November - Die Rote Fahne - Kommunistische Partei Deutschlands
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Proletarier aller Länder vereinigt euch!<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />
Zentralorgan der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />
89. Jahrgang, Nr. 11 <strong>November</strong> 2007<br />
Eigenverlag „Wilhelm Pieck“<br />
Redaktion und Vertrieb<br />
10243 Berlin, Franz-Mehring-Platz 1<br />
Tel.: 030-9821930, Fax: 030-97896669<br />
Begründet von<br />
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg<br />
(wieder herausgegeben 1990 in der DDR)<br />
Einzelpreis: 1,10 Euro<br />
Jahres-Abonnement: 18,00 Euro<br />
Förder-Abonnement: 26,00 Euro<br />
Der <strong>Rote</strong> Oktober - aktuell einst und jetzt!<br />
In vielen deutschen Städten finden in diesen<br />
Wochen Veranstaltungen zum 90. Jahrestag<br />
der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution<br />
statt. Das ist bemerkenswert, beweist es<br />
doch, daß die revolutionären Lehren des<br />
<strong>Rote</strong>n Oktober weiterhin von den deutschen<br />
linken Kräften, wo immer sie zur Zeit auch<br />
organisiert sind, beachtet und für den aktuellen<br />
politischen Kampf nutzbar gemacht werden.<br />
Andererseits ist die Vielzahl der Zusammenkünfte<br />
linker <strong>Partei</strong>en und Vereine ein<br />
deutlicher Fingerzeig dafür, daß die Linken<br />
in Deutschland nach dem vorläufigen Sieg<br />
der Konterrevolution eine große Lehre des<br />
<strong>Rote</strong>n Oktober noch nicht wieder verinnerlicht<br />
haben. Ich meine, wir sind noch weit<br />
entfernt von einer einheitlich handelnden Arbeiterklasse<br />
unter Führung einer einheitlichen<br />
marxistisch-leninistischen <strong>Partei</strong>. Insofern<br />
wird auch bei allen Veranstaltungen zur Oktoberrevolution<br />
die gegenwärtige Schwäche<br />
der deutschen Kommunisten und Sozialisten<br />
sichtbar.<br />
Mir ist gegenwärtig nur ein Bundesland<br />
bekannt, wo man sich bemühte, die Kräfte<br />
zu vereinen und im Leninschen Sinne gemeinsam<br />
aufzutreten. In Brandenburg gelang es,<br />
daß KPD, DKP, <strong>Kommunistische</strong> Plattform<br />
der Linkspartei und viele aus der Linkspartei<br />
gemeinsam Lehren aus der weltverändernden<br />
Kraft des <strong>Rote</strong>n Oktober ziehen. Dabei<br />
sind auch viele Mitglieder linker Vereinigungen,<br />
vom Förderverein des „Rotfuchs“ bis zur<br />
GBM.<br />
Wer als Kommunist und Sozialist, die<br />
Oktoberlehren im Kopf, für das einheitliche<br />
revolutionäre Denken und Handeln der Arbeiterklasse<br />
und ihrer natürlichen Verbündeten<br />
eintritt, muß sich zuallererst um eine starke<br />
<strong>Partei</strong> dieser Klasse bemühen. Das ist eine<br />
wesentliche Folgerung der revolutionären<br />
Ereignisse vor 90 Jahren. Und sie ist, gerade<br />
nach der Zersplitterung der linken Kräfte im<br />
Ergebnis der Konterrevolution, höchst aktuell,<br />
in Deutschland wie in vielen Ländern<br />
Europas. Nur Einheit auf marxistisch-leninistischer<br />
Grundlage ist die Gewähr dafür, daß<br />
die heute bestehende Ordnung der Diktatur<br />
des Kapitals nicht die letzte Antwort der<br />
menschlichen Geschichte ist und bleibt.<br />
Lenin hat die allgemeingültigen Lehren der<br />
Oktoberrevolution in vielen Veröffentlichungen<br />
verdeutlicht. Vor allem geht es um die<br />
Erringung der politischen Macht der Arbeiterklasse<br />
und ihrer Verbündeten und um die<br />
Vergesellschaftung der entscheidenden Produktionsmittel.<br />
Der Führer der Oktoberrevolution<br />
hat zugleich die Bedingungen für den<br />
günstigsten Zeitpunkt des revolutionären Umsturzes<br />
der Ausbeutergesellschaft formuliert.<br />
Und er hat darauf aufmerksam gemacht, daß<br />
jede nationale Arbeiterklasse beim Aufbau<br />
des Sozialismus eigene Besonderheiten berücksichtigen<br />
muß, die sich aus der eigenen<br />
geschichtlichen Entwicklung und dem gegenwärtigen<br />
Entwicklungsstand ergeben. Lenin<br />
war also bemüht, den Sieg des revolutionären<br />
russischen Proletariats, wie man nachlesen<br />
kann und im Jahr des 90. Jahrestages<br />
nachlesen sollte, die Oktoberlehren recht eindeutig<br />
zu verallgemeinern.<br />
<strong>Die</strong>se Welt muß revolutionär<br />
verändert werden<br />
Wir haben hier in Frankfurt/Oder beim Vortrag<br />
einer Lateinamerika-Wissenschaftlerin<br />
gehört, daß der Präsident Venezuelas, Genosse<br />
Hugo Chavéz, Lenins Werke liest und sich<br />
für den revolutionären Weg seines Landes<br />
und anderer Länder Lateinamerikas mit den<br />
Lehren des <strong>Rote</strong>n Oktober befaßt. Schließlich<br />
sind die Folgerungen aus der Revolution<br />
von 1917 auch in den Ländern der Welt präsent,<br />
die weiterhin erfolgreich den Sozialismus<br />
aufbauen und der Ordnung der Diktatur<br />
des Kapitals mit allen zur Verfügung stehenden<br />
Mitteln trotzen.<br />
Der <strong>Rote</strong> Oktober hat, und da mögen seine<br />
bürgerlichen Kritiker und verbürgerlichte,<br />
sich links gebende Funktionäre noch so zetern,<br />
das Tor zur revolutionären Veränderung der<br />
Welt aufgestoßen. <strong>Die</strong>ses Tor bleibt geöffnet.<br />
Das wird auch bei den Veranstaltungen zum<br />
90. Jahrestag in Deutschland mit vielen Beispielen<br />
belegt werden. <strong>Die</strong>ses Tor muß weiter<br />
aufgestoßen werden, wenn die Menschheit<br />
überleben will, wenn sie sich alle Bedrohungen<br />
und Knechtungen des imperialistischen<br />
Systems der Kriege, der Umweltzerstörung,<br />
des Sozialabbaus und der Menschenausbeutung<br />
vom Halse schaffen will.<br />
90. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution<br />
Vor 90 Jahren, am 24. Oktober 1917 (6. <strong>November</strong>)<br />
begann die Große Sozialistische Oktoberrevolution,<br />
die erste siegreiche proletarische<br />
Revolution der Welt im damaligen Rußland.<br />
Nachdem der Versuch der Bolschewiki, die<br />
bürgerlich-demokratische Februarrevolution<br />
auf friedliche Weise in die sozialistische Revolution<br />
überzuleiten, mit dem Ende der<br />
Doppelherrschaft scheiterte, orientierte der<br />
VI. <strong>Partei</strong>tag der SDAPR (B) auf den bewaffneten<br />
Aufstand. Mit der Niederschlagung des<br />
Kornilowputsches erlangten die Bolschewiki<br />
in vielen Sowjets die Mehrheit; die Provisorische<br />
Regierung war isoliert. Volk und Armee<br />
sympathisierten in steigendem Maße mit der<br />
Revolution. <strong>Die</strong> russischen und ausländischen<br />
Imperialisten konnten den revolutionären Aufschwung<br />
nicht aufhalten. Aus der zunehmenden<br />
nationalen Krise erwuchs nochmals die<br />
Möglichkeit, auf friedlichem Wege zur sozialistischen<br />
Revolution überzugehen. Menschewiki<br />
und Sozialrevolutionäre widersetzten sich<br />
jedoch der Übergabe der Macht an die Sowjets.<br />
Damit trat die Vorbereitung des bewaffneten<br />
Aufstandes in das entscheidende Stadium.<br />
Am 24. Oktober 1917 (6. <strong>November</strong>) erhoben<br />
sich in Petrograd die Arbeiter, Bauern<br />
und Soldaten unter Führung der Bolschewiki.<br />
Am 25. Oktober 1917 (7. <strong>November</strong>) verkündete<br />
das Revolutionäre Militärkomitee in dem<br />
von Lenin verfaßten Aufruf „An die Bürger<br />
Rußlands“ den Sturz der Provisorischen Regierung<br />
und den Sieg der sozialistischen<br />
Revolution. Der II. Gesamtrussische Sowjetkongreß<br />
beschloß die Übergabe der Macht an<br />
die Sowjets sowie die Dekrete über den Frieden<br />
und über Grund und Boden. Unter Lenins<br />
Vorsitz wurde die erste Sowjetregierung<br />
gebildet.<br />
In der Nacht zum 26. Oktober 1917 (8. <strong>November</strong>)<br />
gab der Kreuzer „Aurora“ das Signal<br />
zum Sturm auf das Winterpalais. <strong>Die</strong> Provisorische<br />
Regierung wurde verhaftet. In den<br />
nächsten Tagen siegte die Sowjetmacht in den<br />
wichtigsten Industriezentren und bis Februar/<br />
März 1918 in ganz Rußland. In der Oktoberrevolution<br />
faßten die Bolschewiki die allgemeindemokratische<br />
Bewegung für den Frieden,<br />
das Streben der Bauern nach Land, die nationale<br />
Befreiungsbewegung der nichtrussischen<br />
Völker und die revolutionäre Bewegung der<br />
Arbeiter und armen Bauern für die Diktatur<br />
des Proletarats zusammen.<br />
<strong>Die</strong> Oktoberrevolution rettete Rußland vor<br />
der nationalen Katastrophe, durchbrach die<br />
Front des Weltimperialismus und wies allen<br />
Werner Schleese<br />
Völkern den Weg aus sozialer und kolonialer<br />
Unterdrückung. Unter Führung der kampferprobten<br />
<strong>Partei</strong> Lenins siegte die Oktoberrevolution<br />
und leitete eine neue Ära in der Geschichte<br />
der Menschheit ein: den Übergang<br />
vom Kapitalismus zum Sozialismus im<br />
Weltmaßstab.<br />
Aber die Erben der Großen Sozialistischen<br />
Oktoberrevolution haben es nicht verstanden,<br />
den revolutionären Weg weiter zu gehen und<br />
über den ganzen Erdball auszubreiten. Durch<br />
Unterschätzung des Klassenkampfes und<br />
Verrat an der Sache des Sozialismus wurden<br />
die Ergebnisse, die Erkenntnisse und Errungenschaften<br />
des <strong>Rote</strong>n Oktober dem Imperialismus<br />
und seinem Ziel, der Vernichtung<br />
des Sozialismus, kampflos überlassen. <strong>Die</strong><br />
Völker wurden erneut der Unterdrückung und<br />
Ausbeutung im Kapitalismus ausgesetzt, der<br />
unter dem Deckmantel der Demokratie und<br />
Kampf gegen den Terrorismus die Diktatur<br />
des Imperialismus vorantreibt und errichten<br />
will. Wer sich ihm entgegenstellt, wird mit<br />
allen Mitteln bekämpft.<br />
Sitzung der Sowjetregierung mit W. I. Lenin<br />
an der Spitze (Februar 1918)<br />
Völker, hört die Signale des <strong>Rote</strong>n<br />
Oktober, die nicht vergessen werden<br />
dürfen!<br />
Wilhelm Deistel<br />
Aus dem Inhalt<br />
5. Tagung des ZK der KPD Seite 2<br />
<strong>Die</strong> Gültigkeit und die gegenwärtige<br />
Bedeutung der Oktoberrevolution<br />
von 1917 für das 21. Jahrhundert Seite 3<br />
33 Jahre Flamme der Freundschaft Seite 4<br />
Erklärung ehemaliger Mitarbeiter<br />
der Untersuchungsabteilung<br />
(Abteilung IX) der Bezirksverwaltung<br />
für Staatssicherheit Halle Seite 5<br />
Krieg ist Fortsetzung der Politik<br />
mit anderen Mitteln! Seite 6<br />
<strong>Die</strong> geschichtliche Bedeutung<br />
der Gründung der DDR Seite 7<br />
<strong>Die</strong> KPD unterstützt den Aufruf:<br />
Kommunisten sagen Nein zum<br />
„EU-Reformvertrag“ -<br />
die Völker sollen abstimmen!<br />
28 kommunistische <strong>Partei</strong>en und Arbeiterparteien<br />
veröffentlichten am 18. Oktober 2007 eine gemeinsame<br />
Stellungnahme zum sogenannten „EU-Reformvertrag“,<br />
der grundsätzlich abgelehnt wird.<br />
<strong>Die</strong>ser Vertrag, der in Lissabon von den Staats- und<br />
Regierungs-Chefs der 27 EU-Länder abgesegnet<br />
werden soll, ist nach Auffassung der Kommunisten<br />
nichts anderes als ein Versuch, den wesentlichen Inhalt<br />
des „Verfassungsvertrages“ zu neuem Leben zu erwekken,<br />
der vor allem durch die Volksentscheide in Frankreich<br />
und den Niederlanden gescheitert war. Dabei<br />
bemühten sich die Herrschenden darum, eine demokratische<br />
Debatte und die Meinungsäußerung durch<br />
die mündigen Bürger zu vermeiden, indem sie eine<br />
Volksabstimmung von vornherein ablehnen.<br />
„<strong>Die</strong>ses Herangehen ist inakzeptabel und zeigt die<br />
tiefgehende Mißachtung gegenüber Demokratie und<br />
dem souveränen Willen der Völker, der vor allem in<br />
Frankreich und den Niederlanden im Jahr 2005 eindeutig<br />
geäußert worden war“, heißt es in der Stellungnahme.<br />
„<strong>Die</strong>ser Vertrag wird eine qualitativ neue Runde in<br />
der Formierung der Europäischen Union zu einem wirtschaftlichen,<br />
politischen und militärischen Block darstellen,<br />
der den Interessen der Schaffenden und der<br />
Völker entgegensteht.“ <strong>Die</strong> Festlegungen dieses Vertrages<br />
seien außerdem darauf angelegt, die sozialen und wirtschaftlichen<br />
Errungenschaften in Frage zu stellen, die<br />
durch die Werktätigen in langen Jahren erkämpft wurden.<br />
Als Instrumente einer solchen Politik werden vor<br />
allem die „Liberalisierung der Märkte“, der zunehmende<br />
Konkurrenzkampf sowie der Abbau und die Privatisierung<br />
öffentlicher <strong>Die</strong>nstleistungen im Interesse<br />
großer Kapitalgruppen genannt.<br />
<strong>Die</strong> kommunistischen <strong>Partei</strong>en verurteilen gleichzeitig<br />
die zunehmende Militarisierung der EU im Rahmen<br />
der Zusammenarbeit mit der NATO und in Koordinierung<br />
mit den USA, die zu einem Anwachsen der<br />
Militärausgaben, zu neuem Wettrüsten und zur Militarisierung<br />
der internationalen Beziehungen führt. <strong>Die</strong><br />
<strong>Partei</strong>en, die das von der PCP initierte Dokument unterzeichnet<br />
haben, fordern erneut, den vorliegenden<br />
neuen „EU-Vertrag“ Volksabstimmungen zu unterziehen.<br />
Zum 90. Jahrestag der Großen<br />
Sozialistischen Oktoberrevolution<br />
Aus Anlaß der 90. Wiederkehr des Sieges der Großen<br />
Sozialistischen Oktoberrevolution fand am 20.<br />
Oktober 2007 in Halle/Saale eine Gedenkveranstaltung<br />
statt. Organisiert von der halleschen Organisation der<br />
DKP und der Landesorganisation Sachsen-Anhalt der<br />
KPD, nahmen an dieser Veranstaltung neben Mitgliedern<br />
beider <strong>Partei</strong>en Mitglieder der SDAJ, des<br />
Rotfuchs-Fördervereins und weitere Sympathisanten<br />
teil. Nach Eröffnung und Begrüßung erfolgten<br />
einleitende Worte des Vorsitzenden der KPD, Genossen<br />
<strong>Die</strong>ter Rolle. Zur Bedeutung und Geschichte<br />
der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution<br />
sprach der Genosse Dr. Szalkiewicz, Stellvertretender<br />
Vorsitzender der Landesorganisation der DKP<br />
Berlin. Er ging ausführlich auf die Vorgeschichte und<br />
Entwicklung der revolutionären Bewegung im damaligen<br />
Rußland ein, die in die Revolution und deren<br />
Sieg mündete. Er würdigte die Rolle Lenins, insbesondere<br />
seine Strategie bei der Führung der Massen<br />
durch die Bolschewiki. Er machte deutlich, welche<br />
Bedeutung die Revolution für die internationale Arbeiterbewegung<br />
hatte. Der schwere Kampf zur Sicherung<br />
der Ergebnisse der Revolution, die Maßnahmen<br />
zur ökonomischen Entwicklung, die Überwindung<br />
der Rückständigkeit und die Abwehr der konterrevolutionären<br />
Angriffe der inneren und äußeren Reaktion<br />
wurden vom Redner hervorgehoben.<br />
Abschließend verwies er darauf, daß der Sieg der<br />
Konterrevolution über den Sozialismus nicht die<br />
letzte Antwort auf die Geschichte des Sozialismus<br />
ist, was die imperialistischen Medien und Historiker<br />
den Völkern beweisen wollen.<br />
<strong>Die</strong> Veranstaltung wurde von der Singegruppe „Löt<br />
Sinn“ mit Kampfliedern der Arbeiterklasse und der<br />
internationalen revolutionären Bewegung umrahmt.<br />
In einer abschließenden Aussprache wurde der Inhalt<br />
und die Bedeutung der Großen Sozialistischen<br />
Oktoberrevolution bekräftigt.<br />
Landesleitung Sachsen-Anhalt der KPD
2 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>November</strong> 2007<br />
Kommunique der 5. Tagung des Zentralkomitees<br />
der KPD am 13. Oktober 2007<br />
<strong>Die</strong> Tagung wurde vom Vorsitzenden der KPD,<br />
Genossen <strong>Die</strong>ter Rolle, geleitet, der auch den<br />
Bericht des Sekretariats an das Zentralkomitee<br />
erstattete. Anknüpfend an die Einschätzungen<br />
im politischen Bericht an den 25. <strong>Partei</strong>tag stellte<br />
er fest, daß sich im täglichen Leben deren<br />
Richtigkeit erhärtet hat und in der politischen<br />
Arbeit der <strong>Partei</strong> gewisse Fortschritte erreicht<br />
wurden. Im Bericht erfolgte dafür auf der Grundlage<br />
der Entwicklung seit der 4. Tagung des ZK<br />
am 25. August 2007 sowohl auf internationalem<br />
Gebiet als auch in der BRD eine überzeugende<br />
Beweisführung.<br />
Als hoffnungsvolle Zeichen einer gewissen<br />
Entspannung können die auf dem zweiten Gipfeltreffen<br />
von der KDVR und der Republik Korea<br />
verabschiedete Erklärung über Frieden und<br />
Zusammenarbeit, die Bemühungen, das gegenwärtige<br />
Waffenstillstandsabkommen durch eine<br />
dauerhafte Friedensordnung zu ersetzen und<br />
für die Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen<br />
