
der ver.di-Jugend und noch viele mehr.<br />
Unterstützt den Aufruf zu Massenblockaden<br />
gegen den Naziaufmarsch in Bad Nenndorf.<br />
Mobilisieren wir viele Menschen aus verschiedenen<br />
Sprektren aus Hannover und Bad Nenndorf.<br />
Setzen wir ein Zeichen gegen Faschismus<br />
und Geschichtsrevisionismus!<br />
Weitere Informationen erhaltet ihr auf der<br />
Homepage der Initiative<br />
www.badnenndorf-blockieren.mobi<br />
Mobilisierungsmaterial (Plakate, Flyer,<br />
Aufkleber) könnt ihr unter der Adresse<br />
poststelle.initiative@web.de bestellen.<br />
Mit antifaschistischen Grüßen<br />
Antifaschistische Aktion Hannover (AAH)<br />
c/o Infoladen, Kornstraße 28-32, 30167 Hannover<br />
Bad Nenndorf nazifrei<br />
aahannover@gmx.de | www.antifa-hannover.de<br />
Kundgebungen<br />
anläßlich<br />
des 68. Jahrestages<br />
der Ermordung<br />
Ernst Thälmanns!<br />
Thälmann ehren<br />
ist Herzenssache!<br />
Sonnabend,<br />
18. August 2012:<br />
Kundgebung vor dem<br />
Ernst-Thälmann-Denkmal in<br />
Berlin in der Greifswalder Straße.<br />
Beginn 14.00 Uhr.<br />
Es spricht zu uns:<br />
Gert Julius<br />
(Vorsitzender des Bündnisses für Soziale<br />
Gerechtigkeit und Menschenwürde)<br />
Sonntag,<br />
19. August 2012:<br />
Kundgebung vor der<br />
geschändeten und zerstörten<br />
Ernst-Thälmann-Gedenkstätte,<br />
Ziegenhals<br />
(Seestraße 27, Niederlehme)<br />
Beginn 11.30 Uhr.<br />
Es sprechen:<br />
Mario Berrios Miranda<br />
(Vorsitzender der DKP Brandenburg).<br />
Moritz Hieronymi (Gymnasiast).<br />
Ein Vertreter der Antifaschistischen<br />
Linken Fürth (ALF), www.alf.blogsport.de<br />
Kulturangebot:<br />
Christa Weber, begleitet von einer<br />
Akkordeonistin, www.christa-weber.de<br />
Erklärung des ZK der KPD zur Aktion des Arbeitskreises der<br />
VVN-BdA Berlin „zum Gedenken an die in der Sowjetunion<br />
verfolgten, deportierten und ermordeten deutschen Antifaschisten“<br />
<strong>Die</strong> Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes<br />
- Bund der Antifaschisten Berlin (VVN-BdA)<br />
hatte am Mittwoch, dem 25. Juli 2012, ab 11.00<br />
Uhr in Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz, zu einer<br />
Veranstaltung<br />
„Den Namenlosen eine Stimme geben.<br />
Gedenken an die deutschen Opfer des<br />
Großen Terrors in der Sowjetunion“<br />
eingeladen.<br />
Hierzu erfolgten Ausführungen und das Verlesen<br />
von Namen „Betroffener“ durch den „Arbeitskreis<br />
zum Gedenken an die in der sowjetischen<br />
Emigration verfolgten, deportierten und<br />
ermordeten deutschen Antifaschisten bei der<br />
Berliner VVN-BdA“.<br />
Andere Beiträge wurden nach persönlicher<br />
Rücksprache mit dem Berliner Vorsitzenden der<br />
VVN-BdA, Hans Coppi, nicht zugelassen.<br />
Wir veröffentlichen daher nachstehend den kurzen<br />
Beitrag des Genossen Alfred Fritz, Mitglied<br />
des ZK der KPD:<br />
Wir erheben unseren Protest gegen die Instrumentalisierung<br />
der Opfer deutscher Antifaschisten<br />
in der Sowjetunion, die letztlich als<br />
Waffe zur Diskreditierung des Sozialismus genutzt<br />
wird. <strong>Die</strong> Absicht, jetzt eine Gedenktafel<br />
pauschalisiert für Opfer deutscher Kommunisten,<br />
Antifaschisten mit der Inschrift<br />
„Ehrendes Gedenken an Tausende deutscher<br />
Kommunisten und Antifaschisten, die in der<br />
Sowjetunion zwischen den 1930er und 1950er<br />
Jahren willkürlich verfolgt, entrechtet, in Straflager<br />
deportiert, auf Jahrzehnte verbannt und<br />
ermordet wurden“,<br />
am Haus der Partei <strong>Die</strong> Linke anzubringen,<br />
spielt notorischen Faschisten in die Hände, ist<br />
auch zu durchsichtig in einer Zeit, in der tagtäglich<br />
die Gleichsetzung von Faschismus und<br />
Sozialismus/Kommunismus propagiert wird und<br />
Haßtiraden über die Politik der Sowjetunion<br />
ausgeschüttet werden. Übrigens gibt es eine<br />
ähnliche Gedenkplatte mit provokatorischem<br />
Inhalt in der Gedenkstätte der Sozialisten Berlin-<br />
Friedrichsfelde, die ebenfalls Entrüstung vieler<br />
Menschen ausgelöst hat. Es zeigt sich, daß der<br />
Antikommunismus nach wie vor die Grundtorheit<br />
auch des 21. Jahrhunderts ist.<br />
Niemand will Opfer, zumal wenn es Unschuldige<br />
getroffen hat, totschweigen. <strong>Die</strong> hochbrisante<br />
Klassenkampfsituation am Vorabend des<br />
vom Faschismus ausgelösten Weltkrieges, in<br />
der zu Hunderten Agenten nicht nur des deutschen<br />
Geheimdienstes unter Admiral Canaris<br />
in das einzige sozialistische Land eingeschleust,<br />
Konterrevolutionäre aktiviert und gefälschte<br />
Dossiers den sowjetischen Organen zugespielt<br />
wurden, war Ausgangspunkt für größere Aktivitäten<br />
der Sicherheitsorgane im Überlebenskampf<br />
der Sowjetunion.<br />
Daß unter den Opfern - gewollt vom Feind -<br />
und auch infolge falscher und verleumderischer<br />
Bezichtigungen deutsche Antifaschisten,<br />
Kommunisten waren, ist schmerzhaft, ihre<br />
Keine Sorge, es geht nicht um die Einschätzung<br />
einer TV-Sendung, obwohl diese auch mit<br />
meinem Thema zu tun hat. Aber dazu später.<br />
Bis zum Ende des 2. Weltkrieges und noch<br />
Jahre danach wurde auf dem Lande produziert<br />
wie eh und je. Auf dem Gebiet der DDR gab es<br />
dank der Bodenreform keine Großgrundbesitzer<br />
mehr, aber ansonsten produzierte jeder für<br />
sich - die alteingesessenen Bauern ebenso wie<br />
die Landarbeiter und Umsiedler, die durch die<br />
Aufteilung der großen Güter zu Landbesitzern<br />
geworden waren.<br />
Im Sommer 1952, also vor 60 Jahren, beschloß<br />
die DDR-Regierung die Bildung landwirtschaftlicher<br />
Genossenschaften, zu denen sich die Bauern<br />
auf freiwilliger Basis zusammenschließen<br />
konnten. Das Ziel bestand darin, die Erzeugung<br />
von Agrarprodukten zu erhöhen, und die vorhandene<br />
Landtechnik effektiver zu nutzen.<br />
Anfangs traten die erhofften Effekte nur<br />
spärlich ein. <strong>Die</strong> Tradition der Bindung an die<br />
„eigene Scholle“, aber auch die westliche Propaganda,<br />
die von „Kolchosen nach sowjetischem<br />
Muster“ tönte, behinderten zeitweilig<br />
das gemeinsame Arbeiten.<br />
Im Laufe der Zeit erkannten aber immer mehr<br />
Bauern die Vorteile der genossenschaftlichen<br />
Produktion; mit der Steigerung der Produktionsergebnisse<br />
und der damit verbundenen<br />
Erhöhung der persönlichen Einkünfte, nicht<br />
zuletzt auch durch die moralische Aufwertung<br />
der Landarbeit (zum Beispiel Facharbeiterabschlüsse<br />
für Melker und andere) identifizierten<br />
sich immer mehr Bauern mit den genossenschaftlichen<br />
Arbeiten. Als Beweis könnte dienen,<br />
Bauer sucht Frau ...<br />
Rehabilitierung erfolgte nach individueller Prüfung<br />
durch die DDR-Organe.<br />
Während Denkmäler von Widerstandskämpfern<br />
gegen den Faschismus, von Kommunisten,<br />
Sozialisten, entweiht und entsorgt werden,<br />
wie auch in Ziegenhals, Straßen, die nach ihnen<br />
benannt sind, umbenannt werden, wird mit<br />
den jetzigen Maßnahmen der Antikommunismus<br />
angeheizt, der Sozialismus verteufelt, um<br />
keine Alternative zu dem krisengeschüttelten<br />
Kapitalismus mit seinen menschenfeindlichen<br />
