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Tagungsband - DMT BergbauForum

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<strong>Tagungsband</strong><br />

12. <strong>BergbauForum</strong><br />

Leipzig, 20. bis 21.06.2013


InhaltSverzeIchnIS<br />

Begrüßung .....................................................................................................................................................................................................Seite 04<br />

Grußworte ......................................................................................................................................................................................................Seite 07<br />

Plenarvorträge ...............................................................................................................................................................................................Seite 13<br />

A1 MODERNISIERUNG UND AUTOMATISIERUNG<br />

2<br />

a11 Betriebsführungsinstrumente Bergbau in den tagebauen der vattenfall europe Mining aG ........................................................Seite 16<br />

a12 automatisierung von Großgeräten in den Braunkohlentagebauen der rWe Power aG ...............................................................Seite 18<br />

a13 Optimierte verfügbarkeit und effizienz der elektrischen ausrüstung,<br />

automatisierungs- und antriebstechnik von Bandanlagensystemen ............................................................................................Seite 20<br />

a14 automatische Beladung eines Grubenbandes mit einem frei positionierbaren verladeausleger ..................................................Seite 22<br />

a15 Berechnungen der ausfallwahrscheinlichkeit einer ausgewählten Bremsensteuerung für<br />

Schachtförderanlagen mit 3004 Struktur nach Iec 61508 ............................................................................................................Seite 23<br />

B1 BERGBAUFOLGE UND NAchNUTzUNG I<br />

B11 Geotechnische Sicherheit und Wasserhaushalt, Schwerpunkte der künftigen arbeiten bei lMBv und Gvv ...............................Seite 24<br />

B12 Bergbauliche risiken aushalten – Betrachtungen zur vergangenheit und Gegenwart ..................................................................Seite 26<br />

B13 zukünftige herausforderungen bei der errichtung von Schachtverschlüssen für endlager ..........................................................Seite 28<br />

B14 Wasserführende Stollen – ein hauptbestandteil der altbergbausanierung ....................................................................................Seite 29<br />

B15 Machbarkeitsstudie zu Pumpspeicherkonzepten in den anlagen des Steinkohlenbergbaus .......................................................Seite 31<br />

A2 FöRDERUNG, TRANSpORT, SEILE<br />

a21 Magnetscheiben für die Schachtförderung – Möglichkeiten und voraussichtliche effekte ...........................................................Seite 32<br />

a22 Die praktische anwendung der FeM bei der Produktentwicklung und bei der Bestimmung<br />

von Seileigenschaften anhand von Beispielen ...............................................................................................................................Seite 33<br />

a23 Ferndiagnose an Fördermaschinen ...............................................................................................................................................Seite 35<br />

a24 Sanierung der Schachteinbauten und errichtung einer hilfsfahranlage im röhrigschacht des<br />

Besucherbergwerkes Wettelrode ...................................................................................................................................................Seite 36<br />

a25 Die rohbau-ausrüstung am Gotthard-Basistunnel, los D: hebeeinrichtung im Schacht I Sedrun ..............................................Seite 37<br />

B2 ExpLORATION UND LAGERSTäTTENENTwIckLUNG I<br />

B21 Untertagegeophysik im Kali- und Steinsalzbergbau ......................................................................................................................Seite 38<br />

B22 echometrische vermessung von Kavernen ...................................................................................................................................Seite 40<br />

B23 anwendung von eMr-Messungen im Kavernenbau .....................................................................................................................Seite 41<br />

B24 Bewertung und Optimierung des eti Gümüs Silber Bergwerks in der türkei (nach internationalen Standards) ...........................Seite 43<br />

B25 erfahrungen beim neuaufschluss „alter“ lagerstätten unter dem Gesichtspunkt des altbergbaues ...........................................Seite 45<br />

A3 INTERNATIONALE pROjEkTE UND pERSpEkTIvEN<br />

a31 effizienzsteigerung im Steinsalztagebau der SPl/chile ................................................................................................................Seite 47<br />

a32 Geologische exploration und Modellierung eines küstennahen Sabkhas zur<br />

Gewinnung von Kalisalzen durch Solarevaporation (Sechura-Wüste/Peru) ..................................................................................Seite 49<br />

a33 Internationale erfahrungen über die Bedeutung der Gebirgsmechanik zur Beherrschung<br />

der ausgasung in Steinkohlenbergwerken .....................................................................................................................................Seite 51<br />

a34 Planung und Installation von Schachteinrichtungen für die untertägige Infrastruktur<br />

auf dem Bergwerk neves corvo in Portugal ..................................................................................................................................Seite 53<br />

a35 Die herausforderung des internationalen rohstoffbergbaus für die deutsche Maschinenbauindustrie .......................................Seite 54<br />

B3 ExpLORATION UND LAGERSTäTTENENTwIckLUNG II<br />

B31 Stand des KSl-Kupferbergwerksprojektes in Spremberg (lausitz) von der exploration zum Bergwerk ......................................Seite 57<br />

B32 3D-Seismik für ein petrothermales Projekt im kristallinen Grundgebirge Sachsens ......................................................................Seite 58<br />

B33 vor der hacke ist es duster, und unter den Füßen auch! exploration am Beispiel der tiefen Geothermie ....................................Seite 61<br />

B34 Modellierung des Kohleumschlages und dessen Optimierung für den Kohlelagerplatz Boxberg .................................................Seite 62<br />

B35 Der Pilotstart zur cO 2 -Speicherung in Ketzin – geophysikalische Überwachung in der Injektionsphase .....................................Seite 63<br />

A4 TRAINING UND SIchERhEIT<br />

a41 Die Umsetzung von 3D-Wartungs- und reparaturanleitungen der Putzmeister Solid Pumps Gmbh (Deutschland) ...................Seite 64<br />

a42 arbeitssicherheit und verhaltensregeln, 3D – animierte Kurzfilme .................................................................................................Seite 67<br />

a43 Sicherheitsbegehung und Planungsreview von anlagen mittels virtual reality technologie ........................................................Seite 68<br />

a44 International project work in Pakistan – health and safety issues .................................................................................................Seite 69<br />

B4 BERGBAUFOLGE UND NAchNUTzUNG II<br />

B41 Grubengasverwertung im stillgelegten Steinkohlenbergbau unter anspruchsvollen Bedingungen ...............................................Seite 71<br />

B42 Schwerpunkte der Flächensanierung in nrW und innovative Folgenutzungsvarianten ................................................................Seite 73<br />

B43 Überlegungen zur langfristigen Wasserhaltung für das Steinkohlenrevier Ibbenbüren .................................................................Seite 75<br />

B44 Innovatives Flächenrecycling & Standortentwicklungsmanagement – technische und wirtschaftliche aspekte ..........................Seite 77<br />

verzeichnis der autoren und Moderatoren .....................................................................................................................................................Seite 79<br />

Impressum ......................................................................................................................................................................................................Seite 83<br />

3


BeGrÜSSUnG<br />

Sehr geehrte Damen und herren, liebe Gäste,<br />

zu unserem 12. <strong>BergbauForum</strong> begrüße ich Sie herzlich im zentrum<br />

der schönen Stadt leipzig.<br />

In der tradition der BergbauForen haben wir, zusammen mit unserem<br />

Partner, dem tSU e.v., dieses Mal den tagungsort leipzig gewählt,<br />

da in seinem Umfeld aktiver und stillgelegter Bergbau gleichermaßen<br />

angesiedelt sind. Moderne Gewinnungstechnik einerseits und<br />

die Wandlungen nach Stilllegung des Bergbaus andererseits können<br />

besichtigt und er- bzw. befahren werden. Wir freuen uns darüber,<br />

dass wir die beiden mit diesen themen betrauten Firmen, die Mitteldeutsche<br />

Braunkohlengesellschaft mbh (MIBraG) und die lausitzer<br />

und Mitteldeutsche Bergbau-verwaltungsgesellschaft mbh (lMBv)<br />

für eine zusammenarbeit im rahmen des <strong>BergbauForum</strong>s gewinnen<br />

konnten.<br />

Der mitteldeutsche raum wurde geprägt von der Jahrhunderte langen<br />

Gewinnung, veredelung und nutzung der naturressource Braunkohle.<br />

Jetzt wird die landschaft südlich und nördlich von leipzig zunehmend<br />

von aus tagebaurestlöchern entstehenden Seen geprägt. Der Begriff<br />

des leipziger neuseenlandes ist auf dem besten Weg, sich bundesweit<br />

als neue touristische Destination zu etablieren. Federführend u.a.<br />

hierbei ist die lMBv.<br />

Die MIBraG fördert in den tagebauen Profen (Sachsen-anhalt) und<br />

vereinigtes Schleenhain (Sachsen) über zehn Prozent der in Deutschland<br />

gewonnenen rohbraunkohle, etwa 20 Millionen tonnen pro Jahr.<br />

Beide Unternehmen werden uns die Möglichkeit geben, in ihre arbeit<br />

einsicht zu nehmen.<br />

rund 300 Gäste haben sich zum <strong>BergbauForum</strong> angemeldet. Wir sind<br />

uns sicher, Ihnen mit den vorträgen, den Fachdiskussionen, dem kollegialen<br />

austausch und den Besichtigungsmöglichkeiten ein interessantes<br />

Programm zu bieten.<br />

neues in verschiedenen Fachdisziplinen, verbunden mit nationalen<br />

und internationalen Projektbeispielen wird Ihnen anregungen für Ihr<br />

Berufsleben geben. Mit den vorträgen meiner Kollege von der DMt<br />

werden wir Sie teilhaben lassen an den erkenntnissen und ergebnis-<br />

4<br />

sen unserer arbeiten rund um themen der Planung und des Betriebs<br />

von Bergwerken sowie der Bergbaufolge für Kunden im In- und<br />

ausland.<br />

nach erledigtem tagewerk wird auch der vergnügliche teil mit unserem<br />

Bergmannsabend nicht fehlen. Ich wünsche uns allen zwei angenehme<br />

und informative tage hier in leipzig.<br />

zur eröffnung des 12. <strong>BergbauForum</strong>s gebe ich nun das Wort weiter<br />

an heinz-Gerd Körner, vorsitzender der Geschäftsführung der DMt<br />

Gmbh & co. KG, einem Unternehmen der tÜv nord Gruppe.<br />

prof. Dr. Günther Apel<br />

leiter des Geschäftsfeldes Bergbau Service, DMt Gmbh & co. KG<br />

BeGrÜSSUnG<br />

Sehr geehrte Damen und herren, liebe Gäste,<br />

auch meinerseits ein herzliches Willkommen und „Glückauf“ zu dieser<br />

veranstaltung.<br />

zwölf BergbauForen erstrecken sich über einen zeitraum von rund 23<br />

Jahren. auch wenn sich die Fachthemen nicht vollständig geändert<br />

haben, so ist inhaltlich vieles verändert, ergänzt und erweitert worden.<br />

Die BergbauForen haben sich mit dem veranstaltenden Unternehmen,<br />

unserer DMt, gewandelt.<br />

lassen Sie mich in Parallele zum Wandlungsprozess der BergbauForen<br />

einen kurzen Blick auf die veränderungen der DMt in diesem zeitraum<br />

werfen. anfang der 1990er Jahre war die derzeit durch Fusion<br />

neu gegründete DMt ein Unternehmen, das mit Forschungs-, entwicklungs-<br />

und Prüfaufgaben fast ausschließlich für den deutschen<br />

Steinkohlenbergbau arbeitete. Mit dem rückgang der Steinkohleförderung<br />

reduzierte sich nicht nur das Prüfvolumen in den Bergwerksbetrieben,<br />

also die arbeit für die Sachverständigen, sondern auch<br />

die Forschungs- und entwicklungsgelder und damit die zugehörigen<br />

arbeiten waren stark rückläufig. ab diesem zeitpunkt galt es, kompetenznah<br />

neue Märkte zu erschließen, die Dienstleistungen, den Kundenwünschen<br />

folgend, anzupassen und neue Dienstleistungen sowie<br />

Produkte zu entwickeln.<br />

Dies ist uns gelungen. Die DMt als ein Unternehmen der tÜv nord<br />

Gruppe hat sich zu einem international tätigen und auch international<br />

platzieren Dienstleistungsunternehmen entwickelt. Mit tochterfirmen<br />

sind wir u.a. in Deutschland, tschechien, england, russland, Indien,<br />

Kanada vertreten. Unsere rund 1.000 Mitarbeiter erbringen für Kunden<br />

überwiegend der rohstoffbranchen weltweit explorations-, engineering-<br />

und consulting-Dienstleistungen, planen und bauen anlage, entwickeln,<br />

produzieren und vertreiben Spezialgeräte und –einrichtungen.<br />

auch das testen und Prüfen gehören, ohne Interessenkonflikt mit den<br />

anderen aktivitäten, weiterhin zu unseren tätigkeitsfeldern.<br />

Ohne unseren Stammmarkt Deutschland zu vernachlässigen generieren<br />

wir in etwa die hälfte unseres Umsatzes mit Projekten im ausland.<br />

Der gesamte lebenszyklus des Bergbaus, beginnend bei der ersterkundung<br />

von lagerstätten mit unterschiedlichen explorationsverfah-<br />

ren über die Modellierung der lagerstätte, die Bergwerksplanung,<br />

den Bergwerksbetrieb bis hin zu dessen Schließung wird mit unserem<br />

Dienstleistungsportfolio abgedeckt. U.a. Machbarkeitsstudien für<br />

Bergwerksgesellschaften, Investoren und Banken sowie die Durchführung<br />

von Due Diligence im Kauf- oder verkaufsprozess von Bergwerken<br />

durch unsere Kunden runden das Spektrum weiter ab.<br />

DMt befindet sich auf einem Wachstumskurs. Der in der entwicklung<br />

der Weltbevölkerung weiter wachsende rohstoffmarkt gibt uns die<br />

chance des Wachstums. Ohne den heimatmarkt zu vernachlässigen<br />

werden wir uns mit unserer Dienstleistungserbringung weiter in richtung<br />

der rohstoff gewinnenden länder entwickeln, um dort mit eigenen<br />

Firmen oder Partnern vor Ort – auch mit einheimischem Personal<br />

– tätig zu werden.<br />

Wie bereits von herrn apel angekündigt werden wir Ihnen mit einigen<br />

vorträgen des 12. <strong>BergbauForum</strong>s einen einblick in unsere arbeiten<br />

geben.<br />

Diese anmerkungen vorausschickend eröffne ich nun das 12. <strong>BergbauForum</strong><br />

und wünsche Ihnen allen eine interessante veranstaltung<br />

mit vielen Kontakten und guten Gesprächen.<br />

heinz-Gerd körner<br />

vorsitzender der Geschäftsführung, DMt Gmbh & co. KG<br />

5


6<br />

GrUSSWOrt<br />

Sehr geehrte teilnehmerinnen und teilnehmer<br />

des Bergbauforums 2013,<br />

im namen der sächsischen Bergverwaltung ein herzliches Willkom-<br />

men im Bergbauland Sachsen!<br />

leipzig als diesjähriger veranstaltungsort des Bergbauforums der DMt<br />

ist wirklich gut gewählt. hier in der region vereinigen sich alle Facet-<br />

ten des Bergbaus vom erkundungsbergbau auf erze über den aktiven<br />

Gewinnungsbergbau der Braunkohlegewinnung der MIBraG und der<br />

zahlreichen Steine- und erden-Betriebe bis hin zur Bergbausanierung<br />

des ehemaligen Braunkohlebergbaus.<br />

Im erkundungsfeld Delitzsch nur wenige Kilometer nördlich von leipzig<br />

wird seit 2007 eine polymetallische lagerstätte durch die Seltenerden<br />

Storkwitz aG erkundet. Dieses Projekt ist eines von derzeit 17<br />

erkundungsvorhaben auf erze und Spate im Freistaat Sachsen. Insgesamt<br />

sind mehr als 800 qkm durch die erlaubnisfelder abgedeckt.<br />

Diese aktivitäten sind in Sachsen bekannt als 4. Berggeschrey. neben<br />

den erlaubnissen wurden im zuge dieser entwicklung auch schon 3<br />

Bewilligungen für den Gewinnungsbergbau auf erze und Spate erteilt.<br />

auf der Fluss- und Schwerspatlagerstätte niederschlag ist das erste<br />

neue Bergwerk in die Betriebsphase eingetreten. ein vortrag des Bergbauforums<br />

stellt auch die aktuellen vorbereitungsarbeiten im Bewilligungsfeld<br />

Schleife B der KSl Kupferschiefer lausitz Gmbh dar.<br />

Die Braunkohlenlagerstätten im Mitteldeutschen revier umfassen<br />

rund 10 Mrd. tonnen geologischer vorräte. In den tagebauen vereinigtes<br />

Schleenhain und Profen (sächsischer teil) förderte die Mitteldeutsche<br />

Braunkohlengesellschaft mbh (MIBraG) in den vergangenen<br />

Jahren jeweils rund 11 Mio. tonnen Braunkohle und stützt damit<br />

zuverlässig die Grundversorgung mit energie.<br />

als ziel der Braunkohlesanierung verfolgt die lausitzer und Mitteldeutsche<br />

Bergbau-verwaltungsgesellschaft mbh (lMBv) eine schnelle<br />

und wirtschaftliche Sanierung der stillgelegten tagebaue und veredlungsstandorte<br />

in der lausitz und Mitteldeutschland. Die herstellung<br />

standsicherer Böschungen an den ehemaligen tagebauen und<br />

der rückbau nicht mehr benötigter Betriebsanlagen sind mittlerweile<br />

zum großen teil abgeschlossen. Im Mittelpunkt der Sanierung stehen<br />

nun die Flutung der ehemaligen tagebaue und die herstellung des<br />

sich weitgehend selbst regulierenden Wasserhaushaltes.<br />

Sachsen verfügt über bedeutende vorkommen an Kiesen und Kiessanden,<br />

Festgesteinen zur herstellung von Schotter und Splitt, Kaolin,<br />

Spezialton und ziegellehm sowie Quarz- und Formsand. Jährlich werden<br />

in Sachsen rund 40 Mio. tonnen Kies, Kiessand und Festgestein<br />

gewonnen. Die Gewinnung der Steine und erden findet überwiegend<br />

im tagebau und in drei Betrieben untertage statt. Dabei steht im Freistaat<br />

Sachsen anders als in den altbundesländern ein Großteil der<br />

Gewinnungsbetriebe für Baurohstoffe unter Bergaufsicht.<br />

verschiedene aspekte all dieser sächsischen Bergbaubranchen thematisiert<br />

das 12. Bergbauforum in den hochrangig besetzten Präsentationen.<br />

Wie immer bietet das Bergbauforum als Branchentreffen<br />

aber auch den rahmen für Gespräche, neue Kontakte und Ideen.<br />

vor diesem hintergrund wünsche ich allen teilnehmern des Bergbauforums<br />

hier in leipzig viele gute Begegnungen und einen intensiven<br />

fachlichen austausch.<br />

Glückauf!<br />

prof. Dr. Bernhard cramer<br />

Oberberghauptmann, Sächsisches Oberbergamt, Freiberg<br />

7


GrUSSWOrt<br />

Sehr geehrte Damen und herren,<br />

rohstoffe sind die unverzichtbare Basis für alles, was uns heute<br />

selbstverständlich und alltäglich ist. Ohne rohstoffe keine Industrie<br />

und kein handwerk, keine Infrastruktur, keine Mobilität, keine Infor-<br />

mations- und Kommunikationstechnologie, keine Konsumgüter, keine<br />

Medizintechnik und keine arzneimittel.<br />

am anfang jeder Wertschöpfungskette stehen rohstoffe. Die alte<br />

Weisheit: „alles kommt vom Bergwerk her“ ist heute noch genauso<br />

aktuell wie in vergangenen zeiten. Dieses in der sächsischen Bevölkerung<br />

vorhandene Bewusstsein gilt es zu erhalten. eine sichere rohstoffversorgung<br />

Deutschlands und europas zu wettbewerbsfähigen<br />

Bedingungen ist die voraussetzung für Wertschöpfung, Wachstum<br />

und Wohlstand – heute und in zukunft. Die verfügbarkeit von rohstoffen<br />

bildet einen Schlüssel zur Bewältigung der herausforderungen, vor<br />

denen wir im 21. Jahrhundert stehen.<br />

Der abbau von Bodenschätzen genießt im Freistaat Sachsen ein großes<br />

ansehen. Insbesondere verfügt Sachsen über ein beachtliches<br />

Potenzial an rohstoffen, die zum Beispiel in der Glas- und Keramik-,<br />

der eisen- und Stahl- oder der elektronik- und chemieindustrie zum<br />

einsatz kommen.<br />

8<br />

ein abgleich zwischen bekannten „kritischen“ rohstoffen mit den in<br />

Sachsen bekannten lagerstätten ergab, dass der Freistaat diesbezüglich<br />

nennenswerte vorräte besitzt. von besonderem Interesse sind<br />

zinn, zink, Kupfer, Wolfram sowie Fluss- und Schwerspat und weitere<br />

metallische rohstoffe. Bei wachsender nachfrage und steigenden<br />

Weltmarktpreisen könnten diese im Weltmaßstab eher als klein<br />

bis mittelgroß eingeschätzten vorkommen eine neue wirtschaftliche<br />

Perspektive haben.<br />

aus diesem Grund wurde im vergangenen Jahr durch die Sächsische<br />

Staatsregierung die rohstoffstrategie verabschiedet. Der rohstoffstandort<br />

Sachsen soll damit nachhaltig gestärkt werden und zu<br />

einer nachhaltigen rohstoffversorgung der wachsenden sächsischen<br />

Industrie beitragen.<br />

eigene Potenziale nutzen, die rohstoffversorgung Sachsens nachhaltig<br />

sichern und die chancen für Wertschöpfung in diesem wichtigen<br />

Wirtschaftsbereich ausbauen - dies sind die Kernpunkte der Strategie.<br />

Dazu hat Sachsen Leitlinien aufgestellt:<br />

n Einheimische primärrohstoffe: Sachsen als Bergbauland<br />

Sachsen bleibt auch zukünftig Bergbauland. Dazu sollen die rahmenbedingungen<br />

so gestaltet werden, dass ein wirtschaftlicher<br />

abbau nachhaltig gewährleistet ist.<br />

n Sekundärrohstoffe: Sachsen als Sekundärrohstoffland<br />

Sachsen wird Sekundärrohstoffland. Die rahmenbedingungen für<br />

die rückführung der Sekundärrohstoffe in den Wertstoffkreislauf<br />

sollen weiterentwickelt werden.<br />

n Sachsen als Standort der Rohstoffwirtschaft<br />

Die vernetzung rohstoffwirtschaftlicher akteure ist eine wesentliche<br />

Grundlage für wissenschaftlich-technischen Fortschritt. Sie soll<br />

so ausgestaltet werden, dass die einzelnen akteure davon profitieren<br />

können, und die entwicklung der rohstoffwirtschaft insgesamt<br />

befördert wird.<br />

n Internationale zusammenarbeit<br />

Die sächsische rohstoffwirtschaft und –wissenschaft besitzt langjährige<br />

internationale Kontakte zu rohstoffreichen ländern. Diese<br />

Kontakte sollen ausgebaut werden.<br />

n Sächsische Rohstoffforschung<br />

Die technischen, wirtschaftlichen und ökologischen herausforderungen<br />

der rohstoffwirtschaft erfordern eine intensive wissenschaftliche<br />

Begleitung. Dazu sollen u.a. die vorhandenen Strukturen<br />

im universitären und außeruniversitären Bereich erweitert werden.<br />

n Fachkräfteausbildung für die Rohstoffwirtschaft<br />

Die aus- und Weiterbildung von Fachkräften im Bereich der rohstoffwirtschaft<br />

ist eine traditionelle Stärke der sächsischen Bildungslandschaft,<br />

die weiter ausgebaut werden soll.<br />

n Sächsische verwaltung<br />

Die sächsische verwaltung versteht sich als Dienstleister der rohstoffwirtschaft.<br />

aufbauend auf den teilweise jahrhundertealten<br />

erfahrungen, gilt es, die vorhandenen Strukturen ständig an den<br />

erfordernissen der rohstoffwirtschaft auszurichten. Dazu soll auch<br />

ein Personalaustausch zwischen Unternehmen und verwaltung<br />

beitragen.<br />

n Rohstoffbewusstsein<br />

Die sächsische rohstoffwirtschaft besitzt eine hohe akzeptanz in<br />

der Bevölkerung. Das hinwirken auf ein ideologiefreies, auf Wissen<br />

beruhendes gesellschaftliches rohstoffbewusstsein ist als eine<br />

gesamtgesellschaftliche aufgabe auszugestalten.<br />

Die rohstoffstrategie für Sachsen gilt unter Berücksichtigung dieser<br />

leitlinien als Basis für eine zukunftsorientierte rohstoffpolitik im<br />

Freistaat Sachsen. Sie konzentriert sich bewusst sowohl auf primär<br />

gewonnene bergbaubezogene rohstoffe wie Steine und erden, Kohlen,<br />

sowie erze und Spate, als auch auf sekundäre rohstoffe, die aus<br />

abfällen zurück gewonnen werden und die bergbaulich gewonnene<br />

rohstoffe stofflich substituieren können.<br />

Die rohstoffstrategie dient dabei sowohl der Wertschöpfung im<br />

Bereich der rohstoffwirtschaft als auch der Standortpolitik im Sinne<br />

der ansiedlung neuer bzw. der Stärkung bestehender Unternehmen.<br />

Dr. Dirk Orlamünder<br />

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, arbeit und verkehr<br />

holger heymann<br />

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, arbeit und verkehr<br />

9


GrUSSWOrt<br />

Sehr geehrte Gäste, liebe Fachkollegen,<br />

Die raG vereint unter Ihrem Dach die raG Deutsche Steinkohle aG,<br />

die raG anthrazit Ibbenbüren Gmbh, sowie die Beteiligungen raG<br />

Montan Immobilien Gmbh sowie die Mining Solutions Gmbh. Der<br />

Konzern mit Unternehmenssitz in herne hat Standorte in nrW und im<br />

Saarland. anfang 2013 sind noch zwei Bergwerke im ruhrgebiet und<br />

eines im landkreis Steinfurt in Betrieb.<br />

Mit der politischen entscheidung, die revisionsklausel im Steinkohle-<br />

finanzierungsgesetz zu streichen, wurde beschlossen, den subventionierten<br />

Steinkohlebergbau in Deutschland bis zum ende des Jahres<br />

2018 einzustellen. Für den Konzern bedeutet dies, dass er dann sein<br />

Kerngeschäft, die Förderung von Kohle, einstellt. Die raG widmet sich<br />

vor und nach 2018 ihren technischen aufgaben: alte Schächte/Oberflächennaher<br />