Halbinsel einzutreten, gewertet werden.<br />
Es wurde aber auch zum Ausdruck gebracht,<br />
daß daraus keinerlei Illusionen für eine Abkehr<br />
von kriegerischer und machtlüsterner imperialistischer<br />
Politik erwachsen sollten.<br />
Bezogen auf den Entwicklungsprozeß in Lateinamerika<br />
wurde das Ergebnis der Abstimmung<br />
über die Zusammensetzung einer verfassungsgebenden<br />
Versammlung in Ecuador, bei<br />
der die Bewegung des linksgerichteten Präsidenten<br />
Correa die absolute Mehrheit mit über<br />
75 Prozent der 180 Sitze erreichte, ebenfalls als<br />
hoffnungsvoll für den imperialistischen Kampf<br />
gewertet.<br />
Im Bericht heißt es: „Andererseits wird aber<br />
auch immer klarer, daß die USA und ihre Vasallen,<br />
besonders Deutschland und Frankreich,<br />
von ihren Weltherrschaftsplänen keinen Schritt<br />
zurückweichen. Da werden die Kriegskosten<br />
weiter erhöht und im wahrsten Sinne des Wortes<br />
Milliarden verpulvert. Bush will im nächsten<br />
Haushaltsjahr für seine Kriege im Irak und<br />
Afghanistan rund 40 Milliarden Dollar mehr<br />
ausgeben, als ohnehin schon geplant. Er ließ<br />
im September 2007 beim Kongreß einen Etat<br />
von 190 Milliarden Dollar für beide Militäreinsätze<br />
beantragen. Nur ein kleiner Teil dieser<br />
gewaltigen Summe würde ausreichen, um nachhaltige<br />
Lösungen für die sozialen Probleme von<br />
Millionen Menschen zu finden.<br />
Also: Der größte „Polit-Autist“ (krankhafte<br />
Ich-Bezogenheit) bleibt letztlich unbeirrt bei<br />
seinem verheerenden Kurs - es koste, was es<br />
wolle. Bisher waren das 100.000 irakische Tote<br />
und Millionen Flüchtlinge, fast 3.900 eigene<br />
Gefallene sowie 27.000 Verwundete. Zwölf Milliarden<br />
Dollar pro Monat, ein weltweiter Terroraufschwung<br />
sowie Imageverlust der Vereinigten<br />
Staaten.<br />
Auf dem Boden dieser für Millionen Menschen<br />
verheerenden Kriegspolitik der USA<br />
steht auch die durch den deutschen Bundestag<br />
bestätigte Verlängerung des Mandats für<br />
den Einsatz der Bundeswehr und ihrer Tornados<br />
in Afghanistan.<br />
<strong>Die</strong> von Frau Merkel in der Rede vor der UNO<br />
am 25. September 2007 erhobene Forderung<br />
nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat<br />
bringt die geheimen Gelüste zum Ausdruck,<br />
noch mehr Einfluß auf die Weltpolitik ausüben<br />
zu können. Ihre Meinung zum Iran-Konflikt ist<br />
als eine Anbiederung bei den USA zu betrachten.<br />
<strong>Die</strong> Auffassung: „Nicht die Ankläger (gemeint<br />
ist die Weltgemeinschaft) müssen dem<br />
Angeklagten (Iran) beweisen, daß er etwas<br />
Böses tut, im Gegenteil, der Angeklagte muß<br />
beweisen, daß er nichts Böses tut“, ist eine<br />
vollständige Umkehr der Beweislast und widerspricht<br />
den rechtsstaatlichen Prinzipien aller<br />
bürgerlichen bzw. zivilisierten Länder.<br />
Mit Nachdruck wurde darauf verwiesen, daß<br />
es gilt, in der politischen Arbeit nicht nachzulassen,<br />
die auf dem 25. <strong>Partei</strong>tag beschlossenen<br />
Ziele und Aufgaben weiter zu verbreiten,<br />
die Auseinanderasetzungen mit Erscheinungen<br />
der zunehmenden Faschisierung, des weiteren<br />
Demokratie- und Sozialabbaus in der BRD zu<br />
führen. Es ist unerläßlich, mehr noch als bisher<br />
öffentlich Widerspruch gegen die forcierte Diskreditierung<br />
der DDR und die Verbreitung von<br />
Geschichtslügen zu erheben sowie Behauptungen,<br />
der „Aufschwung“ in der BRD komme bei<br />
allen Schichten an, zu widerlegen. Dazu wird<br />
im Bericht festgestellt: Zum Jahrestag der „deutschen<br />
Einheit“ am 3. Oktober wurden erneut<br />
Lobesarien angestimmt, wie positiv die Entwicklung<br />
in den neuen Ländern wäre. Im Jahresbericht<br />
wurden viele „Fortschritte“ genannt, zum<br />
Beispiel sei die ostdeutsche Wirtschaft 2006<br />
um drei Prozent gewachsen - so stark wie seit<br />
Mitte der 90er Jahre nicht mehr. Aber auch Defizite<br />
wurden angesprochen. So liege das ostdeutsche<br />
Wirtschaftswachstum zwar 0,3 Prozent<br />
über dem Westdeutschlands, die Schere<br />
schließe aber viel zu langsam, die Arbeitslosenquote<br />
- mit 14,7 Prozent noch immer doppelt<br />
so hoch, wie in den alten Bundesländern -<br />
sowie das Problem der Langzeitarbeitslosen gelte<br />
es „anzupacken“, und der Bekämpfung des<br />
Rechtsextremismus komme eine entscheidende<br />
Bedeutung zu.<br />
Vorkommnisse der letzten Wochen zeigen jedoch<br />
deutlich, wie der Rechtsextremismus - nicht nur in<br />
den neuen Bundesländern - zugenommen hat.<br />
Deshalb wird es allerhöchste Zeit, daß die NPD<br />
und andere neofaschistische, neonazistische<br />
Organisationen endgültig verboten werden.<br />
Wenn man dazu den Eiertanz der Regierung<br />
verfolgt, kann einem speiübel werden. <strong>Die</strong>se<br />
Entwicklung ist jedoch dem kapitalistischen<br />
System immanent, genau wie die Führung von<br />
Kriegen. Es stellt sich die Aufgabe, die Ängstlichen<br />
und Gleichgültigen zu bewegen, endlich<br />
aufzuwachen und sich den Protesten gegen<br />
Hartz IV, Demokratie- und Sozialabbau sowie<br />
Faschisierung anzuschließen.<br />
Im Bericht wurde weiter dargestellt, daß die<br />
sich gegenwärtig in der SPD vollziehenden Prozesse<br />
in Vorbereitung des in diesem Monat<br />
stattfindenden <strong>Partei</strong>tages mit Aufmerksamkeit<br />
zu verfolgen sind. Es ist leicht durchschaubar,<br />
daß viele „Auseinandersetzungen“ zwischen<br />
dem <strong>Partei</strong>vorsitzenden Kurt Beck und dem<br />
Vize-Kanzler Franz Müntefering sowie die Beibehaltung<br />
des Begriffes „demokratischer Sozialismus“<br />
in dem zu beschließendem neuen<br />
<strong>Partei</strong>programm darauf gerichtet sind, frühere<br />
SPD-Wähler wieder zurück zu gewinnen und<br />
zu verhindern, daß noch mehr Wähler an „<strong>Die</strong><br />
Linke“ verloren gehen.<br />
Im zweiten Teil des Berichts wurde die Tätigkeit<br />
des Sekretariats und der <strong>Partei</strong> insgesamt<br />
zur weiteren Umsetzung der Beschlüsse des<br />
25. <strong>Partei</strong>tages behandelt. Im Zusammenhang<br />
mit dem Weltfriedenstag sowie im Zeitraum von<br />
3. bis 10. Oktober verstärkte sich die Öffentlichkeitsarbeit<br />
der <strong>Partei</strong>. <strong>Die</strong> bisher durchgeführten<br />
Schulungsveranstaltungen zum neuen <strong>Partei</strong>programm<br />
der KPD zeigen das Bemühen der Genossen,<br />
tiefer in das Wesen der Beschlüsse sowie<br />
der Politik der <strong>Partei</strong> einzudringen. Kritisch wurde<br />
festgestellt, daß die Informationstätigkeit der<br />
Landesorganisationen noch immer nicht ausreichend<br />
ist. <strong>Die</strong>se Lücke in der <strong>Partei</strong>arbeit gilt<br />
es endgültig zu schließen.<br />
Es wurde zum Ausdruck gebracht, daß die<br />
KPD zielstrebig ihren Kurs auf die Umsetzung<br />
der Beschlüsse und Orientierungen des 25.<br />
<strong>Partei</strong>tages, insbesondere des neuen <strong>Partei</strong>programms,<br />
fortsetzt. Der Maßnahmeplan in Auswertung<br />
des 25. <strong>Partei</strong>tages wird Schritt um<br />
Schritt abgearbeitet. Dabei gilt es, die Stärkung<br />
der Kampfkraft der <strong>Partei</strong> durch die politischideologische<br />
Festigung der eigenen Reihen<br />
sowie der Gewinnung weiterer Mitglieder größte<br />
Aufmerksamkeit zu widmen. Gleichzeitig erfordert<br />
die praktizierte Aggressionspolitik des<br />
deutschen und internationalen Imperialismus<br />
mit unverhüllten Kriegsdrohungen gegen andere<br />
Staaten sowie das aggressive Vorgehen<br />
gegen Friedens- und oppositionelle Kräfte im<br />
Innern, verbunden mit einem radikalen Sozialund<br />
Demokratieabbau, intensive Anstrengungen<br />
zur Schaffung einer wirksamen antiimperialistisch-demokratischen<br />
Gegenbewegung. Das<br />
Erfordernis, die Aktionseinheit der Arbeiterklasse<br />
und ihrer <strong>Partei</strong>en und Organisationen<br />
für die Überwindung des imperialistsichen Systems<br />
und die Herstellung antiimperialistischdemokratischer<br />
Verhältnisse zu schaffen, ist<br />
darum stärker denn je zu verwirklichen. Hierbei<br />
kommt den Kommunisten, ihrer Zusammenarbeit<br />
und ihrem einheitlichen Vorgehen auf marxistisch-leninistischer<br />
Grundlage, eine besondere<br />
Rolle zu.<br />
Gegenwärtig noch bestehende Unterschiede<br />
in programmatischen und politisch-ideologischen<br />
Fragen dürfen kein Hindernis in der<br />
Zusammenarbeit im Kampf gegen den Hauptfeind<br />
- den Imperialismus - sein. Bei gemeinsamen<br />
Aktionen im täglichen Kampf sind die<br />
Voraussetzungen zu prüfen, wie und mit welchen<br />
Kräften eine organisatorische Einheit der<br />
Marxisten-Leninisten zu erreichen ist. In diesem<br />
Sinne wird das ZK der KPD auf der Grundlage<br />
einer auszuarbeitenden Konzeption auch<br />
weiterhin Gespräche zwischen den kommunistischen<br />
<strong>Partei</strong>en unterstützen sowie die bewährte<br />
Zusammenarbeit mit linken Organisationen,<br />
Vereinen und Verbänden intensivieren.<br />
In Vorbereitung der für Mai 2008 vorgesehen<br />
Konferenz für Aktionseinheit informierte der<br />
Stellvertreter des Vorsitzenden, Genosse Fritz,<br />
über erste Aussprachen mit als Erstunterzeichner<br />
für den Aufruf ausgewählter Einzelpersönlichkeiten.<br />
In der internationalen Arbeit wurden im Berichtszeitraum<br />
Grußschreiben der KPD an die<br />
ungarischen Genossen und die <strong>Partei</strong> der Arbeit<br />
Belgiens sowie an die <strong>Partei</strong> der Arbeit<br />
Koreas gerichtet. Das ZK beauftragte das Sekretariat,<br />
die Möglichkeiten zur Teilnahme eines<br />
Vertreters der KPD an einem internationalen<br />
Treffen kommunistischer und Arbeiterparteien<br />
vom 3. bis 5. <strong>November</strong> 2007 in Minsk zu<br />
prüfen.<br />
Im weiteren Verlauf der Tagung informierte<br />
die amtierende Vorsitzende der Landesorganisation<br />
Berlin über erste Aktivitäten zur<br />
Vorbereitung der Liebknecht-Luxemburg-Lenin-<br />
Demonstration im Januar 2008 in Berlin. Das<br />
ZK beschloß nach inhaltlicher Prüfung die<br />
Unterzeichnung des Aufrufes des Vorbereitungskomitees<br />
durch die KPD vorzunehmen.<br />
Das ZK wählte den Vorsitzenden des KJVD,<br />
Genossen Daniel Junker, zum Mitglied des Sekretariats<br />
des Zentralkomitees.<br />
62. Gründungstag der <strong>Partei</strong><br />
der Arbeit Koreas<br />
Anläßlich des 62. Gründungstages der <strong>Partei</strong> der<br />
Arbeit Koreas überreichte die <strong>Kommunistische</strong><br />
<strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> dem Botschafter der KDVR<br />
in der BRD ein Grußschreiben an den Generalsekretär<br />
der <strong>Partei</strong> der Arbeit Koreas, Genossen<br />
Kim Jong Il, in dem weitere Erfolge beim Aufbau<br />
und der Sicherung des Sozialismus sowie<br />
der Erhaltung des Friedens auf der koreanischen<br />
Halbinsel gewünscht werden.<br />
Gleichzeitig wurde im Zusammenhang mit den<br />
durch die Naturkatastrophe verursachten verheerenden<br />
Schäden als Ausdruck unserer tiefen<br />
Solidarität mit dem Volk der KDVR ein<br />
Solidaritätsschreiben mit einer Geldspende für<br />
eine Kindereinrichtung übergeben.<br />
Bei diesem Anlaß informierte der Genosse<br />
Botschafter, daß die <strong>Partei</strong> der Arbeit Koreas<br />
seit ihrer Gründung unter der Führung von Kim<br />
Il Sung und im weiteren unter Kim Jong Il, allen<br />
Herausforderungen entsprechend, das Volk der<br />
KDVR erfolgreich zum Sozialismus geführt hat.<br />
Sie sei Wegweiser und Organisator des Aufbaus<br />
des Sozialismus und dank der Songun-Idee<br />
mit der vorrangigen Stärkung der Verteidigungskraft<br />
untrennbar mit der Gewährleistung<br />
der Sicherheit verbunden.<br />
Des weiteren erklärte der Botschafter:<br />
In den jüngsten Jahren haben unsere <strong>Partei</strong> und<br />
unsere Regierung, am Ideal der Souveränität, des<br />
Friedens und der Freundschaft festhaltend, die<br />
multilateralen diplomatischen Beziehungen erweitert<br />
und besonders die Beziehungen mit den regionalen<br />
Staaten entwickelt. Außerdem haben wir<br />
in den Beziehungen mit den europäischen Ländern<br />
bemerkenswerte Fortschritte erzielt.<br />
<strong>Die</strong> Lage auf der koreanischen Halbinsel entwickelte<br />
sich positiv. In der letzten Woche wurde<br />
in Pyongyang ein Nord-Süd-Gipfeltreffen<br />
durchgeführt. Bei dem letzten Gipfeltreffen im<br />
Juni 2000 in Pyongyang wurde die historische<br />
gemeinsame Nord-Süd-Erklärung veröffentlicht<br />
und damit die innerkoreanischen Beziehungen<br />
auf eine neue Stufe gestellt.<br />
Beim Treffen wurde der Hauptgeist der gemeinsamen<br />
Erklärung vom 15. Juni 2000 zunächst bestätigt<br />
und alle Fragen im Zusammenhang mit<br />
der Weiterentwicklung der Nord-Süd-Beziehungen<br />
und mit der Realisierung des Friedens auf<br />
der koreanischen Halbinsel und des gemeinsamen<br />
Gedeihens und der Vereinigung der Nation<br />
besprochen. Anschließend wurde die „Deklaration<br />
über die Entwicklung der Nord-Süd-Beziehungen<br />
und über Frieden und Gedeihen“<br />
veröffentlicht. Das Nord-Süd-Gipfeltreffen ist<br />
von großer Bedeutung bei der Weiterentwicklung<br />
der innerkoreanischen Beziehungen, um<br />
die neue Phase für die Vereinigung Koreas, für<br />
Frieden und des gemeinsames Wohlergehen auf<br />
der koreanischen Halbinsel zu eröffnen.<br />
<strong>Die</strong> Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel<br />
sei das Vermächtnis des Präsidenten Kim<br />
Il Sung und das Hauptziel der KDVR. <strong>Die</strong> atomare<br />
Aufrüstung auf der koreanischen Halbinsel<br />
ist die Folge der feindseligen US-Politik und<br />
Strangulierungspolitik gegenüber die KDVR.<br />
Angesichts der atomaren Einschüchterungspolitik<br />
hat die KDVR ihre eigene Abschreckungskraft<br />
verstärkt. Bei der gemeinsamen Erklärung<br />
am 19. August, die in den Sechser-Gesprächen<br />
im Jahre 2005 veröffentlicht wurde, hatten wir<br />
den Verzicht auf Nuklearwaffen zugesagt, unter<br />
der Bedingung, daß die USA ihre feindselige<br />
Politik gegen die KDVR aufgeben und mit<br />
unserem Land koexistieren werden.<br />
Vom 27. bis 30. September 2007 fand in Beijing<br />
die zweite Etappe der Sechser-Gesprächsrunde<br />
statt. Bei den Verhandlungen in dieser Runde ging<br />
es um die Vereinbarungen vom 13. Februar, bei<br />
denen Schritte der ersten Etappe der Realisierung<br />
der gemeinsamen Erklärung vom 19. September<br />
2005 über die Denuklearisierung der koreanischen<br />
Halbinsel zur Auswertung kamen. Es wurden die<br />
Ziele und Pflichten der einzelnen Seiten in der<br />
nächsten Etappe zur Diskussion gestellt und ein<br />
gemeinsames Protokoll angenommen.<br />
Laut Protokoll vom 3. Oktober ist vereinbart<br />
worden, daß die USA politische Maßnahmen treffen,<br />
um die KDVR von der Liste der „Terrorsekundanten“<br />
zu streichen, und die Anwendung<br />
des Gesetzes über den Handel mit Feindesländern<br />
zu beenden. Gleichzeitig soll die KDVR von den<br />
fünf Partnern eine ökonomische Entschädigung<br />
im Werte von einer Million Tonnen Schweröl erhalten<br />
und im Gegenzug die KDVR Schritt für<br />
Schritt bis Ende 2007 ihre Nuklearanlagen abschalten<br />
wird.<br />
Rot Front! Lieber Genosse<br />
Kurt Gossweiler,<br />
mit diesem traditionellen Gruß der kommunistischen<br />
Proletarier in der Thälmannschen<br />
<strong>Partei</strong> entbieten wir, die Mitglieder<br />
und Kandidaten des Zentralkomitees der<br />
KPD und überdies alle Mitglieder unserer<br />
<strong>Partei</strong>, Dir unsere herzlichsten Glückwünsche<br />
zu Deinem 90. Geburtstag.<br />
Am 5. <strong>November</strong> 1917 in Stuttgart geboren<br />
und somit das Licht der Welt erblickend,<br />
wie man früher so schön zu sagen pflegte,<br />
mußt Du doch damals schon weitsichtig<br />
und hellhörig die anbrechende Morgenröte<br />
eines neuen Zeitalters gespürt haben. Und<br />
so meinen wir denn auch, die Zeichen des<br />
in den Petrograder Gewässern ankernden<br />
Kreuzers „Aurora“, deren rote Matrosen<br />
die Lichtsignale und den Geschützdonner<br />
auslösten, sind ganz bestimmt zu Dir in die<br />
Wiege gelangt.<br />
Welch ein Glück für Dich, am Vorabend<br />
des <strong>Rote</strong>n Oktober, der Großen Sozialistischen<br />
Oktoberrevolution, geboren zu sein.<br />
Ein „Oktoberkind“, das läßt sich doch als<br />
gutes Omen geltend machen, welches Dein<br />
