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Hochattraktiv oder nur nicht unattraktiv: Was zählt bei der ...

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Theorie<br />

wesentlich weniger als allgemein vermutet zum Attraktivitätsurteil <strong>bei</strong>trägt, und dass stattdes-<br />

sen die Zeichen von Geschlechtsdimorphismus einen größeren Einfluss haben. Kinngröße,<br />

ausgeprägte Wangenknochen und ein gesundes Erscheinungsbild <strong>der</strong> Haut kovariieren <strong>bei</strong>-<br />

spielsweise mit Symmetrie, und möglicherweise zählen, nach Furnham und Swami, diese<br />

Merkmale eher <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Attraktivität, folglich sei FA eher ein schwacher Indi-<br />

kator <strong>der</strong> Genqualität.<br />

2.2.2.2 Männliche sexualdismorphe Merkmale - Maskulinität<br />

Gesichtsmerkmale von Frauen und Männern unterscheiden sich, und geschlechtstypische<br />

Merkmale scheinen als attraktiver wahrgenommen zu werden. So belegen Studien, dass mas-<br />

kuline Gesichter von Männern sowohl mit Merkmalen von sozialer Dominanz in Verbindung<br />

gebracht werden (Mazur, Mazur & Keating, 1984), als auch attraktiver beurteilt werden<br />

(Grammer & Thornhill, 1994; Johnston, Hagel, Franklin, Fink & Grammer, 2001) und mit<br />

selbstberichteter Gesundheit zusammenhängen (Rhodes, Chan, Zebrowitz & Simmons, 2003).<br />

Testosteron 13 kann die Gesichtsmaskulinität während <strong>der</strong> Pubertät <strong>bei</strong> Männern beeinflussen,<br />

da sich <strong>bei</strong> Männern in dieser Phase die sekundären Geschlechtsmerkmale entwickeln, also<br />

die Merkmale, die Männer und Frauen abgesehen von den Fortpflanzungsorganen phänoty-<br />

pisch unterscheiden (Pinel, 1997). Das Kinn von Frauen ist <strong>bei</strong>spielsweise schmaler als ein<br />

Männerkinn, und die Augenbrauen von Männern sind mehr ausgeprägt als die von Frauen.<br />

Zudem bringen hohe Dosen an Testosteron betonte Wangenknochen hervor (Buss, 1994).<br />

Fink et al. (2005) konnten in ihren Studien Belege dafür finden, dass ein männlich wir-<br />

kendes Gesicht tatsächlich auf früheren Einflüssen des Hormons Testosteron beruht. Ver-<br />

suchspersonen mit niedrigerem 2D:4D 14 Fingerlängenverhältnis, ein putativer Marker für prä-<br />

natalen Testosteroneinfluss, zeigten männlichere Gesichtsmerkmale, wie z. B. ein kantiges,<br />

starkes Kinn und ausgeprägte Augenbrauen und Wangenknochen. Hingegen korrespondierten<br />

13 Testosteron ist das wohl einflussreichste männliche Gonadenhormon aus <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Androgene (Häcker<br />

& Stapf, 1998). Es wird in den Testes (<strong>bei</strong>m Mann) und <strong>der</strong> Nebennierenrinde (<strong>bei</strong> Männern und Frauen) gebildet<br />

und von <strong>der</strong> Hypophyse und Hypothalamus gesteuert.<br />

14 2D:4D ist das Fingerlängenverhältnis zwischen Zeige- und Ringfinger, ein vermutlich pränatal fixiertes physisches<br />

Merkmal, durch Testosteroneinwirkung auf den Fötus im Uterus <strong>der</strong> Mutter. Es konnten Korrelationen zu<br />

verschiedensten testosteron-beeinflussten psychologischen Merkmalen gefunden werden (Manning, 2002; McIntyre,<br />

2006).<br />

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