Bergbau, ewigkeitsaufgaben, Bergschäden, Genehmigungen/Wasserrechte/Geodatenmanagement<br />

und liegenschaften. Darüber<br />

hinaus nutzt das Unternehmen bereits heute bergbauliche einrichtungen,<br />

um Projekte und Ideen für erneuerbare energien umzusetzen.<br />

10<br />

Alte Schächte / Oberflächennaher Bergbau<br />

ein umfangreiches tätigkeitsfeld über 2018 hinaus bieten die „alten<br />

Schächte“, die in der nachfolgeverantwortung der raG stehen. allein<br />

im südlichen ruhrgebiet befinden sich ca. 4.000 dieser tagesöffnungen,<br />

an der Saar ca. 2.500 und weitere ca. 800 Schächte im landkreis<br />

Steinfurt. Die raG hat in den zurückliegenden Jahren ihren Bestand<br />

an tagesöffnungen intensiv überprüft und aktiv in archiven recherche<br />

betrieben. Die dabei identifizierten 7.300 tagesöffnungen werden<br />

regelmäßig befahren und sind bei Bedarf zu sichern und zu sanieren.<br />

tagesöffnungen sowie tages- und oberflächennaher Bergbau bergen<br />

die Gefahr der tagesbrüche. Der Bereich erstreckt sich im ruhrgebiet<br />

von Duisburg bis Unna in West-Ost-richtung und vom einzugsgebiet<br />

Bochum im norden bis nach hattingen im Süden.<br />

Die Bemessung der tagesbruchgefährdeten Bereiche über oberflächennahem<br />

Bergbau ist im Gegensatz zu den tagesöffnungen schwieriger.<br />

Der handlungsbedarf richtet sich nach eingehender risikoeinstufung<br />

und kann ein Monitoring, geophysikalische Untersuchungen, Bohrungen<br />

bishin zu Sanierungen umfassen.<br />

Bergschäden<br />

als Bergschaden wird die Beeinträchtigung, zerrung und Pressung der<br />

tagesoberfläche mit dort befindlichen Gebäuden oder anderen baulichen<br />

anlagen durch absenkung oder Schiefstellung infolge bergbaulicher<br />

tätigkeit und der so am Grundstück und seinem zubehör entstandene<br />

vermögensschaden bezeichnet. Der Bergwerkseigentümer<br />

ist verpflichtet, für den Bergschaden entschädigung zu leisten. auch<br />

die aufgaben der Bergschadensregulierung enden nicht mit der Steinkohlenförderung,<br />

sondern werden nach 2018 weiterhin durch die raG<br />

abzuarbeiten sein. neben der Beseitigung von Schäden an Gebäuden<br />

und Infrastruktur zählt auch die Bergschadensbeseitigung an Gewässern<br />

und Biotopen zum tätigkeitsfeld. Den gestiegenen ökologischen<br />

anforderungen wird dabei rechnung getragen.<br />

Erneuerbare Energien<br />

zu den neuen strategischen handlungsfeldern der raG zählt die<br />

nutzung vorhandener Potenziale und ressourcen ehemaliger Bergbaustandorte<br />

im zusammenhang mit erneuerbaren energien. Dabei<br />

werden die nutzungspotenziale erneuerbarer energien u. a. mit der<br />

zielsetzung der vermeidung/Kompensation von cO als reaktion auf<br />

2<br />

neue technologien sowie geänderte rechtliche und politische vorgaben<br />

bearbeitet. Die raG aG und ihre tochter raG Montan Immobilien<br />

prüfen zurzeit gemeinsam mit Partnern unterschiedliche Möglichkeiten<br />

im Bereich der regenerativen energien.<br />

projekte:<br />

n Windenergiegewinnung auf halden<br />

n Geothermie<br />

n anbau von Biomasse auf ehemaligen Bergbauflächen<br />

n Gewinnung von Wärme aus Grubenwasser<br />

n Photovoltaik<br />

n nutzung von Pumpspeicherkraftwerken auf Bergehalden<br />

n Prozesswärme<br />

n Wärme aus haldenkörpern<br />

n Prüfung der verwirklichung von Unterflurpumpspeicherwerken<br />

in stillgelegten Bergwerken<br />

Grubenwasserhaltung<br />

ein weiteres klassisches tätigkeitsfeld ist die Grubenwasserhaltung.<br />

allein an der ruhr wurden 2011 aus dem Stillstandsbereich der alten<br />

zechen 63 Mio. m³/a und aus dem aktiven Bereich 10 Mio. m³/a gehoben.<br />

Die Summe von 73 Mio. m³/a Grubenwasser wird auch nach 2018<br />

an der ruhr gehoben werden müssen. Die Grubenwassereinleitstellen<br />

erstrecken sich heute über große teile des ruhrgebietes von hamm<br />

im Osten bis Kamp-lindfort im Westen und von Marl im norden bis<br />

essen im Süden. zusätzlich muss für die Saarregion ein Konzept zur<br />

Grubenwasserhaltung von jährlich rund 20 Mio. m3 erarbeitet werden.<br />

Liegenschaften<br />

In den kommenden Jahren werden liegenschaften der raG wie zum<br />

Beispiel land- und forstwirtschaftliche Flächen, entwicklungsflächen,<br />

sonstige Flächen sowie derzeit betrieblich genutzte Flächen verwaltet<br />

und entwickelt werden müssen. Insgesamt sind es über 1.000<br />

Gebäude und Grundstücke in einer Größenordnung von ca.11.000 ha.<br />

ein gutes Beispiel für eine gelungene nutzung der liegenschaften ist<br />

die errichtung des logistikcenters auf dem Gelände des ehemaligen<br />

Bergwerkes ewald in Gelsenkirchen. hier wurde innovativen entwicklungen<br />

erfolgversprechend zugang verschafft.<br />

Fazit<br />

Die raG hat die aufgabe, sich auch nach 2018 mit den Folgen bergbaulicher<br />

tätigkeiten aus mehreren Jahrhunderten zu beschäftigen.<br />

Dazu müssen z. t. neue Wege beschritten werden und z. B. Gutachten<br />

zu Fragen der Grubenwasserhaltung erarbeitet werden. Die raG<br />

wird diese aufgaben nachhaltig wahrnehmen und lösungen rechtzeitig<br />

vorstellen.<br />

Dipl.-Ing. Stefan hager<br />

raG aktiengesellschaft, herne<br />

11


12<br />

PlenarvOrtraG<br />

Braunkohlesanierung der lMBv und verwahrung<br />

stillgelegter Bergwerksbetriebe durch die Gvv –<br />

erfahrungen, erreichter Stand und ansätze zur<br />

Bewältigung aktueller herausforderungen<br />

nach dem politischen Umbruch in der DDr 1989 und der Wieder-<br />

vereinigung Deutschlands 1990 war die staatliche Planwirtschaft Ost-<br />

deutschlands in die Marktwirtschaft zu überführen. Diesem Umstrukturierungsprozess<br />

musste sich auch die Bergbauindustrie unterwerfen.<br />

langfristig wirtschaftlich produzierende Betriebe wurden privatisiert.<br />

Unwirtschaftliche Betriebe waren rasch, aber geordnet stillzulegen,<br />

ihre ökologischen altlasten sowie die bergbaubedingten eingriffe in<br />

den Wasserhaushalt zu beseitigen und die bergbaulich beanspruchten<br />

Flächen wiedernutzbar zu machen. Schließlich sollten diese liegenschaften<br />

durch verwertung neuen nutzungen zugeführt werden.<br />

Die Wahrnehmung dieser aufgaben für die stillgelegten unwirtschaftlichen<br />

Betriebe des Kali-, erz- und Spatbergbaus wurde im Jahr 1992<br />

der eigens hierfür gegründeten bundeseigenen Gesellschaft zur verwahrung<br />

und verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mbh<br />

(Gvv) übertragen. Für die Betriebe des stillgelegten Braunkohlenbergbaus<br />

wurde im Jahr 1994 die lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbau-verwaltungsgesellschaft<br />

mbh (lMBv) als Bundesunternehmen<br />

gegründet. Die aufgaben beider Unternehmen werden mit zuwendungsmitteln<br />

des Bundes und der jeweils betreffenden Bergbauländer<br />

Brandenburg, Sachsen, Sachsen-anhalt und thüringen finanziert.<br />

zunächst werden die vielfältigen technischen und ökologischen<br />

herausforderungen bei der Sanierung der bergbaulich in anspruch<br />

genommen Flächen des Braunkohlenbergbaus erläutert. Bei der<br />

Sicherung und Wiedernutzbarmachung von rund 100.000 ha bergbaulichen<br />

Flächen sowie der Wiederherstellung eines sich weitgehend<br />

selbst regulierenden Wasserhaushalts auf einer Fläche von rund<br />

390.000 ha durch die lMBv handelt es sich um die zusammenhängend<br />

größte landschaftsbaustelle europas. neben der Darstellung<br />

der bergbauspezifischen Gefahren für die öffentliche Sicherheit und<br />

die Umwelt werden die in den letzten 20 Jahren erzielten ergebnisse<br />

beschrieben. Im Fokus stehen die herstellung der geotechnischen<br />

Dauerstandsicherheit für Böschungen und Innenkippen, die Bergbauseen<br />

und die abwehr von Gefährdungen im zusammenhang mit dem<br />

Grundwasserwiederanstieg. Unter Berücksichtigung der aktuellen<br />

herausforderungen und den ansätzen zu deren Bewältigung sowie<br />

des Standes von rekultivierung und liegenschaftsverwertung wird<br />

ein ausblick auf die verbleibenden aufgaben der lMBv gegeben.<br />

Bei der Gvv stellen die Maßnahmen zur abwehr von gemeinschädlichen<br />

Gefährdungen z.B. durch absenkungen der tagesoberfläche<br />

und seismische ereignisse einen Sanierungsschwerpunkt dar. Für<br />

die Kaligruben des Südharz-reviers wurde bereits im Jahr 1992 eine<br />

gebirgsmechanische Bewertung eingeleitet. als besonders problematisch<br />

wurden der abbau von carnallititfeldern und die grenzwertige<br />

Dimensionierung von Pfeilern eingestuft. Im ergebnis wurden standortspezifisch<br />

und zeitnah zur verwahrung von hohlräumen Sicherungs-,<br />

versatz- und Flutungsmaßnahmen durchgeführt. Mit einem<br />

umfangreichen markscheiderischen und seismologischen Monitoring<br />

konnte der erfolg nachgewiesen werden. zudem werden die Konzepte<br />

zur verwahrung der zahlreichen Kalischächte in abhängigkeit von<br />

Schutzzielen der jeweiligen Grubengebäude vorgestellt.<br />

an der tagesoberfläche stand zudem die dauerstandsichere Gestaltung<br />

der halden und tailings der Bergwerke an. allein im zuge der<br />

rund 100jährigen Kaliproduktion im Südharz-revier sind sechs rückstandshalden<br />

mit einem Gesamtvolumen von rund 200 Mio. m³ entstanden.<br />

Sie bestehen zu 95 % aus wasserlöslichen Salzen. Durch<br />

die niederschläge löst sich jährlich bis zu 0,5 Mio. t Salz, das in Form<br />

hochkonzentrierter lösung diffus in die vorfluter und in das Grundwasser<br />

gelangt. erläutert wird hier das Konzept zur Minimierung dieser<br />

Umweltbelastungen durch abdeckung von halden und durch<br />

kontrollierte Fassung von haldenlaugen sowie deren einsatz unter<br />

tage, wo immer möglich, und deren gesteuerte einleitung in die vorfluter<br />

unter Beachtung behördlicher Grenzwerte.<br />

auch für die Gvv wird der Stand der durchgeführten arbeiten sowie<br />

der verwertung der liegenschaften resümiert und ein ausblick auf die<br />

künftigen aufgaben gegeben.<br />

prof. Dr.-Ing. Mahmut kuyumcu<br />

lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverw. Gmbh, Senftenberg<br />

13


14<br />

PlenarvOrtraG<br />

MIBraG – zuverlässiger Partner regenerativer<br />

energien<br />

Der Kurzvortrag konnte bis zum redaktionsschluss nicht geliefert<br />

werden und wird im nachgang an die veranstaltung online auf<br />

www.bergbauforum.de zur verfügung gestellt.<br />

Dr. joachim Geisler<br />

Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbh, zeitz<br />

15


MODernISIerUnG UnD aUtOMatISIerUnG / a11<br />

Betriebsführungsinstrumente Bergbau in den<br />

tagebauen der vattenfall europe Mining aG<br />

Die vattenfall europe Mining aG fördert in derzeit in fünf tagebau-<br />

en in der lausitz jährlich ca. 60 Mio. t rohbraunkohle. Diese Braun-<br />

kohle wird nahezu vollständig in den Kraftwerken der vattenfall europe<br />

Generation aG im revier verstromt bzw. in den veredelungsanlagen<br />

zu Briketts bzw. Braunkohlestaub verarbeitet.<br />

Die tagebaue der lausitz zeichnen sich dadurch aus, dass derzeit<br />

die Kohleförderung in der regel aus nur jeweils einem Flöz erfolgt.<br />

Dabei entspricht das abraum zu Kohleverhältnis einem verhältnis<br />

von durchschnittlich 8:1, d.h. zur Förderung der o.g. Menge rohbraunkohle<br />

sind zunächst 400-500 Mio. m³ abraum pro Jahr zu<br />

bewegen.<br />

16<br />

Die Förderung erfolgt im abraumbetrieb ausschließlich mit Förderbrücken<br />

und tagebaugroßgeräten mit angeschlossenen Bandanlagen<br />

sowie im Grubenbetrieb mit tagebaugroßgeräten und Bandanlagen.<br />

In der entwicklung der anlagentechnik der tagebaue sind durch die<br />

zielgerichtete entwicklung hinsichtlich der absoluten leistungsfähigkeit<br />

der Gerätetechnik inzwischen objektive Grenzen der Belastbarkeit<br />

und verfügbarkeit erreicht.<br />

Für eine weitere Optimierung eines gesicherten, bedarfsgerechten<br />

Produktionsergebnisses zu optimierten Kosten sind nunmehr die Prozessabläufe<br />

zu betrachten und daraus Potenziale abzuleiten.<br />

Der Bergbauprozesse werden von einer vielzahl von zum teil konkurrierenden<br />

rahmenbedingungen und Parametern beeinflusst. Die<br />

Optimierung solcher zusammenhänge fordert komplexe Betrachtungsweisen<br />

und bedingt die umfassende nutzung von Modellen,<br />

rechentechnik und entsprechender Sensor- bzw. aktortechnik bis in<br />

Sicherheitsfunktionen von tagebaugroßgeräten hinein. Diese Modelle<br />

und abgeleiteten Betriebsparameter wirken in den Produktionsablauf<br />

direkt sowie zunehmend hinsichtlich der erkenntnisse und Schlussfolgerungen<br />

zurück bis in die Planung.<br />

Derartige arbeitsrichtungen werden zwar derzeit von den Braunkohleunternehmen<br />

in Deutschland in jeweils ähnlicher art und Weise verfolgt,<br />

inhaltliche Spezifikationen und Funktionalitäten jedoch werden<br />

durch die Unternehmen eigenständig entwickelt und umgesetzt.<br />

Im vortrag wird der unternehmensspezifische Stand der vattenfall<br />

europe Mining aG dargestellt.<br />

Seit nunmehr acht Jahren werden durch vattenfall europe Mining aG<br />

in der Betrachtung des gesamten bergbaulichen Prozesses auf mehreren<br />

ebenen Betriebsführungsinstrumente entwickelt und schrittweise<br />

eingesetzt. hierbei wird der gesamte Produktionsprozess von<br />

der Planung über die Betriebsführung bis hin zur nachbereitung<br />

einbezogen.<br />

Parallel leisten diese Komponenten einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Wahrung des Sicherheitsniveaus der tagebaugeräte bei o.g. hohen<br />

leistungsanspruch. Dies ist umso bedeutsamer, als die langfristigen<br />

Planungen der tagebaubetriebe von einer nutzung der anlagentechnik<br />

weit über die ehemals konzipierte nutzungszeit hinausgehen.<br />

Mit den Modulen werden ebenfalls Grundlagen geschaffen, derzeitigen<br />

und zukünftigen anforderungen hinsichtlich der Beeinflussung<br />

und nachweislichen Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten<br />

hinsichtlich der einlagerung von Materialien in abraumkippen und<br />

reststoffdeponien rechnung zu tragen.<br />

Da solcherart Werkzeuge bzw. anwendungen nicht umfassend bzw.<br />

nicht in ihrer prozessbezogenen Komplexität am Markt verfügbar sind,<br />

sieht sich vattenfall diesbezüglich in der rolle als ein Ideengeber und<br />

treiber der entwicklung.<br />

vattenfall europe Mining aG hat im Jahr 2005 begonnen, diesbezügliche<br />

Werkzeuge systematisch auf den Bedarf der tagebaue ausgerichtet<br />

zu entwickeln bzw. komplex zu nutzen. Dabei wurden zunächst<br />

einzelne elemente als Schwerpunktthemen fixiert. Diese themen<br />

umfassen Schwerpunkte in Planungs-, Betriebsdurchführungs- und<br />

Betriebssicherheitsbereichen.<br />

Die Betriebsführungsinstrumente werden jeweils als Pilotlösungen<br />

realisiert und auf weitere anwendungen übertragen. Die modulare<br />

Gestaltung macht eine verknüpfung in übergeordneten zusammenhängen<br />

möglich.<br />

neben rein wirtschaftlichen Bewertungsmaßstäben sind es mehr und<br />

mehr Umweltgesichtspunkte, die die nutzung derartiger Prozessabbildungen<br />

erforderlich machen.<br />

Glück auf!<br />

Dipl.-Ing. peter Scholze<br />

vattenfall europe Mining aG, Spremberg<br />

17


MODernISIerUnG UnD aUtOMatISIerUnG / a12<br />

automatisierung von Großgeräten in den<br />

Braunkohlentagebauen der rWe Power aG<br />

Der Wettbewerb zwischen den energieträgern und die komplexen<br />

politischen rahmenbedingungen erfordern kontinuierliche effizienz-<br />

steigerungen in der gesamten Wertschöpfungskette der Braunkohlengewinnung.<br />

Um dieses ziel nachhaltig zu erfüllen, verfolgt die Sparte<br />

tagebaue der rWe Power aG u. a. die Strategie, die Bergbauprozesse<br />

– soweit wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar – zu automatisieren.<br />

Die zielsetzungen sind dabei ein gleichmäßiger reproduzierbarer<br />

Betrieb der Großgeräte zur vermeidung von Überlastungen<br />

und Schäden sowie Personalkostensenkungen. In einer mehrstufigen<br />

Strategie soll der automatisierungsgrad der Großgeräte – Bagger mit<br />

18<br />

Beladewagen sowie absetzer mit Bandschleifenwagen (BSW) – sukzessive<br />

erhöht werden. Die vorhaben stellen eine besondere herausforderung<br />

an die Ingenieure dar, da die Großgeräte sowohl in den<br />

Dimensionen wie auch in der techn. ausprägung einzelanfertigungen<br />

sind. So müssen für die automation neue techniken entwickelt und<br />

existierende Produkte so integriert werden, dass sie sowohl den rauen<br />

Umgebungsbedingungen des tagebaubetriebes standhalten als auch<br />

die speziellen automatisierungsaufgaben mit ihren sicherheitstechnischen<br />

erfordernissen erfüllen.<br />

Die automation der Großgeräte bei rWe Power erfolgt in drei Schritten:<br />

Schritt 1<br />

In diesem automatisierungsschritt, der im Jahr 2000 begonnen wurde,<br />

wurden zunächst die schienengebundenen Bunkergeräte vollautomatisiert.<br />

ab ca. 2002 wurden die BSW‘s der absetzer vollautomatisiert,<br />

die Beladewagen teilautomatisiert, absetzer mit Funkfernsteuerungen<br />

und videosystemen ausgerüstet. Mit diesem bereits abgeschlossenen<br />

Schritt konnten 30 % der Bedienmannschaft eingespart werden.<br />

Schritt 2<br />

Dieser Schritt befindet sich aktuell in der Umsetzung und lässt sich in<br />

drei Kernaufgaben einteilen:<br />

n vollautomatisierung Beladewagen<br />

ziel der vollautomatisierung des Beladewagens ist es, aufbauend<br />

auf der teilautomatik (regelung des aufgabetisches), die lenkung<br />

und Fahrt des Beladewagens sowie die verstellantriebe des Beladetisches<br />

vollautomatisch so zu steuern, dass der Beladewagen den<br />

Baggerbewegungen folgt. Die vollautomatik wurde beim Pilotgerät<br />

in 2010 implementiert und erfüllt seitdem die definierten anforderungen.<br />

Weitere Geräte befinden sich in der Umsetzung.<br />

n teilautomatisierung des Baggerprozesses – prädiktive<br />

Förderleistungsautomatik<br />

Bedingt durch die Schnittgeometrie und die Fahrweise des Baggers<br />

schwankt der Förderstrom bei manuellem Betrieb stark. Durch<br />

erfassen von Spantiefe und -höhe und Schwenkgeschwindigkeit<br />

wird ein Fördermodell gebildet, welches der regelung erlaubt, den<br />

Förderstrom zu steuern. zur Messung der o. g. Spantiefe und -höhe<br />

wird modernste radartechnologie verwendet. Die automatisierung<br />

sorgt so dafür, dass die vorgegebene Förderleistung mit möglichst<br />

geringer Schwankungsbreite automatisch eingehalten wird. Die<br />

Funktionalitäten werden aktuell im Pilotprojekt getestet.<br />

n automatisierung der Übergabe BSW-absetzer<br />

Dieser automatisierungsschritt sieht vor, dass die Übergabe vom<br />

BSW auf den absetzer vollautomatisiert wird. Folglich muss hier eine<br />

genaue sensorische erfassung zwischen abwurfband und Übernah-<br />

metrichter erfolgen. Die antriebe von Fahrwerk und Schwenkwerk<br />

müssen präzise von der automatik ausgerichtet werden. zudem ist<br />

eine Möglichkeit zur lenkung von hauptgerät und ggf. Stützwagen,<br />

z. B. in der Funkfernsteuerung, vorzusehen. Die vollautomatik<br />

wurde beim Pilotgerät in 2010 implementiert und erfüllt inzwischen<br />

die definierten anforderungen. angestrebt ist, diesen automationsschritt<br />

bis etwa 2018 abzuschließen.<br />

Schritt 3<br />

Der Schritt zielt darauf ab, den Baggerprozess vollständig zu automatisieren,<br />

so dass vordefinierte, standardisierte aufträge abgearbeitet<br />

werden. Die grundsätzliche Machbarkeit dieses vorhabens ist in einem<br />

Piloten nachzuweisen. Weiter soll der Kippvorgang des absetzers für<br />

regelprofiile und für „Planschütten“ vollautomatisiert werden. Dieses<br />

Projekt ist heute eher vision als konkretes technisches vorhaben. rWe<br />

Power stellt sich vor, dieses vorhaben ab etwa 2018 umzusetzen, wenn<br />

die aktuellen automationsschritte revierweit umgesetzt sind.<br />

Mit den drei Schritten wird der automatisierungsgrad vorangetrieben,<br />

der Betrieb der Großgeräte vollkommen ohne Personal aber nicht<br />

erreicht. es sollen Überlastungen der Förderanlagen vermieden, Schäden<br />

minimiert und somit Produktionskennziffern und Betriebskosten<br />

optimiert werden. Die automatisierung greift damit die wesentlichen<br />

Kostenblöcke des Braunkohlenbergbaus an.<br />

patric zapp<br />

rWe Power aG, Frechen<br />

19


MODernISIerUnG UnD aUtOMatISIerUnG / a13<br />

Optimierte Verfügbarkeit und Effizienz der<br />

elektrischen ausrüstung, automatisierungs-<br />

und antriebstechnik von Bandanlagensystemen<br />

Der Materialtransport ist ein kritischer Prozess im Bergbau. Große<br />

transportvolumen über große entfernungen transportieren – das<br />

gehört zu unserem tagesgeschäft.<br />

Band - Antriebssysteme<br />

Drehzahlvariable Frequenzumrichterantriebe mit lastausgleichregelung<br />

(MccP - Mining conveyor control Program), bergautaugliche<br />

Umrichter und Motoren oder klassische antriebe wie Widerstandsanlasser<br />

(binär, elektronisch, Flüssigkeit) bilden das herzstück einer<br />

Bandanlage. Wir kombinieren „State of the art“ Simulationstechniken<br />

mit robuster antriebstechnik wie frequenzumrichtergesteuerten asynchronmaschinen<br />

um höchste anforderungen einzuhalten. Der neue<br />

Direktantrieb kombiniert all unsere erfahrungen mit Bandantriebslösungen<br />

und zielt auf verschleißminimierung und effizienzsteigerung.<br />

20<br />

Steuerung der Bandanlage als komplexes System<br />

Die Planung eines Steuerungssystems für ein Bandanlagensystem mit<br />

höchster verfügbarkeit und Produktivität erfordert tiefgreifendes Know<br />

how. Im Speziellen geht es hier um die abstimmung der Bänder beim<br />

an- und abfahren, die Massenflussbeobachtung und –steuerung,<br />

reaktion auf sich ändernde Betriebsbedingungen, not- und reparaturbetrieb<br />

sowie andere kritische aspekte.<br />

Bandverriegelung, Automatisierung und Massenflussoptimierung<br />

Im normalen Förderbetrieb läuft die Bandanlage verriegelt und wird<br />

vom zentralleitstand bedient. Die verriegelung garantiert ein sequentiell<br />

richtiges anfahren der Bandlinie unter Berücksichtigung der<br />

erreichten Bandgeschwindigkeit und des Beladungszustandes des<br />

abförderers, um Überschüttungen oder Bandschlupf zu vermeiden.<br />

Mit drehzahlvariablen antrieben kann ein Förderer mit unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten gefahren werden. Das kann z.B. genutzt<br />

werden, um den Befüllungsgrad der Bänder konstant zu halten und<br />

die Bandgeschwindigkeit so dem Fördervolumen oder anderen Prozessanforderungen<br />

anzupassen. zusätzliche effekte sind die einsparung<br />

von elektroenergie und die verschleißminderung der Mechanik<br />

- Komponenten.<br />

Materialverfolgung<br />

ein Materialverfolgungssystem ist die Grundlage sowohl für ein Qualitäts-<br />

bzw. lagerplatzmanagement als auch für das Beladungsmodell<br />

für die Optimale Bandbeladung (OBB).<br />

Instrumentierung<br />

Die Instrumentierung schließt alle Sensoren, Schalter und auslösemechanismen<br />

ein, die zum Schutz der Mechanik - Komponenten und<br />

besonders des Fördergurtes eingesetzt werden. Wichtige Überwachungseinrichtungen<br />

sind Metalldetectoren, Überschüttungssonden,<br />

Schieflauf und Schlupfüberwachung bis hin zu Gurtschadensüberwachungen.<br />

Die auswahl und anbringung der Instrumente hat erheblichen<br />

einfluss auf die zuverlässigkeit der Überwachungssysteme und<br />

damit auf die verfügbarkeit des Förderers.<br />

containerlösungen für alle Umgebungsbedingungen<br />

elektrische Systeme wie energieversorgung, antriebe, Schaltanlagen,<br />

Steuerungen und hilfssysteme erfordern den Schutz vor den rauhen<br />

Bedingungen, wie sie im Bergbau anzutreffen sind. Staub, Stöße und<br />

vibrationen, erdbeben, extreme temperaturen und große Meereshöhen<br />

erfordern die Unterbringung vieler Komponenten in einem abgeschlossenen<br />

und klimatisierten e- haus.<br />

Überwachung und Diagnose<br />

ein Fernzugriff auf das Steuerungssystem ist entscheidend, um Stillstandzeiten<br />

sowie die Kosten für die Instandhaltung und Fehlersuche<br />

zu minimieren. Die Kombination herkömmlicher Überwachungsstrategien<br />

mit einem asset Monitoring ermöglicht die prediktive alarmierung<br />

und verringert dadurch eine Überlastung der elemente des<br />

Gurtbandförderers.<br />

Abb. 1: Großbandanlage im kupfererz - Tagebau collahuasi/ chile, 4500m.a.s.l.<br />

