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November - Die Rote Fahne - Kommunistische Partei Deutschlands

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Proletarier aller Länder vereinigt euch!<br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />

Zentralorgan der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

89. Jahrgang, Nr. 11 <strong>November</strong> 2007<br />

Eigenverlag „Wilhelm Pieck“<br />

Redaktion und Vertrieb<br />

10243 Berlin, Franz-Mehring-Platz 1<br />

Tel.: 030-9821930, Fax: 030-97896669<br />

Begründet von<br />

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg<br />

(wieder herausgegeben 1990 in der DDR)<br />

Einzelpreis: 1,10 Euro<br />

Jahres-Abonnement: 18,00 Euro<br />

Förder-Abonnement: 26,00 Euro<br />

Der <strong>Rote</strong> Oktober - aktuell einst und jetzt!<br />

In vielen deutschen Städten finden in diesen<br />

Wochen Veranstaltungen zum 90. Jahrestag<br />

der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution<br />

statt. Das ist bemerkenswert, beweist es<br />

doch, daß die revolutionären Lehren des<br />

<strong>Rote</strong>n Oktober weiterhin von den deutschen<br />

linken Kräften, wo immer sie zur Zeit auch<br />

organisiert sind, beachtet und für den aktuellen<br />

politischen Kampf nutzbar gemacht werden.<br />

Andererseits ist die Vielzahl der Zusammenkünfte<br />

linker <strong>Partei</strong>en und Vereine ein<br />

deutlicher Fingerzeig dafür, daß die Linken<br />

in Deutschland nach dem vorläufigen Sieg<br />

der Konterrevolution eine große Lehre des<br />

<strong>Rote</strong>n Oktober noch nicht wieder verinnerlicht<br />

haben. Ich meine, wir sind noch weit<br />

entfernt von einer einheitlich handelnden Arbeiterklasse<br />

unter Führung einer einheitlichen<br />

marxistisch-leninistischen <strong>Partei</strong>. Insofern<br />

wird auch bei allen Veranstaltungen zur Oktoberrevolution<br />

die gegenwärtige Schwäche<br />

der deutschen Kommunisten und Sozialisten<br />

sichtbar.<br />

Mir ist gegenwärtig nur ein Bundesland<br />

bekannt, wo man sich bemühte, die Kräfte<br />

zu vereinen und im Leninschen Sinne gemeinsam<br />

aufzutreten. In Brandenburg gelang es,<br />

daß KPD, DKP, <strong>Kommunistische</strong> Plattform<br />

der Linkspartei und viele aus der Linkspartei<br />

gemeinsam Lehren aus der weltverändernden<br />

Kraft des <strong>Rote</strong>n Oktober ziehen. Dabei<br />

sind auch viele Mitglieder linker Vereinigungen,<br />

vom Förderverein des „Rotfuchs“ bis zur<br />

GBM.<br />

Wer als Kommunist und Sozialist, die<br />

Oktoberlehren im Kopf, für das einheitliche<br />

revolutionäre Denken und Handeln der Arbeiterklasse<br />

und ihrer natürlichen Verbündeten<br />

eintritt, muß sich zuallererst um eine starke<br />

<strong>Partei</strong> dieser Klasse bemühen. Das ist eine<br />

wesentliche Folgerung der revolutionären<br />

Ereignisse vor 90 Jahren. Und sie ist, gerade<br />

nach der Zersplitterung der linken Kräfte im<br />

Ergebnis der Konterrevolution, höchst aktuell,<br />

in Deutschland wie in vielen Ländern<br />

Europas. Nur Einheit auf marxistisch-leninistischer<br />

Grundlage ist die Gewähr dafür, daß<br />

die heute bestehende Ordnung der Diktatur<br />

des Kapitals nicht die letzte Antwort der<br />

menschlichen Geschichte ist und bleibt.<br />

Lenin hat die allgemeingültigen Lehren der<br />

Oktoberrevolution in vielen Veröffentlichungen<br />

verdeutlicht. Vor allem geht es um die<br />

Erringung der politischen Macht der Arbeiterklasse<br />

und ihrer Verbündeten und um die<br />

Vergesellschaftung der entscheidenden Produktionsmittel.<br />

Der Führer der Oktoberrevolution<br />

hat zugleich die Bedingungen für den<br />

günstigsten Zeitpunkt des revolutionären Umsturzes<br />

der Ausbeutergesellschaft formuliert.<br />

Und er hat darauf aufmerksam gemacht, daß<br />

jede nationale Arbeiterklasse beim Aufbau<br />

des Sozialismus eigene Besonderheiten berücksichtigen<br />

muß, die sich aus der eigenen<br />

geschichtlichen Entwicklung und dem gegenwärtigen<br />

Entwicklungsstand ergeben. Lenin<br />

war also bemüht, den Sieg des revolutionären<br />

russischen Proletariats, wie man nachlesen<br />

kann und im Jahr des 90. Jahrestages<br />

nachlesen sollte, die Oktoberlehren recht eindeutig<br />

zu verallgemeinern.<br />

<strong>Die</strong>se Welt muß revolutionär<br />

verändert werden<br />

Wir haben hier in Frankfurt/Oder beim Vortrag<br />

einer Lateinamerika-Wissenschaftlerin<br />

gehört, daß der Präsident Venezuelas, Genosse<br />

Hugo Chavéz, Lenins Werke liest und sich<br />

für den revolutionären Weg seines Landes<br />

und anderer Länder Lateinamerikas mit den<br />

Lehren des <strong>Rote</strong>n Oktober befaßt. Schließlich<br />

sind die Folgerungen aus der Revolution<br />

von 1917 auch in den Ländern der Welt präsent,<br />

die weiterhin erfolgreich den Sozialismus<br />

aufbauen und der Ordnung der Diktatur<br />

des Kapitals mit allen zur Verfügung stehenden<br />

Mitteln trotzen.<br />

Der <strong>Rote</strong> Oktober hat, und da mögen seine<br />

bürgerlichen Kritiker und verbürgerlichte,<br />

sich links gebende Funktionäre noch so zetern,<br />

das Tor zur revolutionären Veränderung der<br />

Welt aufgestoßen. <strong>Die</strong>ses Tor bleibt geöffnet.<br />

Das wird auch bei den Veranstaltungen zum<br />

90. Jahrestag in Deutschland mit vielen Beispielen<br />

belegt werden. <strong>Die</strong>ses Tor muß weiter<br />

aufgestoßen werden, wenn die Menschheit<br />

überleben will, wenn sie sich alle Bedrohungen<br />

und Knechtungen des imperialistischen<br />

Systems der Kriege, der Umweltzerstörung,<br />

des Sozialabbaus und der Menschenausbeutung<br />

vom Halse schaffen will.<br />

90. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution<br />

Vor 90 Jahren, am 24. Oktober 1917 (6. <strong>November</strong>)<br />

begann die Große Sozialistische Oktoberrevolution,<br />

die erste siegreiche proletarische<br />

Revolution der Welt im damaligen Rußland.<br />

Nachdem der Versuch der Bolschewiki, die<br />

bürgerlich-demokratische Februarrevolution<br />

auf friedliche Weise in die sozialistische Revolution<br />

überzuleiten, mit dem Ende der<br />

Doppelherrschaft scheiterte, orientierte der<br />

VI. <strong>Partei</strong>tag der SDAPR (B) auf den bewaffneten<br />

Aufstand. Mit der Niederschlagung des<br />

Kornilowputsches erlangten die Bolschewiki<br />

in vielen Sowjets die Mehrheit; die Provisorische<br />

Regierung war isoliert. Volk und Armee<br />

sympathisierten in steigendem Maße mit der<br />

Revolution. <strong>Die</strong> russischen und ausländischen<br />

Imperialisten konnten den revolutionären Aufschwung<br />

nicht aufhalten. Aus der zunehmenden<br />

nationalen Krise erwuchs nochmals die<br />

Möglichkeit, auf friedlichem Wege zur sozialistischen<br />

Revolution überzugehen. Menschewiki<br />

und Sozialrevolutionäre widersetzten sich<br />

jedoch der Übergabe der Macht an die Sowjets.<br />

Damit trat die Vorbereitung des bewaffneten<br />

Aufstandes in das entscheidende Stadium.<br />

Am 24. Oktober 1917 (6. <strong>November</strong>) erhoben<br />

sich in Petrograd die Arbeiter, Bauern<br />

und Soldaten unter Führung der Bolschewiki.<br />

Am 25. Oktober 1917 (7. <strong>November</strong>) verkündete<br />

das Revolutionäre Militärkomitee in dem<br />

von Lenin verfaßten Aufruf „An die Bürger<br />

Rußlands“ den Sturz der Provisorischen Regierung<br />

und den Sieg der sozialistischen<br />

Revolution. Der II. Gesamtrussische Sowjetkongreß<br />

beschloß die Übergabe der Macht an<br />

die Sowjets sowie die Dekrete über den Frieden<br />

und über Grund und Boden. Unter Lenins<br />

Vorsitz wurde die erste Sowjetregierung<br />

gebildet.<br />

In der Nacht zum 26. Oktober 1917 (8. <strong>November</strong>)<br />

gab der Kreuzer „Aurora“ das Signal<br />

zum Sturm auf das Winterpalais. <strong>Die</strong> Provisorische<br />

Regierung wurde verhaftet. In den<br />

nächsten Tagen siegte die Sowjetmacht in den<br />

wichtigsten Industriezentren und bis Februar/<br />

März 1918 in ganz Rußland. In der Oktoberrevolution<br />

faßten die Bolschewiki die allgemeindemokratische<br />

Bewegung für den Frieden,<br />

das Streben der Bauern nach Land, die nationale<br />

Befreiungsbewegung der nichtrussischen<br />

Völker und die revolutionäre Bewegung der<br />

Arbeiter und armen Bauern für die Diktatur<br />

des Proletarats zusammen.<br />

<strong>Die</strong> Oktoberrevolution rettete Rußland vor<br />

der nationalen Katastrophe, durchbrach die<br />

Front des Weltimperialismus und wies allen<br />

Werner Schleese<br />

Völkern den Weg aus sozialer und kolonialer<br />

Unterdrückung. Unter Führung der kampferprobten<br />

<strong>Partei</strong> Lenins siegte die Oktoberrevolution<br />

und leitete eine neue Ära in der Geschichte<br />

der Menschheit ein: den Übergang<br />

vom Kapitalismus zum Sozialismus im<br />

Weltmaßstab.<br />

Aber die Erben der Großen Sozialistischen<br />

Oktoberrevolution haben es nicht verstanden,<br />

den revolutionären Weg weiter zu gehen und<br />

über den ganzen Erdball auszubreiten. Durch<br />

Unterschätzung des Klassenkampfes und<br />

Verrat an der Sache des Sozialismus wurden<br />

die Ergebnisse, die Erkenntnisse und Errungenschaften<br />

des <strong>Rote</strong>n Oktober dem Imperialismus<br />

und seinem Ziel, der Vernichtung<br />

des Sozialismus, kampflos überlassen. <strong>Die</strong><br />

Völker wurden erneut der Unterdrückung und<br />

Ausbeutung im Kapitalismus ausgesetzt, der<br />

unter dem Deckmantel der Demokratie und<br />

Kampf gegen den Terrorismus die Diktatur<br />

des Imperialismus vorantreibt und errichten<br />

will. Wer sich ihm entgegenstellt, wird mit<br />

allen Mitteln bekämpft.<br />

Sitzung der Sowjetregierung mit W. I. Lenin<br />

an der Spitze (Februar 1918)<br />

Völker, hört die Signale des <strong>Rote</strong>n<br />

Oktober, die nicht vergessen werden<br />

dürfen!<br />

Wilhelm Deistel<br />

Aus dem Inhalt<br />

5. Tagung des ZK der KPD Seite 2<br />

<strong>Die</strong> Gültigkeit und die gegenwärtige<br />

Bedeutung der Oktoberrevolution<br />

von 1917 für das 21. Jahrhundert Seite 3<br />

33 Jahre Flamme der Freundschaft Seite 4<br />

Erklärung ehemaliger Mitarbeiter<br />

der Untersuchungsabteilung<br />

(Abteilung IX) der Bezirksverwaltung<br />

für Staatssicherheit Halle Seite 5<br />

Krieg ist Fortsetzung der Politik<br />

mit anderen Mitteln! Seite 6<br />

<strong>Die</strong> geschichtliche Bedeutung<br />

der Gründung der DDR Seite 7<br />

<strong>Die</strong> KPD unterstützt den Aufruf:<br />

Kommunisten sagen Nein zum<br />

„EU-Reformvertrag“ -<br />

die Völker sollen abstimmen!<br />

28 kommunistische <strong>Partei</strong>en und Arbeiterparteien<br />

veröffentlichten am 18. Oktober 2007 eine gemeinsame<br />

Stellungnahme zum sogenannten „EU-Reformvertrag“,<br />

der grundsätzlich abgelehnt wird.<br />

<strong>Die</strong>ser Vertrag, der in Lissabon von den Staats- und<br />

Regierungs-Chefs der 27 EU-Länder abgesegnet<br />

werden soll, ist nach Auffassung der Kommunisten<br />

nichts anderes als ein Versuch, den wesentlichen Inhalt<br />

des „Verfassungsvertrages“ zu neuem Leben zu erwekken,<br />

der vor allem durch die Volksentscheide in Frankreich<br />

und den Niederlanden gescheitert war. Dabei<br />

bemühten sich die Herrschenden darum, eine demokratische<br />

Debatte und die Meinungsäußerung durch<br />

die mündigen Bürger zu vermeiden, indem sie eine<br />

Volksabstimmung von vornherein ablehnen.<br />

„<strong>Die</strong>ses Herangehen ist inakzeptabel und zeigt die<br />

tiefgehende Mißachtung gegenüber Demokratie und<br />

dem souveränen Willen der Völker, der vor allem in<br />

Frankreich und den Niederlanden im Jahr 2005 eindeutig<br />

geäußert worden war“, heißt es in der Stellungnahme.<br />

„<strong>Die</strong>ser Vertrag wird eine qualitativ neue Runde in<br />

der Formierung der Europäischen Union zu einem wirtschaftlichen,<br />

politischen und militärischen Block darstellen,<br />

der den Interessen der Schaffenden und der<br />

Völker entgegensteht.“ <strong>Die</strong> Festlegungen dieses Vertrages<br />

seien außerdem darauf angelegt, die sozialen und wirtschaftlichen<br />

Errungenschaften in Frage zu stellen, die<br />

durch die Werktätigen in langen Jahren erkämpft wurden.<br />

Als Instrumente einer solchen Politik werden vor<br />

allem die „Liberalisierung der Märkte“, der zunehmende<br />

Konkurrenzkampf sowie der Abbau und die Privatisierung<br />

öffentlicher <strong>Die</strong>nstleistungen im Interesse<br />

großer Kapitalgruppen genannt.<br />

<strong>Die</strong> kommunistischen <strong>Partei</strong>en verurteilen gleichzeitig<br />

die zunehmende Militarisierung der EU im Rahmen<br />

der Zusammenarbeit mit der NATO und in Koordinierung<br />

mit den USA, die zu einem Anwachsen der<br />

Militärausgaben, zu neuem Wettrüsten und zur Militarisierung<br />

der internationalen Beziehungen führt. <strong>Die</strong><br />

<strong>Partei</strong>en, die das von der PCP initierte Dokument unterzeichnet<br />

haben, fordern erneut, den vorliegenden<br />

neuen „EU-Vertrag“ Volksabstimmungen zu unterziehen.<br />

Zum 90. Jahrestag der Großen<br />

Sozialistischen Oktoberrevolution<br />

Aus Anlaß der 90. Wiederkehr des Sieges der Großen<br />

Sozialistischen Oktoberrevolution fand am 20.<br />

Oktober 2007 in Halle/Saale eine Gedenkveranstaltung<br />

statt. Organisiert von der halleschen Organisation der<br />

DKP und der Landesorganisation Sachsen-Anhalt der<br />

KPD, nahmen an dieser Veranstaltung neben Mitgliedern<br />

beider <strong>Partei</strong>en Mitglieder der SDAJ, des<br />

Rotfuchs-Fördervereins und weitere Sympathisanten<br />

teil. Nach Eröffnung und Begrüßung erfolgten<br />

einleitende Worte des Vorsitzenden der KPD, Genossen<br />

<strong>Die</strong>ter Rolle. Zur Bedeutung und Geschichte<br />

der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution<br />

sprach der Genosse Dr. Szalkiewicz, Stellvertretender<br />

Vorsitzender der Landesorganisation der DKP<br />

Berlin. Er ging ausführlich auf die Vorgeschichte und<br />

Entwicklung der revolutionären Bewegung im damaligen<br />

Rußland ein, die in die Revolution und deren<br />

Sieg mündete. Er würdigte die Rolle Lenins, insbesondere<br />

seine Strategie bei der Führung der Massen<br />

durch die Bolschewiki. Er machte deutlich, welche<br />

Bedeutung die Revolution für die internationale Arbeiterbewegung<br />

hatte. Der schwere Kampf zur Sicherung<br />

der Ergebnisse der Revolution, die Maßnahmen<br />

zur ökonomischen Entwicklung, die Überwindung<br />

der Rückständigkeit und die Abwehr der konterrevolutionären<br />

Angriffe der inneren und äußeren Reaktion<br />

wurden vom Redner hervorgehoben.<br />

Abschließend verwies er darauf, daß der Sieg der<br />

Konterrevolution über den Sozialismus nicht die<br />

letzte Antwort auf die Geschichte des Sozialismus<br />

ist, was die imperialistischen Medien und Historiker<br />

den Völkern beweisen wollen.<br />

<strong>Die</strong> Veranstaltung wurde von der Singegruppe „Löt<br />

Sinn“ mit Kampfliedern der Arbeiterklasse und der<br />

internationalen revolutionären Bewegung umrahmt.<br />

In einer abschließenden Aussprache wurde der Inhalt<br />

und die Bedeutung der Großen Sozialistischen<br />

Oktoberrevolution bekräftigt.<br />

Landesleitung Sachsen-Anhalt der KPD


2 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>November</strong> 2007<br />