Ausbeutersystem aufkommen zu lassen.<br />
Der Jugend soll ein Schreckensbild des Sozialismus<br />
vermittelt werden, wohl wissend um<br />
seine politische, soziale und menschliche Überlegenheit,<br />
um sie reif zu machen, sich zur Verteidigung<br />
des Kapitalismus bereit zu finden und<br />
auf fremden Hoheitsgebieten im Interesse des<br />
Finanzkapitals zu kämpfen und notfalls ihr Leben<br />
zu lassen.<br />
Wenn von Verbrechen gegen die Menschlichkeit<br />
gesprochen wird, so ist die Einzigartigkeit<br />
der vom Faschismus organisierten Verbrechen<br />
gegenüber anderen Völkern, ist der<br />
Holocaust hervorzuheben. Aber auch die gegenwärtigen<br />
Kriegsverbrechen, Verbrechen<br />
gegen die Menschlichkeit durch die NATO-<br />
Mächte im Zusammenhang mit dem Überfall<br />
auf andere <strong>Länder</strong>, an dem der deutsche Imperialismus<br />
beteiligt ist, wie die Bombardierung<br />
Jugoslawiens, die Kriege in Afghanistan, Irak,<br />
Libyen, die verdeckte Kriegsführung gegen<br />
Syrien und Iran, die Hunderttausende unschuldige<br />
Opfer kosteten, wären zu nennen. Wenn<br />
von Ehrungen gesprochen wird und Gedenktafeln/Gedenksteine<br />
zu errichten wären, gäbe<br />
es hier ein breites Forschungs- und Betätigungsfeld<br />
in der BRD.<br />
Und wo bleiben die Gedenktafeln für die<br />
Tausenden durch die BRD-Regierung zu Unrecht<br />
inhaftierten, verfolgten, diskriminierten<br />
und damit wirtschaftlich ruinierten und teilweise<br />
auch in den Tod getriebenen Antifaschisten,<br />
VVN-Kameraden, Kommunisten, FDJler,<br />
nur weil sie Mitglied einer der Organisationen<br />
waren und anderen Jugendlichen aus den<br />
50iger bis in die 60iger Jahre hinein, weil sie<br />
gegen Remilitarisierung der BRD und für die Einheit<br />
Deutschlands, „für Einheit und Gerechten<br />
Frieden“ auf der Grundlage des Potsdamer Abkommens<br />
auf die Straße gingen?<br />
Aber dafür einzutreten, kommt einigen Organisationen<br />
und Forschungskreisen und natürlich<br />
auch dem jetzigen Präsidenten der BRD,<br />
Gauck, nicht in den Sinn. <strong>Die</strong>ser stimmt lieber<br />
in den Chor der Antikommunisten als ihr wesentlicher<br />
Dirigent ein mit der Forderung nach<br />
einem Denkmal der „Opfer des Weltkommunismus“<br />
und einem Gedenktag am 23. August für<br />
die „Opfer totalitärer und autoritärer Regime“<br />
in Europa.<br />
Widerstand aller Antifaschisten,<br />
Humanisten, Demokraten ist angesagt!<br />
Keiner sage, er habe diese gefährliche<br />
Entwicklung nicht erkannt!<br />
daß nur ein geringer Prozentsatz der ehemaligen<br />
LPG-Mitglieder nach 1990 den Weg der<br />
(Re-)Privatisierung einschlug.<br />
<strong>Die</strong> neuen Produktionsbedingungen haben<br />
gravierende Veränderungen im Leben der Landbevölkerung<br />
nach sich gezogen. Erstmalig gab<br />
es eine geregelte Arbeitszeit, es gab Feierabend<br />
und Urlaub. <strong>Die</strong> Agrartechnik, aber auch die<br />
sozialen Lebensbedingungen zogen viele junge<br />
Menschen in landwirtschaftliche Berufe. Mit<br />
der ökonomischen Festigung der LPGn fand<br />
auch die Kultur Einzug in die Dörfer. Es entstanden<br />
Polikliniken, Kinderkrippen und -gärten,<br />
Kultur- und Klubhäuser wurden gebaut.<br />
Und nun komme ich auf die „suchenden“<br />
Bauern in der Überschrift dieses Artikels zurück.<br />
Natürlich ist diese „Suche“ dem nicht gerade<br />
leichten Leben auf dem Einzelbauergehöft<br />
westlicher Prägung geschuldet. Der Bauer muß<br />
eine Frau suchen, weil in der Einzelbauernwirtschaft<br />
eben kein Feierabend, kein bezahlter<br />
Urlaub gegeben ist. <strong>Die</strong> Bauerntöchter kennen<br />
diese Bedingungen und sind bemüht, ihr Leben<br />
anders zu gestalten. <strong>Die</strong> sogenannte Landflucht<br />
in den alten Bundesländern ging in erster<br />
Linie von den Frauen aus. <strong>Die</strong> Jungbauern als<br />
Hoferben bleiben dabei auf der Strecke.<br />
<strong>Die</strong> Sendung „Bauer sucht Frau“ hat deshalb<br />
sicher einen für diese Bedingungen zugeschnittenen<br />
Sinn. Im Grund genommen wird<br />
hier ein zutiefst menschliches Problem aufgezeigt,<br />
das allerdings in der sozialistischen DDR<br />
schon längst gelöst war.<br />
EvKo<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 5<br />
PRESSEMITTEILUNG<br />
Bundesfamilienministerin<br />
Schröder verletzt gezielt<br />
internationale Standards<br />
Wie einige rechtsgerichtete online-Medien berichten,<br />
hat Bundesfamilienministerin Schröder<br />
eine „Patenschaft für politische Gefangene in<br />
Kuba übernommen“ (igmf.de, 26. Juni 2012).<br />
Schröder stammt aus der hessischen Stahlhelmfraktion<br />
der CDU um den früheren Ministerpräsidenten<br />
Roland Koch und den ehemaligen<br />
Schatzmeister dieser Partei, Casimir Prinz zu<br />
Sayn-Witgenstein. <strong>Die</strong>ser hatte zur Vertuschung<br />
der CDU-Spenden-Affäre in Januar 2000 behauptet,<br />
deren Schwarzgelder von ausländischen<br />
Konten stammten aus „jüdischen Vermächtnissen“.<br />
Michel Friedmann urteilte damals, daß nur<br />
ein „krankes Hirn“ sich eine derartige „Lügenversion“<br />
ausdenken könne (Quelle: Tagesspiegel,<br />
18. Januar 2000).<br />
<strong>Die</strong> neue „Patentante“ Schröder agiert über ein<br />
Jahrzehnt später genau in dieser Tradition, indem<br />
sie hierzulande antifaschistisches Engagement<br />
kriminalisiert, gewalttätige Nazi-Umtriebe<br />
dagegen bagatellisiert und damit hoffähig macht<br />
und sich andererseits um vorgeblich „politische<br />
Gefangene“ ausgerechnet in Cuba kümmert. <strong>Die</strong><br />
aktuelle Schrödersche Aktion ist nichts anderes<br />
als eine dreiste Einmischung in die inneren<br />
Angelegenheiten Cubas. In jedem anderen Land<br />
der Welt, das sich dem Völkerrecht und den internationalen<br />
Gepflogenheiten verpflichtet fühlt,<br />
würde diese Ministerin sofort entlassen. Aber<br />
bekanntlich werden im Kampf gegen die cubanische<br />
Revolution alle Hemmungen fallen gelassen<br />
und sind anscheinend alle Mittel erlaubt,<br />
sowohl auch in einer Merkel-Regierung.<br />
- Wir protestieren entschieden gegen diesen<br />
unfreundlichen Akt einer deutschen Bundesministerin<br />
gegenüber dem souveränen Staat<br />
Cuba.<br />
- Wir fordern die Bundeskanzlerin Merkel auf,<br />
diese Person endlich zu entlassen.<br />
- Wir fordern die Bundesregierung auf, mit<br />
Cuba gleichberechtigte zwischenstaatliche<br />
Beziehungen ohne Einmischung und Bevormundung<br />
zu pflegen, so wie es zwischen den<br />
Staaten aller Welt üblich sein sollte.<br />
- Wir fordern die Bundesregierung auf, sich<br />
gegenüber ihrem Partner USA für eine Beendigung<br />
der seit 52 Jahren anhaltenden<br />
umfassenden Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade<br />
einzusetzen.<br />
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V.,<br />
Regionalgruppe Essen<br />
i. A. Heinz-W. Hammer, Vorsitzender<br />
Weltweit am 5. August 2012<br />
von 15.00 bis 23.00 Uhr.<br />
Der Fünfte für die Fünf,<br />
zum Fünften jeden Monats:<br />
Erheben wir unsere Stimme<br />
für die Cuban Five!<br />
Weitere Informationen<br />
unter:<br />
http://www.fgbrdkuba.de/termine<br />
