11.10.2013 Aufrufe

Willkommen zur Vorlesung „Qualitätsmanagement und Führen über ...

Willkommen zur Vorlesung „Qualitätsmanagement und Führen über ...

Willkommen zur Vorlesung „Qualitätsmanagement und Führen über ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Willkommen</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong><br />

<strong>„Qualitätsmanagement</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Führen</strong> <strong>über</strong> Ziele“<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 1


Überblick<br />

Teil I: Qualitätsmanagement (QM)<br />

1. Einführung<br />

1.1. Warum QM<br />

1.2. Begriffserläuterungen<br />

2. Prozeßorientierung<br />

3. K<strong>und</strong>en-Lieferanten-Beziehung<br />

4. Normen<br />

4.1. Normen des QM<br />

4.2. Dokumentation des QM<br />

5. Instrumente des QM in NPO<br />

5.1. K<strong>und</strong>enbefragungen<br />

5.2. Benchmarking<br />

5.3. Qualitätszirkel<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 2


Warum QM?<br />

1. „Sicherheit“ für den Clienten (Patienten)<br />

2. Kosten der „Nicht-Qualität“<br />

3. Im Non-Profit Bereich: Handeln vergleichbar machen<br />

4. Im Non-Profit <strong>und</strong> im privatwirtschaftlichen Bereich:<br />

den Anforderungen der Kostenträger (Auftraggeber)<br />

Rechnung tragen<br />

5. Im privatwirtschaftlichen Bereich: Entscheidender<br />

Faktor für den langfristigen Markterfolg<br />

6. „Qualitätsidentität“<br />

7. Zur Aquisition von Zuwendungen<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 3


Warum QM <strong>und</strong> Führung?<br />

Definierte Qualitätsmerkmale machen Handlungen / die<br />

Produktion sozialer Dienstleistungen vergleichbar<br />

a) zwischen sozialen Organisationen<br />

(=> Benchmarking, Kontraktmanagement etc.)<br />

b) von Mitarbeiter zu Mitarbeiter<br />

=> Qualitätsmerkmale können Ansatzpunkt sein für<br />

1. Zielvereinbarungen (Management by Objectives)<br />

2. Identifikation der Mitarbeiter<br />

3. Controlling<br />

4. Personalentwicklungsplanung<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 4


Umgangssprachliche Definition von Qualität<br />

(gef<strong>und</strong>en unter: www.netlexikon.de)<br />

Umgangssprachlich <strong>und</strong> in Redewendungen spricht<br />

man von "ausgezeichneter Qualität" oder von<br />

"schlechter Qualität". In dieser Hinsicht ist Qualität<br />

ein mit Wertungen verb<strong>und</strong>ener Begriff, der die<br />

Zweckangemessenheit eines Ergebnisses menschlicher<br />

Arbeitstätigkeit bzw. der Beschaffenheit eines<br />

Produktes oder einer Dienstleistung zum Ausdruck<br />

bringt. Kauft ein K<strong>und</strong>e ein Produkt oder eine<br />

Dienstleistung <strong>und</strong> erfüllen diese ihre Zwecke für<br />

den K<strong>und</strong>en so haben Produkt oder Dienst-leitung im<br />

allgemeinen Sprachgebrauch eine "gute Qualität".<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 5


Definitionen von Qualität<br />

EN ISO 8402: Qualität ist die „Gesamtheit von Merkmalen<br />

(<strong>und</strong> Merkmalswerten) einer Einheit bezüglich ihrer<br />

Eigung, festgelegte <strong>und</strong> vorausgesetzte Erfordernisse zu<br />

erfüllen.<br />

DIN 55350, TEIL 11: Qualität ist die „Gesamtheit der<br />

Merkmale, die eine Einheit <strong>zur</strong> Erfüllung vorgegebener<br />

Forderungen geeignet macht. Eine Einheit kann ein<br />

Produkt, eine Dienstleistung, ein Prozess oder eine<br />

Organisation (Abteilung, Unternehmen) sein. Die<br />

vorgegebenen Forderungen können festgelegt oder<br />

vorausgesetzt sein <strong>und</strong> ergeben sich i.a. aus dem<br />

Verwendungszweck (Art des Gebrauchs).<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 6


Definitionskaskade nach der DIN<br />

(gef<strong>und</strong>en unter: http://medwell24.at)<br />

Qualität - Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt.<br />

Inhärent bedeutet (im Gegensatz zu zugeordnet) "einer Einheit innewohnend", insbesondere als ständiges Merkmal.<br />

