News 29.pub - Fritz-Leonhardt-Realschule
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Kolumne Schulleitung<br />
Sehr geehrte Eltern,<br />
wir befinden uns weit in der zweiten Hälfte des<br />
laufenden Schuljahres. Ihre Kinder haben zu Beginn<br />
des Monats Februar ihre Halbjahresinformationen<br />
– die Zehntklässler gar Zeugnisse – bekommen,<br />
eine Art „Kontoauszug“ mit dem jeweils aktuellen<br />
Leistungsstand in den verschiedenen Fächern<br />
und Fächerverbünden. Das ist ein Zeitpunkt,<br />
an dem viele Schüler die positive Bestätigung<br />
ihrer Anstrengungen erhalten. Manche<br />
Schüler jedoch stellen dann erst mit Erschrecken<br />
fest, dass sie bisher mit zu wenig Ernst oder Fleiß<br />
bei der Sache waren. Es wird also höchste Zeit,<br />
„Bilanz zu ziehen“ und Veränderungen einzuleiten.<br />
Ziffern haben hier – nicht nur im Jahr der Mathematik<br />
– eine stärkere Wirkung als verbale<br />
Rückmeldungen.<br />
„Zwischenbilanz ziehen“ und mit dem erarbeiteten<br />
Konzept abgleichen müssen wir auf allen Ebenen<br />
in der Schule: Der Kultusminister tut dies mit den<br />
Veränderungen, welche die Schularten in den<br />
letzten Jahren erfahren haben, die Eltern tun dies<br />
mit den Hoffnungen und eigenen Anstrengungen,<br />
was den Schulerfolg der Kinder angeht, Zwischenbilanz<br />
ziehen ist ein Ritual für uns Lehrer<br />
und Lehrerinnen. Doch vor der Bewertung muss<br />
die Übung stehen, und Üben braucht Zeit, manche<br />
Schüler mehr, für manche weniger; daher<br />
muss ein Großteil des Übens im Hausaufgabenbereich<br />
liegen.<br />
Wir stellen in der Schule fest, dass oft vorschnell<br />
gesagt wird: „Das kann ich nicht, das habe ich<br />
nicht verstanden. Das habe ich noch nicht gehabt,<br />
also muss ich mich auch nicht anstrengen.“ Statt<br />
nachzuschlagen oder im Unterricht eigenständig<br />
noch einmal nachzufragen, wird oft sehr schnell<br />
aufgegeben.<br />
Wo bleibt die Bereitschaft, sich länger mit einem<br />
Problem auseinander zu setzen, sich<br />
„durchzubeißen“ oder sich „die Zähne an einer<br />
Aufgabe auszubeißen“?<br />
Diese Selbstständigkeit zu fördern und hier Erfolgserlebnisse<br />
zu ermöglichen ist ein Ziel, das wir<br />
uns als zentrales pädagogisches Thema vorgenommen<br />
haben. Doch hier ist es wichtig, dass<br />
diese Schlüsselqualifikationen auch zu Hause gefördert<br />
und von Ihnen unterstützt werden. Wir<br />
müssen unseren Schülerinnen und Schülern Mut<br />
machen, damit sie Herausforderungen annehmen,<br />
an der Aufgabe wachsen und so ihr Selbstbewusstsein<br />
stärken.<br />
Mit dem „Zwischenbericht“ vom Februar muss<br />
man sich also auseinander setzen, das heißt, sich<br />
mit den Beteiligten zusammensetzen: Eltern mit<br />
ihren Kindern, Eltern mit den Lehrern ihrer Kinder,<br />
Schüler untereinander, und Lehrer mit den Schülern.<br />
Diese kontinuierliche Begleitung muss vom<br />
Prinzip der Hilfe und Unterstützung, aber eben<br />
auch von wirklicher Anstrengungsbereitschaft auf<br />
Seiten der Schülerinnen und Schüler geprägt<br />
sein. Denn nur dann, wenn man sich wirklich angestrengt<br />
hat, ist das Ergebnis Bestätigung und<br />
echtes Lob, auf das man mit Recht stolz sein<br />
kann. Die Schriftstellerin Marie von Ebner-<br />
Eschenbach hat dies so formuliert: Wer ans Ziel<br />
getragen wurde, darf nicht glauben, es erreicht zu<br />
haben.<br />
Schulerfolg hat jedoch auch damit zu tun, was<br />
junge Menschen von zu Hause mitbringen, ob sie<br />
bereit sind, sich Anforderungen zu stellen, ob sie<br />
sich einbringen und einbinden lassen. Und dies<br />
gilt nicht nur im akademischen Bereich, sondern<br />
genauso im sozialen Verband der Schulgemeinschaft.<br />
Neben den Unterrichtsfächern bietet die <strong>Fritz</strong>-<br />
<strong>Leonhardt</strong>-<strong>Realschule</strong> noch eine große Bandbreite<br />
an Erfahrungsfeldern für den Einzelnen und die<br />
Gruppe. Diese Ausgabe der <strong>News</strong> zeigt wieder<br />
ausgewählte Bereiche unseres Schulprofils, in<br />
denen über den Unterricht hinaus neue Lernfelder<br />
eröffnet werden. Viele Projekte fanden gerade in<br />
den letzten Wochen statt: Werkstattunterricht für<br />
Mädchen, Kochen für Jungen in der 6. Klasse,<br />
das Thema Wirtschaften – Verwalten – Recht für<br />
unsere Siebtklässler, die nun mit unternehmerischer<br />
Weitsicht jeweils drei Wochen lang den<br />
Pausenverkauf für die gesamte Schule organisieren<br />
müssen, das einwöchige Berufspraktikum in<br />
Klasse 9 und – als „Intensivkurs“ im sozialen Lernen<br />
– das Skischullandheim<br />
Zum Schluss noch ein kurzer Zwischenbericht zu<br />
unserem „Projekt“ Cafeteria: Laut Bauzeitenplan<br />
soll der Pavillon Ende April auch im Innenausbau<br />
fertig sein. In der Planung sind momentan die<br />
sächliche Ausstattung und der Außenbereich, der<br />
nicht zuletzt auch für die Grundschulkinder bald<br />
wieder „bespielbar“ sein soll. Diese Arbeiten, auch<br />
die Überdachung des Übergangs zur Albschule,<br />
sollen in den Pfingstferien vonstatten gehen. Einweihen<br />
wollen wir die Cafeteria dann beim Sommerfest<br />
im Juli.<br />
Zunächst darf ich jedoch allen schöne, erholsame<br />
Osterferien wünschen.<br />
2 <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-<strong>News</strong><br />
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