frauenstudien 14 - Frauenbeauftragte - LMU
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dert vorbereitet wird, ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
praktisch abgeschlossen. Frauen sind Gattinnen, Mütter,<br />
Hausfrauen und – Leserinnen der Werke von Männern. Durch<br />
ihre Bewunderung tragen sie zur Herausbildung männlicher<br />
Autorschaft ebenso bei wie sie die eigene Sprachlosigkeit bekräftigen.<br />
Gleichzeitig entfaltet sich gerade in dieser Zeit eine<br />
spezifisch weibliche Kultur, die sich – zunächst unsicher und<br />
oftmals gegen den erheblichen Widerstand der männlichen<br />
"Kollegen" – schreibend zur Geltung bringt. Die Strategien<br />
dieser mühevollen Sichtbarmachung sollen an ausgewählten<br />
Werken Karoline von GÜNDERODEs, Bettine von ARNIMs, Rahel<br />
VARNHAGENs, Sophie MEREAUs und Dorothea SCHLEGELs<br />
analysiert werden. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Poetologie<br />
des Briefes, in dem einerseits die weibliche Leserposition<br />
festgeschrieben wird und über den sich andererseits die Frauen<br />
aus dieser Position hinausschreiben.<br />
Dr. Marianne Willems<br />
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE VON FRAUEN 1750-1850<br />
(Proseminar)<br />
Zeit: Mo 15-17<br />
Ort: Raum 205<br />
Beginn: 12.5.<br />
Anmeldung: 24.2., Mo 16-17<br />
Sprechstunde: Mi 17-18, Raum 416a<br />
Behandelt werden Romane und Erzählungen von Sophie LA-<br />
ROCHE, Wilhelmine Caroline WOBESER, Benedikte NAUBERT,<br />
Therese HUBER und Ida HAHN-HAHN. Im Mittelpunkt der Analyse<br />
der Romane und Erzählungen wird die Darstellung der<br />
Momente weiblicher und männlicher Identität stehen. Die Veränderungen<br />
dieser Darstellung und ihre Verknüpfung mit nichtliterarischen<br />
Thematisierungen vor allem im Bereich der Popularphilosophie,<br />
aber auch im Bereich der Pädagogik, Medizin<br />
usw. soll untersucht werden. Darüber hinaus fragt das Seminar<br />
nach der Logik von Bewertungsprozessen, die dazu führen, daß<br />
Literatur von Frauen des Untersuchungszeitraums kaum oder<br />
gar nicht im Kanon "hoher Literatur" auftaucht. Das erfordert<br />
einen Blick zum einen auf die soziale Situation der Autorinnen<br />
und deren Schreibmotivationen bzw. -legitimationen und zum<br />
anderen auf die Wertungskriterien des literarischen Diskurses,<br />
wie sie sich im Wandel der aufklärerisch-empfindsamen zur<br />
klassisch-romantischen Literaturkonzeption herausbilden.<br />
Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft<br />
(Komparatistik)<br />
Schellingstr. 3, RG, Tel. 21 80-33 79<br />
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