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Produzentennetzwerk<br />

ACE - Ateliers du<br />

Cinéma Européen<br />

ie Idee eines europäischen Netzwerks<br />

Dfür Produzenten, gekoppelt mit einer<br />

Weiterbildung anhand eines konkreten Projektes,<br />

empfand sie <strong>als</strong> „sehr sinnvoll“. Deshalb<br />

entschied sich Produzentin Bettina<br />

Brokemper der Kölner Firma Heimatfilm zur<br />

Teilnahme an ACE, einer der renommiertesten<br />

MEDIA-Fortbildungsinitiativen für unabhängige<br />

Spielfilmproduzenten und zugleich<br />

eines der wichtigsten Produzenten-<br />

Netzwerke Europas. Über 140 Produzenten<br />

aus zwanzig europäischen Ländern gehören<br />

mittlerweile dem Netzwerk an, elf<br />

aus Deutschland, unter ihnen Jens Meurer<br />

(Egoli Tossell), Ralph Schwingel (Wüste Filmproduktion),<br />

Martin Hagemann (Zero Film)<br />

und Annette Pisacane (Cameo Film- und<br />

Fernsehproduktion).<br />

ACE richtet sich an Produzenten, die bereits<br />

einen Kinospielfilm produziert haben<br />

und nun ein weiteres internationales Kinoprojekt<br />

voranbringen wollen. Brokemper<br />

bewarb sich mit dem Spielfilmprojekt „MS<br />

Constanze“: „Seit einiger Zeit entwickeln die<br />

Autorin und Regisseurin Almut Getto und<br />

ich gemeinsam die Geschichte der Binnenschifffahrts-Familie<br />

Pellman, die auf dem<br />

Rhein zwischen Basel und Rotterdam spielt.<br />

Die zweite Drehbuchfassung war gerade fertig<br />

und der Zeitpunkt günstig, diese Fassung<br />

von den Dramaturgen analysieren zu lassen<br />

und ein Feedback von potenziellen Finanziers<br />

und Koproduzenten zu bekommen.“<br />

Dem zweitägigen Pre-Workshop im November<br />

in Paris (Schwerpunkt Drehbuchanalyse)<br />

folgte ein einwöchiges Intensivseminar<br />

in Cognac, das internationale Finanzierungs-<br />

und Koproduktionsstrategien,<br />

sowie Vertriebs- und Verleihstrukturen behandelte.<br />

30 erfahrenen Experten betreuten<br />

die Teilnehmer – Verleiher, Weltvertriebe,<br />

Förderer, Medienanwälte, Produzenten<br />

und Autoren. Case-Studies, Diskussionen,<br />

Vorträge und Einzelgespräche<br />

vermittelten die Inhalte besonders praxisnah.<br />

„Unser Projekt hat bereits jetzt von ACE<br />

profitiert. Zum einen haben wir in die neue<br />

Drehbuchfassung die Kommentare der Dramaturgen<br />

einbauen können. Und ich habe<br />

wertvolle Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten<br />

in den gewünschten<br />

Koproduktionsländern erhalten“, resümiert<br />

Brokemper.<br />

Auch während des restlichen Jahres<br />

werden die Teilnehmer weiter vom ACE-<br />

Team und Experten unterstützt. Außerdem<br />

bieten viele Veranstaltungen die Möglichkeit,<br />

die internationalen Kontakte zu intensivieren:<br />

Für seine Mitglieder organisiert<br />

ACE verschiedene Kurzseminare, eine jährlich<br />

stattfindende Mitgliederversammlung<br />

und „Networking Events“ auf Festiv<strong>als</strong> und<br />

Märkten.<br />

Ab Mai gibt es die neuen Anmeldeformulare<br />

für den 15. ACE Workshop. Anmeldeschluss<br />

ist Anfang Juli 2005. Weitere<br />

Infos: www.ace-producers.com.<br />

Der reelport der Kurzfilmtage Oberhausen<br />

Europas erste digitale<br />

Auswertungskette für<br />

Filmfestiv<strong>als</strong><br />

ereits zum zweiten Mal unterstützte das<br />

BMEDIA-Plus-Programm im August<br />

2004 das Pilotprojekt reelport der Kurzfilmtage<br />

Oberhausen. Zur Zeit wird die digitale<br />

Plattform für Filmfestiv<strong>als</strong> in der Praxis<br />

erprobt. Seit September letzten Jahres<br />

werden Filmemacher dazu aufgerufen, ihre<br />

digital produzierten Filme über die Internetplattform<br />

reelport (www.reelport.com)<br />

online einzureichen. Nach diesem Probelauf<br />

will Oberhausen die digitale Einreichung<br />

<strong>als</strong> Standard anbieten. Langfristig soll<br />

die Festivalarbeit bis zur Projektion auf die<br />

Kinoleinwand komplett digital abgewikkelt<br />

werden.<br />

Der Newsletter sprach mit Projektleiter<br />

Tilman Scheel über die jüngsten Entwikklungen.<br />

Seit letztem September können<br />

Filmemacher ihre Arbeiten über die<br />

Internetplattform reelport bei den Festiv<strong>als</strong><br />

Oberhausen, Göteburg, Tampere<br />

und Vila do Conde einreichen.<br />

Wie ist die neue Plattform bislang genutzt<br />

worden?<br />

Für Oberhausen sind bisher rund 500<br />

