Hochattraktiv oder nur nicht unattraktiv: Was zählt bei der ...
Hochattraktiv oder nur nicht unattraktiv: Was zählt bei der ...
Hochattraktiv oder nur nicht unattraktiv: Was zählt bei der ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Theorie<br />
einem reduzierten Risiko für koronare Herzerkrankungen, Diabetes und Krebserkrankungen<br />
einher (Gunnel, 2001; Gunnel, Whitley, Upton, McConnachie, Davey Smith & Watt, 2003).<br />
Swami, Antonakopoulos, Tovée und Furnham (2006) testeten den Zusammenhang zwischen<br />
„leg-to-body ratio“ (LBR) und Attraktivitätsbewertungen empirisch, in dem sie gezeichnete<br />
Figuren in fünf verschiedene Kategorien einteilten. Sie fanden lediglich eine Präferenz für<br />
einen höheren LBR für weibliche Zielpersonen, <strong>nicht</strong> für männliche. Um diese Ergebnisse<br />
näher interpretieren zu können, stehen zu diesen Befunden weitere Untersuchungen aus. Zu-<br />
mindest untermauern diese Resultate die populäre Auffassung von langen Beinen als weibli-<br />
ches Attraktivitätsmerkmal. Insgesamt scheinen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> körperlichen Attrak-<br />
tivität von Frauen die Distanzierung von präpubertären und postmenopausalen Frauen und das<br />
Meiden von ungesunden Frauen im <strong>bei</strong>spielsweise adipösen 10 Bereich, welcher nach <strong>der</strong>zeiti-<br />
ger WHO - Definition in einem Bereich ab einem 30er BMI vorliegt, vorrangig zu sein.<br />
2.2.1.4.1 Haarqualität<br />
Hinsz, Matz und Patience (2001) bewerteten die Haarqualität und Haarlänge von 230 Frauen<br />
und erhoben zudem ihren Gesundheitszustand sowie das Alter. Die Haarlänge korrelierte sig-<br />
nifikant mit dem Gesundheitszustand, zudem hing sie mit dem Alter <strong>der</strong> Frauen zusammen.<br />
Das Haar von Frauen wächst am schnellsten im Alter <strong>der</strong> höchsten Fertilität (Etcoff, 2001),<br />
eventuelle Schädigungen durch akute Mangelernährung könnten durch schnelleren neuen<br />
Haarwuchs in diesem Alter in Kürze kaschiert werden. Somit scheint die Haarqualität <strong>bei</strong><br />
Frauen sowohl ein Indikator für Jugendlichkeit als auch für gute Gesundheit zu sein. Im Um-<br />
kehrschluss scheint es für Männer sinnvoller gewesen zu sein, Frauen mit lichtem, brüchigem<br />
Haar zu meiden, um Reproduktionserfolg zu erzielen.<br />
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass einige weibliche physische Merkmale,<br />
welche im Alltag ganz selbstverständlich als gängige Attraktivitätsmerkmale bekannt sind,<br />
sich aus evolutionärer Perspektive im Hinblick auf die Fertilität und die Gesundheit als<br />
brauchbare Indikatoren erweisen. Nach eingehendem Studium <strong>der</strong> entsprechenden Literatur<br />
weisen die Befunde eher darauf hin, dass Trägerinnen, welche die entsprechenden präferierten<br />
Merkmale gar <strong>nicht</strong> aufweisen, beson<strong>der</strong>s negativ bewertetet werden (Singh, 1993; Matts,<br />
Fink, Grammer und Burquest, 2007; Hamilton & Zuk, 1982). Folglich könnten diese als Ver-<br />
10 adipös von Adipositas = Fettleibigkeit, klinisch bedeutsames Übergewicht.<br />
30