/kalender.html#cuban-five-01<br />
Traditionsgemäß findet am 1. September<br />
2012 vor der Dreikönigskirche in Dresden<br />
das Treffen zur Friedensinitiative und zur<br />
Verhinderung eines Krieges im Nahen Osten<br />
statt.<br />
Veranstalter:<br />
KAD; Bündniskräfte für Frieden,<br />
gegen Krieg!<br />
Uhrzeit: 18.00 Uhr
6 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> August 2012<br />
Erich Honecker: „Letzte Aufzeichnungen - Für Margot“<br />
Erich Honecker wäre am 25. August 2012 100<br />
Jahre alt geworden. Aus diesem Anlaß hat sich<br />
seine Witwe Margot Honecker nach langem Zögern<br />
entschlossen, die Tagebuchnotizen seiner<br />
letzten Haft im Jahr 1992 in Berlin-Moabit zu<br />
veröffentlichen. Dort hatten ihn die Faschisten<br />
bereits von 1935 bis 1945 inhaftiert.<br />
Vorausgegangen war eine wahre Menschenjagd<br />
auf die Honeckers, die sie von der DDR<br />
über Moskau in die dortige chilenische Botschaft<br />
und nach dem Verrat durch die Jelzin-Clique direkt<br />
zurück nach Berlin führte. 1<br />
Es ging dabei von Anfang an um eine Abrechnung<br />
mit der sozialistischen DDR. Dafür<br />
sollten deren führende Vertreter vorgeführt,<br />
gedemütigt und schließlich abgeurteilt werden.<br />
Honecker war zu diesem Zeitpunkt bereits<br />
sterbenskrank. Der fortschreitende Verfall wird<br />
in den Tagebuchnotizen ebenso dokumentiert<br />
wie sein Wille, sich vor den Schranken der deutschen<br />
Klassenjustiz dennoch nicht brechen zu<br />
lassen.<br />
Bezug nehmend auf seine zweite Haft im<br />
selben Gefängnis konstatiert Honecker: „Nicht<br />
ein Nazirichter wurde (...) rechtskräftig in der<br />
Bundesrepublik verurteilt. Nicht einer. Und diese<br />
Justiz wird nun über mich und meinesgleichen<br />
zu Gericht sitzen.“ (Seite 15).<br />
„Der Prozeß soll zwei Jahre dauern. So lange<br />
ich lebe, werde ich mich offensiv verteidigen.<br />
<strong>Die</strong>s bin ich in erster Linie den Bürgern der DDR<br />
schuldig.“ (Seite 31). „Ich hoffe sehr, daß ich in<br />
der Lage bin, unsere Sache, die Sache der Republik,<br />
zu vertreten.“ (Seite 56). „Du hast recht,<br />
unsere Verantwortung ist groß. Deshalb ist es<br />
wichtig, daß ich den Prozeß durchstehe. Nicht<br />
meinetwegen, sondern wegen der Sache, wegen<br />
der sozialistischen Idee. Das bin ich den<br />
Genossen schuldig, die jahrzehntelang für den<br />
Sozialismus gekämpft haben.“ (Seite 111). „Deshalb<br />
ist es wichtig, wenn es zum Prozeß kommt,<br />
daß ich dort meine Position klarmache. Das wird<br />
vermutlich meine letzte Arbeit sein (...) Man zielt<br />
auf mich, meint aber die DDR.“ (Seite 117f.).<br />
<strong>Die</strong>s sehen übrigens die bürgerlichen Medien<br />
- aus ihrer Sicht - genau so. Im Bild-Aufmacher<br />
vom 30. Juli 1992 heißt es: „Erich Honecker<br />
ist zu spät gekommen. Und zu spät gegangen.<br />
Sein Leben steht für den Aufstieg und Fall des<br />
Weltkommunismus. Jetzt wird er sich als höchster<br />
Vertreter des deutschen Kommunismus vor<br />
Gericht verantworten müssen.“ Und die taz sekundiert<br />
am selben Tag: „Aber abhängig von<br />
der Frage, ob ein Strafprozeß gegen Honecker<br />
juristisch haltbar bzw. rechtspolitisch sinnvoll<br />
ist - an seiner Person und dem von ihm repräsentierten<br />
Regime gibt es nichts zu retten und<br />
nichts zu rechtfertigen.“<br />
Den Anachronismus seines Prozesses deckt<br />
der Angeklagte selbst mehrfach auf, so beispielsweise<br />
im Eintrag vom 11. August: „Im Radio melden<br />
sie, daß Gorbatschow nach Berlin kommt,<br />
um Ehrenbürger der Stadt zu werden. Welch<br />
doppelbödige Moral ist hier am Werke? Der<br />
ehemalige Generalsekretär der Kommunistischen<br />
Partei der Sowjetunion wird von den selben<br />
Leuten ans Herz gedrückt, die einen anderen<br />
Generalsekretär einsperren.“ (Seite 36). Hier<br />
wird zugleich seine Einschätzung des früheren<br />
Generalsekretärs der KPdSU deutlich, die in<br />
späteren Einträgen, unterfüttert mit zahlreichen<br />
Fakten, mehrfach zum Ausdruck kommt.<br />
Dem stellt er in mehreren Eintragungen die historische<br />
Bedeutung der DDR, die vor allem nach<br />
deren Liquidierung offen zu Tage liegt (Krieg gegen<br />
Jugoslawien, Zerstörung der DDR-Industrie,<br />
In meiner Kindheit begleiteten mich „Tinko“<br />
und „Pony Pedro“. Sie waren auch die Wegbegleiter<br />
meiner Kinder. Später waren es der<br />
„Wundertäter“, „Ole Bienkopp“, „Schulzenhofer<br />
Kramkalender“ und „Der Laden“, die<br />
mich faszinierten. Das sind nur einige Werke,<br />
welche Erwin Strittmatters Feder entsprangen.<br />
Erwin Strittmatter wurde am 14. August 1912<br />
in Bohsdorf (nahe Spremberg) geboren. Geprägt<br />
durch seine Familie, schloß er sich schon<br />
in jungen Jahren der SPD an. Seit 1957 lebte er<br />
mit seiner dritten Frau Eva auf dem Schulzenhof<br />
im Ruppiner Land, wo er als Schriftsteller<br />
und Pferdezüchter bis zu seinem Tode arbeitete.<br />
Massenerwerbslosigkeit usw.) gegenüber (Seiten<br />
38, 42ff., 77, 80f. unter anderem) - inklusive der<br />
Bedeutung des internationalistischen Handelns,<br />
beispielsweise gegenüber Kuba und anderen<br />
<strong>Länder</strong>n des Trikonts (Seite 50), so zum Beispiel<br />
exemplarisch am 18. September: „<strong>Die</strong> Bosse<br />
in den international handelnden Konzernen<br />
und Banken entscheiden über <strong>Länder</strong>grenzen<br />
hinweg über die ökonomische und soziale Entwicklung<br />
von Staaten. (...) Auch die deutsche<br />
Bourgeoisie wird auf Dauer den hohen Stundenlohn<br />
der BRD nicht halten können, der ja zur<br />
Verschleierung der Profite dient. (...) Der angebliche<br />
Aufschwung Ost ist in Wahrheit ein Aufschwung<br />
West, ein Konjunkturprogramm auf<br />
dem Rücken der Ossis. Fragt auch nur einer,<br />
warum die arme DDR mit ihrer Kommando-Wirtschaft<br />
sich Kinderkrippen, Ferienlager, Kultur,<br />
Bildung etc. leistete, aber die reiche BRD nicht<br />
und im sozialen Bereich zunehmend Abstriche<br />
macht? Hat das nichts mit dem Charakter der<br />
Gesellschaft zu tun?“ (Seite 124f.).<br />
Eine Besonderheit des Buches besteht darin,<br />
daß den Aufzeichnungen Honeckers nach jedem<br />
Tag ausführliche Anmerkungen der Herausgeber<br />
zugeordnet sind, so daß sich sowohl<br />
Hintergründe zu genannten Personen wie die<br />
geschichtlichen Sachverhalte unmittelbar erschließen.<br />
Zu diesen sachlichen Anmerkungen<br />
zählen auch einmalige zeitgegeschichtliche<br />
Dokumente, so beispielsweise das vom Armeegeneral<br />
und Stabschef der <strong>Vereinigt</strong>en Streitkräfte<br />
des Warschauer Vertrages, Mitglied des ZK<br />
der KPdSU, Anatoli I. Gribkow, und Marschall<br />
Kulikow an das Berliner Gericht gesandte Schreiben,<br />
in dem ausführlich die völkerrechtliche<br />
Zuständigkeit der UdSSR für das Grenzregime,<br />
dessentwegen Honecker angeklagt wurde, belegt<br />
wird. (Seite 112ff.).<br />
Am 12. November 1992 begann der Prozeß.<br />
Am 3. Dezember, dem sechsten Prozeßtag, erhält<br />
der Angeklagte das Wort und verliest die<br />
Erklärung, an der er während der vorangegangenen<br />
Monate intensiv gearbeitet hatte. <strong>Die</strong>se<br />