Kommunique der 5. Tagung des Zentralkomitees<br />

der KPD am 13. Oktober 2007<br />

<strong>Die</strong> Tagung wurde vom Vorsitzenden der KPD,<br />

Genossen <strong>Die</strong>ter Rolle, geleitet, der auch den<br />

Bericht des Sekretariats an das Zentralkomitee<br />

erstattete. Anknüpfend an die Einschätzungen<br />

im politischen Bericht an den 25. <strong>Partei</strong>tag stellte<br />

er fest, daß sich im täglichen Leben deren<br />

Richtigkeit erhärtet hat und in der politischen<br />

Arbeit der <strong>Partei</strong> gewisse Fortschritte erreicht<br />

wurden. Im Bericht erfolgte dafür auf der Grundlage<br />

der Entwicklung seit der 4. Tagung des ZK<br />

am 25. August 2007 sowohl auf internationalem<br />

Gebiet als auch in der BRD eine überzeugende<br />

Beweisführung.<br />

Als hoffnungsvolle Zeichen einer gewissen<br />

Entspannung können die auf dem zweiten Gipfeltreffen<br />

von der KDVR und der Republik Korea<br />

verabschiedete Erklärung über Frieden und<br />

Zusammenarbeit, die Bemühungen, das gegenwärtige<br />

Waffenstillstandsabkommen durch eine<br />

dauerhafte Friedensordnung zu ersetzen und<br />

für die Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen<br />

Halbinsel einzutreten, gewertet werden.<br />

Es wurde aber auch zum Ausdruck gebracht,<br />

daß daraus keinerlei Illusionen für eine Abkehr<br />

von kriegerischer und machtlüsterner imperialistischer<br />

Politik erwachsen sollten.<br />

Bezogen auf den Entwicklungsprozeß in Lateinamerika<br />

wurde das Ergebnis der Abstimmung<br />

über die Zusammensetzung einer verfassungsgebenden<br />

Versammlung in Ecuador, bei<br />

der die Bewegung des linksgerichteten Präsidenten<br />

Correa die absolute Mehrheit mit über<br />

75 Prozent der 180 Sitze erreichte, ebenfalls als<br />

hoffnungsvoll für den imperialistischen Kampf<br />

gewertet.<br />

Im Bericht heißt es: „Andererseits wird aber<br />

auch immer klarer, daß die USA und ihre Vasallen,<br />

besonders Deutschland und Frankreich,<br />

von ihren Weltherrschaftsplänen keinen Schritt<br />

zurückweichen. Da werden die Kriegskosten<br />

weiter erhöht und im wahrsten Sinne des Wortes<br />

Milliarden verpulvert. Bush will im nächsten<br />

Haushaltsjahr für seine Kriege im Irak und<br />

Afghanistan rund 40 Milliarden Dollar mehr<br />

ausgeben, als ohnehin schon geplant. Er ließ<br />

im September 2007 beim Kongreß einen Etat<br />

von 190 Milliarden Dollar für beide Militäreinsätze<br />

beantragen. Nur ein kleiner Teil dieser<br />

gewaltigen Summe würde ausreichen, um nachhaltige<br />

Lösungen für die sozialen Probleme von<br />

Millionen Menschen zu finden.<br />

Also: Der größte „Polit-Autist“ (krankhafte<br />

Ich-Bezogenheit) bleibt letztlich unbeirrt bei<br />

seinem verheerenden Kurs - es koste, was es<br />

wolle. Bisher waren das 100.000 irakische Tote<br />

und Millionen Flüchtlinge, fast 3.900 eigene<br />

Gefallene sowie 27.000 Verwundete. Zwölf Milliarden<br />

Dollar pro Monat, ein weltweiter Terroraufschwung<br />

sowie Imageverlust der Vereinigten<br />

Staaten.<br />

Auf dem Boden dieser für Millionen Menschen<br />

verheerenden Kriegspolitik der USA<br />

steht auch die durch den deutschen Bundestag<br />

bestätigte Verlängerung des Mandats für<br />

den Einsatz der Bundeswehr und ihrer Tornados<br />

in Afghanistan.<br />

<strong>Die</strong> von Frau Merkel in der Rede vor der UNO<br />

am 25. September 2007 erhobene Forderung<br />

nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat<br />

bringt die geheimen Gelüste zum Ausdruck,<br />

noch mehr Einfluß auf die Weltpolitik ausüben<br />

zu können. Ihre Meinung zum Iran-Konflikt ist<br />

als eine Anbiederung bei den USA zu betrachten.<br />

<strong>Die</strong> Auffassung: „Nicht die Ankläger (gemeint<br />

ist die Weltgemeinschaft) müssen dem<br />

Angeklagten (Iran) beweisen, daß er etwas<br />

Böses tut, im Gegenteil, der Angeklagte muß<br />

beweisen, daß er nichts Böses tut“, ist eine<br />

vollständige Umkehr der Beweislast und widerspricht<br />

den rechtsstaatlichen Prinzipien aller<br />

bürgerlichen bzw. zivilisierten Länder.<br />

Mit Nachdruck wurde darauf verwiesen, daß<br />

es gilt, in der politischen Arbeit nicht nachzulassen,<br />

die auf dem 25. <strong>Partei</strong>tag beschlossenen<br />

Ziele und Aufgaben weiter zu verbreiten,<br />

die Auseinanderasetzungen mit Erscheinungen<br />

der zunehmenden Faschisierung, des weiteren<br />

Demokratie- und Sozialabbaus in der BRD zu<br />

führen. Es ist unerläßlich, mehr noch als bisher<br />

öffentlich Widerspruch gegen die forcierte Diskreditierung<br />

der DDR und die Verbreitung von<br />

Geschichtslügen zu erheben sowie Behauptungen,<br />

der „Aufschwung“ in der BRD komme bei<br />

allen Schichten an, zu widerlegen. Dazu wird<br />

im Bericht festgestellt: Zum Jahrestag der „deutschen<br />

Einheit“ am 3. Oktober wurden erneut<br />

Lobesarien angestimmt, wie positiv die Entwicklung<br />

in den neuen Ländern wäre. Im Jahresbericht<br />

wurden viele „Fortschritte“ genannt, zum<br />

Beispiel sei die ostdeutsche Wirtschaft 2006<br />

um drei Prozent gewachsen - so stark wie seit<br />

Mitte der 90er Jahre nicht mehr. Aber auch Defizite<br />

wurden angesprochen. So liege das ostdeutsche<br />

Wirtschaftswachstum zwar 0,3 Prozent<br />

über dem Westdeutschlands, die Schere<br />

schließe aber viel zu langsam, die Arbeitslosenquote<br />

- mit 14,7 Prozent noch immer doppelt<br />

so hoch, wie in den alten Bundesländern -<br />

sowie das Problem der Langzeitarbeitslosen gelte<br />

es „anzupacken“, und der Bekämpfung des<br />

Rechtsextremismus komme eine entscheidende<br />

Bedeutung zu.<br />

Vorkommnisse der letzten Wochen zeigen jedoch<br />

deutlich, wie der Rechtsextremismus - nicht nur in<br />

den neuen Bundesländern - zugenommen hat.<br />

Deshalb wird es allerhöchste Zeit, daß die NPD<br />

und andere neofaschistische, neonazistische<br />

Organisationen endgültig verboten werden.<br />

Wenn man dazu den Eiertanz der Regierung<br />

verfolgt, kann einem speiübel werden. <strong>Die</strong>se<br />

Entwicklung ist jedoch dem kapitalistischen<br />

System immanent, genau wie die Führung von<br />

Kriegen. Es stellt sich die Aufgabe, die Ängstlichen<br />

und Gleichgültigen zu bewegen, endlich<br />

aufzuwachen und sich den Protesten gegen<br />

Hartz IV, Demokratie- und Sozialabbau sowie<br />

Faschisierung anzuschließen.<br />

Im Bericht wurde weiter dargestellt, daß die<br />

sich gegenwärtig in der SPD vollziehenden Prozesse<br />

in Vorbereitung des in diesem Monat<br />

stattfindenden <strong>Partei</strong>tages mit Aufmerksamkeit<br />

zu verfolgen sind. Es ist leicht durchschaubar,<br />

daß viele „Auseinandersetzungen“ zwischen<br />

dem <strong>Partei</strong>vorsitzenden Kurt Beck und dem<br />

Vize-Kanzler Franz Müntefering sowie die Beibehaltung<br />

des Begriffes „demokratischer Sozialismus“<br />

in dem zu beschließendem neuen<br />

<strong>Partei</strong>programm darauf gerichtet sind, frühere<br />

SPD-Wähler wieder zurück zu gewinnen und<br />

zu verhindern, daß noch mehr Wähler an „<strong>Die</strong><br />

Linke“ verloren gehen.<br />

Im zweiten Teil des Berichts wurde die Tätigkeit<br />

des Sekretariats und der <strong>Partei</strong> insgesamt<br />

zur weiteren Umsetzung der Beschlüsse des<br />

25. <strong>Partei</strong>tages behandelt. Im Zusammenhang<br />

mit dem Weltfriedenstag sowie im Zeitraum von<br />

3. bis 10. Oktober verstärkte sich die Öffentlichkeitsarbeit<br />

der <strong>Partei</strong>. <strong>Die</strong> bisher durchgeführten<br />

Schulungsveranstaltungen zum neuen <strong>Partei</strong>programm<br />

der KPD zeigen das Bemühen der Genossen,<br />

tiefer in das Wesen der Beschlüsse sowie<br />

der Politik der <strong>Partei</strong> einzudringen. Kritisch wurde<br />

festgestellt, daß die Informationstätigkeit der<br />

Landesorganisationen noch immer nicht ausreichend<br />

ist. <strong>Die</strong>se Lücke in der <strong>Partei</strong>arbeit gilt<br />

es endgültig zu schließen.<br />

Es wurde zum Ausdruck gebracht, daß die<br />

KPD zielstrebig ihren Kurs auf die Umsetzung<br />

der Beschlüsse und Orientierungen des 25.<br />

<strong>Partei</strong>tages, insbesondere des neuen <strong>Partei</strong>programms,<br />

fortsetzt. Der Maßnahmeplan in Auswertung<br />

des 25. <strong>Partei</strong>tages wird Schritt um<br />

Schritt abgearbeitet. Dabei gilt es, die Stärkung<br />

der Kampfkraft der <strong>Partei</strong> durch die politischideologische<br />

Festigung der eigenen Reihen<br />

sowie der Gewinnung weiterer Mitglieder größte<br />

Aufmerksamkeit zu widmen. Gleichzeitig erfordert<br />

die praktizierte Aggressionspolitik des<br />

deutschen und internationalen Imperialismus<br />

mit unverhüllten Kriegsdrohungen gegen andere<br />

Staaten sowie das aggressive Vorgehen<br />

gegen Friedens- und oppositionelle Kräfte im<br />

Innern, verbunden mit einem radikalen Sozialund<br />

Demokratieabbau, intensive Anstrengungen<br />

zur Schaffung einer wirksamen antiimperialistisch-demokratischen<br />

Gegenbewegung. Das<br />

Erfordernis, die Aktionseinheit der Arbeiterklasse<br />

und ihrer <strong>Partei</strong>en und Organisationen<br />

für die Überwindung des imperialistsichen Systems<br />

und die Herstellung antiimperialistischdemokratischer<br />

Verhältnisse zu schaffen, ist<br />

darum stärker denn je zu verwirklichen. Hierbei<br />

kommt den Kommunisten, ihrer Zusammenarbeit<br />

und ihrem einheitlichen Vorgehen auf marxistisch-leninistischer<br />

Grundlage, eine besondere<br />

Rolle zu.<br />

Gegenwärtig noch bestehende Unterschiede<br />

in programmatischen und politisch-ideologischen<br />

Fragen dürfen kein Hindernis in der<br />

Zusammenarbeit im Kampf gegen den Hauptfeind<br />

- den Imperialismus - sein. Bei gemeinsamen<br />

Aktionen im täglichen Kampf sind die<br />

Voraussetzungen zu prüfen, wie und mit welchen<br />

Kräften eine organisatorische Einheit der<br />

Marxisten-Leninisten zu erreichen ist. In diesem<br />

Sinne wird das ZK der KPD auf der Grundlage<br />

einer auszuarbeitenden Konzeption auch<br />

weiterhin Gespräche zwischen den kommunistischen<br />

<strong>Partei</strong>en unterstützen sowie die bewährte<br />

Zusammenarbeit mit linken Organisationen,<br />

Vereinen und Verbänden intensivieren.<br />

In Vorbereitung der für Mai 2008 vorgesehen<br />

Konferenz für Aktionseinheit informierte der<br />

Stellvertreter des Vorsitzenden, Genosse Fritz,<br />

über erste Aussprachen mit als Erstunterzeichner<br />

für den Aufruf ausgewählter Einzelpersönlichkeiten.<br />

In der internationalen Arbeit wurden im Berichtszeitraum<br />

Grußschreiben der KPD an die<br />

ungarischen Genossen und die <strong>Partei</strong> der Arbeit<br />

Belgiens sowie an die <strong>Partei</strong> der Arbeit<br />

Koreas gerichtet. Das ZK beauftragte das Sekretariat,<br />

die Möglichkeiten zur Teilnahme eines<br />

Vertreters der KPD an einem internationalen<br />

Treffen kommunistischer und Arbeiterparteien<br />

vom 3. bis 5. <strong>November</strong> 2007 in Minsk zu<br />

prüfen.<br />

Im weiteren Verlauf der Tagung informierte<br />

die amtierende Vorsitzende der Landesorganisation<br />

Berlin über erste Aktivitäten zur<br />

Vorbereitung der Liebknecht-Luxemburg-Lenin-<br />

Demonstration im Januar 2008 in Berlin. Das<br />

ZK beschloß nach inhaltlicher Prüfung die<br />

Unterzeichnung des Aufrufes des Vorbereitungskomitees<br />

durch die KPD vorzunehmen.<br />

Das ZK wählte den Vorsitzenden des KJVD,<br />

Genossen Daniel Junker, zum Mitglied des Sekretariats<br />

des Zentralkomitees.<br />

62. Gründungstag der <strong>Partei</strong><br />

der Arbeit Koreas<br />

Anläßlich des 62. Gründungstages der <strong>Partei</strong> der<br />

Arbeit Koreas überreichte die <strong>Kommunistische</strong><br />

<strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> dem Botschafter der KDVR<br />

in der BRD ein Grußschreiben an den Generalsekretär<br />

der <strong>Partei</strong> der Arbeit Koreas, Genossen<br />

Kim Jong Il, in dem weitere Erfolge beim Aufbau<br />

und der Sicherung des Sozialismus sowie<br />

der Erhaltung des Friedens auf der koreanischen<br />

Halbinsel gewünscht werden.<br />

Gleichzeitig wurde im Zusammenhang mit den<br />

durch die Naturkatastrophe verursachten verheerenden<br />

Schäden als Ausdruck unserer tiefen<br />

Solidarität mit dem Volk der KDVR ein<br />

Solidaritätsschreiben mit einer Geldspende für<br />

eine Kindereinrichtung übergeben.<br />

Bei diesem Anlaß informierte der Genosse<br />

Botschafter, daß die <strong>Partei</strong> der Arbeit Koreas<br />

seit ihrer Gründung unter der Führung von Kim<br />

Il Sung und im weiteren unter Kim Jong Il, allen<br />

Herausforderungen entsprechend, das Volk der<br />

KDVR erfolgreich zum Sozialismus geführt hat.<br />

Sie sei Wegweiser und Organisator des Aufbaus<br />

des Sozialismus und dank der Songun-Idee<br />

mit der vorrangigen Stärkung der Verteidigungskraft<br />

untrennbar mit der Gewährleistung<br />

der Sicherheit verbunden.<br />

Des weiteren erklärte der Botschafter:<br />

In den jüngsten Jahren haben unsere <strong>Partei</strong> und<br />

unsere Regierung, am Ideal der Souveränität, des<br />

Friedens und der Freundschaft festhaltend, die<br />

multilateralen diplomatischen Beziehungen erweitert<br />

und besonders die Beziehungen mit den regionalen<br />

Staaten entwickelt. Außerdem haben wir<br />

in den Beziehungen mit den europäischen Ländern<br />

bemerkenswerte Fortschritte erzielt.<br />

<strong>Die</strong> Lage auf der koreanischen Halbinsel entwickelte<br />

sich positiv. In der letzten Woche wurde<br />

in Pyongyang ein Nord-Süd-Gipfeltreffen<br />

durchgeführt. Bei dem letzten Gipfeltreffen im<br />

Juni 2000 in Pyongyang wurde die historische<br />

gemeinsame Nord-Süd-Erklärung veröffentlicht<br />

und damit die innerkoreanischen Beziehungen<br />

auf eine neue Stufe gestellt.<br />

Beim Treffen wurde der Hauptgeist der gemeinsamen<br />

Erklärung vom 15. Juni 2000 zunächst bestätigt<br />

und alle Fragen im Zusammenhang mit<br />

der Weiterentwicklung der Nord-Süd-Beziehungen<br />

und mit der Realisierung des Friedens auf<br />

der koreanischen Halbinsel und des gemeinsamen<br />

Gedeihens und der Vereinigung der Nation<br />

besprochen. Anschließend wurde die „Deklaration<br />

über die Entwicklung der Nord-Süd-Beziehungen<br />

und über Frieden und Gedeihen“<br />

veröffentlicht. Das Nord-Süd-Gipfeltreffen ist<br />

von großer Bedeutung bei der Weiterentwicklung<br />

der innerkoreanischen Beziehungen, um<br />

die neue Phase für die Vereinigung Koreas, für<br />

Frieden und des gemeinsames Wohlergehen auf<br />

der koreanischen Halbinsel zu eröffnen.<br />

<strong>Die</strong> Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel<br />

sei das Vermächtnis des Präsidenten Kim<br />

Il Sung und das Hauptziel der KDVR. <strong>Die</strong> atomare<br />

Aufrüstung auf der koreanischen Halbinsel<br />

ist die Folge der feindseligen US-Politik und<br />

Strangulierungspolitik gegenüber die KDVR.<br />

Angesichts der atomaren Einschüchterungspolitik<br />

hat die KDVR ihre eigene Abschreckungskraft<br />

verstärkt. Bei der gemeinsamen Erklärung<br />

am 19. August, die in den Sechser-Gesprächen<br />

im Jahre 2005 veröffentlicht wurde, hatten wir<br />

den Verzicht auf Nuklearwaffen zugesagt, unter<br />

der Bedingung, daß die USA ihre feindselige<br />

Politik gegen die KDVR aufgeben und mit<br />

unserem Land koexistieren werden.<br />

Vom 27. bis 30. September 2007 fand in Beijing<br />

die zweite Etappe der Sechser-Gesprächsrunde<br />

statt. Bei den Verhandlungen in dieser Runde ging<br />

es um die Vereinbarungen vom 13. Februar, bei<br />

denen Schritte der ersten Etappe der Realisierung<br />

der gemeinsamen Erklärung vom 19. September<br />

2005 über die Denuklearisierung der koreanischen<br />

Halbinsel zur Auswertung kamen. Es wurden die<br />

Ziele und Pflichten der einzelnen Seiten in der<br />

nächsten Etappe zur Diskussion gestellt und ein<br />

gemeinsames Protokoll angenommen.<br />

Laut Protokoll vom 3. Oktober ist vereinbart<br />

worden, daß die USA politische Maßnahmen treffen,<br />

um die KDVR von der Liste der „Terrorsekundanten“<br />

zu streichen, und die Anwendung<br />

des Gesetzes über den Handel mit Feindesländern<br />

zu beenden. Gleichzeitig soll die KDVR von den<br />

fünf Partnern eine ökonomische Entschädigung<br />

im Werte von einer Million Tonnen Schweröl erhalten<br />

und im Gegenzug die KDVR Schritt für<br />

Schritt bis Ende 2007 ihre Nuklearanlagen abschalten<br />

wird.<br />

Rot Front! Lieber Genosse<br />

Kurt Gossweiler,<br />

mit diesem traditionellen Gruß der kommunistischen<br />

Proletarier in der Thälmannschen<br />

<strong>Partei</strong> entbieten wir, die Mitglieder<br />

und Kandidaten des Zentralkomitees der<br />

KPD und überdies alle Mitglieder unserer<br />

<strong>Partei</strong>, Dir unsere herzlichsten Glückwünsche<br />

zu Deinem 90. Geburtstag.<br />

Am 5. <strong>November</strong> 1917 in Stuttgart geboren<br />

und somit das Licht der Welt erblickend,<br />

wie man früher so schön zu sagen pflegte,<br />

mußt Du doch damals schon weitsichtig<br />

und hellhörig die anbrechende Morgenröte<br />

eines neuen Zeitalters gespürt haben. Und<br />

so meinen wir denn auch, die Zeichen des<br />

in den Petrograder Gewässern ankernden<br />

Kreuzers „Aurora“, deren rote Matrosen<br />

die Lichtsignale und den Geschützdonner<br />

auslösten, sind ganz bestimmt zu Dir in die<br />

Wiege gelangt.<br />

Welch ein Glück für Dich, am Vorabend<br />

des <strong>Rote</strong>n Oktober, der Großen Sozialistischen<br />

Oktoberrevolution, geboren zu sein.<br />

Ein „Oktoberkind“, das läßt sich doch als<br />

gutes Omen geltend machen, welches Dein<br />

Leben über die vergangenen 90 Jahre prägte<br />

und längst noch nicht in seinem Quell an<br />

Lebenskraft nachlassen soll. Und in diesem<br />

Sinne, lieber Genosse Kurt, möge erlaubt sein,<br />

Dir auf gut russisch „sto let“ und länger zuzurufen.<br />

Nimm also unsere Gratulation an als einen<br />

Dir übergebenen <strong>Partei</strong>auftrag, verpflichtet<br />

zu sein zu Gesundheit vor allem, aber auch<br />

zu Lebensfreude in guter Zweisamkeit mit<br />

Deiner Frau und Polit-Partnerin Edith, zu fortwährendem<br />

Optimismus in der Gewißheit,<br />

„daß die Zukunft in jedem Fall dem Sozialismus/Kommunismus<br />

gehört“. (Lenin)<br />

Möge unser Dank für alles, was Du in<br />

jahrzehntelangem Kampf für und mit uns<br />

als Gewährsmann für ein friedvolles, freiheitliches<br />

und sozial gesichertes Leben aller<br />

Werktätigen hierzulande und auch internationalistisch<br />

wirkend, erreicht hast, Dir<br />

auch weiterhin Kraft spenden.<br />

Lieber Genosse Kurt, wir verbinden unsere<br />

Gratulation anläßlich Deines 90.<br />

Geburtstages mit dem Wunsch, daß Dir<br />

mit Herz und Verstand auch künftig eine<br />

gute Portion Glück mit auf Deinem weiteren<br />

Lebensweg gegeben sei. Wir versprechen<br />

Dir, Dich dabei klassenbrüderlich und<br />

freundschaftlich zu begleiten.<br />

Lieber Genosse Kurt, diese wenigen Zeilen<br />

reichen nicht aus, um Deine Verdienste<br />

gebührend zu würdigen. Wir werden<br />

deshalb dieser Jubiläumsadresse eine Laudatio<br />

hinzufügen, die Deine Leistungen noch<br />

konkreter und ausführlicher schildern wird.<br />

Nimm also bis dahin mit dieser unserer<br />

herzlichen Gratulation vorlieb!<br />

Wir verabschieden uns inzwischen mit<br />

kommunistischem Gruß<br />

im Namen des ZK und aller unserer Mitglieder<br />

<strong>Die</strong>ter Rolle<br />

Vorsitzender der KPD


<strong>November</strong> 2007<br />

16. Internationales <strong>Kommunistische</strong>s Seminar in Brüssel vom 4. bis 6. Mai 2007<br />

http://www.icsbrussels.org.icsqicsbrussels.org<br />

<strong>Die</strong> Gültigkeit und die gegenwärtige Bedeutung der<br />

Oktoberrevolution von 1917 für das 21. Jahrhundert<br />

<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> muß auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagieren<br />

