Landestourismuskonzeption Thüringen 2004 - Freistaat Thüringen
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<strong>Landestourismuskonzeption</strong> <strong>Thüringen</strong> <strong>2004</strong><br />
Der Agrartourismus in <strong>Thüringen</strong> spielt als Einkommensalternative und als Betätigungsfeld insbesondere<br />
für Frauen eine wesentliche Rolle und ist für den ländlichen Raum ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />
In <strong>Thüringen</strong> bieten laut Angaben des TMLNU weit über 600 Betriebe „Urlaub auf<br />
dem Bauernhof/Ferien auf dem Lande“ an. Da es sich jedoch überwiegend um Kleinstanbieter<br />
< 9 Betten handelt, unterliegen diese Betriebe nicht der amtlichen Statistik. Diese Urlaubsform<br />
bündelt die Angebote landwirtschaftlicher Betriebe und Familien im ländlichen Raum. Das besondere<br />
Angebot profitiert von der persönlichen Atmosphäre der bäuerlichen Gastgeber, der Nähe<br />
zur Landwirtschaft als Produzent und Vermarkter, den Tieren, der Fülle an Traditionen, Handwerkskunst,<br />
Brauchtum aber vor allem von einer Vielfalt attraktiver Erlebnis- und Freizeitaktivitäten<br />
wie u. a. Reiten, Lagerfeuerromantik oder Kneippsche Anwendungen im eigenen Betrieb. Der<br />
seit 1991 bestehende Branchenverband, die Landesarbeitsgemeinschaft „Ferien auf dem Lande<br />
in <strong>Thüringen</strong>“ e.V., fördert die Entwicklung und die Vermarktung der ländlichen Ferienangebote<br />
in <strong>Thüringen</strong>.<br />
2.4.9 Städtereisen<br />
Ohne Zweifel gehört der Städtetourismus zu den „STARS“ im Portfolio der Tourismussegmente.<br />
Vielfältige Untersuchungen (vgl. nachfolgende Grafik aus der Reiseanalyse 2000) bestätigen:<br />
Der Städtetourismus hat bereits heute unter allen Urlaubsformen einen Marktanteil von 10-11%.<br />
Vergleicht man die Entwicklung der deutschen Städte mit der Entwicklung des Inlandstourismus<br />
insgesamt, so zeigt sich, dass die 83 deutschen Großstädte ab 100.000 Einwohner am stärksten<br />
von dem seit Anfang der 90er Jahre wachsenden Inlandstourismus profitiert haben und zwar<br />
insbesondere von der zunehmenden Zahl der Kurzreisen. Während zwischen 1993 und 2003<br />
der deutschlandweite Zuwachs der Übernachtungszahlen bei 9% lag, konnten die deutschen<br />
Großstädte ab 100.000 Einwohner 33,2%, die Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern 7,6%<br />
Zuwachs verbuchen.<br />
Tabelle 7: Tourismusentwicklung aller 83 deutschen Großstädte mit über 100.000 Einwohnern<br />
1993: 53,3 Mio. Übernachtungen<br />
2003: 71,0 Mio. Übernachtungen<br />
Zuwachs: +33,2%<br />
Steigerung pro Jahr: ∅ +2,9%<br />
Marktanteil 2003: 22% (71,3 Mio. Übernachtungen von insgesamt 315,1 Mio.)<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Nicht nur die Einheimischen haben die deutschen Städte als attraktive Kurzreiseziele (wieder-)<br />
entdeckt. Von der zunehmenden Reiselust der ausländischen Gäste nach Deutschland konnten<br />
wiederum vor allem die großen Städte profitieren. Immerhin entfallen etwa 50% aller Übernachtungen<br />
ausländischer Gäste in Deutschland auf Städte mit über 100.000 Einwohnern. Und auch<br />
bei über der Hälfte der Urlaubsreisen der Europäer in Deutschland stand im Jahr 2000 ein Städtebesuch<br />
im Mittelpunkt. Dabei ist die Nachfrage nach Städtereisen in Verbindung mit Events<br />
am stärksten gewachsen, entsprechend hoch fielen die Zuwächse gegenüber dem Vorjahr aus<br />
(DZT-Marktforschung).<br />
Auf der folgenden Grafik ist das starke Wachstum der Städtereisen in Deutschland veranschaulicht.<br />
Das Wachstum in Bezug auf Thüringer Städte war jedoch überdurchschnittlich hoch und<br />
lag auch konstant über der Entwicklung des Thüringer Tourismus insgesamt.<br />
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