Hochattraktiv oder nur nicht unattraktiv: Was zählt bei der ...
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Theorie<br />
Ebenso wenig, wenn ein Individuum sich hohe Chancen <strong>bei</strong> einer Person ausrechnet, <strong>der</strong>en<br />
physische Attraktivität das Individuum jedoch als extrem niedrig beurteilen würde (äquivalent<br />
zu 0).<br />
Symons stellte 1979 die Hypothese auf, dass es eine Präferenz für den Durchschnitt<br />
gibt (‚averageness’). Die Studien über Durchschnittlichkeit von Gesichtern gehen weit zurück<br />
zu den Untersuchungen von Galton (1879), welcher verschiedenste Gesichter auf eine einzel-<br />
ne fotographische Abbildung projizierte, um ein ‚composite portrait’ zu erstellen. Viele For-<br />
scher nutzen heutzutage Computerprogramme, welche digitale Fotographien kombinieren, um<br />
Durchschnittlichkeit zu erzeugen. Sie machen sich m<strong>o<strong>der</strong></strong>nere Methoden zunutze, die Grund-<br />
idee ist jedoch essentiell die gleiche wie in Galton’s Studien. Langlois und Roggman (1990)<br />
untersuchten <strong>bei</strong>spielsweise, von einem Computerprogramm durch Überlagerung erstellte,<br />
Durchschnittsbil<strong>der</strong> - <strong>der</strong> Durchschnitt wurde über die jeweiligen Graustufen eines Bildpunk-<br />
tes gebildet - mit 2, 4, 6, 8, 16 <strong>o<strong>der</strong></strong> 32 überlagerten Einzelgesichtern. Die Durchschnittsge-<br />
sichter, die aus 32 Einzelgesichtern kombiniert wurden, schätzten Beurteiler als attraktivste<br />
Gesichter ein, und die Durchschnittsgesichter wurden insgesamt als attraktiver gewertet als<br />
die Einzelgesichter. Dass durchschnittliche Gesichter bevorzugt werden, kann nach Grammer<br />
(2002) <strong>nur</strong> für weibliche Gesichter empirisch bestätigt werden. Grammer (2002) nimmt an,<br />
hinter dieser Präferenz könnte ein Vermeidensmechanismus stehen, einen Partner zu wählen,<br />
dessen Gesichtsmerkmale zu stark vom Mittelwert abweichen. Dieser könne gefährliche <strong>o<strong>der</strong></strong><br />
nachteilige Mutationen besitzen, welche störend auf die Anpassungsfähigkeit einwirken könn-<br />
ten.<br />
Zusammenfassend fällt im Hinblick auf die Gesichtsmerkmale von Frauen auf, dass<br />
die Vermeidung von Extremen, die Distanzierung von Unfertilität und die Ablehnung von<br />
Krankheit signalisierenden Merkmalen relevant sind. Weiterhin scheint <strong>der</strong> selbst einge-<br />
schätzte Partnerwert eine Rolle zu spielen, welcher das aufsuchende Verhalten des Mannes<br />
m<strong>o<strong>der</strong></strong>iert. Somit erscheint es bis hierhin wenig funktional, dass sich eine ‚go for the best’ -<br />
Strategie, eine aufsuchende Strategie maximal attraktiver Merkmale, entwickelt haben könnte.<br />
2.2.1.3 Körperliche Merkmale im Hinblick auf das Alter<br />
Im Folgenden werden weibliche körperliche Merkmale aufgeführt, welche aus evolutionsbio-<br />
logischer Sicht Aufschluss über das Alter einer Frau und <strong>der</strong>en verbleibenden <strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>nicht</strong> mehr<br />
existierenden Reproduktionszeitraum geben.<br />
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