Rede war auf Betreiben des Solidaritätskomitees 2<br />
von dessen Mitglied Helmut Große bereits Ende<br />
1992 als Broschüre veröffentlicht worden. Sie<br />
ist in dem vorliegenden Buch nochmals in ganzer<br />
Länge abgedruckt (Seiten 146 bis 168) und<br />
stellt ein historisches Dokument dar, das es unbedingt<br />
wert ist, noch- oder auch erstmals ausführlich<br />
studiert zu werden.<br />
Trotz allem Vernichtungswillen konnte die<br />
deutsche Klassenjustiz schließlich die immer<br />
bedrohlicheren medizinischen Diagnosen nicht<br />
mehr verleugnen. <strong>Die</strong> Anwälte hatten in einer<br />
Verfassungsbeschwerde vom 29. Dezember erneut<br />
deutlich gemacht, daß eine Prozeßfortführung<br />
bedeute, daß „der Gerichtssaal für den Angeklagten<br />
zum Sterbezimmer“ werden würde.<br />
(Seite 182).<br />
Am 7. Januar 1993 wurde der Beschluß verkündet,<br />
„das Verfahren gegen Honecker von dem<br />
seiner mitangeklagten Genossen abzutrennen,<br />
was eine Vorentscheidung darstellte“ (Seite 185).<br />
Am 13. Januar flog Honecker um 20.25 Uhr mit<br />
Unterstützung und Begleitung des Solidaritätskomitees<br />
ab Tegel zu seiner Frau Margot nach<br />
Chile. Erich Honecker starb am 29. Mai 1994 in<br />
Santiago de Chile.<br />
Der deutsche Imperialismus wollte Honecker<br />
politisch-moralisch brechen. Das ist ihm nicht<br />
gelungen.<br />
Der deutsche Imperialismus wollte Honecker<br />
(alternativ) vor den Schranken des Gerichts physisch<br />
zerstören. Auch diese Hoffnung hatte sich<br />
Erwin Strittmatter<br />
mit der erzwungenen Einstellung des Verfahrens<br />
zerschlagen.<br />
<strong>Die</strong> Verwüstungen, die der Kapitalismus nach<br />
dem Anschluß der DDR nunmehr gesamtdeutsch<br />
angerichtet hat und weiter anrichtet, konnten<br />
dagegen bis heute nicht gestoppt werden.<br />
Für den notwendigen Abwehrkampf ebenso<br />
wie für eine unausweichliche Gegenoffensive<br />
sollten sich die handelnden Kräfte allerdings<br />
ihrer eigenen Geschichte bewußt sein. Dazu<br />
gehört auch der standhafte Kampf des Antifaschisten<br />
und obersten Repräsentanten der DDR<br />
Erich Honecker vor den Schranken der deutschen<br />
Klassenjustiz. Insofern ist das vorliegende<br />
Buch auch ein Beispiel für politisch-moralisch<br />
aufrechtes Handeln von Kommunisten in<br />
schwersten Stunden.<br />
Heinz W. Hammer,<br />
Gründungsmitglied des „Solidaritätskomitees<br />
für Erich Honecker, verfaßt am 18. März 2012<br />
(Tag des Politischen Gefangenen) 3<br />
Fußnoten:<br />
1 <strong>Die</strong> Ankunft am 29. Juli 1992 in Moabit ist im<br />
Internet als Video dokumentiert unter:<br />
http://www.myvideo.de/watch/5885126/Erich<br />
Honecker 29 07 1992 Ankunft in Berlin Moabit<br />
2 Das „Solidaritätskomitee Erich Honecker“ hatte<br />
sich nach Besuchen bei den Honeckers im Sommer<br />
1990 im Sowjetischen Militärhospital Beelitz auf<br />
Initiative der kommunistischen Persönlichkeiten<br />
Werner Cieslak (Essen) und Heinz Junge (Dortmund)<br />
am 15. Dezember 1990 gegründet und sich<br />
von dieser Tagung aus direkt mit einem „Appell an<br />
die Bundesregierung und an die Öffentlichkeit“<br />
gewandt sowie in Folgejahren mit sehr bescheidenen<br />
Mitteln, aber viel Engagement darum bemüht,<br />
der reaktionären Kampagne, die auch in weiten<br />
Teilen der Linken verbreiteten Niederschlag fand,<br />
die eigenen Positionen der Klassensolidarität<br />
entgegen zu setzen.<br />
3 Eine Langfassung des Textes wurde in der Zeitschrift<br />
„Theorie & Praxis - Sozialismus in Wissenschaft<br />
und Politik“ veröffentlicht:<br />
http://theoriepraxis.wordpress.com/2012/04/19/<br />
erich-honecker-letzte-aufzeichnungen-fur-margot/<br />
(edition ost im Verlag Das Neue Berlin, Berlin, 2012,<br />
ISBN: 978-3-360-01837-3, 190 Seiten, 14,95 Euro)<br />
Erwin Strittmatter war einer der bekanntesten<br />
Schriftsteller der DDR.<br />
Er verstand es wie keine anderer, das Leben<br />
auf dem Lande, die Entwicklung des Landlebens<br />
in der DDR, die sorbischen Traditionen<br />
in der Niederlausitz darzustellen. Und immer<br />
war es der Mensch neben dir, der sich in seinen<br />
Büchern und Geschichten wiederfand.<br />
Wir würdigen Erwin Strittmatter als einen<br />
Mann, der durchaus ein Querkopf, aber immer<br />
den Menschen an seiner Seite verbunden war.<br />
Lob und hohe Anerkennung dem Verfasser Wilhelm Deistel zu seinem Beitrag „Fußball, ein Mittel, die Massen zu manipulieren“ in<br />
„<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ vom 94. Jahrgang, Nr. 7 - Juli 2012.<br />
Ich gratuliere dem Verfasser Wilhelm Deistel zum Beitrag über den Mißbrauch des Sports zur Kapitalanhäufung der „Bourgeoisie<br />
Deutschlands“ wie im Falle der Fußball EM 2012. Wie wahr ist doch die Demagogie der „Herrscher Deutschlands“ geschildert. Seit<br />
langer Zeit ein Beitrag, der die Anforderungen in „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ erfüllt. Weiter so!<br />
Otto A. Semmler, Kommunist, Erfurt, 8. Juli 2012<br />
Iris<br />
Einladung<br />
Werte Freunde, werte Genossen,<br />
die Kommunistische Partei Deutschlands führt<br />
organisiert durch die Regionalorganisation Unstrut-Hainich-Kreis<br />
in Bad Langensalza am<br />
25. August 2012<br />
in der Zeit von<br />
14.30 bis 17.00 Uhr<br />
aus Anlaß des 100. Geburtstages des Generalsekretärs<br />
der SED und Staatsratsvorsitzenden<br />
der DDR, Erich Honecker, eine Veranstaltung<br />
durch.<br />
Veranstaltungsort:<br />
99947 Bad Langensalza,<br />
Steinweg 1 (Pension Zöllner)<br />
Tagesordnung:<br />
1. Nationalhymne der DDR.<br />
2. Begrüßung.<br />
3. Bemerkungen zum Leben Erich Honeckers<br />
(Inge Ehegötz).<br />
4. Kurzbiographie (Frank Haßkerl).<br />
5. Moabiter Notizen und letzte Aufzeichnungen<br />
(Kurt Ehegötz).<br />
6. Forum.<br />
7. Schlußbemerkungen.<br />
8. Internationale.<br />
Mit kommunistischen Grüßen<br />
i. A. Kurt Ehegötz Frank Haßkerl<br />
PRESSEMITTEILUNG<br />
Verfassungsschutzbericht<br />
2011 vorgestellt:<br />
Mehr rechtsradikale<br />
Kriminalität in Sachsen-Anhalt<br />
Am 10. Juli 2012 hat Sachsen-Anhalts Innenminister<br />
Holger Stahlknecht den Landesverfassungsschutzbericht<br />
für das Jahr 2011 vorgestellt.<br />
Nach einer Meldung des MDR ist die Zahl der<br />
rechtsextremistisch motivierten Straftaten im vergangenen<br />
Jahr in Sachsen-Anhalt deutlich angestiegen.<br />
1.431 Fälle, davon 975 Propagandadelikte<br />
und 92 Gewaltdelikte, wurden gezählt. Demnach<br />
haben die politisch als „rechts“ motivierten Straftaten<br />
im Vergleich zum Jahr 2010 um 22 Prozent<br />
zugenommen. <strong>Die</strong> der rechten Szene als zugehörig<br />
Klassifizierten sei konstant geblieben. Der<br />
rechtsextremen NPD gehören 250 Mitglieder an.<br />
<strong>Die</strong> Zahl der gewaltbereiten Rechtsextremisten<br />
ist im Vergleich zu 2010 von 760 um 40 Personen<br />
gesunken. <strong>Aller</strong>dings seien diese wiederum zu<br />
anderen Aktionsgruppen abgewandert, sagte<br />
Stahlknecht. Zudem gebe es 290 Neonazis, die<br />
nicht Mitglied der NPD sind.<br />
Robert Fietzke, Pressesprecher des Bündnis „Magdeburg<br />
Nazifrei“, erklärt dazu, daß es unter den<br />
sich verschärfenden Bedingungen um so wichtiger<br />