I. <strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> eines neuen Typus<br />

1.<br />

Vor 90 Jahren führte die <strong>Partei</strong> der Bolschewiki<br />

erfolgreich das russische Proletariat zum Sieg in<br />

der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> wurde mit der Strategie und Taktik der<br />

sozialistischen Revolution bewaffnet, die unter<br />

der Führung von Lenin entwickelt wurde. <strong>Die</strong><br />

<strong>Partei</strong> der Bolschewiki wurde in ständigen Kämpfen<br />

gegen den rechten sowie linken Opportunismus<br />

gestählt.<br />

2.<br />

Der Oktober 1917 hat die Gültigkeit der Grundregeln<br />

bestätigt, auf denen die <strong>Partei</strong> der Bolschewiki<br />

errichtet wurde. Durch die Entwicklung<br />

ihrer Linie ist die <strong>Partei</strong> in der Lage, die Klassenkämpfe<br />

auf der nationalen und internationalen<br />

Ebene vom Standpunkt der Arbeiterklasse und<br />

im Geiste des Marxismus-Leninismus zu analysieren.<br />

Sie ist in der Lage, ihre Verbindungen mit<br />

den arbeitenden und kämpfenden Massen zu festigen<br />

für einen langwierigen Kampf für ihre Interessen.<br />

Sie konnte ihren revolutionären Geist<br />

beibehalten, indem sie die Grundregeln des demokratischen<br />

Zentralismmus, der Kritik und<br />

Selbstkritik und den Kampf gegen Opportunismus<br />

anwendete. <strong>Die</strong> gesamte Geschichte der revolutionären<br />

Bewegungen im 20. Jahrhundert, die<br />

chinesische, vietnamesische und kubanische Revolution<br />

hätten ohne eine marxistisch-leninistische<br />

<strong>Partei</strong> nicht stattfinden können, weder sozialistische<br />

noch nationale-demokratische Revolutionen wären<br />

siegreich gewesen.<br />

3.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> neuen Typus, wie sie von Lenin geschaffen<br />

wurde, wird charakterisiert durch die<br />

strategische Aufgabe, die sie übernommen hat:<br />

die der sozialistischen Revolution, die des Bruches<br />

mit der bürgerlichen Demokratie. Sie unterscheidet<br />

sich von den sozialdemokratischen und<br />

Wahl-<strong>Partei</strong>en, deren Ziele in der Unterstützung<br />

des Systems bestehen. Im Gegenteil, der sozialdemokratische<br />

Weg, die Förderung von graduellen<br />

Verbesserungen, um die „Befreiung des Proletariats“<br />

zu erreichen, hat schließlich zur Stärkung<br />

der bürgerlichen Dominanz, zur Perfektionierung<br />

seiner Methoden der Ausbeutung geführt.<br />

4.<br />

Am Ende des 20. Jahrhunderts beseitigte die Wiederherstellung<br />

der alten kapitalistischen Ordnung<br />

in der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken<br />

und in den Ländern Osteuropas alle Errungenschaften<br />

der Oktoberrevolution. Mit der Entwicklung des<br />

Revisionismus seit 1956 in der Sowjetunion und<br />

anderen sozialistischen Ländern wurden wesentliche<br />

Voraussetzungen hierfür geschaffen. Sowohl für<br />

die Völker der ehemaligen sozialistischen Länder,<br />

als auch für die arbeitenden Menschen im Rest der<br />

Welt, war die Wiederherstellung des Kapitalismus<br />

in diesen Ländern ein schwerer Schlag. <strong>Die</strong>se Restauration<br />

verstärkte zugleich die Aggressivität des<br />

Imperialismus in der ganzen Welt. Viele Errungenschaften<br />

der arbeitenden Menschen, die nur dank<br />

des Bestehens der Sowjetunion errungen wurden,<br />

wurden auf dem Altar des Superprofits geopfert.<br />

5.<br />

In den Fußstapfen dieser Konterrevolution entwickelte<br />

sich eine sehr große antikommunistische<br />

Kampagne. Zur angeblichen Beseitigung aller<br />

kommunistischen Bedrohungen bedient sich die<br />

Bourgeoisie aller Methoden des Kampfes gegen<br />

leninistische <strong>Partei</strong>en durch offene oder versteckte<br />

faschistische Angriffe. Infolgedessen wurden<br />

kommunistische <strong>Partei</strong>en in Litauen und Lettland<br />

verboten. Der tschechische <strong>Kommunistische</strong> Jugendverband<br />

(KSM) wurde mit dem Verbot bedroht,<br />

weil er sich der Privatisierung der Produktionsmittel<br />

entgegenstellte, zu Gunsten der Förderung des<br />

sozialistischen und kollektiven Eigentums. In anderen<br />

ehemaligen sozialistischen Ländern werden<br />

Kommunisten verfolgt, während kriminelle Faschisten<br />

rehabilitiert werden. Unter Mißachtung aller<br />

demokratischen Regeln ist in Polen ein sogenanntes<br />

Säuberungsgesetz aufgelegt worden. Im Dezember<br />

2005 wurde beim Europarat (APCE) ein<br />

Entwurf eingereicht über die „Notwendigkeit für die<br />

internationale Verurteilung der Verbrechen von totalitären<br />

kommunistischen Regimen“. <strong>Die</strong>ses zeigt,<br />

was bürgerliche Legalität heute meint. Es dauert<br />

nicht mehr lange, bis sie den Kampf für eine öffentliche<br />

und freie Gesundheitsvorsorge und für ein öffentliches<br />

Bildungssystem, für ein allgemeines<br />

Rentensystem usw. für illegal erklären werden.<br />

6.<br />

Einige ehemalige kommunistische <strong>Partei</strong>en in unterschiedlichen<br />

Teilen der Welt haben sich mit<br />

dem Parlamentarismus und die Klassenindifferenz<br />

eingelassen und sich damit selbst von den<br />

Massen und ihren lebenswichtigen Interessen isoliert.<br />

Durch die Gründung der <strong>Partei</strong> der europäischen<br />

Linken wurde dieser Prozeß vereinigt<br />

und auf europäischem Niveau institutionalisiert.<br />

<strong>Die</strong>se <strong>Partei</strong> arbeitet mit den bürgerlichen <strong>Partei</strong>en<br />

zusammen, um den Leninismus als <strong>Partei</strong>enkonzept<br />

anzugreifen. <strong>Die</strong>ses zeigt, wie gefährlich<br />

es sein kann, ideologische und politische Zugeständnisse<br />

dem Klassenfeind zu machen, wie es<br />

die Führung der <strong>Partei</strong> der europäischen Linken<br />

tut.<br />

7.<br />

Bereits im Jahre 1908, vor fast einem Jahrhundert,<br />

in der Epoche des Kampfes gegen Bernsteins<br />

Revision des Marxismus, faßte Lenin das<br />

Wesentliche des Revisionismus und Reformismus<br />

in einem Text zusammen, der bis heute seine<br />

brennende Gültigkeit behält: „<strong>Die</strong> Bewegung<br />

ist alles, das Endziel nichts - dieses geflügelte<br />

Wort Bernsteins läßt das Wesen des Revisionismus<br />

besser erfassen als viele langatmige<br />

Ausführungen. <strong>Die</strong> Haltung von Fall zu Fall<br />

festlegen, sich an Tagesereignisse, an das Auf<br />

und Ab im politischen Kleinkram anpassen, die<br />

Grundinteressen des Proletariats, die Grundzüge<br />

der ganzen kapitalistischen Ordnung und<br />

die gesamte kapitalistische Entwicklung vergessen,<br />

diese Grundinteressen um wirklicher<br />

oder vermeintlicher Augenblicksvorteile willen<br />

opfern - darin besteht die revisionistische<br />

Politik.“ (1)<br />

8.<br />

In jedem Land der Welt bleibt die Herausbildung<br />

einer leninistischen <strong>Partei</strong> entsprechend dem<br />

Weg, den die Oktoberrevolution vorgezeichnet<br />

hat, die Primäraufgabe. Es gibt nur eine Antwort<br />

auf die Zentralisierung des Kapitals, auf die Diktatur<br />

der Monopole, auf den Imperialismus und<br />

seine Lakaien: die organisierte Kraft der Arbeiterbewegung,<br />

die Hand in Hand mit den unterdrückten<br />

Völkern und sozialistischen Ländern<br />

arbeitet. Es ist unmöglich, Unterdrückung und<br />

Krieg ein Ende zu setzen, ohne das Bemühen der<br />

kommunistischen <strong>Partei</strong>en, den Kapitalismus zu<br />

beseitigen. Weder ein Wahlvorgang noch parlamentarische<br />

Splitterparteien reagieren auf die<br />

Notwendigkeit, eine Strategie und Taktik zu entwickeln,<br />

die fähig ist, die Macht des zentralisierten<br />

Kapitals, den Imperialismus und die mit ihm<br />

verbündeten reaktionären Kräfte zu überwinden.<br />

Weder ist es mit dem klassischen „bürgerlichen“<br />

Konzept der <strong>Partei</strong> (mit ihrer parlamentarischen<br />

Beschränktheit), die Massen könnten begreifen,<br />

was den Kapitalismus ausmacht mit seinen ökonomischen<br />

Gesetzen, seiner Ausbeutung und<br />

Unterdrückung, seiner Kriegslüsternheit, seiner<br />

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erreichen.<br />

Noch ist es durch undurchsichtige Gruppen<br />

und Netzwerke möglich, den komplizierten<br />

Kampf gegen die Diktatur der transnationalen<br />

Vereinigungen und der imperialistischen Staatsapparate,<br />

ihrer Lakaien in den kolonial- oder halbkolonialen<br />

Ländern, sowie gegen Organe wie die<br />

NATO zu gewinnen. Niemals werden Zusammenschlüsse,<br />

Netzwerke oder Splittergruppen ohne<br />

klare Überzeugung in der Lage sein, die <strong>Partei</strong><br />

der Arbeiterklasse zu ersetzen, die auf dem demokratischen<br />

Zentralismus und seinen Grundregeln<br />

von Einheit des Willens und Handelns<br />

der Mehrheit und Minderheit, von praktischen<br />

Entscheidungen, die von allen und jedem getragen<br />

sind, beruhen.<br />

II. Eine Anvantgardistische <strong>Partei</strong> - und<br />

eine <strong>Partei</strong> der Massen<br />

9.<br />

Nur die Arbeiterklasse, im Bündnis mit der Bauernschaft<br />

in den kolonialen und halbkolonialen<br />

Ländern kann im revolutionären Prozeß den<br />

Kampf aunehmen, um die nationale Befreiung<br />

und den Sozialismus zum Ende führen.<br />

10.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> neuen Typus ist eine avantgardistische<br />

<strong>Partei</strong>. <strong>Die</strong> erste Zielsetzung der <strong>Partei</strong><br />

vom bolschwistischen Typ muß die Avantgarde<br />

der Arbeiterklasse ideologisch und organisatorisch<br />

gewinnen, den bewußten und am<br />

meisten entschlossenen Teil der Klasse. „Das<br />

ist das Hauptsächlichste“, erklärte Lenin auf<br />

dem 2. Kongreß der Internationale, beim Summieren<br />

der Lehren des Prozesses, der zum<br />

Oktober 1917 geführt hat.<br />

11.<br />

Aber er fügte sofort hinzu, daß es auch eine zweite<br />

Zielsetzung bei der Gewinnung der Arbeiterklasse<br />

und ihrer Verbündeten zu erreichen gilt: „Konnte<br />

die erste historische Aufgabe (die Gewinnung der<br />

klassenbewußten Vorhut des Proletariats für die<br />

Sowjetmacht und die Diktatur des Proletariats)<br />

nicht ohne den vollen ideologischen und politischen<br />

Sieg über den Opportunismus und Sozialchauvinismus<br />

gelöst werden, so kann die zweite<br />

Aufgabe, die nun zur nächsten wird und die in<br />

der Fähigkeit besteht, die Massen heranzuführen<br />

an die neue Position, die den Sieg der Vorhut in<br />

der Revolution zu sichern vermag - so kann diese<br />

nächste Aufgabe nicht erfüllt werden, ohne daß<br />

man mit dem linken Doktrinarismus aufräumt,<br />

ohne daß man seine Fehler völlig überwindet und<br />

sich von ihnen frei macht.“ (2)<br />

12.<br />

<strong>Die</strong> kommunistische <strong>Partei</strong> muß eine revolutionäre<br />

Strategie mit den Taktiken kombinieren, gerade<br />

wie es die bolschewistische <strong>Partei</strong> ausgezeichnet<br />

getan hat. Während zweitens zur Strategie Taktiken<br />

angewendet werden, die den spezifischen<br />

Bedingungen und Entwicklungen an das vorhandene<br />

Kräfteverhältnis angepaßt sind, ist es für die<br />

kommunistischen <strong>Partei</strong>en entscheidend, einen<br />

breiten Einfluß auf das Bewußtsein der Massen<br />

zu haben. In der gegenwärtigen Welle des Antikommunismus<br />

und angesichts der schrecklichen<br />

aggressiven Haltung des Monopolkapitals der<br />

USA, der EU und ihrer Verbündeten, wird das<br />

Problem der Gewinnung des Einflusses auf die<br />

Massen der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten<br />

zu einem Problem der ständigen kommunistischen<br />

Arbeit unter den Massen und wird zugleich ein<br />

Problem von Leben und Tod für heutige kommunistische<br />

<strong>Partei</strong>en. Sie ist eine Arbeit in den Fabriken<br />

und in den Gewerkschaften, in den öffentlichen<br />

Nachbarschaften, mit der fortschrittlichen Jugend<br />

und den Frauen, unter der Bauernschaft, in kolonialen<br />

und halbkolonialen Ländern, in den Bewegungen<br />

für die Verteidigung der Demokratie,<br />

für Frieden, für Widerstand und nationale Befreiung.<br />

Der Einfluß ist auch in den Bewegungen für<br />

die Bewahrung des Klimas und bei der Verteidigung<br />

der Naturresourcen erforderlich, die erheblich<br />

durch die anarchistische und zerstörerische<br />

Entwicklung des Kapitalismus bedroht sind. Bei<br />

dieser Arbeit sind mehr Flexibilität, mehr Offenheit<br />

und taktische Sensibilität in der gegenwärtigen<br />

Situation erforderlich. Das erfordert ein besseres<br />

Reagieren auf die Erscheinungen, eine bessere<br />

Aufmerksamkeit, Organisation und Mobilisierung,<br />

kurz gesagt eine noch bessere Erfüllung<br />

der kommunistischen Aufgaben.<br />

13.<br />

Als Lenin sagte, „es ist nicht genug, nur uns selbst<br />

als die Avantgarde, die Vorgerückten zu bezeichnen;<br />

wir müssen so handeln, daß all’ die anderen<br />

Kontingente überzeugendermaßen anerkennen<br />

müssen, daß wir in der Avantgarde marschieren“<br />

(3), „mit dem Auftrag, den Massen zu dienen,<br />

ihre wohlverstandenen Interessen auszudrücken,<br />

muß die Abteilung der Avantgarde, die Organisation<br />

ihre Arbeit in den Massen aufrecht erhalten,<br />

dabei ohne Ausnahme ihre besten Kräfte<br />

mobilisieren, in objektiver und genauer Weise<br />

jeden Schritt überprüfen, ob die Verbindung mit<br />

den Massen bestehen bleibt. Nur auf diesem Wege<br />

kann die Abteilung der Avantgarde die Massen<br />

erziehen und lehren, ihre Interessen zum Ausdruck<br />

zu bringen, sie lehren, sich zu organisieren,<br />

und die gesamte Aktivität der Massen auf<br />

den Weg einer klassenbewußten Politik führen!“<br />

III. Eine internationale <strong>Partei</strong><br />

14.<br />

<strong>Die</strong> Oktoberrevolution zeigte, daß sie in ihrer<br />

Form national, in ihrem Inhalt aber international<br />

ist und einen Teil der Weltbewegung zur Emanzipation<br />

der Arbeiterklasse darstellt. Proletarischer<br />

Internationalismus ist ein grundlegendes<br />

Element, das die kommunistischen <strong>Partei</strong>en von<br />

allen anderen unterscheidet. In den nationalen<br />

Kämpfen der Arbeiter setzen die Kommunisten<br />

ihre Kräfte ein und unterstützen ihre Interessen,<br />

die unabhängig von der Nationalität sind<br />

und durch das Proletariat der ganzen Welt geteilt<br />

werden. Engels schrieb „die proletarische<br />

Emanzipation kann nichts anderes als eine internationale<br />

Tatsache sein; wenn sie versuchen,<br />

sie zu einer einfachen (nationalen) Tatsache zu<br />

machen, würden sie sie unmöglich machen“.<br />

<strong>Die</strong> Wirklichkeitkeit der Welt in dieser ersten<br />

Dekade des 21. Jahrhunderts macht es immer<br />

offensichtlicher, wo der Imperialismus seine<br />

Tentakel überall ausdehnt und das Leben für<br />

die Menschen immer unerträglicher macht.<br />

Fortsetzung auf Seite 5<br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 3<br />

