Katharina von Siena - Katholischer Deutscher Frauenbund
Katharina von Siena - Katholischer Deutscher Frauenbund
Katharina von Siena - Katholischer Deutscher Frauenbund
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Erster Tag<br />
der Diakonin<br />
<strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong><br />
Arbeitshilfe zum Tag der Diakonin
IMPRESSUM<br />
Herausgegeben <strong>von</strong> der Theologischen Kommission des<br />
Katholischen Deutschen <strong>Frauenbund</strong>es,<br />
Köln<br />
Redaktion: Gabriele Miller<br />
Diese Arbeitshilfe ist Eigentum des Katholischen Deutschen<br />
<strong>Frauenbund</strong>es. Fotokopien sind nur zum internen Gebrauch<br />
gestattet. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Bezug zum Preis <strong>von</strong> DM 5,00 bei der<br />
Bundeszentrale des Katholischen Deutschen <strong>Frauenbund</strong>es,<br />
Kaesenstr. 18, 50677 Köln,<br />
Tel.: 0221/ 31 49 30, Fax: 0221/ 32 29 54<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998
INHALT<br />
Vorwort<br />
Ursula Hansen<br />
Tag der Diakonin<br />
Stefanie Spendel<br />
Wie man einen Papst überredet<br />
Lebenslauf der Hl. <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong><br />
Gabriele Miller<br />
Streiflichter aus Briefen und Augenzeugenberichten<br />
Gabriele Miller<br />
Gebete der Hl. <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong><br />
Gabriele Miller<br />
Situationen aus dem Leben der Heiligen<br />
Gabriele Miller<br />
Lichterkette - Vorschlag für eine Aktion<br />
Stefanie Spendel<br />
Gabriele Miller<br />
Kirche braucht Diakoninnen -<br />
Plakat zum Tag der Diakonin<br />
Gottesdienst zum Tag der Hl. <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong><br />
Gabriele Miller<br />
Dokumentation des Internationalen Fachkongresses<br />
zum Diakonat der Frau<br />
Das Diakoninnenbuch<br />
Resolution des Kongresses<br />
Stefanie Spendel<br />
Frauen als Diakoninnen?<br />
Marlies Mittler-Holzem u.a.<br />
Literaturliste<br />
Liste der Mitarbeiterinnen<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 1
VORWORT<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 2<br />
Der Katholische Deutsche <strong>Frauenbund</strong> hat 1997 - angeregt durch die<br />
Ergebnisse und Beschlüsse des Internationalen Diakonatskongresses<br />
in Stuttgart/Hohenheim - den 29. April, den Festtag der heiligen<br />
<strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>, zum Tag der Diakonin erklärt.<br />
Heute laden wir dazu ein, anhand der vorgelegten Arbeitshilfe diesen<br />
Tag im Sinne eines Votums für den Diakonat <strong>von</strong> Frauen zu gestalten.<br />
Biografische Notizen zum Leben der heiligen <strong>Katharina</strong>, Gebete,<br />
Gottesdienstvorschläge, theologische Überlegungen und die entsprechenden<br />
Gedanken des KDFB zum Tag der Diakonin sind erste<br />
Anregungen zum eigenen Tun.<br />
Um Vernetzung herzustellen zwischen denen, die das gleiche Anliegen<br />
verbindet, möchten wir Sie bitten, uns eigene Materialien<br />
zuzusenden, die wir bündeln und als Erweiterung dieser Arbeitshilfe<br />
anderen Interessierten zugänglich machen können. Ihre Ideen,<br />
Konzepte, Texte, Lieder, Bilder sind uns willkommen. Für Ihre Arbeit<br />
danken wir Ihnen schon jetzt herzlich.<br />
Der Katholische Deutsche <strong>Frauenbund</strong> ist schon lange Anwalt des<br />
Diakonats <strong>von</strong> Frauen. Wir fühlen uns unseren Vorgängerinnen in<br />
diesem Bestreben verpflichtet: Die Frage nach dem Diakonat <strong>von</strong><br />
Frauen ist ein Zeichen der Zeit, das heißt ein Zeichen des Wirkens<br />
Gottes heute in unserer Welt. Wir wissen uns in dieser Frage verbunden<br />
mit allen, denen das Thema „Frauen sind Kirche“ dringendes<br />
Anliegen ist.<br />
Dr. Ursula Hansen<br />
Präsidentin
TAG DER DIAKONIN<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 3<br />
Der Katholische Deutsche <strong>Frauenbund</strong> gehört zu den Verbänden, die schon<br />
seit Jahrzehnten den Diakonat für Frauen fordern. Der <strong>Frauenbund</strong> war auch<br />
Mitträger des Kongresses in Stuttgart-Hohenheim vom 1.-4. April 1997:<br />
„Diakonat – ein Amt für Frauen in der Kirche – ein frauengerechtes Amt?“<br />
Um der langjährigen Willensbildung im KDFB Nachdruck zu verleihen und<br />
den Kongreß mit allen Diskussionen und Gesprächen davor und danach<br />
nicht im Sand verlaufen zu lassen, hat das Präsidium des KDFB am 19.<br />
September 1997 einen Beschluß gefaßt. Als konkretes Ergebnis der<br />
Überlegungen um den Diakonatskongreß wurde der Festtag der heiligen<br />
<strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>, der 29. April, zum Tag der Diakonin erklärt. Diese<br />
Proklamation ist eine Art Selbstverpflichtung, am Thema zu bleiben und<br />
nicht locker zu lassen, bis der Diakonat für Frauen eingerichtet ist.<br />
Der KDFB wählte <strong>Katharina</strong> nicht nur, weil sie <strong>von</strong> Papst Paul VI. am 4.<br />
Oktober 1970 zur Kirchenlehrerin erhoben worden ist. Es wurde ihr damit<br />
eine ausgezeichnete Stellung als bedeutende Frau in der Kirche eingeräumt;<br />
ihr Wirken wurde als vorbildhaft auf die Gestaltung und das Neu-Werden<br />
<strong>von</strong> Kirche formuliert. Diese Auszeichnung ist zweifellos bedeutsam und<br />
kann <strong>von</strong> uns nur unterstrichen werden. Ausgewählt aber hat der KDFB<br />
<strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>, weil ihr Leben und Tun ein geradezu klassisches Bild,<br />
um nicht zu sagen: das Profil einer Diakonin, umreißt. Wir haben fünf<br />
Gründe in ihrer Biographie gefunden:<br />
Sie hat durch ihr karitatives Tun in der Pflege <strong>von</strong> Pestkranken, in der<br />
menschlichen und spirituellen Begleitung <strong>von</strong> Gefangenen bis zu deren<br />
Hinrichtung ihren Glauben tatkräftig erwiesen.<br />
Sie hat in ihrem Predigtdienst das Evangelium ausgelegt für die Menschen<br />
ihrer Zeit und so ihren Glauben als Fundament ihrer Hoffnung bekundet.<br />
Sie hat in ihrem kirchenpolitischen Engagement zur inneren Reform der<br />
Kirche entscheidend beigetragen.<br />
Sie hat mit ihrem bewundernswerten Mut in konsequentem Friedensdienst<br />
verfeindete Parteien miteinander versöhnen können und so zu Gerechtigkeit<br />
und zu Menschlichkeit in der Welt beigetragen.
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 4<br />
Sie hat sich als Frau <strong>von</strong> Gott ermächtigt gefühlt, trotz ihrer gesellschaftlich<br />
und kirchlich als niedrig eingestuften Stellung das Wort zu erheben und das<br />
zu sagen, wozu sie sich berufen fühlte.<br />
Von daher ist <strong>Katharina</strong> in vielfältiger Weise Vorbild für ein diakonisches<br />
Tun <strong>von</strong> Frauen in der Kirche heute.<br />
In der Proklamation des 29. April zum „Tag der Diakonin“ bezieht sich der<br />
KDFB auf Geist und Buchstaben des Zweiten Vatikanischen Konzils. In der<br />
Pastoralen Konstitution über die Kirche in der Welt <strong>von</strong> heute („Gaudium et<br />
spes“) hat das Konzil dogmatisch festgestellt, daß Kirche und Welt die<br />
Kraft haben, sich gegenseitig zu erschließen. Damit ist der Weltdienst <strong>von</strong><br />
Christinnen und Christen zugleich auch als Heilsdienst an der Kirche<br />
gefordert.<br />
Zum zweiten bestimmte das Konzil in seiner Dogmatischen Konstitution<br />
über die Kirche „Lumen gentium“, daß die Kirche als Sakrament den<br />
Auftrag hat, der Welt zu dienen, und zwar in zweifacher Hinsicht. Sie soll<br />
der Welt die Augen öffnen für ihre Gottesbezogenheit und zugleich sich<br />
engagieren für ein Leben in Einheit, Gerechtigkeit und Frieden.<br />
Bei der Diskussion um den „Tag der Diakonin“ kamen viele Ideen <strong>von</strong> den<br />
Präsidiumsmitgliedern. So war zum Beispiel die Rede <strong>von</strong> Wallfahrten und<br />
Lichterprozessionen, <strong>von</strong> Wortgottesdiensten und auch <strong>von</strong> Nachfragen bei<br />
den Bischöfen, was aus den verschiedenen Eingaben und Voten zum<br />
Diakonat der Frau in der Zwischenzeit geworden ist. Besonders<br />
hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auf das Votum der Würzburger<br />
Synode und auf das Votum des Internationalen Diakonatskongresses in<br />
Stuttgart. Die Frauen auf Zweigvereins-, Diözesan- und Bundesebene<br />
werden darüber hinaus ermutigt, weitere Ideen zu entwickeln, das Thema<br />
lebendig zu halten. Der KDFB wird jeweils am 29. April die Aktionen und<br />
Äußerungen zum Diakonat <strong>von</strong> Frauen bundesweit bündeln und in diesem<br />
Zusammenhang die Verantwortlichen befragen, was aus den diversen<br />
Anfragen, Resolutionen und Konzepten zum Diakonat <strong>von</strong> Frauen<br />
geworden ist. Er wird dieses tun unter dem Schutz und im Vertrauen auf die<br />
Fürsprache der heiligen <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>. Auf diese Weise gibt der<br />
Katholische Deutsche <strong>Frauenbund</strong> der Willensbildung seiner Mitglieder<br />
Ausdruck, den Diakonat <strong>von</strong> Frauen endlich dort zu verwirklichen, wo er<br />
möglich ist, wie es die Diözesanvorsitzende des <strong>Frauenbund</strong>es Berlin,<br />
Hanna-Renate Laurien, formuliert hat: „Ich fordere nüchtern und deutlich
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 5<br />
ein, daß endlich das Mögliche getan wird. … Ist es <strong>von</strong> Gott, wird es<br />
kommen, ist es nicht <strong>von</strong> Gott, wird es nicht kommen.“<br />
Die Einrichtung des Diakonates für Frauen wäre ein unübersehbares<br />
Zeichen dafür, daß die Kirche die Gleichrangigkeit und Gleichwertigkeit<br />
<strong>von</strong> Frauen sowohl in der Welt – wo es ihr schon kein Problem mehr ist –<br />
als auch in der Kirche als gegeben ansieht. Damit wäre deutlich, daß Frauen<br />
und Männer für die Kirche sowohl in der Schöpfungs als auch in der<br />
Gnadenordnung gleich sind. Dieses Zeichen steht noch aus und ist dringend<br />
<strong>von</strong>nöten. Nur so kann die Kirche glaubwürdig und überzeugend <strong>von</strong> Gott<br />
als dem Schöpfer reden, der Frauen und Männer nach seinem Ebenbild<br />
erschaffen hat.<br />
Stefanie Spendel
WIE MAN EINEN PAPST ÜBERREDET<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 6<br />
Im Meßbuch steht über sie: <strong>Katharina</strong> ist eine aufregende und rätselhafte<br />
Heiligengestalt - doch das könnte man im Grunde <strong>von</strong> allen Heiligen sagen.<br />
Sie wurde 1347 in <strong>Siena</strong> als 24. bzw. 25. Kind (es waren Zwillinge) des<br />
Färbermeisters Jakob Benincasa und seiner Frau Lapa geboren. Schon mit<br />
sieben Jahren hatte sie ihre erste mystische Christusbegegnung, und sie<br />
faßte den Entschluß, unverheiratet zu bleiben und ganz ihren Mitmenschen<br />
zu dienen.<br />
Als Caterina (so ihr italienischer Name) zwölf Jahre alt war, mußte sie sich<br />
entschieden gegen die Pläne ihres Vaters und nicht zuletzt ihrer Mutter<br />
wehren; sie hatten einen Mann für sie ausgesucht und wollten sie<br />
verheiraten. Ihren Ungehorsam versuchte <strong>Katharina</strong> dadurch auszugleichen,<br />
daß sie zu Hause den Platz der Magd einnahm. Die Mutter hatte in ihrem<br />
Ärger die bisherige Magd weggeschickt, um <strong>Katharina</strong> zu bestrafen. In<br />
dieser Zeit hat <strong>Katharina</strong> gelernt, sich in ihr eigenes Inneres<br />
zurückzuziehen, wo niemand sie stören konnte.<br />
Mit 18 Jahren (1365) trat <strong>Katharina</strong> in den Dritten Orden der<br />
Dominikanerinnen ein, das heißt: Sie war eine Art Klosterfrau, lebte aber zu<br />
Hause im Kontakt mit einer Gruppe <strong>von</strong> Gleichgesinnten, die sich um ihr<br />
geistliches und leibliches Wohl sorgte. So konnte <strong>Katharina</strong> sich frei<br />