ist, sich klar gegen rechte Politik und Gewalt<br />
zu positionieren: „Es ist absolut notwendig<br />
und jederzeit legitim, sich den Rechten in<br />
den Weg zu stellen. Unser Vorhaben ist es, den<br />
Naziaufmarsch im Januar in Magdeburg zu blockieren.<br />
Es wird ein friedlicher Protest werden,<br />
aber auch ein deutliches Signal an die rechte<br />
Szene. Magdeburg ist kein Ersatz für Dresden.<br />
Gerade aber in Bezug auf die Ermittlungspannen<br />
und groben Fehler beim Verfassungsschutz sei<br />
unklar, ob die Daten nicht grob unterschätzt werden.“<br />
Er betonte, daß es zudem wenig hilfreich<br />
sei, mit der Rede von „Rechtsextremisten“ die<br />
demokratiepolitsich und wissenschaftlich höchst<br />
umstrittene Extremismustheorie anzuwenden.<br />
Begrifflich fände im Amtsterminus „Extremismus“<br />
eine Gleichstellung der linken und rechten Szene<br />
statt, die eine Bagatellisierung der rechten Szene<br />
bedeute. Und Verharmlosung rechter Gewalt<br />
sei nun gerade kein erwünschter Effekt. Am Beispiel<br />
Insel und der Weigerung der Einsatzkräfte<br />
vor Ort, gegen Gewaltbereite strafrechtlich vorzugehen,<br />
sei abzulesen, daß seitens der Polizei<br />
nicht mit aller Konsequenz gegen rechte Gewalt<br />
vorgegangen wird.<br />
„Dennoch haben wir in Magdeburg allen Grund,<br />
zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Mit dem<br />
Bündnis ,Magdeburg Nazifrei’ gibt es eine zusätzliche<br />
Möglichkeit, auch im Januar in Magdeburg<br />
an die erfolgreichen Blockaden in Dresden<br />
anzuknüpfen“, ist sich Robert Fietzke sicher.<br />
Bündnis „Magdeburg Nazifrei“
August 2012<br />
<strong>Die</strong> Glut bewahren!<br />
Nicht die Asche.<br />
Wir haben uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt:<br />
<strong>Die</strong> im Mai 2010 abgerissene Ernst-Thälmann-<br />
Gedenkstätte soll in Ziegenhals, dort wo sie stand,<br />
wiedererrichtet werden! Obwohl das kein Nahziel<br />
ist, halten wir daran fest, weil bereits zu viele<br />
Straßen und Plätze - unseren Vorbildern gewidmet<br />
- umbenannt; weil schon zu viele Denkmäler<br />
und Gedenkstätten der Arbeiterbewegung<br />
geschändet, sinnentleert, oder - teilweise kampflos<br />
- abgerissen und zerstört wurden.<br />
Welche nächsten<br />
Schritte planen wir?<br />
Unsere wichtigste Aufgabe bleibt die Durchführung<br />
von drei Kundgebungen im Jahr in Ziegenhals.<br />
Unsere nächste Kundgebung findet<br />
am Sonntag, den<br />
19. August 2012 um 11.30 Uhr<br />
vor dem Areal der Gedenkstätte<br />
statt. Als Redner hat bereits Mario Berrios<br />
Miranda (Landesvorsitzender der DKP Brandenburg)<br />
zugesagt.<br />
Am Sonntag, den 10. Februar 2013, begehen<br />
wir ein doppeltes Jubiläum mit einer internationalen<br />
Kundgebung: 80 Jahre illegale ZK-Tagung<br />
der KPD in Ziegenhals (7. Februar 1933) und 60<br />
Jahre Ernst-Thälmann-Gedenkstätte (Einweihung<br />
am 7. Februar 1953).<br />
<strong>Die</strong> Originalausstellung der Ernst-Thälmann-<br />
Gedenkstätte und alle unsere Exponate mitsamt<br />
+++ ABGESCHRIEBEN +++ ABGESCHRIEBEN +++<br />
Ehrung für Gustav-Adolf Schur<br />
Auf Vorschlag unseres Freundeskreises der Sport-<br />
Senioren zeichnete das Bündnis für Soziale Gerechtigkeit<br />
und Menschenwürde e.V. unseren<br />
Täve Schur mit dem Preis für Solidarität und<br />
Menschenwürde aus. In einer Festveranstaltung<br />
am 24. Juni im Münzenbergsaal des ND-Hauses,<br />
in der das Bündnis bereits zum siebenten<br />
Mal Persönlichkeiten ehrt, würdigte Olympiasieger<br />
Klaus Köste das Lebenswerk von Gustav-<br />
Adolf Schur. Seine Leistungen als Radsportler<br />
mit dem zweimaligen Gewinn der Amateur-Radweltmeisterschaft,<br />
seine Erfolge bei Olympischen<br />
Spielen und den Friedensfahrten wurden wertgeschätzt.<br />
<strong>Die</strong> Auszeichnung erfolgte vor allem<br />
für seine ungebrochene menschliche Haltung,<br />
für die Wahrung seiner politischen Ideale und<br />
für seine gelebte Solidarität.<br />
Zuvor wurde die Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora<br />
mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.<br />
Prof. Dr. Heinrich Fink würdigte als Laudator<br />
den antifaschistischen Widerstandskampf gegen<br />
die Nazi-Barbarei und gegen das braune Gesindel<br />
in der BRD.<br />
dem Boot „Charlotte“, die uns in einer Nachtund<br />
Nebelaktion genommen wurden, befinden<br />
sich seit 2011 wieder in unserem Besitz. Zehn<br />
Jahre lang wurde diese wichtige Ausstellung,<br />
diese Lehr- und Lernstätte gegen den Faschismus<br />
der Öffentlichkeit vorenthalten. Wir wollen<br />
sie noch in diesem Jahr in der Nähe von Strausberg<br />
zeigen. Unsere Vorbereitungen laufen auf<br />
Hochtouren!<br />
Wir bereiten, mit anwaltlicher Hilfe, weitere<br />
juristische Schritte gegen die Verantwortlichen<br />
des Abrisses vor. <strong>Die</strong> ganze Angelegenheit -<br />
angefangen bei der Treuhand, über die berüchtigte<br />
Auktion bei Karhausen Auktionshaus, bis<br />
hin zu Gerd Gröger (Ex-Ministerialbeamter aus<br />
Brandenburgs Bauministerium), dem Käufer des<br />
4.600 Quadratmeter großen Seegrundstücks zum<br />
Schnäppchenpreis (86.000 Euro) - stinkt zum<br />
Himmel.<br />
Für diese Vorhaben<br />
brauchen wir Unterstützung:<br />
Kämpft mit gegen das Vergessen, für die Verteidigung<br />
unseres antifaschistischen Erbes. Nehmt<br />
an unseren Kundgebungen teil. Spendet für unsere<br />
Arbeit. Werdet Mitglied im Freundeskreis.<br />
Wir werden weiterhin unter anderem Kundgebungen<br />
durchführen, Räume renovieren, das<br />
Inventar transportieren, die Ausstellung aufbauen,<br />
Miete bezahlen, Anzeigen schalten, juristische<br />
Schritte gehen, Flugblätter wie diese verteilen<br />
und unser Ziel weiter verfolgen.<br />
Dafür und zur Weiterführung unseres<br />
Kampfes sind wir auf Spenden angewiesen!<br />
Freundeskreis „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ e.V. Ziegenhals, Postfach 2015, 15706 Königs Wusterhausen<br />
Spendenkonto: Konto-Nr. 3302254, Bankleitzahl 12070000, Deutsche Bank<br />
20 Jahre nach den Pogromen -<br />
Das Problem heißt Rassismus!<br />
Wir rufen zu Aktionen im Gedenken an die Pogrome in Rostock-Lichtenhagen und der<br />
Thematisierung von Rassismus und menschenverachtender Asylpolitik auf.<br />
Am 25. August 2012 findet in Rostock-Lichtenhagen eine bundesweite Demonstration mit<br />
antirassistischem Konzert im Anschluß statt. Wir rufen zur Beteiligung und zu dezentralen<br />
Aktionen in diesem Sommer auf! Kundgebung in Rostock, Neuer Markt, vor dem Rathaus<br />
ab 11.00 Uhr. Demonstrationsbeginn ab 14.00 Uhr von der Station Lütten Klein.<br />
Weitere Infos unter: www.lichtenhagen.blogsport.de und www.lichtenhagen.net<br />
Grußworte unseres Freundes Klaus Huhn, des<br />
Botschafters der Republik Kuba s.E. Raul Becerra<br />
Egana, von Hans Bauer sowie die überzeugenden<br />
Gesangsdarbietungen von Gina Pietsch und Uwe<br />
Streibel fanden den Beifall der Anwesenden.<br />
Rolf Dreier<br />
Kalendarium - August<br />
August 1918: In Petrograd erscheint W. I. Lenins Werk<br />
„Staat und Revolution“.<br />
01. 08. 1914: Beginn des 1. Weltkrieges, ausgelöst durch<br />
den deutschen Imperialismus und dessen<br />
