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Tagungsband - DMT BergbauForum

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eXPlOratIOn UnD laGerStÄttenentWIcKlUnG I / B21<br />

Untertagegeophysik im Kali- und Steinsalzbergbau<br />

Der vortrag beruht auf den langjährigen eigenen erfahrungen von<br />

erkundungen im Salzbergbau und den in verschiedenen Fue-vorhaben<br />

erlangten erkenntnissen.<br />

Bevor man an die erkundung im Kali- und Salzbergbau denken kann,<br />

muss man sich über die möglichen Probleme der Bergwerksbetreiber<br />

und des Wirtsgesteins im Klaren sein. ziele der erkundungen sind aussagen<br />

zu tektonischen Störungszonen, lithologisch vorgeprägten Schwächezonen,<br />

Kluftzonen, laugentaschen, Feuchtezonen mit Salzlösungsvorkommen,<br />

Schichtgrenzen, bergbaulich bedingten auflockerungszonen,<br />

welche die Grube bzw. arbeitssicherheit beeinträchtigen können.<br />

Die aufgaben der Geophysik in der „lebenszeit“ eines Bergwerkes<br />

sind vielfältig und ändern sich. Während vor der Betriebsphase hauptsächlich<br />

die Übersichts- und Standorterkundungen mit geophysikalischen<br />

verfahren wie aero-eM, Seismik und Gravimetrie sowie die<br />

Bohrlochverfahren im vordergrund stehen, sind während der Betriebsphase<br />

andere aufgaben und verfahren im einsatz.<br />

So stehen Informationsgewinn und hilfsstellungen für geplante Streckenauffahrungen<br />

im Bergwerk als aufgaben zur Debatte. es können<br />

mit den verfahren des Geo- und Bohrlochradars sowie der Seismik<br />

Informationen zu Schichtgrenzen und tektonischen Störungen gewonnen<br />

werden. Feuchtezonen mit Salzlösungsvorkommen können mit<br />

elektrischen Methoden nachgewiesen werden. Die auflockerungszonen<br />

in streckennahen sowie auch in streckenentfernteren Bereichen<br />

können mit dem Georadar oder mit dem Sonar nachgewiesen werden.<br />

letzteres ist vor allem bei bestimmten geologischen verhältnissen, die<br />

den einsatz von eM-Wellen einschränken, sinnvoll.<br />

Während der Betriebsphase sowie im nachgang der verwahrphase<br />

eines Bergwerkes können die Spannungszustände des Gebirges mit<br />

einer passiven Seismik beobachtet werden und somit aussagen zur<br />

Barriereintegrität getroffen werden. Dies betrifft die natürlichen Barrieren<br />

wie die hangend- und liegendschutzschichten zu wasserführenden<br />

horizonten oder auch künstlichen Barrieren wie Damm- und<br />

abschlussbauwerke, welche mit Mikroseismik überwacht werden können.<br />

Sollten lösungszutritte im Bergwerk gefunden werden, können<br />

diese mittels elektrischer Monitoring-verfahren beobachtet werden.<br />

In der Präsentation werden die verfahren für die erkundung und Über-<br />

wachung (Geo- und Bohrlochradar, Sonar, Seismik, Geoelektrik und<br />

Ingenieurseismologie) im Bergwerk kurz vorgestellt und Fallbeispiele<br />

aufgezeigt.<br />

zusammenfassend lässt sich sagen, dass es mit geophysikalischen<br />

Methoden möglich ist, vielfältige erkenntnisse über die Grube und<br />

das Umfeld zu erhalten, Kosten zu sparen und gleichzeitig wichtige<br />

zusatzinformationen z.B. über die Umgebung der Strecken zu gewinnen<br />

sowie die Sicherheit der Untertagearbeiten entscheidend zu verbessern<br />

(z. B. mit Firstradar, Ingenieurseismologie,…). Wichtig ist es<br />

dabei zu wissen, welche verfahren unter welchen Umständen am<br />

sinnvollsten einsetzbar sind.<br />

Thomas Schicht<br />

K-Utec aG Salt technologies, Sondershausen<br />

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