Leben über die vergangenen 90 Jahre prägte<br />
und längst noch nicht in seinem Quell an<br />
Lebenskraft nachlassen soll. Und in diesem<br />
Sinne, lieber Genosse Kurt, möge erlaubt sein,<br />
Dir auf gut russisch „sto let“ und länger zuzurufen.<br />
Nimm also unsere Gratulation an als einen<br />
Dir übergebenen <strong>Partei</strong>auftrag, verpflichtet<br />
zu sein zu Gesundheit vor allem, aber auch<br />
zu Lebensfreude in guter Zweisamkeit mit<br />
Deiner Frau und Polit-Partnerin Edith, zu fortwährendem<br />
Optimismus in der Gewißheit,<br />
„daß die Zukunft in jedem Fall dem Sozialismus/Kommunismus<br />
gehört“. (Lenin)<br />
Möge unser Dank für alles, was Du in<br />
jahrzehntelangem Kampf für und mit uns<br />
als Gewährsmann für ein friedvolles, freiheitliches<br />
und sozial gesichertes Leben aller<br />
Werktätigen hierzulande und auch internationalistisch<br />
wirkend, erreicht hast, Dir<br />
auch weiterhin Kraft spenden.<br />
Lieber Genosse Kurt, wir verbinden unsere<br />
Gratulation anläßlich Deines 90.<br />
Geburtstages mit dem Wunsch, daß Dir<br />
mit Herz und Verstand auch künftig eine<br />
gute Portion Glück mit auf Deinem weiteren<br />
Lebensweg gegeben sei. Wir versprechen<br />
Dir, Dich dabei klassenbrüderlich und<br />
freundschaftlich zu begleiten.<br />
Lieber Genosse Kurt, diese wenigen Zeilen<br />
reichen nicht aus, um Deine Verdienste<br />
gebührend zu würdigen. Wir werden<br />
deshalb dieser Jubiläumsadresse eine Laudatio<br />
hinzufügen, die Deine Leistungen noch<br />
konkreter und ausführlicher schildern wird.<br />
Nimm also bis dahin mit dieser unserer<br />
herzlichen Gratulation vorlieb!<br />
Wir verabschieden uns inzwischen mit<br />
kommunistischem Gruß<br />
im Namen des ZK und aller unserer Mitglieder<br />
<strong>Die</strong>ter Rolle<br />
Vorsitzender der KPD
<strong>November</strong> 2007<br />
16. Internationales <strong>Kommunistische</strong>s Seminar in Brüssel vom 4. bis 6. Mai 2007<br />
http://www.icsbrussels.org.icsqicsbrussels.org<br />
<strong>Die</strong> Gültigkeit und die gegenwärtige Bedeutung der<br />
Oktoberrevolution von 1917 für das 21. Jahrhundert<br />
<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> muß auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagieren<br />
I. <strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> eines neuen Typus<br />
1.<br />
Vor 90 Jahren führte die <strong>Partei</strong> der Bolschewiki<br />
erfolgreich das russische Proletariat zum Sieg in<br />
der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> wurde mit der Strategie und Taktik der<br />
sozialistischen Revolution bewaffnet, die unter<br />
der Führung von Lenin entwickelt wurde. <strong>Die</strong><br />
<strong>Partei</strong> der Bolschewiki wurde in ständigen Kämpfen<br />
gegen den rechten sowie linken Opportunismus<br />
gestählt.<br />
2.<br />
Der Oktober 1917 hat die Gültigkeit der Grundregeln<br />
bestätigt, auf denen die <strong>Partei</strong> der Bolschewiki<br />
errichtet wurde. Durch die Entwicklung<br />
ihrer Linie ist die <strong>Partei</strong> in der Lage, die Klassenkämpfe<br />
auf der nationalen und internationalen<br />
Ebene vom Standpunkt der Arbeiterklasse und<br />
im Geiste des Marxismus-Leninismus zu analysieren.<br />
Sie ist in der Lage, ihre Verbindungen mit<br />
den arbeitenden und kämpfenden Massen zu festigen<br />
für einen langwierigen Kampf für ihre Interessen.<br />
Sie konnte ihren revolutionären Geist<br />
beibehalten, indem sie die Grundregeln des demokratischen<br />
Zentralismmus, der Kritik und<br />
Selbstkritik und den Kampf gegen Opportunismus<br />
anwendete. <strong>Die</strong> gesamte Geschichte der revolutionären<br />
Bewegungen im 20. Jahrhundert, die<br />
chinesische, vietnamesische und kubanische Revolution<br />
hätten ohne eine marxistisch-leninistische<br />
<strong>Partei</strong> nicht stattfinden können, weder sozialistische<br />
noch nationale-demokratische Revolutionen wären<br />
siegreich gewesen.<br />
3.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> neuen Typus, wie sie von Lenin geschaffen<br />
wurde, wird charakterisiert durch die<br />
strategische Aufgabe, die sie übernommen hat:<br />
die der sozialistischen Revolution, die des Bruches<br />
mit der bürgerlichen Demokratie. Sie unterscheidet<br />
sich von den sozialdemokratischen und<br />
Wahl-<strong>Partei</strong>en, deren Ziele in der Unterstützung<br />
des Systems bestehen. Im Gegenteil, der sozialdemokratische<br />
Weg, die Förderung von graduellen<br />
Verbesserungen, um die „Befreiung des Proletariats“<br />
zu erreichen, hat schließlich zur Stärkung<br />
der bürgerlichen Dominanz, zur Perfektionierung<br />
seiner Methoden der Ausbeutung geführt.<br />
4.<br />
Am Ende des 20. Jahrhunderts beseitigte die Wiederherstellung<br />
der alten kapitalistischen Ordnung<br />
in der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken<br />
und in den Ländern Osteuropas alle Errungenschaften<br />
der Oktoberrevolution. Mit der Entwicklung des<br />
Revisionismus seit 1956 in der Sowjetunion und<br />
anderen sozialistischen Ländern wurden wesentliche<br />
Voraussetzungen hierfür geschaffen. Sowohl für<br />
die Völker der ehemaligen sozialistischen Länder,<br />
als auch für die arbeitenden Menschen im Rest der<br />
Welt, war die Wiederherstellung des Kapitalismus<br />
in diesen Ländern ein schwerer Schlag. <strong>Die</strong>se Restauration<br />
verstärkte zugleich die Aggressivität des<br />
Imperialismus in der ganzen Welt. Viele Errungenschaften<br />
der arbeitenden Menschen, die nur dank<br />
des Bestehens der Sowjetunion errungen wurden,<br />
wurden auf dem Altar des Superprofits geopfert.<br />
5.<br />
In den Fußstapfen dieser Konterrevolution entwickelte<br />
sich eine sehr große antikommunistische<br />
Kampagne. Zur angeblichen Beseitigung aller<br />
kommunistischen Bedrohungen bedient sich die<br />
Bourgeoisie aller Methoden des Kampfes gegen<br />
leninistische <strong>Partei</strong>en durch offene oder versteckte<br />
faschistische Angriffe. Infolgedessen wurden<br />
kommunistische <strong>Partei</strong>en in Litauen und Lettland<br />
verboten. Der tschechische <strong>Kommunistische</strong> Jugendverband<br />
(KSM) wurde mit dem Verbot bedroht,<br />
weil er sich der Privatisierung der Produktionsmittel<br />
entgegenstellte, zu Gunsten der Förderung des<br />
sozialistischen und kollektiven Eigentums. In anderen<br />
ehemaligen sozialistischen Ländern werden<br />
Kommunisten verfolgt, während kriminelle Faschisten<br />
rehabilitiert werden. Unter Mißachtung aller<br />
demokratischen Regeln ist in Polen ein sogenanntes<br />
Säuberungsgesetz aufgelegt worden. Im Dezember<br />
2005 wurde beim Europarat (APCE) ein<br />
Entwurf eingereicht über die „Notwendigkeit für die<br />
internationale Verurteilung der Verbrechen von totalitären<br />
kommunistischen Regimen“. <strong>Die</strong>ses zeigt,<br />
was bürgerliche Legalität heute meint. Es dauert<br />
nicht mehr lange, bis sie den Kampf für eine öffentliche<br />
und freie Gesundheitsvorsorge und für ein öffentliches<br />
Bildungssystem, für ein allgemeines<br />
Rentensystem usw. für illegal erklären werden.<br />
6.<br />
Einige ehemalige kommunistische <strong>Partei</strong>en in unterschiedlichen<br />
Teilen der Welt haben sich mit<br />
dem Parlamentarismus und die Klassenindifferenz<br />
eingelassen und sich damit selbst von den<br />
Massen und ihren lebenswichtigen Interessen isoliert.<br />
Durch die Gründung der <strong>Partei</strong> der europäischen<br />
Linken wurde dieser Prozeß vereinigt<br />
und auf europäischem Niveau institutionalisiert.<br />
<strong>Die</strong>se <strong>Partei</strong> arbeitet mit den bürgerlichen <strong>Partei</strong>en<br />
zusammen, um den Leninismus als <strong>Partei</strong>enkonzept<br />
anzugreifen. <strong>Die</strong>ses zeigt, wie gefährlich<br />
es sein kann, ideologische und politische Zugeständnisse<br />
dem Klassenfeind zu machen, wie es<br />
die Führung der <strong>Partei</strong> der europäischen Linken<br />
tut.<br />
7.<br />
Bereits im Jahre 1908, vor fast einem Jahrhundert,<br />
in der Epoche des Kampfes gegen Bernsteins<br />
Revision des Marxismus, faßte Lenin das<br />
Wesentliche des Revisionismus und Reformismus<br />
in einem Text zusammen, der bis heute seine<br />
brennende Gültigkeit behält: „<strong>Die</strong> Bewegung<br />
ist alles, das Endziel nichts - dieses geflügelte<br />
Wort Bernsteins läßt das Wesen des Revisionismus<br />
besser erfassen als viele langatmige<br />
Ausführungen. <strong>Die</strong> Haltung von Fall zu Fall<br />
festlegen, sich an Tagesereignisse, an das Auf<br />
und Ab im politischen Kleinkram anpassen, die<br />
Grundinteressen des Proletariats, die Grundzüge<br />
der ganzen kapitalistischen Ordnung und<br />
die gesamte kapitalistische Entwicklung vergessen,<br />
diese Grundinteressen um wirklicher<br />
oder vermeintlicher Augenblicksvorteile willen<br />
opfern - darin besteht die revisionistische<br />
Politik.“ (1)<br />
8.<br />
In jedem Land der Welt bleibt die Herausbildung<br />
einer leninistischen <strong>Partei</strong> entsprechend dem<br />
Weg, den die Oktoberrevolution vorgezeichnet<br />
hat, die Primäraufgabe. Es gibt nur eine Antwort<br />
auf die Zentralisierung des Kapitals, auf die Diktatur<br />
der Monopole, auf den Imperialismus und<br />
seine Lakaien: die organisierte Kraft der Arbeiterbewegung,<br />
die Hand in Hand mit den unterdrückten<br />
Völkern und sozialistischen Ländern<br />
arbeitet. Es ist unmöglich, Unterdrückung und<br />
Krieg ein Ende zu setzen, ohne das Bemühen der<br />
kommunistischen <strong>Partei</strong>en, den Kapitalismus zu<br />
beseitigen. Weder ein Wahlvorgang noch parlamentarische<br />
Splitterparteien reagieren auf die<br />
Notwendigkeit, eine Strategie und Taktik zu entwickeln,<br />
die fähig ist, die Macht des zentralisierten<br />
Kapitals, den Imperialismus und die mit ihm<br />
verbündeten reaktionären Kräfte zu überwinden.<br />
Weder ist es mit dem klassischen „bürgerlichen“<br />
Konzept der <strong>Partei</strong> (mit ihrer parlamentarischen<br />
Beschränktheit), die Massen könnten begreifen,<br />
was den Kapitalismus ausmacht mit seinen ökonomischen<br />
Gesetzen, seiner Ausbeutung und<br />
Unterdrückung, seiner Kriegslüsternheit, seiner<br />
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erreichen.<br />
Noch ist es durch undurchsichtige Gruppen<br />
und Netzwerke möglich, den komplizierten<br />
Kampf gegen die Diktatur der transnationalen<br />
Vereinigungen und der imperialistischen Staatsapparate,<br />
ihrer Lakaien in den kolonial- oder halbkolonialen<br />
Ländern, sowie gegen Organe wie die<br />
NATO zu gewinnen. Niemals werden Zusammenschlüsse,<br />
Netzwerke oder Splittergruppen ohne<br />
klare Überzeugung in der Lage sein, die <strong>Partei</strong><br />
der Arbeiterklasse zu ersetzen, die auf dem demokratischen<br />
Zentralismus und seinen Grundregeln<br />
von Einheit des Willens und Handelns<br />
der Mehrheit und Minderheit, von praktischen<br />
Entscheidungen, die von allen und jedem getragen<br />
sind, beruhen.<br />
II. Eine Anvantgardistische <strong>Partei</strong> - und<br />
eine <strong>Partei</strong> der Massen<br />
9.<br />
Nur die Arbeiterklasse, im Bündnis mit der Bauernschaft<br />
in den kolonialen und halbkolonialen<br />
Ländern kann im revolutionären Prozeß den<br />
Kampf aunehmen, um die nationale Befreiung<br />
und den Sozialismus zum Ende führen.<br />
10.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> neuen Typus ist eine avantgardistische<br />
<strong>Partei</strong>. <strong>Die</strong> erste Zielsetzung der <strong>Partei</strong><br />
vom bolschwistischen Typ muß die Avantgarde<br />
der Arbeiterklasse ideologisch und organisatorisch<br />
gewinnen, den bewußten und am<br />
meisten entschlossenen Teil der Klasse. „Das<br />
ist das Hauptsächlichste“, erklärte Lenin auf<br />
dem 2. Kongreß der Internationale, beim Summieren<br />
der Lehren des Prozesses, der zum<br />
Oktober 1917 geführt hat.<br />
11.<br />
Aber er fügte sofort hinzu, daß es auch eine zweite<br />
Zielsetzung bei der Gewinnung der Arbeiterklasse<br />
und ihrer Verbündeten zu erreichen gilt: „Konnte<br />
die erste historische Aufgabe (die Gewinnung der<br />
klassenbewußten Vorhut des Proletariats für die<br />
Sowjetmacht und die Diktatur des Proletariats)<br />
nicht ohne den vollen ideologischen und politischen<br />
Sieg über den Opportunismus und Sozialchauvinismus<br />
gelöst werden, so kann die zweite<br />
Aufgabe, die nun zur nächsten wird und die in<br />
der Fähigkeit besteht, die Massen heranzuführen<br />
an die neue Position, die den Sieg der Vorhut in<br />
der Revolution zu sichern vermag - so kann diese<br />
nächste Aufgabe nicht erfüllt werden, ohne daß<br />
man mit dem linken Doktrinarismus aufräumt,<br />
ohne daß man seine Fehler völlig überwindet und<br />
sich von ihnen frei macht.“ (2)<br />
12.<br />
<strong>Die</strong> kommunistische <strong>Partei</strong> muß eine revolutionäre<br />
Strategie mit den Taktiken kombinieren, gerade<br />
wie es die bolschewistische <strong>Partei</strong> ausgezeichnet<br />
getan hat. Während zweitens zur Strategie Taktiken<br />
angewendet werden, die den spezifischen<br />
Bedingungen und Entwicklungen an das vorhandene<br />
Kräfteverhältnis angepaßt sind, ist es für die<br />
kommunistischen <strong>Partei</strong>en entscheidend, einen<br />
breiten Einfluß auf das Bewußtsein der Massen<br />
zu haben. In der gegenwärtigen Welle des Antikommunismus<br />
und angesichts der schrecklichen<br />
aggressiven Haltung des Monopolkapitals der<br />
USA, der EU und ihrer Verbündeten, wird das<br />
Problem der Gewinnung des Einflusses auf die<br />
Massen der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten<br />
zu einem Problem der ständigen kommunistischen<br />
Arbeit unter den Massen und wird zugleich ein<br />
Problem von Leben und Tod für heutige kommunistische<br />
<strong>Partei</strong>en. Sie ist eine Arbeit in den Fabriken<br />
und in den Gewerkschaften, in den öffentlichen<br />
Nachbarschaften, mit der fortschrittlichen Jugend<br />
und den Frauen, unter der Bauernschaft, in kolonialen<br />
und halbkolonialen Ländern, in den Bewegungen<br />
für die Verteidigung der Demokratie,<br />
für Frieden, für Widerstand und nationale Befreiung.<br />
Der Einfluß ist auch in den Bewegungen für<br />
die Bewahrung des Klimas und bei der Verteidigung<br />
der Naturresourcen erforderlich, die erheblich<br />
durch die anarchistische und zerstörerische<br />
Entwicklung des Kapitalismus bedroht sind. Bei<br />
dieser Arbeit sind mehr Flexibilität, mehr Offenheit<br />
und taktische Sensibilität in der gegenwärtigen<br />
Situation erforderlich. Das erfordert ein besseres<br />
Reagieren auf die Erscheinungen, eine bessere<br />
Aufmerksamkeit, Organisation und Mobilisierung,<br />
kurz gesagt eine noch bessere Erfüllung<br />
der kommunistischen Aufgaben.<br />
13.<br />
Als Lenin sagte, „es ist nicht genug, nur uns selbst<br />
als die Avantgarde, die Vorgerückten zu bezeichnen;<br />
wir müssen so handeln, daß all’ die anderen<br />
Kontingente überzeugendermaßen anerkennen<br />
müssen, daß wir in der Avantgarde marschieren“<br />
(3), „mit dem Auftrag, den Massen zu dienen,<br />
ihre wohlverstandenen Interessen auszudrücken,<br />
muß die Abteilung der Avantgarde, die Organisation<br />
ihre Arbeit in den Massen aufrecht erhalten,<br />
dabei ohne Ausnahme ihre besten Kräfte<br />
mobilisieren, in objektiver und genauer Weise<br />
jeden Schritt überprüfen, ob die Verbindung mit<br />
den Massen bestehen bleibt. Nur auf diesem Wege<br />
kann die Abteilung der Avantgarde die Massen<br />
erziehen und lehren, ihre Interessen zum Ausdruck<br />
zu bringen, sie lehren, sich zu organisieren,<br />
und die gesamte Aktivität der Massen auf<br />
den Weg einer klassenbewußten Politik führen!“<br />
III. Eine internationale <strong>Partei</strong><br />
14.<br />
<strong>Die</strong> Oktoberrevolution zeigte, daß sie in ihrer<br />
Form national, in ihrem Inhalt aber international<br />
ist und einen Teil der Weltbewegung zur Emanzipation<br />
der Arbeiterklasse darstellt. Proletarischer<br />
Internationalismus ist ein grundlegendes<br />
Element, das die kommunistischen <strong>Partei</strong>en von<br />
allen anderen unterscheidet. In den nationalen<br />
Kämpfen der Arbeiter setzen die Kommunisten<br />
ihre Kräfte ein und unterstützen ihre Interessen,<br />