Filme über reelport eingereicht worden, das<br />

sind zehn Prozent der gesamten Einreichungen<br />

und fünf Prozent mehr <strong>als</strong> wir erwartet<br />

haben. Bemerkenswert ist auch, dass<br />

mehr <strong>als</strong> ein Drittel aller Filme über das Internet<br />

hoch geladen werden. Dabei kommen<br />

die Filme aus der ganzen Welt, selbst aus<br />

Schwellenländern wie Indien und Brasilien.<br />

Besonders überraschend ist die technische<br />

Qualität der Filme. Nahmen wir an, dass nur<br />

etwa 60 Prozent der digital eingereichten<br />

Filme für die Sichtung geeignet sein würden,<br />

sind es tatsächlich über 90.<br />

Welche Vorteile hat die Anmeldung<br />

per Mausklick?<br />

Pro Jahr erhalten die Kurzfilmtage<br />

Oberhausen rund 5000 Filme <strong>als</strong> Video-Kassetten.<br />

Die Umstellung auf ein digitales Einreichsystem<br />

bietet entscheidende Vorteile:<br />

Die Lagerung der Filme wird erheblich billiger<br />

und deren spätere Vernichtung kostet<br />

nichts mehr. Zusätzlich verringert sich der<br />

Zeitaufwand bei der Einreichung, da die Ein-<br />

gabe der Daten von den Einreichenden selber<br />

vorgenommen wird.<br />

Außerdem wünschen sich die Filmemachern<br />

selbst immer mehr, auch digitale<br />

Formate einreichen zu dürfen. Grund ist,<br />

dass viele Filme schon digital hergestellt werden<br />

und bisher für die Einreichung auf VHS<br />

kopiert werden mussten. Mit reelport können<br />

die Filme nun direkt vom Rechner<br />

hochgeladen werden. Ein weiterer Vorteil<br />

ergibt sich aus der Tatsache, dass für mehrere<br />

Festiv<strong>als</strong> gleichzeitig eingereicht werden<br />

kann: Damit fällt der Verwaltungsaufwand<br />

nur einmal an. Zudem ermöglicht<br />

reelport eine effektivere Sichtung: Kommissionsmitglieder<br />

und Filmmarktbesucher<br />

können die Filme direkt über ein Bildschirmmenü<br />

aufrufen, ohne sich mit einer<br />

Vielzahl von Videokassetten abzumühen.<br />

Wie reiche ich ein? Muss eine Gebühr<br />

bezahlt werden, und was passiert<br />

mit den Filmrechten?<br />

Eine Einreichgebühr wird es auf absehbare<br />

Zeit nicht geben, da sich reelport<br />

derzeit aus Förderungen und Folgegeschäften<br />

finanziert. Bei den Filmrechten ändert<br />

sich zunächst nichts im Vergleich zum<br />

analogen Ablauf; der Filmemacher gibt zu-<br />

nächst nur die Freigabe für die Nutzung<br />

durch die Festiv<strong>als</strong>. Nur wenn der Filmemacher<br />

es wünscht, wird der Film in einen<br />

Online-Katalog aufgenommen, der Filmrechtekäufern<br />

das internetbasierte Recherchieren<br />

von Filmen ermöglicht. Für die<br />

Einreichungen gilt weiter die Regel, dass alle<br />

Filme, die direkt in Oberhausen eingereicht<br />

werden, den Formatvorgaben von<br />

Oberhausen entsprechen – <strong>als</strong>o weiter auf<br />

VHS eingereicht werden müssen. Nur wenn<br />

die Filme über reelport eingereicht werden,<br />

werden auch digitale Formate akzeptiert.<br />

Wie sind die Filme vor Missbrauch<br />

geschützt?<br />

Soweit die Filme nur für den Festivalbetrieb<br />

genutzt werden, ist ein Missbrauch<br />

praktisch ausgeschlossen, da nur Festivalmitarbeiter<br />

Zugriff auf die Filme haben. Die<br />

Frage nach Missbrauch stellt sich daher erst<br />

bei der Nutzung im Online-Katalog. Dieser<br />

ist nur für Film-Profession<strong>als</strong> zugänglich, ein<br />

Missbrauch <strong>als</strong>o unwahrscheinlich. Darüber<br />

hinaus lässt die Qualität der Filme eine Nutzung<br />

praktisch nicht zu. Schließlich kann der<br />

Filmemacher, gegen Aufpreis, eine Verschlüsselung<br />

veranlassen, die nur er selbst<br />

kennt.<br />

Was ist die langfristige Zielsetzung<br />

von reelport?<br />

Kleineren Europäischen Filmen – <strong>als</strong>o<br />

Kurzfilmen, <strong>Dokument</strong>arfilmen und kleineren<br />

Spielfilmen – durch die Verringerung<br />

der Verleihkosten und die Erschließung zusätzlicher<br />

Nutzergruppen neue Vermarktungsmöglichkeiten<br />

und neue Verleihchancen<br />

zu öffnen.<br />

MEDIA NEWS<br />

Informationen über Fördermaßnahmen<br />

und Einreichtermine erhalten<br />

Sie bei der MEDIA Antenne Düsseldorf,<br />

Tel. (0211) 9305014; media@filmstiftung.de<br />

und auf der MEDIA-<br />

Website www.mediadesk.de.<br />

MEDIA – newsletter@filmstiftung.de 17

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