Dipl.-Ing. Ulf Richter<br />

aBB automation Gmbh, cottbus<br />

21


MODernISIerUnG UnD aUtOMatISIerUnG / a14<br />

automatische Beladung eines Grubenbandes<br />

mit einem frei positionierbaren verladeausleger<br />

Die automatisierung von komplexen aufgaben gewinnt zunehmend<br />

an Bedeutung. Gerade im Bereich des Braunkohlentagebaus sind ver-<br />

meintlich einfach wirkende aufgaben aufgrund der herrschenden Pro-<br />

duktions- und Umweltbedingungen (verfügbarkeit, Wartungsfreund-<br />

lichkeit, Staub, Witterungseinflüsse) eine herausforderung, die durch<br />

Sicherheitsaspekte zunehmend erschwert werden. Seit mehreren<br />

Jahrzehnten wurde versucht, die komplexe aufgabe der Kohlebeladung<br />

zu automatisieren, die bisher durch die Funktion eines verladewärters<br />

erledigt wird. hierbei muss der freischwebende verladeausleger<br />

eines Kohlebaggers so auf die folgende Gurtförderanlage positioniert<br />

werden, dass der Beladungsprozess unabhängig von den Bewegungen<br />

des Baggers und den Produktionsbedingungen einwandfrei<br />

erfüllt wird. neben der eigentlichen aufgabe der Positionierung des<br />

verladeauslegers über der Gurtförderanlage, bestimmen gerade die<br />

Sicherheitsaspekte einen großen teil des Gesamtsystems. neben<br />

den sicherheitsrelevanten einrichtungen wie anstoßschutz und Überschüttungssonden<br />

werden sicherheitsrelevante zusatzinformationen<br />

zur Kontrolle der einwandfreien automatikfunktion verwendet.<br />

Die hier präsentierte lösung nutzt einen globalen ansatz, der auf Basis<br />

von 2D-laserscannern und GnSS/GPS-Daten die Gurtförderanlage<br />

über mehrere Meter erfasst und generalisiert. Darüber hinaus wird die<br />

lage des Gurtes innerhalb der Gerüste detektiert und kompensiert.<br />

Die Positionierung der Übergabeschurre des verladeauslegers wird<br />

ebenfalls über den neuartigen, globalen ansatz durchgeführt, wobei<br />

dieses mit einer Genauigkeit von wenigen zentimetern erfolgt. neben<br />

dem regelungstechnischen Schwerpunkt spielen Sicherheitsaspekte<br />

eine wesentliche rolle, die bei der realisierung berücksichtigt wurden.<br />

Mittlerweile sind seit Mitte 2011 zwei automatiken dieses typs erfolgreich<br />

in Betrieb genommen worden.<br />

ein wesentlicher sicherheitstechnischer aspekt besteht in der vermeidung<br />

des anstoßens des verladeauslegers an quasistationären Bandüberstiegen<br />

und verladeauslegern anderer Grubengeräte. Dazu wurde<br />

ein neuartiges System entwickelt, welches auf der Basis von mehreren<br />

gezielt angeordneten radarsensoren einen Schutzraum um anstoßgefährdete<br />

Konstruktionselemente des verladeauslegers errichtet. Die<br />

22<br />

sich kegelförmig ausbreitenden radarwellen einer Sensoreinheit überdecken<br />

dabei einen definierten raum und detektieren in diesen raum<br />

eintretende Objekte bezüglich ihres abstandes zum Sensor. Das ausgeben<br />

von digitalen Signalen ermöglicht die Weiterverarbeitung der<br />

Informationen im Steuerungssystem des Gerätes. Somit ergänzt dieses<br />

anstoßschutzsystem als Sicherheitssystem die Funktionalität der<br />

automatischen verladeeinrichtung, um einen gefahrlosen Betrieb zu<br />

realisieren.<br />

Dr. M. Martin<br />

Bea elektrotechnik und automation –<br />

technische Dienste lausitz Gmbh, Spremberg<br />

Dr.-Ing. Frank Elandaloussi<br />

Syperion Gmbh & co. KG, Bremen<br />

MODernISIerUnG UnD aUtOMatISIerUnG / a15<br />

Berechnungen der ausfallwahrscheinlichkeit einer<br />

ausgewählten Bremsensteuerung für Schachtförderanlagen<br />

mit 3004-Struktur nach Iec 61508<br />

Schachtförderanlagen in Deutschland unterliegen bislang nicht dem<br />

europäischen regelwerk der Sicherheit für Maschinen. auch die neueste<br />

Fassung der Maschinenrichtlinie 2006/42 eG nimmt Schachtförderanlagen<br />

wegen ihrer speziellen sicherheitlichen Besonderheiten<br />

ausdrücklich von ihren Grundsätzen aus.<br />

Bislang unterliegt das herstellen und Betreiben von Schachtförderanlagen<br />

den von den Bergaufsichtsbehörden der deutschen Bundesländer<br />

erlassenen „technischen anforderungen an Schacht und Schrägförderanlagen“,<br />

letztmalig geändert in der Fassung des Jahres 2005.<br />

Mit der o.g. aufgabe wurde erstmalig eine wesentliche sicherheitliche<br />

einrichtung von Schachtförderanlagen einer quantitativen Bewertung<br />

nach den Grundsätzen der Iec 61508 „Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener<br />

elektrischer/elektronischer/programmierbar elektronischer<br />

Systeme“ unterzogen.<br />

Gegenstand der Untersuchung war die wie folgt definierte<br />

Sicherheitsfunktion:<br />

„ansteuerung der elektro-hydraulischen ventile durch eine vierkanalige<br />

Bremsensteuerung bei auslösen des Sicherheitskreises zum<br />

zwecke des Stillsetzens einer Fördermaschine“.<br />

Folgende Untersuchungsschwerpunkte waren vereinbart:<br />

n ermittlung der sicherheitlichen Grund- und Detailstrukturen der<br />

Bremsensteuerung auf der Grundlage der zur verfügung gestellten<br />

Beschreibungen und Stromlaufpläne;<br />

n erstellung von zuverlässigkeitsblockdiagrammen in anlehnung an<br />

Iec 61508 unter anwendung von vorgaben nach DIn en 61078;<br />

n ermittlung des Sicherheitsintegritätslevels (SIl) nach Iec 61508,<br />

teil 6, unter Berücksichtigung der vorgegebenen sicherheitlichen<br />

Strukturen und zuverlässigkeitsdaten der hersteller.<br />

Im ergebnis der Untersuchungen wurde für die vorgelegte ausführung<br />

der Bremsensteuerung ein Sicherheitsintegritätslevel SIl 3 ermittelt.<br />

Dipl.-Ing. Günter Engert<br />

tSU e.v., Gotha<br />

prof. Dr.-Ing. Alfred Gerlach<br />

tSU e.v. , Gotha<br />

Dipl.-Ing. h.-joachim Steinfeld<br />

tSU e.v., Gotha<br />

Dr. winfried Sindern<br />

DMt Gmbh & co KG, essen<br />

23


BerGBaUFOlGe UnD nachnUtzUnG I / B11<br />

Geotechnische Sicherheit und Wasserhaushalt,<br />

Schwerpunkte der künftigen arbeiten bei lMBv<br />

und Gvv<br />

Die Sanierung der bergbaulich in anspruch genommen Flächen und<br />

hohlräume wird durchgeführt auf der Grundlage der berg- und wasserrechtlichen<br />

verpflichtungen des Bergwerkeigentümers. nach Bundesberggesetz,<br />

raumordnungs-, Wasser- und naturschutzrecht<br />

ist die öffentliche Sicherheit durch abwehr von Gefahren aus dem<br />

Betrieb zu sichern sowie die Wiedernutzbarmachung der Oberflächen<br />

zu ermöglichen. Die lMBv betreibt als Projektträger die Braunkohlensanierung<br />

in der lausitz und in Mitteldeutschland, die Gvv die verwahrung<br />

untertägiger Grubenbaue und die verwertung der tagesanlagen<br />

und halden des ehemaligen Kalisalz-, Spat- und erzbergbaus in<br />

Mitteldeutschland. Beide Unternehmen entwickeln mit ihren Partnern<br />

neuartige technologien zur geotechnischen langzeitstabilität und zur<br />

Wiederherstellung eines sich selbst regulierenden Wasserhaushaltes<br />

untertage und übertage.<br />

24<br />

Geotechnisch werden bei der lMBv Böschungen an tagebaurändern<br />

gegen ein abrutschen gesichert sowie Kippen gegen flächige Setzungen<br />

und Sackungen behandelt. Die Wiederherstellung eines ausgeglichenen<br />

Wasserhaushalts nach Menge und Qualität durch Flutung<br />

der tagebauseen sowie die gezielte Behandlung der eisensulfathaltigen<br />

Wässer ist eine sehr bedeutende aufgabe. In der Braunkohlensanierung<br />

konnten bis heute fast alle Böschungen um die Bergbaufolgeseen<br />

geotechnisch erfolgreich gesichert werden. verfahren der<br />

Sprengverdichtung, rütteldruckverdichtung als auch der rüttelstopfverdichtung<br />

wurden mit den Partnern in Wissenschaft und Praxis entwickelt<br />

und an die Bedürfnisse der Braunkohlensanierung angepasst.<br />

Diese „versteckten Dämme“ haben sich in der Praxis bewährt.<br />

Besondere herausforderungen stellen die ausgedehnten Innenkippen<br />

dar. Mit dem verstärkten Wiederanstieg des Grundwassers kam<br />

es in der lausitz ab 2009 zu ungleichmäßigen Sackungen auf den<br />

Innenkippen. hier mussten ca.17.000 ha Fläche gesperrt und erneut<br />

untersucht werden. zur Behebung der hier erkennbaren Wissens- und<br />

Kenntnislücken über die speziellen verflüssigungsvorgänge wurde ein<br />

„Geotechnischer Beirat“ aus vertretern der hochschulen, Sachverständigen<br />

und anwendern einberufen. Wissenschaftlich begleitetet<br />

Feldversuche zur nachhaltige Sicherung von Kippen Massiven werden<br />

hier wissenschaftlich initiiert und begleitet. neuartige verfahren<br />

zur schonenden verdichtung durch oberflächennahe Sprengungen<br />

in Kombination mit Drainagen zum abbau des Porenwasserdruckes<br />

sind erfolgversprechend. Die entwicklung eines praxisorientierten<br />

Berechungsmoduls zum Gefährdungsgrad von einzelnen Innenkippenflächen<br />

erfolgt durch Berücksichtigung von geotechnischen und<br />

hydraulischen Parametern. Dieses Gefährdungsgradverfahren steht<br />

unmittelbar vor dem Praxiseinsatz.<br />

auch zu wasserwirtschaftlichen herausforderungen werden innovative<br />

ansätze mit den Partnern weiterentwickelt. In-lake verfahren zur<br />

Behandlung der eisensulfathaltigen Wässer in den Bergbaufolgeseen<br />

werden vor Ort getestet. Die lMBv entwickelt mit Ihren Partnern darüber<br />

hinaus neuartige Sanierungsschiffe, um neutralisationsmittel auf<br />

Kalkbasis effektiv und wirtschaftlich in den Seekörper einzubringen.<br />

Der zusätzliche einsatz von cO soll zu einer weiteren effektivitäts-<br />

2<br />

steigerung führen.<br />

Um übertägige Setzungsschäden an Gebäuden und Infrastruktur zu<br />

vermindern, werden durch die Gvv die untertägige Grubengebäude<br />

langzeitsicher verwahrt. langfristig auswirkungen auf die Fließgewässer<br />

werden durch rückhalt und Behandlung der aus den Grubengebäuden<br />

austretenden Wässer reduziert.<br />

eine vielzahl von ingenieurtechnischen Planungen haben inzwischen<br />

lösungen zur kostengünstigen verwahrung des untertägigen Grubengebäudes<br />

hervorgebracht. Durch eine intensive lagerstättenausnutzung<br />

des nordost-Feldes im Kalibergwerk Bischofferode waren Firstbrüche<br />

mit zunehmender Intensität aufgetreten. Um eine hydrologische<br />

Gefährdung des Grubengebäudes durch hangenddurchbrüche<br />

zu vermeiden, wurden 180.000 t teilversatz und vollversatz zielgerichtet<br />

in die abbauhohlräume eingebracht. Damit konnte die Funktionstüchtigkeit<br />

des Pfeiler-Kammer-Firste Systems wieder dauerhaft gesichert<br />

und das verwahrungsziel erreicht werden. Gebirgsmechanische<br />

Berechnung im Umfeld des Kalibergwerkes volkenroda und Pöthen<br />

ergaben, dass durch abbauinduzierte Gebirgsbewegungen Senkungen<br />

an der Oberfläche über einen zeitraum von 80 bis 100 Jahre zu<br />

erwarten sind. Die geomechanische Sicherung erfolgt hier durch Flutung<br />

der offenen Grubenräume unter gleichzeitiger verwertung der<br />

Oberflächen- und Sickerwässer der halde Mentaroda. Bisher konnte<br />

das Südost Feld mit ca. 2,7 Mio. m3 geflutet werden.<br />

zur Steuerung der punktuellen und diffusen einträge aus dem Südharz-<br />

Kalisalzrevier wird z.zt. eine Salzlaststeuerung an der Wipper,<br />

Unstrut und Saale entwickelt. abgestufte Maßnahmen wie Minderung<br />

des Primäraufkommens durch haldenabdeckung, verbringung von<br />

Salzlösungen nach unter tage sowie eine Überleitung in andere einzugsgebiete<br />

werden konzipiert.<br />

Die entwicklung innovativer verfahren zur lösung der bergbauinduzierten<br />

Belastungen wird durch lMBv und Gvv auch unter Berücksichtigung<br />

der verhältnismäßigkeit weiter betrieben.<br />

Dipl.-Ing. klaus zschiedrich<br />

lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverw. Gmbh, Senftenberg<br />

25


26<br />

BerGBaUFOlGe UnD nachnUtzUnG I / B12<br />

Bergbauliche risiken aushalten – Betrachtungen<br />

zur vergangenheit und Gegenwart<br />

„Das leben besteht hauptsächlich darin, dass man mit dem Unvor-<br />

hergesehenen fertig werden muss.“ schrieb der ehemalige ameri-<br />

kanische Schriftsteller John Steinbeck. nahezu alltäglich treten sol-<br />

che ereignisse auf, mit denen nicht gerechnet wurde, die sozusagen<br />

plötzlich und unerwartet bewältigt werden müssen. In ihren auswir-<br />

kungen sind sie ebenso mannigfaltig wie deren anzahl. Die Palette<br />

reicht von kaum Wahrnehmbaren bis hin zur völligen Überraschung,<br />

von positivem bis negativem erscheinungsbild. Für die arbeitswelt gilt<br />

grundsätzlich auswirkungen durch Unvorgesehenes und damit Unsicherheiten,<br />

Imponderablien u.ä. auf die wirtschaftliche tätigkeit nach<br />

Möglichkeit klein zuhalten bzw. völlig zu negieren. ziel dabei ist es,<br />

nichts dem zufall zu überlassen und alles Schädliche zu vermeiden.<br />

letztendlich sollen alle im zusammenhang stehenden risiken erfasst<br />

und Berücksichtigung finden, auch wenn diese nicht quantifizierbar<br />

sind. Der ständige Drang, vorgänge, Prozesse, abläufe etc. zu beherrschen,<br />

zu berechnen und zu erklären, ist begleitet von einer ständigen<br />

Suche nach lösungen, die aber eigentlich nur den Weg und nicht<br />

das ziel darstellt. Mit einer vorliegenden Begründung oder mit einem<br />

vorhandenen ergebnis treten immer wieder neue aspekte oder Fragestellungen<br />

auf, die das ziel wieder in weite Ferne rücken lassen.<br />

auch wenn in unserem heutigen digitalen zeitalter die analyseverfahren<br />

immer komplexer, die aussagen immer detaillierterer werden,<br />

bleibt der Umgang mit risiken ein ständiger Begleiter, da auch in gleichem<br />

Maße die Möglichkeiten oder anders ausgedrückt die chancen<br />

mitwachsen. Dies impliziert, dass der Grad der Unsicherheit an sich<br />

somit kaum veränderungen unterworfen ist, allenfalls besteht nur ein<br />

niveauunterschied.<br />

Der Begriff risiko (griechisch für Klippe, Gefahr) wird in verschiedenen<br />

wissenschaftlichen Disziplinen unterschiedlich definiert. allen<br />

Disziplinen gemeinsam ist jedoch die Definition des risikos als die<br />

Beschreibung eines ereignisses mit der Möglichkeit negativer auswirkungen.<br />

andere Definitionen sehen bei risikobehafteten handlungen<br />

auch die Möglichkeit einer positiven auswirkung, die meistens als<br />

chance bezeichnet wird. Ursächlich ist das risiko mit einem Wagnis<br />

verbunden.<br />

egal, wie der risikobegriff definiert bzw. die risikoabschätzung ausfällt,<br />

sorgt dieses thema für viel Diskussionsstoff und führt meistens<br />

zu sehr kontroversen auseinandersetzungen. Gerade in der Unterteilung<br />

und Spezifizierung von risiken (z. B. das thema des restrisikos)<br />

liegt erhebliches Potential zum Debattieren. nicht immer gelingt eine<br />

Diskussion auf sachlicher ebene, auch wenn es zum teil in der natur<br />

der Sache selbst liegt, da in der auseinandersetzung unterschiedlichste<br />

Interessenslagen aufeinander treffen. Bedeutend in diesem zusammenhang<br />

ist auch die Frage der akzeptanz einzugehender risiken. Für<br />

den Bergbau gilt das Insbesondere. ein vergleich zwischen vergangenheit<br />

und Gegenwart soll dies im vortrag verdeutlichen.<br />

Sowohl für den alt-/Sanierungsbergbau als auch für den umgehenden<br />

Gewinnungsbergbau bzw. für anstehende neuvorhaben müssen<br />

in vielerlei hinsicht risiken abgeschätzt werden, die zum teil sehr<br />

weitreichende Folgen haben. Deshalb wurde im titel auch bewusst<br />

die zweideutigkeit des Begriffes des „aushaltens“ gewählt. zur risikominimierung<br />

müssen die Wirkfaktoren, die randbedingungen, ihr<br />

zusammenspiel und die daraus resultierenden Folgen der bergbaulichen<br />

tätigkeit analysiert werden. So sind neben den wirtschaftlichen<br />

Betrachtungen für einen gewinnbringenden abbau bzw. aus dessen<br />

Folgen, ferner die eigentliche Betriebsführung, die Sicherheit der<br />

Beschäftigten sowie die auswirkungen auf Dritte von ausschlaggebender<br />

Bedeutung. ebenso der üblicherweise damit verbundene eingriff<br />

in Umwelt, natur und landschaft, der meistens mit erheblicher<br />

öffentlicher Wahrnehmung gepaart ist, gilt es zu berücksichtigen. eine<br />

sichere, verhältnismäßige und sinnvolle abwägung des eingehens von<br />

risiken für alle betroffenen Bereiche ist im ergebnis der Bewertung<br />

das anzustrebende Optimum. vergleichend betrachtet, ist es gewissermaßen<br />

das, was mit den zulassungsvoraussetzungen nach § 55<br />

Bundesberggesetz für einen Betriebsplan, als wichtigstes bergrechtliches<br />

Instrumentarium, festgeschrieben wurde, um schon präventiv<br />

die Wahrung bestimmter im öffentlichen Interesse liegenden erfordernisse<br />

und Belange sicherzustellen. Dies zu erreichen, ist wie schon<br />

erwähnt, einem ständigen Wandel unterworfen. So wie sich der Stand<br />

der technik entwickelt, werden auch die Gesetzlichkeiten weiter entwickelt<br />

und den neuen rahmenbedingungen angepasst. Die Diskussionen<br />

um die Änderungen der berggesetzlichen regelungen, die aktuellen<br />

anpassungen der Gesetzlichkeiten auf dem Gebiet des Umweltund<br />

Wasserrechts sowie die in der jüngeren vergangenheit erlassenen<br />

Gesetzlichkeiten zur transparenteren Gestaltung von Genehmigungsprozesse<br />

sind ausdruck dieses entwicklungsprozesses und haben<br />

natürlich in der behördlichen Genehmigungspraxis ihren niederschlag<br />

gefunden bzw. werden diesen finden. aus der Sicht der aufsicht- und<br />

Genehmigungsbehörde ist somit die auseinandersetzung mit dem<br />

risikobegriff vielmehr als die bloße reduzierung auf Unsicherheiten<br />

oder gar Gefahren.<br />

jörg Martin<br />

thüringer landesbergamt, Gera<br />

27


BerGBaUFOlGe UnD nachnUtzUnG I / B13<br />

zukünftige herausforderungen bei der errichtung<br />

von Schachtverschlüssen für endlager<br />

Schachtverschlüsse sind die wichtigste geotechnische Barriere, da sie<br />

den vom Menschen geschaffenen zugang von der Biosphäre zu den<br />

Grubenhohlräumen nach abschluss der Betriebsphase wieder dauerhaft<br />

verschließen sollen. Dadurch kann ein zustand geschaffen werden,<br />

der dem natürlichen Isolationspotential der geologischen Barriere<br />

bzw. der hangenden Schutzschichten soweit wie möglich entspricht.<br />

Im klassischen Salzbergbau sind eine vielzahl nachweislich flüssigkeitsdichter<br />

Schachtverschlüsse errichtet worden. Der aktuell fortschrittlichste<br />

Stand der technik wird durch das im Forschungsprojekt<br />

„Schachtverschluss Salzdetfurth“ entwickelte Konzept für langzeitstabile<br />

und flüssigkeitsdichte Schachtverschlüsse dargestellt. hauptverschlusselemente<br />

sind das Dichtelement aus trocken eingebauten<br />

Bentonit und die setzungsstabile und auslaufsichere Schottersäule<br />

als Widerlager. Bisher wurden im rahmen der praktischen Umsetzung<br />

durch K+S drei Schächte in Salzdetfurth nach diesem Konzept verschlossen.<br />

Weitere verschlussmaßnahmen unter nutzung dieses Konzeptes<br />

sind planmäßig vorgesehen.<br />

auf diesem Schachtverschlusskonzept wird das in entwicklung<br />

befindliche Konzept für den verschluss der Schächte zukünftiger endlager<br />

für hochradioaktive abfälle aufbauen. Im rahmen des kürzlich<br />

begonnenen, vom BMWi geförderten Fue-vorhabens elSa (Phase 2)<br />

sollen die in dem zukünftigen Konzept vorgeschlagenen verschlusselemente<br />

unter halbtechnischen Bedingungen in situ getestet werden.<br />

neue technische herausforderungen einer zukünftigen realisierung<br />

dieser Schachtverschlüsse beziehen sich schwerpunktmäßig auf<br />

asphaltdichtelemente (alle Wirtsgesteinsoptionen) und auf Füllsäulen<br />

aus verdichtetem Salzgrus (nur für die Wirtsgesteinsoption Steinsalz).<br />

Dichtelemente aus Bitumen und asphalt sind einerseits für die Spezialbergbaufirmen<br />

gängige Praxis. andererseits gibt es neue wissenschaftliche<br />

erkenntnisse und daraus folgende, neue technische entwicklungen:<br />

n einsatz von Oxidationsbitumen,<br />

n neue asphaltrezepturen und neue Materialkonzepte,<br />

n neu entwickelter Spezialanstrich zur verbesserung der Benetzung<br />

der Schachtkontur mit Bitumen.<br />

28<br />

Weiterhin besteht dringender Bedarf, die Qualitätskontrolle beim einbau<br />

von asphaltdichtelementen zu verbessern. Dazu sind auch neue<br />

behördliche vorgaben erforderlich. Dies betrifft beispielsweise die<br />

Kontrolle der einbautemperatur, die Bestimmung der mittleren einbaudichte<br />

und des restporengehaltes.<br />

Für salinare Bedingungen wird Salzgrus als versatz- bzw. verfüllmaterial<br />

sehr intensiv untersucht. allerdings konnten hinsichtlich der<br />

erzielung einer hohen einbaudichte keine Fortschritte erzielt werden.<br />

Im rahmen des vorhabens elSa (Phase 2) soll nun dieses Problem<br />

durch eine bewusste Materialauswahl und durch ein geeignetes verdichtungsverfahren<br />

bewältigt werden. Bei der Materialauswahl wurden<br />

bereits erste Fortschritte durch die Optimierung der Korngrößenverteilung,<br />

den zusatz von Bentonitmehl und eine optimale Befeuchtung<br />

erzielt. Schwerpunkt ist jetzt die erprobung eines verfahrens mit<br />

hoher verdichtungsenergie, das aber auch im Schacht in einer möglichen<br />

einbauteufe zwischen 900 und 400 m eingesetzt werden kann.<br />

Bei der Gestaltung der Bentonitdichtelemente besteht noch entwicklungspotential<br />

hinsichtlich der Gewährleistung einer gleichmäßigen<br />

Durchfeuchtung und der vermeidung von Unregelmäßigkeiten bei sehr<br />

schnellen Flüssigkeitsdruckanstiegen. Das Prinzip eines Dichtsystems<br />

aus Bentonitdichtung und sog. Äquipotenzialsegmenten wurde in<br />

halbtechnischen versuchen bereits erfolgreich getestet. eine in situ<br />

erprobung im Maßstab 1:1 steht aber noch aus.<br />

Dr.-Ing. Matthias Gruner<br />

tU Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Dipl.-Ing. Olaf Einicke<br />

tS BaU GMBh, Jena<br />

BerGBaUFOlGe UnD nachnUtzUnG I / B14<br />

Wasserführende Stollen – ein hauptbestandteil<br />

der altbergbausanierung<br />

Im caput XIv der Schlesischen Berg-Ordnung von 1769 steht unter:<br />

„von erbstollen, ihrer Gerechtigkeit und erbteuffe, §.1. Die Stollen sind<br />

die Schlüssel zu den Gebirgen und darin befindlichen Bergwerken, ...“.<br />

Für die gravitative Wasserlösung aus den unterschiedlichen lagerstätten<br />

sind Wasserlösestollen, vor allem erbstollen, seit dem 12. Jahrhundert<br />

bis fast zum ende des 19. Jahrhunderts in ganz europa die herausragenden<br />

kapitalen Grubenbaue der zahlreichen Bergreviere. Desolate<br />

Wasserlösestollen führen insbesondere bei extremniederschlägen<br />

und hochwasser zu katastrophalen Schadensereignissen, woraus sich<br />

auch ihre hohe sicherheitsrelevante Bedeutung und ein Schwerpunkt<br />

der bergtechnischen Sanierungsarbeiten im altbergbau ergibt.<br />

Wasserlösestollen funktionieren hydraulisch wie ein Karstwasseraquifer.<br />

an Querschnittseinengungen, voll- und teilverbrüchen sowie<br />

in meist unbekannten abbaubereichen bilden sich große rückstaupotentiale.<br />

Das angestaute Stollenwasser entwickelt hohe Fließkräfte,<br />

die einhergehen mit untertägigen Massenumlagerungen und verbrüchen.<br />

eigenschaftsveränderungen der lockermassen, insbesondere<br />

verflüssigungen in den überfluteten Grubenbauen einschließlich im<br />

anstehenden Gebirge können die Schadenswirkungen potenzieren.<br />

Der erbstollenbau wird durch seine große Bedeutung für den Bergbau in<br />

den Bergordnungen über die Jahrhunderte detailliert geregelt, beispielsweise<br />

in der „chursächsischen Stolln-Ordnung“ von 1749. Wasserlösestollen<br />

wurden in den Mittelgebirgsregionen mit sehr hohen finanziellen<br />

aufwendungen als „Jahrhundertbauwerke“ angelegt, z. B. Marcus-<br />

Semmler-Stollen (revier Schneeberg), rothschönberger Stollen (revier<br />

Freiberg) oder ernst-august-Stollen (Oberharzer erzbergbau). Stollenlängen<br />

über 10 km sind keine Seltenheit. So erreichen die zehn längsten<br />

Stollen Sachsens mit ihren Flügelörtern eine Gesamtlänge von weit über<br />

260 km. ab dem 01.07.1869 wurde die neuverleihung von erbstollen<br />

eingestellt. Durch die technischen entwicklungen auf dem Gebiet der<br />

Dampfmaschinen und des elektrischen Pumpenantriebes waren neuauffahrungen<br />

von Wasserlösestollen hinfällig.<br />

Durch extremwassereinwirkungen auf die Stollenteile oder Stollenverbrüche<br />

können sich im Über- und im Untertagebereich erhebliche<br />

Schadenswirkungen einstellen.<br />

Übertagebereich: tagesbrüche der verschiedensten art, Senkungen,<br />

Spaltenbildungen, rutschungen, Wasser-, Schlamm- und Ockerfluten,<br />

aktivierung von Fließsandprozessen, Mobilisierung von Schadstoffen,<br />

vernässungszonen, artesische Wasseraustritte, Gasaustritte.<br />

Untertagebereich: voll- und teilverbrüche, Massenumlagerungen<br />

im Stollen, ablagerungen von Schlamm und Ocker, veränderungen<br />

im Stollengefälle, Standwasserbildungen, aktivierung von<br />

Fließsandprozessen.<br />

Für Wasserlösestollen gelten die Grundsätze:<br />

n einmal Wasserlösestollen – immer Wasserlösestollen.<br />

n Je näher das schadensrelevante hindernis am Mundloch ist, je höher<br />

das risiko für ein größeres Schadensausmaß.<br />

auch für trockengefallene Stollen treffen diese Grundsätze zu, die<br />

durch extremwasserereignisse oder Wasserwiederanstieg durch Flutung<br />

von Grubenbauen aktiviert werden können. Wasserlösestollen<br />

können somit nicht oder nur unter konsequenter Beachtung der hydraulischen<br />

randbedingungen verwahrt werden. Daraus ergibt sich für<br />

die Wasserlösestollen eine weitestgehend dauerhafte erhaltung der<br />

vollen hydraulischen Funktionalität der Gebirgsdrainagen. Periodische<br />

Kontrollen, bergtechnische Wartung und reinigung sind einzuplanen,<br />

vergleichbar mit den anforderungen an eine dauerhafte Sicherung im<br />

altbergbau.<br />

Bei einer nachhaltigen, komplexen Sanierung von Wasserlösestollen<br />

sind ebenfalls wasserbauliche Maßnahmen abzustimmen (hochwasserschutz).<br />

eine Mehrfachnachnutzung eines Stollens, beispielsweise<br />

energie- und Wassernutzung, ist stets zu prüfen. Wasserlösestollen<br />

stellen im hinblick auf die sich verändernden niederschlags- und<br />

hochwasserverhältnisse zukünftig eine große aufgabe und herausforderung<br />

zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit dar. Wasserlösestollen<br />

sind und bleiben altbergbauliche ewigkeitslasten.<br />

Dr.-Ing. habil. Günter Meier<br />

Ingenieurbüro Dr. G. Meier Gmbh, Oberschöna<br />

29


BerGBaUFOlGe UnD nachnUtzUnG I / B15<br />

Machbarkeitsstudie zu Pumpspeicherkonzepten<br />

in den anlagen des Steinkohlenbergbaus<br />

Der ausbau der Kapazität regenerativer energien und deren verstärkte<br />

Integration in die energieversorgung Deutschlands ist aktuell eine<br />

vorrangige aufgabe der energiepolitik. aufgrund des fluktuierenden<br />

Stromangebots der erneuerbaren energien stellen Speichertechnologien<br />

einen wichtigen Bestandteil der benötigten Infrastruktur dar.<br />

Bis heute existieren keine ausgereiften Konzepte um das Problem der<br />

Stromspeicherung flächendeckend zu lösen. Da eine Kombination aus<br />

verschiedenen Speichertechnologien wahrscheinlich sein wird, ist zu<br />

erwarten, dass auch Pumpspeicherwerke ihren Beitrag zur energiewende<br />

leisten werden.<br />

In einem aktuell laufendem vorhaben soll geprüft werden, in wie weit<br />

sich die umfangreiche untertägige Infrastruktur des Steinkohlebergbaus<br />

im ruhrgebiet als Standort für ein Pumpspeicherwerk eignet. Für<br />

die Bearbeitung der vielzahl an Fragestellungen wurde ein breit aufgestelltes<br />

und interdisziplinäres Forscherteam zusammengestellt.<br />

Dazu arbeitet eine Forschergruppe, von fünf lehrstühlen der Universität<br />

Duisburg-essen, drei lehrstühlen der ruhr-Universität Bochum,<br />

dem Bergbaubetreiber raG aktiengesellschaft, dem Bergbaudienstleister<br />

DMt und dem rISP, einem an-Institut der Universität Duisburgessen,<br />

zusammen.<br />

Gefördert wird das vorhaben durch das land nrW und die eU, im<br />

rahmen des ziel2-Programms. Die betreuende Stelle ist die Bezirksregierung<br />

arnsberg und der Projektträger etn vom Forschungszentrum<br />

Jülich. Die Projektleitung obliegt dem Institut für Wasserbau und<br />

Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-essen unter der Führung<br />

von herrn Prof. Dr.-Ing. andré niemann.<br />

Konventionelle Pumpspeicherwerke benötigen ein oberes Speicherbecken<br />

auf einem Berg und ein unteres Speicherbecken im tal. Die<br />

höhendifferenz der beiden Becken wird ausgenutzt um energie bei<br />

Überangebot zu speichern und im Bedarfsfall wieder abzugeben.<br />

Standorte für solche anlagen sind durch die topographischen randbedingungen<br />

begrenzt und durch den oftmals hohen Flächenverbrauch<br />

zudem umstritten.<br />

Die Idee eines untertägigen Pumpspeicherwerkes (UPSW) besteht<br />

darin das untere Speicherbecken unter tage, in die vorhandenen anlagen<br />

des Steinkohlebergbaus, zu verlegen und das obere Becken an<br />

der erdoberfläche zu installieren. Dadurch könnten Fallhöhen bis zu<br />

1.200 Meter aktiviert werden, die ein erhebliches energetisches Potential<br />

aufweisen. Der zeitpunkt für eine Prüfung der energetischen Möglichkeiten<br />

dieser anlagen ist günstig, da der Steinkohlebergbau politisch<br />

gewollt 2018 ausläuft. Bis dahin sind die bergbaulichen anlagen<br />

offen bevor der dauerhaft einwirkende Gebirgsdruck diese, auf temporäre<br />

nutzung angelegten anlagen, wieder verschließt.<br />

Das ziel des vorhabens ist im Wesentlichen eine Prüfung der rahmenbedingungen,<br />

für die realisierung eines untertägigen Pumpspeicherwerkes<br />

in den anlagen der raG aG. Der Fokus bei der Bearbeitung<br />

liegt zunächst auf der erfassung der Potentiale, der abschätzung der<br />

Machbarkeit für verschiedene typen eines UPSW und einer abschließenden<br />

konkreten Standortdefinition. hierzu werden die geologischen<br />

und geographischen randbedingungen, der technisch-ingenieurwissenschaftliche<br />

aufwand und die Machbarkeit für Bau und Betrieb und<br />

somit die Speicherkosten, die energiewirtschaftlichen aspekte, sozioökologische<br />