„Alles, was an Sozialismus<br />

erinnert, soll verschwinden“<br />

GBM wehrte sich erfolgreich gegen<br />

Verleumdung in der Talksendung<br />

von Anne Will in einem Gespräch mit<br />

Prof. Wolfgang Richter!<br />

Der NDR hat sich nach Intervention Ihres Anwalts<br />

Johannes Eisenberg rechtsverbindlich<br />

verpflichtet, ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht<br />

„zukünftig zu unterlassen, zu behaupten<br />

oder zu verbreiten, Stasi-Offiziere hätten die<br />

Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und<br />

Menschenwürde gegründet“. <strong>Die</strong>s war in der<br />

Sendung „Anne Will - Unrecht vergeht nicht:<br />

der lange Schatten der DDR“ vom 30. September<br />

behauptet worden. Ist die Unterlassungserklärung<br />

für Sie ein Erfolg?<br />

Es ist für die andere Seite jedenfalls eine Niederlage,<br />

wenn sie de facto zugeben muß, einen<br />

so gezielt falschen Umgang mit der Wahrheit<br />

zu pflegen. Das legt ja den Verdacht nahe, daß<br />

es auch andere Teile der Sendung betrifft.<br />

Was sagen Sie zu dem Vorwurf, die GBM, also<br />

die Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht<br />

und Menschenwürde e.V., sei von „Stasi-Offizieren“<br />

gegründet?<br />

Zunächst steht die Frage, wie der Sender überhaupt<br />

dazu gekommen ist. Was stört ihn an der<br />

GBM, daß er zur gezielten Lüge greifen muß?<br />

Sind es unsere sieben Weißbücher über die Diskriminierung<br />

der Ostdeutschen, sind es unsere<br />

beachteten Schattenberichte für die UNO zu<br />

Stellungnahmen der Bundesrepublik, von denen<br />

zwei weitere zu Rassismus und zu sozialen Fragen<br />

anstehen, oder ist es unser Buch: „Ein neuer<br />

Faschismus?“<br />

Werden wir diffamiert, um unsere politischen<br />

Aktivitäten abzuwerten? Denn in der Sache ist<br />

der Vorwurf absurd. Das ist nicht das erste Mal.<br />

Wir haben uns schon gegen das Buch „Stasiland“<br />

von Anna Funder erfolgreich gewehrt und<br />

eine einstweilige Verfügung zur Streichung<br />

hanebüchener Vorwürfe erzielt. Unter den 27<br />

Mitgliedern unserer Gründungsversammlung<br />

war ein Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit<br />

(MfS) der DDR und auch jemand, auf<br />

den der letzte geplante politische Prozeß der<br />

DDR wartete. Vertreter von Sozialverbänden,<br />

Theologen, Künstler, Wissenschaftler waren<br />

dabei. Persönlichkeiten aus Ost und West, wie<br />

Prof. Roland Reich, Prof. Fritz Vilmar, Wolfgang<br />

Harich, Prof. Moritz Mebel, Prof. Friedrich<br />

Jung, Gisela May, Erwin Geschonneck,<br />

Heidrun Hegewald, Jutta Wachowiak, Barbara<br />

Thalheim oder die Pastoren Hans-Jochen Vogel,<br />

Gustav-Adolf Kriener, Christian Keller, <strong>Die</strong>ter<br />

Frielinghaus und viele mehr, hatten öffentlich<br />

zur Gründung der GBM aufgerufen.<br />

Bei der Einblendung in der Talkshow von Anne<br />

Will zeigte man die Straßenansicht der Geschäftsstelle<br />

der GBM. <strong>Die</strong> Kamera verweilte<br />

auf der Losung: „Alle Menschenrechte für alle<br />

Menschen.“<br />

Das erweckte den Eindruck, als sei das bloß unser<br />

schönes Motto, aber es ist die Losung, unter<br />

der die Menschenrechtskonferenz der UNO<br />

1993 in Wien stand, an der wir teilgenommen<br />

haben. Das sollten sich die Fernsehsender in ihre<br />

Studions hängen, anstatt sich darüber lustig zu<br />

machen. <strong>Die</strong> Menschenrechte der UNO-Konventionen<br />

sind allen Menschen von allen Staaten<br />

zu gewähren. Dazu zählen wirklich alle<br />

Menschen - auch Offiziere der Staatssicherheit.<br />

Und mehr noch: Das MfS ist in seiner Geschichte<br />

nicht wie das Bundeskriminalamt oder die<br />

<strong>Die</strong>nste der Bundesrepublik Deutschland „maßgeblich<br />

von früheren SS-Angehörigen geprägt<br />

worden, von Personal aus dem Reichssicherheitshauptamt,<br />

der Organisationszentrale des Holocaust,<br />

sowie von Leuten, die Polizeikarriere im<br />

2. Weltkrieg gemacht hatten“, wie erst jüngst in<br />

der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zu lesen<br />

war.<br />

In der Sendung wurde auch behauptet, die GBM<br />

sei der Meinung, „Stasi-Offiziere“ sind die eigentlichen<br />

Opfer der Geschichte. Sind sie das?<br />

Schon im deutschen Maßstab hieße es, Millionen<br />

zu verschweigen, wollte man die Verlierer<br />

auf diese Gruppe beschränken. Der Anschluß<br />

der DDR war ein weltpolitisches Ereignis im<br />

Kontext einer schweren historischen Niederlage<br />

des Sozialismus. Heute wird immer sichtbarer<br />

- wie Kriege, Sozialraub, Polarisierung von<br />

Arm und Reich sowie Profitinteressen gegen die<br />

dringliche Lösung drohender globaler Probleme<br />

zeigen -, daß der Kapitalismus keine menschenwürdige<br />

Alternative bietet. <strong>Die</strong> verstärkten Angriffe<br />

der politischen Klasse auf alles, was links<br />

ist, sind Ausdruck einer tiefen Krise, Hilf- und<br />

Ausweglosigkeit der Herrschenden. Alles, was<br />

auch nur im entferntesten an Sozialismus erinnert,<br />

soll verschwinden. Da kann man wohl nicht<br />

noch sonderlich auf Menschenrechte achten.<br />

Betrachten Sie - wie Ihnen vorgeworfen wurde<br />

- die Medien als eine Art von Siegerjustiz?<br />

Ich habe zu viele Sendungen gesehen, in denen<br />

sich Medien als eine Art moderne Waffengattung<br />

auf politische Menschenjagd begeben haben,<br />

als daß ich energisch widersprechen könnte.<br />

Interview mit Wera Richter - aus: junge Welt


4 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>November</strong> 2007<br />

Alternativer 3. Oktober 2007<br />

Es war ein unerwartet sonniger Herbsttag, dieser<br />

3. Oktober 2007, an dem ein Teil der Berliner<br />

zum Volksfest an der „Straße des 17. Juni“<br />

strömte, während ein anderer Teil (die Zeitungen<br />

schrieben von 900 Personen) zu dem Ex-<br />

Kino Kosmos in der Karl-Marx-Allee strebte<br />

- zu einem Volksfest ganz anderer Art.<br />

Das Ostdeutsche Kuratorium von Verbänden<br />

e.V. (OKV) hatte zu einem alternativen 3. Oktober<br />

2007 eingeladen. Von 11.00 bis 15.00 Uhr saßen<br />

dort Menschen zusammen, die ihrem Protest<br />

gegen die vor 17 Jahren vollzogene, aber<br />

gründlich mißglückte Vereinigung der beiden<br />

deutschen Staaten Ausdruck verliehen.<br />

Im Foyer wurden sie vom Singe-Club „Che<br />

Guevara“ mit alten und neuen Liedern begrüßt,<br />

im Saal wurde die Veranstaltung von dem Chor<br />

„Marzahner Promenaden-Mischung“ eingeleitet.<br />

Kinder und Jugendliche sangen vom Frieden,<br />

dem Thema, das auch die Rede von Professor<br />

Moritz Mebel durchzog, der von der BRD-Regierung<br />

eine eindeutige Haltung gegen Neofaschismus<br />

und Kriegsbeteiligung forderte.<br />

Käthe Reichel rezitierte eindrucksvoll einen<br />

Text von Heiner Müller, bevor Dr. Hans Reichelt,<br />

einst der jüngste Minister der DDR-Regierung,<br />

eine ernüchternde Bilanz der 17 Jahre seit dem<br />

„Anschluß“ der DDR an die BRD zog.<br />

Danach verlas Professor Siegfried Mechler,<br />

Präsident des OKV, eine Protestresolution, die<br />

von den meisten im vollbesetzten Saal und im<br />

Foyer Anwesenden unterschrieben wurden. Den<br />

Abschluß bildete ein Ausschnitt aus dem Programm<br />

des Kabaretts „Kartoon“.<br />

Protestresolution<br />

(Zugestimmt auf der Veranstaltung „Alternativer 3. Oktober 2007“)<br />

Jährlich wird der 3. Oktober staatlich als Tag<br />

der deutschen Einheit begangen. Der politische<br />

Inhalt des 3. Oktober 1990 war jedoch keine<br />

Vereinigung, sondern der Anschluß der DDR<br />

an die BRD. Der Kapitalismus wurde politisch,<br />

ökonomisch, sozial und juristisch auf das Gebiet<br />

der DDR übertragen. <strong>Die</strong> Mehrheit der ostdeutschen<br />

Menschen wurde mit Versprechungen<br />

geködert, es werde in blühenden Landschaften<br />

keinem schlechter gehen.<br />

Nach 17 Jahren ist die Bilanz ernüchternd.<br />

Illusionen sind angesichts des Sozialabbaus, der<br />

Bildungsmisere, der Verarmung beträchtlicher<br />

Teile der Bevölkerung und der hemmungslosen<br />

Bereicherung einer kleinen Oberschicht an<br />

den harten kapitalistsichen Realitäten zerschellt.<br />

Ethnische und moralische Werte sind Opfer<br />

hemmungsloser Profitgier geworden. <strong>Die</strong> aktive<br />

Friedenspolitik der DDR wurde durch eine<br />

imperialistische Kriegspolitik ersetzt. Repressive<br />

Maßnahmen gegen anders Denkende und<br />

Handelnde nehmen zu.<br />

Auch um von dieser unsozialen und rechtswidrigen<br />

Entwicklung abzulenken, wird die DDR<br />

als totalitäre Diktatur diffamiert und mit dem<br />

völkermordenden NS-Regime auf eine Stufe<br />

gestellt. Der konsequente Antifaschismus der<br />

DDR wird verleugnet. Soziale, kulturelle und<br />

sportliche Errungenschaften, Erfolge und Traditionen<br />

werden negiert. Frühere Verantwortungsträger<br />

und andere linke Kräfte werden<br />

ausgegrenzt, diskriminiert, kriminalisiert und<br />

sozial bestraft.<br />

Sichtbare Fortschritte bei der Infrastruktur<br />

können nicht darüber hinwegtäuschen, daß das<br />

Industriepotential und die Agrarwirtschaft Ostdeutschlands<br />

weitgehend zerschlagen wurden.<br />

Das in Jahrzehnten geschaffene Volksvermögen<br />

der DDR wurde vorsätzlich an westdeutsche<br />

und ausländische Unternehmen verschleudert<br />

oder vernichtet. <strong>Die</strong> Spareinlagen der Bevölkerung<br />

sind zu großen Teilen entwertet worden.<br />

Mehrere Millionen Bürger der DDR haben ihre<br />

Heimat verlassen. Trotzdem zählt der Osten<br />

<strong>Deutschlands</strong> zu den Gebieten mit der höchsten<br />

Arbeitslosigkeit in Europa. <strong>Die</strong> Geburtenrate<br />

ist eine der niedrigsten in der Welt. Politiker,<br />

Wirtschaftsinstitute und Medien entwerfen Szenarien<br />

des Aussterbens und der Verwilderung<br />

ostdeutscher Regionen.<br />

Angesichts dieser Realitäten weisen wir die<br />

Einschätzung der Bundesregierung im aktuellen<br />

Jahresbericht zur Deutschen Einheit über<br />

Ostdeutschland als Land der Chancen, der guten<br />

Perspektiven und der materiellen Sicherheit<br />

als Lüge und Verhöhnung vieler ostdeutscher<br />

Menschen entschieden zurück. Wir widersprechen<br />

der Auffassung des zuständigen Ministers,<br />

daß mit den Maßnahmen der Bundesregierung<br />

bis 2019 eine selbsttragende wirtschaftliche<br />

Entwicklung in den neuen Ländern erreicht<br />

wird. Wir lehnen die Meinung der Bundeskanzlerin<br />

und von Teilen der SPD-Führung ab, daß<br />

auf Grund der positiven Bilanz der Aufbauarbeit<br />

Ost die Aufarbeitung spezieller ostdeutscher<br />

Probleme noch in dieser Legislaturperiode abzuschließen<br />

ist.<br />

Wir fordern wirksame<br />

politische Veränderungen:<br />

<strong>Die</strong> Beteiligung Deutschland an Kriegen ist unverzüglich<br />

einzustellen. Es ist Schluß zu machen<br />

mit jedweder Unterstützung aggressiver<br />

Handlungen der USA und der NATO. Der<br />

Rüstungsexport ist drastisch zu reduzieren. Von<br />

deutschem Boden darf keine Kriegsgefahr ausgehen.<br />

Erscheinungen des Nationalismus, der Völkerhetze,<br />

des Rassismus und des Faschismus ist<br />

mit allen verfügbaren Mitten entgegenzutreten.<br />

<strong>Die</strong> Verunglimpfung der DDR ist einzustellen.<br />

Der permanenten Verletzung der im Grundgesetz<br />

verankerten Sozialpflichtigkeit des Eigentums<br />

ist Einhalt zu gebieten. <strong>Die</strong> Politik des<br />

Sozialraubs, insbesondere im Bereich des Gesundheits-<br />

und Bildungswesens und bei Renten,<br />

ist zu beenden.<br />

Das in der Europäischen Sozialcharta und dem<br />

Sozialpakt der UNO verankerte Menschenrecht<br />

auf Arbeit ist anzuerkennen und durchzusetzen.<br />

Bei der Modernisierung der Wirtschaft ist eine<br />

Konzentration der Forschung und Industriealisierung<br />

auf die ostdeutschen Länder vorzunehmen.<br />

Dadurch ist ein selbsttragender Aufschwung<br />

Ostdeutschlands anzustreben.<br />

Ostdeutsche Menschen sind für das geraubte<br />

Volkseigentum, entsprechend Einigungsvertrag<br />

für die Verluste ihrer Ersparnisse und gemäß Forderung<br />

des Wirtschafts- und Sozialrates der UNO<br />

vom 2. Dezember 1998 für den Verlust ihrer<br />

Beschäftigung angemessen zu entschädigen.<br />

<strong>Die</strong> Herstellung gleicher Lebensbedingungen<br />

und gleicher Rechte für alle Bürgerinnen und<br />

Bürger in allen Bundesländern gemäß Grundgesetz<br />

ist zu sichern.<br />

Jegliche Form der grundgesetzwidrigen Diskriminierung<br />

ostdeutscher Bürger ist zu beenden.<br />

Mit der bewußten Verfälschung deutscher Geschichte<br />

ist Schluß zu machen.<br />

Kontakt über GBM e.V., Weitlingstraße 89,<br />

10317 Berlin. Internet: http://www.okv-ev.de<br />

E-mail: info@okv-ev.de<br />

Nachtrag zur Internationalen Buchmesse in Frankfurt/Main:<br />

Angesichts der laufenden Internationalen Frankfurter Buchmesse sei es erlaubt, darauf hinzuweisen,<br />

daß es vier Millionen „funktionelle Analphabeten“ in der Bundesrepublik Deutschland,<br />

einem der reichsten Staaten des Planeten, dem Land von Goethe, Schiller und Marx, der<br />

Dichter und Denker gibt. Es ist an der Zeit, endlich Entwicklungshilfe aus Cuba anzufordern!<br />

Heinz W. Hammer, Essen<br />

In eigener Sache: Unsere Ausgabe Nr. 10/2007 betreffend!<br />

Auf Seite 4 unter „Schatzkammer des Marxismus-Leninismus“ ist ein Beitrag von Prof. Dr.<br />

Lothar Berthold enthalten, den wir mit freundlicher Genehmigung der DKP-Zeitung „Der<br />

<strong>Rote</strong> Brandenburger“ (Oktoberausgabe 2007) nachdrucken durften.<br />

Zu unserem größten Bedauern ist der mit der Vorsitzenden der Landesorganisation der<br />

DKP Genossin Brigitte Müller verabredete Hinweis darauf jedoch unterblieben. Wir bitten<br />

für dieses Versäumnis unsererseits um Entschuldigung.<br />

Leider wurde auch versäumt, den Autor des auf Seite 8 enthaltenen Textes „Oktobersong“<br />

zu nennen. Im Manuskript stand am Schluß: „Text Peter Hacks“. <strong>Die</strong>ser Hinweis wurde bei<br />

der Drucklegung nicht beachtet. Wir bitten auch diese Unterlassung zu entschuldigen.<br />

