JAHRBUCH
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DIE COOLSTEN SEQUENZEN AUS DER OVGU<br />
FILM AB!<br />
Das unieigene Kurzfilmfestival „video-expo“ –<br />
Mediale Artikulationen und praxisorientierung<br />
mit Tradition<br />
Auf dem OVGU-Kurzfilmfestival werden alljährlich<br />
die besten acht Filme gezeigt, die im Rahmen der<br />
Vorlesung „Einführung in die Allgemeine Pädagogik“<br />
von Prof. Dr. Winfried Marotzki entstanden sind.<br />
Die Video-Expo wurde im Zuge der Entwicklung des<br />
Studiengangs „Computervisualistik“ der Fakultät für<br />
Informatik ins Leben gerufen. Es musste ein Angebot<br />
entwickelt werden, wie die Studierenden den<br />
Pädagogikteil ihres Studiums mit einer anspruchsvollen<br />
Art der Leistungserbringung abschließen<br />
können. Die Idee, die entwickelt wurde, bestand<br />
darin, dass Studierende der Computervisualistik<br />
später häufig professionell mit Bildern und mit<br />
bewegten Bildern arbeiten werden. Das heißt, sie<br />
müssen früh lernen, Sachverhalte audiovisuell zu<br />
artikulieren und Sachverhalte in Bild- und Filmsprachen<br />
zu übersetzen. So entstand das Konzept,<br />
das bis heute trägt: In der Vorlesung „Einführung<br />
in die Allgemeine Pädagogik“ werden die Studierenden<br />
theoretisch mit dem Themenspektrum des<br />
Faches vertraut gemacht. Sie können sich dann ein<br />
Gebiet bzw. ein Thema aussuchen und dazu einen<br />
circa 10-minütigen Film erstellen. Das Entscheidende:<br />
Es soll kein Dokumentarfilm sein, sondern ein<br />
Film, der eine Handlung, eine Narration, aufweist.<br />
Lerntheoretisch steht die Annahme dahinter, dass<br />
die Transformation in Geschichten das Lernen<br />
effektiviert. Theoretisch anspruchsvoll formuliert,<br />
handelt es sich bei diesem Konzept der Transformation<br />
in audiovisuell artikulierte Narrationen um eine<br />
Magdeburger Variante dessen, was international als<br />
„Performative Social Science“ diskutiert wird.<br />
54 <strong>JAHRBUCH</strong> 2012 <strong>JAHRBUCH</strong> 2012 55<br />
STUDIUM / LEHRE / WEITERBILDUNG /<br />
LEHRE UND PRAxIS<br />
FAKTEn zUR VIDEO-ExPO<br />
Die erste Video-Expo fand 1996 mit sechs Filmen und 60 zuschauern im Lehrgebäude der Steinernen<br />
Tischstraße statt. 2004 bekam die Veranstaltungsreihe einen deutlichen Schub dadurch, dass der Studiengang<br />
Medienbildung der Fakultät für Humanwissenschaften hinzukam und sich bald als tragende<br />
Säule dieser Veranstaltung erwies. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums im Jahre 2006 zog die Veranstaltung<br />
ins Opernhaus der Stadt Magdeburg um.<br />
Ein Film wird immer durch eine Gruppe von drei bis vier Studierenden erstellt. Im Durchschnitt bilden<br />
sich heute 18 bis 20 Gruppen, sodass 60 bis 80 Studierende ein dreiviertel Jahr lang an der Erstellung<br />
der Filme arbeiten. nicht alle Gruppen werden pünktlich fertig, sodass in der Regel 12 bis 14 Filme<br />
eingereicht werden, von denen die besten acht gezeigt werden. Eine zehnköpfige Jury aus Wissenschaftlern<br />
und Studierenden wählt diese acht aus und bestimmt die drei besten Filme. Diese werden an dem<br />
Abend mit dem goldenen, silbernen und bronzenen Känguru ausgezeichnet. Die Veranstaltung hat sich<br />
mittlerweile zum studentischen Event entwickelt, an dem gut 800 zuschauer teilnehmen. Die Veranstaltungsorganisation<br />
ging von Jahr zu Jahr immer mehr in die Hand der Studierenden und wurde mit dem<br />
Bereich „Projekt- und Wissensmanagement“ des Masterstudiengangs Medienbildung gekoppelt. Auch<br />
auf dieser Ebene findet also eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis statt. Insgesamt kann gesagt<br />
werden, dass die Integration von Vorlesung, audiovisueller Artikulation und Event hier funktioniert hat<br />
und gleichzeitig ein schönes Beispiel für die effektive Kooperation zweier Fakultäten darstellt.