weiteres Machtstreben in der Welt.<br />
01. 08. 1917: Matrosenaufstand in Deutschland.<br />
01. 08. 1973: Walter Ulbricht gestorben.<br />
01. 08. 1975: Unterzeichnung der Schlußakte auf der<br />
Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit<br />
in Europa in Helsinki (KSZE). <strong>Die</strong><br />
USA brechen diesen Vertrag 1999.<br />
02. 08. 1904: Werner Seelenbinder geboren.<br />
02. 08. 1917: Höhepunkt des Aufstandes der deutschen<br />
Hochseeflotte. <strong>Die</strong> Matrosen Albin Köbis<br />
und Max Reichpietsch werden verhaftet<br />
und von der kaiserlichen Justiz ermordet.<br />
02. 08. 1945: Unterzeichnung des Potsdamer<br />
Abkommens zwischen der UdSSR,<br />
den USA und Großbritannien.<br />
03. bis<br />
05. 08. 1961: Beratung der 1. Sekretäre der kommunistischen<br />
und Arbeiterparteien. Es wird die<br />
Vereinbarung getroffen, daß die DDR die<br />
notwendigen Sicherheitsmaßnahmen trifft,<br />
um der Wühltätigkeit gegen die <strong>Länder</strong> des<br />
Sozialismus ein Ende zu bereiten.<br />
04. 08. 1890: Erich Weinert geboren.<br />
05. 08. 1895: Friedrich Engels gestorben.<br />
05. bis<br />
19. 08. 1951: III. Weltfestspiele der Jugend und<br />
Studenten in Berlin.<br />
06. 08. 1945: Erster Atombombenabwurf in Japan durch<br />
die USA auf Hiroshima.<br />
07. 08. 1900: Wilhelm Liebknecht gestorben.<br />
07. 08. 1952: Gründung der Gesellschaft für Sport und<br />
Technik (GST) in der DDR.<br />
09. 08. 1945: Zweiter Atombombenabwurf in Japan<br />
durch die USA auf Nagasaki.<br />
13. 08. 1871: Karl Liebknecht geboren.<br />
13. 08. 1913: August Bebel gestorben.<br />
13. 08. 1926: Fidel Castro geboren.<br />
13. 08. 1961: Errichtung des antifaschistischen Schutzwalls<br />
zur Sicherung des Friedens in<br />
Deutschland und in Europa.<br />
14. 08. 1949: Wahlen zum Bundestag in den westlichen<br />
Besatzungszonen.<br />
17. 08. 1956: Verbotsurteil gegen die KPD in der BRD.<br />
18. 08. 1944: Ernst Thälmann im KZ Buchenwald<br />
ermordet.<br />
19. bis<br />
21. 08. 1882: Züricher Konferenz zur weiteren Festigung<br />
der Sozialdemokratischen Arbeitpartei auf<br />
marxistischer Grundlage.<br />
21. 08. 1937: Nichtangriffspakt zwischen Sowjetunion<br />
und China abgeschlossen.<br />
23. 08. 1939: Nichtangriffsabkommen zwischen Hitlerdeutschland<br />
und der Sowjetunion für zehn<br />
Jahre in Moskau unterzeichnet.<br />
23. 08. 1944: Rudolf Breitscheid im KZ Buchenwald<br />
ermordet.<br />
24. 08. 1930: „Programmerklärung zur nationalen und<br />
sozialen Befreiung des deutschen Volkes“<br />
der KPD.<br />
25. 08. 1912: Erich Honecker geboren.<br />
25. 08. 1942: Beginn der Schlacht bei Stalingrad.<br />
25. bis<br />
26. 08. 1950: Der 1. Nationalkongreß der Nationalen<br />
Front (NF) der DDR beschließt sein Wahlprogramm.<br />
27. 08. 1953: Das ZK der SED empfielt die Bildung von<br />
Kampfgruppen der Arbeiterklasse.<br />
31. 08. 1939: Fingierter Überfall auf den Sender Gleiwitz<br />
und an anderen Stellen entlang der Grenze<br />
zwischen Deutschland und Polen. Beginn<br />
des 2. Weltkrieges am 1. September.<br />
Impressum: <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 7<br />
Kontaktadressen<br />
der KPD<br />
- Zentralkomitee der KPD<br />
- Redaktion „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“, PPI<br />
Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“<br />
- KPD-Landesorganisation Berlin<br />
Franz-Mehring-Platz 1<br />
10243 Berlin<br />
Telefon 030/9821930<br />
Fax 030/97896669<br />
E-mail: post@k-p-d.org<br />
- KPD-Landesorganisation Brandenburg<br />
KPD-Regionalorganisation<br />
Barnim/Märkisch-Oderland<br />
- KPD-Regionalorganisation Frankfurt/Oder<br />
Cornelia Noack<br />
Telefon 03366/20812<br />
- KPD-Landesorganisation Thüringen<br />
- KPD-Regionalorganisation Erfurt<br />
- KPD-Regionalorganisation<br />
Bad Langensalza und Umland<br />
c/o Torsten Schöwitz<br />
Postfach 800505<br />
99031 Erfurt<br />
Telefon 0173-6386152<br />
- KPD-Landesorganisation Sachsen<br />
- KPD-Regionalorganisation Oberlausitz<br />
c/o Jürg Hebestreit<br />
Telefon 03583/690745<br />
- KPD-Regionalorganisation Dresden<br />
c/o Michael Junghans<br />
Königsteiner Straße 6<br />
01824 Rosenthal<br />
- KPD-Regionalorganisation<br />
Leipzig/Umland<br />
Günther Schulze<br />
Telefon 0341/2328144<br />
- KPD-Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />
c/o Axel Schmidt<br />
Ascherslebener Weg 4<br />
06449 Aschersleben/OT Westdorf<br />
- KPD-Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />
Postfach 1262<br />
06692 Zeitz<br />
E-Mail: sachsen-anhalt@k-p-d.org<br />
- KPD-Regionalorganisation<br />
Halle/Bernburg<br />
E-Mail: ro.halle-bernburg@k-p-d.org<br />
- KPD-Regionalorganisation Magdeburg<br />
E-Mail: ro.magdeburg@k-p-d.org<br />
- Regionalorganisation Zeitz<br />
E-Mail: ro.zeitz@k-p-d.org<br />
- KPD-Landesorganisation Niedersachsen<br />
Jörg Lorenz<br />
Husarenstraße 39<br />
30163 Hannover<br />
Telefon 0179-5473578<br />
- KPD-Landesorganisation<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
KPD-Regionalorganisation Rostock<br />
und Umland<br />
Lothar Piechowski<br />
Klein-Lehmhagenersdorfstraße 31<br />
18507 Grimmen<br />
Telefon 0160-8214528<br />
oder 0162-1562099<br />
- KPD Augsburg und Umland<br />
Herbert Settele<br />
Brückenstraße 251 /2<br />
86153 Augsburg<br />
Richtigstellung:<br />
Kalendarium<br />
Juli 2012<br />
in der DRF<br />
<strong>Die</strong> Parteikonferenz<br />
der KPD, die als<br />
13. Parteitag gezählt<br />
wird, fand vom<br />
3. bis zum 15.<br />
Oktober 1935 bei<br />
Moskau statt.<br />
Sie ist auch als<br />
„Brüsseler<br />
Konferenz“<br />
bekannt.<br />
ISSN 1433-6383<br />
Herausgeber: Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands.<br />
Presse-, Publikations- und Informationsdienst der KPD -PPI- Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“.<br />
Redaktion: „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ / „Schriftenreihe der KPD“.<br />
Chefredakteur: Arthur Müller, V.i.S.d.P.<br />
Der Redaktion gehören an: Dr. Frank Beckmann (stellvertretender Chefredakteur),Werner Schleese, Eva Kolowrat, Wilhelm Deistel,<br />
Iris Harnack, Jörg Sandrock.<br />
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Redaktionsanschrift: Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin. Telefon: 030/9821930. Fax: 030/97896669.<br />
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Druck: Druckhaus Zeitz, An der Forststraße, 06712 Zeitz.<br />
<strong>Die</strong> „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ ist als Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands ihrem Programm verpflichtet.<br />
<strong>Die</strong> Kommunistische Partei Deutschlands ist als Partei beim Bundeswahlleiter registriert. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
tragen die Autoren die Verantwortung. Deren Meinung muß nicht mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen.<br />
Unsere Autoren schreiben sämtlich honorarfrei. <strong>Die</strong> Redaktion arbeitet ehrenamtlich.<br />
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Redaktionsschluß für „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ August 2012: 15. Juli 2012.