33 Jahre „Flamme<br />

der Freundschaft“<br />

Am 3. Oktober jährte sich in Hettstedt zum<br />

33. Mal die Einweihung des Denkmals der<br />

„Flamme der Freundschaft“. Daß dieser<br />

Jahrestag begangen werden konnte, und<br />

das Denkmal noch steht und in einem<br />

halbwegs ordentlichen Zustand ist, ist dem<br />

gleichnamigen Förderverein um seinen<br />

Vorsitzenden Lothar Hentschel zu verdanken.<br />

Hartnäckig kämpft der Verein seit drei<br />

Jahren um den Erhalt und die Pflege des<br />

1974 als Zeichen für den erfolgreichen Abschluß<br />

eines Freundschaftsprojektes zwischen<br />

der UdSSR und der DDR eingeweihten<br />

Denkmals. <strong>Die</strong> „Flamme der Freundschaft“<br />

sollte zum Ausdruck der Verbundenheit<br />

beider Staaten und Völker sein, und die<br />

Zusammenarbeit bei der Einführung neuer<br />

Technologien dokumentieren. Am 3. Oktober<br />

1974 wurde das Mansfeldkombinat in<br />

Hettstedt an die Erdgasleitung „Drushba“<br />

angeschlossen, und damit durch das Umsteigen<br />

von Braunkohle auf Erdgas ein<br />

entscheidender Schritt für den Umweltschutz<br />

in der Region gemacht. In seiner<br />

Ansprache ging Hauptredner Wolfgang<br />

Großpietsch, der damalige Direktor, dem<br />

Zeitgeist entsprechend hauptsächlich auf die<br />

technische Leistung ein, die mit der Flamme<br />

gewürdigt werden sollte. Er ließ gegenüber<br />

den etwa 300 Anwesenden aber<br />

auch durchblicken, daß die Erbauer der<br />

Erdgasleitung (auch Trasse genannt) damals<br />

wie heute stolz auf ihre Leistung sein<br />

können, und es damals auch eine Herzenssache<br />

Vieler war, an dem 100 Kilometerabschnitt<br />

der DDR zu arbeiten.<br />

So sieht der Verein seine Aufgabe auch<br />

darin, Erhaltenswertes zu erhalten, auch<br />

wenn es in der heute so böswillig oftmals<br />

verleumdeten DDR geschaffen wurde. Ein<br />

erster Erfolg ist dem Verein damit gelungen,<br />

daß die „Flamme der Freundschaft“ in<br />

das Denkmalsverzeichnis Sachsen-Anhalts<br />

eingetragen wurde, und somit ihre Existenz<br />

erst einmal gesichert ist. Es bedarf aber<br />

noch sehr viel Zeit, Mühen und vor allem<br />

finanzieller Mittel, um den Zustand von 1989<br />

wenigstens annähernd wieder herzustellen.<br />

Der anwesende CDU-Landrat (gebürtiger<br />

Mansfelder) Dirk Schatz würdigte jedenfalls<br />

das Engagement des Vereins, und äußerte<br />

sich positiv im Hinblick auf Unterstützung<br />

durch den Landkreis. Es darf gehofft<br />

werden, daß dem Lippenbekenntnis<br />

auch materielle Mittel folgen.<br />

Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung,<br />

mit Fanfarenzug, Tanzgruppe<br />

und Frauenchor. Auch für das leibliche Wohl<br />

war gesorgt. Mit etwas Verspätung traf dann<br />

auch noch als Ehrengast Alexandra Ogneva,<br />

ihres Zeichens Kulturattaché der russischen<br />

Botschaft ein, die lobende Worte für<br />

diese Wahrung deutsch-russischer Freundschaft<br />

fand. Sie erwähnte noch, daß sie die<br />

Gegend etwas kennt, da sie schon einmal in<br />

Eisleben war, wo sie als positiv die Pflege<br />

der Gräber der im 2. Weltkrieg gefallenen<br />

sowjetischen Soldaten empfand.<br />

Mit dem Gesang des alten Bergmannliedes<br />

„Glück auf, Glück auf! Der Steiger<br />

kommt!“ fand die Veranstaltung einen würdigen<br />

Abschluß. Für mich stand jedenfalls<br />

fest, daß dieses Erlebnis das Beste war, was<br />

man an diesem 3. Oktober feiern konnte.<br />

Axel Schmidt<br />

Auszug aus dem Programm<br />

der KPD - beschlossen auf<br />

dem 25. <strong>Partei</strong>tag<br />

am 21. April 2007 in Berlin<br />

<strong>Die</strong> KPD läßt sich davon leiten, was die deutsche<br />

und internationale Arbeiterbewegung in zwei Jahrhunderten<br />

ihrer Existenz erkannt hat: „Einigkeit<br />

macht stark!“ In klassenbrüderlicher Eintracht<br />

erfolgreich kämpfen und gewinnen, das würde<br />

zu einer in sich geschlossenen <strong>Partei</strong> führen, die<br />

vom Geiste des Marxismus-Leninismus erfüllt<br />

ist und die sozialistisch-kommunistische Zukunft<br />

der Menschheit gestaltet. Das wird dann<br />

ein feiwilliger Kampfbund Gleichgesinnter sein.<br />

Wenn die KPD die Lösung der allgemein-demokratischen<br />

Grundaufgaben in den Mittelpunkt ihres<br />

Kampfes stellt, dann trägt sie damit den konkreten<br />

Bedingungen Rechnung. Dabei erklärt die<br />

KPD klar und eindeutig: Unser Ziel war, ist und<br />

bleibt der Sozialismus - ist die Beseitigung der<br />

Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.<br />

Durch die Entmachtung des Finanzkapitals werden<br />

dafür wichtige Voraussetzungen geschaffen.<br />

Es war, ist und bleibt unsere unumstößliche<br />

Überzeugung: Nur durch die Errichtung des<br />

Sozialismus haben die Völker, darunter auch das<br />

deutsche Volk, eine lebenswerte Zukunft. <strong>Die</strong>se<br />

so wichtige Erkenntnis wird die KPD unentwegt<br />

in die Massen tragen. Dabei setzt sie vor<br />

allem auf die Arbeiterklasse. Es ist ihre geschichtliche<br />

Aufgabe, im Bündnis mit allen anderen Werktätigen<br />

und Ausgebeuteten, die sozialistische<br />

Gesellschaftsordnung durch einen revolutionären<br />

Bruch mit den kapitalistischen Macht- und<br />

Eigentumsverhältnissen zu errichten. Dabei heben<br />

wir besonders hervor, daß die Errichtung des<br />

Sozialismus das bewußte Werk der Mehrheit des<br />

Volkes selbst sein muß. <strong>Die</strong> sozialistische Revolution<br />

ist darum in der Geschichte der Revolutionen<br />

der demokratischste Akt, den die Menschheit<br />

kennt.<br />

<strong>Die</strong> Sicherung und Festigung dieses revolutionären<br />

Umwälzungsprozesses setzt jedoch die<br />

Niederhaltung aller reaktionären Kräfte der zuvor<br />

gestürzten Ausbeuterordnung voraus. Sie<br />

verlangt daher ohne Wenn und Aber die Errichtung<br />

einer Diktatur des Proletariats.<br />

In den Randglossen zum Programm der deutschen<br />

Arbeiterpartei von 1875 erklärte Karl Marx:<br />

„Zwischen der kapitalistischen und kommunistischen<br />

Gesellschaft liegt die Periode der revolutionären<br />

Umwandlung der einen in die andere.<br />

Der entspricht auch eine politische Übergangsperiode,<br />

deren Staat nichts anderes sein kann,<br />

als die revolutionäre Diktatur des Proletariats.“<br />

Nur Leute, die gegen die Errichtung der Herrschaft<br />

des Volkes auftreten und diese verhindern<br />

wollen, versuchen immer wieder, Diktatur<br />

und Demokratie gegenüberzustellen.<br />

Oft werden wir gefragt, woher wir unseren Optimismus<br />

im Kampf gegen einen so mächtigen<br />

Gegner wie den Imperialismus nehmen? Vor<br />

allem aus der Überzeugung, daß wir für die gerechteste<br />

Sache der Welt, für die Befreiung der<br />

Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung,<br />

für die Errichtung des Sozialismus/Kommunismus<br />

kämpfen. Es ist dies die Überzeugung, daß<br />

die Menschheit nur dann eine Zukunft hat, wenn<br />

sie den Weg zum Sozialismus beschreitet. Gerade<br />

auch darum sind wir so entschiedene Gegner jener<br />

Apostel des Kapitals, die das menschliche<br />

Denkvermögen zu unmenschlichen Zwecken mißbrauchen.<br />

Wir treten für Wahrheit und Recht ein,<br />

für eine Gesellschaftsordnung, die dem menschlichen<br />

Kopf und der arbeitenden Hand zur Ehre<br />

gereicht und dem Wohle der Menschen dient.<br />

Darum ist unsere leidenschaftliche Anklage<br />

gegen das imperialistische System und unsere<br />

Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Ideologie<br />

nicht nur offensiv, sondern zugleich auch<br />

immer konstruktiv. Dabei verschließen wir keineswegs<br />

die Augen vor der Schwere dieses Kampfes,<br />

aber erst recht nicht vor seiner Notwendigkeit.<br />

„Fester den Tritt gefaßt! Höher das Haupt erhoben!<br />

Mit aller Kraft ans Werk!“<br />

Proletarier aller Länder,<br />

vereinigt euch!


<strong>November</strong> 2007<br />

Erklärung ehemaliger Mitarbeiter der<br />

Untersuchungsabteilung (Abteilung IX) der<br />

Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Halle<br />

In der Gedenkstätte „<strong>Rote</strong>r Ochse“ Halle<br />

(Saale) sind seit kurzem Karteikarten unserer<br />

ehemaligen <strong>Die</strong>nsteinheit veröffentlicht.<br />

Der Leiter der Gedenkstätte, André<br />

Gursky erklärte dazu: „Es kann nicht sein,<br />

daß in der Gedenkstätte die Täter aus der<br />

NS-Zeit benannt werden, die aus der Stasi-<br />

Zeit aber nicht.“ (Mitteldeutsche Zeitung<br />

vom 31. Juli 2007)<br />

Ehemalige Mitarbeiter der Untersuchungsabteilung<br />

der Bezirksverwaltung<br />

für Staatssicherheit erklären hierzu:<br />

Unsere Tätigkeit als staatliches Untersuchungsorgan<br />

erfolgte auf der Grundlage<br />

der Verfassung und der Strafprozeßordnung<br />

der DDR.<br />

Wir stehen zu unserer Tätigkeit und<br />

Verantwortung als Mitarbeiter des Ministeriums<br />

für Staatssicherheit zum Schutze<br />

der DDR, in der auf deutschem Boden<br />

der legitime Versuch unternommen wurde,<br />

eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen,<br />

eine antifaschistische, dem Frieden<br />

verpflichtete Gesellschaft ohne kapitalistische<br />

Ausbeutung und soziale Not. <strong>Die</strong>ser<br />

Staat wurde seit seinem Bestehen von<br />

seinen Gegnern, die sich mit einer sozialistischen<br />

Perspektive in Deutschland nicht<br />

abfinden wollten, unerbittlich bekämpft<br />

und bedurfte des Schutzes. Deshalb haben<br />

wir uns für den <strong>Die</strong>nst im Ministerium<br />

für Staatssicherheit verpflichtet. Wir<br />

stehen aber auch zu unserer Verantwortung<br />

dafür, daß dieser Versuch im Kampf der<br />

gesellschaftlichen Systeme vorerst gescheitert<br />

ist. Wir stehen zu unserer Verantwortung<br />

gegenüber den Bürgern der<br />

DDR, deren in diesen Staat gesetzte Hoffnungen<br />

letztendlich nicht erfüllt wurden<br />

und die sich seit Jahren einer Kriminalisierung<br />

ihrer Biografie ausgesetzt sehen.<br />

Wir werden uns aber auch nicht vor den<br />

ständigen Versuchen, unsere Vergangenheit<br />

und uns persönlich zu diskriminieren<br />

und zu kriminalisieren, beugen.<br />

Seit dem Ende der DDR wird versucht,<br />

diesen Staat, in dem Antifaschismus von<br />

der ersten Stunde an Staatspolitik war,<br />

damit zu legitimieren, daß er mit dem deutschen<br />

Nazi-Staat gleichgesetzt wird. Staatlich<br />

gefordert und unterstützt wird hier<br />

Geschichtsklitterung betrieben. Bemühungen<br />

um eine objektive Darstellung der<br />

Geschichte werden von den systemkonformen<br />

Medien trotz der viel gepriesenen<br />

Pressefreiheit nicht zugelassen. Nunmehr<br />

erfährt die Meinungsmanipulation eine Steigerung<br />

dahingehend, daß wir als Mitarbeiter<br />

des Ministeriums für Staatssicherheit mit<br />

faschistischen Mördern und Verbrechern des<br />

Nazistaates gleichgesetzt werden, mit Verantwortlichen<br />

für die Millionen Toten des<br />

2. Weltkrieges, für die auf der faschistischen<br />

Rassentheorie beruhenden industriellen<br />

Vernichtung von Millionen Menschen, für<br />

das unsägliche Leid, das über die Völker<br />

Europas und der Welt gebracht wurde. Wir<br />

verwahren uns dagegen, gleichgesetzt zu<br />

werden mit Leuten, die dieses faschistische<br />

Regime aktiv unterstützt haben und<br />

Hartz IV - mehr ist nötig!<br />

Quelle: ver.di-Bundesvorstand,<br />

Bereich Wirtschaftspolitik.<br />

347 Euro<br />

So viel Hartz IV<br />

gibt es<br />

(2,00 Euro<br />

Erhöhung 2007)<br />

362 Euro<br />

So viel Hartz IV<br />

müßte es allein<br />

wegen der<br />

Preissteigerung<br />

geben<br />

dafür nach internationalem und nationalem<br />

Recht verurteilt wurden. Warum wird in der<br />

Gedenkstätte „<strong>Rote</strong>r Ochse“ verschwiegen,<br />

daß vom Bezirksgericht Halle mehrere Nazitäter<br />

wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit<br />

zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt<br />

worden sind und die Bearbeitung der dem<br />

vorausgehenden Ermittlungsverfahren durch<br />

die Untersuchungsabteilung des Ministeriums<br />

für Staatssicherheit erfolgte? Warum<br />

wird verschwiegen, daß auch im Bezirk<br />

Halle durch das Ministerium für Staatssicherheit<br />

und seine Untersuchungsabteilung<br />

mehrfach und konsequent gegen alle Versuche<br />

der Verherrlichung des Faschismus<br />

und der Verbreitung faschistischen Gedankengutes<br />

vorgegangen wurde? <strong>Die</strong> Ermittlungsakten<br />

liegen vor und dürften bekannt<br />

sein, nur passen sie nicht in das verordnete<br />

Schema.<br />

Jüngsten Veröffentlichungen ist zu entnehmen,<br />

daß die Geschichtsklitterung in<br />

den sogenannten Stasi-Gedenkstätten weiter<br />

in dem Sinne forciert werden soll, diese<br />

vollständig auf die Totalitarismusdoktrin,<br />

also die Gleichsetzung von Nazistaat und<br />

DDR, einzuschwören. <strong>Die</strong>s und die von<br />

uns persönlich als Diskriminierung empfundene<br />

Gleichsetzung mit faschistischen<br />

Tätern der Nazizeit ist politisch verantwortungslos,<br />

denn damit werden die Verbrechen<br />

der Nazizeit relativiert. Sie ist nicht<br />

relativierbar. Wer das dennoch tut, macht<br />

sich mitverantwortlich für das Erstarken<br />

neofaschistischer Organisationen in diesem<br />

Lande und die zunehmende Akzeptanz<br />

in Teilen der Bevölkerung.<br />

Wir fordern:<br />

Schluß mit den Lügen, Halbwahrheiten<br />

und Verdrehungen über die DDR und<br />

ihre Schutz-, Sicherheits- und Justizorgane.<br />

Schluß mit der davon bestimmten Gedenkstättenpolitik.<br />

Schluß mit der gesetzwidrigen persönlichen<br />

Diskriminierung von Angehörigen<br />

der Untersuchungsabteilungen des<br />

Ministeriums für Staatssicherheit.<br />

Ein erster Schritt zu einer ausgewogenen<br />

Geschichtsdarstellung in den Gedenkstätten<br />

sollte sein: Den Besuchern wird neben den<br />

dort bereits angebotenen Publikationen<br />

auch vor Ort der Zugriff auf Literatur ermöglicht,<br />

in der ehemalige Mitarbeiter der<br />

Schutz-, Sicherheits- und Justizorgane der<br />

DDR über ihre Tätigkeit berichten und<br />

informieren.<br />

Halle, 8. September 2007<br />

Jürgen Stenker,<br />

zuletzt Leiter der Untersuchungsabteilung<br />

in Halle,<br />

Michael Kommol,<br />

zuletzt Referatsleiter in der Untersuchungsabteilung<br />

in Halle,<br />

sowie weitere ehemalige Mitarbeiter der<br />

Untersuchungsabteilung der Bezirksverwaltung<br />

für Staatssicherheit Halle, deren<br />

Zustimmung vorliegt.<br />

420 Euro<br />

So viel Hartz IV<br />

würde den<br />

nötigsten<br />

Grundbedarf<br />

sichern<br />

Das bestätigt wiederum die Theorie Lenins vom<br />

Imperialismus als das höchste Stadium des Kapitalismus,<br />

und das macht die Aufgaben, die von<br />

dieser Theorie abgeleitet wurden, sowohl auf<br />

nationalem als auch internationalem Niveau immer<br />

relevanter.<br />

15.<br />

Der Kampf gegen das Monopolkapital und für<br />

den Sozialismus wird mit sehr großen Schwierigkeiten<br />

konfrontiert, um einen dauerhaften Sieg<br />

zu erzielen, wenn die kommunistische Bewegung<br />

in ideologische und organisatorische Felder geteilt<br />

ist. Ohne eine einheitliche und starke kommunistische<br />

Bewegung, mit einer eindeutigen und<br />

freien Identität gegen den Reformismus, könnten<br />

die populären und militanten Bewegungen,<br />

die überall auftauchen - in Lateinamerika, im<br />

Mittleren Osten, In Afrika, in Asien, aber auch in<br />

den Kämpfen gegen den Imperialismus in der EU<br />

und gegen die NATO - zu einem Durcheinander,<br />

einer Desorientierung, Manipulation und schließlich<br />

zu einer Assimilation zum kapitalischen System<br />

führen.<br />

16.<br />

<strong>Die</strong> Anerkennung der internationalen Bedeutung<br />

der Revolution kann nicht zu dem Schluß führen,<br />

daß die Revolution allein in einem Land unmöglich<br />

ist. Es gibt immer schwache Stellen im<br />

kapitalistischen und imperialistischen System. Es<br />

ist die Aufgabe jeder kommuninistischen <strong>Partei</strong>,<br />

das revolutionäre Bewußtsein und die Organisation<br />

im eigenen Lande so zu entwickeln, daß die<br />

objektiven Bedingungen der Revolution auf dem<br />

Niveau von Regionen, Kontinenten und Subkontinenten<br />

der Erde frei reifen können..<br />

17.<br />

Jede <strong>Partei</strong> wendet die marxistisch-leninistischen<br />

Prinzipien entsprechend den gesellschaftlichen<br />

Bedingungen des Landes und im Interesse der<br />

internationalen Rolle der Arbeiterklasse an. In<br />

keinem Falle darf die spezifische Situation in einem<br />

Lande zu einem Vorwand werden, von den<br />

grundlegenden Ideen des Marxismus-Leninismus<br />

abzuweichen, wie es in der neueren Geschichte<br />

des Eurokommunismus der Fall gewesen ist. In<br />

den imperialistischen Ländern wird begründet,<br />

wie man auf einer breiten Front gegen die Monopole<br />

und den Imperialismus und für Demokratie,<br />

sozialen Fortschritt und Frieden, den Kampf für<br />

eine sozialistische Revolution führt. In den abhängigen<br />

Ländern errichten die kommunistischen<br />

<strong>Partei</strong>en Arbeiterlandesbündnisse als Kern einer<br />

antiimperialistischen Front. Beim Kampf für den<br />

Sozialismus vollenden sie die demokratischen<br />

und antiimperialistischen Aufgaben der Revolution,<br />

wo diese noch nicht erfüllt worden sind.<br />

18.<br />

<strong>Die</strong> Rekonstruktion der Einheit der internationalen<br />

kommunistischen Bewegung, auf der die Grundregeln<br />

des Marxismus-Leninismus und des proletarischen<br />

Internationalismus basieren, ist die dringlichste<br />

internationale Aufgabe der kommunistischen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 5<br />

16. Internationales <strong>Kommunistische</strong>s Seminar in Brüssel vom 4. bis 6. Mai 2007<br />

(Fortsetzung von Seite 2)<br />

<strong>Die</strong> Gültigkeit und die gegenwärtige Bedeutung der<br />

Oktoberrevolution von 1917 für das 21. Jahrhundert<br />

<strong>Die</strong> <strong>Partei</strong> muß auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagieren<br />

