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Jahresbericht 2005.pdf - Schweizerische Evangelische Allianz

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arbeitsgemeinschaften<br />

AfbeT über Heil und Religion<br />

In unserer zunehmend multireligiösen<br />

Welt empfinden es viele<br />

Christen als überheblich, nur für<br />

den eigenen Glauben Wahrheit<br />

zu beanspruchen. Soll aber einfach<br />

behauptet werden, jede<br />

Religion sei ein Zugang zu Gott<br />

und zum Heil?<br />

Der Studientag der Arbeitsgemeinschaft<br />

für biblisch erneuerte Theologie<br />

(AfbeT) antwortete auf die seit 20<br />

Jahren auftauchenden Bücher, die<br />

mit Verweis auf Joh 14,2 «In meines<br />

Vaters Haus sind viele Wohnungen»<br />

hinter den Religionen den einen Gott<br />

sehen, der auch der Vater Jesu Christi<br />

ist. Jürg Luchsinger, Pfarrer in Walterswil<br />

(Bern), zeigte, dass man bei<br />

der Textauslegung mit solch anregenden<br />

Bildworten nicht frei spielen kann.<br />

Sonst tut man dem Text unrecht. Das<br />

Wort von den vielen Wohnungen<br />

richtet sich an die Jünger. Es spielt<br />

mit Joh 14, 23 zusammen: Vater und<br />

Sohn nehmen «Wohnung» bei dem,<br />

der die Worte Jesu hat und hält.<br />

Werner Steube, Pfarrer in Adelboden,<br />

begründete, warum die Ähnlichkeiten<br />

und Übereinstimmungen zwischen<br />

Religionen nicht bedeuten, dass in<br />

ihnen derselbe Gott am Werk ist. Was<br />

man von aussen sieht, könne auch<br />

von einem Dämon stammen. Steube<br />

warnt aber davor, sogleich alles, was<br />

uns fremd erscheint oder nicht passt,<br />

zu dämonisieren. Genauso wenig<br />

gehe es an, formale Übereinstimmungen,<br />

wie «da wird auch gefastet<br />

und gebetet», dem Wirken desselben<br />

Gottes zuzuschreiben. Steubes exklusivistischer<br />

Standpunkt hält fest,<br />

dass es in den Religionen Wahrheitselemente,<br />

Weisheit und heilsame<br />

Weisungen gibt. Das rettende Heil ist<br />

22 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLIANZ<br />

aber exklusiv in der Begegnung mit<br />

Jesus Christus und in seinem Wort<br />

zu finden.<br />

Dass Heil und Erlösung nur in Jesus<br />

Christus zu finden ist, hält auch der<br />

inklusivistische Standpunkt fest. Inklusivistisch<br />

heisst «einschliessend».<br />

Man rechnet mit dem heilbringenden<br />

Wirken von Christus in den vielen<br />

Kulturen und Völkern. Gottes umfassender<br />

Heilswille (1Tim 2, 4) stimmt<br />

optimistisch: Es werden unter Umständen<br />

sehr viele gerettet, nicht ohne<br />

Christus, aber ausserhalb des Christentums.<br />

Denn Gott war schon immer<br />

auch mitten im Heidentum am Werk<br />

Gedenkgottesdienst für die Verfolgten<br />

Zum siebten Mal führte die Arbeitsgemeinschaft<br />

für Religionsfreiheit<br />

den Sonntag der verfolgten<br />

Kirche durch. In Zürich erstmals<br />

in einem offiziellen Gedenkgottesdienst<br />

mit dem Kirchenratspräsidenten.<br />

Hunderttausende von Menschen<br />

müssen wegen ihres Glaubens an<br />

Christus auch heute noch Schikanen,<br />

rohe Gewalt, Verhaftung und nicht<br />

selten Folter und den Tod erleiden –<br />

und das im 21. Jahrhundert. Religionsfreiheit,<br />

obwohl meistens in der Verfassung<br />

garantiert, ist für sie nur ein<br />

frommer Wunsch. In vielen Gottesdiensten<br />

wurde deshalb am 13. November<br />

für die verfolgten Christen<br />

auf der Welt gebetet. Am 20. November<br />

fand im Fraumünster in Zürich<br />

ein Gedenkgottesdienst mit Kirchenratspräsident<br />

Pfr. Ruedi Reich statt.<br />

(Gen 14; Am 9, 7; Apg 14, 17). Andreas<br />

Allemann (Leiter VBG-Studentenarbeit<br />

Bern, Reichenbach), plädierte<br />

im Anschluss an den Baptisten<br />

Clark Pinnock vorsichtig für einen<br />

Standpunkt zwischen exklusivem<br />

Anspruch und pluralistischem Allerlei.<br />

Im spannenden Podiumsgespräch<br />

ging es um Dämonisches im Christentum,<br />

rechten Bibelgebrauch und<br />

den Beitrag der Theorien für die Missionstätigkeit.<br />

Letztere bleibe so oder<br />

so unsere vorrangige Aufgabe, war<br />

man sich einig.<br />

Thomas Hafner<br />

Ziel des Sonntags der verfolgten<br />

Kirche war und ist die Sensibilisierung<br />

von Schweizerinnen und Schweizern<br />

für die weltweite Situation der Verfolgten.<br />

Das Augenmerk richtete sich<br />

im Berichtsjahr auf Pakistan, Vietnam,<br />

Sri Lanka und Nigeria, wo die Verfolgung<br />

zurzeit in der höchsten Skala<br />

stattfindet. In Pakistan leben Christen<br />

in ständiger Angst, wegen Gotteslästerung<br />

gegen den Propheten Mohammed<br />

angeklagt zu werden. In<br />

Vietnam wurden kürzlich sechs Christen<br />

schwer misshandelt. In Sri Lanka<br />

drohen zwei neue Gesetze, die Verfolgung<br />

von Christen zu legalisieren<br />

und in Nigeria sind fünf Studenten einer<br />

technischen Hochschule zum Tod<br />

verurteilt worden, weil sie evangelisiert<br />

hatten. Die Gebete machen den<br />

Verfolgten Mut und manche haben<br />

wundersame Hilfe erlebt, wie Berichte<br />

aus diesen Ländern beweisen.

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