die unabhängig von der Nationalität sind<br />
und durch das Proletariat der ganzen Welt geteilt<br />
werden. Engels schrieb „die proletarische<br />
Emanzipation kann nichts anderes als eine internationale<br />
Tatsache sein; wenn sie versuchen,<br />
sie zu einer einfachen (nationalen) Tatsache zu<br />
machen, würden sie sie unmöglich machen“.<br />
<strong>Die</strong> Wirklichkeitkeit der Welt in dieser ersten<br />
Dekade des 21. Jahrhunderts macht es immer<br />
offensichtlicher, wo der Imperialismus seine<br />
Tentakel überall ausdehnt und das Leben für<br />
die Menschen immer unerträglicher macht.<br />
Fortsetzung auf Seite 5<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 3<br />
„Alles, was an Sozialismus<br />
erinnert, soll verschwinden“<br />
GBM wehrte sich erfolgreich gegen<br />
Verleumdung in der Talksendung<br />
von Anne Will in einem Gespräch mit<br />
Prof. Wolfgang Richter!<br />
Der NDR hat sich nach Intervention Ihres Anwalts<br />
Johannes Eisenberg rechtsverbindlich<br />
verpflichtet, ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht<br />
„zukünftig zu unterlassen, zu behaupten<br />
oder zu verbreiten, Stasi-Offiziere hätten die<br />
Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und<br />
Menschenwürde gegründet“. <strong>Die</strong>s war in der<br />
Sendung „Anne Will - Unrecht vergeht nicht:<br />
der lange Schatten der DDR“ vom 30. September<br />
behauptet worden. Ist die Unterlassungserklärung<br />
für Sie ein Erfolg?<br />
Es ist für die andere Seite jedenfalls eine Niederlage,<br />
wenn sie de facto zugeben muß, einen<br />
so gezielt falschen Umgang mit der Wahrheit<br />
zu pflegen. Das legt ja den Verdacht nahe, daß<br />
es auch andere Teile der Sendung betrifft.<br />
Was sagen Sie zu dem Vorwurf, die GBM, also<br />
die Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht<br />
und Menschenwürde e.V., sei von „Stasi-Offizieren“<br />
gegründet?<br />
Zunächst steht die Frage, wie der Sender überhaupt<br />
dazu gekommen ist. Was stört ihn an der<br />
GBM, daß er zur gezielten Lüge greifen muß?<br />
Sind es unsere sieben Weißbücher über die Diskriminierung<br />
der Ostdeutschen, sind es unsere<br />
beachteten Schattenberichte für die UNO zu<br />
Stellungnahmen der Bundesrepublik, von denen<br />
zwei weitere zu Rassismus und zu sozialen Fragen<br />
anstehen, oder ist es unser Buch: „Ein neuer<br />
Faschismus?“<br />
Werden wir diffamiert, um unsere politischen<br />
Aktivitäten abzuwerten? Denn in der Sache ist<br />
der Vorwurf absurd. Das ist nicht das erste Mal.<br />
Wir haben uns schon gegen das Buch „Stasiland“<br />
von Anna Funder erfolgreich gewehrt und<br />
eine einstweilige Verfügung zur Streichung<br />
hanebüchener Vorwürfe erzielt. Unter den 27<br />
Mitgliedern unserer Gründungsversammlung<br />
war ein Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit<br />
(MfS) der DDR und auch jemand, auf<br />
den der letzte geplante politische Prozeß der<br />
DDR wartete. Vertreter von Sozialverbänden,<br />
Theologen, Künstler, Wissenschaftler waren<br />
dabei. Persönlichkeiten aus Ost und West, wie<br />
Prof. Roland Reich, Prof. Fritz Vilmar, Wolfgang<br />
Harich, Prof. Moritz Mebel, Prof. Friedrich<br />
Jung, Gisela May, Erwin Geschonneck,<br />
Heidrun Hegewald, Jutta Wachowiak, Barbara<br />
Thalheim oder die Pastoren Hans-Jochen Vogel,<br />
Gustav-Adolf Kriener, Christian Keller, <strong>Die</strong>ter<br />
Frielinghaus und viele mehr, hatten öffentlich<br />
zur Gründung der GBM aufgerufen.<br />
Bei der Einblendung in der Talkshow von Anne<br />
Will zeigte man die Straßenansicht der Geschäftsstelle<br />
der GBM. <strong>Die</strong> Kamera verweilte<br />
auf der Losung: „Alle Menschenrechte für alle<br />
Menschen.“<br />
Das erweckte den Eindruck, als sei das bloß unser<br />
schönes Motto, aber es ist die Losung, unter<br />
der die Menschenrechtskonferenz der UNO<br />
1993 in Wien stand, an der wir teilgenommen<br />
haben. Das sollten sich die Fernsehsender in ihre<br />
Studions hängen, anstatt sich darüber lustig zu<br />
machen. <strong>Die</strong> Menschenrechte der UNO-Konventionen<br />
sind allen Menschen von allen Staaten<br />
zu gewähren. Dazu zählen wirklich alle<br />
Menschen - auch Offiziere der Staatssicherheit.<br />
Und mehr noch: Das MfS ist in seiner Geschichte<br />
nicht wie das Bundeskriminalamt oder die<br />
<strong>Die</strong>nste der Bundesrepublik Deutschland „maßgeblich<br />
von früheren SS-Angehörigen geprägt<br />
worden, von Personal aus dem Reichssicherheitshauptamt,<br />
der Organisationszentrale des Holocaust,<br />
sowie von Leuten, die Polizeikarriere im<br />
2. Weltkrieg gemacht hatten“, wie erst jüngst in<br />
der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zu lesen<br />
war.<br />
In der Sendung wurde auch behauptet, die GBM<br />
sei der Meinung, „Stasi-Offiziere“ sind die eigentlichen<br />
Opfer der Geschichte. Sind sie das?<br />
Schon im deutschen Maßstab hieße es, Millionen<br />
zu verschweigen, wollte man die Verlierer<br />
auf diese Gruppe beschränken. Der Anschluß<br />
der DDR war ein weltpolitisches Ereignis im<br />
Kontext einer schweren historischen Niederlage<br />
des Sozialismus. Heute wird immer sichtbarer<br />
- wie Kriege, Sozialraub, Polarisierung von<br />
Arm und Reich sowie Profitinteressen gegen die<br />
dringliche Lösung drohender globaler Probleme<br />
zeigen -, daß der Kapitalismus keine menschenwürdige<br />
Alternative bietet. <strong>Die</strong> verstärkten Angriffe<br />
der politischen Klasse auf alles, was links<br />
ist, sind Ausdruck einer tiefen Krise, Hilf- und<br />
Ausweglosigkeit der Herrschenden. Alles, was<br />
auch nur im entferntesten an Sozialismus erinnert,<br />
soll verschwinden. Da kann man wohl nicht<br />
noch sonderlich auf Menschenrechte achten.<br />
Betrachten Sie - wie Ihnen vorgeworfen wurde<br />
- die Medien als eine Art von Siegerjustiz?<br />
Ich habe zu viele Sendungen gesehen, in denen<br />
sich Medien als eine Art moderne Waffengattung<br />
auf politische Menschenjagd begeben haben,<br />
als daß ich energisch widersprechen könnte.<br />
Interview mit Wera Richter - aus: junge Welt
4 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>November</strong> 2007<br />
Alternativer 3. Oktober 2007<br />
Es war ein unerwartet sonniger Herbsttag, dieser<br />
3. Oktober 2007, an dem ein Teil der Berliner<br />
zum Volksfest an der „Straße des 17. Juni“<br />
strömte, während ein anderer Teil (die Zeitungen<br />
schrieben von 900 Personen) zu dem Ex-<br />
Kino Kosmos in der Karl-Marx-Allee strebte<br />
- zu einem Volksfest ganz anderer Art.<br />
Das Ostdeutsche Kuratorium von Verbänden<br />
e.V. (OKV) hatte zu einem alternativen 3. Oktober<br />
2007 eingeladen. Von 11.00 bis 15.00 Uhr saßen<br />
dort Menschen zusammen, die ihrem Protest<br />
gegen die vor 17 Jahren vollzogene, aber<br />
gründlich mißglückte Vereinigung der beiden<br />
deutschen Staaten Ausdruck verliehen.<br />
Im Foyer wurden sie vom Singe-Club „Che<br />
Guevara“ mit alten und neuen Liedern begrüßt,<br />
im Saal wurde die Veranstaltung von dem Chor<br />
„Marzahner Promenaden-Mischung“ eingeleitet.<br />
Kinder und Jugendliche sangen vom Frieden,<br />
dem Thema, das auch die Rede von Professor<br />
Moritz Mebel durchzog, der von der BRD-Regierung<br />
eine eindeutige Haltung gegen Neofaschismus<br />
und Kriegsbeteiligung forderte.<br />
Käthe Reichel rezitierte eindrucksvoll einen<br />
Text von Heiner Müller, bevor Dr. Hans Reichelt,<br />
einst der jüngste Minister der DDR-Regierung,<br />
eine ernüchternde Bilanz der 17 Jahre seit dem<br />
„Anschluß“ der DDR an die BRD zog.<br />
Danach verlas Professor Siegfried Mechler,<br />
Präsident des OKV, eine Protestresolution, die<br />
von den meisten im vollbesetzten Saal und im<br />
Foyer Anwesenden unterschrieben wurden. Den<br />
Abschluß bildete ein Ausschnitt aus dem Programm<br />
des Kabaretts „Kartoon“.<br />
Protestresolution<br />
(Zugestimmt auf der Veranstaltung „Alternativer 3. Oktober 2007“)<br />
Jährlich wird der 3. Oktober staatlich als Tag<br />
der deutschen Einheit begangen. Der politische<br />
Inhalt des 3. Oktober 1990 war jedoch keine<br />
Vereinigung, sondern der Anschluß der DDR<br />
an die BRD. Der Kapitalismus wurde politisch,<br />
ökonomisch, sozial und juristisch auf das Gebiet<br />
der DDR übertragen. <strong>Die</strong> Mehrheit der ostdeutschen<br />
Menschen wurde mit Versprechungen<br />
geködert, es werde in blühenden Landschaften<br />
keinem schlechter gehen.<br />
Nach 17 Jahren ist die Bilanz ernüchternd.<br />
Illusionen sind angesichts des Sozialabbaus, der<br />
Bildungsmisere, der Verarmung beträchtlicher<br />
Teile der Bevölkerung und der hemmungslosen<br />
Bereicherung einer kleinen Oberschicht an<br />
den harten kapitalistsichen Realitäten zerschellt.<br />
Ethnische und moralische Werte sind Opfer<br />
hemmungsloser Profitgier geworden. <strong>Die</strong> aktive<br />
Friedenspolitik der DDR wurde durch eine<br />
imperialistische Kriegspolitik ersetzt. Repressive<br />
Maßnahmen gegen anders Denkende und<br />
Handelnde nehmen zu.<br />
Auch um von dieser unsozialen und rechtswidrigen<br />
Entwicklung abzulenken, wird die DDR<br />
als totalitäre Diktatur diffamiert und mit dem<br />
völkermordenden NS-Regime auf eine Stufe<br />
gestellt. Der konsequente Antifaschismus der<br />
DDR wird verleugnet. Soziale, kulturelle und<br />
sportliche Errungenschaften, Erfolge und Traditionen<br />
werden negiert. Frühere Verantwortungsträger<br />
und andere linke Kräfte werden<br />
ausgegrenzt, diskriminiert, kriminalisiert und<br />
sozial bestraft.<br />
Sichtbare Fortschritte bei der Infrastruktur<br />
können nicht darüber hinwegtäuschen, daß das<br />
Industriepotential und die Agrarwirtschaft Ostdeutschlands<br />
weitgehend zerschlagen wurden.<br />
Das in Jahrzehnten geschaffene Volksvermögen<br />
der DDR wurde vorsätzlich an westdeutsche<br />
und ausländische Unternehmen verschleudert<br />
oder vernichtet. <strong>Die</strong> Spareinlagen der Bevölkerung<br />
sind zu großen Teilen entwertet worden.<br />
Mehrere Millionen Bürger der DDR haben ihre<br />
Heimat verlassen. Trotzdem zählt der Osten<br />
<strong>Deutschlands</strong> zu den Gebieten mit der höchsten<br />
Arbeitslosigkeit in Europa. <strong>Die</strong> Geburtenrate<br />
ist eine der niedrigsten in der Welt. Politiker,<br />
Wirtschaftsinstitute und Medien entwerfen Szenarien<br />
des Aussterbens und der Verwilderung<br />
ostdeutscher Regionen.<br />
Angesichts dieser Realitäten weisen wir die<br />
Einschätzung der Bundesregierung im aktuellen<br />
Jahresbericht zur Deutschen Einheit über<br />
Ostdeutschland als Land der Chancen, der guten<br />
Perspektiven und der materiellen Sicherheit<br />
als Lüge und Verhöhnung vieler ostdeutscher<br />
Menschen entschieden zurück. Wir widersprechen<br />
der Auffassung des zuständigen Ministers,<br />
daß mit den Maßnahmen der Bundesregierung<br />
bis 2019 eine selbsttragende wirtschaftliche<br />
Entwicklung in den neuen Ländern erreicht<br />
wird. Wir lehnen die Meinung der Bundeskanzlerin<br />
und von Teilen der SPD-Führung ab, daß<br />
auf Grund der positiven Bilanz der Aufbauarbeit<br />
Ost die Aufarbeitung spezieller ostdeutscher<br />
Probleme noch in dieser Legislaturperiode abzuschließen<br />
ist.<br />
Wir fordern wirksame<br />
politische Veränderungen:<br />
<strong>Die</strong> Beteiligung Deutschland an Kriegen ist unverzüglich<br />
einzustellen. Es ist Schluß zu machen<br />
mit jedweder Unterstützung aggressiver<br />
Handlungen der USA und der NATO. Der<br />
Rüstungsexport ist drastisch zu reduzieren. Von<br />
deutschem Boden darf keine Kriegsgefahr ausgehen.<br />
Erscheinungen des Nationalismus, der Völkerhetze,<br />
des Rassismus und des Faschismus ist<br />
mit allen verfügbaren Mitten entgegenzutreten.<br />
<strong>Die</strong> Verunglimpfung der DDR ist einzustellen.<br />
Der permanenten Verletzung der im Grundgesetz<br />
verankerten Sozialpflichtigkeit des Eigentums<br />
ist Einhalt zu gebieten. <strong>Die</strong> Politik des<br />
Sozialraubs, insbesondere im Bereich des Gesundheits-<br />
und Bildungswesens und bei Renten,<br />
ist zu beenden.<br />
Das in der Europäischen Sozialcharta und dem<br />
Sozialpakt der UNO verankerte Menschenrecht<br />
auf Arbeit ist anzuerkennen und durchzusetzen.<br />
Bei der Modernisierung der Wirtschaft ist eine<br />
Konzentration der Forschung und Industriealisierung<br />
auf die ostdeutschen Länder vorzunehmen.<br />
Dadurch ist ein selbsttragender Aufschwung<br />
Ostdeutschlands anzustreben.<br />
Ostdeutsche Menschen sind für das geraubte<br />
Volkseigentum, entsprechend Einigungsvertrag<br />
für die Verluste ihrer Ersparnisse und gemäß Forderung<br />
des Wirtschafts- und Sozialrates der UNO<br />
vom 2. Dezember 1998 für den Verlust ihrer<br />
Beschäftigung angemessen zu entschädigen.<br />
<strong>Die</strong> Herstellung gleicher Lebensbedingungen<br />
und gleicher Rechte für alle Bürgerinnen und<br />
Bürger in allen Bundesländern gemäß Grundgesetz<br />
ist zu sichern.<br />
Jegliche Form der grundgesetzwidrigen Diskriminierung<br />
ostdeutscher Bürger ist zu beenden.<br />
Mit der bewußten Verfälschung deutscher Geschichte<br />
ist Schluß zu machen.<br />
Kontakt über GBM e.V., Weitlingstraße 89,<br />
10317 Berlin. Internet: http://www.okv-ev.de<br />
E-mail: info@okv-ev.de<br />
Nachtrag zur Internationalen Buchmesse in Frankfurt/Main:<br />
Angesichts der laufenden Internationalen Frankfurter Buchmesse sei es erlaubt, darauf hinzuweisen,<br />
daß es vier Millionen „funktionelle Analphabeten“ in der Bundesrepublik Deutschland,<br />
einem der reichsten Staaten des Planeten, dem Land von Goethe, Schiller und Marx, der<br />
Dichter und Denker gibt. Es ist an der Zeit, endlich Entwicklungshilfe aus Cuba anzufordern!<br />
Heinz W. Hammer, Essen<br />
In eigener Sache: Unsere Ausgabe Nr. 10/2007 betreffend!<br />
Auf Seite 4 unter „Schatzkammer des Marxismus-Leninismus“ ist ein Beitrag von Prof. Dr.<br />
Lothar Berthold enthalten, den wir mit freundlicher Genehmigung der DKP-Zeitung „Der<br />
<strong>Rote</strong> Brandenburger“ (Oktoberausgabe 2007) nachdrucken durften.<br />
Zu unserem größten Bedauern ist der mit der Vorsitzenden der Landesorganisation der<br />
DKP Genossin Brigitte Müller verabredete Hinweis darauf jedoch unterblieben. Wir bitten<br />
für dieses Versäumnis unsererseits um Entschuldigung.<br />
Leider wurde auch versäumt, den Autor des auf Seite 8 enthaltenen Textes „Oktobersong“<br />
zu nennen. Im Manuskript stand am Schluß: „Text Peter Hacks“. <strong>Die</strong>ser Hinweis wurde bei<br />
der Drucklegung nicht beachtet. Wir bitten auch diese Unterlassung zu entschuldigen.<br />
33 Jahre „Flamme<br />
der Freundschaft“<br />
Am 3. Oktober jährte sich in Hettstedt zum<br />
33. Mal die Einweihung des Denkmals der<br />
„Flamme der Freundschaft“. Daß dieser<br />
Jahrestag begangen werden konnte, und<br />
das Denkmal noch steht und in einem<br />
halbwegs ordentlichen Zustand ist, ist dem<br />
gleichnamigen Förderverein um seinen<br />
Vorsitzenden Lothar Hentschel zu verdanken.<br />
Hartnäckig kämpft der Verein seit drei<br />
Jahren um den Erhalt und die Pflege des<br />
1974 als Zeichen für den erfolgreichen Abschluß<br />
eines Freundschaftsprojektes zwischen<br />
der UdSSR und der DDR eingeweihten<br />
Denkmals. <strong>Die</strong> „Flamme der Freundschaft“<br />
sollte zum Ausdruck der Verbundenheit<br />
beider Staaten und Völker sein, und die<br />
Zusammenarbeit bei der Einführung neuer<br />
Technologien dokumentieren. Am 3. Oktober<br />
1974 wurde das Mansfeldkombinat in<br />
Hettstedt an die Erdgasleitung „Drushba“<br />
angeschlossen, und damit durch das Umsteigen<br />
von Braunkohle auf Erdgas ein<br />
entscheidender Schritt für den Umweltschutz<br />
in der Region gemacht. In seiner<br />
Ansprache ging Hauptredner Wolfgang<br />
Großpietsch, der damalige Direktor, dem<br />
Zeitgeist entsprechend hauptsächlich auf die<br />
technische Leistung ein, die mit der Flamme<br />
gewürdigt werden sollte. Er ließ gegenüber<br />
den etwa 300 Anwesenden aber<br />
auch durchblicken, daß die Erbauer der<br />
Erdgasleitung (auch Trasse genannt) damals<br />
wie heute stolz auf ihre Leistung sein<br />
können, und es damals auch eine Herzenssache<br />
Vieler war, an dem 100 Kilometerabschnitt<br />
der DDR zu arbeiten.<br />
So sieht der Verein seine Aufgabe auch<br />
darin, Erhaltenswertes zu erhalten, auch<br />