Anforderung - Erfordernis oder Erwartung, das oder die festgelegt, üblicherweise vorausgesetzt oder verpflichtend ist.<br />

("üblicherweise vorausgesetzt" bedeutet, dass es für die Organisation, ihre K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> andere interessierte Parteien<br />

üblich oder allgemeine Praxis ist, dass das entsprechende Erfordernis oder die entsprechende Erwartung vorausgesetzt<br />

ist.)<br />

Merkmal - Kennzeichnende Eigenschaft (ein Merkmal kann qualitativer oder quantitativer Natur sein). Es gibt<br />

verschiedene Klassen von Merkmalen:<br />

- physische (mechanische, elektrische, chemische, biologische, ...)<br />

- sensorische (bezüglich Geruch, Berührung, Geschmack, Sehvermögen, Gehör, ...)<br />

- verhaltensbezogene (Höflichkeit, Ehrlichkeit, ...)<br />

- zeitbezogene (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, ...)<br />

- ergonomische (physiologische, auf Sicherheit für den Menschen bezogene, ...)<br />

- funktionale (Höchstgeschwindigkeit, ...)<br />

Verschiedene Leute stellen also eine Reihe von Anforderungen, welche dann in unterschiedlichem Ausmaß erfüllt werden.<br />

Je höhergradig erfüllt, desto bessere Qualität. Aber wo (bzw. worin) befindet sich denn dieses Bündel an Merkmalen? Wer<br />

erfüllt denn die Anforderungen? Die Antwort findet man in der nächsten Definitions-Kaskade (wieder DIN/EN/ISO 9000):<br />

Qualitätsmerkmal - Inhärentes Merkmal eines Produkts, Prozesses oder Systems, das sich auf eine Anforderung bezieht.<br />

Ein zugeordnetes (nicht-inhärentes) Merkmal, z.B. der Preis eines Produkts, stellt kein Qualitätsmerkmal dar.<br />

Produkt - Ergebnis eines Prozesses.<br />

Prozess - Satz von in Wechselbeziehung oder Wechselwirkung stehenden Tätigkeiten, der Eingaben (Inputs) in<br />

Ergebnisse (Outputs) umwandelt.<br />

System - Satz von in Wechselbeziehung oder Wechselwirkung stehenden Elementen.<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 7


Sicherstellungsauftrag der Pflegekassen I<br />

(nach §§ 71 ff SGB XI)<br />

Die Pflegekassen erhalten den Sicherstellungsauftrag<br />

für eine bedarfsgerechte <strong>und</strong> gleichmäßige, dem allgemein<br />

anerkannten Stand medizinisch-wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse entsprechenden Pflege.<br />

Sie schließen zu diesem Zweck Versorgungsverträge<br />

<strong>und</strong> Vergütungsvereinbarungen mit den Trägern<br />

von ambulanten <strong>und</strong> stationären Pflegeeinrichtungen.<br />

Die Sicherung der fachlichen <strong>und</strong> menschlichen Qualität der<br />

Pflegeleistungen ist eine ständige Aufgabe der<br />

Pflegekassen.<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 8


Sicherstellungsauftrag der Pflegekassen II<br />

(nach § 53 SGB XI)<br />

Zur Wahrnehmung der Verbandsaufgaben erarbeiten<br />

<strong>und</strong> verabschieden die Spitzenverbände der<br />

pflegekassen Richtlinien, u.a. <strong>zur</strong> „Qualitätssicherung<br />

der Begutachtung <strong>und</strong> Beratung sowie <strong>über</strong> das<br />

Verfahren <strong>zur</strong> Durchführung von Qualitätsprüfungen“.<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 9


Qualitätsmanagement (QM)<br />

Umfasst alle Tätigkeiten eines Unternehmens mit dem<br />

Ziel, Qualität zu erzeugen, d.h. Übereinstimmung mit<br />

den Anforderungen zu erreichen.<br />

Historisch:<br />

- Qualitäts(end)kontrollen<br />

- Verbesserungen im Produktionsablauf<br />

- Systemetische Definition von Prozessabläufen<br />

in Hinblick auf die Produktqualität<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 10