Gesichtspunkte sowie insbesondere die akzeptanz und<br />

die arbeits- und Betriebssicherheit berücksichtigt. Darüber hinaus<br />

werden eine rechtliche und eine ökologische Bewertung durchgeführt.<br />

prof. Dr.-Ing. André Niemann<br />

Universität Duisburg-essen, essen<br />

31


FörDerUnG, tranSPOrt, SeIle / a21<br />

Magnetscheiben für die Schachtförderung –<br />

Möglichkeiten und voraussichtliche effekte<br />

1834 fertigte Oberbergrat Julius albert das 1. Stahldrahtseil und<br />

1876/1877 gelang carl Friedrich Koepe die entwicklung der treibscheibe<br />

– zwei erfindungen, die die Fördertechnik entscheidend<br />

beeinflussten. Grenzen dieser lösung folgen aus Flächenpressung<br />

und reibwert. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gibt es wissenschaftliche<br />

und technische entwicklungen mit bedeutungsvollen<br />

Konsequenzen für die Paarung Seil/treibscheibe.<br />

P. Gräbner entwickelte eine treibscheibe, die durch konstruktive einordnung<br />

von Permanentmagneten, deren Magnetfluss von nord<br />

nach Süd durch das Stahldrahtseil geschlossen wird, die treibfähigkeit<br />

um ein Mehrfaches im vergleich zum ISt erhöht. Möglich wurde<br />

diese lösung durch die entwicklung der Permanentmagnete aus der<br />

Familie der Seltenen erden, deren energieinhalt im Jahr 1930 nur<br />

15 kJ/m³ betrug und im Jahr 2012 einen Wert von 380 kJ/m³ ausweist.<br />

2060 wird voraussichtlich ein Betrag von 700 kJ/m³ erreicht.<br />

nach Patenterteilung wurde die Magnettreibscheibe unter Federführung<br />

des erfinders mit einem team, in dem die tU Dresden, Bereich<br />

Fördertechnik und logistik, Fa. SBS Metalltechnik, Fa. kluge Gmbh,<br />

Fa. elaskon Sachsen Gmbh & co. KG für Spezialschmierstoffe und<br />

das zentrum für angewandte Forschung und technologie der htW<br />

Dresden beteiligt waren und sind, forschungsseitig erfolgreich untersetzt.<br />

es entstanden vier große Prüfstände, darunter – die erkenntnisse<br />

von DMt beachtend – ein reibwertprüfstand für Stahldrahtseile<br />

bis 52 mm Durchmesser. neue erkenntnisse der reibwertforschung<br />

– auf den erkenntnissen von Bowden und tabor aufbauend – konnten<br />

gewonnen werden, über die auch im vortrag zu berichten ist.<br />

32<br />

In zusammenarbeit mit der Industrie wurde die Magnettreibscheibe für<br />

havariewinden, rangierwinden und elektrozüge erfolgreich eingesetzt<br />

und im Prüfstand auch für aufzugs-treibscheiben mit erfolg getestet.<br />

Die Möglichkeiten zum einsatz in der Schachtförderung des Bergbaus<br />

sollen im vortrag – auf den bisherigen ergebnissen der Forschung aufbauend<br />

– vorgestellt werden. Konsequenzen für die nachhaltigkeit<br />

werden aufgezeigt.<br />

herr anders wird in einem Kurzbeitrag die Berechnung der treibfähigkeit<br />

dokumentieren.<br />

prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. peter Gräbner<br />

IMcG – Ingenieur- und Management – consulting, Dresden<br />

Dipl. Ing. Martin Anders<br />

tSU e.v., Gotha<br />

FörDerUnG, tranSPOrt, SeIle / a22<br />

Die praktische anwendung der FeM bei der<br />

Produktentwicklung und bei der Bestimmung<br />

von Seileigenschaften anhand von Beispielen<br />

Die anwendung der Finite elemente Methode für Seile ist mittlerweile<br />

in aller Munde. Dennoch haftet der thematik immer noch etwas akademisches<br />

an. In diesem vortrag wird anhand von Beispielen gezeigt,<br />

wie dieses Werkzeug bereits heute praktische anwendung bei der Seilauslegung<br />

und bei der Bestimmung von Seileigenschaften findet. Die<br />

Simulation ermöglicht eine zielgerichtetere und schnellere entwicklung<br />

von Produkten in dem sie einblicke gewährt für die bisher aufwendige<br />

und zeitintensive herstellung und Prüfung erforderlich waren.<br />

Was steckt hinter den Schlagworten FeM (Finite element Method),<br />

Fea (Finite element analysis), caD (computer aided Design) und cae<br />

(computer aided engineering)? cae (computer aided engineering)<br />

ist ein Überbegriff für die nutzung von computergestützten Berechnungsmethoden<br />

(caD und FeM) in der analyse von physikalischen<br />

Fragestellungen. Für den konstruierenden Ingenieur handelt es sich<br />

beim caD um die 3-dimensionale Darstellung und bei der FeM hauptsächlich<br />

um die Berechnung von verformungen (und daraus abgeleiteten<br />

Spannungen) in tragstrukturen.<br />

Die Fähigkeiten der Fe Software und der computer hardware in Form<br />

von cPU und raM haben sich über die letzten Jahre und Jahrzehnte<br />

so stark entwickelt, dass mehr und mehr anwendungen mit der<br />

FeM betrachtet werden können. Seile stellen ein numerisch äußerst<br />

komplexes Kontaktproblem dar. Mit den richtigen ingenieurmäßigen<br />

vereinfachungen können bereits heute Fragestellungen bearbeitet und<br />

wertvolle einblicke gewonnen werden. Dies ermöglicht entwicklung<br />

am computer bevor physikalische herstellung in angriff genommen<br />

werden muss und damit natürlich mehr Sicherheit und eine beschleunigte<br />

entwicklung.<br />

ein einfaches Beispiel der anwendung der FeM ist die Überprüfung<br />

der Passgenauigkeit des verseilten taillenprofils in einem zebra Seil.<br />

Die geraden Komponenten litze und taillenprofil werden modelliert<br />

und in der anschließenden Berechnung in die spiralförmige Form<br />

gedreht. Die ansicht im Querschnitt ermöglicht detaillierte einblicke.<br />

Unter anderem befasst sich der vortrag auch mit der Untersuchung<br />

von torsionseigenschaften. Dies geschieht exemplarisch an einem<br />

6-litzigen Seil.<br />

Dr.-Ing. Martin Bechtold<br />

Bridon International Gmbh, Gelsenkirchen<br />

33


34<br />

Opus Steel. Soviel ist sicher!<br />

Das Gute ist der Feind des Besseren. Getreu diesem Mott o belassen wir es nicht dabei,<br />

unsere Anker-Komplett systeme – ob für den Berg-, Tunnel- oder Spezialti efb au – so zu<br />

nehmen wie sie sind, sondern suchen konstant nach neuen Wegen uns und unsere<br />

Produkte noch besser zu machen.<br />

Materialien: nur qualifi zierte Hersteller<br />

Unser Anspruch: ausschließlich die beste Qualität<br />

Technisches Equipment: halb- & vollautomati scher Maschinenpark<br />

Made in Germany: Erfahrung, Know-how & Branchenwissen<br />

Opus Steel GmbH<br />

Am Patt berg 21<br />

47445 Moers<br />

Germany<br />

www.opus-steel.de<br />

info@opus-steel.de<br />

Hotline: 0800 24h opus<br />

FörDerUnG, tranSPOrt, SeIle / a23<br />

Ferndiagnose an Fördermaschinen<br />

anlagenverfügbarkeit hat ihren Preis. Doch Maßnahmen zur Sicherung<br />

oder Steigerung der verfügbarkeit unterliegen strengen wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten. Wenn ein System ausfällt, zählt jede Minute.<br />

Fehler müssen schnellstmöglich behoben werden. Insbesondere<br />

dann, wenn die Störung hohe Produktionsausfallkosten verursacht.<br />

Die wachsende Komplexität von Produkten und lösungen erfordert<br />

zunehmend die Unterstützung von experten. Und das unabhängig von<br />

zeit und Ort!<br />

Die ausgangslage bei der Unterstützung des Betriebspersonals im<br />

Störungsfall war der vor-Ort-Service mit unter Umständen langen<br />

antrittszeiten. Der Wunsch nach einer remote Unterstützung durch<br />

experten wurde immer wieder geäußert. anfänglich wurden teleservices<br />

mit Modemverbindungen durchgeführt. Die hierbei vorhandenen<br />

Problemfelder wie zum Beispiel die fehlende nachvollziehbarkeit,<br />

begrenzte Systemverfügbarkeit, mangelhafte It Security<br />

und fehlende collaboration-Möglichkeit führten zur entwicklung der<br />

Siemens remote Service lösung auf Basis der crSP( common<br />

remote Service Platform). Diese bietet unter anderem zertifizierte<br />

Sicherheit (ISO 27001 / cert), hohe verfügbarkeit, Kundenorientierung,<br />

hohe Flexibilität, State of the art technologie und zugriff auf<br />

globales experten Know-how. Die Plattform ist deshalb auch für die<br />

Ferndiagnose an Fördermaschinen geeignet. Die anwendung wird<br />

anhand einer konkreten anlage dargestellt.<br />

In den bergbehördlichen vorschriften „technische anforderungen an<br />

Schacht- und Schrägförderanlagen (taS)“ wird gefordert, dass während<br />

des Betriebes von Schachtförderanlagen keine Geräte angeschlossen<br />

sein dürfen, mit denen Ferneingriffe in den Steuerungsablauf,<br />

in die Sicherheits- und Überwachungskreise sowie Änderungen<br />

der Software möglich sind.<br />

Für den einsatz eines Ferndiagnosesystems ist daher für die betreffende<br />

Schachtförderanlage eine abweichung von den Bestimmungen<br />

der taS bei der zuständigen Behörde zu beantragen.<br />

Das Bergwerk Borth hat einen solchen antrag gestellt. Um sowohl<br />

dem Bergwerk Borth als auch anderen Bergwerken die gleiche Möglichkeit<br />

des Betreibens eines solchen Systems zu ermöglichen, wurde<br />

von der Bergbehörde nrW in zusammenarbeit mit der DMt Gmbh &<br />

co. KG als beratende Sachverständigenorganisation eine rundverfügung<br />

erstellt. Diese rundverfügung, welche Grundsätze und auflagen<br />

sowohl für den Betreiber des Bergwerkes als auch den hersteller des<br />

Ferndiagnosesystems enthält, wird in ihren Kernpunkten vorgestellt.<br />

Michael pfeil<br />

Siemens aG, essen<br />

Stefan Borowski, M.Sc.<br />

DMt Gmbh & co. KG, Bochum<br />

35


FörDerUnG, tranSPOrt, SeIle / a24<br />

Sanierung der Schachteinbauten und errichtung<br />

einer hilfsfahranlage im röhrigschacht des<br />

Besucherbergwerkes Wettelrode<br />

Der röhrigschacht befindet sich inmitten der historischen Bergbaulandschaft<br />

des südöstlichen harzvorlandes ca. 100 m entfernt vom<br />

nordwestlichen rand der Ortslage Wettelrode.<br />

In der zeit von 1871 bis zur einstellung im Jahre 1990 diente dieser der<br />

Gewinnung des Mansfelder Kupferschiefers. als interessantes Detail ist<br />

in diesem zusammenhang zu erwähnen, dass der Schacht über eines<br />

der ältesten noch erhaltenen stählernen Schachtgerüste europas verfügt.<br />

Betreiber des röhrigschachtes ist die Gvv – Gesellschaft zur verwahrung<br />

und verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mbh. Die<br />

Grubenbaue des röhrigschachtes dienen aktuell der realisierung der<br />

betriebsplanmäßig vorgeschriebenen arbeiten im rahmen der Überwachung<br />

der Folgen des bis 1990 im Sangerhäuser revier umgegangenen<br />

Kupferschieferabbaus und der aus der Flutung der Grubenbaue<br />

in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts resultierenden<br />

hydrologischen veränderungen.<br />

Weiterhin betreibt hier die rosenstadt Sangerhausen Gmbh ein Museum<br />

und im Schacht ein Besucherbergwerk, welches die entstehung<br />

der lagerstätte, die Geologie und Mineralogie sowie die 800 jährige<br />

Geschichte des Kupferschieferabbaus in der region plastisch und<br />

anschaulich darstellt. Das heutige übertägige Museum wurde bereits<br />

1987 eröffnet. Im Jahre 1991 folgte schließlich das untertägige Schaubergwerk.<br />

es ist schon beeindruckend, mit der originalen Schachtförderanlage<br />

283 m tief in den Schacht einzufahren und mit der Grubenbahn<br />

über 1.000 m weit in ein abbaufeld des 19. Jhd. einzutauchen.<br />

erst unter tage vor Ort lässt sich die schwere körperliche arbeit der<br />

Bergleute ermessen, welche den Kupferschiefer liegend aus Flözen<br />

von teilweise nur 40 zentimeter höhe gewannen. Mehr Infos finden<br />

Interessierte im Internet unter http://roerigschacht.de.<br />

Da sich die Schachteinbauten infolge fortgeschrittener Korrosion<br />

teilweise in einem sehr schlechten zustand zeigten, waren Sanierungsmaßnahmen<br />

zur Gewährleistung der Betriebssicherheit zwingend<br />

notwendig.<br />

Die laF Sachsen-anhalt stellte die erforderlichen finanziellen Mittel zur<br />

verfügung und die Gvv Sondershausen beauftragte die DMt leipzig<br />

36<br />

mit der notwendigen Sanierungsplanung. Im zuge einer beschränk-<br />

ten ausschreibung im Sommer 2012 Jahres erhielt die SchachtBaU<br />

nOrDhaUSen Gmbh den auftrag für diese Sanierungsarbeiten.<br />

nach ausbau des gesamten Fahrtentrums auf 300 m teufe begann<br />

das rauben der geschädigten alten einstrichträger. Insgesamt waren<br />

204 einstriche zu ersetzen. Der einbau der neuen einstriche erfolgte<br />

zweigeteilt in Bühnenlöcher. Diese arbeiten wurden von den Korbdä-<br />

chern der vorhandenen Förderanlage ausgeführt.<br />

eine alte Gussrohrleitung einschließlich der anschlussleitung zur Pum-<br />

penkammer, welche als Steigleitung anfallende Grubenwässer auf das<br />

niveau des „Segen Gottes Stollens“ (∆h=116m) fördert, wurde kom-<br />

plett demontiert und durch eine neue leitung ersetzt.<br />

Den abschluss der leistungen bildete die Montage einer modifizier-<br />

ten hilfsfahranlage. Damit kann der röhrigschacht auch zukünftig<br />

vorschriftenkonform betrieben werden und den Mitarbeitern der Gvv,<br />

der rosenstadt Sangerhausen und dem interessierten Besucher, der<br />

hier einen einblick in eine faszinierende montangeschichtliche epoche<br />

erhält, eine sichere Grubenfahrt gewährleisten.<br />

Abb. 1: Schacht wettelrode - Baustellenansicht<br />

Dipl.-Ing. Michael Seifert<br />

SchachtBaU nOrDhaUSen Gmbh, nordhausen<br />

Dipl.-Ing. joachim kowarik<br />

DMt Gmbh & co. KG, zweigniederlassung leipzig<br />

Dipl.-Ing. claus Focke<br />

Gvv mbh, Sondershausen<br />

FörDerUnG, tranSPOrt, SeIle / a25<br />

Die rohbau-ausrüstung am Gotthard-Basistunnel,<br />

los D: hebeeinrichtung im Schacht I Sedrun<br />

Der neue 57 km lange eisenbahntunnel durch den Gotthard (Gotthard-<br />

Basistunnel, GBt) besteht aus zwei parallel verlaufenden einspurigen<br />

tunnelröhren, die ca. alle 312,5 m über Querschläge miteinander ver-<br />

bunden sind (vgl. abb. 1). auf der nördlichen Seite der alpen befin-<br />

det sich das Portal erstfeld, südlich der alpen liegt das Portal Bodio.<br />

Durch die beiden Multifunktionsstellen (MFS) Sedrun und Faido wird<br />

der tunnel in drei annähernd gleich lange abschnitte aufgeteilt. Die<br />

MFS bestehen zum einen aus Kavernen, in denen die für den Bahnbetrieb<br />

erforderlichen technischen räume untergebracht werden, zum<br />

anderen aus Stollen, welche die nothaltestellen (nhS) der Ost- und<br />

Weströhre miteinander verbinden. Die ereignislüftung der Multifunktionsstellen<br />

erfolgt in Faido über den zugangsstollen in Sedrun über<br />

die zwei vertikalschächte mit 800 m teufe (vgl. abb. 1). Der zugang<br />

zu diesen beiden Schächten erfolgt über einen ca. 1.000 m langen<br />

zugangsstollen in Sedrun.<br />

Abb. 1: Gesamtansicht des Gotthard-Basistunnels<br />

Während der Bauphase der Bahntunnel dienten die im Schacht I (SI)<br />

installierten Schachtförderanlagen der SIeMaG tecBerG Gmbh<br />

nahezu dem gesamten Schüttgut- und Materialtransport sowie der<br />

Personenbeförderung des teilabschnittes Sedrun. Die Schachtförderanlagen<br />

SI und alle Schachteinbauten wurden im Jahre 2012 außer<br />

Betrieb gesetzt und zwischenzeitlich demontiert.<br />

Im teilabschnitt Sedrun werden in den beiden vertikalschächten für<br />

periodische Inspektionen und für Wartungs- und Montagearbeiten verschiedene<br />

Fördereinrichtungen benötigt. Der einbaubeginn der neuen<br />

Fördereinrichtung im SI ist für august 2013 geplant und erstreckt sich<br />

bis in das Frühjahr 2014. Im anschluss daran erfolgt im rahmen der<br />

Inbetriebsetzung die Integration dieser Fördereinrichtung in die leittechnik<br />

des Bahntunnels.<br />

Die Fördereinrichtung im Schacht I dient mit ihrem runden Fördermittel,<br />

der sogenannten Inspektionsplattform (IPF), zur Befahrung und Kontrolle<br />

des Schachtes und der im Schacht montierten Schachteinbauten in der<br />

Betriebsphase des Gotthard-Basistunnels. zudem soll sie für eventuelle<br />

Sanierungsarbeiten oder für den Wechsel von Kabeln verwendet werden.<br />

Für die Inspektion von Schacht II wird ein Inspektionskorb (IPK) geliefert<br />

und die vorhandene mobile Schachtwinde modifiziert. Die mobile<br />

Schachtwinde ist ebenso im rettungskonzept für den SI mit einem<br />

neuen zu liefernden rettungskorb vorgesehen.<br />

Im Wesentlichen umfassen diese Fördereinrichtungen folgende anlagen<br />

bzw. anlagenbestandteile:<br />

n Seilscheibenbühnen mit integrierter Drehbühne für die<br />

Kabelmontage<br />

n Maschinenrahmen für die Windenantriebe und Bremseinrichtungen<br />

n Doppeltrommelwinde für die spurlattengeführte Inspektionsplattform<br />

(SI)<br />

n Förderhaspel für Kabelmontage (SI)<br />

n abschlussklappen mit umlaufender Dichtung (SI)<br />

n Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen<br />

n Wickelhaspel mit Stahltrommel, antrieb und Bremse für<br />

900m Kabeltragseil<br />

n Wickelhaspel mit antrieb und Bremse zur aufnahme unterschiedlicher<br />

Kabelbobinen<br />

n Schachtstuhlabkleidung am Schachtfuss (MFS)<br />

n Übertreibabbremseinrichtung im Schachtsumpf<br />

n Fördermittel für die mobile Schachtwinde rettungskorb (I)<br />

und Inspektionskorb (SII)<br />

Simon peggs<br />

alptransit Gotthard aG, luzern<br />

Michael Flender<br />

SIeMaG tecBerG Gmbh, haiger<br />

37


38<br />

eXPlOratIOn UnD laGerStÄttenentWIcKlUnG I / B21<br />

Untertagegeophysik im Kali- und Steinsalzbergbau<br />

Der vortrag beruht auf den langjährigen eigenen erfahrungen von<br />

erkundungen im Salzbergbau und den in verschiedenen Fue-vorhaben<br />

erlangten erkenntnissen.<br />

Bevor man an die erkundung im Kali- und Salzbergbau denken kann,<br />

muss man sich über die möglichen Probleme der Bergwerksbetreiber<br />

und des Wirtsgesteins im Klaren sein. ziele der erkundungen sind aussagen<br />

zu tektonischen Störungszonen, lithologisch vorgeprägten Schwächezonen,<br />

Kluftzonen, laugentaschen, Feuchtezonen mit Salzlösungsvorkommen,<br />

Schichtgrenzen, bergbaulich bedingten auflockerungszonen,<br />

welche die Grube bzw. arbeitssicherheit beeinträchtigen können.<br />

Die aufgaben der Geophysik in der „lebenszeit“ eines Bergwerkes<br />

sind vielfältig und ändern sich. Während vor der Betriebsphase hauptsächlich<br />

die Übersichts- und Standorterkundungen mit geophysikalischen<br />

verfahren wie aero-eM, Seismik und Gravimetrie sowie die<br />

Bohrlochverfahren im vordergrund stehen, sind während der Betriebsphase<br />

andere aufgaben und verfahren im einsatz.<br />

So stehen Informationsgewinn und hilfsstellungen für geplante Streckenauffahrungen<br />

im Bergwerk als aufgaben zur Debatte. es können<br />

mit den verfahren des Geo- und Bohrlochradars sowie der Seismik<br />

Informationen zu Schichtgrenzen und tektonischen Störungen gewonnen<br />

werden. Feuchtezonen mit Salzlösungsvorkommen können mit<br />

elektrischen Methoden nachgewiesen werden. Die auflockerungszonen<br />

in streckennahen sowie auch in streckenentfernteren Bereichen<br />

können mit dem Georadar oder mit dem Sonar nachgewiesen werden.<br />

letzteres ist vor allem bei bestimmten geologischen verhältnissen, die<br />

den einsatz von eM-Wellen einschränken, sinnvoll.<br />

Während der Betriebsphase sowie im nachgang der verwahrphase<br />

eines Bergwerkes können die Spannungszustände des Gebirges mit<br />

einer passiven Seismik beobachtet werden und somit aussagen zur<br />

Barriereintegrität getroffen werden. Dies betrifft die natürlichen Barrieren<br />

wie die hangend- und liegendschutzschichten zu wasserführenden<br />

horizonten oder auch künstlichen Barrieren wie Damm- und<br />

abschlussbauwerke, welche mit Mikroseismik überwacht werden können.<br />

Sollten lösungszutritte im Bergwerk gefunden werden, können<br />

diese mittels elektrischer Monitoring-verfahren beobachtet werden.<br />

In der Präsentation werden die verfahren für die erkundung und Über-<br />

wachung (Geo- und Bohrlochradar, Sonar, Seismik, Geoelektrik und<br />

Ingenieurseismologie) im Bergwerk kurz vorgestellt und Fallbeispiele<br />

aufgezeigt.<br />

zusammenfassend lässt sich sagen, dass es mit geophysikalischen<br />

Methoden möglich ist, vielfältige erkenntnisse über die Grube und<br />

das Umfeld zu erhalten, Kosten zu sparen und gleichzeitig wichtige<br />

zusatzinformationen z.B. über die Umgebung der Strecken zu gewinnen<br />

sowie die Sicherheit der Untertagearbeiten entscheidend zu verbessern<br />

(z. B. mit Firstradar, Ingenieurseismologie,…). Wichtig ist es<br />

dabei zu wissen, welche verfahren unter welchen Umständen am<br />

sinnvollsten einsetzbar sind.<br />

Thomas Schicht<br />

K-Utec aG Salt technologies, Sondershausen<br />

39


eXPlOratIOn UnD laGerStÄttenentWIcKlUnG I / B22<br />

echometrische vermessung von Kavernen<br />

Erkundungsbergwerk Gorleben:<br />

Die Überwachung von Kavernen erfordert die erfassung einer vielzahl<br />

von Parametern und den einsatz verschiedenster Messverfahren.<br />

zur Gewährleistung einer kontrollierten Solphase und eines sicheren<br />

Kavernenbetriebs kommt dabei der echometrischen Überwachung<br />

von Kavernen speziell durch den stark intensivierten Bau von Speicherkavernen<br />

eine immer größere Bedeutung zu. Dies gilt sowohl in<br />

Bezug auf ihre Sicherheit, als auch für den wirtschaftlichen Betrieb.<br />

Folglich wird die echometrische hohlraumvermessung vorwiegend<br />

genutzt, um die Kontrolle der Stabilität von Kavernen zu gewährleisten.<br />

eingesetzt werden hierbei hochentwickelte Ultraschallsonden der neuesten<br />

technologie, die während einer echometrischen vermessung zusätzlich<br />

alle relevanten physikalischen Parameter, wie z.B. Schallgeschwindigkeit,<br />

Druck und temperatur aufzeichnen und verarbeiten. Diese Messungen<br />

können in aller regel bei einer einzigen einfahrt durchgeführt werden.<br />

Um präzise aussagen aus echometrischen vermessungen zu erhalten, ist<br />

es unerlässlich diese physikalischen Parameter miteinzubeziehen.<br />

F u t t e r u n g e n<br />

Futterwerkstoff<br />

Keilsegment<br />

K 25<br />

D 670 SB<br />

Becoplast<br />

D 920<br />

K 22<br />

Das von SOcOn angewendete Messprinzip basiert auf einer punktweisen,<br />

azimutalen abtastung der Kavernenwand. Im vergleich zu<br />

anderen Messsystemen, die hohlraumvermessungen omnidirektional<br />

oder kontinuierlich drehend ausführen, kann SOcOn durch einsatz<br />

einer Kreiselstabilisierung, die mögliche rotationsschwingungen der<br />

Sonde am frei hängenden Kabel unterdrückt, die Qualität der Messergebnisse<br />

durch gezielte Mehrfachmessungen deutlich erhöhen.<br />

SOcOn unterhält eine eigene Forschungs- und entwicklungsabteilung,<br />

die nahezu alle speziellen echosonden und Module fertigt und<br />

optimiert. Damit sind Messungen in allen relevanten Medien, wie z. B.<br />

Sole, rohöl und erdgas möglich.<br />

Frank hasselkus<br />

SOcOn Sonar control Kavernenvermessung Gmbh, Giesen<br />

Dr. Andreas Reitze<br />

SOcOn Sonar control Kavernenvermessung Gmbh, Giesen<br />

BE 3521<br />

CB 600-5<br />

BECORIT GmbH Rumplerstraße 6 - 10 45659 Recklinghausen Telefon: +49 2361 666-797 Fax: +49 2361 666-781 E-Mail: info@becorit.de<br />

B r e m s b e l ä g e<br />

enDlaGerBerGBaU / B23<br />

anwendung von eMr-Messungen im Kavernenbau<br />

Der Standort für den Bau einer Solkaverne in einer Salzlagerstätte<br />

muss aus Sicht der Soltechnik und der Geomechanik bestimmten<br />

anforderungen genügen. Je nach nutzungsart (Salzgewinnung, Speicher<br />

für öl, Gas, Druckluft, etc.) und der damit verbundenen Betriebsweise,<br />

sind diese anders definiert. einflussgrößen für die Planung sind<br />

teufe, Dimension und Form der Kaverne als Bauwerk im Untergrund,<br />

sowie die verschiedenen Materialien, die in der Salzlagerstätte vorkommen.<br />

Dabei handelt es sich neben Steinsalz vorrangig um Gesteine<br />

wie Gips, anhydrit, ton und Kalium-Magnesium-Salze, die in unterschiedlicher<br />