wenn es in der heute so böswillig oftmals<br />
verleumdeten DDR geschaffen wurde. Ein<br />
erster Erfolg ist dem Verein damit gelungen,<br />
daß die „Flamme der Freundschaft“ in<br />
das Denkmalsverzeichnis Sachsen-Anhalts<br />
eingetragen wurde, und somit ihre Existenz<br />
erst einmal gesichert ist. Es bedarf aber<br />
noch sehr viel Zeit, Mühen und vor allem<br />
finanzieller Mittel, um den Zustand von 1989<br />
wenigstens annähernd wieder herzustellen.<br />
Der anwesende CDU-Landrat (gebürtiger<br />
Mansfelder) Dirk Schatz würdigte jedenfalls<br />
das Engagement des Vereins, und äußerte<br />
sich positiv im Hinblick auf Unterstützung<br />
durch den Landkreis. Es darf gehofft<br />
werden, daß dem Lippenbekenntnis<br />
auch materielle Mittel folgen.<br />
Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung,<br />
mit Fanfarenzug, Tanzgruppe<br />
und Frauenchor. Auch für das leibliche Wohl<br />
war gesorgt. Mit etwas Verspätung traf dann<br />
auch noch als Ehrengast Alexandra Ogneva,<br />
ihres Zeichens Kulturattaché der russischen<br />
Botschaft ein, die lobende Worte für<br />
diese Wahrung deutsch-russischer Freundschaft<br />
fand. Sie erwähnte noch, daß sie die<br />
Gegend etwas kennt, da sie schon einmal in<br />
Eisleben war, wo sie als positiv die Pflege<br />
der Gräber der im 2. Weltkrieg gefallenen<br />
sowjetischen Soldaten empfand.<br />
Mit dem Gesang des alten Bergmannliedes<br />
„Glück auf, Glück auf! Der Steiger<br />
kommt!“ fand die Veranstaltung einen würdigen<br />
Abschluß. Für mich stand jedenfalls<br />
fest, daß dieses Erlebnis das Beste war, was<br />
man an diesem 3. Oktober feiern konnte.<br />
Axel Schmidt<br />
Auszug aus dem Programm<br />
der KPD - beschlossen auf<br />
dem 25. <strong>Partei</strong>tag<br />
am 21. April 2007 in Berlin<br />
<strong>Die</strong> KPD läßt sich davon leiten, was die deutsche<br />
und internationale Arbeiterbewegung in zwei Jahrhunderten<br />
ihrer Existenz erkannt hat: „Einigkeit<br />
macht stark!“ In klassenbrüderlicher Eintracht<br />
erfolgreich kämpfen und gewinnen, das würde<br />
zu einer in sich geschlossenen <strong>Partei</strong> führen, die<br />
vom Geiste des Marxismus-Leninismus erfüllt<br />
ist und die sozialistisch-kommunistische Zukunft<br />
der Menschheit gestaltet. Das wird dann<br />
ein feiwilliger Kampfbund Gleichgesinnter sein.<br />
Wenn die KPD die Lösung der allgemein-demokratischen<br />
Grundaufgaben in den Mittelpunkt ihres<br />
Kampfes stellt, dann trägt sie damit den konkreten<br />
Bedingungen Rechnung. Dabei erklärt die<br />
KPD klar und eindeutig: Unser Ziel war, ist und<br />
bleibt der Sozialismus - ist die Beseitigung der<br />
Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.<br />
Durch die Entmachtung des Finanzkapitals werden<br />
dafür wichtige Voraussetzungen geschaffen.<br />
Es war, ist und bleibt unsere unumstößliche<br />
Überzeugung: Nur durch die Errichtung des<br />
Sozialismus haben die Völker, darunter auch das<br />
deutsche Volk, eine lebenswerte Zukunft. <strong>Die</strong>se<br />
so wichtige Erkenntnis wird die KPD unentwegt<br />
in die Massen tragen. Dabei setzt sie vor<br />
allem auf die Arbeiterklasse. Es ist ihre geschichtliche<br />
Aufgabe, im Bündnis mit allen anderen Werktätigen<br />
und Ausgebeuteten, die sozialistische<br />
Gesellschaftsordnung durch einen revolutionären<br />
Bruch mit den kapitalistischen Macht- und<br />
Eigentumsverhältnissen zu errichten. Dabei heben<br />
wir besonders hervor, daß die Errichtung des<br />
Sozialismus das bewußte Werk der Mehrheit des<br />
Volkes selbst sein muß. <strong>Die</strong> sozialistische Revolution<br />
ist darum in der Geschichte der Revolutionen<br />
der demokratischste Akt, den die Menschheit<br />
kennt.<br />
<strong>Die</strong> Sicherung und Festigung dieses revolutionären<br />
Umwälzungsprozesses setzt jedoch die<br />
Niederhaltung aller reaktionären Kräfte der zuvor<br />
gestürzten Ausbeuterordnung voraus. Sie<br />
verlangt daher ohne Wenn und Aber die Errichtung<br />
einer Diktatur des Proletariats.<br />
In den Randglossen zum Programm der deutschen<br />
Arbeiterpartei von 1875 erklärte Karl Marx:<br />
„Zwischen der kapitalistischen und kommunistischen<br />
Gesellschaft liegt die Periode der revolutionären<br />
Umwandlung der einen in die andere.<br />
Der entspricht auch eine politische Übergangsperiode,<br />
deren Staat nichts anderes sein kann,<br />
als die revolutionäre Diktatur des Proletariats.“<br />
Nur Leute, die gegen die Errichtung der Herrschaft<br />
des Volkes auftreten und diese verhindern<br />
wollen, versuchen immer wieder, Diktatur<br />
und Demokratie gegenüberzustellen.<br />
Oft werden wir gefragt, woher wir unseren Optimismus<br />
im Kampf gegen einen so mächtigen<br />
Gegner wie den Imperialismus nehmen? Vor<br />
allem aus der Überzeugung, daß wir für die gerechteste<br />
Sache der Welt, für die Befreiung der<br />
Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung,<br />
für die Errichtung des Sozialismus/Kommunismus<br />
kämpfen. Es ist dies die Überzeugung, daß<br />
die Menschheit nur dann eine Zukunft hat, wenn<br />
sie den Weg zum Sozialismus beschreitet. Gerade<br />
auch darum sind wir so entschiedene Gegner jener<br />
Apostel des Kapitals, die das menschliche<br />
Denkvermögen zu unmenschlichen Zwecken mißbrauchen.<br />
Wir treten für Wahrheit und Recht ein,<br />
für eine Gesellschaftsordnung, die dem menschlichen<br />
Kopf und der arbeitenden Hand zur Ehre<br />
gereicht und dem Wohle der Menschen dient.<br />
Darum ist unsere leidenschaftliche Anklage<br />
gegen das imperialistische System und unsere<br />
Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Ideologie<br />
nicht nur offensiv, sondern zugleich auch<br />
immer konstruktiv. Dabei verschließen wir keineswegs<br />
die Augen vor der Schwere dieses Kampfes,<br />
aber erst recht nicht vor seiner Notwendigkeit.<br />
„Fester den Tritt gefaßt! Höher das Haupt erhoben!<br />
Mit aller Kraft ans Werk!“<br />
Proletarier aller Länder,<br />
vereinigt euch!
<strong>November</strong> 2007<br />
Erklärung ehemaliger Mitarbeiter der<br />
Untersuchungsabteilung (Abteilung IX) der<br />
Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Halle<br />
In der Gedenkstätte „<strong>Rote</strong>r Ochse“ Halle<br />
(Saale) sind seit kurzem Karteikarten unserer<br />
ehemaligen <strong>Die</strong>nsteinheit veröffentlicht.<br />
Der Leiter der Gedenkstätte, André<br />
Gursky erklärte dazu: „Es kann nicht sein,<br />
daß in der Gedenkstätte die Täter aus der<br />
NS-Zeit benannt werden, die aus der Stasi-<br />
Zeit aber nicht.“ (Mitteldeutsche Zeitung<br />
vom 31. Juli 2007)<br />
Ehemalige Mitarbeiter der Untersuchungsabteilung<br />
der Bezirksverwaltung<br />
für Staatssicherheit erklären hierzu:<br />
Unsere Tätigkeit als staatliches Untersuchungsorgan<br />
erfolgte auf der Grundlage<br />
der Verfassung und der Strafprozeßordnung<br />
der DDR.<br />
Wir stehen zu unserer Tätigkeit und<br />
Verantwortung als Mitarbeiter des Ministeriums<br />
für Staatssicherheit zum Schutze<br />
der DDR, in der auf deutschem Boden<br />
der legitime Versuch unternommen wurde,<br />
eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen,<br />
eine antifaschistische, dem Frieden<br />
verpflichtete Gesellschaft ohne kapitalistische<br />
Ausbeutung und soziale Not. <strong>Die</strong>ser<br />
Staat wurde seit seinem Bestehen von<br />
seinen Gegnern, die sich mit einer sozialistischen<br />
Perspektive in Deutschland nicht<br />
abfinden wollten, unerbittlich bekämpft<br />
und bedurfte des Schutzes. Deshalb haben<br />
wir uns für den <strong>Die</strong>nst im Ministerium<br />
für Staatssicherheit verpflichtet. Wir<br />
stehen aber auch zu unserer Verantwortung<br />
dafür, daß dieser Versuch im Kampf der<br />
gesellschaftlichen Systeme vorerst gescheitert<br />
ist. Wir stehen zu unserer Verantwortung<br />
gegenüber den Bürgern der<br />
DDR, deren in diesen Staat gesetzte Hoffnungen<br />
letztendlich nicht erfüllt wurden<br />
und die sich seit Jahren einer Kriminalisierung<br />
ihrer Biografie ausgesetzt sehen.<br />
Wir werden uns aber auch nicht vor den<br />
ständigen Versuchen, unsere Vergangenheit<br />
und uns persönlich zu diskriminieren<br />
und zu kriminalisieren, beugen.<br />
Seit dem Ende der DDR wird versucht,<br />
diesen Staat, in dem Antifaschismus von<br />
der ersten Stunde an Staatspolitik war,<br />
damit zu legitimieren, daß er mit dem deutschen<br />
Nazi-Staat gleichgesetzt wird. Staatlich<br />
gefordert und unterstützt wird hier<br />
Geschichtsklitterung betrieben. Bemühungen<br />
um eine objektive Darstellung der<br />
Geschichte werden von den systemkonformen<br />
Medien trotz der viel gepriesenen<br />
Pressefreiheit nicht zugelassen. Nunmehr<br />
erfährt die Meinungsmanipulation eine Steigerung<br />
dahingehend, daß wir als Mitarbeiter<br />
des Ministeriums für Staatssicherheit mit<br />
faschistischen Mördern und Verbrechern des<br />
Nazistaates gleichgesetzt werden, mit Verantwortlichen<br />
für die Millionen Toten des<br />
2. Weltkrieges, für die auf der faschistischen<br />
Rassentheorie beruhenden industriellen<br />
Vernichtung von Millionen Menschen, für<br />
das unsägliche Leid, das über die Völker<br />
Europas und der Welt gebracht wurde. Wir<br />
verwahren uns dagegen, gleichgesetzt zu<br />
werden mit Leuten, die dieses faschistische<br />
Regime aktiv unterstützt haben und<br />
Hartz IV - mehr ist nötig!<br />
Quelle: ver.di-Bundesvorstand,<br />
Bereich Wirtschaftspolitik.<br />
347 Euro<br />
So viel Hartz IV<br />
gibt es<br />
(2,00 Euro<br />
Erhöhung 2007)<br />
362 Euro<br />
So viel Hartz IV<br />
müßte es allein<br />
wegen der<br />
Preissteigerung<br />
geben<br />
dafür nach internationalem und nationalem<br />
Recht verurteilt wurden. Warum wird in der<br />
Gedenkstätte „<strong>Rote</strong>r Ochse“ verschwiegen,<br />
daß vom Bezirksgericht Halle mehrere Nazitäter<br />
wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit<br />
zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt<br />
worden sind und die Bearbeitung der dem<br />
vorausgehenden Ermittlungsverfahren durch<br />
die Untersuchungsabteilung des Ministeriums<br />
für Staatssicherheit erfolgte? Warum<br />
wird verschwiegen, daß auch im Bezirk<br />
Halle durch das Ministerium für Staatssicherheit<br />
und seine Untersuchungsabteilung<br />
mehrfach und konsequent gegen alle Versuche<br />
der Verherrlichung des Faschismus<br />
und der Verbreitung faschistischen Gedankengutes<br />
vorgegangen wurde? <strong>Die</strong> Ermittlungsakten<br />
liegen vor und dürften bekannt<br />
sein, nur passen sie nicht in das verordnete<br />
Schema.<br />
Jüngsten Veröffentlichungen ist zu entnehmen,<br />
daß die Geschichtsklitterung in<br />
den sogenannten Stasi-Gedenkstätten weiter<br />
in dem Sinne forciert werden soll, diese<br />
vollständig auf die Totalitarismusdoktrin,<br />
also die Gleichsetzung von Nazistaat und<br />
DDR, einzuschwören. <strong>Die</strong>s und die von<br />
uns persönlich als Diskriminierung empfundene<br />
Gleichsetzung mit faschistischen<br />
Tätern der Nazizeit ist politisch verantwortungslos,<br />
denn damit werden die Verbrechen<br />
der Nazizeit relativiert. Sie ist nicht<br />
relativierbar. Wer das dennoch tut, macht<br />
sich mitverantwortlich für das Erstarken<br />
neofaschistischer Organisationen in diesem<br />
Lande und die zunehmende Akzeptanz<br />
in Teilen der Bevölkerung.<br />
Wir fordern:<br />
Schluß mit den Lügen, Halbwahrheiten<br />
und Verdrehungen über die DDR und<br />
ihre Schutz-, Sicherheits- und Justizorgane.<br />
Schluß mit der davon bestimmten Gedenkstättenpolitik.<br />
Schluß mit der gesetzwidrigen persönlichen<br />
Diskriminierung von Angehörigen<br />
der Untersuchungsabteilungen des<br />
Ministeriums für Staatssicherheit.<br />
Ein erster Schritt zu einer ausgewogenen<br />
Geschichtsdarstellung in den Gedenkstätten<br />
sollte sein: Den Besuchern wird neben den<br />
dort bereits angebotenen Publikationen<br />
auch vor Ort der Zugriff auf Literatur ermöglicht,<br />
in der ehemalige Mitarbeiter der<br />
Schutz-, Sicherheits- und Justizorgane der<br />
DDR über ihre Tätigkeit berichten und<br />
informieren.<br />
Halle, 8. September 2007<br />
Jürgen Stenker,<br />
zuletzt Leiter der Untersuchungsabteilung<br />
in Halle,<br />
Michael Kommol,<br />
zuletzt Referatsleiter in der Untersuchungsabteilung<br />
in Halle,<br />
sowie weitere ehemalige Mitarbeiter der<br />
Untersuchungsabteilung der Bezirksverwaltung<br />
für Staatssicherheit Halle, deren<br />
Zustimmung vorliegt.<br />
420 Euro<br />
So viel Hartz IV<br />
würde den<br />
nötigsten<br />
Grundbedarf<br />
sichern<br />
Das bestätigt wiederum die Theorie Lenins vom<br />
Imperialismus als das höchste Stadium des Kapitalismus,<br />
und das macht die Aufgaben, die von<br />
dieser Theorie abgeleitet wurden, sowohl auf<br />
nationalem als auch internationalem Niveau immer<br />
relevanter.<br />
15.<br />
Der Kampf gegen das Monopolkapital und für<br />
den Sozialismus wird mit sehr großen Schwierigkeiten<br />
konfrontiert, um einen dauerhaften Sieg<br />
zu erzielen, wenn die kommunistische Bewegung<br />
in ideologische und organisatorische Felder geteilt<br />
ist. Ohne eine einheitliche und starke kommunistische<br />
Bewegung, mit einer eindeutigen und<br />
freien Identität gegen den Reformismus, könnten<br />
die populären und militanten Bewegungen,<br />
die überall auftauchen - in Lateinamerika, im<br />
Mittleren Osten, In Afrika, in Asien, aber auch in<br />
den Kämpfen gegen den Imperialismus in der EU<br />
und gegen die NATO - zu einem Durcheinander,<br />
einer Desorientierung, Manipulation und schließlich<br />
zu einer Assimilation zum kapitalischen System<br />
führen.<br />
16.<br />
<strong>Die</strong> Anerkennung der internationalen Bedeutung<br />
der Revolution kann nicht zu dem Schluß führen,<br />
daß die Revolution allein in einem Land unmöglich<br />
ist. Es gibt immer schwache Stellen im<br />
kapitalistischen und imperialistischen System. Es<br />
ist die Aufgabe jeder kommuninistischen <strong>Partei</strong>,<br />
das revolutionäre Bewußtsein und die Organisation<br />
im eigenen Lande so zu entwickeln, daß die<br />
objektiven Bedingungen der Revolution auf dem<br />
Niveau von Regionen, Kontinenten und Subkontinenten<br />
der Erde frei reifen können..<br />
17.<br />
Jede <strong>Partei</strong> wendet die marxistisch-leninistischen<br />
Prinzipien entsprechend den gesellschaftlichen<br />
Bedingungen des Landes und im Interesse der<br />
internationalen Rolle der Arbeiterklasse an. In<br />
keinem Falle darf die spezifische Situation in einem<br />
Lande zu einem Vorwand werden, von den<br />
grundlegenden Ideen des Marxismus-Leninismus<br />
abzuweichen, wie es in der neueren Geschichte<br />
des Eurokommunismus der Fall gewesen ist. In<br />
den imperialistischen Ländern wird begründet,<br />
wie man auf einer breiten Front gegen die Monopole<br />
und den Imperialismus und für Demokratie,<br />
sozialen Fortschritt und Frieden, den Kampf für<br />
eine sozialistische Revolution führt. In den abhängigen<br />
Ländern errichten die kommunistischen<br />
<strong>Partei</strong>en Arbeiterlandesbündnisse als Kern einer<br />
antiimperialistischen Front. Beim Kampf für den<br />
Sozialismus vollenden sie die demokratischen<br />
und antiimperialistischen Aufgaben der Revolution,<br />
wo diese noch nicht erfüllt worden sind.<br />
18.<br />
<strong>Die</strong> Rekonstruktion der Einheit der internationalen<br />
kommunistischen Bewegung, auf der die Grundregeln<br />
des Marxismus-Leninismus und des proletarischen<br />
Internationalismus basieren, ist die dringlichste<br />
internationale Aufgabe der kommunistischen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 5<br />
16. Internationales <strong>Kommunistische</strong>s Seminar in Brüssel vom 4. bis 6. Mai 2007<br />
(Fortsetzung von Seite 2)<br />
<strong>Die</strong> Gültigkeit und die gegenwärtige Bedeutung der<br />
Oktoberrevolution von 1917 für das 21. Jahrhundert<br />
<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> muß auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagieren<br />
<strong>Partei</strong>en. Damit das zur Wirklichkeit wird, ist es<br />
zwingend, daß die Kommunisten an der Spitze<br />
der Arbeiterklasse sind, beim Kampf der Menschen<br />
gegen den Kapitalismus und Imperialismus.<br />
Es ist auch Aufgabe, daß diese Einheit auf der<br />
