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Einen Film über Europa wollte Hannes Stöhr machen, über dieses Mosaik der vielfältigen Regionen, Kulturen und Mentalitäten und die Probleme der Menschen, sich einander mitzuteilen. Die zwischenmenschliche Verständigung war nicht nur Thema des Films „One Day in Europe“, sondern auch das der Produktion. enn Regisseur Hannes Stöhr an die Wvergangenen Neunziger zurückdenkt, beschleicht ihn sofort wieder „dieses europäische Gefühl“. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs lag überall Neugierde und Aufbruch in der Luft. Man traf Menschen aus vormals fremden Ländern wie Polen oder Russland, kam mit ihnen ins Gespräch, ebenso wie mit den Engländern, Franzosen oder Skandinaviern, die schon früher mit dabei waren. Mit der neuen Offenheit stellte sich die Frage nach der Verständigung: „Intellektuelle sind natürlich im Vorteil, weil sie eine Fremdsprache meist einigermaßen beherrschen“, sagt Stöhr. „Aber auch sie reden häufig mit Händen und Füßen. Am Ende landet man meist bei diesem Basic English.“ Doch das hat ebenfalls seine Tücken, denn selbst wenn Deutsche und Russen die gleichen Vokabeln benutzen, müssen sie nicht immer das Gleiche meinen. Stöhr kennt diese Situationen aus eigener Erfahrung. Er war viel unterwegs, studierte in Santiago de Compostela in Spanien und lebte längere Zeit in Istanbul. Für seinen Film „Berlin is in Germany“ war er häufiger in Moskau. Vier Sprachen spricht er fließend. Irgendwann kam dann die Idee, einen Film über Europa zu machen, über dieses Mosaik der vielfältigen Regionen, Kulturen und Mentalitäten und ihre alltäglichen Probleme, sich einander mitzuteilen. „One Day in Europe“ erzählt diese Ge- 6 Making of „One Day in Europe” von Hannes Stöhr Mit Händen und Füßen VON WOLFGANG HIPPE schichten, wobei die deutsche Übersetzung des Titels schon wieder die Vieldeutigkeit der sprachlichen Kommunikation signalisiert: Sie kann sowohl „Ein Tag in Europa“ wie „Eines Tages in Europa“ heißen. In jedem Fall haben es eine englische Geschäftsfrau und eine Rentnerin in Moskau, ein deutscher Rucksacktourist und ein Taxifahrer in Istanbul, ein ungarischer Pilger in Santiago de Compostela und ein französisches Straßenkünstler- Pärchen in Berlin an diesem einen Tag und zur gleichen Zeit mit der Polizei zu tun: vier Städte, vier Diebstähle, vier Polizeiwachen und ein Großereignis, das den ganzen Kontinent in seinen Bann zieht und vor die Fernseher zwingt. „Man kann Fußball mögen oder nicht“, bekennt der Filmemacher, erklärter Fußballfan und aktiver Freizeitkicker, „aber wenn man ein kulturelles Event benennen soll, das von Moskau bis Istanbul und Lissabon, von Spanien über England bis Helsinki wahrgenommen wird, dann ist es das Finale der Champions League. Hier spürt man so etwas wie europäische Identität.“ Stöhr hat keinen Fußballfilm gemacht. Ihn interessiert die Faszination, die der Sport ausstrahlt. Die Momente, in denen die Spannung des Endspiels nicht nur die Fans im Stadion erfasst, nutzt er als roten Faden. Im Film ist das Spiel stets über den Fernseher präsent – und über die Fans, die sich, das Spiel und die Vereinsfarben immer wieder ins Bild schieben. Die Auswahl der beiden Mann- Szenen aus Europa. Istanbul: Florian (Florian Lukas) und Attila (Erdal Yildiz), Moskau: Elena (Luidmila Tsvetkova) und Kate (Megan Gay) und Santiago: Gabor (Peter Scherer) und Sarxento Barreda (Miguel de Lira). Foto: Moneypenny Film. newsletter@filmstiftung.de – Making of schaften des fiktiven Finales ist zugleich eine ironische Metapher auf den von dem amerikanischen Politologen Samuel Huntington schon vor einigen Jahren prophezeiten „Clash of Civilisation“ der Weltreligionen. An diesem Tag stehen sich Galatasaray Istanbul und Deportivo La Coruna gegenüber. Der vielfache türkische Meister spielt traditionell in Gelb-Rot (was auch die spanischen Nationalfarben sind), feiert 2005 sein hundertjähriges Bestehen und steht für die islamische Türkei, die in der Europäischen Fußballunion UEFA mitmacht und jetzt auch der „richtigen“ Europäischen Union beitreten will. Der mehrfache spanische Meister Deportivo (traditionell in Blau-Weiß) führt seit seiner Gründung vor 99 Jahren ein blaues Kreuz im Vereinswappen. Die Stadt liegt nur ein paar Kilometer von Santiago de Compostela weg, dem „apostolischen Mekka“ des katholischen Abendlandes. Moschee gegen Basilika also. „Geht Europa vielleicht mit dem Eintritt der Türkei in die EU unter?“, fragt Stöhr eher rhetorisch und gibt sich gleich die Antwort: „Im Endeffekt werden alle Fußball gucken.“ Verständigungsprobleme gibt es ja selbst in Kerneuropa: Weil er aus Marseille und sie aus Paris stammt, redet das französische Pärchen in Berlin manchmal aneinander vorbei. Und der ostdeutsche Tourist kann in Istanbul seinem türkischen Taxifahrer auch deshalb nicht folgen, weil der astrein schwäbelt.