bewegen und konnte später ihre vielen Kontakte zu wichtigen<br />
Persönlichkeiten aufnehmen. Vor allem aber widmete sich <strong>Katharina</strong> dem<br />
Dienst der Kranken und Armen. Daneben hat sie sich harte Bußwerke<br />
auferlegt; sie trug einen mit eisernen Stacheln besetzten Gürtel, aß kaum<br />
etwas (angeblich aß sie jahrelang überhaupt nichts), sie schlief auf dem<br />
bloßen Boden und betete viel.<br />
Es ist nicht verwunderlich, daß diese Frau nicht nur Anerkennung, sondern<br />
auch Mißbilligung erntete. Sie erregte auch Aufsehen bei den<br />
Dominikanern, obwohl sie nur dem Dritten Orden angehörte. Auf dem<br />
Generalkapitel des Ordens in Florenz an Pfingsten 1374 mußte sie sich ihres<br />
religiösen Verhaltens wegen verteidigen - was ihr auch mit Erfolg gelang.<br />
Im gleichen Jahr, dem Pestjahr, pflegte sie Kranke und erkrankte dabei<br />
selber.<br />
War sie nur eine übereifrige Nonne? Doch sie ist schwer in ein Schema zu<br />
bringen. Obwohl sie lange Zeit nicht lesen und schreiben konnte und<br />
keinerlei Schulbildung besaß, hat sie später an die 400 Briefe geschrieben,
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 7<br />
wahrscheinlich unter Mithilfe <strong>von</strong> Schreibern, und dazu ein mystisches<br />
Buch über den Weg des Menschen zu Gott („Gespräch <strong>von</strong> Gottes<br />
Vorsehung“). All diese Schriften sind Meisterwerke der italienischen<br />
Sprache und verraten scharfen Verstand und ein glühendes Herz.<br />
Die kleine Nonne hat sich in die große Politik eingemischt. Sie hat<br />
zwischen streitenden Parteien ihrer Heimatstadt vermittelt. Zwischen den<br />
mächtigen Städten in Oberitalien, die gegeneinander zu Felde zogen, hat sie<br />
Frieden zu stiften versucht. Sie hat den Judenhaß ihrer Landsleute<br />
bekämpft. Fürsten wandten sich in privaten und öffentlichen<br />
Angelegenheiten an sie um Rat. In einer zerstrittenen Welt arbeitete sie für<br />
den Frieden und wurde so allmählich zur einflußreichen Beraterin <strong>von</strong><br />
weltlichen und kirchlichen Großen, zu einer Macht, mit der man rechnen<br />
konnte und rechnen mußte.<br />
Im Jahre 1376 reiste <strong>Katharina</strong> mit ihrem Beichtvater und einigen Getreuen<br />
nach Avignon. Dort hatten sich seit Jahrzehnten die Päpste unter dem<br />
Einfluß des Französischen Königs festhalten lassen. <strong>Katharina</strong> beschwor<br />
und bestärkte Papst Gregor XI. nach Rom zurückzukehren. Zuvor schon<br />
hatte sie sich in Briefen an ihn gewandt. Es hatte sich herumgesprochen, der<br />
Papst wolle, unterstützt <strong>von</strong> französischen Truppen, gegen Florenz zu Felde<br />
ziehen. Es ging bei der Auseinandersetzung um das Gebiet, das zum<br />
Kirchenstaat gehörte. Voll Entsetzen schrieb <strong>Katharina</strong> in einem Brief an<br />
den Papst: „Es stimmt, Heiliger Vater, Ihr könnt sagen, es ist meine Pflicht,<br />
die Besitzungen der Kirche wiederzuerobern. Aber das Kostbarste muß man<br />
mit noch größerer Sorge bewahren, und das ist das Heil der Menschen.<br />
Kämpft nicht mit Waffen, sondern mit Güte, Liebe und Frieden! Vertreibt<br />
den Haß durch das Gute. Ihr seid weit mehr verpflichtet, die Seelen der<br />
Menschen wiederzugewinnen als die Herrschaft über Florenz. Das<br />
Vermögen der armen Leute verschwendet Ihr für Soldaten. Erneuert lieber<br />
die Kirche, indem Ihr gute Priester und Bischöfe einsetzt.“<br />
Drei Monate lang blieb <strong>Katharina</strong> in Avignon. Immer wieder redete sie mit<br />
Gregor XI. und bestärkte ihn, so daß er im Januar 1377 in Rom einzog. Die<br />
Sorge um die Kirche ließ <strong>Katharina</strong> jedoch nicht zur Ruhe kommen. Sie<br />
schrieb an den Papst: „Reißt aus dem Garten der Kirche die verfaulten<br />
Bäume aus, die <strong>von</strong> Schmutz, Habgier und Eitelkeit strotzen. Ich meine die<br />
schlechten Hirten und Vorgesetzen, die den Garten vergiften und verfaulen<br />
lassen. Setzt gute Hirten ein, die ein christliches Leben führen, denn in<br />
solchen Dingen beobachten Euch die Laien ganz genau.“
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 8<br />
Als Papst Gregor XI. nach Rom zurückgekehrt bald darauf starb, gab es<br />
eine Doppelwahl. Die Kardinäle konnten sich nicht einigen. Die Franzosen<br />
wollten ihren Einfluß wiedergewinnen. Also wurden zwei Kandidaten zum<br />
Papst gewählt. <strong>Katharina</strong> setzte sich alsbald für Urban VI. als Nachfolger<br />
Gregors XI. und damit rechtmäßigen Papst ein und schrieb an Kardinäle, an<br />
den König <strong>von</strong> Frankreich und die Königin <strong>von</strong> Neapel engagierte Briefe.<br />
Urban VI. bat sie, nach Rom zu kommen. 1378 siedelte sie nach dort über<br />
und verzehrte sich in Gebet und Leiden, in Sorge um die Einheit der Kirche<br />
und um ihre Mitschwestern. 1380 ist sie mit nur 33 Jahren in Rom<br />
gestorben und in der Kirche S. Maria sopra Minerva begraben. 1461 wurde<br />
sie heiliggesprochen; 1861 zur Patronin Roms erklärt und 1939 (zusammen<br />
mit Franz <strong>von</strong> Assisi) zur Patronin Italiens erhoben. Papst Paul VI. ernannte<br />
sie 1970 zusammen mit Teresa <strong>von</strong> Avila zur Kirchenlehrerin.<br />
Eine bemerkenswerte Frau, eine junge ungebildete Nonne setzt sich in einer<br />
Männerwelt durch, bei Fürsten und Königen, Kardinälen und Päpsten, die<br />
zum Hochadel Europas gehörten und mit allen Wassern gewaschen waren.<br />
Doch sie wurde ernst genommen; obwohl sie klein und unscheinbar war und<br />
ein <strong>von</strong> Pockennarben entstelltes Gesicht hatte. Wenn sie auftrat, war sie<br />
zunächst Ziel des Spotts, doch wenn sie zu reden anfing, verstummten alle<br />
und suchten <strong>von</strong> da an ihren Rat.<br />
Das folgende Zitat <strong>von</strong> ihr scheint typisch für sie: „Jeder hat ein besonderes<br />
Talent als Geschenk bekommen, und alle sind verpflichtet, einander zu<br />
Hilfe zu kommen, um sich so das zu verschaffen, was sie nötig haben.“<br />
Gabriele Miller
STREIFLICHTER<br />
Schon zu Lebzeiten begann <strong>Katharina</strong> über sich hinaus-<br />
zuwachsen, hineinzuwirken in ihren Orden, weit über ihr<br />
heimatliches Umfeld hinaus, in das kirchenpolitische und<br />
innerkirchliche Geschehen ihrer so bewegten Zeit.<br />
* * * * *<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 9<br />
Mit sieben Jahren hatte <strong>Katharina</strong> ihre erst mystische<br />
Christusbegegnung. Sie war mit ihrem wenig älteren<br />
Bruder Stefan auf dem Heimweg. Da sah sie über der<br />
Dominikanerkirche Christus, als Bischof gekleidet, mit<br />
der Tiara gekrönt, <strong>von</strong> Himmelsglanz umstrahlt, <strong>von</strong><br />
Heiligen umgeben. Christus sah sie an und segnete sie.<br />
„Was machst du da?“ fragte der Bruder. Sie machte gar<br />
nichts; sie empfing ein Geschenk.<br />
* * * * *<br />
Als die Eltern für die 12-jährige einen geeigneten Ehemann<br />
suchten, und <strong>Katharina</strong> das rundweg ablehnte, kam es zu heftigen<br />
Auseinandersetzungen zwischen Mutter und Tochter. Da schnitt<br />
sich <strong>Katharina</strong> die Haare ab und band sich ein Tuch um ihren<br />
Kahlkopf. Doch die Mutter beruhigte sich: die Haare würden schon<br />
wieder wachsen! So eine Tochter paßte nicht in das Schema einer<br />
frommen Familie. Der Kontakt zwischen Mutter und Tochter riß<br />
zwar nicht ab. Doch als die 80-jährige Mutter nach <strong>Katharina</strong>s Tod<br />
<strong>von</strong> Rom nach <strong>Siena</strong> zurückwanderte, soll sie gesagt haben: „Ich<br />
kann sie nicht verstehen.“<br />
* * * * *<br />
Als junges Mädchen dachte <strong>Katharina</strong> daran, Männer-<br />
kleider anzuziehen und so verkleidet in ein Männer-<br />
kloster einzutreten, zu studieren und dann zu predigen.<br />
* * * * *<br />
Immer wieder wird <strong>von</strong> <strong>Katharina</strong>s Visionen berichtet,<br />
ihren Entrückungen, bei denen sie das Bewußtsein verlor.<br />
Und nachgefragt, was sie sehe und erlebe, sagt sie: „Ich<br />
kann es nicht verantworten, mit unzulänglichen Worten<br />
über das zu reden, was ich gesehen habe.“<br />
* * * * *
Mit 18 Jahren trat <strong>Katharina</strong> in den Dritten Orden des<br />
heiligen Dominikus ein. Von einer Vision, die ihr da<br />
widerfahren ist, berichtet sie. Christus habe zu ihr gesagt:<br />
„Geh hinaus! Geh, da<strong>von</strong> hängt das Heil vieler ab. Du<br />
wirst nicht mehr die Lebensweise wie bisher führen. Du<br />
wirst unter der großen Menge leben, indem du die Ehre<br />
meines Namens vor die Laien, wie die Kleriker und<br />
Ordensleute trägst. Ich werde dich den Päpsten vorstel-<br />
len, die meine Kirche leiten. Dann will ich mit dem, was<br />
schwach ist, den Stolz der Starken zunichte machen.“<br />
* * * * *<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 10<br />
<strong>Katharina</strong> sammelte einen Kreis um sich, ohne Satzung.<br />
Auch ihre Mutter gehörte offenbar dazu. Nach ihrem Tod<br />
löste sich der Kreis auf. Die meisten traten in ein Kloster<br />
ein.<br />
* * * * *<br />
<strong>Katharina</strong> versuchte auf verschiedenen Ebenen Frieden<br />
zu stiften. Italienische Städte hatten sich verfeindet – das<br />
Volk stellte sich gegen den Adel und umgekehrt – Städte<br />
standen auf gegen päpstliche Söldnerheere – der<br />
Kirchenstaat gegen Florenz – Familienfeindschaften in<br />
<strong>Siena</strong>…<br />
<strong>Katharina</strong>s Wahlspruch: „Allein durch den Frieden ist der<br />
Krieg zu besiegen.“<br />
* * * * *<br />
<strong>Katharina</strong>s Beichtvater, Raimund <strong>von</strong> Capua, gesteht:<br />
„Von <strong>Katharina</strong> strömte, ich weiß nicht was für eine<br />
Kraft aus, nicht nur <strong>von</strong> dem, was sie sagte, sondern <strong>von</strong><br />
ihrem ganzen Wesen.“<br />
* * * * *<br />
Erneuerung der Kirche – das war <strong>Katharina</strong>s großes Ziel. Hier<br />
nimmt sie kein Blatt vor den Mund. „Selten geht die Verwirrung in<br />
der Kirche vom Volk aus, meist liegt die Schuld am unheilvollen<br />
Geschehen bei den Geistlichen.“<br />
„Die Hirten tun, als sähen sie nichts. Weißt du warum? Weil die<br />
Wurzel der Eigensucht in ihnen lebendig ist. Sie scheuen sich, zu
ügen, weil sie selbst an den gleichen Mängeln kranken oder an<br />
noch schlimmeren.“<br />
„Zu Schmarotzern und Blutsaugern sind sie geworden an den<br />
Seelen, statt zu Bekehrern. Alles wegen ihrer Selbstsucht, die Stolz,<br />
Wollust, Habsucht, Unkeuschheit des Leibes und der Seele<br />
erzeugt.“<br />
„Die Kleriker strömen keine Düfte, sondern Gestank aus.“<br />
Doch bei all dieser harten Anklage ist <strong>Katharina</strong>s Bekenntnis der<br />
eigenen Mitschuld so ausgeprägt, daß es ihrem Beichtvater<br />
Raimund <strong>von</strong> Capua unverständlich wurde.<br />
<strong>Katharina</strong> ist der Ansicht, wenn der Feuersturm ihrer Seele stärker<br />
gewesen wäre, hätte er auf andere überspringen müssen.<br />
* * * * *<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 11<br />
Im Jahr 1375 schrieb <strong>Katharina</strong> an den päpstlichen Nun-<br />
tius in der Toscana: „Ich sage nicht, die Braut Christi sei<br />
selbst angegriffen. Sie wird auch in Zukunft blühen, das<br />
ist mein Glaube. Aber es ist notwendig, sie bis zu den<br />
Fundamenten zu reinigen, wenn sie wieder blühen soll.<br />
Diese Grundreinigung und nichts anderes sollt Ihr<br />
anstreben.“<br />
* * * * *<br />
An Papst Gregor XI. schreibt sie: „Alles friedlich vertuschen zu<br />
wollen ist grausamer als alles andere. Wenn man eine Wunde nicht<br />
mit Feuer und Eisen schneidet und brennt, und nur Salbe darauf<br />
streicht, hält sie nicht, sondern vergiftet alles und bringt oft genug<br />
den Tod.“<br />