<strong>Partei</strong>en. Damit das zur Wirklichkeit wird, ist es<br />

zwingend, daß die Kommunisten an der Spitze<br />

der Arbeiterklasse sind, beim Kampf der Menschen<br />

gegen den Kapitalismus und Imperialismus.<br />

Es ist auch Aufgabe, daß diese Einheit auf der<br />

Anerkennung der historischen Erfahrungen der<br />

sozialistischen Länder beruht, für die bereits enorme<br />

Opfer gebracht wurden.<br />

19.<br />

In dieser Perspektive müssen und werden wir auf<br />

verschiedene Ebenen mit der internationalen Arbeit<br />

durch Erfahrungsaustausch fortfahren - insbesondere<br />

bei der Organisation der Arbeiterklasse<br />

und der Jugendarbeit - und der Analysen, der<br />

Koordinierung und der allgemeinen Tätigkeit, bei<br />

Dialogen und Diskussionen zu unserer ideologischen<br />

Identität und zur Strategie im antiimperialistischen<br />

und revolutionären Kampf. Gleichzeitig<br />

müssen wir sofort die internationale vereinigte Front<br />

der Arbeiter, der Völker und der unterdrückten<br />

Nationen gegen Kapitalismus, Imperialismus und<br />

Reaktion errichten.<br />

20.<br />

Wir Kommunisten stehen fest zum Marxismus-<br />

Leninismus, zur Organisation der Volksmassen<br />

angesichts der Kämpfe, denen sich die Menschen<br />

stellen werden, um die Zielrichtung, die Opfer<br />

und den Heroismus zu zeigen, der erforderlich<br />

ist, um das 21. Jahrhundert zum Jahrhundert der<br />

nationalen und sozialen Befreiung, zum Jahrhundert<br />

des Triumphes des Sozialismus zu machen.<br />

Mögen die Ideen und die Ergebnisse der Großen<br />

Sozialistischen Oktoberrevolution ewig<br />

leben! Lang lebe der Marxismus-Leninismus,<br />

lang lebe der proletarische Internationalismus!<br />

Arbeiter der Welt, vereinigt euch!<br />

Proletarier, Völker und unterdrückte Nationen,<br />

vereinigt euch! Der Kommunismus ist die<br />

Zukunft der Menschheit!<br />

(1) W. I. Lenin:, Marxismus und Revisionismus<br />

(April 1908), gesammelte Werke, Band 15,<br />

http://www.marxists.org/archive/lenin/works<br />

1908/ap/03.htm<br />

(2) W. I. Lenin: Der „linke Radikalismus“ - die<br />

Kinderkrankheit im Kommunismus, Band 31,<br />

http://www.marxists.org/archive/lenin/works/<br />

1920/lwc/ch10.htm<br />

(3) W. I. Lenin: Was tun? (März 1902),<br />

Gesammelte Werke, Band 5,<br />

http://www.marxists.org/archive/lenin/works<br />

1901/witbd/iii.htm#03_E<br />

(4) W. I. Lenin: Gesammelte Werke, Band 19.<br />

http://cubasocialista.cu/texto/cs0165.htm<br />

(5) Friedrich Engels: Paul und Laura Lafargue,<br />

Korrespondenz (27. Juni 1893),<br />

Paris, 1959,<br />

Ausgaben sociales, Band 3, Seite 293.<br />

Wie entwickelt sich der Lebenstandard in Deutschland?<br />

<strong>Die</strong> in den letzten Wochen in den Massenmedien<br />

nur kurz kursierte Nachricht über eine statistische<br />

Angabe zum Lebensstandard in Deutschland,<br />

der Reallohn wäre so niedrig wie vor 20<br />

Jahren, beweist deutlich, daß durch die Konterrevolution<br />

in den sozialistischen Staaten Europas<br />

die erkämpften sozialen Erfolge in der Alt-BRD<br />

seit der Annexion der DDR stetig abgebaut wurden.<br />

Marx machte schon in seinen Werken darauf<br />

aufmerksam, daß die Entwicklung der modernen<br />

Industrie die Waagschale immer mehr zu Gunsten<br />

des Kapitalisten gegen den Arbeiter neigen<br />

muß, und daß folglich die allgemeine Tendenz der<br />

kapitalistischen Produktion ist, den durchschnittlichen<br />

Lohnstandard nicht zu heben, sondern zu<br />

senken oder den Wert der Arbeit mehr oder weniger<br />

bis zu einer Minimalgrenze zu drücken. <strong>Die</strong><br />

Aussage des gesunkenen Reallohns ist ein erneuter<br />

Beweis der Aktualität der marxschen Erkenntnisse.<br />

In diesem Zusammenhang ist die offene<br />

Ablehnung der Konzernvertreter, einen Mindestlohn<br />

gesetzlich einzuführen, anzusehen.<br />

Gerichtliche Lohnkämpfe verbieten zu lassen,<br />

ist ein sichtbarer Ausdruck dafür, wie in Deutschland<br />

das Grundgesetz stillschweigend, ohne das<br />

Volk zu fragen, systematisch zu Gunsten des Kapitals<br />

geändert wird. Gerichtliche Entscheidungen<br />

werden nun von den Gewerkschaften akzeptiert.<br />

(siehe Gewerkschaft der Lokführer). Marx machte<br />

darauf aufmerksam, wenn die Arbeiterklasse<br />

auf ihren Widerstand gegen die Gewalttaten des<br />

Kapitals vezichtet und ihre Versuche aufgibt, die<br />

gelegentlichen Chancen zur vorübergehenden<br />

Verbesserung ihrer Lage auf die bestmögliche<br />

Weise auszunutzen, würde sie degradiert zu einer<br />

unterschiedslosen Masse ruinierter armer<br />

Teufel, denen keine Erlösung mehr hilft. Da sie<br />

sich als Ware feilbieten müssen und in den täglichen<br />

Zusammenstößen mit dem Kapital feige<br />

nachgeben, würden sie sich unweigerlich der Fähigkeit<br />

berauben, irgendeine umfassende Bewegung<br />

ins Werk zu setzen. Was für eine aktuelle<br />

Parallele? Das Kapital hat es mit allen ihm zur<br />

Verfügung stehenden Mitteln geschafft, viele<br />

Gewerkschaften nach dem Motto „Teile und herrsche“<br />

zu schaffen, die zu einem einheitlichen<br />

Handeln nicht mehr in der Lage sind.<br />

Ein Generalstreik wurde als eine „politische<br />

Aktion“ verboten, weil das in Deutschland herrschende<br />

Kapital ihn fürchtet. Das zeichnet diese<br />

bürgerliche Demokratie hier aus, die sich damit<br />

als Diktatur des Kapitals darstellt und die Herrschaft<br />

über die Volksmassen sichern soll.<br />

<strong>Die</strong> derzeitige Ohnmacht der Gewerkschaften<br />

und der Verrat der Sozialdemokratie an der Arbeiterklasse,<br />

als Steigbügelhalter des Kapitals,<br />

sind bezeichnend für die Unterdrückung des Volkes.<br />

Da helfen auch keine Umfragen in Sachsen-<br />

Anhalt über die angebliche Zufriedenheit der<br />

Menschen (Hartz-IV-Empfänger waren offensichtlich<br />

ausgeklammert) im Land. Den regierenden<br />

Politikern wird insgesamt wenig Vertrauen entgegengebracht.,<br />

für das Volk tätig zu sein. Sie tun<br />

nur alles, um ihre eigene soziale Sicherheit auf die<br />

Dauer zu gewährleisten.<br />

Wilhelm Deistel


6 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>November</strong> 2007<br />

Krieg ist Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln!<br />

Wiederholt hat die KPD ihre Stimme gegen die<br />

Aggressionspolitik der NATO gegen Afghanistan<br />

und den Irak erhoben. Sie tut es erneut,<br />

weil der Bundestag am 12. September dieses Jahres<br />

den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan<br />

verlängerte. <strong>Die</strong> militärischen Operationen der<br />

NATO gegen Afghanistan sollen also fortgesetzt<br />

werden, und dies gegen den Willen aller friedliebenden<br />

Kräfte. <strong>Die</strong> „Begründung“ für diese<br />

Entscheidung trägt die Handschrift jener Kräfte,<br />

die an der Fortsetzung dieses Krieges aus den<br />

unterschiedlichsten Gründen interessiert sind.<br />

Um jedoch die Hintergründe dieser Interessen<br />

zu vernebeln, wird das Volk besonders von den<br />

<strong>Partei</strong>en nach Strich und Faden betrogen, die die<br />

Regierung stellen. Denn es ist eine Lüge, „daß<br />

Deutschland am Hindukusch verteidigt wird“.<br />

Und es ist ebenfalls eine Lüge, wenn Schäuble<br />

und Co. diese militärischen Aktionen als einen<br />

„unverzichtbaren Kampf gegen den internationalen<br />

Terrorismus“ ausgeben. Es ist auch die Unwahrheit,<br />

wenn die Regierung Merkel behauptet,<br />

daß es „zum Einsatz der Streitkräfte der NATO<br />

in Afghanistan keine Alternative gibt“.<br />

Oh doch, ihr Regierenden! <strong>Die</strong> KPD hat in<br />

voller Übereinstimmung mit der Weltfriedensbewegung<br />

eine solche Alternative, besonders auch<br />

in ihrem <strong>Partei</strong>programm, dargelegt. <strong>Die</strong>se Alternative<br />