8 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> August 2012<br />
Kommunistische Partei Deutschlands<br />
Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Jahresabo. Preis 25,00 Euro beziehen.<br />
Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Förderabo. Preis 35,00 Euro beziehen.<br />
Ich bitte um das Statut und Programm der KPD. Preis je 2,00 Euro plus Porto<br />
füge ich in Briefmarken bei.<br />
Ich möchte Mitglied der Kommunistischen Partei werden.<br />
Name .................................................. Vorname ....................................................<br />
Straße ...........................................................................................................................<br />
PLZ ............. Wohnort ................................... Telefon/Fax .................................<br />
AUFRUF<br />
zum antifaschistischen Riesengebirgstreffen am<br />
25. August 2012 in Mala Upa am Fuße der Schneekoppe<br />
Im Jahre 1922 trafen sich erstmalig junge Arbeiter<br />
aus Schlesien, Böhmen und Mähren, um<br />
gemeinsam gegen kapitalistische Ausbeutung<br />
und für ein menschenwürdiges Dasein der Ausgebeuteten<br />
und Unterdrückten ihre Stimme zu<br />
erheben.<br />
Aus dieser Zusammenkunft auf der Schneekoppe<br />
entwickelte sich ein Tradition, die bis<br />
heute lebendig ist und im Jahre 2012 auf ihr 90jähriges<br />
bestehen zurückblicken kann.<br />
<strong>Die</strong>se Riesengebirgstreffen wurden zur internationalen<br />
antifaschistischen Aktion.<br />
<strong>Die</strong> internationalistische Solidarität tschechischer<br />
Antifaschisten rettete durch Hilfe bei der<br />
Flucht vor Verfolgung von vielen Gegnern des<br />
Hitler-Regimes das Leben. Bis zum Machtantritt<br />
der Faschisten in Deutschland 1933 fanden<br />
in der bürgerlichen Tschechoslowakei, teilweise<br />
unter Bedingungen von Illegalität und Polizeischikanen,<br />
neun Riesengebirgstreffen statt.<br />
Nach der Vernichtung der Nazidiktatur 1945<br />
wurde die Tradition der gemeinsamen politischen<br />
Aktion im Riesengebirge wiederbelebt.<br />
Seit 1972 treffen sich jährlich im August deutsche,<br />
tschechische und polnische Antifaschisten<br />
in Mala Upa.<br />
Der Tradition folgend bestimmen dabei die<br />
Gemeinsamkeiten in den politischen Auseinandersetzungen<br />
der Gegenwart den Inhalt.<br />
Das Jubiläumstreffen 2012 wird auf Schwerpunkte<br />
der aktuellen Politik gerichtet sein,<br />
wie<br />
- Kampf gegen den steten Abbau sozialer<br />
Leistungen und sozialer Standards, gegen<br />
wachsende Armut und Perspektilosigkeit;<br />
- Kampf gegen die Einschränkung von<br />
Menschenrechten und Verletzungen der<br />
Menschenwürde;<br />
- Kampf gegen imperialistische Militäreinsätze;<br />
- Kampf gegen alle Erscheinungsformen<br />
von Neofaschismus, Rassismus und<br />
Fremdenfeindlichkeit und gegen deren<br />
Tolerierung oder Verharmlosung durch<br />
die Regierenden;<br />
- Internationale Solidarität mit Bewegungen,<br />
Organisationen und Einzelpersonen,<br />
die wegen ihres Einsatzes für eine gerechte<br />
Gesellschaftsordnung und gegen Krieg,<br />
Diskriminierung oder politischer Verfolgung<br />
ausgesetzt sind.<br />
Alle antifaschistisch, demokratisch und antikapitalistisch<br />
gesinnten Bürgerinnen und Bürger,<br />
ob jung oder alt, sind aufgerufen, sich an dem<br />
Jubiläumstreffen am 25. August 2012 in Mala<br />
Upa am Fuße der Schneekoppe zu beteiligen.<br />
Bekundet durch eure Teilnahme euren Willen<br />
zur Gestaltung einer menschenwürdigen,<br />
von kapitalistischer Ausbeutung und Unterdrückung<br />
freien Welt der sozialen Gerechtigkeit<br />
und der Internationalen Solidarität!<br />
Deutsche Initiativgruppe<br />
Riesengebirgstreffen Mala Upa<br />
Parteien, Vereine bzw. ihre Landesorganisationen<br />
und Einzelpersonen, die als Unterstützer<br />
des Jubiläumstreffens 2012 in Mala Upa unter<br />
dem Aufruf genannt werden möchten, wenden<br />
sich mit Übermittlung des zu veröffentlichenden<br />
Logos an Gerd Hommel.<br />
Kontakte:<br />
Karl-Heinz Wendt, Degnerstraße 28,<br />
13053 Berlin, Telefon 030/986-3957.<br />
E-Mail: heinzwendt@web.de<br />
Gerd Hommel, Donaher Platz 9, 01239 Dresden,<br />
Telefon 0351/2882128.<br />
E-Mail: rfb.hommel@arcor.de<br />
Christa Junge, David-Goldberg-Straße 4,<br />
02779 Großschönau, Telefon 03584/138107.<br />
Albrecht Geißler, Carl-von-Ossietzky-Straße 204,<br />
09127 Chemnitz, Telefon 0371/7200098.<br />
E-Mail: Al-Gen@t-online.de<br />
Gerda Uhlig, Johannisplatz 4/0602, 04103 Leipzig,<br />
Telefon 0341/6883502.<br />
E-Mail: gerda-uhlig@gmx.de<br />
Michael Gölles, Sankt-Jakob-Straße 37,<br />
07743 Jena, Telefon 03641/561788.<br />
E-Mail: mgoelles@web.de<br />
Olaf Westphal, Birkenweg 33, 18546 Saßnitz,<br />
Telefon 038392/67877.<br />
E-Mail: olafwestphal@tele2.de<br />
<strong>Die</strong> Erfassung der Teilnehmer für die Reservierung<br />
der Übernachtungen und Koordinierung<br />
von Mitfahrmöglichkeiten hat begonnen!<br />
Touristik und Kontakt International GmbH -<br />
Reiseveranstalter und Reisebüro - bietet wieder<br />
an:<br />
Vier-Tage-Busreise vom 23. bis 26. August mit<br />
der Möglichkeit zur Teilnahme am Riesengebirgstreffen<br />
in Mala Upa (Preis pro Person<br />
im Doppelzimmer: 275 Euro.<br />
tuk-berlin ist seit Jahren ein engagierter Partner!<br />
Kontakt:<br />
Touristik und Kontakt International, Danziger<br />
Straße 168, 10407 Berlin. Telefon 030/4233333.<br />
E-Mail: tuk-berlin@derpart.de<br />
Internet: www.tuk.de<br />
Bisher erklärte Unterstützer des Aufrufes:<br />
Revolutionärer Freundschaftsbund e.V. (RFB),<br />
Kommunistische Partei Deutschlands (Parteitagsbeschluß),<br />
<strong>Die</strong> Linke Görlitz /AG Dreiländereck,<br />
Kuratorium Gedenkstätte Ernst Thälmann<br />
- Hamburg, VVN-BdA Berlin-Lichtenberg e.V.<br />
Kommunistische Plattform in DIE LINKE Sachsen,<br />
Freie Deutsche Jugend (Beschluß des Zentralrates),<br />
Jugendaktionsausschuß Notstand der<br />
Republik<br />
Stand: 4. Juli 2012<br />
Podium zum Weltfriedenstag:<br />
<strong>Die</strong> Vereinten Nationen<br />
und der Frieden!<br />
Veranstaltung am 30. August 2012 in Dresden,<br />
Hauptstraße/Dreikönigskirche, von 19.00 bis 21.00 Uhr.<br />
<strong>Die</strong> Dresdner Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e.V. und die<br />
Sächsische Friedensinitiative Dresden e.V. laden ein zum Podium mit Paul<br />
Schäfer, MdB (Obmann der Fraktion <strong>Die</strong> Linke im Verteidigungsausschuß)<br />
und Prof. Dr. Ulrich Fastenraht (TU Dresden, Juristische Fakultät,<br />
Lehrstuhl Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht).<br />
<strong>Die</strong> Veranstaltung wird von zahlreichen Vereinigungen und Friedensinitiativen unterstützt.<br />
Wir gratulieren ganz herzlich<br />
allen Lesern unserer Zeitung,<br />
die im Monat August Geburtstag<br />
haben und wünschen alles<br />
erdenklich Gute für den weiteren<br />
Lebensweg.<br />
Zentralkomitee der KPD<br />
und Redaktion DRF<br />
Gedanken zum Monat August<br />
Der „Linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit<br />
im Kommunismus, schrieb Lenin im April/Mai<br />
1920. Veröffentlicht wurde das Werk im Juni 1920.<br />
Als vom 22. bis 26. August 1921 der 7. Parteitag<br />
der KPD tagte, schreibt Lenin einen „Brief<br />
an die deutschen Kommunisten“. Er ist die Fortsetzung<br />
von Lenins „linker Radikalismus“, des<br />
Lehrbuches der Strategie und Taktik des Weltkommunismus.<br />
Es gehört zu den wichtigsten<br />
Werken Lenins über die kommunistische Politik<br />
im Kampf gegen den Imperialismus, kapitalistische<br />
Ausbeutung und die Vorbereitung der sozialistischen<br />
Revolution. <strong>Die</strong> Brief war für die<br />