<strong>Katharina</strong> hat dem Papst gegenüber nicht die Haltung<br />
einer Befehlsempfängerin, sondern die einer ehrlichen<br />
Gesprächspartnerin eingenommen. „Kehre zurück nach<br />
Rom, da gehörst du hin“, schreibt sie ihm. Und: „Wartet<br />
nicht auf die Zeit, denn die Zeit wartet nicht auf Euch.“<br />
* * * * *<br />
Die Verzögerungstaktik Gregors XI. weckte in <strong>Katharina</strong><br />
Ungeduld. Mit ihrem Beichtvater und einigen Getreuen macht sie<br />
sich auf den Weg nach Avignon, zuerst zu Fuß und dann zu Schiff.<br />
Drei Wochen war die Gruppe unterwegs. In Avignon lösten die
Ankommenden große Überraschung aus. Man hatte schon <strong>von</strong> der<br />
unerschrockenen Nonne gehört. Doch Überraschung war auch auf<br />
<strong>Katharina</strong>s Seite, nämlich über den großen Luxus am päpstlichen<br />
Hof! Doch <strong>Katharina</strong> wußte sich zu benehmen. Schließlich mußte<br />
der Papst <strong>Katharina</strong> empfangen. Raimund <strong>von</strong> Capua fungierte als<br />
Dolmetscher; der Papst sprach französisch, <strong>Katharina</strong> italienisch,<br />
als sprach Raimund mit dem Papst lateinisch. Von Raimund besit-<br />
zen wir einen Bericht. Der Papst habe <strong>Katharina</strong> gefragt, wie sie<br />
denn zu ihrem harten Urteil komme, wo sie doch erst seit ein paar<br />
Tagen in Avignon sei. Raimund schreibt:<br />
„<strong>Katharina</strong>, die bis dahin klein und unscheinbar dagestanden war,<br />
richtete sich unversehens auf – mir fiel plötzlich die Würde an ihr<br />
auf – und mit fester Stimme erwiderte sie: Ich bekenne furchtlos, da<br />
es um die Ehre des allmächtigen Gottes geht, daß die Sünden des<br />
päpstlichen Hofes bis nach <strong>Siena</strong> stinken, <strong>von</strong> wo ich komme, und<br />
mir schon dort mehr Ekel einjagen als den Leuten hier, die sich mit<br />
ihnen besudelt haben und sich noch jeden Tag weiter besudeln!<br />
Während der Papst verstummte, geriet ich vor Staunen außer mich;<br />
in einem fort mußte ich in meinem Herzen erwägen, mit welchem<br />
Freimut <strong>Katharina</strong> dem höchsten Priester der Kirche geantwortet<br />
hatte. Ich habe das nie vergessen.“<br />
* * * * *<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 12<br />
Der Papst war sichtlich beeindruckt und wußte den<br />
Argumenten <strong>Katharina</strong>s nichts entgegenzusetzen. Der<br />
Zauderer mußte <strong>Katharina</strong> gehorchen. Er schiffte sich ein<br />
und kam 1377 im Januar in Rom an.<br />
* * * * *<br />
Der Bogen spannt sich <strong>von</strong> den Anfängen der Kirche bis zu uns<br />
heute, <strong>von</strong> dem in der Versammlung zum Schweigen verurteilten<br />
Weibe (Paulus in 1 Kor 14,33b-35) bis zu der als Kirchenlehrerin<br />
verehrten Frau (Papst Paul VI. 1970).<br />
aus Briefausschnitten und Augenzeugenberichten<br />
zusammengestellt <strong>von</strong><br />
Gabriele Miller
GEBETE DER Hl. KATHARINA<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 13<br />
Die Gebete <strong>von</strong> <strong>Katharina</strong> sind keine literarischen Erzeugnisse, sondern<br />
Mitschriften ihrer Anhänger, aufgezeichnet, während <strong>Katharina</strong> betete. Sie<br />
hielten fest, was <strong>Katharina</strong> im Zustand der Entrückung äußerte. Von<br />
Bartholomeo di Domenico, der in Rom ihr Beichtvater war, wissen wir, daß<br />
<strong>Katharina</strong> nach Empfang der Kommunion den Gebrauch ihrer äußeren<br />
Sinne verlor. In solcher Entrückung brachte sie, wenn sie mit Gott sprach,<br />
tiefe und ganz hingegebene Gebete und Bitten mit klarer Stimme hervor.<br />
Die Umstehenden wurden oft zu Tränen gerührt und haben die Gebete zum<br />
großen Teil Wort für Wort festgehalten.<br />
Diese Gebete, intensive Gespräche mit Gott, sind Hintergrund und Basis für<br />
das politische Engagement <strong>Katharina</strong>s, auch für ihre harte Kirchenkritik,<br />
bei der es ihr um nichts anderes ging als um die Erneuerung der Kirche.<br />
Im folgenden sind aus den vielen überlieferten Gebeten einige wenige<br />
ausgewählt.<br />
O ewige Wahrheit, du sprichst die Wahrheit, wenn sie deine Wohltaten<br />
betrachten würden und ständig im Gedächtnis behielten, würden sie <strong>von</strong> der<br />
Süße deiner starken Liebe angezogen und mit ängstlichem Verlangen hinter<br />
dem Duft deiner übergroßen Wonne hereilen (kurze Pause). Warum halten<br />
sie das Gedächtnis deiner Wohltaten nicht fest? Du sagst mit Recht, o ewige<br />
Liebe, weil sie ihr Gedächtnis mit der Eigenliebe besetzt halten und<br />
deswegen keine Kenntnis deiner Wohltaten haben können. Ich habe<br />
gesündigt, Herr, erbarme dich meiner!<br />
* * * * *<br />
Die rechte Antwort, die der Mensch auf die Liebe Gottes geben kann,<br />
besteht in der Liebe zum Nächsten. Daher willst du, daß ich auch meinen<br />
Nächsten aus freier Zuneigung liebe und ihm diene. Ich soll ihm nach<br />
Möglichkeit in seiner geistlichen und leiblichen Not beispringen, ohne je<br />
auf eigenen Nutzen oder Gefallen zu hoffen... Denn die Seele hat<br />
eingesehen, daß sie diese Liebe, die sie dir nicht vergelten kann, ihrem<br />
Nächsten erweisen muß.<br />
* * * * *
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 14<br />
Dank, Dank sei dir, erhabener und ewiger Vater, weil du in dein Geschöpf<br />
vernarrt, heute zeigst, in welcher Weise die heilige Kirche, deine Braut,<br />
erneuert werden kann! Demütig flehe ich dich an: Wie du auf der einen<br />
Seite dafür gesorgt hast, das Auge des Verstandes für diese Notwendigkeit<br />
zu erleuchten, so sorge auf der anderen Seite für deine Diener und an erster<br />
Stelle für deinen Stellvertreter, daß sie bereit sind, dem Licht zu folgen, das<br />
du eingegossen hast und noch eingießen wirst!<br />
* * * * *<br />
Erhöre auch unser Gebet für deinen Stellvertreter, den Wächter deines<br />
Heiligen Stuhles hier, dessen Fest wir feiern! Forme ihn, wie du ihn als<br />
Nachfolger des Petrus der Vorzeit haben willst und gib ihm die für deine<br />
Kirche notwendige Art und Weise des Verhaltens. Ich bekenne, daß du<br />
versprochen hast, meine Wünsche eilends zu erfüllen; daher bete ich mit<br />
noch größerem Vertrauen: Zögere die Erfüllung deiner Verheißungen, mein<br />
Gott, nicht länger hinaus!<br />
* * * * *<br />
Es ist Zeit, vom Schlaf aufzustehen. Du, ewige Dreieinigkeit, willst, daß wir<br />
erwachen; und wenn wir in Zeiten des Glücks nicht aufstehen, schickst du<br />
uns Unglück. Wie ein trefflicher Arzt brennst du mit der Glut der<br />
Heimsuchungen die Wunde aus, falls der Balsam der Tröstungen und des<br />
Glücks nichts nützt.<br />
* * * * *<br />
Hab Erbarmen, ewiger Gott, mit deinen Schafen! Du bist ja der gute Hirte.<br />
Zögere nicht, barmherzig an der Welt zu handeln! Es sieht schon fast so<br />
aus, als ob sie nicht mehr weiter kann. Denn die Einung der Liebe mit dir,<br />
ewige Wahrheit, und der Menschen untereinander ist ihr anscheinend ganz<br />
verlorengegangen. Sie lieben sich gegenseitig nicht mit der Liebe, die in dir<br />
verwurzelt ist.<br />
* * * * *<br />
Durch das Glaubenslicht erwerbe ich Weisheit in der Weisheit des Wortes,<br />
deinem Sohn. Im Licht des Glaubens bin ich stark, standhaft und<br />
unerschütterlich. Im Licht des Glaubens hoffe ich: Laß mir die Hoffnung<br />
auf dem Weg nicht schwinden! Dieses Licht lehrt mich den Weg, und ohne
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 15<br />
es ginge ich im Dunkeln. Deshalb bat ich dich, ewiger Vater, mich mit dem<br />
Licht des heiligen Glaubens zu erleuchten.<br />
* * * * *<br />
Dieses Licht ist wahrhaftig ein Meer, denn es nährt die Seele in dir, du Meer<br />
des Friedens, ewige Dreieinigkeit. Sein Wasser ist nicht aufgewühlt.<br />
Deshalb hat die Seele keine Angst, da sie die Wahrheit erkennt. Das Wasser<br />
tropft herein, um die verborgenen Dinge zu offenbaren. Wo daher dein<br />
Glaubenslicht in reicher Fülle überströmt, gibt es der Seele gleichsam<br />
Sicherheit in dem, was sie glaubt. Es ist ein Spiegel, durch den du mich,<br />
ewige Dreieinigkeit, erkennen läßt. In diesen Spiegel, den ich mit der Hand<br />
der Liebe halte, blicke ich. Dabei werde ich meiner in dir gewahr, weil ich<br />
dein Geschöpf bin, und ebenso deiner in mir wegen der Einung, die du<br />
zwischen deiner Gottheit und unserem Menschsein vollbracht hast.<br />
* * * * *<br />
Herr, du weißt, niemals kam zu mir irgendein Mensch, der so verstört<br />
gewesen wäre, daß er dank deiner Gnade nicht getröstet <strong>von</strong> mir schied, um<br />
was für eine Betrübnis es sich auch handelte. Je mehr du sie liebst, um so<br />
mehr laß auch mich sie lieben!<br />
ausgewählt <strong>von</strong> Gabriele Miller
SITUATIONEN AUS DEM LEBEN DER HEILIGEN<br />
ÜBER CHRISTUSVERBUNDENHEIT STAUNEN<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 16<br />
<strong>Katharina</strong> kann nicht tatenlos zuschauen, wenn sie sich den „trostlosen<br />
Zustand der Kirche an Haupt und Gliedern“ betrachtet. Sie liebt die Kirche<br />
in besonderer Weise; sie liebt sie mit dem Herzen ihres Herrn, des „maßlos,<br />
unbegreiflich Liebenden“. Mit dem Feuer der Liebe wächst auch ihr<br />
Schmerz und so ruft sie aus: „Was kann ich tun, o unschätzbares Feuer?“<br />
Und sie hört die Antwort: Erneuere die Aufopferung deines Lebens und<br />
mühe dich ab ohne Rast. Dazu habe ich dich berufen und berufe ich dich<br />
und all jene, die dir nachfolgen und nachfolgen werden. Seid darauf<br />
bedacht, euer Verlangen nie erkalten, sondern immer mehr wachsen zu lassen...<br />
Stelle dein Leben, dein Herz und deine Liebe einzig in den Dienst für<br />
mich, ohne Rücksicht auf dich.“ (Aus einem Brief an ihren Beichtvater<br />
Raimund <strong>von</strong> Capua).<br />
Gefangene trösten<br />
Ein junger Ritter aus Perugia war aufgrund <strong>von</strong> politischen Agitationen in<br />
<strong>Siena</strong> zum Tod verurteilt worden. Doch Nikolaus Tuldo, so hieß er, wollte<br />
nicht sterben. Er gebärdete sich wie ein Wahnsinniger. Da besuchte die<br />
damals 22 Jahre alte <strong>Katharina</strong> den Gefangenen und lehrte ihn die ars<br />
moriendi, die Kunst zu sterben. <strong>Katharina</strong> schildert dieses Ereignis aus dem<br />
Jahr 1369 in einem Brief an Raimund <strong>von</strong> Capua, ihren Beichtvater.<br />
„Ich besuchte jenen, den Ihr bereits kennt. Das brachte ihm so viel Stärkung<br />
und Trost, daß er beichtete und an Vorbereitung nichts fehlen ließ. Er nahm<br />
mir bei der Liebe Gottes das Versprechen ab, ihm im Augenblick der<br />
Hinrichtung zur Seite zu stehen. So gab ich mein Versprechen und hielt es.<br />
Am Morgen ging ich zu ihm und das brachte ihm viel Trost. Ich führte ihn<br />
zur Messe, und er empfing die heilige Kommunion, die er nie mehr<br />
empfangen hatte. Sein Wille war mit Gottes Willen vereint und ihm<br />
unterworfen. Nur eines fürchtete er noch: in jenem Augenblick den Mut zu<br />
verlieren ... Und er sprach: „Steh mir zur Seite und verlasse mich nicht,<br />
dann kann es mir nur gut gehen, ich sterbe gerne.“ Und er legte sein Haupt<br />
auf meine Brust ... Und ich sagte: „Ich warte auf dich am Richtplatz.“ Es<br />
entschwand jede Furcht aus seinem Herzen und sein trauriges Antlitz<br />
verwandelte sich in Freude ... Und er sprach: „Ich werde ganz freudig und<br />
tapfer hingehen; es scheinen mir tausend Jahre, bis ich gehen darf, wenn ich<br />
bedenke, daß Ihr mich dort erwartet“ ... Ich erwartete ihn also auf dem
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 17<br />
Richtplatz und wartete dort unter beständigem Gebet und Vereinigung mit<br />
Maria und der jungfräulichen Märtyrin <strong>Katharina</strong> ... Dann kam er an,<br />
sanftmütig wie ein Lamm. Als er mich erblickte, begann er zu lächeln und<br />