besagt vor allem: „Sofortiger Abzug aller<br />

ausländischen Truppen; volle Respektierung des<br />

Selbstbestimmungsrechts aller Völker und Nationen;<br />

Unterstützung der Völker bei der Überwindung<br />

der Armut durch die reichen Industriestaaten<br />

sowie durch einen gleichberechtigten<br />

Handel; die Bodenschätze des Landes gehören<br />

dem Volk und nur es darf darüber verfügen.“<br />

<strong>Die</strong>se Alternative der KPD bedeutet keinesfalls,<br />

daß wir Marxisten-Leninisten den Kampf gegen<br />

den internationalen Terrorismus aufgegeben<br />

haben, oder uns mit dem Taliban-Regime<br />

in Afghanistan solidarisieren. Im Gegenteil: Der<br />

Kampf gegen den Terrorismus muß vorrangig<br />

gegen seine Wurzeln geführt werden. Und diese<br />

liegen vor allem in der Ausplünderungspolitik<br />

der von den imperialistischen Kräften unterdrückten<br />

und geknebelten Völker.<br />

Jeder Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit<br />

anderen, mit gewaltsamen Mitteln. <strong>Die</strong>se Einschätzung<br />

stammt von dem preußischen General<br />

und Militärtheoretiker Karl von Clausewitz,<br />

den W. I. Lenin in seinem Werk „Sozialismus und<br />

Krieg“ als einen der geistvollsten Militärschriftsteller<br />

charakterisierte. <strong>Die</strong> Marxisten, so schrieb<br />

Lenin, „haben diese Einschätzung von Clausewitz<br />

mit Recht stets als theoretische Grundlage<br />

ihrer Auffassungen von der Bedeutung eines jeden<br />

konkreten Krieges betrachtet.“<br />

(Lenin: Ausgewählte Werke in sechs Bänden,<br />

Band 2, Seite 575)<br />

Folgerichtig untersuchte Lenin stets das Wesen<br />

der Innenpolitik der kriegsführenden Staaten,<br />

um den jeweiligen Chrakter des jeweiligen<br />

Krieges zuverlässig darstellen zu können. Ein<br />

solches Herangehen gilt auch in der Gegenwart,<br />

wenn man zu einer richtigen Einschätzung der<br />

NATO-Politik in Afghanistan und im Irak gelangen<br />

will.<br />

Es ist nicht schwer, die wirklichen Ziele der<br />

NATO in Afghanistan und im Irak zu erfassen.<br />

Es geht hier auch nicht nur um Öl und andere<br />

Laut Mitteilung der „Mitteldeutschen Zeitung“<br />

vom 25. Juni 2007 hat das US-Abgeordnetenhaus<br />

Finanzzuweisungen für den UN-Menschenrechtsrat<br />

gesperrt. Es wirft dem UN-Rat vor, Menschenrechtsverletzungen<br />

durch Israel höher zu bewerten<br />

als die von Kuba, Weißrußland und der KDVR.<br />

<strong>Die</strong> US-Waffenlieferungen an Israel und<br />

USA-freundliche arabische Staaten sprechen<br />

eine andere Sprache. So soll Israel Waffen in<br />

Höhe von 22 Milliarden Euro, Ägypten in Höhe<br />

von 9,5 Milliarden Euro, Saudi-Arabien und<br />

andere Golfstaaten in Höhe von 14,7 Milliarden<br />

Euro erhalten. USA-Außenministerin Rice<br />

begründet die Militärhilfe damit, daß diese<br />

„Frieden und Stabilität“ bringt. Das Gegenteil<br />

wird der Fall sein. Der Nahe Osten wird zum<br />

Pulverfaß, und die Kriegsgefahr wächst. <strong>Die</strong>se<br />

USA-Waffen richten sich gegen den Iran. Nach<br />

dem Bericht des Britischen „Guardian“ wächst<br />

die Bereitschaft der USA zu einem Angriff auf<br />

den Iran.<br />

Waffen für den Nahen Osten<br />

Rohstoffe. Es geht hier um viel, viel mehr. Das<br />

in den USA herrschende Finanzkapital macht<br />

zuweilen keinen Hehl daraus, daß es ihnen um<br />

Weltherrschaft geht. So schreibt der ehemalige<br />

Sicherheitsberater des Pentagon, Zbigniew Brzesinski<br />

zu den Zielen der USA in Eurasien unter<br />

anderem: „Eine Macht, die Eurasien beherrscht,<br />

würde über zwei der drei höchstentwickelten<br />

Regionen und wirtschaftlich produktivsten Regionen<br />

der Erde gebieten. <strong>Die</strong> Kontrolle über<br />

Eurasien zieht fast automatisch die Kontrolle<br />

über Afrika nach sich und damit auch über die<br />

westliche Hemisphäre und Ozeanien, was dem<br />

zentralen Kontinent der Erde (gemeint ist Europa)<br />

geopolitisch in eine Randlage brächte. Denn<br />

nahezu 75 Prozent der Weltbevölkerung leben in<br />

Eurasien, und in seinem Boden steckt der größte<br />

Teil des materiellen Reichtums der Welt. Eurasien<br />

ist mithin das Schachbrett, auf dem der Kampf<br />

um globale Vorherrschaft ausgetragen wird.“<br />

(zitiert in: „<strong>Die</strong> einige Weltmacht“, Berlin 1997,<br />

Seiten 57/58)<br />

Offener kann man wohl kaum seine reaktionären<br />

Ziele kundtun. Und für diese reaktionären<br />

Ziele fordern die USA die „Solidarität“ aller<br />

NATO-Staaten ein.<br />

Am Hindukusch wird somit nicht Deutschland<br />

verteidigt, sondern vor allem um die<br />

Weltherrrschaft der USA gekämpft, wofür die<br />

„Verbündeten der USA“ ihren „solidarischen<br />

Beitrag“ leisten sollen. Das Finanzkapital der<br />

BRD will natürlich in einer solchen bedeutsamen<br />

Region der Welt präsent sein, um vor allem<br />

bei der Neuverteilung der Welt ein „Stück<br />

vom Kuchen“ zu ergattern. Gleichzeitig hoffen<br />

diese Kräfte, daß sich die USA für die deutsche<br />

Unterstützung erkenntlich zeigen werden, besonders<br />

durch ihr Eintreten für einen ständigen<br />

Sitz der BRD im Weltsicherheitsrat. Es ist darum<br />

eine bodenlose Heuchelei, wenn jenen Kräften,<br />

die gegen die militärischen Aktionen der<br />

NATO auftreten, vorgeworfen wird, „daß sie<br />

den eigenen Soldaten in den Rücken fallen“.<br />

<strong>Die</strong>se Neuauflage der Dolchstoßlegende ist genauso<br />

verlogen, wie die der Faschisten.<br />

War etwa der antifaschistische Widerstand<br />

und das Handeln der Kräfte um Oberst von<br />

Stauffenberg ein „Dolchstoß in den Rücken<br />

deutscher Soldaten“? Nein und nochmals nein.<br />

<strong>Die</strong>ser Widerstand war auf die Beendigung des<br />

sinnlosen Mordens im 2. Weltkrieg gerichtet. So<br />

verhält es sich auch heute. Wer für den Abzug<br />

aller NATO-Streitkräfte aus Afghanistan und<br />

dem Irak eintritt, der „fällt niemandem in den<br />

Rücken.“ Ganz im Gegenteil. Er unterstützt den<br />

Kampf um eine friedliche Zukunft des eigenen<br />

Volkes und die aller Völker. Aus dem Dargelegten<br />

ist ersichtlich, daß die Unterstützung der<br />

Politik des reaktionären Flügels der USA im<br />

krassen Gegensatz zu den nationalen Interessen<br />

unseres Volkes steht und deshalb mit aller<br />

Entschedenheit bekämpft werden muß. Mehr<br />

noch: Der Krieg muß als Mittel der Politik für<br />

alle Zeiten ausgeschlossen werden. Denn er löst<br />

keines der anstehenden Probleme, sondern verschärft<br />

sie alle in nie gekanntem Ausmaß. Außerdem<br />

kann jeder Krieg in unserem Jahrhundert<br />

sehr schnell in einen atomaren Holocaust umschlagen.<br />

Prof. Kurt Tiedke<br />

+ Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen +<br />

In ihrer Erstlingsrede vor der UNO verlangte die BRD-<br />

Kanzlerin nicht nur kategorisch die umgehende Aufnahme<br />

in den „Sicherheitsrat“, sondern postulierte<br />

auch, daß es nicht die Aufgabe „der Welt“ (!) sei, dem<br />

Iran einen Plan zur Entwicklung der Atombombe nachzuweisen.<br />

Vielmehr müsse umgekehrt der Iran belegen,<br />

daß diese Vorwürfe falsch seien. Es zeugt von der Manipulation<br />

und der Rechtsverdrehung der Jetzt-Zeit,<br />

daß sich weder bei der UN-Vollversammlung noch in<br />

den Medien ein Sturm der Entrüstung erhob. Schließlich<br />

sah sich ihr kriegsverbrecherischer Bruder im Geiste<br />

George W. Bush im Frühjahr 2003 vor seinem Überfall<br />

auf den Irak noch gezwungen, die globale Lügenkampagne<br />

von den angeblichen Massenvernichtungswaffen<br />

als Kriegsgrund zu entfesseln.<br />

Merkel vor der UNO<br />

Es ist eine bekannte Strategie der USA, jene<br />

Staaten aufzurüsten, mit denen sie in den Krieg<br />

ziehen können. Dazu gibt es viele Beispiele aus<br />

der Vergangenheit. Als von 1980 bis 1988 der Irak<br />

mit dem Iran Krieg führte, erhielt der Irak Waffen<br />

von den USA. Sie unterstützten in Afghanistan die<br />

Mudschaheddin, die bis 1989 gegen sowjetische<br />

Truppen kämpften. Heute benutzen die Taliban<br />

die Waffen aus den USA gegen westliche Flugzeuge.<br />

<strong>Die</strong> Drohungen gegen den Iran und die Waffenlieferungen<br />

an USA-freundliche arabische Staaten<br />

werden keine Wirkung zeigen. Der Iran strebt<br />

als Gegenmaßnahme nach Atomwaffen. Mit Waffenlieferungen<br />

versuchen die USA, ihren Einfluß<br />

im Nahen und Mittleren Osten zu sichern.<br />

Davon profitieren die Rüstungskonzerne der<br />

USA. Daher muß von der Bundesregierung gefordert<br />

werden, daß sie die Bundeswehrsoldaten<br />

aus allen fremden Ländern abzieht.<br />

Jörg Sandrock, Halle<br />

Sollte sich die Unverfrorenheit der BRD-Kanzlerin<br />

durchsetzen, und kaum etwas spricht dagegen, so<br />

wäre selbst dies nicht mehr nötig, sondern würden<br />

zukünftige imperialistische militärische Überfälle<br />

noch leichter vonstatten gehen.<br />

Dann reicht ein Fingerzeig auf irgend ein Land des<br />

Trikont mit einer beliebigen Behauptung, die die<br />

Opfer natürlich nicht widerlegen können, und die<br />

Bomber werden losgeschickt, „legitimert“ durch die<br />

Beweislastumkehr. <strong>Die</strong> BRD-Kanzlerin reiht sich<br />

damit ein in die Kriegsdrohungen des Bush-Regimes,<br />

was eine Gefahr für die Völker der Welt einschließlich<br />

des deutschen Volkes darstellt.<br />

Heinz-W. Hammer, Essen<br />

Das proletarische Riesengebirgstreffen 2007<br />

1922 bis 1933: Am 3. September trafen<br />

sich erstmals tschechische und deutsche<br />

Kommunisten, hauptsächlich Jugendliche,<br />

in Malá Úpa am Fuße der Schneekoppe zum<br />

Internationalen Tag der Jugend. Aus diesem<br />

Treffen entstand die Tradition der Grenzlandtreffen<br />

bzw. Riesengebirgstreffen zwischen<br />

den beiden Ländern. In der Folge fanden bis<br />

1933 insgesamt neun Treffen in Orten nahe<br />

der Grenze statt. <strong>Die</strong>se Treffen waren von den<br />

Schikanen der tschechischen Gendarmerie begleitet.<br />

Es gelang den Kommunisten jedoch<br />

immer wieder, der Obrigkeit ein Schnippchen<br />

zu schlagen.<br />

Das bedeutendste Treffen fand am 15.<br />

Mai 1927 in Královec statt. Es nahmen<br />

3.000 Kommunisten aus der CSR und annähernd<br />

genauso viele Teilnehmer aus<br />

Deutschland teil. Hauptredner war Ernst<br />

Thälmann unter dem Decknamen Ernst<br />

Kraft, welcher mit Karl Kreibich eine <strong>Fahne</strong><br />

tauschte. Noch heute erinnert eine Gedenktafel<br />

am Gemeindeamt von Královec<br />

an dieses Treffen.<br />

Im März 1933 wurde das vorerst letzte<br />

Treffen in Králicky´ Sneznik durchgeführt.<br />

Es stand im Schatten der Machtübernahme<br />

der Faschisten in Deutschland und des<br />

Reichstagsbrands. Durch die Unterstützung<br />

der tschechischen Genossen gelang es den<br />

ersten deutschen Antifaschisten, drohenden<br />

Verhaftungen zu entgehen (...)<br />

1972 bis 1989: Am 24. September 1972<br />

fand in Malá Úpa ein Internationales Jugendtreffen<br />

statt. Aus diesem Anlaß wurde ein<br />

Denkmal erbaut, welches auf die einzelnen<br />

Kundgebungsorte hinwies und dessen zentrale<br />

Tafel die Inschrift trug: „Zur Erinnerung<br />

an die internationalen Zusammenkünfte tschechischer<br />

und deutscher Proletarier im Riesengebirge<br />

1922 - 1932“.<br />

Zu den jährlich folgenden Treffen kamen<br />

nicht nur Gäste aus der CSSR und der DDR,<br />

sondern auch aus vielen anderen Ländern, wie<br />

zum Beispiel Polen und der Sowjetunion. Es<br />

wurden sogar Kosmonauten als Gäste begrüßt.<br />

Zur Tradition wurde es, daß tausende Jugendliche<br />

jedes Jahr die Schneekoppe bestiegen<br />

und von dort aus nach Pec pod Snezkou<br />

am Fuße des Berges wanderten.<br />

Nach 1989: In den Jahren nach der Konterrevolution<br />

in den sozialistischen Ländern ging<br />

die Teilnehmerzahl der Treffen massiv zurück.<br />

1994 wurde das Denkmal vollständig zerstört<br />

und versucht, alle Spuren dieser Tradition<br />

zu verwischen.<br />

Seit Mitte der 90er Jahre gelang es jedoch,<br />

die Treffen wieder zu einem internationalen<br />

Höhepunkt auszubauen. Zwar kamen hauptsächlich<br />

ältere Genossen, doch die Anzahl der<br />

Jugendlichen nahm in den vergangenen Jahren<br />

kontinuierlich zu. Organisatorisch sind<br />

dabei insbesondere der Kreisverband der<br />

KSCM Trutnov und in Deutschland der RFB<br />

e.V. tätig, um diese Tradition nicht vergehen<br />

zu lassen.<br />

Ein Rückblick<br />

Weiterhin erfolgt durch die kräftigen und<br />

jungen Teilnehmer der Aufstieg zur Schneekoppe,<br />

auf deren Spitze dann die roten <strong>Fahne</strong>n<br />

wehen.<br />

Am 25. August 2007 trafen sich in Malá Úpa<br />

hunderte Antifaschisten, Sozialisten und<br />

Kommunisten aus Deutschland, der Tschechischen<br />

Republik sowie aus Polen zum<br />

jährlich stattfindenden Grenzlandtreffen. Es<br />

sprachen junge und ältere Genossen über<br />

die Geschichte der Freundschaft der Länder<br />

sowie über aktuelle politische Kampagnen<br />

und Probleme.<br />

<strong>Die</strong> Redner waren:<br />

- Jana Bystrická, stellvertretende<br />

Vorsitzende des KSCM.<br />

- Gerd Hommel, Vorsitzender des<br />

RFB e.V.; für die deutsche Initiativgruppe<br />

Jubiläumstreffen 2007.<br />

- Oliver Schröter, DIE LINKE., Abteilung<br />

Internationale Verbindungen beim<br />

<strong>Partei</strong>vorstand.<br />

- Horst Brand, Geschäftsführer<br />

DKP Brandenburg.<br />

- Jaromir Kohlicek, Abgeordneter des<br />

Europaparlaments für die KSCM.<br />

- Prof. Zbigniew Wiktor, Wroclaw.<br />

- Beata Kuron, Mitglied des ZK der<br />

<strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> Polens.<br />

- Veronika Sy´korowá, Stellvertretende<br />

Vorsitzende des KSM.<br />

- Gerda Uhlig, Reisegruppe TUK<br />

International.<br />

Beendet wurde das Treffen mit dem Gesang<br />

der Internationale.<br />

Anschließend wurde von den kräftigen und<br />

geübten Genossen die Schneekoppe bestiegen.<br />

Der sieben Kilometer lange Aufstieg über<br />

mehr als 600 Höhenmeter verlangte von<br />

allen Teilnehmern eine hohe Kraftanstrengung,<br />

die mit einem famosen Blick über das<br />

Riesengebirge belohnt wurde. Auf dem Gipfel<br />

fand man sich zu einem Gruppenfoto unter<br />

wehenden <strong>Fahne</strong>n ein.<br />

Am Abend trafen sich tschechische und<br />

deutsche RFB-Mitglieder und zahlreiche<br />

Sympathisanten aus Dresden, Chemnitz und<br />

anderen Regionen zum traditionellen Freundschaftstreffen<br />

in ihrem Hotel in Trutnov. Dabei<br />

wurde bis spät in die Nacht erzählt und<br />

gelacht.<br />

Am Sonntag fand abschließend noch ein<br />

Meeting in Královec statt. Am dortigen Gemeindeamt<br />

wurde in diesem Jahr eine neue<br />

Tafel zum Gedenken an das Treffen vor 80<br />

Jahren enthüllt. <strong>Die</strong>se konnte durch eine<br />

vom RFB e.V. initiierte Spendenkampagne<br />

finanziert werden. Unterstützung bekam<br />

diese Aktion nicht zuletzt auch durch den<br />

linken Bürgermeister von Královec, Helmut<br />

Andres.<br />

Revolutionärer Freundschaftsbund e.V.


<strong>November</strong> 2007<br />

Genossen, Freunde, Sympathisanten und Mitstreiter,<br />

mit dieser Ausgabe möchte ich bis zum 60. Jahrestag unserer DDR mit einer Reihe<br />

von Artikeln dazu beitragen, daß unsere jungen Leser die Wahrheit und Wirklichkeit<br />

der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des ersten und einzigen<br />

sozialistischen Staates auf deutschem Boden besser kennen und verstehen lernen.<br />

<strong>Die</strong> geschichtliche Bedeutung der Gründung der DDR<br />

<strong>Die</strong> Gründung der Deutschen Demokratischen Republik<br />

war ein Ereignis von historischer Bedeutung.<br />

Erstmals war ein deutscher Staat geschaffen worden,<br />

dessen Weg voll und ganz von den Gesetzmäßigkeiten<br />

des gesellschaftlichen Fortschritts<br />

bestimmt wurde. Entstehen und Aufstieg der DDR<br />

waren Bestandteil der weltgeschichtlichen Epoche<br />

des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus,<br />

die die Große Sozialistische Oktoberrevolution<br />

im Jahre 1917 eingeleitet hatte. <strong>Die</strong> allgemeingültigen<br />

Gesetzmäßigkeiten der Entstehung und Entwicklung<br />

des Sozialismus, die erstmals in der<br />

Sowjetunion und nach dem 2. Weltkrieg in den<br />

volksdemokratischen Staaten verwirklicht wurden,<br />

gaben auch der Geschichte des deutschen<br />

Arbeiter- und Bauern-Staates das Gepräge.<br />

<strong>Die</strong> Gründung der DDR war ein Ausdruck der<br />

gewaltigen Veränderungen des internationalen<br />

Kräfteverhältnisses zugunsten der Arbeiterklasse<br />

und des Sozialismus, die insbesondere durch<br />

den welthistorischen Sieg der Sowjetvölker über<br />

den Hitlerfaschismus als die aggressivsten Kräfte<br />

des Imperialismus bewirkt worden waren. Sie<br />

war ein Glied in dem revolutionären Weltprozeß,<br />

der zur Herausbildung und Festigung des sozialistischen<br />

Weltsystems führte. <strong>Die</strong> Schaffung eines<br />

Arbeiter- und Bauern-Staates auf deutschem Boden<br />

erhöhte den Einfluß des Sozialismus.Sie war<br />

eine schwere Niederlage des Weltimperialismus,<br />

der seit 1917 große Anstrengungen unternommen<br />

hatte, Deutschland als ein Bollwerk gegen den<br />

Sozialismus zu erhalten und auszubauen.<br />

<strong>Die</strong> Gründung der DDR war ein Ergebnis der<br />

deutschen Arbeiterklasse und aller anderen fortschrittlichen<br />

Kräfte gegen den Imperialismus, für<br />

einen friedliebenden und demokratischen deutschen<br />

Staat. Sie war die notwendige und einzig<br />

mögliche Antwort auf die Spaltung <strong>Deutschlands</strong><br />

durch den Imperialismus und seine Spaltungspolitik.<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Demokratische Republik verkörperte<br />

die entscheidende Wende in der Geschichte<br />

des deutschen Volkes. Dank der Befreiung und<br />

der Unterstützung durch die Sowjetunion, dank<br />

der Existenz eines sozialistischen Weltsystems,<br />

dank der Führung des Volkes durch die geeeinte<br />

Arbeiterklasse und ihre revolutionäre <strong>Partei</strong> konnten<br />

der mehr als hundertjährige Kampf der revolutionären<br />

deutschen Arbeiterbewegung und das<br />

Jahrhunderte währende Ringen der fortschrittlichen<br />

Kräfte des deutschen Volkes gegen feudale<br />

Willkür, kapitalistische Ausbeutung und imperialistische<br />

Eroberungspolitik ihre Krönunug finden.<br />

In der DDR bewahrte die Arbeiterklasse das Erbe<br />

von Thomas Müntzer, der deutschen Klassik und<br />

aller revolutionären und humanistischen Traditionen<br />

des deutschen Volkes und führt sie auf höherer<br />

Stufe weiter. Sie verwirklichte die Ziele von<br />

Karl Marx und Friedrich Engels, August Bebel<br />

und Wilhelm Liebknecht, Karl Liebknecht, Rosa<br />

Luxemburg und Ernst Thälmann. Sie erfüllte das<br />

Vermächtnis der kommunistischen und sozialdemokratischen<br />

Widerstandskämpfer, der Antifaschisten<br />

aus bürgerlich-demokratischen und<br />

christlichen Kreisen. In der DDR fand auch die<br />

sorbische nationale Minderheit nach Jahrhunderten<br />

der Ausbeutung und Unterdrückung und des<br />

Kampfes um nationale Gleichberechtigung erstmals<br />

ihr wahres Vaterland. <strong>Die</strong> tiefe Verwurzelung<br />

der DDR in den großen Traditionen der deutschen<br />

Geschichte, insbesondere in den Traditionen der<br />

revolutionären Arbeiterbewegung, war ein Kraftquell<br />

ihrer Entwicklung.<br />

Jürgen Schneider<br />

+ Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen + Aus Leserbriefen +<br />

„<strong>Die</strong> Linke“ - wieder ein bemerkenswertes Schlaglicht<br />

Der Kreisvorstand Kaufbeuren-Ostallgäu, der voll<br />

sozialdemokratisch-opportunistischen <strong>Partei</strong> „<strong>Die</strong><br />

Linke“ bot (laut „Augsburger Allgäu“) jüngst der<br />

etwas strittigen „schönen Fürther CSU-Landrätin“<br />

Gabriele Pauli für alle Fälle eine politische Heimat<br />

an. Welch’ eine „Linke“, die sich für abgehalfterte<br />

Kurt Barthel,<br />

besser bekannt unter seinem Pseudonym<br />

„Kuba“, verstarb am 12. <strong>November</strong> 1967 im<br />

Alter von nur 53 Jahren an einem Herzinfarkt<br />

während einer Gastspielreise in Frankfurt/Main.<br />

Kuba, der spätere Dramatiker,<br />

Lyriker, Nachdichter und Erzähler, stammt<br />

aus einer Eisenbahnerfamilie und war Mitglied<br />

der SAJ, weshalb er 1933 nach Prag<br />

emigrierte. Dort leitete er unter anderem die<br />

Laienspielgruppe „Neues Leben“, durch die<br />

er in Kontakt mit Louis Fürnberg kam, der<br />

Kubas literarisches Talent entdeckte und förderte.<br />

Als die Faschisten in Prag einmarschierten,<br />

mußte er, der Reportagen und Gedichte<br />

in der „<strong>Rote</strong>n <strong>Fahne</strong>“ (Prag) und in „Das Wort“<br />

(Moskau) veröffentlicht hatte, erneut fliehen<br />

und gelangte so nach England. 1946 kehrte<br />

er nach Deutschland zurück, arbeitete als Redakteur<br />

und Kulturhausleiter in der Maxhütte<br />

Unterwellenborn. Seit 1957 lebte er in Warnemünde<br />

und war Chefdramaturg am Rostocker<br />

Theater. Für das von ihm erarbeitete Festprogramm<br />

zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution<br />

und für sein „Gedicht vom Menschen“<br />

Michail Alexandrowitsch Uljanow,<br />

einer der bekanntesten sowjetischen Schauspieler,<br />

wäre am 20. <strong>November</strong> 80 Jahre alt geworden. Er, der<br />

aus dem Gebiet Omsk stammte, studierte an der<br />

Moskauer Schtschukin-Schauspielschule; danach<br />

debütierte er am renommierten Wachtangow-Theater<br />

in Arbusows „Irkutsker Geschichte“, aber<br />

auch klassische Rollen aus der Weltliteratur gehörten<br />

zu seinem Repertoire. Seinen ersten Auftritt im Film<br />

hatte er 1953 in Gorkis „Jegor Bulytschow und andere“.<br />

Nach einigen Episodenrollen, zum Beispiel in dem<br />

ausgezeichneten Antikriegsfilm „Das Haus, in dem<br />

ich wohne“, gehört er seit seiner Gestaltung des<br />

Bachirew in „Schlacht unterwegs“ zur ersten Reihe<br />

der sowjetischen Schauspieler. Sein markantes, unverwechselbares<br />

Gesicht ist in vielen, auch in der<br />

DDR gezeigten sowjetischen Filmen zu sehen, zum<br />

oder gescheiterte Rechte und Reaktionäre nicht einmal<br />

zu schade ist! Im System dabei zu sein, ist wohl<br />

alles für diese Diversantenpartei. <strong>Die</strong> sogenannte<br />

Linkspartei war und ist kein Sieg für Sozialisten-<br />

Kommunisten/Marxisten-Leninisten.<br />

Hansjörg Schupp, Kaufbeuren<br />

erhielt er jeweils einen Nationalpreis der<br />

DDR.<br />

Vor allem das „Gedicht vom Menschen“<br />

(1948) und seine „Kantate auf Stalin“ (1949;<br />

Musik J. K. Forest) machten ihn schnell bekannt.<br />

Weniger bekannt dürfte sein, daß er<br />

auch Drehbücher schrieb, unter anderem für<br />

die Filme „Hexen“, „Vergeßt mir meine Traudel<br />

nicht“ oder „Schlösser und Katen“ mit<br />

dem unvergessenen Raimund Schelcher als<br />

krummen Anton. Aber auch eine Reihe von Liedern<br />

der frühen 50er Jahre stammen aus seiner<br />

Feder, „Guten Morgen, Du glücklicher<br />

junger Kapitän“, „Der Zimmermannstanz“,<br />

„In Waage und Winkel und Lot ist das Haus“<br />

oder das aus Anlaß des ersten Deutschlandtreffens<br />

der FDJ verfaßte Lied „<strong>Die</strong> kölsche<br />

Kraate und die münchner Madel ...“. Auch<br />

Gedichte wie „Sagen wird man über unsere<br />

Tage“, „Zwei liebevolle Schwestern“, Reportagen<br />

wie „Osten erglüht“ über die VR China<br />

und Nachdichtungen, zum Beispiel Vaclav<br />

Nezvals „Ich singe den Frieden“ verdanken<br />

wir Kurt Barthel. Sein früher Tod verhinderte<br />

weitere Werke von ihm.<br />

Eva Kolowrat<br />

Beispiel „<strong>Die</strong> Brüder Karamassow“ oder in den Simonow-Verfilmungen<br />

