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Tagungsband - DMT BergbauForum

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BerGBaUFOlGe UnD nachnUtzUnG I / B15<br />

Machbarkeitsstudie zu Pumpspeicherkonzepten<br />

in den anlagen des Steinkohlenbergbaus<br />

Der ausbau der Kapazität regenerativer energien und deren verstärkte<br />

Integration in die energieversorgung Deutschlands ist aktuell eine<br />

vorrangige aufgabe der energiepolitik. aufgrund des fluktuierenden<br />

Stromangebots der erneuerbaren energien stellen Speichertechnologien<br />

einen wichtigen Bestandteil der benötigten Infrastruktur dar.<br />

Bis heute existieren keine ausgereiften Konzepte um das Problem der<br />

Stromspeicherung flächendeckend zu lösen. Da eine Kombination aus<br />

verschiedenen Speichertechnologien wahrscheinlich sein wird, ist zu<br />

erwarten, dass auch Pumpspeicherwerke ihren Beitrag zur energiewende<br />

leisten werden.<br />

In einem aktuell laufendem vorhaben soll geprüft werden, in wie weit<br />

sich die umfangreiche untertägige Infrastruktur des Steinkohlebergbaus<br />

im ruhrgebiet als Standort für ein Pumpspeicherwerk eignet. Für<br />

die Bearbeitung der vielzahl an Fragestellungen wurde ein breit aufgestelltes<br />

und interdisziplinäres Forscherteam zusammengestellt.<br />

Dazu arbeitet eine Forschergruppe, von fünf lehrstühlen der Universität<br />

Duisburg-essen, drei lehrstühlen der ruhr-Universität Bochum,<br />

dem Bergbaubetreiber raG aktiengesellschaft, dem Bergbaudienstleister<br />

DMt und dem rISP, einem an-Institut der Universität Duisburgessen,<br />

zusammen.<br />

Gefördert wird das vorhaben durch das land nrW und die eU, im<br />

rahmen des ziel2-Programms. Die betreuende Stelle ist die Bezirksregierung<br />

arnsberg und der Projektträger etn vom Forschungszentrum<br />

Jülich. Die Projektleitung obliegt dem Institut für Wasserbau und<br />

Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-essen unter der Führung<br />

von herrn Prof. Dr.-Ing. andré niemann.<br />

Konventionelle Pumpspeicherwerke benötigen ein oberes Speicherbecken<br />

auf einem Berg und ein unteres Speicherbecken im tal. Die<br />

höhendifferenz der beiden Becken wird ausgenutzt um energie bei<br />

Überangebot zu speichern und im Bedarfsfall wieder abzugeben.<br />

Standorte für solche anlagen sind durch die topographischen randbedingungen<br />

begrenzt und durch den oftmals hohen Flächenverbrauch<br />

zudem umstritten.<br />

Die Idee eines untertägigen Pumpspeicherwerkes (UPSW) besteht<br />

darin das untere Speicherbecken unter tage, in die vorhandenen anlagen<br />

des Steinkohlebergbaus, zu verlegen und das obere Becken an<br />

der erdoberfläche zu installieren. Dadurch könnten Fallhöhen bis zu<br />

1.200 Meter aktiviert werden, die ein erhebliches energetisches Potential<br />

aufweisen. Der zeitpunkt für eine Prüfung der energetischen Möglichkeiten<br />

dieser anlagen ist günstig, da der Steinkohlebergbau politisch<br />

gewollt 2018 ausläuft. Bis dahin sind die bergbaulichen anlagen<br />

offen bevor der dauerhaft einwirkende Gebirgsdruck diese, auf temporäre<br />

nutzung angelegten anlagen, wieder verschließt.<br />

Das ziel des vorhabens ist im Wesentlichen eine Prüfung der rahmenbedingungen,<br />

für die realisierung eines untertägigen Pumpspeicherwerkes<br />

in den anlagen der raG aG. Der Fokus bei der Bearbeitung<br />

liegt zunächst auf der erfassung der Potentiale, der abschätzung der<br />

Machbarkeit für verschiedene typen eines UPSW und einer abschließenden<br />

konkreten Standortdefinition. hierzu werden die geologischen<br />

und geographischen randbedingungen, der technisch-ingenieurwissenschaftliche<br />

aufwand und die Machbarkeit für Bau und Betrieb und<br />

somit die Speicherkosten, die energiewirtschaftlichen aspekte, sozioökologische<br />

Gesichtspunkte sowie insbesondere die akzeptanz und<br />

die arbeits- und Betriebssicherheit berücksichtigt. Darüber hinaus<br />

werden eine rechtliche und eine ökologische Bewertung durchgeführt.<br />

prof. Dr.-Ing. André Niemann<br />

Universität Duisburg-essen, essen<br />

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