weitere Arbeit der KPD eine unschätzbare Hilfe.<br />
Auch heute ist er wieder von höchster Aktualität.<br />
Lenin schreibt: „... die Lage der Kommunistischen<br />
Partei Deutschlands ist besonders schwierig.<br />
Eine wirklich revolutionäre Partei hatten die<br />
deutschen Arbeiter im Augenblick der Krise nicht.<br />
Das nahm ihnen die Möglichkeit, kaltblütig zu<br />
überlegen und eine richtige Strategie auszuarbeiten.“<br />
Lenin riet den deutschen Kommunisten:<br />
„Kaltes Blut und Standhaftigkeit zu bewahren,<br />
geduldig eine starke und kluge kommunistische<br />
Partei aufzubauen, die fähig ist, bei allen und<br />
jeglichen Wendungen und Ereignissen die Massen<br />
wirklich zu führen. Sich eine Strategie auszuarbeiten,<br />
die den besten internationalen Strategien<br />
gewachsen ist. Das ist es, was man tun muß<br />
und was das deutsche Proletariat tun wird und<br />
was ihm den Sieg garantiert.“<br />
<strong>Die</strong>sen Rat haben die deutschen Kommunisten<br />
wohl befolgt. <strong>Die</strong> Partei konnte 1932 mit über<br />
80 Mandaten in den Reichstag einziehen. Unter<br />
ihnen Clara Zetkin. Mit ihren 75 Jahren eröffnete<br />
sie als Alterspräsidentin am 30. August den<br />
Reichstag. Aus ihrer bedeutenden Rede ist folgender<br />
kurzer Abschnitt ausgewählt: „Alle Versuche,<br />
auf dem Boden der kapitalistischen Wirtschaft<br />
die Krise zu mildern, geschweige denn,<br />
zu beheben, können das Unheil nur verschärfen.<br />
Staatliche Eingriffe versagten; denn der bürgerliche<br />
Staat hat nicht die Wirtschaft, sondern<br />
umgekehrt, die kapitalistische Wirtschaft hat den<br />
Staat. Als Machtapparat der Besitzenden kann<br />
dieser sich nur zu deren Vorteil einsetzen auf<br />
Kosten der produzierenden breiten schaffenden<br />
Volksmassen. Eine Planwirtschaft auf dem Boden<br />
des Kapitalismus ist ein Widerspruch in sich.<br />
<strong>Die</strong> Versuche dazu werden immer wieder vereitelt<br />
durch das Privateigentum an den Produktionsmitteln.<br />
Planmäßigkeit des Wirtschaftens ist<br />
nur möglich bei der Aufhebung des Privateigentums<br />
an den Produktionsmitteln. Der Weg zur<br />
Überwindung wirtschaftlicher Krisen und aller<br />
drohenden imperialistischen Kriegsgefahren ist<br />
einzig und allein die proletarische Revolution,<br />
die das Privateigentum an den Produktionsmitteln<br />
abschafft und damit die Planmäßigkeit des<br />
Wirtschaftens verbürgt.“<br />
1999 hob der damalige Bundespräsident Johannes<br />
Rau die „verantwortungsvolle Aufgabe<br />
der Politiker wie folgt hervor: „Nicht wir Politiker<br />
machen die Politik, wir sind nur die Ausführenden.<br />
Was in der Politik geschieht, diktieren<br />
die internationalen Großkonzerne und Banken.“<br />
Johannes Rau bestätigt fast 70 Jahre nach<br />
Clara Zetkin die Richtigkeit der Aussage einer<br />
Kommunistin!! Warnten nicht die Kommunisten:<br />
„Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler - wer<br />
Hitler wählt, wählt den Krieg!“ Wahr - oder<br />
falsch? War es nicht Thälmanns Überzeugung,<br />
als er den Überfall auf die Sowjetunion mit den<br />
Worten „Stalin wird Hitler das Genick brechen!“<br />
beantwortete. Erfüllte sich diese Voraussage?<br />
Zwei Bemerkungen dürfen hier nicht unterbleiben:<br />
Das ist der „ritterliche Krieg“, den der<br />
deutsche Faschismus führte. <strong>Die</strong> Ermordung der<br />
Einwohner von Lidice am 10. Juni 1942, die Ermordung<br />
der Einwohner von Oradur-sur-Glane<br />
am 10. Juni 1944 und die Ermordung von 200.000<br />
polnischen Bürgern des Warschauer Ghettos<br />
während ihres Aufstandes gegen die deutschen<br />
Unterdrücker vom 1. August bis zum 2. Oktober<br />
1944. Nur drei Beispiele „ritterlicher Kriegsführung“<br />
Deutschlands mit 80 Millionen Toten.<br />
Und zweitens erheben wir uns gegen die faschistischen<br />
Charaktere, die in ihrem grenzenlosen<br />
Stalin-Haß übelste Volksverhetzung betreiben.<br />
Unlängst ertönte die „ritterliche Journaille“: Stalin<br />
habe 100 Millionen Menschen umgebracht!!<br />
Leider hat das keiner überlebt, um bestätigen zu<br />
können, daß eine namentlich genannte Person<br />
mehr Menschen getötet hat, als zwei „ritterliche<br />
deutsche Weltkriege“ an Opfern forderten!<br />
Vor diesen Kriegen, vor diesen Verbrechen<br />
an der Menschheit, haben die Kommunisten<br />
gewarnt. Der „ritterliche Feldzug“ gegen sie war<br />
1933 unkompliziert: Verbot, Zuchthaus, Konzentrationslager<br />
als Maßnahme zur Ausrottung des<br />
gesellschaftlichen Fortschritts, als Ausdruck der<br />
Furcht der Kriegsgewinnler vor dem „Gespenst,<br />
das umgeht in Europa“. <strong>Die</strong> Unterdrückung der<br />
KPD dürfe nicht von juristischen Erwägungen<br />
abhängig gemacht werden“, erklärte Hitler am<br />
28. Februar 1933.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg waren von den „Alliierten“<br />
die juristischen Grundlagen beseitigt, die<br />
Kommunisten nicht! Deutschland als Bollwerk<br />
gegen den Bolschewismus erneut zu gestalten,<br />
wurde zu einer wichtigen Aufgabe. 1951 veranlaßte<br />
der Antrag, die KPD in der BRD zu verbieten<br />
dazu, die juristischen Grundlagen neu zu<br />
schaffen.<br />
Am 17. August 1956 wurde das sehr konstruierte<br />
Verbot der KPD in der BRD verkündet. <strong>Die</strong>sem<br />
Urteil liegen andere Methoden als 1933 zu<br />
Grunde, erinnern aber sehr an ein Versprechen<br />
Hitlers an Industrielle und Bankiers aus dem<br />
Jahre 1932, in dem es heißt: „... brutale Unterdrückung<br />
der revolutionären Arbeiterbewegung,<br />
Beseitigung der Demokratie, steigende<br />
Profite, Expanisionspolitik!“<br />
Wer gegen Kriegsrüstung und für Frieden<br />
eintritt, hat im Interesse der Menschlichkeit<br />
gehandelt! Ein Regime, das solche Menschen<br />
als „Andersdenkende“ verurteilt, hat sein<br />
Recht auf Menschlichkeit verloren!<br />
Ändern wir das Regime, dürfen wir eine Wandlung<br />
in der Einstellung und der Haltung der<br />
Menschen erwarten!<br />
Klaus Weber<br />
Konfliktprävention mit den Golfdiktaturen<br />
<strong>Die</strong> Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) treibt den<br />
Ausbau der Kooperation Deutschlands und der<br />
EU mit den Diktaturen der Arabischen Halbinsel<br />
voran. Wie die Stiftung mitteilte, hat ihr „Regionalprogramm<br />
Golf-Staaten“ gemeinsam mit<br />
anderen Organisationen aus Europa und von<br />
der Arabischen Halbinsel ein Projekt gestartet,<br />
das Schritte zu einer Vertiefung der Zusammenarbeit<br />
zwischen der EU und dem Gulf Cooperation<br />
Council (GCC) vorschlagen soll. Zugleich<br />
setzt die Konrad-Adenauer-Stiftung ihre Einflußarbeit<br />
in den Golfdiktaturen fort, obwohl sie<br />
von den <strong>Vereinigt</strong>en Arabischen Emiraten, wo<br />
ihr Regionalbüro seinen Sitz hatte, unlängst ausgewiesen<br />
worden ist. Wie die Konrad-Adenauer-<br />
Stiftung erläuterte, trägt sie mit ihren Kooperationsbemühungen<br />
nicht nur der ökonomischen,<br />
sondern auch rasch wachsenden „sicherheitspolitischen“<br />
Bedeutung der GCC-Staaten Rechnung:<br />
„Sicherheitspolitische“ Themen „mit Relevanz<br />
für die Region“ will sie in den Golfstaaten<br />
ausdrücklich thematisieren. Mehrere GCC-Mitglieder,<br />
ins besondere Qatar, Saudi-Arabien und<br />
die <strong>Vereinigt</strong>en Arabischen Emirate, stehen nicht<br />
nur im Kampf gegen Iran eng an der Seite des<br />
Westens, sondern haben sich mit ihrer militärischen<br />
Unterstützung für die Aufständischen in<br />
Libyen und in Syrien auch dort zu nützlichen<br />
Verbündeten Deutschlands, der EU sowie der<br />
USA bei Sturz mißliebiger Regime entwickelt.<br />
Sie treiben zur Zeit, urteilen Experten, „die arabische<br />
Welt vor sich her“.<br />
Info: german-foreign-policy