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Küchenplaner - Ausgabe 10/11 2013

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Messe/Die Top-Themen der Küchenmeile<br />

Von Acryl bis Altholz<br />

Seitdem vor einigen Jahren die ersten Fronten<br />

mit Sägerauoptiken und Synchronporen die Ausstellungen<br />

eroberten, ist das Grundthema der Küchenoptik<br />

auf Jahre besetzt. Naturnähe lautet seitdem<br />

das Gebot der Stunde. Immer authentischer<br />

müssen die Nachbildungen wirken, mit sicht- und<br />

fühlbaren Einschlüssen, Rissen oder sonstigen<br />

simulierten Beeinträchtigungen. Das naturnahe<br />

Prinzip wirkt nach wie vor. Ob als Nachbildung<br />

oder „in echt“: In den Marktnischen des Möbelbaus<br />

gedeihen Glas und andere „echte“ Frontmaterialien<br />

wie Leder, Keramik, Metalle und feinporiger<br />

Beton. Das gilt besonders auch für Arbeitsplatten,<br />

die sich immer rustikaler geben. Doch die Schere<br />

der Materialität geht inzwischen weit auseinander<br />

und reicht von „künstlich aber richtig gut<br />

gemacht“ bis zu „wenn schon echt, dann kompromisslos<br />

einzigartig“. Als günstige Alternative<br />

zu Einscheibensicherheitsglas (ESG) erobern<br />

zum Beispiel widerstandsfähige Polymerfronten<br />

die Sortimente. Ähnlich wie die ungezählten Eiche-Nachbildungen<br />

bei den Holzdekoren wirken<br />

diese Hochglanzflächen täuschend echt – mit gefaster<br />

Kante inklusive. Lieferant Rehau grüßte<br />

kreuz und quer durch die ostwestfälischen Ausstellungen.<br />

Auf der anderen Seite begnügt sich<br />

Furnier aus echtem Altholz.<br />

der anspruchsvolle Teil der Küchenplanung immer<br />

unwilliger mit Nachgemachtem. Mag es echt<br />

aussehen wie es will. Die allgegenwärtige Suche<br />

nach Authentizität führt Designer, Furnierscouts<br />

und Frontenhersteller inzwischen auf Bauernhöfe<br />

und zu Abbruchunternehmen. Fronten aus Altholz<br />

scheint das Potenzial für einen respektablen<br />

Trend in der hochwertigen Nische zu haben. Die<br />

Furniere dafür – meist sind es Furniere aber natürlich<br />

im Einzelfall auch massive Fronten – werden<br />

aus jahrzehnte- oder sogar jahrhundertealten<br />

Dielen und Dachstuhlbalken gefertigt. Ballerina<br />

hat zur Hausmesse <strong>2013</strong> eine „Altholz-Eiche“<br />

ins Programm aufgenommen. Ebenso Schüller<br />

mit der „Alteiche“ – konkret kombiniert mit Glasfronten<br />

in einem matten Indigoblau. Sehr edel<br />

in der Anmutung (siehe Foto sowie Schaufenster<br />

auf S. 18), wozu die matte Oberfläche einen maßgeblichen<br />

Teil beiträgt. Zugleich offenbart dieses<br />

Planungsbeispiel eine zweite optische Schere.<br />

Das Brot- und Butter-Geschäft wird weiterhin auf<br />

Glanz und Hochglanz setzen. Im Premium jedoch<br />

finden matte und supermatte Optiken ihren übersichtlichen<br />

aber stabilen Markt. „Hauptsache anders“<br />

ist ein wichtiges Kriterium in einer Welt, die<br />

Individualität zum Standard erklärt.<br />

8 küchenplaner <strong>10</strong>/<strong>11</strong>/<strong>2013</strong><br />

Foto: next125

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