Schichtmächtigkeit und verteilung in der lagerstätte vorliegen<br />

und verschiedene eigenschaften wie z. B. Dichte, löslichkeit<br />

und viskosität besitzen. Bereits in der Planungsphase sollten die lage<br />

und Geometrie dieser Gesteine erkundet werden, da ihre unterschiedlichen<br />

Materialeigenschaften, die Dichtheit, Standsicherheit und volumenentwicklung<br />

der Kaverne beeinflussen können. Im vergleich zu<br />

untertägigen auffahrungen im Salzbergwerk kann die geologische<br />

Situation beim Bau einer Kavernenanlage nur mit einem umfangreichen<br />

geophysikalischen und geologischen explorationsprogramm<br />

hinreichend genau untersucht werden. neben Gravimetrie und Seismik<br />

von der erdoberfläche gehören dazu vor allem Untersuchungen in<br />

der Bohrung, wie z. B. Kern- und Bohrkleinanalyse, Bohrlochgeophysik<br />

und die elektromagnetische reflexions-Messung (eMr).<br />

Während die meisten dieser Methoden Daten aus dem unmittelbaren<br />

nahbereich der Bohrung liefern, erbringt die eMr-Methode Messdaten<br />

in einem abstand von bis zu 700 m von der Bohrung (max. reichweite<br />

abhängig von aufzeichnungsdauer der Messsonde). Die eindringtiefe<br />

der elektromagnetischen Welle ist an mehrere Bedingungen gekoppelt.<br />

Dazu zählen die technische vorbereitung des Bohrlochs auf die<br />

Messung (Befreiung von Spülungsresten, verfüllung mit nicht-leitenden<br />

Medium, etc.) als auch das auftreten von Schichten mit unterschiedlicher<br />

elektrischer Impedanz im Umfeld der Bohrung. Gesteine mit hoher<br />

elektrischer leitfähigkeit, wie z. B. ton dämpfen dabei das Messsignal<br />

und in besonders reinem Salz läuft die elektromagnetische Welle<br />

ungehindert hindurch. liegen diese Materialien nun so um das Bohrloch<br />

verteilt vor, dass das Messsignal an ihrer Grenzfläche reflektiert<br />

und von der antenne im Bohrloch erfasst wird, dann können Informationen<br />

zu der raumlage dieser unterschiedlicher lithologischer Schichten<br />

in einem weiteren radius um die Bohrung herum gewonnen werden.<br />

Um eine verlässliche Interpretation der eMr-Daten durchzuführen, ist<br />

eine Korrelation mit den ergebnissen aller anderen Untersuchungen<br />

entscheidend. Die Synthese aller Daten erfolgt zumeist mit hilfe einer<br />

3D-Modellierungssoftware. Das digitale 3D-Modell ermöglicht die<br />

exakte Darstellung der raumlage der eMr-ergebnisse. Unter diesen<br />

voraussetzungen führt die eMr-Messung zu einem verbesserten verständnis<br />

des Strukturbaus und der Stratigraphie der Salzlagerstätte.<br />

Bei bekannter lage von solbaren Schichten für einen geplanten Kavernenstandort,<br />

lassen sich Durchmesser, ansolteufe als auch ansolwinkel<br />

der Kaverne optimierter planen. Damit leistet diese Methode im<br />

Kavernenbau einen sehr wichtigen Beitrag für den wirtschaftlich effizienten<br />

Bau einer standsicheren Kaverne.<br />

Dipl.-Geol. Margarethe kleczar<br />

DeeP. Underground engineering Gmbh, Bad zwischenah<br />

jens Langer<br />

DeeP. Underground engineering Gmbh, Bad zwischenah<br />

Sven wille<br />

DeeP. Underground engineering Gmbh, Bad zwischenah<br />

Max wippich<br />

DeeP. Underground engineering Gmbh, Bad zwischenah<br />

41


Deilmann-Haniel<br />

SHaft Sinking<br />

44317 Dortmund<br />

Germany<br />

Tel +49 231 28 91 388<br />

Fax +49 231 28 91 352<br />

www.dh-shaftsinking.com<br />

A Member of The Redpath Group<br />

tHe SHaft Sinking SPeCialiSt<br />

Wir greifen zurück auf 125 Jahre weltweite Erfahrung als<br />

Spezialist für den Schachtbau. Mit mehr als 550 abgeteuften<br />

Schächten und insgesamt über 230.000 m Teufe, darunter<br />

193 Gefrierschächte, gehören wir zu den erfahrensten<br />

Schachtbauunternehmen weltweit.<br />

eXPlOratIOn UnD laGerStÄttenentWIcKlUnG I / B24<br />

Bewertung und Optimierung des eti Gümüs Silber<br />

Bergwerks in der türkei (nach internationalen<br />

Standards)<br />

eti Gümüs a.S. („Gümüs“ ist die türkische Bezeichnung für „Silber“)<br />

ist der größte Silber-tagebauproduzent in der türkei. eti Gümüs a.S.<br />

gehört mehrheitlich der Yildizlar SSS holding a.S., einem der größten<br />

– wenn nicht das größte – türkischen Bergbauunternehmen.<br />

Yildizlar SSS holding a.S. plant einen Börsengang für eti Gümüs a.S.,<br />

voraussichtlich an der Istanbuler Börse. Yildizlar SSS holding a.S. will<br />

dafür einen teil der aktien abgeben. Um diesen Börsengang durchführen<br />

zu können benötigt eti Gümüs a.S. eine ressourcen- und reservenabschätzung<br />

nach internationalen Standards, die als Information<br />

für potentielle Investoren dient.<br />

IMc-Montan consulting Gmbh wurde in verbindung mit DMt Gmbh<br />

& co. KG beauftragt eine entsprechenden Bericht zu erstellen. Bei<br />

der erstellung des Berichts hat sich IMc-Montan consulting Gmbh im<br />

Wesentlichen an den vorschriften des JOrc (australasian Joint Ore<br />

reserves committee) Standards und des nI 43-101 (canadian national<br />

Instrument 43-101) orientiert. Die Struktur des Berichts entspricht<br />

weitestgehend der im nI 43-101 vorgeschriebenen Struktur. Obwohl<br />

der nI 43-101 eigentlich als Berichtsstandard für die tSX (toronto<br />

Stock exchange) entwickelt wurde hat er sich in den letzten Jahren<br />

zu einem quasi internationalen Standard entwickelt, da immer mehr<br />

Bergwerksbetreiber und Finanzierungsinstitutionen Berichte nach diesem<br />

Standard anfordern bzw. akzeptieren.<br />

Im rahmen der Untersuchungen hat IMc-Montan consulting Gmbh<br />

die explorationsdaten gesichtet, aus den vorhandenen Bohrungsdaten<br />

ein Blockmodell entwickelt und auf der Basis dieses Blockmodells<br />

eine tagebauoptimierung und langfristplanung (basierend auf den<br />

ergebnissen der tagebauoptimierung) für den tagebau erstellt, beginnend<br />

mit dem Jahr 2013.<br />

Die durchgeführten arbeiten wurden in einem technischen Bericht<br />

zusammengefasst und mit einer Beschreibung der betrieblichen einrichtungen<br />

von eti Gümüs a.S. verknüpft. am ende des Berichts<br />

wurde eine ökonomische Bewertung des Projekts eti Gümüs durchgeführt.<br />

als Parameter für die Bewertung wurde ein nettobarwert mit<br />

einem Diskontsatz von 10 % ermittelt und eine Sensitivitätsanalyse<br />

durchgeführt.<br />

Ulrich Ruppel<br />

IMc-Montan consulting Gmbh, essen<br />

Dipl. Ing. Dirk wagner<br />

IMc-Montan consulting Gmbh, essen<br />

43


Betriebssicherheit und<br />

Wirtschaftlichkeit aus einer Hand<br />

Wenn es um wichtige Entscheidungen zur Planung und<br />

Ausführung Ihrer Projekte und zum Betrieb Ihrer Anlagen<br />

geht, finden Sie in der <strong>DMT</strong>, einem Unternehmen der TÜV<br />

NORD GROUP, einen Partner, der mit Dienstleistungen<br />

das Spektrum rund um den gesamten Lebenszyklus des<br />

Bergbaus abdeckt.<br />

Als internationaler Technologiedienstleister bieten wir<br />

Lösungen in sicherheits- und prozesstechnischen sowie<br />

wirtschaftlichen Fragen rund um die Rohstoffgewinnung,<br />

den Alt- und Endlagerbergbau:<br />

n Exploration und Bewertung von Lagerstätten<br />

n Machbarkeitsstudien, technisch/wirtschaftliche<br />

Bewertungen<br />

Dienstleistungen hinsichtlich<br />

n Seil-, Förder- und Transporttechnik<br />

n Ausgasungsbeherrschung und Wettertechnik,<br />

Methangasnutzung<br />

n Gebirgsmechanik und Ausbautechnik,<br />

Gebirgsschlagverhütung<br />

n Gewinnung und Aufbereitung, Versatztechnologie<br />

n Hydrogeologie und Wasserwirtschaft<br />

n Technische Ingenieur-Software<br />

n Haldenbewirtschaftung<br />

n Bergwerksschließung, Schacht- und Stollensicherung<br />

n Bauwerke im Spezialtiefbau<br />

n Flächenrecycling und Rekultivierung<br />

n Kokereitechnik<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & Co. KG<br />

Bergbau Service<br />

Am Technologiepark 1<br />

45307 Essen<br />

Telefon +49 201 172-1533<br />

Telefax +49 201 172-1735<br />

bs@dmt.de<br />

www.dmt.de<br />

Member of TÜV NORD GROUP<br />

ExPLORATION UND LAGERSTäTTENENTWICKLUNG I / B25<br />

Erfahrungen beim Neuaufschluss „alter“ Lager-<br />

stätten unter dem Gesichtspunkt des Altbergbaues<br />

Der Bergbau im Freistaat Sachsen, insbesondere im Erzgebirge, kann<br />

auf eine sehr lange und auch erfolgreiche Tradition verweisen. In seinen<br />

verschiedenen Epochen hat der sächsische Bergbau auf die<br />

industrielle Entwicklung der Region maßgeblich Einfluss genommen.<br />

Insbesondere der Silber- und Zinnbergbau, der Uranbergbau sowie<br />

der Steinkohlen- und Braunkohlenbergbau hat die Region über Jahrhunderte<br />

geprägt. Mit der Wiedervereinigung und vor allem mit den<br />

damit verbundenen wirtschaftlichen Veränderungen ist der sächsische<br />

Bergbau auf ein sehr geringes Niveau zurückgefahren worden.<br />

Die 1990er Jahre im Freistaat Sachsen wurden maßgeblich durch die<br />

großen Herausforderungen des Sanierungsbergbaues geprägt. Die<br />

strategische Rohstoffversorgung der deutschen Wirtschaft erfolgte zu<br />

diesem Zeitpunkt überwiegend auf dem freien Weltmarkt.<br />

Mit dem weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung vor allem in den<br />

sogenannten Schwellenländern, wie China und Indien, erhöhte sich<br />

der Bedarf an Rohstoffen in kürzester Zeit. In dessen Folge entwickelten<br />

sich zum einen die Rohstoffpreise auf ein hohes Niveau, zum<br />

anderen wurde die kontinuierliche Verfügbarkeit bestimmter Roh stoffe<br />

zu einem deutlich erkennbaren Problem. Dieser Tatsache geschuldet<br />

wurden bekannte Lagerstätten im sächsischen Erzgebirge einer<br />

neuen wirtschaftlichen Bewertung unterzogen, in dessen Ergebnis<br />

in den Jahren 2006/2007 der Begriff des sächsischen Berggeschreies<br />

eine vollkommen neue Bedeutung erlangte. In den vergangenen<br />

Jahren wurde durch das Sächsische Oberbergamt eine Vielzahl von<br />

Erlaubnis- und Bewilligungsbescheiden erteilt. In den verschiedenen<br />

Projekten wurden Erkundungsprogramme realisiert und Wirtschaftlichkeitsstudien<br />

erarbeitet. All diese Projekte im Erzgebirge wurden in<br />

verschiedensten Umfängen auch mit der Problematik des Altbergbaues<br />

der verschiedensten Epochen konfrontiert.<br />

Die Auseinandersetzung mit dem Altbergbau erfolgte zum Teil sehr<br />

unterschiedlich. Zum einen gab es die Meinung, dass insbesondere<br />

der „jüngere“ Altbergbau nur aktiviert werden muss, so dass eine Rohstoffgewinnung<br />

in kürzester Zeit möglich ist. Zum anderen bestand die<br />

Auffassung, dass vor allem die Vielzahl des Altbergbaues eine wirtschaftliche<br />

Gewinnung kaum ermöglicht. Sicher haben beide Meinungen<br />

ihre Daseinsberechtigung. Die ersten Erfahrungen bei der Umsetzung<br />

erster Projekte haben gezeigt, dass die Problematik des Alt-<br />

bergbaues bei der Errichtung eines neuen Gewinnungsbetriebes bei<br />

unzureichender Berücksichtigung kontraproduktiv wirken muss. Was<br />

ist nun nach 6 Jahren aus dem sächsischen Berggeschrei geworden?<br />

Aktuell wird im Bereich der Lagerstätte Niederschlag ein neues Bergwerk<br />

für die Gewinnung von Fluss- und Schwerspat aus- und vorgerichtet.<br />

Dazu wurde im Jahr 2007 durch sächsische Unternehmer<br />

die Firma Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatcompagnie GEos<br />

GmbH, die im Jahr 2011 in Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatwerke<br />

GmbH umbenannt wurde, gegründet.<br />

Ein zweites Projekt beinhaltet die Zinn-Wolfram-Lagerstätte Pöhla-Globenstein.<br />

Für diese Lagerstätte hat die Firma Saxony Minerals & Exploration<br />

– SME AG im vergangenen Jahr die bergrechtliche Bewilligung<br />

erhalten. Hier wird aktuell in diesem Jahr die Aus- und Vorrichtung für<br />

eine Probengewinnung vorbereitet, da für die hier zu gewinnenden Erztypen<br />

dessen Aufbereitungstechnologie noch optimiert werden muss.<br />

Anhand dieser beiden Projekte soll aufgezeigt werden, welche Bedeutung<br />

der vorhandene Altbergbau für die Umsetzung eines solchen<br />

Projektes beizumessen ist, da die Errichtung eines neuen Bergbaubetriebes<br />

und damit die Gewinnung eines Rohstoffes auch heute nur mit<br />

dem Ziel erfolgen kann, dieses betriebswirtschaftlich gewinnend zu<br />

betreiben. Dieser Tatsache geschuldet haben sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten in der Bergbaubranche weltweit die Technologien und<br />

damit verbunden die Technik unter dem Gesichtspunkt einer optimalen<br />

Gewinnung der Ressourcen auf ein sehr hohes Niveau entwickelt.<br />

Moderne Bergbautechnik erfordert hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit<br />

und Größe entsprechend größere Auffahrungsquerschnitte gegenüber<br />

denen aus dem Altbergbau bekannten. Über eine Nachnutzung von<br />

Altgrubenbauen sollte unter bergbautechnologischen Aspekten, wie<br />

Nutzung die für Bewetterung, Wasserhaltung etc. sowie wirtschaftlichen<br />

Aspekten entschieden werden.<br />

Eine konsequente Untersuchung und Bewertung des vorhandenen<br />

Altbergbaues bei der Planung und bei der Errichtung eines neuen<br />

Bergwerkbetriebes ist für den wirtschaftlichen Erfolg unumgänglich!<br />

Dipl.-Berging. André Baumann<br />

G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH, Halsbrücke<br />

Dr. Horst Richter<br />

Bergbau Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft<br />

Sachsen (BBS) mbH, Halsbrücke<br />

Dipl.-Ing. Martin Zimmermann<br />

Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatwerke GmbH, Kurort Oberwiesenthal<br />

45


Die Korfmann Lufttechnik GmbH<br />

ist Ihr Partner für:<br />

Steinkohlebergbau<br />

Kalibergbau<br />

Erzbergbau<br />

Tunnelbau<br />

Für den weltweiten Tunnelbau bieten wir Ihnen:<br />

• ein beratendes Expertenteam<br />

• projektbezogene Berechnungen und Lüftungsschemata<br />

• hocheffiziente Bewetterungsanlagen<br />

• eine begleitende Projektabwicklung<br />

Korfmann Lufttechnik GmbH<br />

Hörder Straße 286, 58454 Witten<br />

Postfach 1749, 58407 Witten<br />

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+49 (0) 23 02 / 17 02-153<br />

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www.korfmann.com<br />

Metrotunnel<br />

Straßenbau<br />

unterirdische Bewässerungs- und<br />

Kavernensysteme<br />

Für den Tunnelbau verfügen wir über rund 100 erprobte<br />

Lüftertypen, die wir auf die individuellen Kundenbedürfnisse<br />

auslegen, projektieren, ausführen und einmessen.<br />

46<br />

Das Unternehmen „Reine Luft“<br />

Marktführer in der Kompaktfiltertechnik<br />

CFT GmbH<br />

Beisenstraße 39-41<br />

45964 Gladbeck<br />

Germany<br />

Phone: +49 (0) 2043 – 4811-0<br />

Fax: +49 (0) 2043 – 4811-20<br />

Mail: mail@cft-gmbh.de<br />

Im Jahr 1999 wurde das Unternehmen CFT<br />

GmbH (Compactfiltertechnic) mit Sitz in<br />

Gladbeck, gegründet. Bereits wenige Jahre<br />

später hat sich die CFT weltweit einen Namen<br />

auf dem Gebiet der Entstaubungstechnik<br />

gemacht. Das Unternehmen bietet heute auf<br />

allen Kontinenten bewährte Systemlösungen<br />

für die Entstaubungstechnik. Angeboten<br />

wird eine Palette von Produkten, die insbesondere<br />

zwei Merkmale gemeinsam haben:<br />

Effizienz und kompakte Bauform.<br />

Einsatzgebiete von<br />

CFT Entstaubungsanlagen<br />

■ Bergbau<br />

■ Tunnelbau<br />

■ Tagebau<br />

■ Grundstoffindustrie<br />

■ Kokereien<br />

■ Stahlwerke<br />

■ Recycling<br />

■ Reinigungsfahrzeuge<br />

www.cft-gmbh.de<br />

INTERNATIONALE PROJEKTE UND PERSPEKTIVEN / A31<br />

Effizienzsteigerung im Steinsalztagebau<br />

der SPL/Chile<br />

Mit dem stetigen Wachstum der K+S Gruppe sind in den vergangenen<br />

Jahren durch Akquisitionen mehrere Steinsalz produzierende Betriebe<br />

außerhalb Deutschlands hinzugekommen. Dazu gehört seit 2006<br />

auch die Sociedad Punta de Lobos (SPL) mit Produktions standorten<br />

in Chile und Brasilien. Mit einer Produktionskapazität von derzeit<br />

7 Mio. t/a stellt die SPL einen bedeutenden Teil der Steinsalz aktivitäten<br />

der K+S Gruppe dar. Die beiden Tagebaue der SPL liegen im Salar<br />

Grande de Tarapaca in der Atacama-Wüste im Norden Chiles südlich<br />

von Iquique, in einer der trockensten Regionen der Erde. Hauptabsatzgebiete<br />

für das breite Produktsortiment sind die nordamerikanische<br />

Ostküste und Südamerika.<br />

Der Salar Grande de Tarapaca hat eine Erstreckung in Nord-Süd-Richtung<br />

von ca. 46 km, die Fläche beträgt mehr als 500 km2 . Die Lagerstättenmächtigkeit<br />

liegt zwischen 70 und 100 m. Erste Erkundungen<br />

wurden um 1890 durchgeführt, der industrielle Abbau von Steinsalz<br />

findet seit 1905 statt. SPL besitzt mit 97 % die Mehrheit der Rechte<br />

bzw. Konzessionen.<br />

Der Abbau in den Tagebauen Loberas und Kainita wird auf 6 bzw. 7<br />

Sohlen durchgeführt, mit der Teufe nimmt die Qualität des Rohsalzes<br />

zu. Der Gewinnungsprozess gliedert sich klassisch in Bohren, Sprengen,<br />

Laden und Abfördern. Das Rohsalz wird in der Nähe der Tagebaue<br />

aufbereitet und mit Lkw zum 25 km entfernten Hafen transportiert.<br />

Von dort aus wird der überwiegende Teil der Produkte auf Schiffe<br />

verladen.<br />

Für das Bohren der Sprengbohrlöcher stehen zwei Strossenbohrwagen<br />

zur Verfügung, die Bohrtätigkeit wird mit eigenem Personal durchgeführt.<br />

Die Sprengarbeiten werden von einem Kontraktor auf Basis<br />

eines rock-on-ground Vertrages ausgeführt. Zum Einsatz kommt ANFO<br />

in Kombination mit Verstärkungsladungen und Zündschlauchzündern.<br />

Mit der Integration der SPL in die K+S Gruppe und der folgenden<br />

schrittweisen Erhöhung der Produktionskapazität wurden Optimierungspotentiale<br />

erkannt, in entsprechenden Projekten geprüft und<br />

umgesetzt. Eines dieser Projekte ist die Optimierung der Bohr- und<br />

Sprengtechnik. Es wird beschrieben, wie die Maßnahmen betrieblich<br />

umgesetzt wurden und welche Effekte erzielt worden sind.<br />

Die Hauptziele des Projektes waren die Verringerung des Feinanteils,<br />

die Verringerung des Sprengstoffverbrauches sowie die Verringerung<br />

der Kosten im Gesamtprozess der bergbaulichen Gewinnung mit<br />

Bohr- und Sprengarbeit.<br />

In einem umfangreichen Untersuchungsprogramm wurde das Sprengschema<br />

und die Initiierungssequenz optimiert, die Überwachung der<br />

Bohrarbeit verstärkt, die Länge der Unterbohrungen und des Besatzes<br />

wurden angepasst.<br />

Im Ergebnis konnten deutliche direkte Kosteneinsparungen erzielt<br />

werden, begleitet von zusätzlichen positiven Effekten.<br />

Dr.-Ing. Rüdiger Triebel<br />

K+S Aktiengesellschaft, Kassel<br />

47


Foto: Rainer Weisfl og<br />

Für eine sichere<br />

Zukunft…<br />

ENERGIE FÜR MITTELDEUTSCHLAND<br />

Mit seinem starken industriellen Kern ist Mitteldeutschland auf eine verlässliche<br />

Energieversorgung rund um die Uhr angewiesen. Unsere Braunkohletagebaue<br />

und Kohlekraftwerke liefern sichere Energie zu vertretbaren Preisen.<br />

Wir in vestieren in erneuerbare Energien und fördern die Erforschung der<br />

Kohle chemie. So stärken wir der Region den Rücken und<br />

schaffen zukunfts fähige Arbeitsplätze.<br />

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Kohle von hier.<br />

INTERNATIONALE PROJEKTE UND PERSPEKTIVEN / A32<br />

Geologische Exploration und Modellierung eines<br />

küstennahen Sabkhas zur Gewinnung von Kalisalzen<br />

durch Solarevaporation (Sechura-Wüste/Peru)<br />

Die hypersalinen Lösungen von Salzseen und Sabkhas in ariden<br />

Gebieten stellen eine wirtschaftlich interessante, aber bis heute nur<br />

selten genutzte Alternative zur Gewinnung von Kalisalzen dar. Salzseen<br />

und Sabkhas treten weltweit in ariden bis semiariden Gebieten auf<br />

und können sowohl küstennah als auch in kontinentalen Bereichen<br />

entstehen. Die Bewertung dieser Sabkhas und Salzseen als „Brine<br />

Lagerstätten“ stellt eine besondere Herausforderung dar, da die Ressource<br />

räumlich und zeitlich relativ schnell veränderlich ist (Verdünnung<br />

und Durchmischung der Lösung).<br />

Abb. 1: Salzkruste Salumeras Cañamac/Peru<br />

Um eine fundierte Abschätzung der geologischen Ressourcen vornehmen<br />

zu können sind neben der geologischen Exploration (Schürfe,<br />

Bohrungen, Probennahmen, geophysikalischen Methoden) auch Hydrogeologische<br />

Erkundungen (Pumpversuche, Ermittlung des Einzugsgebiets)<br />

notwendig. Am Ende dieser ersten Erkundungsphase stehen<br />

die Ressourcenabschätzung und ein Geologisch/Hydrogeologisches<br />

Modell, die als Grundlagen für weitere Projektschritte dienen.<br />

Da thermische Verdampfungsprozesse zur Lösungskonzentrierung<br />

aufgrund der Größenordnung der zu verdampfenden Wassermenge<br />

nicht praktikabel sind, müssen solare Eindunstungsprozesse angewandt<br />

werden. Deshalb haben die Faktoren Klima, Baugrund und<br />

das Vorhandensein geeigneter Baustoffe für den Bau von Solar Verdunstungsbecken<br />

und für die Machbarkeit des Gewinnungsverfahrens<br />

eine essentielle Bedeutung. Diese Parameter müssen in einer zweiten<br />

Erkundungsphase ermittelt werden und ermöglichen gemeinsam mit<br />

den Ergebnissen aus Pilotversuchen eine Reservenabschätzung.<br />

Die Exploration und nachfolgende Exploitation in Kombination mit<br />

erforderlichen Aufbereitungsschritten zur Gewinnung der Kalisalze als<br />

Verkaufsprodukte sind sehr komplex und setzen das Verständnis des<br />

Sabkha/Salzsee-Systems mit allen Einflussfaktoren (Geologie, Hydrogeologie,<br />

Geochemie, Geographie, Klima) voraus. Des Weiteren müssen<br />

für die Planung der Aufbereitung die sich einstellenden Lösungsgleichgewichten<br />

in den Verdunstungsbecken bekannt sein<br />

Die erfolgreiche Nutzung von Sabkahs als lösungserfüllte Lagerstätten<br />

ist dann möglich, wenn es verstanden wird deren Komplexität bei<br />

einer industriellen Nutzung hinreichend zu durchdringen und die lokalen<br />

Gegebenheiten zu nutzen. Am Beispiel der Salumeras Ñamuc und<br />

Cañamac Lagerstätte im Norden von Peru werden die erforderlichen<br />

Schritte für eine Erfolgreiche Bewertung einer Brine-Resource von der<br />

Exploration über die Lagerstättenmodellierung bis hin zum Basic Engineering<br />

der Aufbereitungsanlage aufgezeigt.<br />

Abb. 2: 3D-Modell der K-Konzentration<br />

Dipl.-Ing. Benjamin Wieser<br />

K-UTEC AG Salt Technologies, Sondershausen<br />

Dr. Bernd Schultheis<br />

K-UTEC AG Salt Technologies, Sondershausen<br />

49


NYROSTEN – Qualität setzt sich durch<br />

Drahtseilkonservierung zur Erhöhung von Laufzeit und Lebensdauer<br />

Bereits 1929 wurde NYROSTEN<br />

als „Koepeseillack” erfolgreich<br />

für die Drahtseilkonservierung im<br />

deutschen Steinkohlenbergbau<br />

eingesetzt und seine schützende<br />

Wirkung dokumentiert.<br />

Erfahrung sowie permanente For-<br />

schung und Weiterentwicklungen<br />

machen NYROSTEN national und<br />

international zum Vorreiter in der<br />

Drahtseilkonservierung.<br />

NYROSTEN N 113<br />

zur Erstkonservierung<br />

NYROSTEN N 113 FS<br />

zur regelmäßigen Nachkonservierung<br />

Einsatzbereiche:<br />

g Bergbauseile<br />

g Seilbahnseile<br />

g Aufzugseile<br />

g Kran- und Spezialseile<br />

g Tagebauseile<br />

g Schwerindustrieseile<br />

g Abspannseile<br />

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NYROSTEN<br />

Korrosionsschutzmittel GmbH + Co.<br />

Marktweg 71, 47608 Geldern<br />

Fon +49 (02831) 92 45-6<br />

Fax +49 (02831) 89 793<br />

Mail info@nyrosten.de<br />

www.nyrosten.de<br />

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INTERNATIONALE PROJEKTE UND PERSPEKTIVEN / A33<br />

Internationale Erfahrungen über die Bedeutung<br />

der Gebirgsmechanik zur Beherrschung der<br />

Ausgasung in Steinkohlenbergwerken<br />

Braunkohle wird in Sachsen seit mehr als 100 Jahren im Tagebau<br />

gewonnen. Der Grundwasserhaushalt war und ist in beiden Braunkohlenrevieren<br />

durch die bergbaubedingte großräumige Absenkung des<br />

Grundwassers stark beeinflusst. Mit der seit 1990 schrittweisen Einstellung<br />

der Sümpfungsmaßnahmen steigt das Grundwasser wieder an.<br />

Die Gewinnung der Braunkohle mit Großgeräten (Förderbrücken,<br />

Eimerketten- und Schaufelradbagger) im Tagebau zerstört einerseits<br />

die gewachsenen Böden und führte andererseits zu einer Mischung<br />

der verschiedenen geologischen Schichten.<br />

In größeren Bereichen des Lausitzer Braunkohlenreviers und in einzelnen<br />

Teilen des Mitteldeutschen Braunkohlenreviers treffen die physikalischen<br />

Parameter der gekippten Substrate so zusammen, dass<br />

die Standsicherheit von Böschungen und Hinterlandbereichen bei<br />

aufsteigendem Grundwasser nicht mehr gewährleistet ist. Inzwischen<br />

besteht in den betreffenden Bereichen vielerorts die Gefahr eines Setzungsfließens<br />

oder eines flächenhaften Geländebruchs. Damit geht<br />

eine Gefahr für Leib und Leben von Personen sowie der Beschädigung<br />

oder Zerstörung von Sachgütern einher.<br />

Die Herstellung standsicherer Böschungs- und Hinterlandbereiche ist<br />

seit den 1990er Jahren ein wesentlicher Bestandteil der Braunkohlesanierung<br />

im Lausitzer und im Mitteldeutschen Revier. Soweit die<br />

Arbeiten in den nach der Wiedervereinigung nicht privatisierungsfähigen<br />

Betrieben stattfinden oder stattfanden, ist die Lausitzer und Mitteldeutsche<br />

Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) Unternehmerin<br />

im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG).<br />

Für alle bereits früher eingestellten Tagebaue trägt die LMBV zumindest<br />

keine bergrechtliche Verantwortung. Die ursächliche bergbauliche<br />

Tätigkeit wurde bereits in der Vergangenheit endgültig eingestellt.<br />

Es existiert kein Rechtsnachfolger und damit unterliegen diese Gefahrenbereiche<br />

nicht dem Bundesberggesetz. Sie sind heute teilweise<br />

bebaut, im Wesentlichen aber forst- und landwirtschaftlich bzw. touristisch<br />

genutzt. Die Gefahrenermittlungs- und Gefahrenabwehrmaßnahmen<br />

in diesen ehemaligen Bergbaugebieten fallen in das Polizeirecht.<br />

Im Freistaat Sachsen unterliegen sie aufgrund der Polizeiverordnung<br />

über die Abwehr von Gefahren aus unterirdischen Hohlräumen<br />

sowie Halden und Restlöchern (Sächsische Hohlraumverordnung –<br />

SächsHohlrVO) der polizeirechtlichen Zuständigkeit des Sächsischen<br />

Oberbergamtes.<br />

Mehrere geotechnische Ereignisse auf Kippenflächen des ehemaligen<br />

Braunkohlenbergbaus wie die Grundbrüche auf der Kippe Spreetal im<br />

Oktober 2010 und auf der Innenkippe Lohsa am 26. Dezember 2010<br />

sowie die in einer Erstbewertung ermittelten Randbedingungen dieser<br />

Ereignisse waren Veranlassung, die aktuellen Sperrbereiche erneut<br />

einer kritischen Überprüfung durch Sachverständige für Geotechnik<br />

zu unterziehen. Ziel war es, bis Ende März 2011 darüber zu befinden,<br />

ob weitere Flächen gesperrt werden müssen bzw. welche Flächen,<br />

zumindest mit Vorgabe von zusätzlichen Verhaltensanforderungen,<br />

für die Nachnutzung wieder freigegeben werden können. Im Ergebnis<br />

wurden im April 2011 die bereits bestehenden Sperrbereiche in Sachsen<br />

erheblich erweitert. Eine Nutzung dieser Flächen mit vorgegebenen<br />

Verhaltensanforderungen ist teilweise möglich.<br />

Für die unerwarteten Schadensereignisse der letzten Monate sind die<br />

Ursachen nicht vollumfänglich bekannt. Es ist daher erforderlich, die<br />

Kippenbereiche erneut zu untersuchen, die Gefahren systematisch zu<br />

ermitteln und, wenn notwendig, in den erkannten Gefahrenbereichen<br />

umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.<br />

Ebenso wird es für erforderlich gehalten, die wissenschaftlich-technischen<br />

Grundlagen zur Sicherheit der Kippenflächen zu überprüfen<br />

und weiterzuentwickeln. Diese Erkenntnisse müssen dann ebenso<br />

wie die praktischen Erfahrungen aus den konkreten Schadensfällen<br />

sowohl für den aktiven als auch für den Sanierungsbergbau Anwendung<br />

finden.<br />

Thomas Imgrund<br />

Consultant für Gasabsaugung und Gasausbruchsverhütung,<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & Co. KG<br />

Jürgen te Kook<br />

Anerkannter Sachverständiger für Gebirgsbeherrschung und Ausbautechnik,<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & Co. KG<br />

Axel Studeny<br />

Projektleiter Gebirgsbeherrschung und Ausbautechnik,<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & Co. KG<br />

51


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Opus Steel. Soviel ist sicher!<br />

Das Gute ist der Feind des Besseren. Getreu diesem Mott o belassen wir es nicht dabei,<br />

unsere Anker-Komplett systeme – ob für den Berg-, Tunnel- oder Spezialti efb au – so zu<br />

nehmen wie sie sind, sondern suchen konstant nach neuen Wegen uns und unsere<br />

Produkte noch besser zu machen.<br />

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Am Patt berg 21<br />

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Hotline: 0800 24h opus<br />

INTERNATIONALE PROJEKTE UND PERSPEKTIVEN / A34<br />

Planung und Installation von Schachteinrich-<br />

tungen für die untertägige Infrastruktur auf dem<br />

Bergwerk Neves Corvo in Portugal<br />

Das Kupfererzbergwerk Neves Corvo (im Besitz von Lundin Mining)<br />

im Süden Portugals hat die ARGE aus Deilmann-Haniel Shaft Sinking<br />

und Drillcon Iberia mit dem Einbringen von Schachtausbau und dem<br />

Ausstatten von einem gebrochenen Schacht beauftragt. Die Schächte<br />

haben eine Teufe von 232 m resp. 321 m. Der kürzere Schacht wurde<br />

als Raise-Bohrschacht vom Tage aus mit einem Einfallen von ca. 6°<br />

und einem Durchmesser von 3,10 m gebohrt. Der Blindschacht von<br />

321 m wurde mit Hilfe einer Zielbohreinrichtung exakt vertikal mit dem<br />

gleichen Durchmesser ebenfalls als Raisebohrung hergestellt.<br />

Der erste Schritt des Auftrags bestand im Bereissen und Sanieren<br />

der Schächte einschl. der Durchörterung mehrerer Störungen, unter<br />

Einbringen eines Verbundausbaus aus Ankern, Baustahlmatten und<br />

Spritzbeton von insgesamt ca. 10 cm Stärke und dem Bekämpfen von<br />

teilweise bedeutenden Wasserzutritten. Im zweiten Schritt wird zur<br />

Zeit von oben nach unten ein Fahrschacht mit Fahrtengang und Ruhebühnen<br />

als weiterer Rettungsweg für diesen Bereich des Bergwerks<br />

eingebracht. Schließlich folgt der Einbau von 15 Rohrsträngen zwischen<br />

3“ und 10“ Durchmesser. Für den umfangreichen Materialtransport<br />

muss schließlich auch noch eine Gestellförderung in dem 3,00 m<br />

Schacht untergebracht werden.<br />

Bei der Sanierung des 1. Schachtabschnittes zeigte sich, dass die<br />

Abweichung der Raise-Bohrung von der theoretischen Soll-Linie zu<br />

groß sein würde, um mit Förderung und Rohrleitungen diesem engen<br />

Schacht folgen zu können. Also musste der Schacht zumindest teilweise<br />

begradigt werden. Auf der Grundlage von 3 D-Vermessungsergebnissen<br />

und den Möglichkeiten der 3 D-CAD-Technik wurde eine<br />

optimierte neue Schachtachse bestimmt, die einerseits die Funktionalität<br />

von Rohren und Förderung gewährleistet, andererseits aber möglichst<br />

geringe Nachriss-Arbeiten erforderte. Der Kompromiss besteht<br />

letztlich in einem Schachtverlauf mit 5 verschiedenen Neigungswinkeln<br />

und entsprechenden „weichen“ Übergängen, der die o.g. Forderungen<br />

erfüllt.<br />

Nach Beendigung der korrigierenden Nachrissarbeiten werden im<br />

Schrägschacht zur Zeit die Ruhebühnen eingebaut, während der<br />

lotrechte (Blind-)Schacht noch in der Sanierungsphase steht.<br />

Der Vortrag beschreibt das Zusammenspiel zwischen Technischer<br />

Planung, Messtechnik und praktischer Ausführung der Arbeiten.<br />

Thomas Prinz<br />

Deilmann-Haniel Shaft Sinking GmbH, Dortmund<br />

Dirk Schelkmann<br />

Deilmann-Haniel Shaft Sinking GmbH, Dortmund<br />

53


INTERNATIONALE PROJEKTE UND PERSPEKTIVEN / A35<br />

Die Herausforderung des internationalen Rohstoffbergbaus<br />

für die deutsche Maschinenbauindustrie<br />

Durch den Entschluss, den deutschen Bergbau nicht mehr weiter fortzuführen,<br />

verbleibt nur noch die Möglichkeit, den Industriezweig der<br />

Bergbau-Maschinenindustrie auf internationale Märkte zu verlagern. Die<br />

Herausforderung dabei ist, die Märkte zu beliefern, die internationalen<br />

Marktmechanismen und den Weltmarktpreisen der Kohle unterliegen.<br />

Die Maschinebauindustrie soll Maschinen für höchste Abbau- und<br />

Transport-Produktivität bauen, um die Kosten pro Tonne Rohstoff so<br />

günstig wie möglich fördern zu können.<br />

Die technische Problemlösung ist gefragt, um die Verfügbarkeit auf<br />

höchstem Niveau oberhalb von 98 % zu halten. Dabei soll die Nutzungsdauer<br />

der Maschinen möglichst lang und die Bereitstellung von Service<br />

und Ersatzteilen über die gesamte Nutzungsdauer gesichert sein.<br />

Diese Topleistung verlangt der Markt bei günstigstem Preis.<br />

Diese Ziele werden erreicht durch:<br />

Verbesserung der Technik sowie Forschung und Entwicklung<br />

n Verbesserung der Verfahrenstechnik durch technische Neuerungen<br />

beim Kunden (Beispiel Kasan: Gipsgrube (Anhydrid), 50m Tiefe<br />

mit Schrägschacht (ca. 1990). Mit einem Senkrechtförderer war es<br />

möglich, durch ein senkrechtes Bohrloch den Gips zu fördern. (in<br />

Zusammenarbeit von H&B mit <strong>DMT</strong>))<br />

n Betreiben von Forschung und Entwicklung ist nötig um den internationalen<br />

Anforderungen zu genügen. Neue Materialien und Konstruktionen<br />

erhöhen die Nutzungsdauer. (Beispiel: Verschleiß Kettenförderer<br />

im Kohlebergbau. Ein Materialwechsel sowie Vergütungsverfahren<br />

wurden eingesetzt und die Härte an Stahlsorten um ein drittel erhöht,<br />

d.h. die Härte Brinell wurde von 280HB auf 400HB geändert.)<br />

n Konstruktive änderungen wurden zum Beispiel an den Kettenfördererrinnen<br />

nötig, um die größeren Abbauhöhen, d.h. größere Kohleflächen<br />

bewältigen zu können. Um die Betriebsmittel besser auszunutzen<br />

und die Standzeiten zu erhöhen wurde eine symmetrische<br />

Transportrinne (Bild 1) konstruiert, bei der das jeweilige Fördertrum<br />

der Rinne gedreht und somit dass Ober- sowie das Untertrum nach<br />

Drehung zur Förderung genutzt werden kann. Die Nutzungsdauer<br />

der Rinne lässt sich damit in etwa verdoppeln.<br />

n Um die Effektivität der Fertigung und Qualität der geschweißten<br />

Rinnen zu erhöhen wurden Schweißroboter (Bild 2) in der Fertigungslinie<br />

eingesetzt. Mit dem Einsatz dieser Technik konnte die<br />

Produktivität verbessert und akzeptable Preise bei guter Qualität<br />

erzielt werden.<br />

Marktunterstützung<br />

Die Märkte verlangen eine Unterstützung der Kunden vor Ort, dabei<br />

sind Besonderheiten zu beachten:<br />

n Eine lokale Serviceunterstützung hilft vor Ort über muttersprachliche<br />

Organisationen, die den Kunden sprachlich und kulturell verstehen<br />

und unterstützen.<br />

n Besondere Vorteile hat eine im Land ansässige Tochterfirma mit<br />

Name und Marke. Sie kann die Betreuung der Kunden übernehmen<br />

und repräsentiert die Firma im jeweiligen Land.<br />

n Es ist ebenfalls wichtig, im Land des Kunden Bau- und Ersatzteile<br />

lagermäßig vorrätig zu halten, damit diese dem Kunden schnell zur<br />

Verfügung gestellt werden können. Diese Teile sollten dort bereits<br />

verzollt und versteuert sein, damit keine unnötigen Verzögerungen<br />

bei der Lieferung erfolgen.<br />

Bild 1: symmetrische Fördererrinne<br />

Aufzeigen von Finanzierungsmöglichkeiten<br />

Die Ausrüstungsfinanzierung spielt eine immer größere Rolle im Ausland,<br />

dabei können folgende Punkte zur Auftragsvergabe von großer<br />

Bedeutung sein:<br />

n Organisation von Krediten für den Kunden (Bestellerkredite)<br />

n Lieferantenkredite bereitstellen<br />

n Leasingmodelle auf den Kunden zuschneiden<br />

Dabei spielt die Möglichkeit der Bankfinanzierung oder Gesellschaften,<br />

die ein ‚Packaging‘ organisieren oder das Instrument der Hermes-<br />

Finanzierung eine große Rolle.<br />

Fazit<br />

Um im Ausland erfolgreich seine Produkte zu vertreiben, muss man den<br />

Kunden in seinem Markt ‚abholen‘ und auf Ihn eingehen. ‚Wir haben ein<br />

‚Fertiges Produkt!‘ ist nicht der richtige Denkansatz, um im ausländischen<br />

Markt erfolgreich zu sein.<br />

Bild 2: Schweißroboter<br />

Dipl.-Ing. Eberhard Braun<br />

Halbach & Braun Industrieanlagen GmbH & Co. KG<br />

55


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ExPLoRATIoN uND LAGERSTäTTENENTwIcKLuNG II / B31<br />

Stand des KSL-Kupferbergwerksprojektes in Spremberg<br />

(Lausitz) von der Exploration zum Bergwerk<br />

Die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH, deutsches Tochterunternehmen<br />

der MINERA S.A., bereitet die Kupferlagerstätte Spremberg-<br />

Graustein zum Abbau vor. Dazu werden seit 2007 neue Erkenntnisse<br />

über die seit den 1960er Jahren bekannte Lagerstätte gesammelt.<br />

Außerdem werden technologische Konzepte für Gewinnung und<br />

Aufbereitung entwickelt sowie wirtschaftlich bewertet. Ein weiteres<br />

bedeutendes Handlungsfeld sind die langwierigen Genehmigungsverfahren<br />

zur Entwicklung eines solchen Projektes.<br />

Nachhaltigkeit wird bei Großprojekten selbstverständlich verlangt,<br />

und zwar formell von den Behörden, aber auch von der Öffentlichkeit.<br />

Nachhaltigkeit und Akzeptanz bedingen sich gegenseitig, das eine ist<br />

ohne das andere nicht denkbar. Für ein Bergwerk ist Akzeptanz in der<br />

Region Geschäftsgrundlage, weil mit dem beträchtlichen Eingriff in die<br />

Natur immer auch regionale Veränderungen im Landschaftsbild einhergehen,<br />

die nur im Einklang mit der örtlichen Bevölkerung gestaltet<br />

werden können.<br />

Am Südrand des europäischen Zechsteinbeckens, im sogenannten<br />

zentraleuropäischen Kupfergürtel, befindet sich die Kupfererzlagerstätte<br />

Spremberg-Graustein. Sie ist seit den 1960er Jahren bekannt<br />

und seit dem insbesondere durch mehr als 100 Bohrungen mit Bohrlochinterpretation,<br />

Magnetotellurik, 2D- und 3D-seismische Messungen<br />

untersucht worden.<br />

Abb. 1: Lage der Abbaufelder und der Bewilligungsgrenzen<br />

Bisher sind ca. 130 Mio. t sulfidisches Kupfererz in einer sedimentären,<br />

flözartigen Lagerstätte von 25 km² Ausdehnung erkundet. Es<br />

besteht noch ein erhebliches Potential für eine Lagerstättenerweiterung.<br />

Das Streichen der Lagerstätte ist von wNw nach oSo und<br />

beträgt ca. 12 km. Das Generaleinfallen geht nach NNo, im Einfallen<br />

erstreckt sich die Lagerstätte über ca. 3 km. Die Lagerstätte befindet<br />

sich im südlichen Brandenburg nördlich und östlich der Stadt Spremberg.<br />

In einem Teufenbereich von 800 – 1500 m unter der Tagesoberfläche<br />

liegt eine Erzmächtigkeit von durchschnittlich 2,5 m vor, wobei<br />

lokal jedoch größere oder geringere Mächtigkeiten anstehen können.<br />

Die Vererzung ist an die Zech-steinbasis gebunden, mit wirtschaftlich<br />

interessanten Gehalten im Kupferschiefer, in den hangenden Karbonaten<br />

und den liegenden Sandsteinen. Die Gehalte betragen im Mittel<br />

1,4 % Kupfer, mit Silber als wesentlichem beibrechendem Metall. Alle<br />

Angaben zur Vererzung basieren auf einem Mindestgehalt (coG cutoff<br />

Grade) von 0,7 % Kupfer. Darunter liegende Vererzungen werden<br />

wegen zu geringer werthaltigkeit z.Z. nicht bilanziert.<br />

Die bisherigen konzeptionellen Planungen sehen die Entwicklung<br />

eines Bergbaubetriebes mit einer Jahreskapazität in der Größenordnung<br />

von mindestens 5 Mio. t Kupfererz vor. Das untertägig abgebaute<br />

Roherz soll durch das Flotationsverfahren in einer nahe Spremberg<br />

zu errichtenden Anlage zu einem Konzentrat aufbereitet und anschließend<br />

an die bestehende Hüttenindustrie zur weiterverarbeitung verkauft<br />

werden.<br />

Seit 2012 bereitet die KSL die unterlagen für das RoV Raumordnungsverfahren<br />

vor. Das Ergebnis in Form der raumordnerischen Beurteilung<br />

durch die dafür verantwortlichen Behörden in Brandenburg und Sachsen<br />

bildet dann eine wichtige Grundlage für das voraussichtlich ab<br />

2015 sich anschließende bergrechtliche Planfeststellungsverfahren.<br />

Ralph Braumann<br />

KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH<br />

57


ExPLoRATIoN uND LAGERSTäTTENENTwIcKLuNG II / B32<br />

3D-Seismik für ein petrothermales Projekt<br />

im kristallinen Grundgebirge Sachsens<br />

3D-seismische Messungen werden verstärkt durchgeführt, um tiefe<br />

geothermische Reservoire zu erkunden. Bei der Erkundung von hydrothermalen<br />

Reservoiren in der Bayerischen Molasse und im oberrheintal<br />

ist dies seit ca. 5 Jahren schon gängige Praxis. Eine solche<br />

Messung wurde nun erstmalig im Granit des kristallinen Grundgebirges<br />

im westlichen Erzgebirge innerhalb der Gera-Jachymov-Verwerfungszone<br />

durchgeführt mit dem Hauptziel, steilstehende Störungen<br />

mit ihrer möglichen wasserwegsamkeit abzubilden und zu charakterisieren.<br />

Zieltiefen sind 5 bis 6 km mit erwarteten Temperaturen oberhalb<br />

von 150 °c. Da keine geschichteten Lagerungsverhältnisse wie in<br />

Sedimentbecken bei der seismischen Exploration nach Öl- und Gaslagerstätten<br />

vorhanden sind, sind neue und unkonventionelle Methoden<br />

bei Datenakquisition, -prozessing und -interpretation gefordert.<br />

Elektroanlagenbau mit Tradition<br />

Wir bieten maßgeschneiderte und kundengerechte Lösungen für<br />

Schachtförderanlagen (einschl. zertifiziertem Fahrtregler) • Bandantriebe<br />

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Energieversorgungen und andere bergmännische Gewerke<br />

Unser Leistungangebot umfasst<br />

lösungsorientierte Kundenberatung • Komplettangebote für Modernisierung und Neubau<br />

professionelles Projektmanagement • umfassende Werkfunktionsprüfungen<br />

Chefmontagen und Montagen in hoher Qualität • effiziente Inbetriebnahme • Service<br />

Eine Studie des Forschungsverbunds Tiefengeothermie Sachsen<br />

hatte das Gebiet um Schneeberg und Bad Schlema in erster Linie<br />

wegen der günstigen Temperaturbedingungen und wissensbasis<br />

aus dem vergangenen Bergbaubetrieb als besonders geeignet ausgewiesen.<br />

Das Leibniz Institut für Angewandte Geophysik hatte die<br />

Aufgabe übernommen, in einem 10 km x 12 km großen Areal in diesem<br />

Gebiet mit 3D-seismischen Messungen die Voraussetzungen für<br />

ein petrothermales Forschungsprojekt zu prüfen. Dieses Gebiet ist<br />

geprägt durch einen großen Granit-Körper, durch umgebende Gneise<br />

und Phyllite variszischen und prä-variszischen Alters, die an der oberfläche<br />

anstehen, sowie durch ein steilstehendes Verwerfungssystem,<br />

das bis in Tiefen von 1,5 - 2 km durch Bergbauaktivitäten recht genau<br />

bekannt ist. Von besonderem Interesse ist die mit ca. 70° einfallende<br />

www.elpro.de<br />

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Kirchplatz 7 • 07552 Gera<br />

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Verwerfung „Roter Kamm“, deren mögliche Kluftporositäten die für ein<br />

petrothermales Modell erforderlichen wasserwegsamkeiten aufweisen<br />

könnte.<br />

Die zwei-monatige Messkampagne wurde neben den Begleitarbeiten<br />

in der Zeit von Juli bis November 2012 von der Firma <strong>DMT</strong> GmbH<br />

& co. KG, Essen, mit der Vibroseis-Technik zusammen mit der Fa.<br />

IPS GmbH, celle, für das Permit im Auftrag des LIAG durchgeführt.<br />

Ein sprengseismisches Spezialexperiment wurde integriert, ausgeführt<br />

von der Fa. celler Brunnenbau GmbH & co. KG. Das Datenprozessing<br />

wird anschließend am LIAG durchgeführt, zusammen mit<br />

Partnern der Geophysik-Institute der universität Hamburg und der Tu<br />

Bergakademie Freiberg. Es sollen dabei in einem Forschungsverbund<br />

neue experimentelle ‚Imaging‘-Techniken geprobt werden, neben der<br />

Anwendung von konventionellen Prozessingmethoden. Schon erste<br />

‚Brute-Stacks‘ mit Migrationen, die im Rahmen der Qualitätskontrolle<br />

durchgeführt wurden, zeigen eine deutliche Strukturierung des<br />

Granitkörpers sowie eine Abfolge von steilstehenden, tiefreichenden<br />

Reflexionsbahnen. ungewöhnliche, erstmalig in dieser Form aufgetretene<br />

bürokratische Hemmnisse zwangen zu häufigen Planungsänderungen<br />

während der Messungen und zu einer unkonventionellen<br />

Feldgeometrie.<br />

Das Hauptexperiment wurde mit drei schweren Vibratoren (27 t) durchgeführt,<br />

die ‚Sweeps‘ der Länge von 10 sec, Frequenzen von 12-96<br />

Hz und einer 8-fachen Stapelung als seismische Quelle verwendeten.<br />

Die Vibratorlinien hatten in der Vorplannung einen Abstand von 400 m<br />

mit Vibratorpunkten in Abständen von 30 m in Nw-SE-Richtung. Quer<br />

dazu, in Sw-NE-Richtung, waren die Empfängerlinien ebenfalls mit<br />

Abständen von 400 m und Punktabständen von 30 m (je 12 Geophone<br />

10 Hz) angeordnet. Erstmalig wurde mit bis zu 6.000 Kanälen registriert,<br />

mit Registrierlängen von 6 sec. Insgesamt ergaben sich 5.348<br />

Vibratorpunkte sowie 8.146 Registrierstationen. Durch behördliche<br />

Auflagen (Landwirtschaft, Verkehr etc.) konnten für die Vibratorpunkte<br />

wie auch für die Registrierpunkte fast nur wege und Straßen verwendet<br />

werden. Es wurde jedoch trotzdem eine sehr gute und gleichmäßige<br />

‚common-MidPoint‘ (cMP)-Überdeckung (mehr als 200-fach<br />

für 15 m x 15 m ‚Bins‘) erreicht. Ein Begleitexperiment wurde mit 23<br />

Sprengpunkten (30 m tiefe Bohrlöcher, 30 kg Sprengladung) auf einem<br />

30 km durchmessenden Kreis durchgeführt. Seine Aufgabe ist eine<br />

Tomographie mit horizontalem Strahlengang durch die Zieltiefen, um<br />

mögliche azimutale Vorzugsorientierungen von Klüften zu erkennen.<br />

Erste vielversprechende Resultate zeigen eine Vielzahl von reflektierenden<br />

Strukturen im Granitkörper, die u. a. steilstehenden Verwerfungen<br />

und Störungen in den Zieltiefen zugeschrieben werden können,<br />

aber noch weitere charakterisierungen verlangen. Einige Elemente<br />

der geologischen Vorstudie, wie die oberkante des Granits, können<br />

bestätigt werden, andere müssen jedoch deutlich variiert werden. Die<br />

3D-Seismik hat sich daher schon jetzt als unverzichtbares Instrument<br />

auch für die Exploration von geothermischen Reservoiren im kristallinen<br />

untergrund erwiesen.<br />

Dieses Verbundprojekt wird vom Bundesumweltministerium gefördert<br />

(FKZ 0325363A). Dem Gerätepool des GFZ-Potsdam danken<br />

wir für die Überlassung von 60 Rekordern für das sprengseismische<br />

Experiment.<br />

Ewald Lüschen<br />

Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Geozentrum Hannover<br />

Hartwig von Hartmann<br />

Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Geozentrum Hannover<br />

Rüdiger Thomas<br />

Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Geozentrum Hannover<br />

Rüdiger Schulz<br />

Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Geozentrum Hannover<br />

59


ROPES FOR MINING<br />

ExPLoRATIoN uND LAGERSTäTTENENTwIcKLuNG II / B33<br />

Vor der Hacke ist es duster, und unter den Füßen<br />

auch! Exploration am Beispiel der tiefen Geothermie<br />

Vor der Hacke ist es duster und unter den Füßen auch ! Diese Aussage<br />

trieft in nahezu allen Explorationsprojekten zu. Die geophysikalische<br />

Erkundung mit ihrer Vielzahl von zerstörungsfreien Erkundungsmethoden<br />

ist dabei die Basis für die Beantwortung oder Beurteilung dessen<br />

was sich vor uns oder unter uns befindet. Am Anfang stellt sich<br />

zunächst aus Sicht des Geophysikers die Frage: was suche ich und<br />

wo suche ich“. In der Regel ist die Frage nach dem „Target“ oder allgemeiner<br />

, was suche ich und wo, fest definiert. Die Auswahl der best<br />

geeigneten geophysikalischen Messmethode/n steht an erster Stelle<br />

der Beratung. Für den Auftraggeber der in der Regel kein Fachmann<br />

ist, ist diese Aussage zunächst von zentraler Bedeutung denn die<br />

wahl der Messmethode bestimmt sowohl das notwendige Budget als<br />

auch die Zeit bis Ergebnisse vorliegen die in der Regel dann noch geologisch<br />

interpretiert werden müssen. Am Beispiel der tiefen Geothermie<br />

wird dargestellt inwieweit die Geophysik und begleitende Dienstleistungen<br />

helfen die tiefen Reservoire hochgenau zu charakterisieren.<br />

Im Bereich der tiefen Geothermie deren Ziel es ist sowohl die direkte<br />

wärmeerzeugung, als auch bei geeigneten Temperaturen, den indirekt<br />

erzeugten Strom zu vermarkten, wird je nach Lagerstättentyp differenziert.<br />

Hochenthalpie Lagerstätten deren Lage stark mit aktiven oder<br />

ehemals vulkanisch aktiven Regionen verknüpft sind. Niederenthalpie<br />

Lagerstätten für deren Erschließung sehr tief reichende Bohrungen<br />

abgeteuft werden müssen und den deutschen Lagerstättentyp darstellen.<br />

Hier unterscheidet man zudem zwischen hydrothermalen Systemen<br />

und sogenannten petrothermalen Systemen die auch als „Hot-<br />

Dry-Rock“ bezeichnet werden. Grundsätzlich stehen der Geophysik<br />

verschiedene Messmethoden zur Verfügung um in den zu untersuchenden<br />

Tiefenbereich Aussagen zu treffen. während sich im Bereich<br />

der Hochenthalpie die Anwendung elektromagnetischer Messverfahren<br />

etabliert hat, hat sich in Deutschland die Anwendung der 3D-Seismik<br />

als die Methode durchgesetzt die bezogen auf den Reservoirtyp<br />

die notwendigen, hoch aufgelösten, Daten liefert um sicher Antworten<br />

hinsichtlich der geforderten Fündigkeit gibt. Andere, komplementäre<br />

Methoden wie die Magnetik oder Gravimetrie, liefern hier höchstens<br />

zusätzliche Informationen mit regionalen character. wie bereits<br />

erwähnt bildet sowohl der Lagerstättentyp als auch die damit verbundene<br />

Geologie den Rahmen für die Auswahl der möglichen Methode.<br />

An einem Beispiel aus den Anden (Hochenthalpie) wird kurz auf<br />

die Exploration mittels Magnetotellurik (MT) im Hochenthalpiebereich<br />

eingegangen wo die eigentlichen Targets von mächtigen Basaltdecken<br />

überlagert sind. weltweit gesehen stellt der primäre deutsche<br />

Lagerstättentyp der hydrothermalen Geothermie eine Minderheit dar.<br />

In vielen anderen Ländern, wie z. B. in der Türkei, treten häufig diverse<br />

Mischformen auf wo zur Erkundung ebenfalls im wesentlichen elektromagnetische<br />

