Jahresbericht 2005.pdf - Schweizerische Evangelische Allianz
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kirchen hatten Mühe, den neuen Geist<br />
der Pfingstler als Bereicherung zu akzeptieren.<br />
Der Kontakt zu den Pfarrern<br />
der Landeskirche wurde gesucht,<br />
jedoch blieb es bei eher vorsichtigen<br />
Begegnungen. Mit der Zeit wurde ein<br />
Pfarrer als Kontaktperson in die <strong>Allianz</strong><br />
delegiert.<br />
Schon bald wurde die <strong>Allianz</strong>gebetswoche<br />
eingeführt, und sie ist bis heute<br />
das Markenzeichen dieser gemeinsamen<br />
Arbeit. Das Stehen vor Gott<br />
lässt alle Gegensätze überwinden.<br />
Wo liegen Chancen und Grenzen<br />
der <strong>Allianz</strong>?<br />
Durch die <strong>Allianz</strong> werden die Beziehungen<br />
unter Christen gefördert.<br />
Oder eben gerade auch unter christlichen<br />
Leitern unserer Region. Das<br />
ist die grosse Stärke. Zudem können<br />
durch die <strong>Allianz</strong> Absprachen und<br />
die Koordination von Aktivitäten wahrgenommen<br />
werden. Die Zusammenarbeit<br />
geschieht in unserer Region<br />
eher punktuell. Grenzen erfährt die<br />
<strong>Allianz</strong> einerseits da, wo theologisch<br />
unterschiedliche Akzente gesetzt<br />
werden, und andererseits, wo sowohl<br />
Gemeinden wie Organisationen noch<br />
zu stark auf sich selber fixiert sind.<br />
Was sind die Gründe, dass sich die<br />
Landeskirchen und die EARTH in<br />
ihrer Beziehung etwas schwer tun?<br />
Die Landeskirchen sind teilweise Gastmitglieder<br />
in der EARTH. Dies ist eine<br />
gute Basis zur Kontaktpflege. Die<br />
Türen zu einer Vollmitgliedschaft sind<br />
offen, wenn unserer Glaubensgrundlage<br />
zugestimmt wird. Da sich die<br />
reformierten Landeskirchen allerdings<br />
je länger je weniger als Bekenntniskirchen<br />
sehen, sondern pluralistisch<br />
Eine gemeinsame Evangelisation in<br />
grösserem Rahmen war von jeher<br />
das Anliegen der <strong>Allianz</strong>. Bereits 1914<br />
wurde ein Zelteinsatz an der Frutigenstrasse<br />
mit Evangelist J. Vetter organisiert.<br />
Der 1. Weltkrieg war ausgebrochen,<br />
es schien die Gelegenheit<br />
zu sein, in angst- und notvolle Herzen<br />
die frohe Botschaft zu verkünden.<br />
1981 wurde die «Evangelia 81» mit<br />
dem Evangelisten Richard Kriese in<br />
der Curlinghalle durchgeführt. Und<br />
acht Jahre später gestaltete die Alli-<br />
geprägt sind, wird eine solche Zustimmung<br />
für sie schwierig. So wird<br />
sich die Zusammenarbeit auf einzelne<br />
Mitglieder und Mitarbeiter beschränken.<br />
Sollte sich eine regionale <strong>Allianz</strong> nicht<br />
auch gesellschafts- und sozialpolitisch<br />
engagieren?<br />
Bei lokalpolitischen Entscheidungen<br />
werden Christen selten geschlossen<br />
pro oder contra stimmen. Deshalb<br />
würde ich der EARTH empfehlen, sich<br />
vor allem dort politisch zu engagieren,<br />
wo man sich in weiten Kreisen einig<br />
ist. Das wird wohl vor allem auf nationaler<br />
Ebene sein, wie zum Beispiel<br />
die Beschäftigung am Sonntag. Andere<br />
politische Themen, die unter<br />
Christen kontrovers diskutiert werden,<br />
würde ich den Parteien überlassen.<br />
Wie sähe die Traum-<strong>Allianz</strong> aus?<br />
Ich habe in den vergangenen zwei<br />
Jahren sehr viel Ermutigendes gesehen.<br />
Die Beziehungen zwischen den<br />
Leitern wurden stärker, Anlässe mehr<br />
aufeinander abgestimmt. Ich träume<br />
davon, dass noch mehr Veranstaltungen<br />
unter dem Patronat der EARTH<br />
sektionen<br />
anz Thun nochmals einen Grossanlass,<br />
die «TH 89», ebenfalls in der Curlinghalle<br />
mit dem Verkündiger Pfarrer<br />
Urs Schmid.<br />
100 Jahre, das war ein spannungsvoller<br />
Weg. Manchmal drohte das<br />
Bündnis auseinander zu brechen.<br />
Doch Gott selbst ist wohl dafür besorgt,<br />
dass dieses Zeichen der<br />
Gegenwart Gottes erhalten bleibt.<br />
Martin Rüd,<br />
pensionierter Pfarrer EMK, Thun<br />
Marc Jost<br />
stattfinden und somit von mehr Christen<br />
getragen werden. Ich träume<br />
auch davon, dass wir uns noch mehr<br />
als eine grosse Familie Gottes sehen,<br />
wo direkt aufeinander zugegangen<br />
wird, statt Gerüchte ungeprüft weiterzugeben.<br />
Dann träume ich auch von<br />
mehr gesellschaftlicher Relevanz und<br />
mehr Medienpräsenz von uns Christen.<br />
Ich meine einfach, für die Region<br />
Thun müsste noch viel mehr drin liegen<br />
punkto Durchdringung mit dem<br />
Evangelium. Wir sind immerhin eine<br />
der am dichtesten von Gemeinden<br />
besiedelten Regionen.<br />
Die Fragen stellten Meinrad Schicker<br />
und Jonas Baumann-Fuchs.<br />
SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLIANZ 21