wollte, daß ich ihm das Kreuzzeichen machte. Nachdem er es empfangen<br />
hatte, sprach ich: „Wohlan mein lieber Bruder, gehe ein in die Hochzeit,<br />
bald wirst du im ewigen Leben sein.“ Er beugte sich ganz sanftmütig nieder,<br />
und ich hielt seinen Nacken hin, neigte mich zu ihm nieder und erinnerte<br />
ihn an das Blut des Lammes. Sein Mund stammelte nichts als die Worte:<br />
„Jesus! <strong>Katharina</strong>!“ Unter diesen Worten empfing ich sein Haupt in meine<br />
Hände... Da sah ich, dem Glanz des Sonnenlichtes ähnlich, den<br />
Gottmenschen. Seine Seite war geöffnet, und er fing das Blut auf, in dem<br />
das Feuer eines heiligen Verlangens glühte, das die Gnade in seiner Seele<br />
entzündet und verborgen hatte; er nahm es auf in das Feuer seiner göttlichen<br />
Liebe. Nachdem er das Blut und das Verlangen aufgenommen hatte, nahm<br />
er auch seine Seele auf und ließ sie in seine geöffnete Seitenwunde, die<br />
Schatzkammer der Barmherzigkeit, einziehen ... O wie süß und unsagbar<br />
war es, die Güte Gottes zu betrachten! Mit welcher Zärtlichkeit und Liebe<br />
empfing sie jene Seele, als sie sich vom Leibe getrennt hatte!“<br />
Mit Wundern rechnen<br />
Im großen mystischen Werk <strong>Katharina</strong>s, dem „Buch über Gottes<br />
Vorsehung“ findet sich der Bericht über die folgende Szene:<br />
<strong>Katharina</strong> ist im Haus der jungen Witwe Alexia, die ebenfalls dem Dritten<br />
Orden des heiligen Dominikus angehört. In <strong>Siena</strong> drohte damals<br />
Hungersnot. Es gab kein Getreide mehr, nur noch abgestandenen,<br />
übelriechenden Weizen. Da wurde die frohe Kunde gebracht, man könne<br />
frischen Weizen kaufen. Nun wollte Alexia den verdorbenen Weizen<br />
wegwerfen, doch <strong>Katharina</strong> verwehrte es ihr: „Denk an die Armen!“ sagte<br />
sie und erklärte sich bereit, persönlich Brot für sie zu backen. Man brachte<br />
ihr das schlechtgewordene Mehl, und <strong>Katharina</strong> machte sich sofort an die<br />
Arbeit. Sie verfertigte so rasch eine solch große Anzahl <strong>von</strong> Broten, daß<br />
Alexia nicht schnell genug Mehl herbeibringen konnte. Außerdem erwiesen<br />
sich diese Brote als überaus wohlschmeckend. Man mußte zugeben, man<br />
hätte nie besseres Brot gegessen. Es wurde verteilt und vermehrte sich<br />
wunderbar. Das währte mehrere Wochen. - Wie war es zu diesem<br />
Brotwunder gekommen? Darüber berichtet <strong>Katharina</strong> ihrem Beichtvater:<br />
„Es hatte mich ein Eifer ergriffen, daß die Gabe Gottes nicht verachtet<br />
werde. Das Mitleid mit den Armen drängte mich ebenfalls. Daher ging ich<br />
mit Eifer zum Mehlkasten, und sogleich war Maria, meine liebe Frau, mit<br />
mehreren Engeln und Heiligen gegenwärtig. Sie befahl mir, das auszuführen,<br />
was ich im Sinn hatte. So groß war ihre Herablassung und Liebe,
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 18<br />
daß sie mit ihren heiligen Händen zugleich mit mir die Brote zu formen<br />
begann. So geschah es, daß durch die Kraft dieser heiligen Hände die Brote<br />
vermehrt wurden. Sie selbst gab sie mir, und ich reichte sie Alexia und der<br />
Magd weiter.“<br />
Außergewöhnliches wahr - nehmen<br />
Es war in Pisa am 1. April 1375, an einem Sonntag, während der Messe,<br />
nach der Kommunion. <strong>Katharina</strong> war, wie gewöhnlich in Ekstase gefallen,<br />
da geschah Außergewöhnliches. Raimund <strong>von</strong> Capua, der Augenzeuge war,<br />
berichtet.<br />
„Plötzlich richtete sie sich vom Boden, auf dem sie hingestreckt lag, auf und<br />
kniete. Sie breitet ihre Arme weit aus, während ihr Gesicht wie <strong>von</strong><br />
Feuerschein gerötet zu glühen begann. So kniete sie lange, reglos, die<br />
Augen geschlossen. Jählings sank sie vor unseren Augen um, als hätte man<br />
sie zu Tode verwundet. Kurz darauf kehrten ihr jedoch die Sinne wieder.“<br />
<strong>Katharina</strong> rief danach Raimund allein zu sich und berichtete, was ihr<br />
widerfahren war: „Wisset, mein Vater, ich trage jetzt die Wunden des Herrn<br />
Jesus an meinem Leib.“ Raimund fährt fort: „Ich erwiderte, ich hätte es aus<br />
ihrem Verhalten während der Entrükkung erraten. Als ich sie fragte, was<br />
der Herr ihr getan hatte, antwortete sie: „Ich schaute Christus am Kreuz in<br />
strahlendem Glanz. Er neigte sich zu mir herab, und ich wollte ihm, meinem<br />
Herrn, stürmisch entgegeneilen, ich richtete mich deshalb schnell auf. Da<br />
zuckten fünf blutrote Strahlen aus seinen heiligen Wunden hervor und<br />
trafen mich mitten auf mein Herz, meine Hände und Füße. Im gleichen<br />
Augenblick durchfuhr es mich, was dies bedeute, und ich schrie auf: Ah,<br />
Herr, mein Gott, niemand soll diese Wunden an mir sehen, ich flehe dich<br />
an.“ Ich redete noch, als sich das blutige Rot der Strahlen, bevor sie mich<br />
erreicht hatten, in gleißende Helle wandelte, und als reines Licht fielen sie<br />
mir auf Herz, Hände und Füße.“<br />
Gabriele Miller
LICHTERKETTE ZUM TAG DER DIAKONIN<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 19<br />
Kerzen können Zeichen der Verbundenheit sein - Zeichen eines<br />
gemeinsamen Willens - Zeichen sehnsüchtiger Hoffnung nach Leben -<br />
Zeichen, um Erinnerung wach zu halten. Der Gedenktag der heiligen<br />
<strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong> als Tag der Diakonin soll ein Signal dafür sein, daß<br />
Frauen und Männer gleichermaßen in ihrer Würde und in ihrer Bedeutung<br />
für kirchliches Tun wahrgenommen und in ihrem Engagement angenommen<br />
werden.<br />
Eine Lichterkette am Abend des 29. April soll diese Überzeugung sichtbar<br />
machen.<br />
Wie kann das konkret geschehen?<br />
Gruppen und Einzelne, Gemeinden, Initiativkreise, <strong>Frauenbund</strong>sgruppen<br />
und andere Interessierte zünden am Abend des 29. April, dem Tag der<br />
Diakonin, eine Kerze an.<br />
Man kann ganz einfach eine Kerze kaufen. Sinnvoller - Verbundenheit<br />
anzeigend - wäre es, Sie würden solche Kerzen schon Tage zuvor an<br />
Gleichgesinnte verschenken. Zu gemeinsamer Feier Eingeladene könnten<br />
beim Treffen am Katharinentag solche Kerzen als Gabe vorfinden, um sie<br />
nach Hause mitzunehmen, um sie dann und wann zum Gedenken<br />
anzuzünden.<br />
Sie könnten das auch etwas liebevoller gestalten. Sie könnten „Lichttüten“<br />
vorbereiten: Sie stecken eine Kerze in eine Tüte. Dazu stecken Sie hinein<br />
das unten abgedruckte Gebet. Diese Tüte können Sie weitergeben - denen,<br />
die zum gemeinsamen Treffen gekommen sind. Jenen, die nicht kommen<br />
konnten, schenken Sie die „Lichttüte“ bei nächster Gelegenheit.<br />
Besonders eindrucksvoll wäre es, wenn Sie die Kerze, die Sie für das<br />
gemeinsame Treffen vorgesehen haben, vorher etwas verzieren würden, und<br />
seien es nur ein paar Blumen, die Sie um die Kerze winden.<br />
Wie auch immer Sie mit der Idee der Lichterkette am 29. April umgehen -<br />
wichtig sollte sein: Das gemeinsame Beten um den Geist, auf daß er die<br />
Kirche führen möge und sie begleite auf ihrem Weg durch die Zeit.<br />
Es möge eine Lichterkette entstehen als Zeichen der Verbindung <strong>von</strong> vielen,<br />
die wachend und betend sich darum kümmern, daß es Licht wird in der<br />
Kirche, daß sie Zeichen des Heils sei für die Welt.<br />
Stefanie Spendel
GEBET ZUR LICHTERKETTE<br />
Wir haben ein Licht aufgestellt,<br />
so wie noch viele Frauen,<br />
damit es hell wird in unserer Kirche.<br />
Die Kirche soll leuchten in der Welt<br />
als Zeichen des Heils.<br />
Und was ist, wenn wir mutlos werden?<br />
Dann suchen wir uns ein Vorbild.<br />
Wir rufen:<br />
Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>,<br />
bitte für uns.<br />
Männer und Frauen<br />
waren Lichtträger in vergangener Zeit.<br />
Sie haben gelebt, was Christ-Sein heißt,<br />
sind aufgetreten ohne Furcht,<br />
haben Frieden gestiftet,<br />
haben Kranke besucht<br />
und Lästige geduldig ertragen.<br />
So waren sie Zeichen des Heils.<br />
Und wenn uns dazu der Mut verläßt?<br />
Dann suchen wir uns ein Vorbild.<br />
Wir rufen:<br />
Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>,<br />
bitte für uns.<br />
Die Kirche verkündet und lehrt,<br />
sie lobt und dankt Gott in der heiligen Feier.<br />
Doch das ist nicht alles.<br />
So, wie es ihr Herr getan,<br />
so soll sie sich um den Letzten kümmern,<br />
um zu werden: Zeichen des Heils.<br />
Und wenn wir das alles nicht schaffen?<br />
Dann suchen wir uns ein Vorbild.<br />
Wir rufen:<br />
Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>,<br />
bitte für uns.<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 20
Frauen auf Jesu Weg:<br />
Sie haben besondere Fähigkeiten,<br />
ohne sie wäre die Kirche arm.<br />
Frauen sollen sich einbringen, wie die Männer.<br />
Gemeinsam sollen sie dienen,<br />
um zu sein: ein Zeichen des Heils.<br />
Und wenn uns das nicht gelingt?<br />
Dann suchen wir uns ein Vorbild.<br />
Wir rufen:<br />
Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>,<br />
bitte für uns.<br />
Große Frauen im Lauf der Geschichte.<br />
Gott hat ihnen wichtigen Auftrag gegeben.<br />
Sie haben gezeigt, was der Kirche gelingt,<br />
wenn Menschen den Geist nicht blockieren,<br />
wenn Menschen sich voll engagieren,<br />
Frauen nicht weniger als Männer.<br />
Beide zusammen haben das Ziel:<br />
Zeichen des Heiles zu sein.<br />
Und wenn wir dabei auf der Strecke bleiben?<br />
Dann suchen wir uns ein Vorbild.<br />
Wir rufen:<br />
Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>,<br />
bitte für uns.<br />
Wenn aber Männer bevorzugt werden,<br />
die Frauen auf Mauern stoßen?<br />
Dann braucht es Mut und Kraft<br />
um durchzuhalten - trotz alledem.<br />
Dann braucht es Frauen wie<br />
die heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>.<br />
Sie soll uns ein Vorbild sein -<br />
ein Zeichen des Heils.<br />
Wir rufen sie an,<br />
wenn der Mut uns schwindet:<br />
Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>,<br />
bitte für uns.<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 21<br />
Gabriele Miller
Kirche braucht Diakoninnen:<br />
Plakat zum Tag der Diakonin<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 22<br />
Der KDFB, der kfd-Diözesanverband Münster und das Netzwerk Diakonat<br />
der Frau wollen Ihren Aktionen am Tag der Diakonin durch ein<br />
gemeinsames Plakat Aufmerksamkeit und besonderen Nachdruck<br />
verschaffen. Unter dem Titel „Kirche braucht Diakoninnen“ ist das Photo<br />
einer Frau abgebildet, die exemplarisch eine der vielen diakonalen<br />
Tätigkeiten ausübt. Ergänzend sind andere diakonale Tätigkeiten schriftlich<br />
angeführt. Bewußt wurde bei der Gestaltung auf den Hinweis „Tag der<br />
Diakonin“ verzichtet, damit Sie das Plakat auch bei anderen<br />
Veranstaltungen zum Thema einsetzen können.<br />
• Format: Din-A-3<br />
• Kosten: 1,00 DM pro Plakat zuzüglich 3,00 DM Porto (bei gleichzeitiger<br />
Sendung mehrerer Plakate verringern sich die Portokosten)<br />
• Bestelladressen:<br />
<strong>Katholischer</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Frauenbund</strong>, Bundeszentrale,<br />
Kaesenstr. 18, 50677 Köln,<br />
Tel.: 0221/ 31 49 30, Fax: 0221/ 32 29 54<br />
•<br />
<strong>Katholischer</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Frauenbund</strong>,<br />
Bayerischer Landesverband,<br />
Schraudolphstr. 1, 80799 München,<br />
Tel.: 089/ 28 62 3-6, Fax: 089/ 28 39 51<br />
kfd Diözesanverband Münster,<br />
Rosenstr. 16, 48135 Münster,<br />
Tel.: 0251/ 49 54 71, Fax: 0251/ 49 56 101<br />
Netzwerk Diakonat der Frau,<br />
c/o <strong>Katholischer</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Frauenbund</strong>, Diözesanbüro Münster,<br />
Mauritz-Lindenweg 65, 48145 Münster,<br />
Tel./Fax: 0251/ 39 33 91.
