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Katharina von Siena - Katholischer Deutscher Frauenbund

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Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />

S e i t e | 43<br />

den Kreis der geweihten Amtsträger aufzunehmen - zumal es im<br />

Miteinander der pastoralen Dienste bereits männliche, verheiratete Diakone<br />

gibt. Nötig ist daher in jedem Fall die präzise Erarbeitung eines<br />

Amtsprofils, insbesondere des Diakonenamtes, und die Zuordnung der<br />

verschiedenen haupt- und ehrenamtlichen Dienste. Jedes Amt steht dabei<br />

immer im Dienst des Volkes Gottes (Lumen Gentium 28). Das Gesicht einer<br />

dienenden Kirche kennt den Klerikerstand nicht als übergeordnete Instanz<br />

über die Laien, sondern als ein Glied am Leibe Christi. Durch die Teilhabe<br />

<strong>von</strong> Frauen am klerikalen Amt erweitern sich die Möglichkeiten der Kirche,<br />

ihren diakonalen Auftrag im Volk Gottes zu verwirklichen. Allerdings:<br />

Allein durch die Teilnahme der Frauen am Amt werden nicht alle angesprochenen<br />

Probleme gelöst; und Frauen sind auch nicht „die besseren<br />

Diakone“!<br />

Forderung nach Gleichberechtigung auch in der Kirche?<br />

Sicherlich, die Frage nach dem Diakonat für Frauen ist untrennbar<br />

verbunden mit der Tatsache, daß Frauen in der Gesellschaft zunehmend<br />

gleichberechtigt sind; in der Kirche aber fällt Gleichberechtigung um so<br />

deutlicher auf. Die Forderung nach einem gleichberechtigten Zugang der<br />

Frauen zu einem kirchlichen Amt ist jedoch zunächst immer auf die Heilige<br />

Schrift und die Tradition verwiesen. Da es - zumindest in der westlichen<br />

Kirche - seit über 1000 Jahren keine Diakoninnen mehr gibt, könnte die<br />

Frage nach dem Diakoninnenamt hier schon negativ beantwortet sein. Ein<br />

Blick auf die theologische Begründung für die Ablehnung der Frau im Amt<br />

zeigt jedoch, daß es sich lohnt, überlieferte Argumente kritisch zu<br />

betrachten. Der große Thomas <strong>von</strong> Aquin zum Beispiel hat Gründe und<br />

Voraussetzungen angeführt (die Frau ist dem Mann biologisch<br />

untergeordnet), die heute sowohl anthropologisch als auch theologisch als<br />

falsch erwiesen sind (vgl. Gen 1,27). Papst Johannes XXIII. hat die Lösung<br />

der Frauenfrage in der Kirche zu einem „Zeichen der Zeit“ erklärt und ihr<br />

damit einen theologischen Rang zugeordnet: Es ist für das Heil der<br />

Menschen und für das Durchscheinen der Gnade Gottes nicht gleichgültig,<br />

wie die Kirche sich in dieser Frage verhält.

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