Anerkennung der historischen Erfahrungen der<br />
sozialistischen Länder beruht, für die bereits enorme<br />
Opfer gebracht wurden.<br />
19.<br />
In dieser Perspektive müssen und werden wir auf<br />
verschiedene Ebenen mit der internationalen Arbeit<br />
durch Erfahrungsaustausch fortfahren - insbesondere<br />
bei der Organisation der Arbeiterklasse<br />
und der Jugendarbeit - und der Analysen, der<br />
Koordinierung und der allgemeinen Tätigkeit, bei<br />
Dialogen und Diskussionen zu unserer ideologischen<br />
Identität und zur Strategie im antiimperialistischen<br />
und revolutionären Kampf. Gleichzeitig<br />
müssen wir sofort die internationale vereinigte Front<br />
der Arbeiter, der Völker und der unterdrückten<br />
Nationen gegen Kapitalismus, Imperialismus und<br />
Reaktion errichten.<br />
20.<br />
Wir Kommunisten stehen fest zum Marxismus-<br />
Leninismus, zur Organisation der Volksmassen<br />
angesichts der Kämpfe, denen sich die Menschen<br />
stellen werden, um die Zielrichtung, die Opfer<br />
und den Heroismus zu zeigen, der erforderlich<br />
ist, um das 21. Jahrhundert zum Jahrhundert der<br />
nationalen und sozialen Befreiung, zum Jahrhundert<br />
des Triumphes des Sozialismus zu machen.<br />
Mögen die Ideen und die Ergebnisse der Großen<br />
Sozialistischen Oktoberrevolution ewig<br />
leben! Lang lebe der Marxismus-Leninismus,<br />
lang lebe der proletarische Internationalismus!<br />
Arbeiter der Welt, vereinigt euch!<br />
Proletarier, Völker und unterdrückte Nationen,<br />
vereinigt euch! Der Kommunismus ist die<br />
Zukunft der Menschheit!<br />
(1) W. I. Lenin:, Marxismus und Revisionismus<br />
(April 1908), gesammelte Werke, Band 15,<br />
http://www.marxists.org/archive/lenin/works<br />
1908/ap/03.htm<br />
(2) W. I. Lenin: Der „linke Radikalismus“ - die<br />
Kinderkrankheit im Kommunismus, Band 31,<br />
http://www.marxists.org/archive/lenin/works/<br />
1920/lwc/ch10.htm<br />
(3) W. I. Lenin: Was tun? (März 1902),<br />
Gesammelte Werke, Band 5,<br />
http://www.marxists.org/archive/lenin/works<br />
1901/witbd/iii.htm#03_E<br />
(4) W. I. Lenin: Gesammelte Werke, Band 19.<br />
http://cubasocialista.cu/texto/cs0165.htm<br />
(5) Friedrich Engels: Paul und Laura Lafargue,<br />
Korrespondenz (27. Juni 1893),<br />
Paris, 1959,<br />
Ausgaben sociales, Band 3, Seite 293.<br />
Wie entwickelt sich der Lebenstandard in Deutschland?<br />
<strong>Die</strong> in den letzten Wochen in den Massenmedien<br />
nur kurz kursierte Nachricht über eine statistische<br />
Angabe zum Lebensstandard in Deutschland,<br />
der Reallohn wäre so niedrig wie vor 20<br />
Jahren, beweist deutlich, daß durch die Konterrevolution<br />
in den sozialistischen Staaten Europas<br />
die erkämpften sozialen Erfolge in der Alt-BRD<br />
seit der Annexion der DDR stetig abgebaut wurden.<br />
Marx machte schon in seinen Werken darauf<br />
aufmerksam, daß die Entwicklung der modernen<br />
Industrie die Waagschale immer mehr zu Gunsten<br />
des Kapitalisten gegen den Arbeiter neigen<br />
muß, und daß folglich die allgemeine Tendenz der<br />
kapitalistischen Produktion ist, den durchschnittlichen<br />
Lohnstandard nicht zu heben, sondern zu<br />
senken oder den Wert der Arbeit mehr oder weniger<br />
bis zu einer Minimalgrenze zu drücken. <strong>Die</strong><br />
Aussage des gesunkenen Reallohns ist ein erneuter<br />
Beweis der Aktualität der marxschen Erkenntnisse.<br />
In diesem Zusammenhang ist die offene<br />
Ablehnung der Konzernvertreter, einen Mindestlohn<br />
gesetzlich einzuführen, anzusehen.<br />
Gerichtliche Lohnkämpfe verbieten zu lassen,<br />
ist ein sichtbarer Ausdruck dafür, wie in Deutschland<br />
das Grundgesetz stillschweigend, ohne das<br />
Volk zu fragen, systematisch zu Gunsten des Kapitals<br />
geändert wird. Gerichtliche Entscheidungen<br />
werden nun von den Gewerkschaften akzeptiert.<br />
(siehe Gewerkschaft der Lokführer). Marx machte<br />
darauf aufmerksam, wenn die Arbeiterklasse<br />
auf ihren Widerstand gegen die Gewalttaten des<br />
Kapitals vezichtet und ihre Versuche aufgibt, die<br />
gelegentlichen Chancen zur vorübergehenden<br />
Verbesserung ihrer Lage auf die bestmögliche<br />
Weise auszunutzen, würde sie degradiert zu einer<br />
unterschiedslosen Masse ruinierter armer<br />
Teufel, denen keine Erlösung mehr hilft. Da sie<br />
sich als Ware feilbieten müssen und in den täglichen<br />
Zusammenstößen mit dem Kapital feige<br />
nachgeben, würden sie sich unweigerlich der Fähigkeit<br />
berauben, irgendeine umfassende Bewegung<br />
ins Werk zu setzen. Was für eine aktuelle<br />
Parallele? Das Kapital hat es mit allen ihm zur<br />
Verfügung stehenden Mitteln geschafft, viele<br />
Gewerkschaften nach dem Motto „Teile und herrsche“<br />
zu schaffen, die zu einem einheitlichen<br />
Handeln nicht mehr in der Lage sind.<br />
Ein Generalstreik wurde als eine „politische<br />
Aktion“ verboten, weil das in Deutschland herrschende<br />
Kapital ihn fürchtet. Das zeichnet diese<br />
bürgerliche Demokratie hier aus, die sich damit<br />
als Diktatur des Kapitals darstellt und die Herrschaft<br />
über die Volksmassen sichern soll.<br />
<strong>Die</strong> derzeitige Ohnmacht der Gewerkschaften<br />
und der Verrat der Sozialdemokratie an der Arbeiterklasse,<br />
als Steigbügelhalter des Kapitals,<br />
sind bezeichnend für die Unterdrückung des Volkes.<br />
Da helfen auch keine Umfragen in Sachsen-<br />
Anhalt über die angebliche Zufriedenheit der<br />
Menschen (Hartz-IV-Empfänger waren offensichtlich<br />
ausgeklammert) im Land. Den regierenden<br />
Politikern wird insgesamt wenig Vertrauen entgegengebracht.,<br />
für das Volk tätig zu sein. Sie tun<br />
nur alles, um ihre eigene soziale Sicherheit auf die<br />
Dauer zu gewährleisten.<br />
Wilhelm Deistel
6 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>November</strong> 2007<br />
Krieg ist Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln!<br />
Wiederholt hat die KPD ihre Stimme gegen die<br />
Aggressionspolitik der NATO gegen Afghanistan<br />
und den Irak erhoben. Sie tut es erneut,<br />
weil der Bundestag am 12. September dieses Jahres<br />
den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan<br />
verlängerte. <strong>Die</strong> militärischen Operationen der<br />
NATO gegen Afghanistan sollen also fortgesetzt<br />
werden, und dies gegen den Willen aller friedliebenden<br />
Kräfte. <strong>Die</strong> „Begründung“ für diese<br />
Entscheidung trägt die Handschrift jener Kräfte,<br />
die an der Fortsetzung dieses Krieges aus den<br />
unterschiedlichsten Gründen interessiert sind.<br />
Um jedoch die Hintergründe dieser Interessen<br />
zu vernebeln, wird das Volk besonders von den<br />
<strong>Partei</strong>en nach Strich und Faden betrogen, die die<br />
Regierung stellen. Denn es ist eine Lüge, „daß<br />
Deutschland am Hindukusch verteidigt wird“.<br />
Und es ist ebenfalls eine Lüge, wenn Schäuble<br />
und Co. diese militärischen Aktionen als einen<br />
„unverzichtbaren Kampf gegen den internationalen<br />
Terrorismus“ ausgeben. Es ist auch die Unwahrheit,<br />
wenn die Regierung Merkel behauptet,<br />
daß es „zum Einsatz der Streitkräfte der NATO<br />
in Afghanistan keine Alternative gibt“.<br />
Oh doch, ihr Regierenden! <strong>Die</strong> KPD hat in<br />
voller Übereinstimmung mit der Weltfriedensbewegung<br />
eine solche Alternative, besonders auch<br />
in ihrem <strong>Partei</strong>programm, dargelegt. <strong>Die</strong>se Alternative<br />
besagt vor allem: „Sofortiger Abzug aller<br />
ausländischen Truppen; volle Respektierung des<br />
Selbstbestimmungsrechts aller Völker und Nationen;<br />
Unterstützung der Völker bei der Überwindung<br />
der Armut durch die reichen Industriestaaten<br />
sowie durch einen gleichberechtigten<br />
Handel; die Bodenschätze des Landes gehören<br />
dem Volk und nur es darf darüber verfügen.“<br />
<strong>Die</strong>se Alternative der KPD bedeutet keinesfalls,<br />
daß wir Marxisten-Leninisten den Kampf gegen<br />
den internationalen Terrorismus aufgegeben<br />
haben, oder uns mit dem Taliban-Regime<br />
in Afghanistan solidarisieren. Im Gegenteil: Der<br />
Kampf gegen den Terrorismus muß vorrangig<br />
gegen seine Wurzeln geführt werden. Und diese<br />
liegen vor allem in der Ausplünderungspolitik<br />
der von den imperialistischen Kräften unterdrückten<br />
und geknebelten Völker.<br />
Jeder Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit<br />
anderen, mit gewaltsamen Mitteln. <strong>Die</strong>se Einschätzung<br />
stammt von dem preußischen General<br />
und Militärtheoretiker Karl von Clausewitz,<br />
den W. I. Lenin in seinem Werk „Sozialismus und<br />
Krieg“ als einen der geistvollsten Militärschriftsteller<br />
charakterisierte. <strong>Die</strong> Marxisten, so schrieb<br />
Lenin, „haben diese Einschätzung von Clausewitz<br />
mit Recht stets als theoretische Grundlage<br />
ihrer Auffassungen von der Bedeutung eines jeden<br />
konkreten Krieges betrachtet.“<br />
(Lenin: Ausgewählte Werke in sechs Bänden,<br />
Band 2, Seite 575)<br />
Folgerichtig untersuchte Lenin stets das Wesen<br />
der Innenpolitik der kriegsführenden Staaten,<br />
um den jeweiligen Chrakter des jeweiligen<br />
Krieges zuverlässig darstellen zu können. Ein<br />
solches Herangehen gilt auch in der Gegenwart,<br />
wenn man zu einer richtigen Einschätzung der<br />
NATO-Politik in Afghanistan und im Irak gelangen<br />
will.<br />
Es ist nicht schwer, die wirklichen Ziele der<br />
NATO in Afghanistan und im Irak zu erfassen.<br />
Es geht hier auch nicht nur um Öl und andere<br />
Laut Mitteilung der „Mitteldeutschen Zeitung“<br />
vom 25. Juni 2007 hat das US-Abgeordnetenhaus<br />
Finanzzuweisungen für den UN-Menschenrechtsrat<br />
gesperrt. Es wirft dem UN-Rat vor, Menschenrechtsverletzungen<br />
durch Israel höher zu bewerten<br />
als die von Kuba, Weißrußland und der KDVR.<br />
<strong>Die</strong> US-Waffenlieferungen an Israel und<br />
USA-freundliche arabische Staaten sprechen<br />
eine andere Sprache. So soll Israel Waffen in<br />
Höhe von 22 Milliarden Euro, Ägypten in Höhe<br />
von 9,5 Milliarden Euro, Saudi-Arabien und<br />
andere Golfstaaten in Höhe von 14,7 Milliarden<br />
Euro erhalten. USA-Außenministerin Rice<br />
begründet die Militärhilfe damit, daß diese<br />
„Frieden und Stabilität“ bringt. Das Gegenteil<br />
wird der Fall sein. Der Nahe Osten wird zum<br />
Pulverfaß, und die Kriegsgefahr wächst. <strong>Die</strong>se<br />
USA-Waffen richten sich gegen den Iran. Nach<br />
dem Bericht des Britischen „Guardian“ wächst<br />
die Bereitschaft der USA zu einem Angriff auf<br />
den Iran.<br />
Waffen für den Nahen Osten<br />
Rohstoffe. Es geht hier um viel, viel mehr. Das<br />
in den USA herrschende Finanzkapital macht<br />
zuweilen keinen Hehl daraus, daß es ihnen um<br />
Weltherrschaft geht. So schreibt der ehemalige<br />
Sicherheitsberater des Pentagon, Zbigniew Brzesinski<br />
zu den Zielen der USA in Eurasien unter<br />
anderem: „Eine Macht, die Eurasien beherrscht,<br />
würde über zwei der drei höchstentwickelten<br />
Regionen und wirtschaftlich produktivsten Regionen<br />
der Erde gebieten. <strong>Die</strong> Kontrolle über<br />
Eurasien zieht fast automatisch die Kontrolle<br />
über Afrika nach sich und damit auch über die<br />
westliche Hemisphäre und Ozeanien, was dem<br />
zentralen Kontinent der Erde (gemeint ist Europa)<br />
geopolitisch in eine Randlage brächte. Denn<br />
nahezu 75 Prozent der Weltbevölkerung leben in<br />
Eurasien, und in seinem Boden steckt der größte<br />
Teil des materiellen Reichtums der Welt. Eurasien<br />
ist mithin das Schachbrett, auf dem der Kampf<br />
um globale Vorherrschaft ausgetragen wird.“<br />
(zitiert in: „<strong>Die</strong> einige Weltmacht“, Berlin 1997,<br />
Seiten 57/58)<br />
Offener kann man wohl kaum seine reaktionären<br />
Ziele kundtun. Und für diese reaktionären<br />
Ziele fordern die USA die „Solidarität“ aller<br />
NATO-Staaten ein.<br />
Am Hindukusch wird somit nicht Deutschland<br />
verteidigt, sondern vor allem um die<br />
Weltherrrschaft der USA gekämpft, wofür die<br />
„Verbündeten der USA“ ihren „solidarischen<br />
Beitrag“ leisten sollen. Das Finanzkapital der<br />
BRD will natürlich in einer solchen bedeutsamen<br />
Region der Welt präsent sein, um vor allem<br />
bei der Neuverteilung der Welt ein „Stück<br />
vom Kuchen“ zu ergattern. Gleichzeitig hoffen<br />
diese Kräfte, daß sich die USA für die deutsche<br />
Unterstützung erkenntlich zeigen werden, besonders<br />
durch ihr Eintreten für einen ständigen<br />
Sitz der BRD im Weltsicherheitsrat. Es ist darum<br />
eine bodenlose Heuchelei, wenn jenen Kräften,<br />
die gegen die militärischen Aktionen der<br />
NATO auftreten, vorgeworfen wird, „daß sie<br />
den eigenen Soldaten in den Rücken fallen“.<br />
<strong>Die</strong>se Neuauflage der Dolchstoßlegende ist genauso<br />
verlogen, wie die der Faschisten.<br />
War etwa der antifaschistische Widerstand<br />
und das Handeln der Kräfte um Oberst von<br />
Stauffenberg ein „Dolchstoß in den Rücken<br />
deutscher Soldaten“? Nein und nochmals nein.<br />
<strong>Die</strong>ser Widerstand war auf die Beendigung des<br />
sinnlosen Mordens im 2. Weltkrieg gerichtet. So<br />
verhält es sich auch heute. Wer für den Abzug<br />
aller NATO-Streitkräfte aus Afghanistan und<br />
dem Irak eintritt, der „fällt niemandem in den<br />
Rücken.“ Ganz im Gegenteil. Er unterstützt den<br />
Kampf um eine friedliche Zukunft des eigenen<br />
Volkes und die aller Völker. Aus dem Dargelegten<br />
ist ersichtlich, daß die Unterstützung der<br />
Politik des reaktionären Flügels der USA im<br />
krassen Gegensatz zu den nationalen Interessen<br />
unseres Volkes steht und deshalb mit aller<br />
Entschedenheit bekämpft werden muß. Mehr<br />
noch: Der Krieg muß als Mittel der Politik für<br />
alle Zeiten ausgeschlossen werden. Denn er löst<br />
keines der anstehenden Probleme, sondern verschärft<br />
sie alle in nie gekanntem Ausmaß. Außerdem<br />
kann jeder Krieg in unserem Jahrhundert<br />
sehr schnell in einen atomaren Holocaust umschlagen.<br />
Prof. Kurt Tiedke<br />
+ Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen +<br />
In ihrer Erstlingsrede vor der UNO verlangte die BRD-<br />
Kanzlerin nicht nur kategorisch die umgehende Aufnahme<br />
in den „Sicherheitsrat“, sondern postulierte<br />
auch, daß es nicht die Aufgabe „der Welt“ (!) sei, dem<br />
Iran einen Plan zur Entwicklung der Atombombe nachzuweisen.<br />
Vielmehr müsse umgekehrt der Iran belegen,<br />
daß diese Vorwürfe falsch seien. Es zeugt von der Manipulation<br />
und der Rechtsverdrehung der Jetzt-Zeit,<br />
daß sich weder bei der UN-Vollversammlung noch in<br />
den Medien ein Sturm der Entrüstung erhob. Schließlich<br />
sah sich ihr kriegsverbrecherischer Bruder im Geiste<br />
George W. Bush im Frühjahr 2003 vor seinem Überfall<br />
auf den Irak noch gezwungen, die globale Lügenkampagne<br />
von den angeblichen Massenvernichtungswaffen<br />
als Kriegsgrund zu entfesseln.<br />
Merkel vor der UNO<br />
Es ist eine bekannte Strategie der USA, jene<br />
Staaten aufzurüsten, mit denen sie in den Krieg<br />
ziehen können. Dazu gibt es viele Beispiele aus<br />
der Vergangenheit. Als von 1980 bis 1988 der Irak<br />
mit dem Iran Krieg führte, erhielt der Irak Waffen<br />
von den USA. Sie unterstützten in Afghanistan die<br />
Mudschaheddin, die bis 1989 gegen sowjetische<br />
Truppen kämpften. Heute benutzen die Taliban<br />
die Waffen aus den USA gegen westliche Flugzeuge.<br />
<strong>Die</strong> Drohungen gegen den Iran und die Waffenlieferungen<br />
an USA-freundliche arabische Staaten<br />
werden keine Wirkung zeigen. Der Iran strebt<br />
als Gegenmaßnahme nach Atomwaffen. Mit Waffenlieferungen<br />
versuchen die USA, ihren Einfluß<br />
im Nahen und Mittleren Osten zu sichern.<br />
Davon profitieren die Rüstungskonzerne der<br />
USA. Daher muß von der Bundesregierung gefordert<br />
werden, daß sie die Bundeswehrsoldaten<br />
aus allen fremden Ländern abzieht.<br />
Jörg Sandrock, Halle<br />
Sollte sich die Unverfrorenheit der BRD-Kanzlerin<br />
durchsetzen, und kaum etwas spricht dagegen, so<br />
wäre selbst dies nicht mehr nötig, sondern würden<br />
zukünftige imperialistische militärische Überfälle<br />
noch leichter vonstatten gehen.<br />
Dann reicht ein Fingerzeig auf irgend ein Land des<br />
Trikont mit einer beliebigen Behauptung, die die<br />
Opfer natürlich nicht widerlegen können, und die<br />