Methoden (MT) eingesetzt werden. Die 3D-Seismik,<br />

sowie sie in Deutschland routinemäßig eingestzt wird oder aber auch<br />

in Form von seismischen 2D Linien würde hier in vielen Fällen einen<br />

substanziellen Beitrag liefern. Die 3D-Seismik wie sie in Deutschland<br />

eingesetzt wird, bildet die Basis für alle weiteren Bewertungs- und<br />

umsetzungsszenarien für die Realisierung eines Kraftwerks.<br />

Die eigentliche Messphase ist dabei wiederum ebenfalls eingebetet<br />

in einer Vielzahl notwendiger, logistisch abgestimmte, Vor- und<br />

Nachbereitungsphasen.<br />

Die Komplexität einer 3D-Seismik bedarf einer strengen und eingespielten<br />

Koordination und gleicht einer Großbaustelle mit hoch technisiertem<br />

Equipment. Je nach Messfeld werden mehrere tausend Messkanäle<br />

benötigt die die von Vibratoren erzeugten untergrundsignale<br />

aufzeichnen. Ein Personalstamm vom mehr als 50 Personen aus<br />

unterschiedlichen Gewerken sind Notwendig um eine solche Kampagne<br />

mit mehren tausend Messpositionen durchzuführen. Neben nicht<br />

hauseigenen Gewerken einer solchen Firma sind noch zusätzliche<br />

consulter und Gewerke assoziiert. Von Kundenseite wird in der Regel<br />

ein sogenannter „client Representative“ installiert der im Auftrag des<br />

Kunden Vorort in Kooperation mit der Messfirma den Ablauf und das<br />

Einhalten von Qualitätskriterien überwacht. Nach der Messwertaufnahme<br />

(mehrere wochen oder Monate) müssen die Daten prozessiert<br />

und anschließend noch geologisch interpretiert werden. Allein die mit<br />

einer 3D-Seismik verknüpften Phasen der Vorbereitung, der eigentlich<br />

Messwerterfassung und der Auswertungsphase kann ein solches Projekt<br />

leicht bis zu 1 Jahr oder mehr in Anspruch nehmen.<br />

Andreas Donat<br />

HarbourDom GmbH, Köln<br />

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ExPLoRATIoN uND LAGERSTäTTENENTwIcKLuNG II / B34<br />

Modellierung des Kohleumschlages und dessen<br />

optimierung für den Kohlelagerplatz Boxberg<br />

Der Kohlelagerplatz Boxberg der Vattenfall Europe Mining AG ist ein<br />

logistisch hochgradig komplexes System. Täglich werden dort bis zu<br />

100.000 Tonnen Rohbraunkohle aus den Tagebauen Nochten und<br />

Reichwalde umgeschlagen. Dazu befinden sich vier Großgeräte, zwei<br />

kombinierte Haldenschütt- und Rückgewinngeräte (Ks-S) sowie zwei<br />

Schaufelrückgewinngeräte (SR-G), auf dem Kohleplatz. Diese versorgen<br />

das Kraftwerk Boxberg, werk IV über eine Bandanlage (Mischkohle<br />

im Verhältnis 70 % Nochten und 30 % Reichwalde) sowie weitere<br />

Verbraucher über die zentrale Zugverladung mit Kohle. Für alle Versorger<br />

muss die Versorgungssicherheit kontinuierlich gewährleistet sein.<br />

Dazu werden bis zu etwa 300.000 Tonnen Rohbraunkohle sortenrein<br />

auf insgesamt vier Halden auf dem Kohlelagerplatz zwischengelagert.<br />

Diese Halden sind jeweils in bis zu vier Abschnitte unterteilt.<br />

Ausgangspunkt der Arbeiten war die Situation auf dem Kohlelagerplatz<br />

im Jahre 2008. Zur Prüfung der Machbarkeit des damals zukünftigen<br />

Kohleumschlages mit dem Tagebau Reichwalde wurde von der Firma<br />

G.E.o.S. Ingenieurgesellschaft zusammen mit der Firma GMB mbH<br />

ein logistisches Simulationsmodell entwickelt, um die geplante Gerätekonfiguration<br />

zu prüfen und die Versorgungssicherheit nachzuweisen.<br />

Dazu wurde von G.E.o.S. die Software GoldSimTM eingesetzt.<br />

Diese Software wird weltweit zur Simulation unterschiedlichster technischer,<br />

natürlicher und ökonomischer System, vor allem im Bereich<br />

Bergbau und Rohstoffe eingesetzt. G.E.o.S. ist der deutsche Partner<br />

der Firma GoldSim Technology Group, den Entwicklern der Software.<br />

Nachdem das gesamte System unter Berücksichtigung aller Randbedingungen,<br />

Großgeräte, Bandanlagen und Verteiler in einem probabalistischen<br />

Systemsimulationsmodell unter Einbeziehung von Störfällen<br />

in einem Simulationsmodell abgebildet wurde, konnte dieser Nachweis<br />

erbracht werden. Daraufhin wurde der Kohlelagerplatz umgebaut<br />

und im Jahre 2010 in der neuen Konfiguration mit dem Tagebau<br />

Reichwalde in Betrieb genommen.<br />

Das 2008 entwickelte Simulationsmodell wurde von G.E.o.S. im<br />

Jahre 2012 komplett überarbeitet und weiter optimiert. Dazu standen<br />

umfangreiche Datenmassive zur Modellkalibrierung aus der bisherigen<br />

Betriebszeit zur Verfügung. Mit dem überarbeiteten Modell wurde<br />

62<br />

die gegenwärtige Fahrweise tiefgründig analysiert und optimierungspotenziale<br />

untersucht. Zielstellung war insbesondere, Möglichkeiten<br />

zu schaffen um den Kohleumschlag über die zentrale Zugverladung<br />

zumindest temporär, d.h. über mehrere Monate deutlich zu erhöhen,<br />

ohne die Versorgungssicherheit aller Verbraucher zu gefährden.<br />

Diese Zielstellung konnte erreicht werden. In diesem Zusammenhang<br />

war es u.a. möglich, einen auf dem Kohleplatz durchgeführten Stresstest<br />

in sehr guter Näherung mit dem Modell abzubilden und auf dieser<br />

Grundlage abgesicherte Prognosen für zukünftig erhöhte umschlagsmengen<br />

abzuleiten.<br />

Abb: Screenshots vom GoldSim-Modell, welches die realen Elemente auf dem Kohleplatz<br />

in seiner internen Struktur hierarchisch abbildet. Halden und Großgeräte in der obersten<br />

Modellebene (oben) sowie Dashboard zur Bedienung des Modells (unten).<br />

Dr. René Kahnt<br />

G.E.o.S. Ingenieurgesellschaft mbH, Halsbrücke<br />

Matthias Helbig<br />

G.E.o.S. Ingenieurgesellschaft mbH, Halsbrücke<br />

Thomas Bauch<br />

Vattenfall Europe Mining AG, cottbus<br />

ExPLoRATIoN uND LAGERSTäTTENENTwIcKLuNG II / B35<br />

Der Pilotstart zur co 2 -Speicherung in Ketzin – geophysikalische<br />

Überwachung in der Injektionsphase<br />

Die Abtrennung und geologische Speicherung von Kohlenstoffdioxid<br />

(ccS – carbon capture and Storage) ist eine option zur Reduktion<br />

des Ausstoßes von Treibhausgasen aus der großmaßstäblichen Verbrennung<br />

fossiler Energieträger und kann somit einen Beitrag zur<br />

Verminderung des durch Treibhausgase verursachten Klimawandels<br />

leisten (IPcc, 2005). Neben der Abtrennung und unterirdischen Speicherung<br />

von bei der Erdöl- und Erdgasförderung anfallenden Kohlenstoffdioxids<br />

(co ) (z. B. chadwick et al., 2005), sind im Laufe der ver-<br />

2<br />

gangenen ca. 10 Jahre mehrere Vorhaben zur co Speicherung im<br />

2<br />

Pilotmaßstab umgesetzt worden, bei denen neben der technischen<br />

umsetzung eines Speichervorhabens vor allem die Überwachung des<br />

im untergrund gespeicherten Treibhausgases im Vordergrund stand<br />

(z.B. Kikuta et al., 2004). In Ketzin, bei Berlin und Potsdam, wurde<br />

2004 mit den Voruntersuchungen für den ersten Pilotstandort zur<br />

co Speicherung auf dem europäischen Festland begonnen (Lieb-<br />

2<br />

scher et al., 2012). unter anderem bestanden diese Vorarbeiten aus<br />

seismischen Testmessungen mit verschiedenen seismischen Quellen<br />

und der Aufnahme 3D-seismischer Daten zur charakterisierung des<br />

Standorts und als Basisdatensatz zur Überwachung der Ausbreitung<br />

des in der vorgesehenen Lagerstätte injizierten co . 2<br />

Nachdem 2007 die Injektionsbohrung und zwei Überwachungsbohrungen<br />

abgeteuft wurden, begann im Juni 2008 die co Injektion in<br />

2<br />

Ketzin. Bis heute (Juni 2013) sind ca. 66.000 Tonnen co injiziert wor-<br />

2<br />

den. Die Injektion wird im August 2013 bei ca. 70.000 Tonnen beendet.<br />

Ein umfangreiches geophysikalisches, geochemisches und mikrobiologisches<br />

Überwachungsprogramm wird am Pilotstandort Ketzin<br />

umgesetzt (Giese et al., 2009) mit den folgenden Zielen:<br />

n Möglichst umfassende Beschreibung der im Reservoir mit der<br />

Speicherung verbundenen physikalisch-chemischen Prozesse,<br />

n Lieferung von Basisdaten zur numerischen Simulation der co 2<br />

Speicherung,<br />

n Nachweis über die Abwesenheit von Leckagen aus der<br />

Speicherhorizont.<br />

Die wesentlichen Komponenten der geophysikalischen Überwachung<br />

sind: 2D und 3D oberflächenseismik, Bohrlochseismik (crosshole,<br />

VSP), Geoelektrische Messungen (Bohrloch und Bohrloch-ober-<br />

flächen-ERT), Druck- und Temperaturmessungen in den Bohrungen<br />

sowie verschiedene Bohrloch-Logging Kampagnen (u.a. mehrere<br />

wiederholungen des Pulsed-Neutron-Gamme (PNG) Verfahrens zur<br />

untersuchung der co -Sättigung im unmittelbaren umfeld der Injek-<br />

2<br />

tions- und Überwachungsbohrungen.<br />

Die seismischen und geoelektrischen Messungen konnten trotz der<br />

insgesamt geringen injizierten Menge klare Signaturen der änderung<br />

elastischer und elektrischer Eigenschaften im Reservoir detektieren<br />

und lieferten grundlegende Daten zur quantitativen Beschreibung der<br />

co Verteilung im Reservoir (Ivanova et al., 2012).<br />

2<br />

Stefan Lüth<br />

Helmholtz Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,<br />

Zentrum für Geologische Speicherung, Potsdam<br />

Cornelia Schmidt-Hattenberger<br />

Helmholtz Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,<br />

Zentrum für Geologische Speicherung, Potsdam<br />

Jan Henninges<br />

Helmholtz Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,<br />

Zentrum für Geologische Speicherung, Potsdam<br />

Sonja Martens<br />

Helmholtz Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,<br />

Zentrum für Geologische Speicherung, Potsdam<br />

Axel Liebscher<br />

Helmholtz Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,<br />

Zentrum für Geologische Speicherung, Potsdam<br />

63


TRAINING uND SIcHERHEIT / A41<br />

Die umsetzung von 3D-wartungs- und Reparaturanleitungen<br />

der Putzmeister Solid Pumps GmbH<br />

(Deutschland)<br />

Putzmeister Solid Pumps GmbH ist einer der führenden Hersteller<br />

von Pump-Anlagen für Feststoffe im Bereich des Bergbaues, für<br />

Asche von Kraftwerken, als auch für Abfall- und Abwasserbehandlung.<br />

Der Hauptsitz von Putzmeister liegt in Aichtal, Deutschland. Der<br />

umsatz in 2012 betrug 580 Millionen Euro mit mehr als 2.800 Mitarbeitern<br />

weltweit. Putzmeister verkauft Beton-, Mörtel- und dichte<br />

Feststoffpumpen.<br />

Bis jetzt hat Putzmeister mehr als 2.500 Kolbenpumpen und mehr<br />

als 250 Silosysteme installiert, sowie über 60 Komplettmaschinen<br />

ausgeliefert.<br />

Die Schulung und weiterbildung von Betreibern und Service-Mitarbeitern<br />

stellt Putzmeister vor große Herausforderungen. Als ein international<br />

agierendes unternehmen ist es Putzmeister’s Aufgabe die Anleitungen<br />

in viele verschiedene Sprachen zu übersetzen.<br />

<strong>DMT</strong> & co. KG wurde von Putzmeister zur umsetzung von schriftlich<br />

vorliegenden Reparatur-Anleitungen in 3D Animationen beauftragt.<br />

no ordinary engineering<br />

www.skm-boxberg.de<br />

Die Software, die von <strong>DMT</strong> für die umsetzung benutzt wird, exportiert<br />

cAD Daten in ein Authoring Tool, in dem die 3D Anleitungen entwickelt<br />

werden.<br />

Ein großer Vorteil beim Einsatz von 3D Anleitungen ist das Fehlen von<br />

geschriebener Sprache. Hierbei werden Sprachbarrieren überwunden<br />

und falsche Übersetzungen vermieden. Ebenso werden Fehler bei der<br />

Durchführung von wartungen unter Benutzung von 3D Animationen<br />

minimiert.<br />

3D Reparaturanleitungen werden auf Basis der technischen Dokumentation<br />

entwickelt und für den Service und das Betriebspersonal<br />

weltweit bereit gestellt. Das gesamte Servicepersonal weltweit ist hierbei<br />

mit den gleichen Reparatur- und Bedienungsanleitungen ausgestattet.<br />

Somit sind Servicedienstleistungen mit hoher Qualität und in<br />

effektiver Zeit durchzuführen.<br />

<strong>DMT</strong> und Putzmeister Solid Pumps arbeiten vom Planungsprozess bis<br />

zur Fertigstellung des Software-Systems eng zusammen.<br />

Zusammen wurde folgender Arbeitsablauf behandelt:<br />

n Aufnahme eines Anforderungsprofils (Pflichtenheft)<br />

n wahl von verfügbaren Reparatur- und Kundendienstanweisungen<br />

n Erfassung von verfügbaren geometrischen Konstruktionsdaten<br />

n Produktion von Drehbüchern für interaktive Reparatur- und<br />

Kundendienstanweisungen<br />

n Entwicklung von zusätzlichen 3D-Modellen<br />

n Entwicklung der 3D-Reparatur-Anweisungen<br />

Beispiele veranschaulichen die Vorteile, die in der Präsentation<br />

beschrieben wurden.<br />

STATUS QUO ANLEITUNGEN<br />

Bestehende Anweisungen sind benutzerfreundlich; dennoch kann<br />

man immer noch etwas verbessern!<br />

n Anweisungen bestehen als Papierdokumente und als gebundene<br />

PDF-Dateien<br />

n Anweisungen müssen in verschiedene Sprachen übersetzt werden<br />

n Kundenpersonal sowie Kundendienstpartner weltweit besitzen unterschiedliche<br />

Bildungshintergründe<br />

n Papierdokumente verschwinden oftmals<br />

n wissensübertragung über ein Blatt Papier ist schwierig, optionales<br />

vor ort – Training ist meistens notwendig<br />

MOTIVATION<br />

Servicetechniker sind in der Lage, innerhalb kürzester Zeit sogar komplexe<br />

wartungs- und Reparaturarbeiten durchzuführen.<br />

Vorteile von animierten 3D-wartungsanweisungen sind:<br />

n Einfach zu verstehen ohne Textmitteilung<br />

n Verbesserte Sicherheit mit hervorgehobenen Symbolen, die an erforderlichen<br />

Zeitpunkten gesetzt sind<br />

n Kürzere Reparaturzeiten und geringere Fehlerraten für den<br />

Kundendienst<br />

n Höhere Qualität von Reparaturarbeiten<br />

n Praktischere Herangehensweise an Dokumentation<br />

n Innovative wissensvermittlung<br />

n Ebenso nutzbar für interne Fortbildung von Putzmeister<br />

Mitarbeitern<br />

REALISIERUNGSANFORDERUNGEN<br />

n Sprache wird nicht benutzt<br />

n Kein Ersatz von Papierdokumentationen<br />

n cAD Dateien sind aus den Anleitungen nicht extrahierbar<br />

n Schutz der Anleitungen vor unbefugtem Kopieren<br />

n Ab spielbar auf gewöhnlichen Bürorechner<br />

REALISIERUNG<br />

n Entwicklung von 3D-Modellen der ganzen Pumpe aus<br />

cAD Dateien<br />

n Entwicklung von zusätzlichen, bislang noch nicht bestehenden<br />

3D-Modellen<br />

n Entwicklung von acht 3D-Anleitungen<br />

Im ersten Schritt erhielt <strong>DMT</strong> die originale cAD Datei in *STEP Format<br />

aus der Konstruktion. Danach entwickelte <strong>DMT</strong> weitere, notwendige<br />

3D-Modelle um das Verständnis der wartungs-Anleitungen zu verbessern.<br />

Nachdem alle 3D-Modelle fertiggestellt waren, wurden die<br />

Modelle in eine Authorensoftware exportiert und die Szenen in der<br />

gleichen Reihenfolge wie in den bestehenden Anleitungen animiert.<br />

Durch intensiven Gedankenaustausch wurden die Animationen optimiert<br />

und schließlich in eine wMF-Videodatei umgewandelt. Hochauflösende<br />

Grafiken wie die, die in dieser Präsentation enthalten sind,<br />

können vom Betrachter des Authorenwerkzeugs extrahiert werden.<br />

Ergebnis<br />

n Acht 3D-Anleitungen sind bereit fertig<br />

n Interne Rückmeldung und Rückmeldungen von Kunden sind sehr<br />

ermutigend!<br />

PERSPEKTIVE<br />

Die Implementierung der 3D-Anleitungen direkt am Bedienfeld der<br />

Maschine könnte der nächst Schritt sein. Die Animationen sind dann<br />

jederzeit für wartungsmitarbeiter verfügbar.<br />

Dr.-Ing. Archibald Richter<br />

Putzmeister Solid Pumps GmbH, Aichtal<br />

Bernhard Großmann<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG, Essen<br />

65


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The Siemens answer: Completely integrated<br />

mining solutions with superior support.<br />

siemens.com/mining<br />

Commodities markets are more active than ever. But that<br />

doesn’t mean that budgets are any more forgiving.<br />

Siemens solutions for the mining industry optimize productivity<br />

at every level across the process chain and<br />

throughout the project life cycle.<br />

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system-wide efficiencies to save energy, ensure safety,<br />

conserve natural resources – and maximize profitability.<br />

Answers for industry.<br />

TRAINING uND SIcHERHEIT / A42<br />

Arbeitssicherheit und Verhaltensregeln,<br />

3D – animierte Kurzfilme<br />

wie auch in anderen Firmen steht das Thema Arbeitssicherheit im<br />

RwE neben allen anderen übergeordneten unternehmenszielen an<br />

erster Stelle. Auch im Kw Biblis wurden in den vergangenen Jahren<br />

sehr große Anstrengungen unternommen, sehr goße Aufwendungen<br />

betrieben, um Arbeitsunfälle zu vermeiden. Neben den theroretischpraktischen<br />

Voraussetzungen und einer intensiven Vor-ort-Betreuung<br />

bekam in der Vergangenheit das Thema Motivation und Bewusstsein<br />

eine immer bedeutendere Rolle in der Arbeitssicherheit.<br />

Aus diesem Grund wurde ein völlig neuer weg in der Arbeitssicherheit<br />

beschritten und es wurden 3D – animierte Kurzfilme geschaffen. Bei<br />

diesen Filmen handelt es sich um Kurzfilme von ca. 2 min. Dauer zum<br />

Thema „Arbeitssicherheit und Verhaltensregeln“. Das Prinzip ist bei<br />

allen Filmen immer gleich. Erst erfolgt eine Fehlhandlung mit aufgezeigten<br />

Konsequenzen/Folgen, dann wird der Film sehr anschaulich<br />

unterbrochen und es erfolgt nach einem schnellen “Zurückspulen“ die<br />

entsprechende Richtigstellung.<br />

Mit diesen Filmen sollen Personen angesprochen werden, die sich<br />

vorwiegend “vor ort“ aufhalten. Als mögliche Ausstrahlungsorte über<br />

Monitore sind hauptsächlich Aufenthaltsräume (Pausenräume, Kiosk,<br />

Raucherinseln, ... ) von Mitarbeitern zu wählen, an denen die Mitarbeiter<br />

eine gewisse Zeit, evtl. auch wiederholt, verweilen (10 min. und<br />

länger). Die Filme sind alle ohne Ton gestaltet, da natürlich gesetzlich<br />

zustehende Pausen nicht für Lehrfilme genutzt werden dürfen. ...<br />

Aber, diese Filme sollen unterhalten und eine Nachwirkung wie in der<br />

werbung hinterlassen. Mehrfach gesehen, hinterlassen diese Filme<br />

im unterbewusstsein einen gewissen Erinnerungseffekt bei Auffinden<br />

einer vergleichbaren Situation in der realen Anlage. Alle Filme sind<br />

soweit möglich ganz neutral gehalten worden. Auf Firmenlogos usw.<br />

wurde bewusst verzichtet, um die Filme branchen- und firmenübergreifend<br />

nutzen zu können.<br />

Dipl.-Ing. Ingolf Schwarz<br />

RwE Power AG, Biblis<br />

Bernhard Großmann<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG, Essen<br />

67


TRAINING uND SIcHERHEIT / A43<br />

Sicherheitsbegehung und Planungsreview von<br />

Anlagen mittels Virtual Reality Technologie<br />

Virtual Reality wird seit mehr als 10 Jahren kommerziell eingesetzt,<br />

um die Produktentwicklung im gesamten Life-cycle zu optimieren. ESI<br />

zählt dabei mit ihrer Virtual Reality Lösung Ic.IDo zu den Pionieren<br />

und Marktführern der Branche.<br />

Bisher überwiegend in der Auomobil- und Luftfahrtindustrie eingesetzt,<br />

wird die Technologie inzwischen bei immer mehr Maschinenund<br />

Anlagenbauern genutzt, um Planungsfehler frühzeitig zu entdecken<br />

und Sicherheitsaspekte zu beleuchten, bevor Produktion und<br />

Montage beginnen.<br />

Im Bereich der Bergbau-Branche setzt nun einer der führenden, mittelständischen<br />

Hersteller von Mining-Equipment, die Herrenknecht AG<br />

aus Schwanau, Virtual Reality Lösungen der ESI ein. Herrenknecht,<br />

überwiegend bekannt durch seine Tunnelvortriebsmaschinen, spezialisiert<br />

sich seit drei Jahren auch auf den Bergbau, um vorhandenes<br />

Know-How für den Mining-Bereich zu adaptieren. Erfolgreich am<br />

Markt positioniert ist dabei beispielsweise eine Boxhole Boring Machine,<br />

die gegenüber mittels Bohrung und Sprengung erzeugten Slot<br />

Holes, extreme Zeitersparnis bietet.<br />

Herrenknecht nutzt in diesem Zusammenhang die Virtual Reality Technologie,<br />

um die Entwicklung solcher Maschinen frühzeitig hinsichtlich<br />

Baubarkeit abzusichern sowie Fragestellungen von Erreich- und<br />

Sichtbarkeiten für das Bedienpersonal abzusichern. Kann ein großgewachsener<br />

Bergmann noch die engen Laufstege einer Maschine<br />

begehen oder können untertage noch Servicearbeiten durchgeführt<br />

werden? Diese und viele andere Aspekte lassen sich bereits im Vorfeld<br />

beantworten.<br />

Ein von Herrenknecht noch nicht eingesetze Technologie, aber mit<br />

Virtual Reality ideal in Verbindung zu bringen, ist die Erfassung von<br />

Schächten mittels 3D-Laserscanning. Laserscanning wird derzeit<br />

vorzugsweise im Anlagenbau eingesetzt, um Ist-Aufnahmen als Planungsgrundlage<br />

für umbauten zu verwenden sowie eine As-Build-<br />

Dokumentation zu erhalten.<br />

Mit Virtual Reality kombiniert, lassen sich bspw. virtuelle Maschinen<br />

in der durch Laserscanning erfassten 3D-Punktewolke bewegen, so<br />

68<br />

dass Zugänglichkeiten und mögliche Transportwege bereits im Vorfeld<br />

ermittelt werden können.<br />

Für den Bereich Bergbau bietet dabei die <strong>DMT</strong> zertifiziertes Equipment<br />

und Know-How, so dass Laserscanning untertage jeglichem Handaufmaß<br />

hinsichtlich Genauigkeit und Kosten deutlich überlegen ist.<br />

Michael Fritsch<br />

ESI GmbH<br />

TRAINING uND SIcHERHEIT / A44<br />

International project work in Pakistan<br />

– health and safety issues<br />

In December 2012 IMc-Montan consulting GmbH (IMc) has signed<br />

a contract with Bolan Mining Enterprises (BME), a joint venture between<br />

the Government of Balochistan (GoB) and Pakistan Petroleum<br />

Limited (PPL), for the execution of a pre feasibility (PFS) followed by a<br />

feasibility study (FS) according to international standards targeted to<br />

receive a project costing accuracy of +/- 25% in the PFS phase and<br />

+/-15% in the FS phase.<br />

Feasibility studies together with additional support or functional studies<br />

are part of the pre-investment phase. This phase comprises<br />

several stages:<br />

n Identification of opportunities (scoping, conceptual or opportunity<br />

study)<br />

n Analysis of project alternatives and preliminary project selection<br />

(Pre-Feasibility Study)<br />

n Project preparation (Feasibility Study [FS])<br />

n Project appraisal and investment decision (Appraisal report)<br />

The resulting analysis and report of such studies are primarily economic<br />

in nature, but legal, technological, environmental, and social<br />

political aspects shall be included as well.<br />

The contract includes as well the supervision of at least 2,100 meter<br />

of exploration drilling to prove the northward continuity of mineralization<br />

along strike and dip establishing a lead-zinc polymetallic resource<br />

base in Khuzdar Balochistan, which is located at a distance of<br />

about 312 km south of Quetta - the provincial capital - and 400 km<br />

north of Karachi - the biggest port town of Pakistan.<br />

Pakistan is a very conservative Islamic country. A weak government<br />

combined with growing militancy, persistent political killings and sectarian<br />

violence contribute to a high level of instability can describe the<br />

momentary situation in the country and the province Balochistan is<br />

even worst. To work in the country with all these problems a detailed<br />

health and safety concept is needed.<br />

Needless to say that local partner where contracted to execute as<br />

much work as possible. Nevertheless frequent travelling to Pakistan<br />

is necessary and IMc has developed one possible scenario to mini-<br />

mize risks during stays in the country by:<br />

n Definition of travelling requirements for IMc staff and local Partners<br />

in Karachi and at site<br />

n Definition of medical requirements during travels<br />

n Definition of contacting arrangements during travels<br />

n Elaboration of emergency arrangements<br />

And last but not least the client was requested to arrange security<br />

and a safety concept for travels in the country as part of the contract.<br />

But beyond that, Pakistanis are generally hospitable to foreigners and<br />

are generally sensitive towards how their country is portrayed in the<br />

western media.<br />

Dipl. Ing. Florian Beier<br />

IMc-Montan consulting GmbH, Essen<br />

Dipl. Ing. Dirk Wagner<br />

IMc-Montan consulting GmbH<br />

69


ÖSTERREICH<br />

THYSSEN SCHACHTBAU GMBH<br />

ZNL Österreich<br />

Petersgasse 128a<br />

A-8010 Graz<br />

ÖSTERREICH<br />

Telefon +43 664 225 28 45<br />

www.schachtbau-bergbau.de<br />

info@ts-gruppe.com<br />

High-Performance Mining<br />

seit 1871<br />

• Lagerstättenaufschluss<br />

• Aus- und Vorrichtung<br />

• Schlüsselfertige Bergwerksschächte<br />

• Lieferung von<br />

Schachtfördereinrichtungen<br />

• Schachtbohren<br />

• Explorations- und Richtbohren<br />

• Raise- und Großlochbohren<br />

• Gefrierlochbohren<br />

• Gefrier- und Zementationsarbeiten<br />

• Projektplanung<br />

• Consulting<br />

THYSSEN SCHACHTBAU GMBH<br />

Sandstraße 107 - 135<br />

D-45473 Mülheim an der Ruhr<br />

Telefon +49 208 3002-281 ∙ Telefax +49 208 3002-395<br />

www.thyssen-schachtbau.de<br />

info@ts-gruppe.com<br />

SCHWEIZ<br />

THYSSEN SCHACHTBAU GMBH<br />

ZNL Sedrun<br />

Via Ischi 2<br />

CH-7188 Sedrun<br />

SCHWEIZ<br />

Telefon +41 81 920 41 23<br />

www.schachtbau-bergbau.de<br />

info@ts-gruppe.com<br />

RUSSLAND<br />

THYSSEN MINING CONSTRUCTION<br />

EAST OOO<br />

ul. Petrovka 27<br />

RUS-107031 Moskau<br />

RUSSLAND<br />

Telefon +7 905 999 58 31<br />

www.schachtbau-bergbau.de/ru<br />

info@ts-gruppe.com<br />

BERGBAuFoLGE uND NAcHNuTZuNG II / B41<br />

Grubengasverwertung im stillgelegten Steinkohlenbergbau<br />

unter anspruchsvollen Bedingungen<br />

Nach der Stilllegung von Steinkohlenbergwerken wird weiterhin Grubengas<br />

freigesetzt, da die restlichen im Gebirge anstehenden Kohlenmengen<br />

Methan desorbieren. um zu verhindern, dass das Methan,<br />

das gegenüber Kohlendioxid einen 21 fach höheren klimaschädlichen<br />

Einfluss hat, in die Atmosphäre gelangt, wird es entweder über Entgasungsleitungen<br />

oder Bohrlöcher abgesaugt und verwertet.<br />

Das bedeutendste unternehmen zur Verwertung von Grubengas aus<br />

stillgelegten Steinkohlenbergwerken in Nordrhein-westfalen ist die<br />

Minegas GmbH, die über die STEAG New Energies GmbH zur STEAG<br />

GmbH gehört. Im Jahr 2012 waren an 16 Standorten im Ruhrgebiet<br />

47 Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von ca. 63 Mw<br />

installiert. Die mit diesen Anlagen erzeugte Stromproduktion lag im<br />

Jahr 2012 bei etwa 385 Mill. kwh. Das „Schwesterunternehmen“ Mingas-Power<br />

GmbH hat an 14 Standorten weitere etwa 191 Mill. kwh<br />

Strom produziert.<br />

Die Gasverwertung erfolgt durch Verbrennung des Methans in einem<br />

konventionellen Gas-ottomotor, der einen Generator zur Stromerzeugung<br />

antreibt. In letzter Zeit konnte an einigen Standorten auch die<br />

entstehende Motorwärme ausgekoppelt und nutzbringend verwendet<br />

werden.<br />

Zu Beginn der Gasabsaugetätigkeit lagen an nahezu allen Standorten<br />

unterdrücke im Bereich einiger hPa und Methankonzentrationen<br />

zwischen 40 und 75 Vol. % an. Im Laufe der Besaugung des Grubengebäudes<br />

stiegen die unterdrücke erheblich an und die Methankonzentrationen<br />

verringerten sich deutlich, z.T. bis unter 25 Vol. %.<br />

Daraus entstand die Notwendigkeit, einerseits Verdichter umzurüsten<br />

bzw. neue mit hoher unterdruckerzeugung zu installieren. und andererseits<br />

die Gasmotoren und deren Peripherie so zu modifizieren, dass<br />

auch Gemische mit geringem Methangehalt verwertet werden können.<br />

Zum Einsatz kommen Drehkolbenverdichter mit Doppelverdichterstufen<br />

und wasserringpumpen, die unterdrücke von 700 hPa und mehr<br />

erzeugen können. Zum Abtransport der entstehenden wärme werden<br />

End- oder Zwischenkühlungen installiert. Alle Bauteile, insbesondere<br />

die sicherheitsrelevanten Apparaturen sind den hohen thermischen<br />

Belastungen und Anforderungen entsprechend auszuwählen.<br />

Zur Verwertung niederkalorischer Gemische sind am Motor und an<br />

der Peripherie umfangreiche umbaumaßnahmen erforderlich. So werden<br />

eine größer dimensionierte „Gasstraße“ vor dem Motor und ein<br />

spezieller Abgasturbolader installiert. weiterhin kommen elektrolytisch<br />

geschweißte Kolben und ein modifizierter Mischer zum Einsatz.<br />

Mit diesen umbaumaßnahmen können Grubengasgemische ohne<br />

Sauerstoff im Rohgas bis etwa 22 Vol. % Methan und 20 Vol. % Kohlendioxid<br />

verwertet werden.<br />

Zur Verwertung noch geringerer Methankonzentrationen kann dem<br />

Rohgas reiner Sauerstoff zugegeben werden. Dazu wird über eine<br />

Dosiereinrichtung Sauerstoff aus einem mobilen Lagertank mit nachgeschaltetem<br />

