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Homo fugit velut umbra Meine sehr verehrten ... - Andreas Köhler

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gehören Verstand und Vernunft. Der Mensch macht sich Gedanken zu diesen<br />

seinen Stimmungen, macht sich Gedanken zu seinem Schicksal, er erkennt<br />

den Lauf der Zeit, erkennt Anfang und Ende der Dinge - und seiner eigenen<br />

Existenz - wie es der römische Gott Janus symbolisiert.<br />

2 Janus, römische Münze aus dem 3. Jahrhundert<br />

Das Denken fliegt wohin es will, zielt nach den Sternen, nach den höchsten<br />

Idealen, nach Gott - und erlebt, in welchen Bedingungen, in wie engen<br />

Fesseln es gefangen ist: Im Körper, in den weltlichen Dingen, in der<br />

Gesellschaft, in der Zeit von Geburt bis zum Tod. Der Mensch erkennt seine<br />

Schwäche, seine Bedingtheit, seine Flüchtigkeit.<br />

So klagt Kohelet Jahrhunderte vor Christus im Talmud und im Alten<br />

Testament in einem Text, den die Christen Prediger nennen:<br />

3 1. Die Worte Kohelets, Sohn Davids, König in Jerusalem<br />

2. Nichtig und flüchtig, sprach Kohelet, nichtig und flüchtig, das alles<br />

ist nichtig.<br />

3. Welchen Gewinn >hat< der Mensch von aller seiner Mühe, mit der<br />

er sich abmüht unter der Sonne?<br />

4. Eine Generation geht und eine Generation kommt und die Erde bleibt<br />

stehen in Ewigkeit.<br />

5. Und die Sonne geht auf und die Sonne geht unter und zu ihrem Ort<br />

strebt sie, wo sie wieder aufgeht.<br />

Nichtig und flüchtig heisst es in der Talmud-Übersetzung. Luther übersetzt<br />

dieses Nichtig und Flüchtig mit eitel:<br />

4 Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. Was<br />

Melancholie / 32 Sinnlosigkeit / 26. Januar 2012 2

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