QM als Qualitätskreis,<br />

Beispiel einer öffentlichen Verwaltung<br />

(aus KGSt-Bericht Nr. 8/1997)<br />

Bewertung<br />

Können die ggf. zugesicherten<br />

oder selbst gesteckten<br />

Qualitätsziele erreicht werden?<br />

Wenn nicht: warum?<br />

Qualität<br />

messen,<br />

steuern,<br />

planen<br />

Qualität<br />

definieren<br />

Qualität<br />

realisieren<br />

Planung<br />

Welches sind die Zielgruppen der Verwaltung?<br />

Welche Erwartungen haben sie?<br />

Was soll die Verwaltung für sie leisten?<br />

Dürchführung<br />

Sind die Leistungserstellungsprozesse<br />

intern <strong>und</strong> extern so organisiert,<br />

dass die für sie festgelegten<br />

Verwaltungsergebnisse <strong>und</strong><br />

-wirkungen realisiert<br />

werden können?<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 11


Qualitätsmanagementsystem (QMS)<br />

Ist die definierte Aufbau- <strong>und</strong> Ablauforganisation, um alle<br />

Tätigkeiten des QM durchzuführen.<br />

Seine Dokumentation <strong>und</strong> seine Offenlegung sind in der<br />

Industrie die Gr<strong>und</strong>lage für die Zertifizierung nach DIN ISO<br />

9000 ff. <strong>und</strong> für Pflegeeinrichtungen die Voraussetzung für<br />

den Abschluss von Versorgungsverträgen <strong>und</strong><br />

Vergütungsvereinbarungen.<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 12


K<strong>und</strong>enanforderung<br />

QM System nach Busse / Riehle<br />

(aus: Busse / Riehle: Qualitätsmanagement in der Pflege,<br />

Fachhochschulverlag 2003)<br />

Management<br />

der<br />

Ressourcen<br />

Verantwortung<br />

der Leitung<br />

QM-System<br />

Dienstleistung<br />

Messung<br />

Analyse<br />

Verbesserung<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 13<br />

K<strong>und</strong>en-<br />

Zufriedenheit


QM Modelle<br />

(aus: Busse, Riehle: QM in der Pflege, Fachhochschulverlag, Ffm 2003)<br />

DIN ISO Deutsches Institut für Normung / International Organization for Standardization<br />

EFQM European Fo<strong>und</strong>ation for Quality Management<br />

JCAHO Joint Commission on Accrediation of Helthcare Organisation (USA)<br />

KTO Kooperation für Transparenz <strong>und</strong> Qualität im Krankenhaus<br />

ProCUM ProCum Cert<br />

CBO Centraal Begleidingsorgaan voor de intercollegial Toetsing (NL)<br />

KAIZEN<br />

(KVP)<br />

Kontinuierliche Verbesserung von Produkten <strong>und</strong> Prozessen (Japan)<br />

MUM Monitoring Evaluation Management<br />

SEA Selbstbewertung für Stationäre Einrichtungen<br />

SIESTA Standartisiertes Instrumentarium <strong>zur</strong> Evaluation von Einrichtungen in der stat. Altenpflege<br />

BAGSO B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen<br />

KDA Qualitätsbücher ‚Wohnen im Heim‘ <strong>und</strong> ‚Pflege ambulant‘ (AEDL-Bereiche)<br />

TQM Total Quality Management<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 14


Total Quality Management (TQM)<br />

... ist ein umfassendes Führungskonzept, das sich auf<br />

die Mitwirkung aller Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

stützt, Qualität in den Mittelpunkt stellt <strong>und</strong> durch die<br />

Zufriedenstellung der K<strong>und</strong>en den langfristigen<br />

ökonomischen Erfolg der Organisation sicherstellt.<br />

... es konzentriert sich dabei darauf,<br />

a) die operativen Prozesse zu verbessern oder<br />

b) die K<strong>und</strong>en-Lieferantenbeziehung in den<br />

Mittelpunkt zu stellen<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 15


Modelle im Bildungsbereich<br />

Input - Modell<br />

(Organisation, Technik, Intensität, Personal <strong>und</strong> Methode)<br />

Output - Modell<br />

(formeller, berufsbezogener, arbeitsbezogener <strong>und</strong><br />

gesellschaftsbezogener Hinsicht, meist im Sinne des Erreichens<br />

von Abschlüssen)<br />

prozessorientierte Ansätze<br />

(Konformität des betrieblichen Qualitätsmanagementsystems mit<br />

der Norm, bspw. ISO 9000:2000)<br />

Total Quality Management<br />

umfassendes Gesamtkonzept<br />

nachfrageorientierte Qualitätsmodelle<br />

Qualitätsbewertung für Mitgliedsfirmen (Qualitätsgemeinschaften)<br />

Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 1. Einführung, Folie: 16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!