Erster Tag der Diakonin<br />
Gottesdienst zum Tag<br />
der Heiligen <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong><br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 23
Gottesdienst zum Tag der<br />
Heiligen <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong><br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 23<br />
Es wäre sinnvoll, für alle Teilnehmerinnen ein Text-Liedblatt herzustellen<br />
mit den Liedern und dem Wechselgebet. Übernimmt eine Organistin den<br />
Dienst an der Orgel, sollte mit ihr zeitig der Ablauf besprochen werden, mit<br />
der Bitte, „Zwischenspiele“ sehr zurückhaltend zu registrieren. Als<br />
Alternative kann auch an eine Flötistin gedacht werden (wenn die<br />
Gottesdienst feiernde Gruppe klein ist, ist Flötenbegleitung sogar sehr zu<br />
empfehlen. Zur Not muß meditative Musik vom Kassettenrecorder eingesetzt<br />
werden (dann sollte eine Teilnehmerin die Bedienung ganz übernehmen).<br />
Einige Frauen sollten sich darauf vorbereiten, als Schola zu fungieren. Die<br />
Schola sollte die Litaneirufe beim Wechselgebet üben. Es werden mehre<br />
Lektorinnen gebraucht (im Entwurf sind sechs vorgesehen). Vor dem Altar<br />
sollte ein Korb mit genügend Teelichtern bereitstehen - Auf dem Altar<br />
brennen Kerzen.<br />
ERÖFFNUNG Gottesdienstleiterin (G), Lektorinnen (L), Schola sitzen im Chor.<br />
G beginnt den Gottesdienst mit dem Kreuzzeichen.<br />
Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.<br />
Alle: Der Himmel und Erde erschaffen hat.<br />
Ehre sei dem Vater...<br />
Alle: ... wie im Anfang...<br />
LIED<br />
Wohl denen, die da wandeln - GL 614,1-3<br />
EINFÜHRUNG G geht zum Ambo.<br />
Wir feiern heute das Fest der heiligen <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>. Diese<br />
ungewöhnliche Frau hat das gelebt, was heute immer wieder gefordert wird:<br />
die Verbindung <strong>von</strong> Mystik und Politik, <strong>von</strong> absoluter Gottesverbundenheit<br />
und gleichzeitigem bedingungslosem Einsatz für Kirche und Welt in der<br />
Öffentlichkeit.<br />
G geht an ihren Platz. L 1 fährt vom Ambo aus fort.
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 24<br />
<strong>Katharina</strong> ist 1347 in <strong>Siena</strong> geboren. Mit ihrem Zwillingsbruder zusammen<br />
waren sie das 24. und 25. Kind des Färbermeisters Benincasa und seiner<br />
Frau Lapa. Mit 18 Jahren trat <strong>Katharina</strong> dem Dritten Orden der<br />
Dominikanerinnen bei; das heißt: Sie trug zwar die Tracht, lebte aber - wie<br />
alle ihre Mitschwestern des Dritten Ordens - privat. Obwohl <strong>Katharina</strong><br />
kaum lesen und schreiben konnte, sind uns viele literarische Zeugnisse<br />
überliefert. Sie diktierte ihre mehr als 300 Briefe, die sie an Päpste,<br />
Theologen, Ordensleute und Laien schrieb. Diese Dokumente geben<br />
Zeugnis <strong>von</strong> ihrer großen Leidenschaft für das Heil der Kirche.<br />
L 1 geht an ihren Platz. L 2 fährt vom Ambo aus fort.<br />
<strong>Katharina</strong> hat sich nicht nur als Friedensstifterin in die Streitigkeiten<br />
norditalienischer Städte eingemischt. Sie reiste 1376 nach Avignon in<br />
Südfrankreich. Dort hielt Papst Gregor XI. Hof, ganz unter dem Einfluß des<br />
französischen Königs und dessen Politik. <strong>Katharina</strong> beschwor den Papst,<br />
daß er nach Rom zurückkehren müsse. Die Kraft und die Berechtigung für<br />
dieses ungewöhnliche Sendungsbewußtsein holte sich <strong>Katharina</strong> aus<br />
Visionen. Ihre ungewöhnlichen Gespräche mit Gott hat uns ihr Beichtvater,<br />
Raimund <strong>von</strong> Capua, überliefert. Diese Aufzeichnungen, wie auch die auf<br />
<strong>Katharina</strong> zurückgehenden Gebete, geben uns einen tiefen Einblick in die<br />
Gedanken- und Glaubenswelt dieser immer wieder neu überraschenden<br />
Dominikanerin.<br />
L 2 geht an ihren Platz. L 3 fährt vom Ambo aus fort.<br />
<strong>Katharina</strong> starb in Rom am 30. April 1380 im Alter <strong>von</strong> nur 33 Jahren. In<br />
der Kirche Santa Maria sopra Minerva ist sie begraben. Sie wurde 1461<br />
heilig gesprochen, 1861 zur Patronin Roms erklärt und 1939 (zusammen mit<br />
Franz <strong>von</strong> Assisi) zur Patronin Italiens erhoben. Papst Paul VI. ernannte<br />
<strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong> zusammen mit Teresa <strong>von</strong> Avila zur Kirchenlehrerin.<br />
L 3 geht an ihren Platz.
LIED Die Schola singt eine Strophe vor.<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 25<br />
Dir, <strong>Katharina</strong>, singen wir (alle Strophen).<br />
(siehe Anhang Liedtexte)<br />
Aus der Laudes des Dominikanerinnen-Breviers.<br />
GEBET G betet <strong>von</strong> ihrem Platz aus.<br />
Lasset uns beten.<br />
Du unser Gott, du hast uns die heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong> vor Augen<br />
gestellt. Sie ist uns ein großes Vorbild. Mit voller Hingabe hat sie Kranke<br />
gepflegt und Gefangene getröstet, hat unerschrocken dein Wort gepredigt.<br />
Um Frieden zu stiften hat sie keine Mühe gescheut. Vor allem aber hat sie<br />
sich engagiert, um der Kirche zu dienen und ihrem Angesicht neuen Glanz<br />
zu geben.<br />
Mach auch uns bereit, die Leiden der Kirche mitzutragen. Laß auf uns einen<br />
Funken der Liebe überspringen, mit der <strong>Katharina</strong> dich geliebt hat, damit<br />
wir mit dieser Liebe alle anstecken, die uns begegnen. So möge deine<br />
Herrlichkeit an uns und durch uns offenbar werden.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Bruder und<br />
Herrn. Amen.<br />
LESUNG L 4 geht an den Ambo. Alle setzen sich.<br />
Lesung aus dem Brief an die Galater (Gal 3,26-28).<br />
Ihr alle seid durch den Glauben Söhne und Töchter Gottes in Christus Jesus.<br />
Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus wie ein<br />
Gewand angezogen. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven<br />
und Freie, nicht Mann und Frau - denn ihr alle seid eins in Christus Jesus.<br />
L 4 geht an ihren Platz zurück. L 5 liest vom<br />
Ambo aus den folgenden Text.
KATHARINAS VISION<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 26<br />
Eine Interpretation dieses knappen Textes aus dem Galaterbrief und<br />
zugleich Kraft für ihre Sendung erfährt <strong>Katharina</strong> in einer Vision, die uns<br />
ihr Beichtvater, Raimund <strong>von</strong> Capua, überliefert:<br />
Im Gespräch mit Gott fragt sie: „Wie kann das sein, was du eben zu mir<br />
gesagt hast, daß ich mich den Menschen nützlich erweisen könne? Ich bin<br />
doch nur ein armseliges Ding und das gebrechlichste <strong>von</strong> allen. Ich bin eine<br />
Frau, mein Geschlecht steht allem derartigem vielfach im Wege. Du weißt<br />
ja, wie geringschätzig die Männer <strong>von</strong> den Frauen denken, wie sehr es<br />
gegen die Schranken des Anstandes verstößt, wenn Frauen mit Männern<br />
<strong>von</strong> gleich zu gleich verkehren wollen!“ Und Gott sprach zu ihr: „Bin nicht<br />
ich es, der alle Menschen erschaffen hat, Männer und Frauen? Kann ich die<br />
Gnade meines Geistes nicht ausgießen, wo ich will? Vor mir gibt es weder<br />
Mann noch Frau, weder gemein noch vornehm, alles ist für mich gleich,<br />
denn alles steht gleicherweise in meiner Macht... Wie ich einst zu den Juden<br />
und zu heidnischen Völkern unbeholfene, aber mit meiner Weisheit<br />
ausgerüstete Männer gesandt habe, so will ich heute Frauen schicken, die<br />
<strong>von</strong> Natur aus unwissend und gebrechlich sind, doch werde ich sie mit<br />
göttlicher Weisheit ausstatten, so daß sie den Hochfahrenden eine beschämende<br />
Lehre erteilen werden... Ich verlasse dich nirgends, und auch in<br />
Zukunft werde ich nicht weniger bei dir sein. Wie bisher werde ich dich<br />
besuchen, und an meinem verläßlichen Rat wird es dir nie fehlen, damit du<br />
alles, was ich dir auftrage, auch richtig ausführen kannst.“<br />
L 5 geht an ihren Platz zurück.<br />
ZWISCHENSPIEL - Leise meditative Musik -<br />
EVANGELIUM G geht an den Ambo.<br />
Aus dem Evangelium nach Matthäus (Mt 11,25-26).