Bomber werden losgeschickt, „legitimert“ durch die<br />
Beweislastumkehr. <strong>Die</strong> BRD-Kanzlerin reiht sich<br />
damit ein in die Kriegsdrohungen des Bush-Regimes,<br />
was eine Gefahr für die Völker der Welt einschließlich<br />
des deutschen Volkes darstellt.<br />
Heinz-W. Hammer, Essen<br />
Das proletarische Riesengebirgstreffen 2007<br />
1922 bis 1933: Am 3. September trafen<br />
sich erstmals tschechische und deutsche<br />
Kommunisten, hauptsächlich Jugendliche,<br />
in Malá Úpa am Fuße der Schneekoppe zum<br />
Internationalen Tag der Jugend. Aus diesem<br />
Treffen entstand die Tradition der Grenzlandtreffen<br />
bzw. Riesengebirgstreffen zwischen<br />
den beiden Ländern. In der Folge fanden bis<br />
1933 insgesamt neun Treffen in Orten nahe<br />
der Grenze statt. <strong>Die</strong>se Treffen waren von den<br />
Schikanen der tschechischen Gendarmerie begleitet.<br />
Es gelang den Kommunisten jedoch<br />
immer wieder, der Obrigkeit ein Schnippchen<br />
zu schlagen.<br />
Das bedeutendste Treffen fand am 15.<br />
Mai 1927 in Královec statt. Es nahmen<br />
3.000 Kommunisten aus der CSR und annähernd<br />
genauso viele Teilnehmer aus<br />
Deutschland teil. Hauptredner war Ernst<br />
Thälmann unter dem Decknamen Ernst<br />
Kraft, welcher mit Karl Kreibich eine <strong>Fahne</strong><br />
tauschte. Noch heute erinnert eine Gedenktafel<br />
am Gemeindeamt von Královec<br />
an dieses Treffen.<br />
Im März 1933 wurde das vorerst letzte<br />
Treffen in Králicky´ Sneznik durchgeführt.<br />
Es stand im Schatten der Machtübernahme<br />
der Faschisten in Deutschland und des<br />
Reichstagsbrands. Durch die Unterstützung<br />
der tschechischen Genossen gelang es den<br />
ersten deutschen Antifaschisten, drohenden<br />
Verhaftungen zu entgehen (...)<br />
1972 bis 1989: Am 24. September 1972<br />
fand in Malá Úpa ein Internationales Jugendtreffen<br />
statt. Aus diesem Anlaß wurde ein<br />
Denkmal erbaut, welches auf die einzelnen<br />
Kundgebungsorte hinwies und dessen zentrale<br />
Tafel die Inschrift trug: „Zur Erinnerung<br />
an die internationalen Zusammenkünfte tschechischer<br />
und deutscher Proletarier im Riesengebirge<br />
1922 - 1932“.<br />
Zu den jährlich folgenden Treffen kamen<br />
nicht nur Gäste aus der CSSR und der DDR,<br />
sondern auch aus vielen anderen Ländern, wie<br />
zum Beispiel Polen und der Sowjetunion. Es<br />
wurden sogar Kosmonauten als Gäste begrüßt.<br />
Zur Tradition wurde es, daß tausende Jugendliche<br />
jedes Jahr die Schneekoppe bestiegen<br />
und von dort aus nach Pec pod Snezkou<br />
am Fuße des Berges wanderten.<br />
Nach 1989: In den Jahren nach der Konterrevolution<br />
in den sozialistischen Ländern ging<br />
die Teilnehmerzahl der Treffen massiv zurück.<br />
1994 wurde das Denkmal vollständig zerstört<br />
und versucht, alle Spuren dieser Tradition<br />
zu verwischen.<br />
Seit Mitte der 90er Jahre gelang es jedoch,<br />
die Treffen wieder zu einem internationalen<br />
Höhepunkt auszubauen. Zwar kamen hauptsächlich<br />
ältere Genossen, doch die Anzahl der<br />
Jugendlichen nahm in den vergangenen Jahren<br />
kontinuierlich zu. Organisatorisch sind<br />
dabei insbesondere der Kreisverband der<br />
KSCM Trutnov und in Deutschland der RFB<br />
e.V. tätig, um diese Tradition nicht vergehen<br />
zu lassen.<br />
Ein Rückblick<br />
Weiterhin erfolgt durch die kräftigen und<br />
jungen Teilnehmer der Aufstieg zur Schneekoppe,<br />
auf deren Spitze dann die roten <strong>Fahne</strong>n<br />
wehen.<br />
Am 25. August 2007 trafen sich in Malá Úpa<br />
hunderte Antifaschisten, Sozialisten und<br />
Kommunisten aus Deutschland, der Tschechischen<br />
Republik sowie aus Polen zum<br />
jährlich stattfindenden Grenzlandtreffen. Es<br />
sprachen junge und ältere Genossen über<br />
die Geschichte der Freundschaft der Länder<br />
sowie über aktuelle politische Kampagnen<br />
und Probleme.<br />
<strong>Die</strong> Redner waren:<br />
- Jana Bystrická, stellvertretende<br />
Vorsitzende des KSCM.<br />
- Gerd Hommel, Vorsitzender des<br />
RFB e.V.; für die deutsche Initiativgruppe<br />
Jubiläumstreffen 2007.<br />
- Oliver Schröter, DIE LINKE., Abteilung<br />
Internationale Verbindungen beim<br />
<strong>Partei</strong>vorstand.<br />
- Horst Brand, Geschäftsführer<br />
DKP Brandenburg.<br />
- Jaromir Kohlicek, Abgeordneter des<br />
Europaparlaments für die KSCM.<br />
- Prof. Zbigniew Wiktor, Wroclaw.<br />
- Beata Kuron, Mitglied des ZK der<br />
<strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> Polens.<br />
- Veronika Sy´korowá, Stellvertretende<br />
Vorsitzende des KSM.<br />
- Gerda Uhlig, Reisegruppe TUK<br />
International.<br />
Beendet wurde das Treffen mit dem Gesang<br />
der Internationale.<br />
Anschließend wurde von den kräftigen und<br />
geübten Genossen die Schneekoppe bestiegen.<br />
Der sieben Kilometer lange Aufstieg über<br />
mehr als 600 Höhenmeter verlangte von<br />
allen Teilnehmern eine hohe Kraftanstrengung,<br />
die mit einem famosen Blick über das<br />
Riesengebirge belohnt wurde. Auf dem Gipfel<br />
fand man sich zu einem Gruppenfoto unter<br />
wehenden <strong>Fahne</strong>n ein.<br />
Am Abend trafen sich tschechische und<br />
deutsche RFB-Mitglieder und zahlreiche<br />
Sympathisanten aus Dresden, Chemnitz und<br />
anderen Regionen zum traditionellen Freundschaftstreffen<br />
in ihrem Hotel in Trutnov. Dabei<br />
wurde bis spät in die Nacht erzählt und<br />
gelacht.<br />
Am Sonntag fand abschließend noch ein<br />
Meeting in Královec statt. Am dortigen Gemeindeamt<br />
wurde in diesem Jahr eine neue<br />
Tafel zum Gedenken an das Treffen vor 80<br />
Jahren enthüllt. <strong>Die</strong>se konnte durch eine<br />
vom RFB e.V. initiierte Spendenkampagne<br />
finanziert werden. Unterstützung bekam<br />
diese Aktion nicht zuletzt auch durch den<br />
linken Bürgermeister von Královec, Helmut<br />
Andres.<br />
Revolutionärer Freundschaftsbund e.V.
<strong>November</strong> 2007<br />
Genossen, Freunde, Sympathisanten und Mitstreiter,<br />
mit dieser Ausgabe möchte ich bis zum 60. Jahrestag unserer DDR mit einer Reihe<br />
von Artikeln dazu beitragen, daß unsere jungen Leser die Wahrheit und Wirklichkeit<br />
der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des ersten und einzigen<br />
sozialistischen Staates auf deutschem Boden besser kennen und verstehen lernen.<br />
<strong>Die</strong> geschichtliche Bedeutung der Gründung der DDR<br />
<strong>Die</strong> Gründung der Deutschen Demokratischen Republik<br />
war ein Ereignis von historischer Bedeutung.<br />
Erstmals war ein deutscher Staat geschaffen worden,<br />
dessen Weg voll und ganz von den Gesetzmäßigkeiten<br />
des gesellschaftlichen Fortschritts<br />
bestimmt wurde. Entstehen und Aufstieg der DDR<br />
waren Bestandteil der weltgeschichtlichen Epoche<br />
des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus,<br />
die die Große Sozialistische Oktoberrevolution<br />
im Jahre 1917 eingeleitet hatte. <strong>Die</strong> allgemeingültigen<br />
Gesetzmäßigkeiten der Entstehung und Entwicklung<br />
des Sozialismus, die erstmals in der<br />
Sowjetunion und nach dem 2. Weltkrieg in den<br />
volksdemokratischen Staaten verwirklicht wurden,<br />
gaben auch der Geschichte des deutschen<br />
Arbeiter- und Bauern-Staates das Gepräge.<br />
<strong>Die</strong> Gründung der DDR war ein Ausdruck der<br />
gewaltigen Veränderungen des internationalen<br />
Kräfteverhältnisses zugunsten der Arbeiterklasse<br />
und des Sozialismus, die insbesondere durch<br />
den welthistorischen Sieg der Sowjetvölker über<br />
den Hitlerfaschismus als die aggressivsten Kräfte<br />
des Imperialismus bewirkt worden waren. Sie<br />
war ein Glied in dem revolutionären Weltprozeß,<br />
der zur Herausbildung und Festigung des sozialistischen<br />
Weltsystems führte. <strong>Die</strong> Schaffung eines<br />
Arbeiter- und Bauern-Staates auf deutschem Boden<br />
erhöhte den Einfluß des Sozialismus.Sie war<br />
eine schwere Niederlage des Weltimperialismus,<br />
der seit 1917 große Anstrengungen unternommen<br />
hatte, Deutschland als ein Bollwerk gegen den<br />
Sozialismus zu erhalten und auszubauen.<br />
<strong>Die</strong> Gründung der DDR war ein Ergebnis der<br />
deutschen Arbeiterklasse und aller anderen fortschrittlichen<br />
Kräfte gegen den Imperialismus, für<br />
einen friedliebenden und demokratischen deutschen<br />
Staat. Sie war die notwendige und einzig<br />
mögliche Antwort auf die Spaltung <strong>Deutschlands</strong><br />
durch den Imperialismus und seine Spaltungspolitik.<br />
<strong>Die</strong> Deutsche Demokratische Republik verkörperte<br />
die entscheidende Wende in der Geschichte<br />
des deutschen Volkes. Dank der Befreiung und<br />
der Unterstützung durch die Sowjetunion, dank<br />
der Existenz eines sozialistischen Weltsystems,<br />
dank der Führung des Volkes durch die geeeinte<br />
Arbeiterklasse und ihre revolutionäre <strong>Partei</strong> konnten<br />
der mehr als hundertjährige Kampf der revolutionären<br />
deutschen Arbeiterbewegung und das<br />
Jahrhunderte währende Ringen der fortschrittlichen<br />
Kräfte des deutschen Volkes gegen feudale<br />
Willkür, kapitalistische Ausbeutung und imperialistische<br />
Eroberungspolitik ihre Krönunug finden.<br />
In der DDR bewahrte die Arbeiterklasse das Erbe<br />
von Thomas Müntzer, der deutschen Klassik und<br />
aller revolutionären und humanistischen Traditionen<br />
des deutschen Volkes und führt sie auf höherer<br />
Stufe weiter. Sie verwirklichte die Ziele von<br />
Karl Marx und Friedrich Engels, August Bebel<br />
und Wilhelm Liebknecht, Karl Liebknecht, Rosa<br />
Luxemburg und Ernst Thälmann. Sie erfüllte das<br />
Vermächtnis der kommunistischen und sozialdemokratischen<br />
Widerstandskämpfer, der Antifaschisten<br />
aus bürgerlich-demokratischen und<br />
christlichen Kreisen. In der DDR fand auch die<br />
sorbische nationale Minderheit nach Jahrhunderten<br />
der Ausbeutung und Unterdrückung und des<br />
Kampfes um nationale Gleichberechtigung erstmals<br />
ihr wahres Vaterland. <strong>Die</strong> tiefe Verwurzelung<br />
der DDR in den großen Traditionen der deutschen<br />
Geschichte, insbesondere in den Traditionen der<br />
revolutionären Arbeiterbewegung, war ein Kraftquell<br />
ihrer Entwicklung.<br />
Jürgen Schneider<br />
+ Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen +<br />
„<strong>Die</strong> Linke“ - wieder ein bemerkenswertes Schlaglicht<br />
Der Kreisvorstand Kaufbeuren-Ostallgäu, der voll<br />
sozialdemokratisch-opportunistischen <strong>Partei</strong> „<strong>Die</strong><br />
Linke“ bot (laut „Augsburger Allgäu“) jüngst der<br />
etwas strittigen „schönen Fürther CSU-Landrätin“<br />
Gabriele Pauli für alle Fälle eine politische Heimat<br />
an. Welch’ eine „Linke“, die sich für abgehalfterte<br />
Kurt Barthel,<br />
besser bekannt unter seinem Pseudonym<br />
„Kuba“, verstarb am 12. <strong>November</strong> 1967 im<br />
Alter von nur 53 Jahren an einem Herzinfarkt<br />
während einer Gastspielreise in Frankfurt/Main.<br />
Kuba, der spätere Dramatiker,<br />
Lyriker, Nachdichter und Erzähler, stammt<br />
aus einer Eisenbahnerfamilie und war Mitglied<br />
der SAJ, weshalb er 1933 nach Prag<br />
emigrierte. Dort leitete er unter anderem die<br />
Laienspielgruppe „Neues Leben“, durch die<br />
er in Kontakt mit Louis Fürnberg kam, der<br />
Kubas literarisches Talent entdeckte und förderte.<br />
Als die Faschisten in Prag einmarschierten,<br />
mußte er, der Reportagen und Gedichte<br />
in der „<strong>Rote</strong>n <strong>Fahne</strong>“ (Prag) und in „Das Wort“<br />
(Moskau) veröffentlicht hatte, erneut fliehen<br />
und gelangte so nach England. 1946 kehrte<br />
er nach Deutschland zurück, arbeitete als Redakteur<br />
und Kulturhausleiter in der Maxhütte<br />
Unterwellenborn. Seit 1957 lebte er in Warnemünde<br />
und war Chefdramaturg am Rostocker<br />
Theater. Für das von ihm erarbeitete Festprogramm<br />
zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution<br />
und für sein „Gedicht vom Menschen“<br />
Michail Alexandrowitsch Uljanow,<br />
einer der bekanntesten sowjetischen Schauspieler,<br />
wäre am 20. <strong>November</strong> 80 Jahre alt geworden. Er, der<br />
aus dem Gebiet Omsk stammte, studierte an der<br />
Moskauer Schtschukin-Schauspielschule; danach<br />
debütierte er am renommierten Wachtangow-Theater<br />
in Arbusows „Irkutsker Geschichte“, aber<br />
auch klassische Rollen aus der Weltliteratur gehörten<br />
zu seinem Repertoire. Seinen ersten Auftritt im Film<br />
hatte er 1953 in Gorkis „Jegor Bulytschow und andere“.<br />
Nach einigen Episodenrollen, zum Beispiel in dem<br />
ausgezeichneten Antikriegsfilm „Das Haus, in dem<br />
ich wohne“, gehört er seit seiner Gestaltung des<br />
Bachirew in „Schlacht unterwegs“ zur ersten Reihe<br />
der sowjetischen Schauspieler. Sein markantes, unverwechselbares<br />
Gesicht ist in vielen, auch in der<br />
DDR gezeigten sowjetischen Filmen zu sehen, zum<br />
oder gescheiterte Rechte und Reaktionäre nicht einmal<br />
zu schade ist! Im System dabei zu sein, ist wohl<br />
alles für diese Diversantenpartei. <strong>Die</strong> sogenannte<br />
Linkspartei war und ist kein Sieg für Sozialisten-<br />
Kommunisten/Marxisten-Leninisten.<br />
Hansjörg Schupp, Kaufbeuren<br />
erhielt er jeweils einen Nationalpreis der<br />
DDR.<br />
Vor allem das „Gedicht vom Menschen“<br />
(1948) und seine „Kantate auf Stalin“ (1949;<br />
Musik J. K. Forest) machten ihn schnell bekannt.<br />
Weniger bekannt dürfte sein, daß er<br />
auch Drehbücher schrieb, unter anderem für<br />
die Filme „Hexen“, „Vergeßt mir meine Traudel<br />
nicht“ oder „Schlösser und Katen“ mit<br />
dem unvergessenen Raimund Schelcher als<br />
krummen Anton. Aber auch eine Reihe von Liedern<br />
der frühen 50er Jahre stammen aus seiner<br />
Feder, „Guten Morgen, Du glücklicher<br />
junger Kapitän“, „Der Zimmermannstanz“,<br />
„In Waage und Winkel und Lot ist das Haus“<br />
oder das aus Anlaß des ersten Deutschlandtreffens<br />
der FDJ verfaßte Lied „<strong>Die</strong> kölsche<br />
Kraate und die münchner Madel ...“. Auch<br />
Gedichte wie „Sagen wird man über unsere<br />
Tage“, „Zwei liebevolle Schwestern“, Reportagen<br />
wie „Osten erglüht“ über die VR China<br />
und Nachdichtungen, zum Beispiel Vaclav<br />
Nezvals „Ich singe den Frieden“ verdanken<br />
wir Kurt Barthel. Sein früher Tod verhinderte<br />
weitere Werke von ihm.<br />
Eva Kolowrat<br />
Beispiel „<strong>Die</strong> Brüder Karamassow“ oder in den Simonow-Verfilmungen<br />
„<strong>Die</strong> Lebenden und die Toten“,<br />
„Man wird nicht als Soldat geboren“ - Filme,<br />
die man gerne wiedersehen möchte. Auch in Ko-<br />
Produktionen mit der DEFA war Uljanow zu sehen,<br />
so als Frolow in dem Karl-Liebknecht-Film „So<br />
lange Leben in mir ist“ (Regie Günther Reisch),<br />
als Gorbatow in „<strong>Die</strong> gefrorenen Blitze“ und als<br />
Lenin in „Unterwegs zu Lenin“, wieder unter der<br />
Regie von Günther Reisch.<br />
Uljanows Kunst der Menschendarstellung wurde<br />
vielfach gewürdigt. Der Volkskünstler der UdSSR<br />
erhielt unter anderem 1966 den Lenin-Preis für seine<br />
Leistung im Film „Der Vorsitzende“, 1982 den<br />
Darstellerpreis des 50. Filmfestivals von Venedig<br />
und 1983 den Staatspreis der UdSSR. Michail<br />
Uljanow verstarb am 26. März 2007. (EvKo)<br />
Kalendarium - <strong>November</strong><br />
02. 11. 1874 Rudolf Breitscheid in Köln geboren.<br />
Führender SPD-Politiker. War lange Zeit<br />
Gegner der KPD. In den 30er Jahren<br />
gelangte er zu klareren Erkenntnissen<br />
über das Wesen des Faschismus. 1933<br />
in die Schweiz, dann nach Frankreich<br />
emigriert, wurde er 1940/41 von der<br />
Polizei an die Gestapo ausgeliefert und<br />
kam im KZ Buchenwald ums Leben.<br />
02. 11. 1973 Grundsteinlegung für den Palast der<br />
Republik der DDR durch den Genossen<br />
Erich Honecker, Staatsratsvorsitzender<br />
der DDR.<br />
04. 11. 1936 Etkar André in Hamburg ermordet.<br />
Er war Hafenarbeiter, trat 1923 der<br />
KPD bei. Mitbegründer und Leiter des<br />
RFB des Bezirks Wasserkante.<br />
Im März 1933 verhaftet, schlimmster<br />
Folter unterworfen. Seine letzten Worte<br />
waren: „Es lebe der Kommunismus.“<br />
05. 11. 1903 Erich Franz geboren: Dreher, Bergmann<br />
und Schauspieler, verkörperte in vielen<br />
Rollen vor allem Arbeiter, wie unter<br />
anderem als Vierbreiter in den Thälmannfilmen<br />
