mit Veranstaltungskalender - Druckhaus Borna
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Südwärts – <strong>mit</strong> dem Boot unterwegs<br />
Wer zum ersten Mal nach Leipzig kommt<br />
und bei gutem Wetter die in 120 Metern<br />
Höhe befindliche Dachterrasse des „Panorama<br />
Towers“ erreicht, ist überrascht: Die<br />
überwältigende Fernsicht, Clarapark und<br />
Palmengarten, der dicht an die Stadt heranreichende<br />
Auenwald und der beliebte Cospudener<br />
See – alles scheinbar zum Greifen<br />
nah, fast unglaublich.<br />
Leipzig steckt <strong>mit</strong>ten im Grünen und<br />
bietet stets attraktiver werdende Möglichkeiten,<br />
die Umgebung auch auf dem Wasser<br />
zu erkunden. So führt eine Tour beispielsweise<br />
bis zum Cospudener See und<br />
in absehbarer Zeit noch weiter, über den<br />
derzeit im Entstehen begriffenen Zwenkauer<br />
See bis zu dessen Hafen. Start könnte<br />
der geplante Leipziger Stadthafen sein, von<br />
hier erreicht man dann in Kürze den Elstermühlgraben<br />
und das Elsterflutbett. In Höhe<br />
Palmengartenwehr wird der Blick in den<br />
Park frei, im Frühjahr, Frühsommer und<br />
Herbst ein besonders schönes Erlebnis.<br />
Nicht weit entfernt befindet sich die Pferderennbahn,<br />
daran vorbei taucht man in<br />
das üppige Grün des<br />
südlichen Auenwaldes<br />
ein. Begleitet von<br />
einem Hauch Abenteuer<br />
geht die kleine<br />
Entdeckungsreise immer<br />
weiter gen Süden.<br />
Die Natur des Auenwaldes<br />
beeindruckt<br />
immer wieder und, obwohl<br />
man ab und an<br />
von Gleichgesinnten<br />
eingeholt wird, lässt<br />
sich vor allem früh und<br />
abends anheimelnde<br />
Stille spüren, <strong>mit</strong>unter<br />
sogar Einsamkeit fühlen.<br />
Paddelt man nun<br />
wieder zügiger weiter,<br />
„rückt“ der Floßgraben<br />
näher. Auch auf diesem<br />
Abschnitt kann<br />
man in Ruhe die Natur<br />
genießen. Schließlich<br />
ist der Waldsee Lauer<br />
erreicht, ihn querend<br />
8 Leipziger Seenland Journal<br />
gelangt man über einen urigen Kanal, zur Schleuse und zum Cospudener<br />
See. Etwa zwei Stunden dauert die kleine Reise <strong>mit</strong> dem<br />
Kanu bis hierher, ein Badestopp am Nordstrand des „Cossis“<br />
einzuplanen lohnt sich, denn bis zum Hafen Zöbigker ist<br />
man, je nach Kondition, etwa weitere 20 Minuten unterwegs.<br />
Im Hafen angekommen, ist dem gastronomischen<br />
Angebot nur schwer zu widerstehen, und, auch wenn<br />
sehr gut besucht, ist ein gemütliches Plätzchen am<br />
Wasser immer irgendwo zu finden.<br />
Gegenüber, am anderen Seeufer erkennbar, der 35<br />
Meter in die Höhe ragende Aussichtsturm „Bistumshöhe“.<br />
Hinauf zu steigen lohnt sich, man wird <strong>mit</strong><br />
einer fantastischen Rundumsicht über den<br />
Cospudener und den entstehenden<br />
Zwenkauer See entschädigt.<br />
Wer diese Tour bis zum Hafen<br />
Zwenkau fahren möchte, benötigt<br />
noch etwas Geduld. Voraussichtlich<br />
2014 wird die<br />
Verbindung Cospudener-<br />
Zwenkauer See fertig gestellt<br />
und für Wassersportler<br />
befahrbar sein.<br />
Annett Stengel<br />
Weiße<br />
Elster<br />
Zwenkauer See<br />
Elsterstausee<br />
Gewässerverbindung<br />
geplant<br />
Weiße Elster<br />
Weiße<br />
Cospudener See<br />
Gewässerverbindung<br />
geplant<br />
Zwenkau<br />
Elster<br />
Palmengartenwehr<br />
Schleußig<br />
Elsterflutbett<br />
Hafen Zöbiger<br />
Scheuse Cospuden-<br />
Zwenkauer See<br />
Scheuse<br />
Cospuden<br />
Gewässerverbindung<br />
geplant<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Schleußiger Weg<br />
Waldbad<br />
Laue<br />
Stadthafen<br />
Leipzig<br />