Verdampfer ins abgesaugte Grubengas eingespeist. Zur<br />

sicheren Beherrschung dieses Prozesses kommen eine modifizierte<br />

und erweiterte Gasmesstechnik sowie weitere sicherheitstechnische<br />

Einrichtungen zum Einsatz.<br />

Das bei der Absaugung anfallende Kondensat wird in Tanks gesammelt,<br />

mit Tankwagen abgefahren und der behördlich vorgeschriebenen<br />

Entsorgung zugeführt.<br />

Mit den geschilderten, zum Teil aufwendigen Maßnahmen, die sich<br />

dennoch im Gesamtrahmen wirtschaftlich darstellen lassen, kann eine<br />

erhebliche Verlängerung der Grubengasverwertung an den einzelnen<br />

Standorten erzielt werden.<br />

Dipl.-Ing. A. Minke<br />

Minegas GmbH, Essen<br />

Dr. H. Meiners<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG, Essen<br />

71


72<br />

BERGBAuFoLGE uND NAcHNuTZuNG II / B42<br />

Bezirksregierung Arnsberg, NRW ©Epenstein, May 2013<br />

Schwerpunkte der Flächensanierung in NRw<br />

und innovative Folgenutzungsvarianten<br />

Schwerpunkte der Flächensanierung in Nordrhein-Westfalen und<br />

innovative Folgenutzungsvarianten<br />

In über 200 In Jahren über 200 hat Jahren es in NRW hat es mehr in NRw als mehr 3.200 als Gruben 3.200 gegeben. Gruben gegeben. Ein Großteil davon<br />

sind die Ein ehemaligen Großteil davon Zechen sind die an der ehemaligen Ruhr. Der Zechen überwiegende an der Ruhr. Anteil Der über- davon ist im<br />

letzten Jahrhundert wiegende stillgelegt Anteil davon worden ist im oder letzten in größeren Jahrhundert Schachtanlagen stillgelegt worden aufgegangen.<br />

Am Beispiel oder in einer größeren der Schachtanlagen größten untertägige aufgegangen. Steinkohlenbergwerke Am Beispiel einer Europas der werden<br />

die gängigen größten Herausforderungen untertägige Steinkohlenbergwerke bei Boden- und Europas Grundwassersanierungen werden die Heraufgezeigt.ausforderungen bei Boden- und Grundwassersanierungen aufgezeigt.<br />

Die Zeche Gneisenau prägt den Stadtteil Derne<br />

Dazu zählen die gängigen Sanierungsmethoden unter Berücksichti-<br />

Dazu zählen gung die der gängigen Heraus-forderungen Sanierungsmethoden an die Folgenutzung unter Berücksichtigung und die notwen- der Herausforderungendige<br />

an Infrastruktur, die Folgenutzung die Einbeziehung und die notwendige von Bodenbelastungen Infrastruktur, aus die dem Einbeziehung<br />

von Bodenbelastungen umfeld außerhalb aus dem der Bergaufsicht. Umfeld außerhalb Der umgang der Bergaufsicht. mit der Grundwas- Der Umgang mit<br />

der Grundwasserbelastung serbelastung und die und Restriktionen die Restriktionen hinsichtlich hinsichtlich der geplanten der geplanten. nachfolnachfolgenden Nutzung genden wird Nutzung systematisch wird systematisch dargestellt. dargestellt. Die begleitenden Die begleitenden Probleme Pro- beim Umgang<br />

mit dem bleme Artenschutz, beim umgang der mit Kampfmittelräumung, dem Artenschutz, der den Kampfmittelräumung,<br />

Emissionen und der Bürgerresonanz<br />

den werden Emissionen aufgezeigt. und der Hinsichtlich Bürgerresonanz der Nachsorge werden aufgezeigt. und der Hinsicht- weiteren Grundwassersanierunglich<br />

der werden Nachsorge die neuesten und der weiteren Erkenntnisse Grundwassersanierung präsentiert. werden<br />

Die große Anzahl<br />

die neuesten<br />

der Flächen<br />

Erkenntnisse<br />

im Ruhrgebiet,<br />

präsentiert.<br />

die durch den derzeitigen Sanierungsboom<br />

in die Umnutzung geraten, erfordern für eine erfolgreiche Vermarktung innovative<br />

Lösungsmöglichkeiten.<br />

Die große Anzahl<br />

Neben<br />

der Flächen<br />

der detailliert<br />

im Ruhrgebiet,<br />

dargestellten<br />

die durch<br />

Folgenutzungsstrategie<br />

den derzei-<br />

für die Dortmunder<br />

tigen Sanierungsboom<br />

Zeche Gneisenau<br />

in die<br />

werden<br />

umnutzung<br />

einige<br />

geraten,<br />

weitere<br />

erfordern<br />

Planbeispiele<br />

für eine<br />

vorgestellt.<br />

erfolgreiche Vermarktung innovative Lösungsmöglichkeiten. Neben<br />

der detailliert dargestellten Folgenutzungsstrategie für die Dortmunder<br />

Zeche Gneisenau werden einige weitere Planbeispiele vorgestellt.<br />

Hayo Epenstein<br />

Bezirksregierung Arnsberg, Abt. 6 Bergbau und Energie in Nordrhein-westfalen,<br />

Dezernat 63, Flächenrecycling und wiedernutzbarmachung, Dortmund<br />

1<br />

73


Weltweit steht der Name PYTHON für qualitativ herausragende<br />

Hochleistungsseile. Dabei blicken wir auf eine über hundertjährige<br />

Erfahrung mit Spezialseilen zurück: Seit 1911 produziert die Westfälische<br />

Drahtindustrie GmbH unter dem Markennamen PYTHON<br />

Hochleistungs-,Standard- und Edelstahldrahtseile an drei Standorten<br />

in Deutschland - für die ganze Welt!<br />

WESTFÄLISCHE DRAHTINDUSTRIE GMBH<br />

Drahtseilwerk<br />

Dortmund/Zwickau<br />

Weidenstr. 60<br />

D-44147 Dortmund<br />

Tel.: +49 (0) 2 31-8 59 82-0<br />

Fax. +49 (0) 2 31-8 59 82-18<br />

E-Mail: dortmund@wdi-python.de<br />

Drahtseilwerk Syke<br />

Am Ristedter Weg 7-11<br />

D-28857 Syke<br />

Tel.: +49 (0) 42 42-62 29-0<br />

Fax. +49 (0) 42 42-62 29-22<br />

E-Mail: syke@wdi-python.de<br />

BERGBAuFoLGE uND NAcHNuTZuNG II / B43<br />

Überlegungen zur langfristigen wasserhaltung<br />

für das Steinkohlenrevier Ibbenbüren<br />

Die kohlepolitischen Beschlüsse legen das Ende der subventionierten<br />

Steinkohleproduktion in Deutschland zum 31.12.2018 fest. Die Planung<br />

des RAG-Konzerns sieht für das Bergwerk Ibbenbüren die Einstellung<br />

der Kohleproduktion zu eben diesem Datum vor.<br />

Das Bergwerk Ibbenbüren baut auf einer horstartigen, deckgebirgsfreien<br />

Lagerstätte. Die Tagesoberfläche über dem Bergwerk überragt<br />

das umgebende Gelände um mehr als 100 m. Die obersten Flöze streichen<br />

zu Tage aus.<br />

Bis zum Jahr 1979 erfolgte die Anthrazitproduktion sowohl im westfeld<br />

als auch im ostfeld. Nach Abbauende fand die Flutung des Bergwerks<br />

westfeld Ende 1982 ihren Abschluss. Seitdem fließt das Grubenwasser<br />

über den niedrigsten Überlaufpunkt, den Dickenberger<br />

Stollen zur Tagesoberfläche ab. In der Kläranlage Gravenhorst muss<br />

dieses wasser wegen der Eisenfracht aufbereitet werden. Die Eisenfracht<br />

resultiert aus der Pyrit-oxidation im lufterfüllten Gebirgskörper<br />

oberhalb des Standwasserspiegels. Das Rohwasser weist aktuell eine<br />

Fe-Konzentration von 170 mg/l auf. Die Hydrochemie des Grubenwassers<br />

hat sich in den letzten 30 Jahren positiv verändert. Aufgrund<br />

der ähnlichen Randbedingungen kann das westfeld als Vorstück der<br />

Flutung im ostfeld dienen.<br />

Die langfristige wasserhaltung muss auf der Basis einer Reihe spezifischer<br />

Standortbedingungen, u.a. topographische und geologische<br />

Situation, oberflächennaher Kohle- und Eisenerz-Altbergbau, Pyritoxidation,<br />

wasseraufbereitung und –ableitung, geplant und vorbereitet<br />

werden.<br />

Derzeit ist geplant, das Grubenwasser aus dem west- und ostfeld an<br />

zwei getrennten Stellen anzunehmen.<br />

Der Dickenberger Stollen bildet zumindest im westfeld die hydraulisch<br />

wirksame Übertrittsstelle. Dieser etwa sieben Kilometer lange<br />

Grubenbau wurde 1771 angesetzt. Informationen über seine Standsicherheit,<br />

den Querschnitt und die wasserführung sind punktuell vorhanden.<br />

offen ist das hydraulische Leistungsvermögen des Dickenberger<br />

Stollens.<br />

Im ostfeld wird es zur Vermeidung unkontrollierter wasserübertritte in<br />

Stollen des Altbergbaus voraussichtlich nötig sein, das Grubenwasser<br />

von einem tieferen Niveau auf den Ibbenbürener Förderstollen (Niveau<br />

+82 m NN) zu heben. unter Einhaltung einer konstanten Pumprate<br />

würde bei erhöhten Zuflüssen das Retentionsvermögen des Grubengebäudes<br />

genutzt. Die Druckrohrleitung zur wasserbehandlungsanlage<br />

könnte hinsichtlich ihres Durchmessers angepasst und der Betrieb<br />

der Enteisenungsanlage optimiert werden.<br />

Die umweltverträgliche Verwahrung eines Bergbaureviers mit 500-jähriger<br />

Förderhistorie ist ein komplexer Planungsprozess. Angesichts<br />

knapper zeitlicher und finanzieller Ressourcen bedarf es einer frühzeitigen<br />

Konzeptionierung der langfristigen wasserhaltung.<br />

Dr.-Ing. Michael Drobniewski<br />

RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH, Ibbenbüren<br />

75


Schlüsselqualifikation Rohstoffmarketing<br />

Absatzförderung und Imagekommunikation<br />

Der Rohstoffsektor kennt zwei Schlüssel zum Erfolg: Qualifikation und Qualität. Das Unternehmen <strong>DMT</strong> ist seit 275<br />

Jahren im Markt aktiv. Auf Basis dieser Erfahrung, spezialisiertem Ingenieurwissen und umfassender Branchenkenntnis<br />

entwickelt das Technische Marketing praxisorientierte Marketinglösungen. Kreativ und effizient – aber<br />

vor allem individuell und zielgerichtet.<br />

Qualifizierter Marketing-Mix<br />

n Konzeption, Gestaltung und technische Umsetzung<br />

von Internetauftritten (Online-Aktivitäten, COA)<br />

n Gestaltung von Broschüren, Berichte und<br />

Publikationen (Produktinformation)<br />

n 3D-Animationen, Realfilm und Fotografie<br />

n Kreativ-Planung von Messen, Ausstellungen<br />

und Kundenevents<br />

n Konzeption, Strategie und Planung<br />

(Media, PR, Online-Marketing)<br />

Qualität auf den Punkt gebracht<br />

Ob mittelständisches Unternehmen oder weltweit<br />

operierender Konzern: Über optimierte Marketing-<br />

und Kommunikationsprozesse und „qualifizierte<br />

Aussagen“ stärken wir den Absatz Ihrer Produkte<br />

und Dienstleistungen bei den Zielgruppen.<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & Co. KG<br />

Bergbau Service<br />

Am Technologiepark 1<br />

45307 Essen<br />

Deutschland<br />

Telefon +49 201 172-1785<br />

Telefax +49 201 172-1880<br />

bs@dmt.de<br />

www.dmt.de<br />

Member of TÜV NORD GROUP<br />

BERGBAuFoLGE uND NAcHNuTZuNG II / B44<br />

Innovatives Flächenrecycling & Standort-<br />

entwicklungsmanagement – technische und<br />

wirtschaftliche Aspekte<br />

„Bergbaufolge und Nachnutzung“ bildet einen Themenschwerpunkt<br />

innerhalb des 12. <strong>BergbauForum</strong>s der <strong>DMT</strong> – aber auch in den Forschungsarbeiten<br />

des ciF e. V. sowie in Forschung und Lehre am Lehrstuhl<br />

„Bodenmechanik, bergbauliche Geotechnik und Grundbau“ von<br />

Prof. Klapperich. Es ist eine inter-disziplinäre Thematik, eng verwoben<br />

mit Technik, Ökonomie, aber auch Politik. Prominente Beispiele<br />

sind die Aktivitäten zum Strukturwandel im Ruhrgebiet wie auch in<br />

den neuen Bundesländern. Hierbei standen zu Beginn der Bearbeitungskette<br />

die untersuchung des Gefahrenpotentials von industriellen<br />

Altlasten, den Konzepten zur Sanierung respektive Sicherung, dem<br />

darauf folgenden Flächenrecycling sowie dem Flächenmanagement.<br />

Die Rolle der Akteure in den oberen Feldern haben immer den Investor/<br />

Bauherr im Zentrum, womit die zentrale Rolle des wirtschaftlichen<br />

Tuns belegt ist. unterschiedliche Förderprogramme unterstützen die<br />

ökologisch sinnvollen und technisch realisierbaren umsetzungen.<br />

Eine besondere Rolle fiel dem Bergbau zu mit den teils innerstädtischen<br />

großen Flächen zu sowie der Gestaltung der Bergbaufolgeflächen<br />

– eine komplexe Herausforderung im Dialog mit der Politik.<br />

Zur Technik werden Beispiele von Sanierungsprojekten erläutert sowie<br />

Nachnutzungsszenarien einschließlich energetischer Nutzung der Flächen<br />

vorgestellt – ein Beitrag zur Energiewende. Die wirtschaftlichen/<br />

fördertechnischen Herangehensweisen werden am Altlastengroßprojekt<br />

„Saxonia Freiberg“ vorgestellt.<br />

Herbert Klapperich<br />

Tu Bergakademie Freiberg & ciF e. V., Freiberg<br />

Erich Fritz<br />

SAxoNIA GmbH & ciF e. V., Freiberg<br />

Michael Hanke<br />

RMI GmbH & ciF e. V., Droßdorf<br />

77


78<br />

VERZEIcHNIS DER AuToREN uND MoDERAToREN<br />

Prof. Dr.-Ing. Günther Apel<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen,<br />

Leiter der <strong>DMT</strong> Geschäftsfelder Bergbau Service und<br />

IMc-Montan consulting GmbH<br />

Dipl.-Berging. André Baumann<br />

G.E.o.S. Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Gewerbepark „Schwarze Kiefern“, 09633 Halsbrücke<br />

Prokurist, Fachbereichsleiter<br />

Dr. Martin Bechtold<br />

Bridon International GmbH<br />

Magdeburger Straße 14a, 45881 Gelsenkirchen<br />

Group Design Manager<br />

Dipl. Ing. (M.E.) Florian Gerald Beier<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co.KG / IMc-Montan consulting GmbH<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Project Manager/Mining Engineer<br />

Norbert Benecke<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Marketing und Vertrieb Exploration & Geosurvey<br />

M.Sc. Stefan Borowski<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Dinnendahlstrasse 9, 44809 Bochum<br />

Geschäftsfeld Bergbau Service<br />

Dipl.-Geologe Ralph Braumann<br />

KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH<br />

Lange Str. 14-16, 03130 Spremberg<br />

Technischer Leiter<br />

Dipl.-Ing. Eberhard Braun<br />

Halbach & Braun Industrieanlagen GmbH & co. KG<br />

Am Stahlwerk 1, 45527 Hattingen<br />

Prof. Dr. Bernhard Cramer<br />

Sächsisches oberbergamt, Freiberg<br />

Kirchgasse 11, 09599 Freiberg<br />

oberberghauptmann<br />

Dipl.-Ing. Olaf Einicke<br />

TS BAu GMBH, Niederlassung Jena<br />

Am Flutgraben 1, 07743 Jena<br />

Geschäftsbereichsleiter Bergbau / Prokurist<br />

Dr.-Ing. Frank Elandaloussi<br />

Syperion GmbH & co. KG<br />

Hermann-Köhl-Str. 7, 28199 Bremen<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Dipl.-Ing. Günter Engert<br />

TSu e.V<br />

Hersdorfstraße 6, 99867 Gotha<br />

Hayo Epenstein<br />

Bezirksregierung Arnsberg<br />

Goebenstr. 25, 44135 Dortmund<br />

Dezernent 63, Flächenrecycling und wiedernutzbarmachung,<br />

Abt. 6 Bergbau und Energie in Nordrhein-westfalen<br />

Michael Flender<br />

SIEMAG TEcBERG GmbH<br />

Kalteiche-Ring 28-32, 35708 Haiger<br />

Projektleitung Los D<br />

Michael Fritsch<br />

Ic.IDo Virtual Reality, ESI Engineering System International GmbH<br />

Jurastr. 8, 70565 Stuttgart<br />

Key Account Manager<br />

Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Erich Fritz<br />

SAxoNIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH &<br />

ciF e. V.<br />

Halsbrücker Straße 34, 09599 Freiberg<br />

Prof. Dr.-Ing. Alfred Gerlach<br />

TSu e.V.<br />

Hersdorfstr. 6, 99867 Gotha<br />

Dr.-Ing. Matthias Gruner<br />

Tu Bergakademie Freiberg, Institut für Bergbau und Spezialtiefbau<br />

Gustav-Zeuner-Str. 1a, 09599 Freiberg<br />

wiss. Mitarbeiter<br />

79


VERZEIcHNIS DER AuToREN uND MoDERAToREN<br />

Dipl.-Ing. Stefan Hager<br />

RAG Aktiengesellschaft<br />

Shamrockring 1, 44623 Herne<br />

Bereichsleiter Bautechnik, Bergschäden und Altbergbau<br />

Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. Michael Hanke<br />

IcMH - RMI GmbH & ciF e. V.<br />

Gartenweg 5b, 06712 Droßdorf oT Rippicha<br />

Dipl. Geophysiker Frank Hasselkus<br />

SocoN, Sonar control Kavernenvermessung GmbH<br />

windmühlenstr. 41, 31180 Giesen<br />

Prokurist<br />

Bergrat, Bergassessor, Dipl.-Ing. Holger Heymann<br />

Sächsisches Staatsministerium für wirtschaft, Arbeit und Verkehr<br />

wilhelm-Buck-Straße 2, 01097 Dresden<br />

Referent Referat 46/ Bergbau, umweltfragen<br />

B. Sc. Knut Hirsch<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Leiter Technisches Marketing<br />

Thomas Imgrund<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

consultant für Gasabsaugung und Gasausbruchsverhütung<br />

Prof. Dr. Herbert Klapperich<br />

Tu Bergakademie Freiberg & ciF e. V.<br />

Gustav-Zeuner-Straße 1, 09596 Freiberg<br />

Institut für Geotechnik<br />

Dipl. Geol. Margarethe Kleczar<br />

DEEP. underground Engineering GmbH<br />

Eyhauser Allee 2a, 26160 Bad Zwischenahn<br />

Geowissenschaftlerin<br />

Jürgen te Kook<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Anerkannter Sachverständiger für Gebirgsbeherrschung und Ausbautechnik<br />

80<br />

Heinz-Gerd Körner<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Prof. Dr.-Ing. Mahmut Kuyumcu<br />

LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Knappenstraße 1, 01968 Senftenberg<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Dr. Bodo Lehmann<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Leiter des <strong>DMT</strong> Geschäftsfelds Exploration & Geosurvey<br />

Dr. Ewald Lüschen<br />

Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), Geozentrum Hannover<br />

Stilleweg 2, 30655 Hannover<br />

Geophysiker<br />

Dr. Stefan Lüth<br />

Helmholtz Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,<br />

Zentrum für Geologische Speicherung<br />

Telegrafenberg, 14473 Potsdam<br />

Projektleiter Seismisches Monitoring<br />

Jens-Peter Lux<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen,<br />

stellvertretender Leiter des Geschäftsfelds Bergbau Service und des <strong>DMT</strong><br />

Geschäftssegments Altbergbau, Geotechnik & Endlager<br />

Dr. M. Martin<br />

BEA Elektrotechnik und Automation – Technische Dienste Lausitz GmbH<br />

An der Heide 1, 03130 Spremberg<br />

Prof. Dr.-Ing. André Niemann<br />

universität Duisburg-Essen<br />

universitätsstr. 15, 45141 Essen<br />

Institutsleiter, Institut für wasserbau und wasserwirtschaft<br />

VERZEIcHNIS DER AuToREN uND MoDERAToREN<br />

Dr. Dirk Orlamuender<br />

Sächsisches Staatsministerium für wirtschaft, Arbeit und Verkehr<br />

wilhelm-Buck-Straße 2, 01097 Dresden<br />

Abteilungsleiter 4 – Grundsatz<br />

Dr. Dirk Orlowsky<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Leiter der <strong>DMT</strong> Abteilung Exploration und Ingenieurgeophysik<br />

Simon Peggs<br />

AlpTransit Gotthard AG<br />

Zentralstrasse 5, cH-6003 Luzern<br />

oberbauleiter Rohbau-Ausrüstung<br />

Dipl.-Ing. Michael Pfeil<br />

Siemens AG<br />

Kruppstr. 16, 45128 Essen<br />

Geschäftsverantwortlicher, GER I cS wEST wST SD<br />

Dr. Andreas Reitze<br />

SocoN, Sonar control Kavernenvermessung GmbH<br />

windmühlenstr. 41, 31180 Giesen<br />

Dr. Horst Richter<br />

Bergbau Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft Sachsen (BBS) mbH<br />

Gewerbepark „Schwarze Kiefern“, 09633 Halsbrücke<br />

Geschäftsführer<br />

EUR ING, FAusIMM CP (Min) Ulrich Ruppel<br />

IMc-Montan consulting GmbH<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Geschäftsführer<br />

Dipl.-Geophys. Thomas Schicht<br />

K-uTEc AG Salt Technologies<br />

Am Petersenschacht 7, 99706 Sondershausen<br />

Leiter Erkundungsgeophysik, stellv. Abteilungsleiter Geophysik<br />

Dipl.-Ing. Peter Scholze<br />

Vattenfall Europe Mining AG<br />

Schwarze Pumpe - An der Heide, 03130 Spremberg<br />

Dr. Bern Schultheis<br />

K-uTEc AG Salt Technologies<br />

Am Petersenschacht 7, 99706 Sondershausen<br />

chemiker, stellvertretender Abteilungsleiter, Abt. chemisch-Physikalische<br />

Verfahrenstechnik<br />

Dipl.-Ing. Ingolf Schwarz<br />

RwE Power AG<br />

Postfach 1140, 68643 Biblis<br />

Leiter Planung, Koordination, Nachbetriebs- und Rückbauprojekte,<br />

Kraftwerk Biblis<br />

Dr. Winfried Sindern<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Dinnendahlstr. 9, 44809 Bochum<br />

Leiter der <strong>DMT</strong> Abteilung Seil- und Fördertechnik<br />

Dipl.-Ing. Hans-Joachim Steinfeld<br />

TSu e.V<br />

Hersdorfstraße 6, 99867 Gotha<br />

Axel Studeny<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Projektleiter Gebirgsbeherrschung und Ausbautechnik<br />

Dr.-Ing. Rüdiger Triebel<br />

K+S Aktiengesellschaft<br />

Bertha-von-Suttner-Straße 7, 34131 Kassel<br />

Referatsleiter Bergbau Allgemeine Grundlagen, Holdingeinheit Bergbau<br />

Dipl. Ing. Dirk Wagner<br />

IMc-Montan consulting GmbH<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Dipl.-Ing. Benjamin Wieser<br />

K-uTEc AG Salt Technologies<br />

Am Petersenschacht 7, 99706 Sondershausen<br />

Geologe, Abt. Geomechanik und Bergbau<br />

81


VERZEIcHNIS DER AuToREN uND MoDERAToREN<br />

Dieter Wittenberg<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

Leiter des <strong>DMT</strong> Geschäftssegments Bergbau Engineering<br />

Dipl.-Ing. Patric Zapp<br />

RwE Power AG<br />

Frechener Str. 12, 50226 Frechen<br />

Abteilung Elektrotechnik, Bereich Bergbauförderanlagen<br />

Dipl.-Ing. Martin Zimmermann<br />

Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatwerke GmbH<br />

oberwiesenthaler Straße 61 A, 09484 Kurort oberwiesenthal<br />

Prokurist, Technischer Leiter<br />

Dipl.-Ing. Klaus Zschiederich<br />

Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverw. GmbH<br />

Knappenstr. 1, 01968 Senftenberg<br />

Prokurist und Leiter Ingenieurbereich Sanierung<br />

82<br />

IMPRESSuM<br />

Veranstalter: <strong>DMT</strong> GmbH & co. KG<br />

Am Technologiepark 1, 45307 Essen<br />

mit Unterstützung der MIBRAG<br />

Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH<br />

Glück-Auf-Straße 1, 06711 Zeitz<br />

und der LMBV<br />

Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Knappenstraße 1, 01968 Senftenberg<br />

sowie des TSu e.V.<br />

Vereins für Technische Sicherheit und<br />

umweltschutz e.V.<br />

Hersdorfstraße 6, 99867 Gotha<br />

Tagungs- und<br />

Rahmenprogramm: Prof. Dr. Günther Apel<br />

Jörn Philipp Jordan/carola Kassner<br />

Organisation: Jörn Philipp Jordan<br />

Gesamtleitung: Prof. Dr. Günther Apel/Jens-Peter Lux<br />

Fotos: <strong>DMT</strong> GmbH & co. KG, RwE Power AG, LMBV,<br />

MIBRAG, Leipzig Tourismus und Marketing<br />

GmbH, © ls_design / Fotolia.com<br />

83


06.2013<br />

BS/SM |<br />

<strong>DMT</strong> GmbH & Co. KG<br />

vorbehalten<br />

Am Technologiepark 1<br />

45307 Essen<br />

Rechte<br />

Deutschland<br />

Alle |<br />

Telefon +49 201 172-1284<br />

Telefax +49 201 172-1880<br />

<strong>DMT</strong><br />

bs@dmt.de<br />

www.dmt.de<br />

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