von Kurt Mätzig oder in „Sheriff<br />
Teddy“, „Sonnensucher“; Kunstpreisträger<br />
der DDR.<br />
06. 11. 1919 Irma Thälmann (verheiratete Gabel) in<br />
Hamburg geboren. Tochter von Ernst<br />
und Rosa Thälmann. Seit 1932 Mitglied<br />
des KJVD. Im April 1944 von den<br />
Faschisten verhaftet, zuletzt im KZ<br />
Ravensbrück. Nach ihrer Befreiung<br />
1945 Mitglied der KPD, dann Mitglied<br />
der SED. 1990 wurde sie Mitglied<br />
unserer heutigen KPD, half unermüdlich<br />
das politische Vermächtnis ihres Vaters<br />
zu bewahren und zu erfüllen. Sie starb<br />
am 10. 12. 2000 in Berlin.<br />
07. 11. 1917 Vor 90 Jahren: Große Sozialistische<br />
Oktoberrevolution in Rußland. Beginn<br />
einer neuen welthistorischen Epoche,<br />
der Phase des Übergangs vom Kapitalismus<br />
zum Sozialismus im Weltmaßstab.<br />
Sturz der provisorischen Regierung<br />
Kerenski. Übernahme der Macht durch<br />
die Sowjets der Arbeiter-, Soldaten- und<br />
Bauerndeputierten. Der II. Gesamtrussische<br />
Sowjetkongreß beschließt das<br />
Dekret über den Frieden sowie das<br />
Dekret über den Grund und Boden.<br />
09. 11. 1918 <strong>November</strong>revolution in Deutschland.<br />
Initiert von der Spartakusgruppe entstanden<br />
Arbeiter- und Soldatenräte. Es kam<br />
zur Besetzung wichtiger Zentren durch<br />
bewaffnete Arbeiter und Soldaten und<br />
zum Generalstreik, der durch Verrat der<br />
SPD unter Führung von Friedrich Ebert<br />
niedergeschlagen wurde.<br />
10. 11. 1887 Vor 120 Jahren: Arnold Zweig geboren.<br />
1950 bis 1953 Präsident der Deutschen<br />
Akademie der Künste der DDR. Er starb<br />
am 26. 11. 1968 in Berlin.<br />
19. 11. 1900 Anna Seghers (Schriftstellerin) in Mainz<br />
geboren. Dr. phil.; 1928 KPD, 1929<br />
Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller<br />
<strong>Deutschlands</strong>. 1933 kurzzeitig<br />
inhaftiert, Emigration, 1947 zurück nach<br />
Deutschland, Mitglied der SED.<br />
Ausgezeichnet mit dem Karl-Marx-Orden.<br />
Gestorben am 01. 06. 1983 in Berlin.<br />
28. 11. 1820 Friedrich Engels in Barmen geboren.<br />
Ende August/Anfang September traf er<br />
erstmals mit Karl Marx zusammen. Auf<br />
Grund der völligen Übereinstimmung<br />
ihrer Anschauungen kam es zu Freundschaft<br />
und Zusammenarbeit.<br />
„Friedrich Engels war nach Karl Marx<br />
der bedeutendste Gelehrte und Lehrer<br />
des modernen Proletariats in der ganzen<br />
zivilisierten Welt.“ (Lenin)<br />
Impressum: <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 7<br />
Kontaktadressen<br />
der KPD<br />
- Zentralkomitee der KPD<br />
- Redaktion „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“,<br />
Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“<br />
- KPD-Landesorganisation Berlin<br />
Franz-Mehring-Platz 1<br />
10243 Berlin<br />
Telefon 030/9821930<br />
Fax 030/97896669<br />
E-mail: post@k-p-d-online.de<br />
KPD-Landesorganisation Brandenburg<br />
KPD-Regionalorganisation<br />
Barnim/Märkisch-Oderland<br />
KPD-Regionalorganisation Frankfurt/Oder<br />
c/o Lutz Terlein<br />
Telefon 0173-4009649<br />
E-mail: LutzTerlein@freenet.de<br />
KPD-Landesorganisation Thüringen<br />
André Reyes-Suarez<br />
Rittergasse 9<br />
99423 Weimar<br />
Telefon 0178-9360975<br />
KPD-Landesorganisation Sachsen<br />
KPD-Regionalorganisation Dresden<br />
c/o Michael Junghans<br />
Königsteiner Straße 6<br />
01824 Rosenthal<br />
KPD-Regionalorganisation<br />
Leipzig/Umland<br />
Günther Schulze<br />
Telefon 0341/2328144<br />
KPD-Regionalorganisation<br />
Freiberg/Sachsen<br />
Postfach 500132<br />
09589 Freiberg<br />
KPD-Regionalorganisation Oberlausitz<br />
c/o Fritz Lohse<br />
Professor-Wagenfeld-Ring 108<br />
02943 Weißwasser/Oberlausitz<br />
Telefon 03576/241735<br />
KPD-Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />
Postfach 1262<br />
06692 Zeitz<br />
KPD-Regionalorganisation Zeitz<br />
Postfach 1262<br />
06692 Zeitz<br />
KPD-Regionalorganisation<br />
Halle/Bernburg<br />
c/o Wilhelm Deistel<br />
Steinstraße 54<br />
06406 Bernburg<br />
KPD-Regionalorganisation Magdeburg<br />
über Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />
KPD-Landesorganisation Niedersachsen<br />
Jörg Lorenz<br />
Husarenstraße 39<br />
30163 Hannover<br />
Telefon 0179-5473578<br />
KPD-Landesorganisation<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Telefon 038231/88303<br />
Fax 038231/88300<br />
KPD-Regionalorganisation Rostock<br />
und Umland<br />
Rolf Bruß<br />
Bützower Straße 3<br />
18109 Rostock<br />
Telefon 0381/718863<br />
KPD Osnabrück<br />
Postfach 2725<br />
49017 Osnabrück<br />
KPD Augsburg und Umland<br />
Postfach 102207<br />
86012 Augsburg<br />
KPD-Regionalorganisation Koblenz<br />
Postfach 200913<br />
56009 Koblenz<br />
Zeit,<br />
heb wieder Lenins<br />
Losung in den<br />
Wirbelwind!<br />
Sollten wir<br />
an Tränenpfützen<br />
trüb erschlaffen?<br />
Lenin ist heut lebendiger<br />
als die am Leben sind.<br />
Er verleiht uns<br />
Wissen, Kraft und<br />
Waffen.<br />
Wladimir Majakowski<br />
ISSN 1433-6383<br />
Herausgeber: Zentralkomitee der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong>.<br />
Presse-, Publikations- und Informationsdienst der KPD -PPI- Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“.<br />
Redaktion: „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ / „Schriftenreihe der KPD“.<br />
Amtierender Chefredakteur: Arthur Müller V.i.S.d.P.<br />
Redakteure: Dr. Sigmar Eßbach, Eva Kolowrat.<br />
Layout und Versand: Jürgen Schneider.<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin.<br />
Telefon: 030/38201204; 030/9821930. Fax: 030/97896669.<br />
Bankverbindung: Berliner Sparkasse - Konto-Nr.: 1813061463, Bankleitzahl: 10050000.<br />
Druck: Union Druckerei Berlin GmbH, Storkower Straße 127a, 10407 Berlin.<br />
<strong>Die</strong> „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ ist als Zentralorgan der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> dem Programm verpflichtet.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> ist als <strong>Partei</strong> beim Bundeswahlleiter registriert. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
tragen die Autoren die Verantwortung. Deren Meinung muß nicht mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen.<br />
Unsere Autoren schreiben sämtlich honorarfrei. <strong>Die</strong> Redaktion arbeitet ehrenamtlich.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />
Internet - KPD Homepage: http://www.k-p-d-online.de<br />
Internet - DRF Homepage: http://www.d-r-f-online.de<br />
E-Mail: info@d-r-f-online.de<br />
Redaktionsschluß für „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ <strong>November</strong> 2007: 15. Oktober 2007
8 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>November</strong> 2007<br />
<strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />
Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Jahresabo., Preis 18.00 Euro beziehen.<br />
Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Förderabo., Preis 26,00 Euro beziehen.<br />
Ich bitte um das Statut und Programm der KPD. Preis 2,00 Euro plus 0,55 Euro<br />
füge ich in Briefmarken bei.<br />
Ich möchte Mitglied der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> werden.<br />
Name .................................................. Vorname ...............................................<br />
Straße .................................................................................................................<br />
PLZ ............. Wohnort ................................... Telefon/Fax ..............................<br />
Veranstaltungen, <strong>November</strong> 2007<br />
Sonnabend, 3. <strong>November</strong>:<br />
„90 Jahre Oktoberrevolution -<br />
Revolutionen sind Lokomotiven<br />
der Geschichte (Karl Marx)“<br />
Eine Veranstaltung der DKP von 14.00 bis 18.00 Uhr<br />
im „Babylon“, Rosa-Luxemburg-Straße 30, Berlin.<br />
Redner: Heinz Stehr, Vorsitzender.<br />
Michael Grüß, Vorsitzender der SDAJ.<br />
Vertreter der KP der Russischen Föderation.<br />
Kulturprogramm mit Jane Zahn, Erich Schaffner,<br />
Rotdorn und anderen.<br />
Eintritt 12.00 Euro, 8,00 Euro ermäßigt.<br />
Sonnabend, 3. <strong>November</strong>:<br />
Ist die Durchsetzung der politischen<br />
und sozialen Grundrechte in der<br />
BRD möglich?<br />
Veranstaltung in der Begegnungsstätte in Zwickau,<br />
10.00 Uhr in der Hölderlinstraße 1, zu diesem Thema.<br />
Freitag, 9. <strong>November</strong>:<br />
Nie wieder Krieg, nie wieder<br />
Faschismus! NPD-Verbot jetzt!<br />
18.00 Uhr, Treffpunkt Post am Hauptbahnhof<br />
in Halle (Saale).<br />
Damals marschierte die SA, heute die freien<br />
Kameradschaften!<br />
Damals rief die NSDAP, heute schreit die NPD<br />
ihre Lügen unter das Volk!<br />
Sonnabend, 10. <strong>November</strong>:<br />
Veranstaltung zum 90. Jahrestag<br />
der Großen Sozialistischen<br />
Oktoberrevolution<br />
Ab 10.00 Uhr, Bürgerzentrum Messemagistrale<br />
in Leipzig.<br />
Mit Prof. Dr. Götz <strong>Die</strong>ckmann, Vorsitzender des<br />
Rotfuchs-Fördervereins, Marxistisches Forum e.V.<br />
Eine gemeinsame Veranstaltung mit DKP, ISOR,<br />
<strong>Kommunistische</strong> Plattform (KPF/DIE LINKE).<br />
90 Jahre <strong>Rote</strong>r Oktober<br />
„<strong>Die</strong> Oktoberrevolution ist nicht bloß eine Revolution<br />
im ,nationalen Rahmen’. Sie ist vor allem eine<br />
Revolution von internationaler Weltbedeutung!“<br />
J.W. Stalin<br />
Anläßlich des 90. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution führt<br />
die <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> am Sonnabend, den 10. <strong>November</strong> 2007<br />
eine zentrale Festveranstaltung in Leipzig durch. Dazu möchten wir herzlich einladen!<br />
Beginn um 10.00 Uhr im Wirtshaus „Nordstern“ in der Friedrichshafener Straße in<br />
Leipzig-Mockau. Ab 9.30 Uhr kann Platz genommen werden.<br />
Neben einem dem Ereignis angepaßten Kulturprogramm spricht zu uns der Genosse<br />
Heinz Keßler, Armeegeneral a. D., ehemaliger Verteidigungsminister der Deutschen<br />
Demokratischen Republik.<br />
Es wird der Film „Lenin im Oktober“ gezeigt. Ende der Veranstaltung wird gegen<br />
15.00 Uhr sein.<br />
Gastronomische Versorgung ist gesichert!<br />
Wir gratulieren ganz herzlich<br />
allen Lesern unserer Zeitung,<br />
die im Monat <strong>November</strong> Geburtstag<br />
haben, und wünschen<br />
alles erdenklich Gute für den<br />
weiteren Lebensweg.<br />
Zentralkomitee der KPD<br />
und Redaktion DRF<br />
Sozialkalender<br />
2008<br />
erhältlich für<br />
10,00 Euro.<br />
Jugendbibliothek<br />
Gera e.V.,<br />
Keplerstraße 34-36,<br />
07549 Gera<br />
Spendenaufruf für<br />
„<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“!<br />
<strong>Die</strong> Herstellung einer Zeitung<br />
ist heute aufwendiger denn je.<br />
So geht es auch mit unserem<br />
Zentralorgan. Deshalb sind wir<br />
auf die Unterstützung unserer<br />
Leser bei der Finanzierung der<br />
Zeitung angewiesen. Auch die<br />
kleinste Spende hilft uns.<br />
Spenden sind zu richten an:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />
<strong>Fahne</strong><br />
(Bankverbindung: Berliner<br />
Sparkasse, BLZ 100 50000,<br />
Kto.-Nr. 1813061463.<br />
Wir bedanken uns schon jetzt<br />
ganz herzlich.<br />
Redaktion<br />
„<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“<br />
Lesenswert und sehr zu empfehlen: uns. Bei alledem paßt es ins Bild, daß im Bun- Veranstaltung<br />
Prof. Dr. D. Joseph<br />
Hammer, Zirkel,<br />
Hakenkreuz - Wie<br />
antifaschistisch war<br />
die DDR?<br />
Verlag Edition Ost<br />
Preis 14,90 Euro<br />
H. Kierstein<br />
Heiße Schlachten im<br />
Kalten Krieg<br />
Zu beziehen über die Geschäftsstelle der GRH,<br />
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin<br />
Prof. H. Schneider<br />
Hysterische<br />
Historiker<br />
Verlag wiljo heinen<br />
ISBN 978-3-93828-14-3<br />
Preis 12,00 Euro<br />
<strong>Die</strong> erwähnten Bücher<br />
sind - falls nicht anders<br />
angegeben - beim<br />
jeweiligen Verlag oder<br />
in gut sortierten<br />
Buchhandlungen erhältlich.<br />
Jugendbibliothek Gera vor dem<br />
finanziellen Aus!<br />
Wir waren am Anfang drei antifaschistische<br />
und antikapitalistische Jugendliche aus Gera,<br />
die vor gut zwei Jahren in einem kleinen Raum<br />
angefangen haben, Bücher zu sammeln. Den<br />
Raum haben wir angemietet und auch ausgestattet<br />
mit Spenden und unserem eigenen Geld.<br />
Es kamen die ersten Bücher und der Buchbestand<br />
wuchs schneller als wir erwartet hatten.<br />
<strong>Die</strong> Jugendbibliothek wurde verbessert. Regelmäßige<br />
Veranstaltungen, Internetzugang, Lesekaffee,<br />
Vortragsraum, die Arbeit an der Info<br />
CD/DVD und ein Grundlagenseminar des<br />
Marxismus-Leninismus wurden ermöglicht.<br />
Nun steht unsere Anlaufstelle für antifaschistische<br />
und antikapitalistische Jugendliche in<br />
Gera vor dem Aus. <strong>Die</strong> finanziellen Mittel reichen<br />
nur noch für knapp drei Monatsmieten.<br />
Um die Jugendbibliothek Gera als einen gemeinnützigen<br />
Verein zu erhalten, bitten wir<br />
jeden Genossen und Sympathisanten eindringlich<br />
um Spenden und finanzielle Unterstützung.<br />
Bankdaten: Jugendbibliothek Gera e.V.<br />
Konto 57118, BLZ 830 500 000.<br />
Jugendbibliothek Gera e.V., Keplerstraße 34 - 36,<br />
07549 Gera, Telefon 0365/5523735<br />
Auf die Straße gegen den<br />
Notstand der Republik!<br />
Im Mai dieses Jahres fand der Jugendkongreß<br />
„Notstand der Republik“ mit breiter Unterstützung<br />
von Jugendorganisationen und Einzelpersonen<br />
in Berlin statt. <strong>Die</strong> dort getroffenen<br />
Einschätzungen zur Lage in Deutschland, die<br />
in einer gemeinsamen Erklärung der Teilnehmer<br />
ihren Ausdruck fanden, haben sich durch<br />
den verstärkten Staatsumbau in Richtung eines<br />
permanenten Notstandes der Republik bestätigt.<br />
<strong>Die</strong>s nicht zuletzt beim G8-Treffen in<br />
Heiligendamm. <strong>Die</strong> Notwendigkeit, dagegen<br />
zu kämpfen, steht auf der Tagesordnung. Seit<br />
Heiligendamm hat sich die Lage noch verschlimmert,<br />
die Herrschenden probieren ihre<br />
neuen Machtmittel: Siehe der neue Gesetzentwurf<br />
zum Polizeigesetz, es soll eine bundesweite<br />
Gehaltsdatei eingeführt werden, die<br />
Konten von Hartz-IV-Empfängern sollen ohne<br />
richterliche Verfügung durchsucht werden, um<br />
einige Beispiele zu nennen. Wenn Innenminister<br />
Schäuble vom Erst-Schuß auf Verdächtige<br />
schwadroniert, dann paßt das genau in diesen<br />
Kontext.<br />
Auf dem Jugendkongreß war es den Teilnehmern<br />
auch klar, daß es Wechselwirkungen und<br />
Zusammenhänge von zunehmender Militarisierung<br />
nach Innen und der steigenden Kriegsgefahr<br />
und Aggressivität nach Außen gibt. In<br />
diesem Kontext sind auch die aktuellen Äußerungen<br />
von Kriegsminister Jung zu bewerten,<br />
so daß die „Frankfurter Rundschau“ vom<br />
19. September 2007 von einem „Notstand im<br />
Bundestag“ schrieb. <strong>Die</strong> zivilmilitärische Zusammenarbeit<br />
mit den neuen Instrumenten<br />
wird bereits erprobt - für den Ernstfall gegen<br />
deshaushalt 2008 der „Verteidigungsetat“ (von<br />
insgesamt 283,2 Milliarden Euro) einen neuerlichen<br />
Zuwachs um 3,2 Prozent auf 29,3<br />
Milliarden Euro zu verzeichnen hat und damit<br />
den drittgrößten Posten darstellen wird.<br />
Nimmt man alles zusammen, wird deutlich,<br />
warum wir auf dem Kongreß formuliert haben:<br />
„Aus diesen Gründen erklären wir, daß wir<br />
gegen den Umbau des Staates kämpfen werden<br />
...“ - <strong>Die</strong> Erklärung:<br />
www.Jugendkongress-gegen-Notstand-der-<br />
Republik.de<br />
<strong>Die</strong>ser Widerstand wird in drei Demonstrationen<br />
am 3. <strong>November</strong> 2007 in Bremen,<br />
Erfurt und Regensburg in die Praxis umgesetzt.<br />
Jugend gegen Notstand der Republik<br />
Demonstrationen:<br />
Bremen, 12.00 Uhr,<br />
Hillmannplatz beim Hauptbahnhof.<br />
Erfurt, 12.00 Uhr, Bahnhofsvorplatz.<br />
Regensburg, 13.00 Uhr, Parkallee<br />
beim Hauptbahnhof („Schwammerl“).<br />
Jugendaktionsausschuß - Notstand<br />
der Republik<br />
Mail: info@Jugendkongress-NdR.de<br />
zum<br />
90. Jahrestag<br />
der<br />
Oktoberrevolution<br />
in Frankfurt/Oder.<br />
Ort: Kleistzentrum.<br />
Sonnabend,<br />
17. <strong>November</strong> 2007.<br />
Beginn: 11.00 Uhr.<br />
Redner:<br />
Prof. Anton Latzo