Anlegestelle<br />
Rennbahn<br />
Beipertbrücke<br />
Connewitzer Wehr<br />
Neubau Scheuse<br />
2010<br />
Naherholungsgebiet<br />
Wildpark Leipzig<br />
Südvorstadt<br />
Connewitz<br />
Markkleeberg<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Pleiße<br />
Pleiße<br />
Pleiße<br />
Ziel Touristischer Gewässerverbund Region Leipzig<br />
– Schlüsselprojekt Connewitzer Wehr<br />
Das Leipziger Neuseenland nimmt mehr<br />
und mehr Form an: Die Seen Haselbach,<br />
Bockwitz, Markkleeberg und Cospuden<br />
sind bereits fertiggestellt und haben sich in<br />
den letzten Jahren <strong>mit</strong> Seepromenade, Badestränden,<br />
Häfen und Wanderwegen zu<br />
attraktiven Erholungsgebieten entwickelt.<br />
Seit fast drei Jahren „arbeitet“ auch die<br />
erste Schleuse am Auslauf des Cospudener<br />
Sees, weitere Gewässerverbindungen der<br />
Bergbaufolgeseen sind in Planung bzw. befinden<br />
sich bereits im Bau.<br />
Das Ziel der regionalen Akteure ist ein<br />
touristischer Gewässerverbund der Region<br />
Leipzig, der die neuen Seen der Bergbaufolgelandschaft<br />
<strong>mit</strong> den Flüssen Pleiße und<br />
Elster sowie den Kanälen der Stadt Leipzig<br />
verbindet.<br />
Ein wesentliches Schlüsselprojekt wird<br />
<strong>mit</strong> dem Umbau des Connewitzer Wehres<br />
in der Pleiße umgesetzt.<br />
Bereits am 15. Mai 2009 begannen <strong>mit</strong><br />
einem symbolischen „Baggerbiss“ die Bauarbeiten<br />
zur Errichtung einer Bootsschleuse<br />
<strong>mit</strong> Vorhäfen, einem Wehrfeld und einer<br />
Fischaufstiegsanlage im Beisein des<br />
Leipziger Oberbürgermeisters. Das Connewitzer<br />
Wehr liegt ca. 400 Meter südlich<br />
des „Schleußiger Weges“ im Landschaftsschutzgebiet<br />
„Leipziger Auwald“. Es staut<br />
Leipziger Neuseenland<br />
die Pleiße im Hauptschluss zwischen dem<br />
AGRA-Wehr (Pleiße) und dem Palmengartenwehr<br />
im Stadtgebiet Leipzig (Weiße Elster).<br />
Gemäß wasserrechtlicher Nutzungsgenehmigung<br />
dient das Connewitzer Wehr<br />
seit 1980 der Sicherung des Zuflusses zum<br />
Pleißemühlgraben.<br />
Die Herstellung der ökologischen und<br />
wassertouristischen Durchgängigkeit am<br />
Connewitzer Wehr ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil des wassertouristischen Nutzungskonzeptes<br />
der Wasserregion Leipzig.<br />
Mit dem Bau einer Schleuse wird die Verbindung<br />
zwischen den bereits vorhandenen<br />
Routen im Stadtgebiet Leipzig und den<br />
neuen Seen der Bergbaufolgelandschaft im<br />
Südraum Leipzig vorbereitet. Mit einer integrierten<br />
Fischaufstiegsanlage wird auch<br />
die ökologische Durchgängigkeit der Pleiße<br />
am Wehr Connewitz hergestellt.<br />
Mit dem Schleusenbauwerk, dem Brückenneubau<br />
an der S 46 im Zusammenhang<br />
<strong>mit</strong> der Anbindung des Cospudener<br />
Sees an den Floßgraben und dem Ersatzneubau<br />
der Brücke Probsteisteg wird die<br />
erste <strong>mit</strong> dem LeipzigBoot nutzbare Verbindung<br />
zwischen der Stadt Leipzig und<br />
dem Bergbaufolgesee Cospuden hergestellt<br />
und im Sommer diesen Jahres eröffnet.<br />
Das Errichten des Schleusenbauwerkes am<br />
Connewitzer Wehr erfolgt im Rahmen § 4<br />
des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung<br />
(Erhöhung Folgenutzungsstandard)<br />
und wird zu 100 Prozent durch<br />
den Freistaat Sachsen finanziert. Bauherr<br />
der Maßnahme ist die Stadt Leipzig, Projektträgerin<br />
ist die LMBV. Das Bauvorhaben<br />
wird von der Firma Otto Heil GmbH &<br />
Co. KG, Taucha, realisiert.<br />
Die Wassersportfreunde sehen <strong>mit</strong> Begeisterung<br />
der alsbaldigen Nutzung entgegen.<br />
Karin Franke, LMBV