„Die zwischenmenschliche Verständigung war nicht nur Thema des Film, sondern auch das der Produktion“, sagt Produzentin Anna Leppin von der Berliner moneypenny filmproduktion im Rückblick – und mit einem kleinen Seufzer. Denn es galt, den Dreh in einem sehr engen Zeitplan und in vier Städten quer über den ganzen Kontinent zu organisieren. Das klappte nicht immer reibungslos. Die logistischen Schwierigkeiten mit dem Zoll zwischen Moskau und Istanbul etwa waren beträchtlich. Der Inhalt jedes der mitgeführten 63 Behältnisse (Gesamtgewicht mehr als eine Tonne) musste auf einer beglaubigten Liste einzeln aufgeführt und vorab mitgeteilt werden. Die Kisten wurden ein- und ausgepackt, was dauert. Leppin: „Die großen amerikanischen Produktionsgesellschaften, die damals gerade in Moskau gedreht haben, mussten zehn Tage auf ihre Technik warten. Wir hatten nur drei Tage angesetzt und haben ziemlich gezittert, dass es in dieser Zeit klappt.“ Es klappte dann irgendwie mit nur einem Tag Verzögerung. Insgesamt legte die zwölfköpfige Kern-Crew mit Regisseur, Produzentin und Heads of Departments knapp 10.000 Kilometer zurück. Vor Ort war jeweils zusätzliches lokales Personal engagiert, so dass insgesamt rund 150 Personen am Projekt beteiligt waren. „Die Zusammenarbeit im Team war wirklich gut“, lobt Stöhr seine Mitarbeiter, „Filmhandwerk hat eine universelle Sprache“. Die Schauspieler wurden nach der Muttersprache besetzt: So spielt eine Engländerin die Engländerin im Film, ein Ungar den Ungar und so fort. Der Ton wurde direkt am Set aufgezeichnet. Produzentin Leppin: „Es gibt im ganzen Film keinen nachsynchronisierten Satz.“ So sprechen die Darsteller ihre Sprache oder radebrechen je nach Bedarf – eben wie im richtigen Leben. Eine „saubere deutsche Übersetzung“ hätte den Charme der Story zerstört. Auf gelegentliche Untertitel wollte man allerdings nicht verzichten. „Aber“, so Leppin, „ der Film funktioniert auch ohne sie. Man kann, aber braucht sie nicht zu lesen.“ Am Ende erwartet die Zuschauer ein furioses Finale. ZDF-Sportreporter Rolf Töpperwin kommentiert, die Fans bangen, und die Galatasaray-Kurve skandiert rhythmisch: „Europa, Europa – hörst Du unsere Rufe ?! Europa, Europa – hörst Du unsere Hufe ?!“ – europäischer Alltag. One Day in Europe (90 min. color, 35 mm, Cinemascope), Regie und Drehbuch: Hannes Stöhr Kamera: Florian Hoffmeister, Produzentin: Anna Leppin, Mit: Florian Lukas, Erdal Yildiz, Rachida Brakni, Miguel Deleda u.a. Eine Koproduktion von moneypenny filmproduktion mit Filmanova S.L, Filmanova Invest S.A, workshop, ZDF - Das kleine Fernsehspiel in Zusammenarbeit mit Arte und Televisión de Galicia S.A, www.pifflmedien.de Making of – newsletter@filmstiftung.de Pictorion Pictures präsentiert NOMINIERT FÜR DEN GOLDEN GLOBE BESTER SCHAUSPIELER: KEVIN SPACEY KEVIN SPACEY KATE BOSWORTH EIN KEVIN SPACEY FILM BEYOND THE SEA ER GIBT NICHT AUF, BIS DIE WELT ZU SEINER MUSIK TANZT. PICTORION PICTURES PRÄSENTIERT EINE ARCHER STREET/QI QUALITY INTERNATIONAL/TRIGGER STREET PRODUKTION IN ZUSAMMENARBEIT MIT VISIONVIEW, STUDIO BABELS- BERG MOTION PICTURES, ENDGAME ENTERTAINMENT, ELEMENT X, MEDIA 8 ENTERTAINMENT, MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG EINEN KEVIN SPACEY FILM KEVIN SPACEY KATE BOSWORTH ‘BEYOND THE SEA’ JOHN GOODMAN BOB HOSKINS BRENDA BLETHYN GRETA SCACCHI CAROLINE AARON PETER CINCOTTI UND WILLIAM ULLRICH ALS JUNGEN BOBBY CASTING JOANNA COLBERT CASTING EUROPA MARY SELWAY CDG FIONA WEIR RISA KES JIL GREEN CDG ASSOCIATE PRODUCER ANNA CAMPEAU CHRISTIAN FROHN JEREMY WHELEHAN HERSTELLUNGSLEITUNG GUY TANNAHILL EXECUTIVE PRODUCER MICHAEL BURNS PETER BLOCK JASON CONSTANTINE JIM REEVE STEVE ROBBINS THIERRY POTOK HENNING MOLFENTER JOANNE HOROWITZ DOUGLAS E. HANSEN MARK DAMON MUSIKLEITUNG JOHN WILSON MUSIKPRODUZENT PHIL RAMONE CHOREOGRAPHIE ROB ASHFORD MAKE UP & FRISUREN PETER SWORDS KING KOSTÜME RUTH MYERS SCHNITT TRE- VOR WAITE SZENENBILD ANDREW LAWS KAMERA EDUARDO SERRA ASC AFC PRODUZIERT VON ARTHUR E. FRIEDMAN PRODUZIERT VON ANDY PATERSON JAN FANTL KEVIN SPACEY BUCH KEVIN SPACEY UND LEWIS COLICK REGIE KEVIN SPACEY Soundtrack erhältlich bei Rhino/Warner Strategic Marketing www.beyondthesea-derfilm.de AB 17. FEBRUAR IM KINO!
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