„<strong>Die</strong> Lebenden und die Toten“,<br />

„Man wird nicht als Soldat geboren“ - Filme,<br />

die man gerne wiedersehen möchte. Auch in Ko-<br />

Produktionen mit der DEFA war Uljanow zu sehen,<br />

so als Frolow in dem Karl-Liebknecht-Film „So<br />

lange Leben in mir ist“ (Regie Günther Reisch),<br />

als Gorbatow in „<strong>Die</strong> gefrorenen Blitze“ und als<br />

Lenin in „Unterwegs zu Lenin“, wieder unter der<br />

Regie von Günther Reisch.<br />

Uljanows Kunst der Menschendarstellung wurde<br />

vielfach gewürdigt. Der Volkskünstler der UdSSR<br />

erhielt unter anderem 1966 den Lenin-Preis für seine<br />

Leistung im Film „Der Vorsitzende“, 1982 den<br />

Darstellerpreis des 50. Filmfestivals von Venedig<br />

und 1983 den Staatspreis der UdSSR. Michail<br />

Uljanow verstarb am 26. März 2007. (EvKo)<br />

Kalendarium - <strong>November</strong><br />

02. 11. 1874 Rudolf Breitscheid in Köln geboren.<br />

Führender SPD-Politiker. War lange Zeit<br />

Gegner der KPD. In den 30er Jahren<br />

gelangte er zu klareren Erkenntnissen<br />

über das Wesen des Faschismus. 1933<br />

in die Schweiz, dann nach Frankreich<br />

emigriert, wurde er 1940/41 von der<br />

Polizei an die Gestapo ausgeliefert und<br />

kam im KZ Buchenwald ums Leben.<br />

02. 11. 1973 Grundsteinlegung für den Palast der<br />

Republik der DDR durch den Genossen<br />

Erich Honecker, Staatsratsvorsitzender<br />

der DDR.<br />

04. 11. 1936 Etkar André in Hamburg ermordet.<br />

Er war Hafenarbeiter, trat 1923 der<br />

KPD bei. Mitbegründer und Leiter des<br />

RFB des Bezirks Wasserkante.<br />

Im März 1933 verhaftet, schlimmster<br />

Folter unterworfen. Seine letzten Worte<br />

waren: „Es lebe der Kommunismus.“<br />

05. 11. 1903 Erich Franz geboren: Dreher, Bergmann<br />

und Schauspieler, verkörperte in vielen<br />

Rollen vor allem Arbeiter, wie unter<br />

anderem als Vierbreiter in den Thälmannfilmen<br />

von Kurt Mätzig oder in „Sheriff<br />

Teddy“, „Sonnensucher“; Kunstpreisträger<br />

der DDR.<br />

06. 11. 1919 Irma Thälmann (verheiratete Gabel) in<br />

Hamburg geboren. Tochter von Ernst<br />

und Rosa Thälmann. Seit 1932 Mitglied<br />

des KJVD. Im April 1944 von den<br />

Faschisten verhaftet, zuletzt im KZ<br />

Ravensbrück. Nach ihrer Befreiung<br />

1945 Mitglied der KPD, dann Mitglied<br />

der SED. 1990 wurde sie Mitglied<br />

unserer heutigen KPD, half unermüdlich<br />

das politische Vermächtnis ihres Vaters<br />

zu bewahren und zu erfüllen. Sie starb<br />

am 10. 12. 2000 in Berlin.<br />

07. 11. 1917 Vor 90 Jahren: Große Sozialistische<br />

Oktoberrevolution in Rußland. Beginn<br />

einer neuen welthistorischen Epoche,<br />

der Phase des Übergangs vom Kapitalismus<br />

zum Sozialismus im Weltmaßstab.<br />

Sturz der provisorischen Regierung<br />

Kerenski. Übernahme der Macht durch<br />

die Sowjets der Arbeiter-, Soldaten- und<br />

Bauerndeputierten. Der II. Gesamtrussische<br />

Sowjetkongreß beschließt das<br />

Dekret über den Frieden sowie das<br />

Dekret über den Grund und Boden.<br />

09. 11. 1918 <strong>November</strong>revolution in Deutschland.<br />

Initiert von der Spartakusgruppe entstanden<br />

Arbeiter- und Soldatenräte. Es kam<br />

zur Besetzung wichtiger Zentren durch<br />

bewaffnete Arbeiter und Soldaten und<br />

zum Generalstreik, der durch Verrat der<br />

SPD unter Führung von Friedrich Ebert<br />

niedergeschlagen wurde.<br />

10. 11. 1887 Vor 120 Jahren: Arnold Zweig geboren.<br />

1950 bis 1953 Präsident der Deutschen<br />

Akademie der Künste der DDR. Er starb<br />

am 26. 11. 1968 in Berlin.<br />

19. 11. 1900 Anna Seghers (Schriftstellerin) in Mainz<br />

geboren. Dr. phil.; 1928 KPD, 1929<br />

Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller<br />

<strong>Deutschlands</strong>. 1933 kurzzeitig<br />

inhaftiert, Emigration, 1947 zurück nach<br />

Deutschland, Mitglied der SED.<br />

Ausgezeichnet mit dem Karl-Marx-Orden.<br />

Gestorben am 01. 06. 1983 in Berlin.<br />

28. 11. 1820 Friedrich Engels in Barmen geboren.<br />

Ende August/Anfang September traf er<br />

erstmals mit Karl Marx zusammen. Auf<br />

Grund der völligen Übereinstimmung<br />

ihrer Anschauungen kam es zu Freundschaft<br />

und Zusammenarbeit.<br />

„Friedrich Engels war nach Karl Marx<br />

der bedeutendste Gelehrte und Lehrer<br />

des modernen Proletariats in der ganzen<br />

zivilisierten Welt.“ (Lenin)<br />

Impressum: <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> 7<br />

Kontaktadressen<br />

der KPD<br />

- Zentralkomitee der KPD<br />

- Redaktion „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“,<br />

Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“<br />

- KPD-Landesorganisation Berlin<br />

Franz-Mehring-Platz 1<br />

10243 Berlin<br />

Telefon 030/9821930<br />

Fax 030/97896669<br />

E-mail: post@k-p-d-online.de<br />

KPD-Landesorganisation Brandenburg<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Barnim/Märkisch-Oderland<br />

KPD-Regionalorganisation Frankfurt/Oder<br />

c/o Lutz Terlein<br />

Telefon 0173-4009649<br />

E-mail: LutzTerlein@freenet.de<br />

KPD-Landesorganisation Thüringen<br />

André Reyes-Suarez<br />

Rittergasse 9<br />

99423 Weimar<br />

Telefon 0178-9360975<br />

KPD-Landesorganisation Sachsen<br />

KPD-Regionalorganisation Dresden<br />

c/o Michael Junghans<br />

Königsteiner Straße 6<br />

01824 Rosenthal<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Leipzig/Umland<br />

Günther Schulze<br />

Telefon 0341/2328144<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Freiberg/Sachsen<br />

Postfach 500132<br />

09589 Freiberg<br />

KPD-Regionalorganisation Oberlausitz<br />

c/o Fritz Lohse<br />

Professor-Wagenfeld-Ring 108<br />

02943 Weißwasser/Oberlausitz<br />

Telefon 03576/241735<br />

KPD-Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

Postfach 1262<br />

06692 Zeitz<br />

KPD-Regionalorganisation Zeitz<br />

Postfach 1262<br />

06692 Zeitz<br />

KPD-Regionalorganisation<br />

Halle/Bernburg<br />

c/o Wilhelm Deistel<br />

Steinstraße 54<br />

06406 Bernburg<br />

KPD-Regionalorganisation Magdeburg<br />

über Landesorganisation Sachsen-Anhalt<br />

KPD-Landesorganisation Niedersachsen<br />

Jörg Lorenz<br />

Husarenstraße 39<br />

30163 Hannover<br />

Telefon 0179-5473578<br />

KPD-Landesorganisation<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Telefon 038231/88303<br />

Fax 038231/88300<br />

KPD-Regionalorganisation Rostock<br />

und Umland<br />

Rolf Bruß<br />

Bützower Straße 3<br />

18109 Rostock<br />

Telefon 0381/718863<br />

KPD Osnabrück<br />

Postfach 2725<br />

49017 Osnabrück<br />

KPD Augsburg und Umland<br />

Postfach 102207<br />

86012 Augsburg<br />

KPD-Regionalorganisation Koblenz<br />

Postfach 200913<br />

56009 Koblenz<br />

Zeit,<br />

heb wieder Lenins<br />

Losung in den<br />

Wirbelwind!<br />

Sollten wir<br />

an Tränenpfützen<br />

trüb erschlaffen?<br />

Lenin ist heut lebendiger<br />

als die am Leben sind.<br />

Er verleiht uns<br />

Wissen, Kraft und<br />

Waffen.<br />

Wladimir Majakowski<br />

ISSN 1433-6383<br />

Herausgeber: Zentralkomitee der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong>.<br />

Presse-, Publikations- und Informationsdienst der KPD -PPI- Eigenverlag und Vertrieb „Wilhelm Pieck“.<br />

Redaktion: „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ / „Schriftenreihe der KPD“.<br />

Amtierender Chefredakteur: Arthur Müller V.i.S.d.P.<br />

Redakteure: Dr. Sigmar Eßbach, Eva Kolowrat.<br />

Layout und Versand: Jürgen Schneider.<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin.<br />

Telefon: 030/38201204; 030/9821930. Fax: 030/97896669.<br />

Bankverbindung: Berliner Sparkasse - Konto-Nr.: 1813061463, Bankleitzahl: 10050000.<br />

Druck: Union Druckerei Berlin GmbH, Storkower Straße 127a, 10407 Berlin.<br />

<strong>Die</strong> „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ ist als Zentralorgan der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> dem Programm verpflichtet.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> ist als <strong>Partei</strong> beim Bundeswahlleiter registriert. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

tragen die Autoren die Verantwortung. Deren Meinung muß nicht mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen.<br />

Unsere Autoren schreiben sämtlich honorarfrei. <strong>Die</strong> Redaktion arbeitet ehrenamtlich.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Internet - KPD Homepage: http://www.k-p-d-online.de<br />

Internet - DRF Homepage: http://www.d-r-f-online.de<br />

E-Mail: info@d-r-f-online.de<br />

Redaktionsschluß für „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ <strong>November</strong> 2007: 15. Oktober 2007


8 <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong> <strong>November</strong> 2007<br />

<strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Jahresabo., Preis 18.00 Euro beziehen.<br />

Ich möchte die „<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“ im Förderabo., Preis 26,00 Euro beziehen.<br />

Ich bitte um das Statut und Programm der KPD. Preis 2,00 Euro plus 0,55 Euro<br />

füge ich in Briefmarken bei.<br />

Ich möchte Mitglied der <strong>Kommunistische</strong>n <strong>Partei</strong> werden.<br />

Name .................................................. Vorname ...............................................<br />

Straße .................................................................................................................<br />

PLZ ............. Wohnort ................................... Telefon/Fax ..............................<br />

Veranstaltungen, <strong>November</strong> 2007<br />

Sonnabend, 3. <strong>November</strong>:<br />

„90 Jahre Oktoberrevolution -<br />

Revolutionen sind Lokomotiven<br />

der Geschichte (Karl Marx)“<br />

Eine Veranstaltung der DKP von 14.00 bis 18.00 Uhr<br />

im „Babylon“, Rosa-Luxemburg-Straße 30, Berlin.<br />

Redner: Heinz Stehr, Vorsitzender.<br />

Michael Grüß, Vorsitzender der SDAJ.<br />

Vertreter der KP der Russischen Föderation.<br />

Kulturprogramm mit Jane Zahn, Erich Schaffner,<br />

Rotdorn und anderen.<br />

Eintritt 12.00 Euro, 8,00 Euro ermäßigt.<br />

Sonnabend, 3. <strong>November</strong>:<br />

Ist die Durchsetzung der politischen<br />

und sozialen Grundrechte in der<br />

BRD möglich?<br />

Veranstaltung in der Begegnungsstätte in Zwickau,<br />

10.00 Uhr in der Hölderlinstraße 1, zu diesem Thema.<br />

Freitag, 9. <strong>November</strong>:<br />

Nie wieder Krieg, nie wieder<br />

Faschismus! NPD-Verbot jetzt!<br />

18.00 Uhr, Treffpunkt Post am Hauptbahnhof<br />

in Halle (Saale).<br />

Damals marschierte die SA, heute die freien<br />

Kameradschaften!<br />

Damals rief die NSDAP, heute schreit die NPD<br />

ihre Lügen unter das Volk!<br />

Sonnabend, 10. <strong>November</strong>:<br />

Veranstaltung zum 90. Jahrestag<br />

der Großen Sozialistischen<br />

Oktoberrevolution<br />

Ab 10.00 Uhr, Bürgerzentrum Messemagistrale<br />

in Leipzig.<br />

Mit Prof. Dr. Götz <strong>Die</strong>ckmann, Vorsitzender des<br />

Rotfuchs-Fördervereins, Marxistisches Forum e.V.<br />

Eine gemeinsame Veranstaltung mit DKP, ISOR,<br />

<strong>Kommunistische</strong> Plattform (KPF/DIE LINKE).<br />

90 Jahre <strong>Rote</strong>r Oktober<br />

„<strong>Die</strong> Oktoberrevolution ist nicht bloß eine Revolution<br />

im ,nationalen Rahmen’. Sie ist vor allem eine<br />

Revolution von internationaler Weltbedeutung!“<br />

J.W. Stalin<br />

Anläßlich des 90. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution führt<br />

die <strong>Kommunistische</strong> <strong>Partei</strong> <strong>Deutschlands</strong> am Sonnabend, den 10. <strong>November</strong> 2007<br />

eine zentrale Festveranstaltung in Leipzig durch. Dazu möchten wir herzlich einladen!<br />

Beginn um 10.00 Uhr im Wirtshaus „Nordstern“ in der Friedrichshafener Straße in<br />

Leipzig-Mockau. Ab 9.30 Uhr kann Platz genommen werden.<br />

Neben einem dem Ereignis angepaßten Kulturprogramm spricht zu uns der Genosse<br />

Heinz Keßler, Armeegeneral a. D., ehemaliger Verteidigungsminister der Deutschen<br />

Demokratischen Republik.<br />

Es wird der Film „Lenin im Oktober“ gezeigt. Ende der Veranstaltung wird gegen<br />

15.00 Uhr sein.<br />

Gastronomische Versorgung ist gesichert!<br />

Wir gratulieren ganz herzlich<br />

allen Lesern unserer Zeitung,<br />

die im Monat <strong>November</strong> Geburtstag<br />

haben, und wünschen<br />

alles erdenklich Gute für den<br />

weiteren Lebensweg.<br />

Zentralkomitee der KPD<br />

und Redaktion DRF<br />

Sozialkalender<br />

2008<br />

erhältlich für<br />

10,00 Euro.<br />

Jugendbibliothek<br />

Gera e.V.,<br />

Keplerstraße 34-36,<br />

07549 Gera<br />

Spendenaufruf für<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“!<br />

<strong>Die</strong> Herstellung einer Zeitung<br />

ist heute aufwendiger denn je.<br />

So geht es auch mit unserem<br />

Zentralorgan. Deshalb sind wir<br />

auf die Unterstützung unserer<br />

Leser bei der Finanzierung der<br />

Zeitung angewiesen. Auch die<br />

kleinste Spende hilft uns.<br />

Spenden sind zu richten an:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong><br />

<strong>Fahne</strong><br />

(Bankverbindung: Berliner<br />

Sparkasse, BLZ 100 50000,<br />

Kto.-Nr. 1813061463.<br />

Wir bedanken uns schon jetzt<br />

ganz herzlich.<br />

Redaktion<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Fahne</strong>“<br />

Lesenswert und sehr zu empfehlen: uns. Bei alledem paßt es ins Bild, daß im Bun- Veranstaltung<br />

Prof. Dr. D. Joseph<br />

Hammer, Zirkel,<br />

Hakenkreuz - Wie<br />

antifaschistisch war<br />

die DDR?<br />

Verlag Edition Ost<br />

Preis 14,90 Euro<br />

H. Kierstein<br />

Heiße Schlachten im<br />

Kalten Krieg<br />

Zu beziehen über die Geschäftsstelle der GRH,<br />

Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin<br />

Prof. H. Schneider<br />

Hysterische<br />

Historiker<br />

Verlag wiljo heinen<br />

ISBN 978-3-93828-14-3<br />

Preis 12,00 Euro<br />

<strong>Die</strong> erwähnten Bücher<br />

sind - falls nicht anders<br />

angegeben - beim<br />

jeweiligen Verlag oder<br />

in gut sortierten<br />

Buchhandlungen erhältlich.<br />

Jugendbibliothek Gera vor dem<br />

finanziellen Aus!<br />

Wir waren am Anfang drei antifaschistische<br />

und antikapitalistische Jugendliche aus Gera,<br />

die vor gut zwei Jahren in einem kleinen Raum<br />

angefangen haben, Bücher zu sammeln. Den<br />

Raum haben wir angemietet und auch ausgestattet<br />

mit Spenden und unserem eigenen Geld.<br />

Es kamen die ersten Bücher und der Buchbestand<br />

wuchs schneller als wir erwartet hatten.<br />

<strong>Die</strong> Jugendbibliothek wurde verbessert. Regelmäßige<br />

Veranstaltungen, Internetzugang, Lesekaffee,<br />

Vortragsraum, die Arbeit an der Info<br />

CD/DVD und ein Grundlagenseminar des<br />

Marxismus-Leninismus wurden ermöglicht.<br />

Nun steht unsere Anlaufstelle für antifaschistische<br />

und antikapitalistische Jugendliche in<br />

Gera vor dem Aus. <strong>Die</strong> finanziellen Mittel reichen<br />

nur noch für knapp drei Monatsmieten.<br />

Um die Jugendbibliothek Gera als einen gemeinnützigen<br />

Verein zu erhalten, bitten wir<br />

jeden Genossen und Sympathisanten eindringlich<br />

um Spenden und finanzielle Unterstützung.<br />

Bankdaten: Jugendbibliothek Gera e.V.<br />

Konto 57118, BLZ 830 500 000.<br />

Jugendbibliothek Gera e.V., Keplerstraße 34 - 36,<br />

07549 Gera, Telefon 0365/5523735<br />

Auf die Straße gegen den<br />

Notstand der Republik!<br />

Im Mai dieses Jahres fand der Jugendkongreß<br />

„Notstand der Republik“ mit breiter Unterstützung<br />

von Jugendorganisationen und Einzelpersonen<br />

in Berlin statt. <strong>Die</strong> dort getroffenen<br />

Einschätzungen zur Lage in Deutschland, die<br />

in einer gemeinsamen Erklärung der Teilnehmer<br />

ihren Ausdruck fanden, haben sich durch<br />

den verstärkten Staatsumbau in Richtung eines<br />

permanenten Notstandes der Republik bestätigt.<br />

<strong>Die</strong>s nicht zuletzt beim G8-Treffen in<br />

Heiligendamm. <strong>Die</strong> Notwendigkeit, dagegen<br />

zu kämpfen, steht auf der Tagesordnung. Seit<br />

Heiligendamm hat sich die Lage noch verschlimmert,<br />

die Herrschenden probieren ihre<br />

neuen Machtmittel: Siehe der neue Gesetzentwurf<br />

zum Polizeigesetz, es soll eine bundesweite<br />

Gehaltsdatei eingeführt werden, die<br />

Konten von Hartz-IV-Empfängern sollen ohne<br />

richterliche Verfügung durchsucht werden, um<br />

einige Beispiele zu nennen. Wenn Innenminister<br />

Schäuble vom Erst-Schuß auf Verdächtige<br />

schwadroniert, dann paßt das genau in diesen<br />

Kontext.<br />

Auf dem Jugendkongreß war es den Teilnehmern<br />

auch klar, daß es Wechselwirkungen und<br />

Zusammenhänge von zunehmender Militarisierung<br />

nach Innen und der steigenden Kriegsgefahr<br />

und Aggressivität nach Außen gibt. In<br />

diesem Kontext sind auch die aktuellen Äußerungen<br />

von Kriegsminister Jung zu bewerten,<br />

so daß die „Frankfurter Rundschau“ vom<br />

19. September 2007 von einem „Notstand im<br />

Bundestag“ schrieb. <strong>Die</strong> zivilmilitärische Zusammenarbeit<br />

mit den neuen Instrumenten<br />

wird bereits erprobt - für den Ernstfall gegen<br />

deshaushalt 2008 der „Verteidigungsetat“ (von<br />

insgesamt 283,2 Milliarden Euro) einen neuerlichen<br />

Zuwachs um 3,2 Prozent auf 29,3<br />

Milliarden Euro zu verzeichnen hat und damit<br />

den drittgrößten Posten darstellen wird.<br />

Nimmt man alles zusammen, wird deutlich,<br />

warum wir auf dem Kongreß formuliert haben:<br />

„Aus diesen Gründen erklären wir, daß wir<br />

gegen den Umbau des Staates kämpfen werden<br />

...“ - <strong>Die</strong> Erklärung:<br />

www.Jugendkongress-gegen-Notstand-der-<br />

Republik.de<br />

<strong>Die</strong>ser Widerstand wird in drei Demonstrationen<br />

am 3. <strong>November</strong> 2007 in Bremen,<br />

Erfurt und Regensburg in die Praxis umgesetzt.<br />

Jugend gegen Notstand der Republik<br />

Demonstrationen:<br />

Bremen, 12.00 Uhr,<br />

Hillmannplatz beim Hauptbahnhof.<br />

Erfurt, 12.00 Uhr, Bahnhofsvorplatz.<br />

Regensburg, 13.00 Uhr, Parkallee<br />

beim Hauptbahnhof („Schwammerl“).<br />

Jugendaktionsausschuß - Notstand<br />

der Republik<br />

Mail: info@Jugendkongress-NdR.de<br />

zum<br />

90. Jahrestag<br />

der<br />

Oktoberrevolution<br />

in Frankfurt/Oder.<br />

Ort: Kleistzentrum.<br />

Sonnabend,<br />

17. <strong>November</strong> 2007.<br />

Beginn: 11.00 Uhr.<br />

Redner:<br />

Prof. Anton Latzo

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