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Hochattraktiv oder nur nicht unattraktiv: Was zählt bei der ...

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Theorie<br />

ner standen Individuen bereits in evolutionärer Vergangenheit vor <strong>der</strong> Entscheidung, sich die-<br />

sem anzunähern <strong>o<strong>der</strong></strong> diesen zu ignorieren und <strong>der</strong>weil einen alternativen potentiellen Partner<br />

in den Fokus zu nehmen. Die Unsicherheitsbedingung existiert dadurch, dass man den Repro-<br />

duktionserfolg durch Paarung mit dem entsprechenden Partner <strong>nicht</strong> genau voraussehen kann.<br />

Ein potentieller Partner mit geringem ‚mate value’ lässt wenig Fortpflanzungerfolg vermuten,<br />

hingegen stellt ein Partner mit hohem ‚mate value’ auch hohe Erfolge in Aussicht. Gesund-<br />

heit, Fertilität und Vitalität sind jedoch <strong>nicht</strong> unmittelbar ersichtlich, son<strong>der</strong>n <strong>nur</strong> tendenziell<br />

abschätzbar. Bei dieser Einschätzung können Fehler resultieren, welche unterschiedliche<br />

Konsequenzen im Hinblick auf die Kosten für den Reproduktionserfolg haben.<br />

Der Fehler erster Art <strong>o<strong>der</strong></strong> „falscher Alarm“ wäre hier<strong>bei</strong>, hohen ‚mate value’ im Part-<br />

ner anzunehmen, obgleich dieser <strong>nicht</strong> vorhanden ist, mit <strong>der</strong> Konsequenz, diesen Partner<br />

dann auszuwählen. Fälschlicherweise einen Partner mit geringem ‚mate value’ zu wählen<br />

wäre zweiseitig kostenträchtig. Zum einen könnte, durch die Paarung mit diesem, Nachwuchs<br />

entstehen, welcher <strong>nicht</strong> überlebensfähig wäre <strong>o<strong>der</strong></strong> seinerseits schlechte Fortpflanzungschan-<br />

cen hätte. Außerdem käme es erst gar <strong>nicht</strong> zur Genweitergabe, wenn Männer <strong>bei</strong>spielsweise<br />

eine präfertile <strong>o<strong>der</strong></strong> postmenopausale Partnerin wählen würden. Die Kosten für den Fortpflan-<br />

zungserfolg aufgrund <strong>der</strong> Fehlentscheidung, einen Partner mit niedrigem ‚mate value’ ausge-<br />

wählt zu haben, wären somit sehr hoch für den Entscheidungsträger. Sowohl unsere männli-<br />

chen als auch weiblichen Vorfahren, welche Partner mit niedrigem Fortpflanzungswert wähl-<br />

ten, schmälerten ihre Chancen, ihre Gene an die nächste Generation weiterzugeben.<br />

Der Fehler zweiter Art <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Einschätzung des ‚mate value’ eines potentiellen Part-<br />

ners wäre, einen Partner mit sehr hohem ‚mate value’ <strong>nicht</strong> zu erkennen und sich diesem folg-<br />

lich <strong>nicht</strong> anzunähern. Dies hätte zur Folge, dass man sich dem nächsten potentiellen Partner<br />

widmet. Ob dies in <strong>der</strong> Konsequenz sehr kostenträchtig wäre, hängt mitunter davon ab, ob<br />

genügend weitere potentielle Partner verfügbar sind. Ferner stellt sich <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Analyse dieses<br />

Problems die Frage, wie hoch <strong>der</strong> ‚mate value’ denn genau sein muss, damit <strong>der</strong> Fortpflan-<br />

zungserfolg gewährleistet ist.<br />

Li, Kenrick, Bailey und Linsenmeier (2002) stellten die These auf, dass die Fertilität<br />

einer Frau das Merkmal mit <strong>der</strong> höchsten Priorität für den Reproduktionserfolg sei und es<br />

daher immens wichtig wäre, Merkmale zu präferieren, welche Fertilität signalisieren. Dieses<br />

Kriterium sei durchaus <strong>bei</strong> Frauen mit m<strong>o<strong>der</strong></strong>atem Attraktivitätsniveau erfüllt. Alle weiteren<br />

Merkmale, welche die Attraktivität einer Frau erhöhen, seien hingegen Luxus. Zusätzliche<br />

Attraktivität biete proportional weniger Nutzen in Bezug auf die Fertilitätswahrscheinlichkeit.<br />

Der Reproduktionsgewinn von einer infertilen Partnerin, gleichbedeutend mit keinem Nach-<br />

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