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Hochattraktiv oder nur nicht unattraktiv: Was zählt bei der ...

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Theorie<br />

ten aufgrund ihres mangelnden Fortpflanzungserfolgs ihre Gene <strong>nicht</strong> an Folgegenerationen<br />

weitergeben. Buss und Schmitt erklären damit die in allen Nationen beobachtbare Tendenz<br />

<strong>der</strong> Männer, Frauen zu präferieren, welche Hinweise auf Fertilität bieten.<br />

Die Partnerwahlstrategien des Menschen sind adaptive Lösungen zu Problemen im<br />

Kontext <strong>der</strong> Partnersuche und diejenigen, welche diese Strategien <strong>nicht</strong> erfolgreich anwenden<br />

konnten, zählen heute <strong>nicht</strong> zu den Vorfahren des Menschen, da sie sich <strong>nicht</strong> reproduzieren<br />

konnten (Buss & Schmitt, 1993). Adaptive Strategien setzen nach Buss und Schmitt keine<br />

bewusste Planung voraus. Sie werden durch Präferenzen ausgelöst, welche zunächst die Auf-<br />

merksamkeit des Organismus lenken. Viele Präferenzen bezüglich eines gewünschten Part-<br />

ners werden geschlechtsübergreifend geteilt. Wenn Individuen die Wahlfreiheit hätten,<br />

wünschten sich die meisten, sowohl Männer als auch Frauen, Partner, die bezüglich dreier<br />

Hauptkriterien hohe Werte aufweisen: Warmherzigkeit / Loyalität, Attraktivität / Vitalität und<br />

Status / Ressourcen (Fletcher, 2002). Attraktivität, emotionale Stabilität, soziale Fähigkeiten,<br />

Status und Loyalität sind somit Merkmale, die sowohl von Männern, als auch von Frauen<br />

präferiert werden (Buss et al., 1990).<br />

Allerdings werden diese Merkmale geschlechtsspezifisch unterschiedlich gewichtet,<br />

generell scheinen Attribute wie die physiche Attraktivität <strong>der</strong> Partnerin für Männer wichtiger<br />

zu sein, für Frauen hingegen Merkmale wie <strong>der</strong> Status des Mannes. Jedoch ist <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Ge-<br />

wichtung <strong>der</strong> Merkmale entscheidend, ob es sich um Partnerwahl im Langzeit- <strong>o<strong>der</strong></strong> Kurzzeit-<br />

kontext handelt. Beide Geschlechter sind bezüglich mancher Merkmale weniger wählerisch,<br />

wenn sie sich auf Kurzzeitaffären einlassen (Buunk, Dijkstra, Fetchenhauer & Kenrick, 2002).<br />

Da<strong>bei</strong> nehmen Frauen <strong>bei</strong>spielsweise in Kauf, dass ein Partner weniger freundlich, verständ-<br />

nisvoll <strong>o<strong>der</strong></strong> verlässlich ist, solange er „sexy“ und muskulös ist (Fre<strong>der</strong>ick & Haselton, 2004).<br />

Bei <strong>der</strong> Wahl von Langzeitpartnern zeigen Studien, dass Frauen die Kriterien Warm-<br />

herzigkeit / Loyalität und Status / Ressourcen höher bewerten als Attraktivität / Vitalität (Flet-<br />

cher, Tither, O’Loughlin, Friesen & Overall, 2004). Für Männer haben <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Wahl einer<br />

Langzeitpartnerin Warmherzigkeit / Loyalität ebenfalls eine hohe Priorität, jedoch werden<br />

nach Fletcher et al. Attraktivität / Vitalität weitaus höher bewertet als Status / Ressourcen.<br />

Insgesamt lässt sich resümieren, dass <strong>der</strong> physischen Attraktivität <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Partnerwahl von<br />

<strong>bei</strong>den Geschlechtern ein hohes Gewicht <strong>bei</strong>gemessen wird, und dass diese als Einstiegskrite-<br />

rium in die Kennenlernphase eine entscheidende Rolle spielt. Somit sollten psychologische<br />

Partnerwahlmechanismen Attraktivitätsmerkmale unter hoher Relevanz verar<strong>bei</strong>ten, <strong>bei</strong>-<br />

spielsweise, indem beson<strong>der</strong>s <strong>unattraktiv</strong>e Merkmale im Gegengeschlecht als potentielles<br />

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