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 27<br />
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der<br />
Erde, weil du das den Weisen und Klugen verborgen, aber den Unmündigen<br />
geoffenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.<br />
G geht an ihren Platz. - Pause -<br />
MAGNIFIKAT Schola und Gemeinde singen im Wechsel.<br />
Vers 6 wird zweimal gesungen, d.h. <strong>von</strong><br />
der Schola noch einmal wiederholt, nach<br />
dem Gesang der Gemeinde.<br />
Meine Seele preist die Größe des Herrn - GL 688 und 689<br />
ÜBERLEGUNGEN G geht an den Ambo.<br />
Unsere Geistliche Beirätin, Sr. Benedikta Hintersberger, hat für uns einige<br />
Überlegungen zu Papier gebracht. Die will ich Ihnen jetzt vorstellen: Sie<br />
schreibt:<br />
Diese <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>! Auch wenn uns ihre asketische Lebensweise<br />
und die Sprache ihrer Gebete heute fremd und manchmal kaum<br />
nachvollziehbar erscheinen, so muß man doch feststellen, daß ihre<br />
geistliche Grundhaltung, besonders ihr kritisches Engagement in der Kirche<br />
geradezu modern wirken und uns Orientierung bieten können.<br />
Eine wichtige Konsequenz für uns ist wohl das gemeinsame Bemühen, alle<br />
Kräfte mobil zu machen, um nicht der Resignation und Verbitterung Raum<br />
zu geben. So verständlich es sein mag, sich in manchen Situationen<br />
zurückzuziehen, solche Verhaltensweisen eröffnen keine neuen<br />
Zukunftsperspektiven. Was uns weiterbringt, ist das glaubende Vertrauen<br />
darauf, daß Gottes Geist eine Wende ermöglichen kann, daß auch die<br />
gegenwärtige Kirche zu neuen Aufbrüchen fähig ist.<br />
<strong>Katharina</strong>s kritisches Engagement in der Kirche weist uns darauf hin, daß<br />
eine Reform des Mutes zum Wagnis und der ehrlichen Kritik bedarf. Bei<br />
aller Verschiedenheit der Begabungen kommt es darauf an, daß ich mich<br />
mit meinen Fähigkeiten für ein besseres Gelingen der Gemeinschaft<br />
einsetze, freimütig, weil ich als Getaufte Verantwortung trage im und für<br />
das Volk Gottes, und demütig zugleich - demütig d.h. dien-mütig - denn nur<br />
im Miteinander kann Kirche als Zeichen des Heils für die Welt erfahren<br />
werden.
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 28<br />
Es ist ermutigend, mit welchem Selbstbewußtsein <strong>Katharina</strong> daran festhält,<br />
daß Gott Frauen ebenso wie Männer mit seiner Weisheit ausrüstet und<br />
aussendet. Ihr unerschütterlicher Glaube, daß vor Gott alle gleich-wertig<br />
sind, könnte Entspannung bringen in die heute oft so unsachlich und<br />
emotional einseitig geführten Diskussionen um die Frauenfrage in unserer<br />
Kirche.<br />
Wir könnten <strong>von</strong> <strong>Katharina</strong> ihr radikales Offensein für Gott lernen. Es geht<br />
letztlich nicht um die Sorge, wie es mit der Kirche weitergeht, sondern<br />
allein um die Frage: Wie geht er, unser Gott, mit seinem Volk weiter? Was<br />
sind seine Ansprüche und seine Verheißungen an uns heute? Antworten<br />
darauf finden wir im Verwurzeltsein in Gott ebenso wie im sensiblen<br />
Aufgeschlossensein für die Zeichen der Zeit. Wachsames Mühen um ein<br />
„Heutig-Sein“ unseres Glaubens verlangt intensive Gottesbeziehung und<br />
zugleich Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit, Versöhnung und Solidarität mit<br />
jenen, die keine Stimme haben.<br />
<strong>Katharina</strong>s Leben ist geprägt vom Leiden an der Kirche, einer tiefgründigen<br />
Sympathie für eine Gemeinschaft <strong>von</strong> Menschen, die es nach Gott verlangt,<br />
die miteinander auf dem Weg ist mit der Verheißung: „Wo zwei oder drei in<br />
meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20).<br />
- Zwischenmusik - G fährt fort.<br />
Diese heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>, Kirchenlehrerin, war zwar keine<br />
Diakonin im strengen Sinn, d.h. sie hat keine Diakoninnenweihe<br />
empfangen. Doch sie kann Modell sein für jene Frauen, die - so Gott will -<br />
einmal zur Diakonin geweiht werden.<br />
<strong>Katharina</strong> hat gepredigt und hat Kranke gepflegt. Sie hat sich für den<br />
Frieden eingesetzt und damit politischen Einfluß genommen. Sie hat sich<br />
mit aller Kraft für die Erneuerung der Kirche eingesetzt. Und vor allem: Ihr<br />
ganzes Leben war <strong>von</strong> tiefer Gottverbundenheit geprägt.<br />
Aus diesen Gründen hat der Katholische Deutsche <strong>Frauenbund</strong> das Fest der<br />
heiligen <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong> zum Gedenktag der Diakoninnen erklärt, um<br />
den Gedanken daran wachzuhalten.
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LIED G geht zurück an ihren Platz. Die Schola singt vom<br />
folgenden Lied die erste Strophe vor.<br />
Sankt <strong>Katharina</strong>, die sich Gott ergeben.<br />
(Siehe Anhang Liedtexte)<br />
Aus der Vesper des Breviers der Dominikanerinnen.<br />
EINFÜHRUNG INS WECHSELGEBET<br />
G spricht <strong>von</strong> ihrem Platz aus.<br />
Mag nun die Kirche das Amt der Diakonin bald einführen - mag sich die<br />
Entscheidung dafür noch eine Weile hinziehen: Wir wollen uns jetzt dem<br />
Geist und der Haltung der <strong>Katharina</strong> verschreiben. Darüber wollen wir<br />
nachdenken und die heilige <strong>Katharina</strong> um ihre Fürbitte anrufen.<br />
WECHSELGEBET L 6 geht an den Ambo. Die Schola nimmt<br />
nach jeder Strophe den Ruf auf. Alle<br />
fallen in die Fürbitte singend ein.<br />
L 6 Wir haben ein Licht aufgestellt,<br />
so wie noch viele Frauen,<br />
damit es hell wird in unserer Kirche.<br />
Die Kirche soll leuchten in der Welt<br />
als Zeichen des Heils.
L 6 Männer und Frauen<br />
waren Lichtträger in vergangener Zeit.<br />
Sie haben gelebt, was Christ-Sein heißt,<br />
sind aufgetreten ohne Furcht,<br />
haben Frieden gestiftet,<br />
haben Kranke besucht<br />
und Lästige geduldig ertragen.<br />
So waren sie Zeichen des Heils.<br />
Schola Und wenn uns dazu der Mut verläßt?<br />
Dann suchen wir uns ein Vorbild.<br />
Wir rufen:<br />
Alle Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>, bitte für uns.<br />
L 6 Die Kirche verkündet und lehrt,<br />
sie lobt und dankt Gott in der heiligen Feier.<br />
Doch das ist nicht alles.<br />
So, wie es ihr Herr getan,<br />
so soll sie sich um den Letzten kümmern,<br />
um zu werden: Zeichen des Heils.<br />
Schola Und wenn wir das alles nicht schaffen?<br />
Dann suchen wir uns ein Vorbild.<br />
Wir rufen:<br />
Alle Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>, bitte für uns.<br />
L 6 Frauen auf Jesu Weg:<br />
Sie haben besondere Fähigkeiten,<br />
ohne sie wäre die Kirche arm.<br />
Frauen sollen sich einbringen, wie die Männer.<br />
Gemeinsam sollen sie dienen,<br />
um zu sein: ein Zeichen des Heils.<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 30
Schola Und wenn uns das nicht gelingt?<br />
Dann suchen wir uns ein Vorbild.<br />
Wir rufen:<br />
Alle Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>, bitte für uns.<br />
L 6 Große Frauen im Lauf der Geschichte.<br />
Gott hat ihnen wichtigen Auftrag gegeben.<br />
Sie haben gezeigt, was der Kirche gelingt,<br />
wenn Menschen den Geist nicht blockieren,<br />
wenn Menschen sich voll engagieren,<br />
Frauen nicht weniger als Männer.<br />
Beide zusammen haben das Ziel:<br />
Zeichen des Heiles zu sein.<br />
Schola Und wenn wir dabei auf der Strecke bleiben?<br />
Dann suchen wir uns ein Vorbild.<br />
Wir rufen:<br />
Alle Heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>, bitte für uns.<br />
L 6 Wenn aber Männer bevorzugt werden,<br />
die Frauen auf Mauern stoßen?<br />
Dann braucht es Mut und Kraft<br />
um durchzuhalten - trotz alledem.<br />
Dann braucht es Frauen wie<br />
die heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>.<br />
Sie soll uns ein Vorbild sein -<br />
ein Zeichen des Heils.<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
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L 6 geht zurück an ihren Platz.<br />
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LICHTERKETTE Während die Orgel (Flöte) leise spielt, gehen<br />
alle Gottesdienstteilnehmerinnen (zuerst die 6 L<br />
und G), nehmen ein Teelicht aus dem Korb,<br />
entzünden es an einer Altarkerze und stellen es<br />
auf den Altar (bzw. auf die oberste Altarstufe). G<br />
erklärt dazu:<br />
Jede <strong>von</strong> uns stellt ein Licht auf den Altar. Das soll ein Zeichen sein, daß<br />
wir als Gemeinschaft - und auch jede für sich - uns vornehmen wollen, nicht<br />
einfach wieder beiseite zu schieben, was diese heilige <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong><br />
uns zu sagen hat, wozu sie uns aufruft. Vielleicht zünden wir auch zu Hause<br />
dann und wann eine Kerze an. Sie soll uns an diesen Gedenkgottesdienst<br />
erinnern.<br />
GEBET<br />
Orgel (Flöte ) spielen weiter, bis alle<br />
Teelichter stehen. G fährt fort:<br />
Während uns jetzt ein Gebet der heiligen <strong>Katharina</strong> vorgebetet wird, wollen<br />
wir alle knien - wie es dem Stil dieses Gebetes entspricht.<br />
G und die L knien ebenfalls. - Nach einer<br />
kurzen Pause betet G vor (langsam sprechend<br />
Satz für Satz).<br />
O Abgrund, o ewige Gottheit, o tiefes Meer! Was konntest du mir Größeres<br />
geben als dich selbst? Du bist das Feuer, das ständig brennt und nicht<br />
verzehrt. Du bist das Feuer, das in seiner Hitze jede Eigenliebe der Seele<br />
verbrennt. Du bist die Glut, die alle Kälte wegnimmt. Du sendest helles<br />
Leuchten. Mit Hilfe deines Lichtes hast du mir deine Wahrheit zu erkennen<br />
gegeben. Du bist jenes Licht über allem Licht, das dem Auge des<br />
Verstandes in solchem Überfluß und Vollendung übernatürliches Licht<br />
spendet, daß du damit das Licht des Glaubens zum Leuchten bringst. Im<br />
Glauben sehe ich, daß meine Seele Leben hat, und empfange in diesem<br />
Licht dich, das Licht.<br />
- angemessene Pause -
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
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VATER UNSER Alle stehen auf. - G beginnt das Vaterunser.<br />
Vater unser...<br />
LIED<br />
Lobe den Herren - GL 671,1.5-6<br />
SEGEN G spricht <strong>von</strong> ihrem Platz aus.<br />
Der Herr segne uns und behüte uns, daß wir mit neuer Kraft aufstehen.<br />
Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten, daß es zurückleuchte in<br />
die Welt, und er sei uns gnädig.<br />
Der Herr erhebe sein Angesicht über uns, sein strahlendes Angesicht, und<br />
schenke uns und allen, mit denen wir zusammen sind, seinen Frieden.<br />
Darum bitten wir: Im Namen des Vaters ....<br />
Geht im Frieden nach Haus.<br />
Alle: Dank sei Gott, dem Herrn.<br />
- Orgelspiel - Flöte –<br />
Gabriele Miller
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
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LIEDTEXTE FÜR DEN GOTTESDIENST<br />
ZUM TAG DER HEILIGEN KATHARINA VON SIENA
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
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LIEDTEXTE FÜR DEN GOTTESDIENST<br />
ZUM TAG DER HEILIGEN KATHARINA VON SIENA
DAS DIAKONINNEN-BUCH<br />
Dokumentation des „Internationalen<br />
Fachkongresses zum Diakonat der Frau“<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
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Die Dokumentation des „Internationalen Fachkongresses zum Diakonat der<br />
Frau“ <strong>von</strong> 1997 trägt den gleichen Titel wie der Kongreß selber: „Diakonat.<br />
Ein Amt für Frauen in der Kirche - ein frauengerechtes Amt?“*. Es stellt<br />
den aktuellen Stand der theologischen und kirchenpolitischen Diskussion<br />
zum Thema umfassend dar und dokumentiert darüber hinaus die Ansätze<br />
für eine weitergehende theologische Forschung. Als breit angelegter<br />
Informations-Pool eröffnet es den Zugang für solche Leserinnen und Leser,<br />
die sich inhaltlich mit den entsprechenden Fragen und Problemlösungen<br />
auseinandersetzen, bzw. sich einen Ein- und Überblick über die derzeitige<br />
Gesprächssituation verschaffen möchten. Aufgrund seiner<br />
zusammenfassenden und präzisen Darlegungen ersetzt „Diakonat“ eine<br />
Reihe anderer Publikationen zum Diakonat der Frau, insbesondere<br />
Spezialuntersuchungen, und regt zum interessierten Selbststudium und zur<br />
eigenen Urteilsbildung an, gerade auch aufgrund der Tatsache, daß in ihm<br />
Pro und Contra zum Thema ausführlich erörtert werden.<br />
„Diakonat“ ist auch als Fundgrube anzusehen für die Gestaltung <strong>von</strong><br />
Bildungsangeboten auf vielerlei Ebenen: vom Seminar in der Pfarrgemeinde<br />
bis zum wissenschaftlichen Akademievortrag. Dies gilt für Inhalte und<br />
Namen, das heißt für Themenstellungen und Referentinnen- bzw.<br />
Referetenwahl gleichermaßen. Die Autorinnen und Autoren des Bandes<br />
erweisen sich durch ihre Beiträge als qualifizierte Fachfrauen und<br />
Fachmänner, je für ihr Teilgebiet und für das Thema im Überblick.<br />
Die Resolution des Diakoninnenkongresses weist auf die politische<br />
Dimension des Buches hin, die ebenso bedeutsam ist, wie die praktische.<br />
„Diakonat“ ist ein politisches Buch, das anzeigt, daß die Zeit des Handelns<br />
für den Diakonat <strong>von</strong> Frauen da ist. Der theologische Forschungsstand ist<br />
ausreichend erhoben, die Dringlichkeit kirchenamtlich-diakonalen Tuns <strong>von</strong><br />
Frauen überzeugend belegt; die Bischöfe sind unmißverständlich<br />
aufgefordert, das ihrige nun endlich zu tun. Und die sowohl mögliche als<br />
auch vernünftige Option für die Bitte um ein römisches Indult (=
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 37<br />
Sondererlaubnis) ist formuliert. Hinter der Resolution <strong>von</strong> Stuttgart steht<br />
eine eindeutige Willensbildung, an der nicht vorbeigesehen werden kann<br />
und sollte. „Diakonat“ dokumentiert diese Willensbildung und formt sie aus<br />
bis hin zu praktischen Fragen, zum Beispiel zum möglichen<br />
Ausbildungskonzept für Diakoninnen.<br />
Stefanie Spendel<br />
* Diakonat. Ein Amt für Frauen in der Kirche - Ein frauengerechtes Amt? Hrsg. Peter<br />
Hünermann, Albert Biesinger, Marianne Heimbach-Steins, Anne Jensen, Ostfildern 1997<br />
Resolution des Kongresses<br />
Internationaler theologischer Kongreß „Diakonat - ein Amt für Frauen in<br />
der Kirche - ein frauengerechtes Amt? Stuttgart 1. - 4. April 1997.<br />
Veranstaltet <strong>von</strong> der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-<br />
Karls-Universität Tübingen, der Akademie der Diözese Rottenburg-<br />
Stuttgart, dem Katholischen Deutschen <strong>Frauenbund</strong>, der Katholischen<br />
Frauengemeinschaft Deutschlands und der Frauenkommission der Diözese<br />
Rottenburg-Stuttgart. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des<br />
internationalen theologischen Fachkongresses haben die theologischen<br />
Grundlagen und pastoralen Aspekte der Zulassung <strong>von</strong> Frauen zum<br />
Diakonat diskutiert. Sie rufen zur Verwirklichung des Diakonats für Frauen<br />
auf. Die Kirche braucht den Diakonat der Frau.<br />
1. Votum<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ersuchen die Bischöfe nachdrücklich,<br />
ihre unvertretbare Eigenverantwortung in ihren Diözesen wahrzunehmen<br />
und beim Apostolischen Stuhl ein Indult* zu erwirken, das die Ordination<br />
<strong>von</strong> Frauen zu Diakoninnen in ihren Diözesen ermöglicht.<br />
2. Begründung<br />
Die moderne gesellschaftliche Entwicklung hat die geschlechtsspezifische<br />
Unterordnung der Frau als unvereinbar mit der gleichen Würde <strong>von</strong> Frau<br />
und Mann erwiesen und die Subjektwerdung der Frau gefördert. Darin hat<br />
die Kirche ein Zeichen der Zeit erkannt und ein Wirken des Geistes (Pacem<br />
in terris, 1963), das die Kirche in ihrer eigenen Sozialgestalt zur Umkehr<br />
herausfordert. Johannes Paul II. hat die Unterordnung <strong>von</strong> Frauen als<br />
„sündhafte Unordnung“ gebrandmarkt (Maulieris dignitatem, 1988).
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 38<br />
Die im kirchlichen Amtsverständnis früher gültigen Regeln, daß Frauen<br />
aufgrund ihres Geschlechtes nicht am Altar wirken und Vorsteherdienste in<br />
der Gemeinde wahrnehmen dürfen, sind als soziokulturell bedingte, heute<br />
aber als theologisch nicht mehr verantwortbare Leitsätze entlarvt.<br />
Die Würzburger Synode (1971-1975) hat mit den Stimmen der Bischöfe für<br />
die Zulassung <strong>von</strong> Frauen zum Diakonat votiert und eine Klärung der<br />
theologischen Argumentation erbeten. Die theologische Diskussion hat die<br />
Bedenken inzwischen ausgeräumt. Die Kirche muß heute um der<br />
Glaubwürdigkeit ihrer Heilssendung willen den Ausschluß der Frauen vom<br />
Diakonat aufheben. So setzt sie in ihrer Ämterstruktur ein notwendiges<br />
Zeichen für ein erlöstes Miteinander <strong>von</strong> Frauen und Männern.<br />
3. Schritte zur Verwirklichung<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses wenden sich an die<br />
katholischen Organisationen und Bewegungen. Sie bitten<br />
• die katholischen Frauenverbände und das Zentralkomitee der deutschen<br />
Katholiken, ihren Einsatz zugunsten des Diakonats der Frau fortzusetzen<br />
und zu intensivieren;<br />
• die kirchlichen Verantwortlichen und die Diözesanräte, die in vielen<br />
Bistümern bestehenden Initiativkreise <strong>von</strong> Frauen zu unterstützen und die<br />
Vorbereitung der Frauen auf den Diakonat ideell und materiell zu<br />
unterstützen;<br />
• das Netzwerk Diakonat der Frau, sich auf nationaler Ebene für die<br />
Koordination aller Kräfte für den Diakonat der Frau einzusetzen<br />
• das internationale Diakonatszentrum, Frauengruppen und Initiativen für<br />
den Diakonat der Frau auf internationaler Ebene zu vernetzen.
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 39<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bitten insbesondere:<br />
• die Ordensleute, sich mit dem Diakonat der Frau auseinanderzusetzen<br />
und sich dafür zu engagieren;<br />
• die ständigen Diakone, Priester und alle in der Pastoral Tätigen, sich mit<br />
der Öffnung des Diakonates für Frauen zu befassen und sich dafür<br />
einzusetzen;<br />
• alle Frauen, die sich zum Diakonat berufen wissen, sich den bestehenden<br />
Initiativkreisen anzuschließen und mit der Vorbereitung auf den<br />
Diakonat zu beginnen.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses bitten die Gemeinden<br />
und alle engagierten Christinnen und Christen, sich den diakonalen<br />
Herausforderungen unserer Zeit zu stellen und sich in diesem<br />
Zusammenhang für den Diakonat der Frau einzusetzen.<br />
*Ein Indult ist eine kirchenrechtliche Erlaubnis des Apostolischen Stuhls.
FRAUEN ALS DIAKONINNEN?<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 40<br />
Die Forderung nach der (Wieder-) Einführung des Diakonenamtes für<br />
Frauen stützt sich auf die Zeugnisse <strong>von</strong> Schrift und Tradition, die belegen,<br />
daß es in der frühen Kirche Frauen gab, die in der Gemeinde arbeiteten und<br />
als Diakoninnen bezeichnet wurden. Die Funktionen, die eine Diakonin<br />
ausübte, ergaben sich aus der jeweiligen Situation und waren durch die<br />
gesellschaftliche Stellung der Frau mit determiniert. Ob sich die Weihe zur<br />
Diakonin <strong>von</strong> der Weihe zum Diakon unterschied und ob in der<br />
Diakonenweihe ein sakramentaler Charakter gesehen wurde, in dieser Frage<br />
vertreten sowohl Bibliker wie Dogmatiker verschiedene Standpunkte.<br />
Die Frage nach dem Diakonat der Frau schließt die Frage nach dem<br />
theologischen Ursprung des Amtes ein, verpflichtet aber zugleich zu einer<br />
inhaltlichen Neubestimmung der Aufgaben, die durch die Amtsausübung in<br />
Kirche und Welt wahrgenommen werden und die sich mit dem Wandel der<br />
Zeit ändern können.<br />
Wenn wir heute die Frage nach dem Diakoninnenamt stellen, sind drei<br />
Fragen zu überlegen:<br />
Steht der Diakonat für Frauen in direktem Widerspruch zur Lehre Jesu oder<br />
zur Lehre der Kirche durch die Jahrhunderte?<br />
Ist der Diakonat für Frauen heute theologisch sinnvoll und pastoral<br />
notwendig und welche Form nimmt er an?<br />
Wie könnte der Dienst einer Diakonin in unserer Kirche heute aussehen?<br />
Lehre Jesu und Lehre der Kirche durch die Jahrhunderte<br />
(Tradition)<br />
Daß es einen direkten Widerspruch der Bibel zur Diakonenweihe <strong>von</strong><br />
Frauen gebe, behaupten selbst die strengen Gegner des Frauendiakonats<br />
nicht. Ihr Hauptargument gegen die Weihe <strong>von</strong> Frauen (zu Diakoninnen<br />
oder zu Priesterinnen) ist die Wahl der Zwölf (Männer) durch Jesus. Diese<br />
Wahl jedoch hatte nicht die Funktion, das Amt auf das männliche<br />
Geschlecht zu beschränken, sondern weist zeichenhaft auf die andauernde<br />
Berufung der zwölf Stämme Israels hin. Das Neue Testament kennt den<br />
Begriff „diakonos“ (= Diener, Diakon), gebraucht ihn jedoch als männliche
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 41<br />
und weibliche Funktionsbezeichnung gleichermaßen, wie das Beispiel der<br />
Diakonin Phöbe in Röm 16,1-2 zeigt. Auch außerbiblische Zeugnisse legen<br />
nahe, daß es schon sehr früh den Titel „diakonos“ für Männer und Frauen<br />
gab.<br />
Die Ostkirche kennt die Weihe <strong>von</strong> Frauen zu Diakoninnen mit Weihegebet<br />
und Handauflegung bis zum 10. Jahrhundert. Mit der Weihe <strong>von</strong> Frauen<br />
waren - bedingt durch die kulturelle Situation - andere Aufgaben verbunden<br />
als mit der Weihe <strong>von</strong> Männern. Die Kirche im Westen hat keine eindeutige<br />
und gut belegte Tradition für die Weihe <strong>von</strong> Frauen. Fest steht aber, daß es<br />
keine lehramtliche Äußerung gegen die Weihe <strong>von</strong> Frauen zu Diakoninnen<br />
gibt. Auch das jüngste Schreiben des Papstes „Über die allein Männern<br />
vorbehaltene Priesterweihe“ (Ordinatio sacerdotalis) äußert sich zur<br />
Diakoninnenweihe nicht.<br />
Der can. 1024 des Kirchenrechtes „Die heilige Weihe empfängt gültig nur<br />
der getaufte Mann“ wird <strong>von</strong> Kirchenrechtlerinnen und Kirchenrechtlern<br />
nicht als göttliches, sondern als menschliches Recht eingestuft.<br />
Menschliches Recht aber ist veränderbar, wenn es theologisch sinnvoll und<br />
notwendig ist.<br />
Theologisch sinnvoll und pastoral notwendig?<br />
Die eine Weihe zu drei verschiedenen Ämtern<br />
Auch einen eigenständigen Diakonat für Männer kennt die römischkatholische<br />
Kirche erst wieder seit dem II. Vatikanum. Vorher war der<br />
Diakonat lange Zeit nur eine „Durchgangsstufe“ auf dem Weg zum<br />
Priesteramt. Angeregt durch die geistliche Erneuerungbewegung vor allem<br />
in Frankreich und Deutschland hat das II. Vatikanum den sogenannten<br />
Ständigen Diakonat für verheiratete Männer wiederbelebt. Gleichzeitig hat<br />
das Konzil die Einheit des Weiheamtes (Diakonat, Priesteramt und<br />
Bischofsamt) betont. Das heißt, es gibt eine Weihe in der Kirche zu drei<br />
unterschiedlichen Aufgaben: Dem Bischof kommt vor allem das Lehramt<br />
zu, dem Priester das Heiligungsamt und dem Diakon das Dienstamt.<br />
Gleichzeitig verdeutlicht die eine Weihe, daß diese drei Ausfaltungen des<br />
Wirkens Christi nicht unverbunden nebeneinander stehen und daß ihr<br />
gemeinsames Ziel der Heilsdienst an den Gläubigen ist. Die Einheit des<br />
Amtes gilt als ein Haupthindernis für den Diakonat der Frau, weil <strong>von</strong> der<br />
Einheit des Amtes auch auf die Zulassung der Frauen zum Priesteramt und<br />
die Notwendigkeit einheitlicher Zugangskriterien zum Amt überhaupt
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
S e i t e | 42<br />
geschlossen wird. Tatsächlich sind jedoch die Zugangskriterien<br />
verschieden: Verheiratete Männer dürfen zu Diakonen geweiht werden; für<br />
die Priester- und die Bischofsweihe ist Ehelosigkeit eine notwendige<br />
Voraussetzung.<br />
Kirche braucht ein diakonisches Gesicht<br />
Unsere Kirche heute ist auf eine ganz neue Weise missionarische Kirche.<br />
Hier bei uns in Deutschland muß sie auf Menschen zugehen, die kaum oder<br />
noch nie Kontakt mit ihr hatten, die kaum oder nie den Gottesdienst in der<br />
Gemeinde besuchen. Die diakonale Ausrichtung der Kirche muß, um die<br />
Menschen am Rande des gemeinschaftlichen Lebens zu erreichen, wieder in<br />
den Mittelpunkt gerückt werden. Oder, um ein Bild zu benutzen: Wenn<br />
weniger Menschen zur Mitte der Gemeinde kommen, ist es um so nötiger,<br />
<strong>von</strong> der Mitte aus zu den Rändern der Gemeinde zu gehen, um<br />
heilbringende Erfahrungen vermitteln zu können. Es sind in unseren<br />
Gemeinden bis jetzt vor allem Frauen, die genau das tun: Auf Menschen in<br />
Not zugehen, ihre Lebenssitutation kennenlernen, Hilfe anbieten oder<br />
organisieren, sich selbst als Christinnen einbringen. Einige <strong>von</strong> ihnen fühlen<br />
sich zur Diakonin berufen und möchten sich durch das Amt bewußt in den<br />
Dienst der Gemeinde stellen lassen. Doch sie können aufgrund ihres<br />
Geschlechts die sakramentale Bestätigung ihres Dienstes, ein Heilszeichen,<br />
einen sichtbaren Zuspruch der Gnade Gottes nicht erhalten - ihre Arbeit<br />
hingegen wird in den meisten Fällen durchaus angenommen. Schon die<br />
Würzburger Synode hat darauf hingewiesen, daß es theologisch nicht zu<br />
rechtfertigen ist, wenn denjenigen, die eine Funktion ausüben, die<br />
dazugehörende sakramentale Gnade vorenthalten wird.<br />
Verstärkung des Klerikalismus der Kirche?<br />
Zweifellos könnten Laien an weit mehr Entscheidungen in der Kirche<br />
beteiligt werden, als das bislang der Fall ist. Wenn aber die Diakone zum<br />
Klerikerstand zählen, so kann man sehr wohl fragen, ob das Gesicht der<br />
Kirche nicht noch klerikaler wird, wenn auch Frauen geweiht werden? Ganz<br />
unabhängig <strong>von</strong> der Ordination <strong>von</strong> Frauen gilt es, die Zuordnung <strong>von</strong><br />
Laien und Klerikern, <strong>von</strong> haupt-, neben- und ehrenamtlichen Diensten in<br />
den Gemeinden neu zu regeln. Die Tatsache, daß die Zuordnungen in<br />
unserer Kirche nicht klar sind, kann kein Grund sein, Frauen nicht auch in
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
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den Kreis der geweihten Amtsträger aufzunehmen - zumal es im<br />
Miteinander der pastoralen Dienste bereits männliche, verheiratete Diakone<br />
gibt. Nötig ist daher in jedem Fall die präzise Erarbeitung eines<br />
Amtsprofils, insbesondere des Diakonenamtes, und die Zuordnung der<br />
verschiedenen haupt- und ehrenamtlichen Dienste. Jedes Amt steht dabei<br />
immer im Dienst des Volkes Gottes (Lumen Gentium 28). Das Gesicht einer<br />
dienenden Kirche kennt den Klerikerstand nicht als übergeordnete Instanz<br />
über die Laien, sondern als ein Glied am Leibe Christi. Durch die Teilhabe<br />
<strong>von</strong> Frauen am klerikalen Amt erweitern sich die Möglichkeiten der Kirche,<br />
ihren diakonalen Auftrag im Volk Gottes zu verwirklichen. Allerdings:<br />
Allein durch die Teilnahme der Frauen am Amt werden nicht alle angesprochenen<br />
Probleme gelöst; und Frauen sind auch nicht „die besseren<br />
Diakone“!<br />
Forderung nach Gleichberechtigung auch in der Kirche?<br />
Sicherlich, die Frage nach dem Diakonat für Frauen ist untrennbar<br />
verbunden mit der Tatsache, daß Frauen in der Gesellschaft zunehmend<br />
gleichberechtigt sind; in der Kirche aber fällt Gleichberechtigung um so<br />
deutlicher auf. Die Forderung nach einem gleichberechtigten Zugang der<br />
Frauen zu einem kirchlichen Amt ist jedoch zunächst immer auf die Heilige<br />
Schrift und die Tradition verwiesen. Da es - zumindest in der westlichen<br />
Kirche - seit über 1000 Jahren keine Diakoninnen mehr gibt, könnte die<br />
Frage nach dem Diakoninnenamt hier schon negativ beantwortet sein. Ein<br />
Blick auf die theologische Begründung für die Ablehnung der Frau im Amt<br />
zeigt jedoch, daß es sich lohnt, überlieferte Argumente kritisch zu<br />
betrachten. Der große Thomas <strong>von</strong> Aquin zum Beispiel hat Gründe und<br />
Voraussetzungen angeführt (die Frau ist dem Mann biologisch<br />
untergeordnet), die heute sowohl anthropologisch als auch theologisch als<br />
falsch erwiesen sind (vgl. Gen 1,27). Papst Johannes XXIII. hat die Lösung<br />
der Frauenfrage in der Kirche zu einem „Zeichen der Zeit“ erklärt und ihr<br />
damit einen theologischen Rang zugeordnet: Es ist für das Heil der<br />
Menschen und für das Durchscheinen der Gnade Gottes nicht gleichgültig,<br />
wie die Kirche sich in dieser Frage verhält.
Berufsprofil der Diakonin<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
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Eine nicht zu unterschätzende Anfrage an die Diakoninnenweihe kommt<br />
<strong>von</strong> den Frauen selbst: Wird nicht mit der Weihe <strong>von</strong> Frauen - nur - zu<br />
Diakoninnen ein Geschlechterverhältnis erhärtet, das den Männern das<br />
Herrschen und den Frauen das Dienen zuordnet? Ein naheliegender und<br />
deshalb gewichtiger Einwand, der auch nicht mit einem Argument zu<br />
entkräften ist. Deshalb einige Hinweise:<br />
Es steht zur Zeit das Gesamtbild der Kirche auf dem Prüfstand. Die Kirche<br />
muß heute ihre diakonische Sendung, die ihr caritatives und soziales<br />
Handeln zum Prüfstein ihrer Botschaft macht, neu beleben. Sie muß <strong>von</strong><br />
einem Denken Abstand nehmen, das im Engagement der Laien einen Dienst<br />
und in der Ausübung des Amtes eine Herrschaftsfunktion sieht. Solcher<br />
Haltung ist der Geist des Zweiten Vaticanums entgegenzuhalten: Alle<br />
Ämter in der Kirche sind im Dienst für das Volk Gottes zur Auferbauung<br />
der Gemeinde und ihre Befähigung zur Sendung in der Welt (Lumen<br />
Gentium 29).<br />
Sowohl die Ausbildung zum Diakonenamt, wie auch die Ausgestaltung<br />
dieses Dienstes müssen für Diakone wie für Diakoninnen gleich sein. Das<br />
gilt auch für den Dienst am Altar. Hier ist zu berücksichtigen, daß dem<br />
Diakon und der Diakonin eher ein sozial-caritatives Aufgabenfeld als ein<br />
liturgisch-katechetisches zukommt.<br />
Es gibt viele Frauen, die sich zur Diakonin berufen wissen und die als<br />
Diakonin auf überzeugende Weise dazu beitragen können, den Menschen<br />
am Rande der Gesellschaft das Heil Jesu Christi mit Sendung und Segen der<br />
Kirche weiterzugeben. Die Kirche darf sich dieser Chance nicht<br />
verschließen.<br />
Weiteren Überlegungen, das Berufsprofil der Diakonin (und damit auch des<br />
Diakons) näher zu umschreiben, dient nicht zuletzt die Erklärung des Festes<br />
der heiligen <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong> zum Tag der Diakonin durch den<br />
Katholischen Deutschen <strong>Frauenbund</strong>.<br />
Ausblick<br />
Frauen als Diakoninnen können einen anderen Blick für die Nöte und<br />
Sorgen der Menschen haben. Frauen als Diakoninnen werden das Bild einer<br />
Kirche verändern, die bisher <strong>von</strong> Frauen getragen und nur <strong>von</strong> Männern<br />
geleitet wird. Frauen als Diakoninnen werden ihre diakonischen
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
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Erfahrungen auf ihre Weise in die Liturgie der Gemeinde einbringen und<br />
bisher vorgefundene patriarchalische und einseitige Strukturen aufbrechen.<br />
Frauen, die andere Frauen als Diakoninnen erleben, werden endlich auch<br />
ihre Lebenswirklichkeit in der Liturgie verkörpert sehen. Frauen als<br />
Diakoninnen werden ein Zeichen für das partnerschaftliche Modell der<br />
Kirche sein, das die deutschen Bischöfe schon in ihrem Hirtenwort „Zur<br />
Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft“ beschrieben haben.<br />
Marlies Mittler-Holzem, Münster<br />
im Kontakt mit<br />
Anne Henze, Tübingen und<br />
Angelika Böhm, Ravensburg
LITERATURLISTE<br />
Hilarius M. Barth O.P. (Hrsg.), Caterina <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>, Meditative<br />
Gebete. Einsiedeln 1980.<br />
Arbeitshilfe zum 1. Tag der Diakonin des KDFB am 29.04.1998<br />
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Freddy Derwahl, „Wie eine Kerze in der Nacht“.<br />
Caterina <strong>von</strong> <strong>Siena</strong> und die Kapelle<br />
<strong>von</strong> Astenet. Eupen 1978.<br />
Th. Eggensperger und U. Engel (Hrsg.), Frauen und Männer im<br />
Dominikanerorden. Topos<br />
Taschenbücher 223. Mainz 1992,<br />
S. 58 ff.<br />
Benedikta Hintersberger O.P., An und mit der Kirche leiden; in:<br />
Georg Popp (Hrsg.), Damit unser<br />
Leben gelingt. Regensburg 1993,<br />
S. 149 ff.<br />
Gisbert Kranz, Sie lebten das Christentum. 28<br />
Biographien. Regensburg 1978,<br />
S. 312 ff.<br />
Franz Müller (Hrsg.), Dominikanerinnen und Dominikaner.<br />
Freiburg 1988,<br />
S. 76 ff.<br />
Walter Nigg, <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong> - Die Lehrerin<br />
der Kirche; in: <strong>Katharina</strong> <strong>von</strong> <strong>Siena</strong>.<br />
Die Lehrerin der Kirche. Freiburg i.<br />
Br. 1980, S. 7-44.<br />
Hans Josef Schmitz, Von heiligen Menschen. Mainz 1979,<br />
S. 49 ff.<br />
M. Roswitha Schneider O.P., Begegnung mit der Heiligen aus<br />
<strong>Siena</strong> in Wort und Bild.<br />
Abensberg 1979.
Liste der Mitarbeiterinnen<br />
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Angelika Böhm, Ravensburg. Sprecherin der<br />
Frauenkommission der Diözese Rottenburg-<br />
Stuttgart - Ansprechpartnerin im Netzwerk<br />
Diakonat der Frau in der Diözese Rottenburg-<br />
Stuttgart.<br />
Anne Henze, Tübingen. Mitglied der Frauenkommission<br />
der Diözese Rottenburg-Stuttgart -<br />
Vorstandsmitglied des Netzwerks Diakonat<br />
der Frau (Münster).<br />
Sr. Dr. Benedikta Hintersberger O.P., Augsburg. Geistliche Beirätin des<br />
KDFB auf Bundesebene.<br />
Dr. Gabriele Miller, Rottenburg. Geistliche Beirätin des Diözesan-<br />
Verbandes Rottenburg-Stuttgart des KDFB -<br />
Vorsitzende der Frauenkommission der<br />
Diözese Rottenburg-Stuttgart - Mitglied der<br />
Theologischen Kommission des KDFB.<br />
Marlies Mittler-Holzem, Münster. Referentin des KDFB -<br />
Geschäftsführerin des Netzwerkes Diakonat<br />
der Frau (Münster).<br />
Dr. Stefanie Spendel, Augsburg. Vizepräsidentin des KDFB, Köln -<br />
Vorsitzende der Theologischen Kommission<br />
des KDFB.